Wonder und ich. Ein Wunder kommt selten allein (Band 2) - Britta Sabbag - E-Book

Wonder und ich. Ein Wunder kommt selten allein (Band 2) E-Book

Britta Sabbag

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Beschreibung

Pflegekind Ole hat sich auf der Wild Turkey Farm mittlerweile gut eingelebt. Zusammen mit der klugen Silver Dapple Stute Wonder erlebt er auf dem verrückten Hof jede Menge Abenteuer. Doch der Schein trügt: Die Farm steckt in Schwierigkeiten, und ausgerechnet Wonder soll die Lösung für diese Probleme sein. Aber die Besitzer Hank und Betty würden dieses besondere Pferd doch niemals verkaufen – oder? Und dann verschwindet auch noch ein kostbares Erbstück von der Farm und Oles beste Freundin Kiki wird verdächtigt.
Ist Oles und Wonders Freundschaft stark genug, all diese neuen Hindernisse zu überwinden?

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Seitenzahl: 76

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Zum Buch

Pflegekind Ole hat sich auf der Wild-Turkey-Farm mittlerweile gut eingelebt. Zusammen mit der klugen Silver-Dapple-Stute Wonder erlebt er auf dem verrückten Hof jede Menge Abenteuer. Doch der Schein trügt: Die Farm steckt in Schwierigkeiten, und ausgerechnet Wonder soll die Lösung für diese Probleme sein. Aber die Besitzer Hank und Betty würden dieses besondere Pferd doch niemals verkaufen – oder? Und dann verschwindet auch noch ein kostbares Erbstück von der Farm, und Oles beste Freundin Kiki wird verdächtigt.  Ist Oles und Wonders Freundschaft stark genug, all diese neuen Hindernisse zu überwinden?

Zur Autorin

Britta Sabbag studierte Sprachwissenschaften, Psychologie und Pädagogik in Bonn. Nach ihrem abgeschlossenen Studium arbeitete sie sieben Jahre als Personalerin, bis sie ihrem Kindheitstraum vom Schreiben folgte. Mit ihrem ersten Buch landete sie 2012 direkt einen Spiegel-Bestseller. Viele weitere Bestseller und über 80 weitere Romane, Jugend-, Kinder- und Bilderbücher folgten. Die Bestseller-Reihe um »Die kleine Hummel Bommel« ist mittlerweile ein Kinderbuch-Klassiker. Neben Büchern schreibt sie auch Songs und Drehbücher und gibt Schreib-Coachings. Zwei Verfilmungen ihrer Bücher sind bereits in Entwicklung. Ihre Gesamtauflage beträgt über 1,7 Millionen Bücher seit der ersten Veröffentlichung.

Mehr unter www.brittasabbag.de oder @brittasabbag bei Instagram.

Britta Sabbag

Wonder und ich

Ein Wunder kommt selten allein

Mit Illustrationen von Igor Lange

SCHNEIDERBUCH

Originalausgabe

© 2025 Schneiderbuch in der

Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH

Valentinskamp 24 · 20354 Hamburg

[email protected]

Alle Rechte vorbehalten

Cover- und Innenillustrationen von Igor Lange

Covergestaltung von Frauke Schneider

E-Book Produktion von GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN 9783505152863

www.schneiderbuch.de

Facebook: facebook.de/schneiderbuch

Instagram: @schneiderbuchverlag

Jegliche nicht autorisierte Verwendung dieser Publikation zum Training generativer Technologien der künstlichen Intelligenz (KI) ist ausdrücklich verboten. Die Rechte der Urheber/Urheberinnen und des Verlags bleiben davon unberührt.

»Ein springendes Pferd ist noch lange kein Springpferd.

Ein Ohrwurm lebt ja auch nicht im Ohr.«

Ole (10) aus »Wonder und ich«

Kapitel 1 Schnitzel für alle

»Heute gibt es Schnitzel«, sagte Betty und legte ihr Handy weg.

Ole sah auf. »Echt?«

Betty und Hank kochten meistens vegetarisch, was an ihrer großen Tierliebe lag. Seit Ole vor einigen Wochen auf der Wild-Turkey-Farm angekommen war, hatte es höchstens mal Fisch gegeben. Aber Schnitzel noch nie. Es passte überhaupt nicht zu seinen neuen Pflegeeltern und zu ihren Lebensgewohnheiten.

Betty lachte. »Ein Schnitzel für alle.«

»Ich versteh nur Bahnsteig!«, sagte Ursula, die Tierpflegerin der Wild-Turkey-Farm, die von allen Usch genannt wurde. Sie hatte eine Vorliebe für Sprichwörter, konnte sich aber kein einziges richtig merken.

»Bahnhof«, seufzte Ole, »Bahnhof heißt es.«

»Wie auch immer.« Betty lächelte geheimnisvoll und biss in ihr Frühstücksbrötchen. Hank hatte vor seiner Abfahrt im Morgengrauen schon gebacken. Ole fand es immer noch faszinierend, dass so ein Berg von Mann eine Leidenschaft fürs Backen besaß. Wenn der fast zwei Meter große Riese Torten mit Blumenrand verzierte, sah Ole immer staunend zu. Jetzt rührte er in seinem Müsli. »Aber es stimmt schon, was Usch sagt. Ich verstehe auch nur Bahnhof.«

Betty begann, frisch gepressten Orangensaft in drei Gläser einzuschütten. »Ja, das glaube ich. Also löse ich das Rätsel mal auf: Hank hat mir gerade Bescheid gegeben, dass er ein weiteres Tier gerettet hat. Ein Wollschwein.«

»Ah, daher weht die Böe!«, sagte Usch kauend.

»… der Wind!«, schob Ole lässig ein.

»Jaja«, murmelte Usch. »Ihr immer mit euren Sprichwörtern!«

Ole und Betty sahen erst sich, dann Usch an. Und dann prusteten sie los.

»Wir???!!!«

»Du!!!!«

»Was ist jetzt mit dem Schwein?«, lenkte Usch ab.

»Hank bringt es her. Es kann den leeren Stall neben Gisomo haben.«

Gisomo war der Esel der Wild-Turkey-Farm. Außer ihm gab es noch den Haflinger-Wallach Penny, der danach benannt war, für wie viel Geld Hank ihn einem Bauern abgekauft hatte, und einige Highland-Rinder, ein paar Hühner, einen halb blinden Hund namens Poldi, eine Katze ohne Namen – und natürlich Harald, den Truthahn. Ihm verdankte die Wild-Turkey-Farm ihren Namen.

Harald war nicht nur wild, sondern richtig irre, fand Ole. Er attackierte alles, was rot war. Und das war bei Oles roten Haaren so eine Sache. Zur Sicherheit zog er daher seinen Cowboyhut – ein Erbstück seines verstorbenen Vaters – nie aus, wenn er draußen auf der Farm unterwegs war.

Und natürlich gab es noch Wonder. Die junge Silver-Dapple-Stute war zeitgleich mit Ole auf der Farm angekommen, und seitdem waren die beiden unzertrennlich. Ole und die Stute hatten eine Verbindung, wie sie nur ganz selten vorkam: Sie verstanden sich ohne Worte. Vielleicht, weil sie sich so ähnlich waren.

Die Stute galt als unreitbar und war deshalb nie eingeritten worden. Aber das störte hier niemanden. Denn die Wild-Turkey-Farm war eine Art Arche Noah: Hier strandeten Tiere, die niemand mehr haben wollte. Und Hank war der Kapitän der Arche. Er rettete andauernd irgendwelche Tiere vor dem Schlachter oder aus einer anderen Notsituation. Seine Frau Betty achtete darauf, dass sie nicht mehr Tiere hielten, als Platz auf der Farm war. Doch auch ihr Herz war riesig, und sie konnte Hanks bittendem Blick nie lange widerstehen, wenn er mit einem neuen dankbaren Tier nach Hause kam.

Als Pflegekind an einem Ort wie diesem zu landen, war für Ole ein echter Jackpot. Niemand erwartete hier etwas von ihm. Er war frei, einfach so zu sein, wie er war – und das war nach all den schlechten Erfahrungen in den letzten Jahren das Beste, was ihm hätte passieren können.

»Ein Wollschwein!« Ole grinste. »Das meinst du also mit Schnitzel?«

Betty nickte. »Oder hast du etwa gedacht als Mittagessen?«

Ole hob die Schultern. »Ich habe mich, ehrlich gesagt, schon ziemlich gewundert. Aber langsam sollte ich euch ja eigentlich gut genug kennen, um zu wissen, dass etwas anderes dahintersteckt, wenn du so etwas sagst.«

Betty lächelte ihn an. »Tierliebe ist eben etwas Allumfassendes. Ich bringe es einfach nicht übers Herz, sie zu essen. Und Hank schon gar nicht. Obwohl er ein echter Burger-Fan ist. Deswegen gibt es heute Abend auch einen aus Kidney-Bohnen. Der wird dir schmecken. Hanks bestes Rezept, wenn du mich fragst.«

»Darauf bin ich gespannt«, sagte Ole.

Usch grinste. »Jede Bohn’ gibt ’nen Ton!«

»Jedes Böhnchen gibt ein Tönchen«, lachte Betty. »Und ja, danach schlafen Hank und ich meistens getrennt!«

Ole musste auch lachen. Er liebte es, wie unkompliziert Betty und Hank hier mit allen umgingen. Sie verheimlichten nichts, waren immer ehrlich und hatten ein offenes Ohr für alle. Die Atmosphäre auf diesem Hof war einzigartig.

»Ich gehe raus zu Wonder«, sagte Ole, nachdem er seine Müslischale in die Spüle geräumt hatte. »Ich vermisse sie schon.«

»Okay«, sagte Betty. »Kiki ist sicher auch gleich da.«

Kiki war die Nachbarstochter und eine Art Adoptivkind von Hank und Betty. Sie lebte mit ihrem Vater nicht weit von der Farm entfernt und verbrachte jetzt in den Ferien die meiste Zeit mit Hank, Betty, Usch und Ole. Ole wusste nicht viel von ihr, denn obwohl sie den ganzen Tag wie ein Wasserfall redete, sprach Kiki nie über sich selbst. Er wusste nur, dass ihr Vater im Schichtdienst als Busfahrer arbeitete und deswegen oft nicht zu Hause war. Aber selbst wenn er da war, war Kiki meist auf der Farm anzutreffen. Ole verstand vollkommen, warum. Welches Kind war nicht am liebsten den ganzen Tag lang mit Tieren zusammen? Und dazu kam Bettys und Hanks herzliche Art. Trotzdem hatte Kiki etwas Geheimnisvolles an sich, fand Ole, weil sie so wenig von sich preisgab. Sie war immer laut, lachte viel und auffällig, hatte zu allem eine Meinung und hielt damit nicht hinterm Berg. Aber in ernsten Momenten oder bei Komplimenten schien sie sich nie wohlzufühlen. Auch das war Ole nicht unbekannt, zumindest das mit den Komplimenten.

»Bis später!« Ole winkte noch, bevor er durch die Tür verschwand.

Er vermisste Wonder jeden Moment, in dem er nicht bei ihr war. Dieses Pferd war mehr als eine Freundin für ihn. Sie beide verband eine Art Seelenverwandtschaft, die Ole nicht beschreiben konnte. Und es fühlte sich verdammt gut an.

»Guten Morgen, meine Schöne!«, begrüßte er die junge Stute kurz darauf. Wonder stand an ihrem Lieblingsplatz auf der Wiese unter der Linde und hob den Kopf. Als sie ihn sah, kam sie sofort wiehernd angetrabt. Ihr tiefschwarzes Fell, die weiße Mähne und der weiße Schweif waren so besonders schön, dass es Ole auch nach dem tausendsten Mal bei ihrem Anblick noch die Sprache verschlug.

»Na, bist du jetzt doch Frühaufsteher geworden?«

Ein Stupser in die Seite verriet, dass es Kiki war, die sich jetzt neben Ole an den Zaun lehnte. »Sind doch immer noch Sommerferien, da kannst du doch auspennen.«

»Du doch auch.« Ole grinste. »Oder warum bist du schon hier?«

Kiki zuckte mit den Schultern. »Eben halt so.«

Einen kurzen Moment schwiegen sie, und Ole hoffte, dass Kiki etwas Persönliches von sich erzählte. Doch dann kam die laute Kiki wieder zum Vorschein, die er so gut kannte.

»Na los, lass uns die Ärmel hochkrempeln, es müssen ein paar Ställe ausgemistet werden!«

»Genau, keine Krankheit vorschützen!«, kam es von Usch, die hinter ihnen auf den Stall zulief und dabei vor sich hinpfiff.

»Müdigkeit vorschützen, Usch«, verbesserte Kiki sie.

Mittlerweile machten das alle hier ganz automatisch. Vielleicht, weil sie immer noch hofften, dass Usch eines Tages einmal ein Sprichwort richtig wiedergeben würde.

»Jaja …«

»Heute kommt ein neues Tier«, sagte Ole. »Ein Wollschwein. Betty hat mich vorhin damit auf den Arm genommen, dass es Schnitzel gibt.«