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Wenn frisch gebackene Absolventen eines natur- oder ingenieurwissenschaftlichen Studienganges in ihr erstes Wirtschaftsunternehmen kommen, landen sie auf einem fremden Planeten: dem der Kaufleute, Betriebswirte, Juristen und Manager. Um dort bestehen zu konnen, ist zumindest ein Grundwissen daruber, wie Wirtschaft funktioniert und geregelt ist, unverzichtbar.
Dieser Kompaktkurs fur das moderne Wirtschaftsleben spart nichts aus: Von der doppelten Buchfuhrung bis zur Erschlie?ung globaler Markte - hier wird alles in leicht verstandlichen Begriffen erklart.
- Der Crash-Kurs fur Berufsanfanger: Nimmt die Scheu vor dem Umgang mit Geld, Markten und Produkten. Alle Aspekte des Wirtschaftslebens werden dargestellt, ohne unnotigen Ballast und ohne "Fachchinesisch".
- Praxisnah: Zahlreiche Fallbeispiele und Ubungsaufgaben zu aktuellen Themen aus dem Wirtschaftleben - mit Losungen im Anhang! Von der Markteinfuhrung eines 3-Liter-Autos bis zur Existenzgrundung als "Ich-AG" werden reale Szenarien erklart und analysiert.
- Lesefreundliches Layout: Eine Doppelseite zu jedem Thema, mit klar gekennzeichneten Zusammenfassungen und Beispielen.
- Aktuell: Alle Kapitel berucksichtigen jetzt die Anderungen in der nationalen und internationalen Gesetzgebung bis 2006 (z. B. neue Rechtsformen bei Gesellschaften, neue Regelungen beim Kundigungsschutz, Ich-AGs, etc.) - alle Anderungen in den wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen der letzten 5 Jahre sind berucksichtigt.
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Seitenzahl: 461
Veröffentlichungsjahr: 2012
Inhaltsverzeichnis
Einführung
Volkswirtschaftliche Grundlagen
Unsere Bedürfnisse – der Motor des Wirtschaftens
Güter – die Objekte der Wirtschaft
Produktionsfaktoren – Ausgangsbasis für Güter
Unternehmen – die Stätten der Güterproduktion
Geld – ein universelles Tauschmittel
Wirtschaftliches Handeln – maximal oder minimal?
Der Markt – Ort des Handelns
Preisbildung am vollkommenen Markt – alles im Gleichgewicht
Gewinnmaximierung – Strategien der Anbieter
Der Wirtschaftskreislauf – Güter gegen Produktionsfaktoren
Konjunkturzyklen – Wellenbewegungen der Wirtschaft
Grundlagen der Wirtschaftspolitik – Stabilität und Wachstum
Das deutsche Steuersystem – gelenktes Chaos
Weltwirtschaft und Währungspolitik – die Macht des Geldes
Die Globalisierung – Chancen und Risiken
Fossile Energiequellen – eine aussterbende Art
Die Europäische Union – alle unter einem Dach
Rechtliche Rahmenbedingungen
Grundlagen des Rechts – Spielregeln im Alltag
Rechtsprechung – ein Weg durch Instanzen
Natürliche und juristische Personen – Rechte und Pflichten
Rechtsobjekte – Besitz oder Eigentum
Geistiges Eigentum – ein unfassbares Problem
Neue Rechte für neue Medien – eine schwere Geburt
Die Anmeldung von Patenten – verschlungene Pfade
Das Arbeitnehmererfindungsgesetz – gute Ideen willkommen
Produkte der Gentechnik – ein unmoralisches Angebot?
Rechtsgeschäfte – kein Geschäft wider Willen
Verträge – maßgeschneiderte Verpflichtungen
Abschluss und Inhalt von Verträgen – die Vorzüge des BGB
Lieferung und Zahlung – erst die Ware, dann das Geld
Die AGB – Kleingedrucktes großgeschrieben
ECommerce & Co. – Geschäfte aus der Ferne
Leistungsstörungen –Teil I: Unmöglichkeit der Leistung
Vertragsstörungen –Teil II: Schlechtleistung
Vertragsstörungen – Teil III: Verzug bei der Vertragserfüllung
Produkthaftung – die unbewiesene Schuld
Mahnverfahren – Wege zum Recht
Verjährung von Ansprüchen – nichts währt ewig
Auslandsgeschäfte – Vertrauen ist gut, Absicherung ist besser
Importe und Exporte – offene und verschlossene Grenzen
Das Unternehmen
Unternehmensgründung – der Preis der Freiheit
Personengesellschaften – Mut zum Risiko
Kapitalgesellschaften – Herrschaft nach Anteilen
Weitere Unternehmensformen – Lösungen nach Maß
Kooperation und Konzentration – Gemeinsamkeit macht stark
Die Kapitalbeschaffung – woher nehmen …
Kreditsicherung – kein Geld ohne Sicherheit
Staatliche Fördermittel – gutes Geld für gute Ideen
Unternehmen in der Krise – sein oder nicht sein
Aufbau eines Unternehmens – alle in einem Boot
Innerbetriebliche Organisation – Führung heißt Verantwortung
Geschäftsprozesse – alles dreht sich um den Kunden
Managementmethoden – teilen und herrschen
Vollmachten – Verantwortung im Außenverhältnis
Der Fertigungsprozess – Produktivität kontra Flexibilität
Arbeitsvorbereitung – … so wichtig wie die Arbeit selbst
CIM – die moderne Fabrik
Moderne Logistik – Just in Time
Total Quality Management – vom Pförtner bis zur Chefetage
Unternehmen und Umwelt – Ökonomie versus Ökologie
Projektmanagement – Teil 1: Ablauf und Steuerung
Projektmanagement – Teil 2: Planungsinstrumente
Rechnungswesen
Handelsbücher und Belege – Basis kaufmännischer Ordnung
Methodik der Buchführung – alles im (Konten-)Rahmen
Inventar und Bilanz – Anfang und Ende der Buchführung
Doppelte Buchführung: Teil 1 – Bestandskonten
Doppelte Buchführung: Teil 2 – Erfolgskonten
Doppelte Buchführung: Teil 3 – Abschreibungen
Doppelte Buchführung: Teil 4 – Der Jahresabschluss
Bilanzanalyse – offene Karten, versteckte Informationen
Kosten und Leistungen – die verdeckte Wahrheit
Die Kostenartenrechnung – wo bleibt das Geld?
Die Divisionskalkulation – Preiskalkulation auf plausible Art
Kostenstellenrechnung – Jagd auf Kostentreiber
Kostenträgerrechnung – Kalkulation des Produktpreises
Variable und fixe Kosten – die Menge macht´s
Die Kalkulation im Handel – einfacher geht´s nicht
Der Break-Even-Point – oder „the point of no return“
Die Deckungsbeitragsrechnung – gewinnbringende Verluste?
Plankostenrechnung – Kontrolle ist besser
Grenzplankostenrechnung – Deckungsbeiträge mit Plankosten
Prozesskostenrechnung – die Auflösung der Gemeinkosten
Beschaffung und Lagerung – der optimale Einkauf
Wirtschaftliche Lagerhaltung – ein Optimierungspuzzle
Investitionsrechnung – Finanzierung von Anlagegütern
Finanzierung eines Unternehmens – Liquidität hat Priorität
Marketing und Vertrieb
Die Entwicklung des Marktes – im Wandel der Zeiten
Der Markt und seine Strukturen – die Aufteilung des Kuchens
Marktforschung – der Kunde, das unbekannte Wesen
Analyse von Marktdaten – Statistik und Heuristik
Marketingstrategien – Wege zum Markt
Marketing-Mix – Teil 1: Produktpolitik
Marketing-Mix – Teil 2: Sortimentspolitik
Marketing-Mix – Teil 3: Preispolitik
Marketing-Mix – Teil 4: Distributionspolitik
Marketing-Mix – Teil 5: Der Kommunikationsmix
Qualität als Verkaufsargument – mit Kaizen gegen Kosten
Ökologie und Marketing – Appell an Gesundheit und Gewissen
Marketing mit Marken – Schutzmaßnahmen im Wettbewerb
Investitions- und Konsumgüter – der große kleine Unterschied
Marketing im World Wide Web – Shoppen im Cyberspace
E-Business – Leben im E-Universum
Der Vertriebsmitarbeiter – Anforderungen an einen Verkäufer
Das Verkaufsgespräch – Aufbau und Techniken
Der Arbeitnehmer
Das Arbeitsrecht – Gesetze, Verträge, Vereinbarungen
Der Arbeitsvertrag – Rechte und Pflichten des Arbeitnehmers
Teilzeitmodelle – Flexibilisierung der Arbeitswelt
Arbeitsschutz im Betrieb – safety first
Die Gewerkschaften – members only
Der Betriebsrat – Arbeitnehmervertretung vor Ort
Personalauswahl und Bewerbung – die Nadel im Heuhaufen
Vom Studium zum Arbeitsplatz – der Sprung ins kalte Wasser
Arbeiten im Ausland – Fallstricke vermeiden
Unternehmen, Berufe und Ausbildung in den USA
Die Kündigung – quo vadis?
Das Zeugnis – die „Geheimsprache“ der Personalchefs
Die Sozialversicherungen – Absicherung gegen materielle Not
Praktische Aufgaben zur Vertiefung
Aufgabe 1: Markterschließung für ein 3-Liter-Auto
Aufgabe 2: Entwicklung eines Just-in-Time-Konzepts
Aufgabe 3: Marktstrategie für Schaumbäder
Aufgabe 4: Wirtschaftlichkeitsanalyse eines KMU-Betriebes
Aufgabe 5: Planen einer Existenzgründung
Aufgabe 6: Investitionsrechnung für eine Kühlanlage
Aufgabe 7: Übernahme eines Elektronikunternehmens
Aufgabe 8: Produktlebenszyklen in der Umwelttechnik
Aufgabe 9: Management eines Internet-Projektes
Aufgabe 10: Fertigungssteuerung in einer Pumpenfabrik
Lösung Aufgabe 1
Lösung Aufgabe 2
Lösung Aufgabe 3
Lösung Aufgabe 4
Lösung Aufgabe 5
Lösung Aufgabe 6
Lösung Aufgabe 7
Lösung Aufgabe 8
Lösung Aufgabe 9
Lösung Aufgabe 10
Stichwortverzeichnis
200 Jahre Wiley – Wissen für Generationen
John Wiley & Sons feiert 2007 ein außergewöhnliches Jubiläum: Der Verlag wird 200 Jahre alt. Zugleich blicken wir auf das erste Jahrzehnt des erfolgreichen Zusammenschlusses von John Wiley & Sons mit der VCH Verlagsgesellschaft in Deutschland zurück. Seit Generationen vermitteln beide Verlage die Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung und technischer Errungenschaften in der jeweils zeitgemäßen medialen Form.
Jede Generation hat besondere Bedürfnisse und Ziele. Als Charles Wiley 1807 eine kleine Druckerei in Manhattan gründete, hatte seine Generation Aufbruchsmöglichkeiten wie keine zuvor. Wiley half, die neue amerikanische Literatur zu etablieren. Etwa ein halbes Jahrhundert später, während der „zweiten industriellen Revolution“ in den Vereinigten Staaten, konzentrierte sich die nächste Generation auf den Aufbau dieser industriellen Zukunft. Wiley bot die notwendigen Fachinformationen für Techniker, Ingenieure und Wissenschaftler. Das ganze 20. Jahrhundert wurde durch die Internationalisierung vieler Beziehungen geprägt – auch Wiley verstärkte seine verlegerischen Aktivitäten und schuf ein internationales Netzwerk, um den Austausch von Ideen, Informationen und Wissen rund um den Globus zu unterstützen.
Wiley begleitete während der vergangenen 200 Jahre jede Generation auf ihrer Reise und fördert heute den weltweit vernetzten Informationsfluss, damit auch die Ansprüche unserer global wirkenden Generation erfüllt werden und sie ihr Zeil erreicht. Immer rascher verändert sich unsere Welt, und es entstehen neue Technologien, die unser Leben und Lernen zum Teil tiefgreifend verändern. Beständig nimmt Wiley diese Herausforderungen an und stellt für Sie das notwendige Wissen bereit, das Sie neue Welten, neue Möglichkeiten und neue Gelegenheiten erschließen lässt.
Generationen kommen und gehen: Aber Sie können sich darauf verlassen, dass Wiley Sie als beständiger und zuverlässiger Partner mit dem notwendigen Wissen versorgt.
William J. PescePeter Booth WileyPresident and Chief Executive OfficerChairman of the BoardAutoren
Hergen und Birgitt Scheck Ilsenburger Str. 22 29462 Wustrow
Zweite, überarbeitete und ergänzte Auflage 2007
Alle Bücher von Wiley-VCH werden sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren, Herausgeber und Verlag in keinem Fall, einschließlich des vorliegenden Werkes, für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie für eventuelle Druckfehler irgendeine Haftung
Bibliografische Information
der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet
diese Publikation in der Deutschen
Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische
Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de >
abrufbar.
© 2007 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim
Alle Rechte, insbesondere die der Übersetzung in andere Sprachen, vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form – durch Photokopie, Mikroverfilmung oder irgendein anderes Verfahren – reproduziert oder in eine von Maschinen, insbesondere von Datenverarbeitungsmaschinen, verwendbare Sprache übertragen oder übersetzt werden. Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen, Handelsnamen oder sonstigen Kennzeichen in diesem Buch berechtigt nicht zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt werden dürfen. Vielmehr kann es sich auch dann um eingetragene Warenzeichen oder sonstige gesetzlich geschützte Kennzeichen handeln, wenn sie nicht eigens als solche markiert sind.
Print ISBN 978-3-527-31671-7
Epdf ISBN 978-3-527-60984-0
Epub ISBN 978-3-527-66025-4
Mobi ISBN 978-3-527-66024-7
Einführung
An wen richtet sich das Buch?
Zielgruppe dieses Buches sind vor allem junge Ingenieure und Ingenieurinnen sowie Naturwissenschaftler und Naturwissenschaftlerinnen, die während oder nach ihrem Studium betriebswirtschaftliche Kenntnisse erlangen möchten. Um umständliche Formulierungen wie im vorangegenenen Satz zu vermeiden, verwenden wir im Folgenden stets die männliche Form und hoffen, dass uns die Leserinnen dieses nachsehen werden.
Für einen Ingenieur oder Naturwissenschaftler, der zum ersten Mal ein Wirtschaftsunternehmen betritt, eröffnet sich ein neuer Kollegenkreis, der sich unter anderem aus Kaufleuten, Betriebswirten, Juristen und Managern zusammensetzt. Diese neuen Kollegen sprechen eine andere Sprache – und sie haben eine andere Sichtweise auf bestimmte Probleme. Für die meisten Jungingenieure ist es eine bittere Erfahrung, hören zu müssen, dass ihre technisch elegante Lösung zu teuer oder am Markt vorbei konzipiert ist.
Die Verständigung und das Argumentieren fallen leichter, wenn man sich mit den wichtigsten rechtlichen und wirtschaftlichen Begriffen und Zusammenhängen im Vorfeld vertraut gemacht hat. Zielgruppe dieses Buches sind daher in erster Linie Studenten und Absolventen der Natur- und Ingenieurwissenschaften, die den Schritt von der Hochschule bzw. Fachhochschule in die Wirtschaft planen. Es werden in diesem Buch keine betriebswirtschaftlichen Vorkenntnisse vorausgesetzt.
Für bereits industrieerfahrene Naturwissenschaftler oder Ingenieure eignet sich dieses Buch als Nachschlagewerk, zum Auffrischen der Kenntnisse oder zur Erweiterung der betriebswirtschaftlichen Allgemeinbildung. Auch derjenige, der sich mit dem Gedanken trägt, sich selbstständig zu machen, wird von diesem Buch profitieren. Das Buch ersetzt jedoch keine individuelle Beratung zur Existenzgründung.
Warnung: Der Inhalt dieses Buches repräsentiert keine Anleitung für den „freischwebenden Jungmanager“. Vielmehr wird versucht, in komprimierter Form ein möglichst breites und aktuelles Spektrum an wirtschaftlichem Grundwissen zu vermitteln und gleichzeitig die Verflechtung von Recht, Wirtschaft und Technologie aufzuzeigen.
Wozu Wirtschaftskenntnisse?
In den meisten Unternehmen trifft man heute auf schlanke Führungsstrukturen, wodurch gleichzeitig Verantwortung von oben nach unten delegiert wird. Von den Mitarbeitern wird dabei ein hohes Maß an Flexibilität und interdisziplinärem Denken erwartet. In Forschung, Entwicklung und Fertigung reichen technische Fähigkeiten allein nicht mehr aus, auch hier benötigen Ingenieure zunehmend betriebswirtschaftliche Kenntnisse.
Durch den zunehmenden Wettbewerb gewinnen die Unternehmensfunktionen Marketing und Vertrieb immer mehr an Stellenwert. Gerade hier sind viele neue Arbeitsplätze für Naturwissenschaftler und Ingenieure entstanden, für diese sind grundlegende Wirtschaftskenntnisse jedoch unabdingbar. Wer eine Position im Dienstleistungssektor anstrebt, z.B. als Consultant in einer Unternehmensberatung, im IT-Bereich einer Bank oder als Analyst eines Marktforschungsunternehmens, sollte damit rechnen, dass er bereits im Bewerbungsgespräch Wirtschaftskompetenz beweisen muss.
Wie arbeitet man mit diesem Buch?
Bei der Gestaltung dieses Buches wurde von einem Leser ausgegangen, der in seinem Studium oder Beruf eingespannt ist und sich diesem Buch erst nach Feierabend widmet. Daher wurde der Text an vielen Stellen durch Abbildungen und Beispiele aufgelockert. Um die Lesbarkeit zu erhöhen, wurde die Länge der Kapitel auf je zwei Seiten beschränkt. Dies ermöglicht es dem Leser, das Buch kontinuierlich „in Portionen“, je nach seiner verfügbaren Zeit, durchzuarbeiten. Es gibt keine „Mammutkapitel“, die das Weiterlesen blockieren.
Nicht alle Teile des Buches werden für jeden Leser von gleichem Interesse sein, sodass beim Durcharbeiten Kapitel übersprungen werden können. Wer sich nur für bestimmte Themen interessiert, kann direkt dort einsteigen. Häufig bilden Kapitel zu einem Thema nahezu eigenständige Gruppen, die ohne besondere Vorkenntnisse verständlich sind.
Am Ende des Buches befinden sich einige Aufgaben mit Lösungen. Die Aufgaben sind so formuliert, dass der Leser in unterschiedliche Management-Rollen schlüpft und dort anhand von Markt- und Unternehmensdaten konkrete Entscheidungen treffen soll. Zur Lösung der Aufgaben ist es nicht nötig, das Buch vollständig durchgearbeitet zu haben. Lösungstipps und Verweise auf die relevanten Buchabschnitte sind zu jeder Aufgabe angegeben. Wem die Informationen zu bestimmten Themen nicht ausreichen, der findet im Internet viele Quellen zu den im Register angegebenen Stichworten.
Was lernt der Leser?
Ziel des Buches ist es, dem wirtschaftlich weitgehend unbelasteten Leser eine wirtschaftliche Allgemeinbildung zu vermitteln. Daher werden im ersten Kapitel auch „Volkswirtschaftliche Grundlagen“ behandelt. Beim weiteren Durcharbeiten des Buches wird der Leser bemerken, dass sich die dortigen Zusammenhänge auch betriebswirtschaftlich auswirken. Mit dem Kapitel „Rechtliche Rahmenbedingungen“ soll beim Leser ein gewisses Rechtsverständnis geprägt werden. Daher wurde hier relativ weit ausgeholt, um rechtliche Grundbegriffe auf einer elementaren Ebene darzustellen. Im Kapitel „Das Unternehmen“ wird auf Rechtsformen, Aufgaben und Funktionsbereiche der Unternehmen eingegangen. Den Themen „Rechnungswesen“ sowie „Marketing und Vertrieb“ wurden aufgrund ihrer Komplexität und Relevanz eigene Kapitel gewidmet. „Markt“ und „Kostendenken“ sind für viele Hoch- bzw. Fachhochschulabsolventen fremde Begriffe, an die sie sich erst gewöhnen müssen. Wichtige Bereiche des Arbeitsrechts, über die man als mündiger Arbeitnehmer Kenntnis besitzen sollte, werden im Kapitel „Der Arbeitnehmer“ behandelt.
Vorwort der Autoren
Die meisten Absolventen der Natur- und Ingenieurwissenschaften wechseln früher oder später in Wirtschaftsunternehmen, ohne jemals vorher mit wirtschaftlichen Themen konfrontiert worden zu sein. Weder das allgemein bildende Schulsystem noch das Studium vermitteln denjenigen Mitarbeitern grundlegende Wirtschaftskenntnisse, die meist von Anfang an Fach- und Führungsverantwortung tragen. Eine Statistik, die den volkswirtschaftlichen Schaden dieses Ausbildungsmangels erfasst, kennen wir leider nicht. Die zahlreichen Berichte über Managementfehler und Firmenpleiten sprechen aber vielleicht für sich und sind sicher nur die Spitze eines Eisberges, der nicht zuletzt auch auf eine mangelhafte wirtschaftliche Ausbildung zurückzuführen ist.
Auch in Zukunft ist nicht damit zu rechnen, dass Absolventen der Natur- und Ingenieurwissenschaften an Hoch- und Fachhochschulen im Rahmen der regulären Ausbildung wirtschaftliche Kenntnisse vermittelt werden. Die Forderung nach einer Verkürzung der Studienzeiten und der stetig zunehmende Wissensumfang in den jeweiligen Fachgebieten wird voraussichtlich eher zu einer stärkeren Spezialisierung führen. Auch die Einführung der Kombi-Studiengänge wie „Wirtschaftsingenieur“, „Wirtschaftsphysiker“, „Wirtschaftschemiker“ oder „Wirtschaftsinformatiker“ hilft denjenigen nicht, die sich für ein reines natur- oder ingenieurwissenschaftliches Studium entscheiden. Natürlich steht es jedem frei, Vorlesungen in Betriebswirtschaft zu belegen. Diese sind aber in der Regel sehr spezialisiert und tiefgehend, sodass ein unverhältnismäßig hoher zusätzlicher Arbeitsaufwand entsteht. Ziel war es daher, ein Buch zu schaffen, das speziell Naturwissenschaftlern, Mathematikern und Ingenieuren ein möglichst breites Spektrum an wirtschaftlichem Grundwissen vermittelt. Wir hoffen, dass dieses Buch unseren Lesern gefällt und bei ihrem beruflichen Fortkommen behilflich ist. Über Anregungen und Kommentare zu diesem Buch würden wir uns freuen.
Wie bereits in der ersten Auflage vermutet, haben sich seitdem viele Gesetze aufgrund der Umsetzung von EU-Richtlinien geändert. Weiterhin wurde der Euro eingeführt, eine Rechtschreibreform erlassen und für 2007 eine Mehrwertsteuererhöhung beschlossen. Eine zweite Auflage erschien uns daher unbedingt angebracht, aber der damit verbundene Zeitaufwand hielt uns lange davon ab. Wir danken dem Verlag, dass er uns davon überzeugt hat, die Arbeit an diesem Buch wieder aufzunehmen. Wir haben uns bemüht, den Inhalt des Buches zu aktualisieren und durch neue Kapitel zu ergänzen. Zudem hoffen wir, dass es uns gelungen ist, die Inhalte durch mehr und verbesserte Grafiken weiter zu veranschaulichen.
Wustrow, im September 2006
Hergen und Birgitt Scheck
Volkswirtschaftliche Grundlagen
Wer in einem Unternehmen als Ingenieur oder Naturwissenschaftler arbeitet, wird sich selten mit volkswirtschaftlichen Überlegungen auseinandersetzen müssen. Dennoch beginnt dieses Buch mit diesem Thema, das für seine Zielgruppe scheinbar nur geringe Relevanz besitzt. Der Grund dafür ist einfach: Volkswirtschaft setzt ein, sobald ein Unternehmen oder eine Privatperson einen Markt betritt, auf dem es oder sie mit anderen Partnern Handel treibt. Um wirtschaftlich handeln zu können, ist es wichtig, die Mechanismen von Märkten zu verstehen. Alle betriebswirtschaftlichen Entscheidungen sind letztlich von diesen Märkten abhängig.
Ein weiterer Grund ist, dass man bei der Untersuchung volkswirtschaftlicher Zusammenhänge auf „wirtschaftliche Naturgesetze” stößt, die für die meisten Ingenieure und Naturwissenschaftler durchaus interessant sein werden. Hier wird meist auf die Darstellungen klassischer und neoklassischer Nationalökonomen zurückgegriffen, von denen elementare Fragestellungen wie „Wie entsteht ein Preis?“ oder „Nach welchen Spielregeln verhalten sich die Marktteilnehmer?” bereits im achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert beantwortet wurden. Die beschriebenen Modelle sind vereinfacht und sollen wichtige Grundprinzipien veranschaulichen.
Volkswirtschaftliche Begrifflichkeiten sind dabei kein statisches Gefüge, sondern unterliegen einem historischen Wandel. Dies lässt sich gut am Beispiel des Begriffes „Wohlstand“ erkennen. Vor der Zeit von Adam Smith (1723-1790) galt der Bestand von Geld oder Edelmetallen in einer Gesellschaft als Zeichen für deren Wohlstand. Erst Smith definierte Wohlstand als die Versorgung einer Gesellschaft mit Konsumgütern, in der Erkenntnis, dass Geld allein nicht zum Überleben ausreicht. Befragt man in der heutigen Überflussgesellschaft Menschen danach, was sie unter Wohlstand verstehen, so wird man feststellen, dass Konsumgüter nur einen Teil des Wohlstands ausmachen. Werte wie eine saubere Umwelt, Frieden, Freizeit oder ein attraktiver Arbeitsplatz spielen eine immer größere Rolle. Ein anderes Beispiel sind die volkswirtschaftlichen Produktionsfaktoren. Neben die klassischen Produktionsfaktoren Arbeit, Boden und Kapital sind heute gleichrangig die Produktionsfaktoren Information und Energie getreten, die vormals als untergeordnete Bestandteile der klassischen Produktionsfaktoren angesehen wurden.
Unsere Bedürfnisse – der Motor des Wirtschaftens
Zur Aufrechterhaltung seiner Existenz benötigt jeder Mensch Nahrung, Wasser, Luft oder (einfache) Kleidung. Unser natürlicher Selbsterhaltungstrieb sorgt dafür, dass wir den Wunsch verspüren, uns mit allem Lebensnotwendigen ausreichend zu versorgen. Die meisten unserer Wünsche beziehen sich aber auf Dinge mit vergleichsweise weniger existenzieller Bedeutung, wie wohlschmeckende Lebensmittel, schicke Kleidung oder elegante Fahrzeuge.
Solche „Gefühle des Mangels“, die mit dem Wunsch einhergehen, diesen Mangel zu beseitigen, nennt man Bedürfnisse. Wir streben daher danach, unsere Bedürfnisse zu befriedigen. Einige Bedürfnisse wie Essen oder Trinken sind dabei biologisch begründet, andere dagegen entstehen erst durch äußere Anreize. Die Ursachen für unsere Bedürfnisse liegen weniger im wirtschaftlichen als im psychologischen Bereich. Dies macht sich unter anderem die Werbung zunutze.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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