Wie verfasse ich eine Bedienungsanleitung? - Bärbel Hoffmann - E-Book

Wie verfasse ich eine Bedienungsanleitung? E-Book

Bärbel Hoffmann

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Beschreibung

Sie möchten technische Vorgänge gerne verständlich beschreiben? – Ob mit einem technischen Studium als Hintergrund oder einem geisteswissenschaftlichem mit Affinität zu Technik. Vielleicht möchten Sie auch mit einer Innovation – Gerät oder Software – auf den Markt und müssen Ihrer Entwicklung eine Bedienungsanleitung oder ein Handbuch beifügen. Das Buch stellt eine erste Einführung in die Materie dar, ein komprimiertes und verständliches Tutorial. Verschaffen Sie sich einen Eindruck vom Aufbau einer Bedienungsanleitung, dem Gestalten von Sicherheitshinweisen, weiterhin von technischem Schreiben und dem Anlegen einer Terminologiedatenbank.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 46

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Vorwort

Hauptsächlich orientiere ich mich hier am Konzept von Dietrich Juhl1 und dem Funktionsdesign, entwickelt von Muthig/Schäflein-Armbruster.2

Das Buch kann für Sie ein erster Einstieg in die Materie sein, wenn Sie ein technisches Fach studieren, zudem gerne kommunizieren und schreiben. Die Technische Redaktion eröffnet Ihnen neue Wege und Optionen für die berufliche Laufbahn.

Die Option gilt ebenfalls, wenn Sie ein geisteswissenschaftliches Fach studieren, Technik mögen, vorzugsweise strukturiert und anschaulich schriftliche Information vermitteln.

Vielleicht sind Sie ja auch Entwickler, eines Gerätes oder einer Software, und möchten ein Handbuch schreiben. Auch Ihnen liefere ich viele Tipps für dessen Ausarbeitung.

Das Buch ermöglicht Ihnen einen raschen Einstieg in das Gestalten von Bedienungsanleitungen. Vielleicht überhaupt einen Einstieg in das Strukturieren von Informationen. Es verschafft Ihnen einen Überblick – für die weitere tiefere und detailreiche Beschäftigung. Eine Literaturliste ist angehängt.

Ein wichtiger Hinweis vorab. Sie werden tagtäglich mit verschiedenen Begriffen konfrontiert, was die Materie betrifft: Gebrauchsanleitung, Gebrauchsanweisung, Bedienungsanleitung, Bedienungshandbuch, Manual, Anleitung, Handbuch, Dokumentation ... Nicht verwirren lassen, alle Begriffe meinen dasselbe. Allerdings, um vorzugreifen, ist das Reduzieren und Entwirren der Fachsprache bereits eines der Themen, mit denen Sie sich beim Verfassen einer Bedienungsanleitung (ich habe mich für das Wort entschieden) beschäftigen werden.

Danksagung

Ich bedanke mich bei Christian Cipin, der mir und den anderen Kursteilnehmern während unserer Ausbildung zu Technischen Redakteuren bei AK Training + Beratung GmbH, Mannheim, 2009 zur Seite stand. Wir haben viel gelernt und hatten viel Spaß dabei. Den ein oder anderen Tipp habe ich in meine Ausführungen mit aufgenommen.

Auch den Kollegen mit technischem Hintergrund, die mir später im Job zur Seite standen, bin ich dankbar für sehr viel Durchblick, den sie mir verschafft haben.

Noch ein Wort zur gendergerechten Sprache. Mir ist Lesefreundlichkeit und Verständlichkeit bei der Kommunikation das Wichtigste, neben der Faktenbasiertheit. Daher verwende ich das generische Maskulinum, das die weibliche Form von Substantiven und in der Folge Artikeln und Adjektiven einschließt. Das weibliche, mithin auch diverse Geschlecht sind jederzeit eingeschlossen.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Aufbau Bedienungsanleitung

Leistungsbeschreibung

Bestimmungsgemäßer Gebrauch

Gerätebeschreibung

Tätigkeitsbeschreibung

Handlung Schritt für Schritt

Weitere Möglichkeiten der Beschreibung

Funktionsdesign

Von Sendern und Empfängern – und Verstehen

Eindeutige Handlungsaufforderung

Funktionale Einheit: Leistungsbeschreibung

Funktionale Einheit: Gerätebeschreibung

Funktionale Einheit: Tätigkeitsbeschreibung

Vertieftes Verständnis und technische Unterlagen

Funktion erläutern

Technische Unterlagen

Übersicht: Aufbau Bedienungsanleitung

Leistungsbeschreibung

Gerätebeschreibung

Tätigkeitsbeschreibung

Funktionsweise

Technische Unterlagen

Sicherheit im Fokus

Sicherheitshinweise – gebündelt vor der Tätigkeitsbeschreibung

Gefahrenbereiche ermitteln

SAFE und SAFER – das Restrisiko benennen

Safer-Methode in der Anwendung

Sicherheitshinweise vor einer Handlung

Technisches Schreiben

Inhalt

Textstruktur

Eigene Schreibregeln aufstellen

Textgestaltung

Terminologie

Terminologiearbeit

Prozess Terminologiearbeit

Anmerkungen/Richtlinien/Literaturliste

Anmerkungen

Richtlinien und Normen: eine (kleine) Auswahl

Literaturliste

Anhang

Sicherheitshinweise vor einer Handlung

Porträt

Einleitung

Warum überhaupt eine Bedienungsanleitung?

Die meisten Geräte, Vorrichtungen oder auch Gegenstände verfügen bei Kauf über eine Anleitung. Das muss so sein, es ist gesetzlich vorgeschrieben oder, falls nicht erforderlich, mittlerweile Standard. Oft werfen wir jedoch keinen einzigen Blick auf die Erläuterungen, etwa bei einem Fahrradhelm, beim Handmixer oder auch bei Software. Meist erübrigt sich der Blick auch, da die Geräte oder Programme bereits nutzerfreundlich gestaltet sind

Warum also überhaupt eine Bedienungsanleitung? – Bei Installation des neuen Druckers, der Erstbedienung des Fernsehers oder dem Aufbau der Regalwand sieht es schon etwas anders aus. Ebenfalls bei einer tieferen Nutzung der Software; es heißt zum Beispiel, dass normale Nutzer nur etwa fünf Prozent der Word-Funktionen bedienen. Möglichkeiten zur Aneignung gibt es unterschiedliche: Die beigelegte Bedienungsanleitung anschauen, das Video-Tutorium auf YouTube besuchen oder sich bei Möbeln in die beigefügten Zeichnungen vertiefen, wichtig ist – ein Motto, das Sie sich schon mal merken sollten – die Befähigung zum Handeln. Oder weniger amtlich: sicher, schnell, dauerhaft nutzen.

Ziel ist, das Gerät schnell bedienen, die Software unmittelbar verwenden zu können. Ohne fremde Hilfe und auf Dauer. Ist selbstverständlich, sagen Sie? Stimmt. Doch hier geht es um das Erstellen einer Bedienungsanleitung. Dabei muss Selbstverständliches oft ausdrücklich genannt werden.

Was die schnelle Aneignung betrifft, verschaffen Sie den Nutzern, insbesondere in Haushalt, Büro oder Homeoffice, unmittelbar ein Erfolgserlebnis: Bei der neuen Mikrowelle können Sie vorschlagen, gleich ein Getränk zu erhitzen. Bei der Software für die Bildbearbeitung sofort ein Foto leicht umzugestalten. Das alles, ohne dass die Funktionen umfassend bekannt sind.

Übertragen lässt sich das auch auf komplexe Maschinen, Installationen, komplette Anlagen, etwa eine Seilbahnanlage mit Stationen und Antrieb, Seilführung und Kabinen. Da es hier um große Dokumentationen geht, ist es sinnvoll, unterschiedliche Nutzergruppen zu identifizieren.

Dabei hilft beispielsweise eine Wer-macht-was-Matrix. Mit ihr identifizieren Sie die Zielgruppe, besser gesagt die Zielgruppen. Daraus wiederum resultieren unterschiedliche Bedienungsanleitungen: zum Beispiel für Techniker im Maschinenraum, für Servicegruppen, die für Instandhaltung zuständig sind. Die Wer-macht-was-Matrix lässt sich gestalten als Tabelle (siehe Anhang). Allgemeine Fragen dazu wären: Wozu dient das Gerät? Wer geht mit dem Gerät um? Falls es mehrere Personen sind: Für wen ist welche Information erforderlich?3

Aufbau Bedienungsanleitung

Warum eine Struktur? Dumme Frage, sagen Sie? Das ergibt sich beim Schreiben und Erläutern ja immer von selbst. Ja, schon, doch geht es hier nicht um die von Fall zu Fall passende Struktur, sondern um den Aufbau einer klugen Struktur, die nicht nur in einem, sondern in allen, na ja vielen Fällen passt.4 Dabei steht für die direkte Ansprache der Nutzer die Tätigkeitsbeschreibung