Wie Pferde lernen - Georg Domian - E-Book

Wie Pferde lernen E-Book

Georg Domian

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Beschreibung

Pferde verstehen – das ist der Schlüssel für eine partnerschaftliche Beziehung zwi-schen Mensch und Pferd, geprägt von gegenseitigem Respekt und Vertrauen. Mehr Verständnis für das Pferd führt zu weniger Missverständnissen in der Kommunika-tion, dem eigentlichen Problem bei der Ausbildung. Pferde sind grundsätzlich zur Mitarbeit bereit. Es sind fast immer Verständigungsschwierigkeiten, die das Pferd ungehorsam und widersetzlich erscheinen lassen. Wer bereit ist, sich mit der Psyche der Pferde auseinanderzusetzen, wird es leichter haben, sie zu motivieren und zu einem harmonischen Miteinander zu gelangen. Das weite Feld der Lern- und Verhaltenspsychologie auf das Wesentliche zu beschränken, Sachverhalte möglichst kurz zu erklären und einen Praxisbezug zum Pferdealltag herzustellen, war die Absicht des Autors.

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Seitenzahl: 41

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Vorwort

Pferde verstehen - das ist der Schlüssel für eine partnerschaftliche Beziehung zwischen Mensch und Pferd, geprägt von gegenseitigem Respekt und Vertrauen. Mehr Verständnis für das Pferd führt zu weniger Missverständnissen in der Kommunikation, dem eigentlichen Problem bei der Ausbildung. Pferde sind grundsätzlich zur Mitarbeit bereit. Es sind fast immer Verständigungsschwierigkeiten, die das Pferd ungehorsam und widersetzlich erscheinen lassen. Wer bereit ist, sich mit der Psyche der Pferde auseinanderzusetzen, wird es leichter haben, sie zu motivieren und zu einem harmonischen Miteinander zu gelangen.

In meinem Buch "Ausbildung für Pferd und Reiter" sind bereits viele Hinweise auf Lernverhalten, Lern- und Lehrmethoden und über Kommunikation erfolgt. Der Wunsch nach einer systematischen Zusammenfassung und einer Vertiefung der Thematik gab den Anstoß für die folgenden Seiten.

Das weite Feld der Lern- und Verhaltenspsychologie auf das Wesentliche zu beschränken, Sachverhalte möglichst kurz zu erklären und einen Praxisbezug zum Pferdealltag herzustellen, war die Absicht des Autors.

Georg Domian

Inhalt

Vorwort

Ethologie

Die freilebende Herde

Die Rangordnung

Nonverbale Kommunikation

Körpersprachliche Signale

Fazit

Sinneswahrnehmung

Sehen

Hören

Riechen

Schmecken

Fühlen / Tasten

Der Gleichgewichtssinn

Lernverhalten

Definitionen

Intelligenz

Gedächtnis

Konzentration

Neugier

Lernmethoden

Allgemeines

Lernen durch Einsicht

Lernen durch Nachahmung

Lernen durch Gewöhnung

Konditionierung

Generalisierung

Löschung

Tipps für die Praxis

Kommunikation

Kommunikationsformen

Lautsprache

Taktile Sprache

Körpersprache

Fazit

Anhang

Quellenangaben

Fotos

Ethologie

Die frei lebende Herde

Foto: Silvia M. Lang

Pferde sind von Natur aus Flucht- und Beutetiere, die im Herdenverband leben. Als Einzelgänger hätten sie kaum Überlebenschancen. Die Herde bietet ihnen den größtmöglichen Schutz vor Feinden und ermöglicht gleichzeitig die Pflege sozialer Kontakte. Eine frei lebende Herde besteht aus einer Gruppe von durchschnittlich 20 bis 30 Tieren, einem Leithengst, seinen Stuten und den Jungtieren. Der Leithengst ist der einzige geschlechtsreife Hengst in der Herde. Er deckt die Stuten und verteidigt seine Herde gegen eventuelle Angreifer oder Konkurrenten. Die eigentliche Führung übernimmt die Leitstute. Sie ist eine unumstrittene Autorität, deren "Anweisungen" von allen Herdenmitgliedern bedingungslos befolgt werden. Dieses Prinzip der Folgsamkeit ist für Pferde überlebenswichtig. Es bildet die Grundlage für das Zusammenleben in der Herde und bietet bei einer Flucht die größte Sicherheit.

Die Rangordnung

Alle höheren Lebenswesen, die in einer Gemeinschaft leben, haben im Laufe der Evolution eine soziale Struktur entwickelt. Fast immer eine hierarchische Form mit autoritärer Führung, in der Position, Rechte und Pflichten der Mitglieder geregelt und für eine gewisse Zeit festgelegt sind.

Mehr Spaß als Ernst

Foto: Shutterstock

Bei Pferden ist das nicht anders. Die autoritäre Führung der Leitstute und die klare Regelung der Rangordnung garantieren das Prinzip der Folgsamkeit. Jeder folgt dem Ranghöheren und alle folgen der Leitstute. Dabei kann die Rangfolge sich durchaus ändern. Wichtig ist, jeder kennt seinen Platz.

Ursachen für Änderungen in der Hierarchie einer Herde sind meistens Alterungsprozesse. (Jungpferde werden eingeordnet und ältere oder schwächere Tiere werden in ihrer Position nicht mehr akzeptiert.) Bei Pferden, die auf einer Weide eine künstliche Herde bilden, sind es hauptsächlich die Neuzugänge, die einen regelrechten Dominoeffekt in der Rangordnung hervorrufen können.

Die Neuordnung ist selten das Ergebnis von heftigen Kämpfen. Sie wird meistens sehr subtil ausgemacht. Dabei geht es immer um die Frage: Wer bewegt wen? Der Ranghöhere bestimmt den Bewegungsspielraum des Rangniedrigeren. Wer ausweicht oder sich vertreiben lässt, hat den anderen als Ranghöheren akzeptiert.

Nonverbale Kommunikation

Herdentiere müssen zwangsläufig miteinander kommunizieren. Als Flucht- und Beutetiere müssen sie sich möglichst lautlos verhalten. Dieser scheinbare Widerspruch hat dazu geführt, dass Pferde im Laufe der Evolutionsgeschichte ihre eigene lautlose Sprache entwickelt haben. Eine Körpersprache, die im Wesentlichen aus Mimik und Gestik besteht. Aber auch die Stellung zueinander (Position und Winkel) haben eine Signalwirkung und sind von großer Bedeutung.

Pferde beobachten ihre Umwelt sehr aufmerksam. Sie achten auf kleinste Veränderungen und haben ein äußerst feines Gespür für Stimmungen. Das führt häufig dazu, dass sie unsere Absichten bereits erkennen, bevor wir uns der Handlung selbst bewusst werden.

Körpersprachliche Signale

Die folgenden Bilder zeigen nur einen kleinen Ausschnitt aus der Vielfalt der körpersprachlichen Signale. Dabei sind die Botschaften, die von Augen, Ohren, Nüstern, Lippen, Kopf-, Hals-, Bein- und Schweifhaltung ausgehen, immer nur im Kontext mit dem gesamten Körper zu sehen. So kann zum Beispiel ein angewinkeltes Hinterbein sowohl eine totale Entspannung als auch eine aggressive Drohung bedeuten. Angelegte Ohren sind nicht unbedingt eine Drohgebärde, und ein panisch wirkendes Auge signalisiert nicht immer eine Fluchtreaktion. Erst in Verbindung mit der dazugehörigen Körperhaltung lassen sich Verhaltensweisen eindeutig zuordnen.

Häufig zu beobachtende Ausdrucksformen der Körpersprache:

Augen

ruhig, entspannt

angespannt

aggressiv

leidend

Mimik und Gestik

entspannt

zugewandt

aufmerksam

angespannt

neugierig

aufgeregt

Mimik und Gestik

unzufrieden

drohend

aggressiv

Sozialverhalten

Kontaktaufnahme

Sympathie

Freunde

Rangordnung

Rangfolge

Wer bewegt wen?

Aggression

Fazit