Woodwalkers & Friends. Wilder Kater, weite Welt - Katja Brandis - E-Book

Woodwalkers & Friends. Wilder Kater, weite Welt E-Book

Katja Brandis

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Beschreibung

Für alle Fans der Woodwalkers und alle Katzenfreunde: Bestseller-Autorin Katja Brandis erzählt die Geschichte von Kater-Wandler Dorian. Begleite den beliebten Woodwalkers-Charakter auf der turbulenten Reise zur Clearwater High. Mit dabei: Rothörnchen-Wandlerin Holly und Wolfsjunge Bo. Ein Leben als verhätschelte Hauskatze führen? Für den jungen Woodwalker Dorian ist das zu langweilig. Kurzerhand sagt er seiner Mutter und den beiden Geschwistern Lebewohl und bricht auf, um die Welt der Menschen zu erkunden. Dabei bekommt er es mit kratzbürstigen Artgenossen zu tun, muss akzeptieren, dass man während des Schulunterrichts kein Nickerchen machen darf, und lernt das beste Katzenfutter der Welt kennen - Kaviar! Das Leben in Freiheit ist anstrengender als gedacht, aber zum Glück helfen ihm seine Gestaltwandlerfähigkeiten immer wieder aus der Patsche. Als Dorian von einer geheimen Wandlerschule in den Rocky Mountains erfährt, steht für ihn fest: Dort muss er hin. Gemeinsam mit seinen neuen Freunden, Rothörnchen-Wandlerin Holly und Wolfsjunge Bo, begibt er sich auf die Reise quer durch Nordamerika. Doch hier fängt das Abenteuer erst so richtig an! Alle "Woodwalkers & Friends"-Specials sind in sich abgeschlossen und können unabhängig von den "Woodwalkers"-Büchern gelesen werden. Mit detailverliebten Tierillustrationen von Claudia Carls. Gedruckt auf Recycling-Umweltschutzpapier, zertifiziert mit dem Blauen Engel. Die Woodwalkers- und Seawalkers-Bände erscheinen halbjährlich. Bisher erschienen sind: Woodwalkers, Staffel 1 Woodwalkers (1). Carags Verwandlung Woodwalkers (2). Gefährliche Freundschaft Woodwalkers (3). Hollys Geheimnis Woodwalkers (4). Fremde Wildnis Woodwalkers (5). Feindliche Spuren Woodwalkers (6). Tag der Rache Woodwalkers, Staffel 2 Woodwalkers - Die Rückkehr (1). Das Vermächtnis der Wandler Woodwalkers Special Woodwalkers & Friends. Katzige Gefährten Woodwalkers & Friends. Zwölf Geheimnisse Seawalkers Seawalkers (1). Gefährliche Gestalten Seawalkers (2). Rettung für Shari Seawalkers (3). Wilde Wellen Seawalkers (4). Ein Riese des Meeres Seawalkers (5). Filmstars unter Wasser Seawalkers (6). Im Visier der Python

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Seitenzahl: 367

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Bücher von Katja Brandis im Arena Verlag:

Woodwalkers. Carags Verwandlung

Woodwalkers. Gefährliche Freundschaft

Woodwalkers. Hollys Geheimnis

Woodwalkers. Fremde Wildnis

Woodwalkers. Feindliche Spuren

Woodwalkers. Tag der Rache

Woodwalkers – Die Rückkehr. Das Vermächtnis der Wandler

Woodwalkers and Friends. Zwölf Geheimnisse

Woodwalkers and Friends. Katzige Gefährten

Seawalkers. Gefährliche Gestalten

Seawalkers. Rettung für Shari

Seawalkers. Wilde Wellen

Seawalkers. Ein Riese des Meeres

Seawalkers. Filmstars unter Wasser

Seawalkers. Im Visier der Python

Die Jaguargöttin

Khyona. Im Bann des Silberfalken

Khyona. Die Macht der Eisdrachen

Gepardensommer

Koalaträume

Delfinteam. Abtauchen ins Abenteuer

Delfinteam. Der Sog des Bermudadreiecks

Katja Brandis, Jahrgang 1970, hat Amerikanistik, Anglistik und Germanistik studiert und als Journalistin gearbeitet. Schon in der Schule liehen sich viele Mitschüler ihre Manuskripte aus, wenn sie neuen Lesestoff brauchten. Inzwischen hat sie zahlreiche Romane für Jugendliche veröffentlicht, zum Beispiel Khyona, Gepardensommer, Die Jaguargöttin oder Ruf der Tiefe. Bei der Recherche für Woodwalkers im Yellowstone-Nationalpark lernte sie eine Menge Bisons persönlich kennen, stolperte beinahe über einen schlafenden Elch und durfte einen jungen Schwarzbären mit der Flasche füttern. Sie lebt mit Mann, Sohn und drei Katzen, von denen eine ein bisschen wie ein Puma aussieht, in der Nähe von München.

www.woodwalkers.de | www.seawalkers.de

Für Leon, Zondie und Lissy

1. Auflage 2022

© 2022 Arena Verlag GmbH

Rottendorfer Straße 16, 97074 Würzburg

Alle Rechte vorbehalten

Dieses Werk wurde vermittelt durch die

Autoren- und Projektagentur Gerd F. Rumler (München).

Cover und Innenillustrationen: Claudia Carls

E-Book ISBN 978-3-401-81019-5

Besuche uns auf:www.arena-verlag.de

@arena_verlag

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Ich heiße Dorian und sehe aus wie ein edler Rassekater … doch in Wirklichkeit bin ich ein Woodwalker und kann mich auch in einen Menschen verwandeln. Ihr wollt wissen, was ich als Hauskatze, im Waisenhaus (dann natürlich in meiner Menschengestalt …) und auf dem abenteuerlichen Weg zum Gestaltwandler-Internat Clearwater High erlebt habe? Dann viel Spaß mit meiner Geschichte! Angeblich haben Katzen ja neun Leben, deshalb habe ich die einzelnen Stationen (noch keine neun – ich bin ja noch jung!) meiner Geschichte danach benannt …

Mein erstes Leben: Eine katzige Familie

Mieses Fresschen und ein Notfall

Wieder mal war Zeug im Napf, das schmeckte wie dreimal überfahren und dann zwei Tage liegen gelassen. So war es wahrscheinlich auch, denn auf einmal hatte ich harte Stückchen im Maul. Bäh, Straßensplit! Aber immerhin war das Ganze gewürzt, weil der Frühling noch nicht so richtig kommen wollte und ein Riesenauto Salz auf den Straßen verstreut hatte.

Du musst das nicht essen, Dorian, sagte mir meine Mutter und betrachtete den Napf angewidert. Wir essen es alle nicht und schauen den ganzen Tag lang jämmerlich drein. Dann kapiert Al, dass er eine Dose aus dem Keller aufmachen soll und es NICHT reicht, einfach irgendwas von der Straße zu kratzen!

Skeptisch schnüffelte ich an den rötlichen Stücken in unserem Napf. Ich tippte auf Reh. Bist du sicher, dass er das kapiert? Er hat bald einen Abgabetermin. Da bemerkt er doch meist gar nichts. Für alle Fälle probte ich trotzdem in der spiegelnden Glastür meinen traurigen Blick. Hm, ich war außer Übung. Doch als ich die Tasthaare tiefer hängen ließ und die Ohren weiter absenkte, sah es richtig schön jämmerlich aus.

Ich könnte unter seinen Schreibtisch pissen – das merkt er garantiert, bot mein Bruder Twix an, der von uns das samtigste Fell hatte und die meisten Streicheleinheiten abbekam.

Aber dann denkt er, es gibt ein Problem mit dem Katzenklo, wandte meine Mutter ein.

Stimmt. Ich könnte vielleicht auf das Ding kotzen, auf dem er immer herumtippt, schlug mein Bruder Aspy vor und zuckte mit den Tasthaaren. Dann kapiert er, dass es ums Futter geht.

Aspys voller Name war Aspirin. Ich war nicht ganz sicher, was er bedeutete. Meine Mutter hatte das Wort kurz nach unserer Drillingsgeburt im Fernsehen gehört und der Klang hatte ihr gefallen.

Mom, wann gibst du uns mal wieder eine Verwandlungsstunde?, fragte ich. Wenn wir uns verwandeln würden, könnten wir uns selber Dosen aus dem Keller aufmachen.

Das nutzt nichts, Al verschlampt ständig den Dosenöffner, brummte meine Mutter und überlegte kurz. Ich sag euch, was wir machen. Vor Abgabeterminen ist er immer gestresst und danach immer fröhlich. Wir müssen einfach nur warten, bis die gute Laune dran ist.

Glaubt ihr, er weiß, dass sich an der Hausecke beim Fliederstrauch eine Ratte eingenistet hat?, fragte Aspy besorgt.

Woher soll er das mit der Ratte wissen?, fragte ich. Wahrscheinlich hat sogar sein Schaukelstuhl einen besseren Geruchssinn als er.

Genau, viel kriegt so ein Mensch ja nicht mit, fügte Twix hinzu.

Redet nicht schlecht über Al, befahl meine Mutter. Sie hatte klare Ansichten darüber, wie man richtig mit Menschengefährten umging.

Also hörten wir auf zu diskutieren und tappten über den Holzboden ins Wohnzimmer, das nach Orangenschalen und Büchern roch. Dort erholten wir uns mit einem erfrischenden Schläfchen: Ich und Aspy aneinandergekuschelt auf dem Sofa, meine Mutter auf ihrem dunkelblauen Lieblingsssessel, den Al irgendwann mal auf dem Flohmarkt gekauft hatte. Twix, der von uns am liebsten kletterte, machte es sich auf dem schon ziemlich abgewetzten Kratzbaum im Wohnzimmer bequem.

Als es dunkel wurde, starrte Al immer noch auf seinen Computer. Dadurch sah es aus, als hätte seine Haut die Farbe von verdünnter Milch. »O Gott, selbst wenn ich pünktlich abgebe … Wird sich irgendjemand für dieses Buch interessieren?«, ächzte er, während meine Brüder interessiert lauschten. Aspy warf mir einen fragenden Blick zu, aber ich hatte auch keine Ahnung, wer dieser »Gott« sein konnte. War es seine Schuld, dass nicht allzu viele Leute Als Bücher kauften?

Als ich hochhüpfte auf Als Schreibtisch, streichelte er mich nur einmal kurz, ohne mich anzusehen. Aus Rache stapfte ich absichtlich über seine Tastatur.

»He!«, rief er.

Interessiert starrte ich auf seinen Bildschirm und versuchte, den Satz mit meinen Verzierungen zu lesen. Leider konnte Al schneller löschen, als ich lesen konnte.

Al, der, wie wir natürlich wussten, in Wirklichkeit Alexandros Larikis hieß, musste lächeln. Er strich sich über den dichten dunklen Schnurrbart, der fast so schön war wie meine Tasthaare, und lehnte sich einen Moment lang zurück. »Na, das interessiert dich ja wirklich, Dorian. Das ist übrigens meine Autobiografie, die ich gerade schreibe. Meine Lebensgeschichte, na ja, also eher nur die Geschichte, wie ich aufgewachsen bin. Ist das nicht cool, dass sie bald gedruckt wird?«

Doch, antwortete ich, obwohl ich wusste, dass Menschen meine Gedanken nicht hören können. Eigentlich hatte mich meine Mutter »Kellogg’s« nennen wollen, noch so ein Ding aus dem Fernsehen. Zum Glück hatte ich rechtzeitig mitbekommen, dass das Frühstücksflocken waren, und darauf bestanden, dass die anderen mich Dorian riefen (so wie Al mich getauft hatte). Aspy hatte er den Namen Harry verpasst und Twix hatte er Edward genannt – das waren alles Helden aus Büchern, die seine letzte Freundin gemocht hatte.

Wider Willen war ich beeindruckt von dem, was Al da machte. Vielleicht konnte ich das auch mal tun, meine Lebensgeschichte schreiben? Am besten, ich fing gleich heute damit an.

Tja, und so kam ich auf die Idee, die Geschichte zu schreiben, die ihr gerade lest. Das machte mehr Spaß, als ich jemals gedacht hatte. Meine ersten Notizen und Berichte waren natürlich ziemlich holprig, später habe ich alles noch mal neu und besser geschrieben. Auf jeden Fall berichte ich zu hundert Prozent wahr und ehrlich, was in meinem Leben bisher so los war, bis ich … na ja, aber dazu kommen wir später noch. Jetzt erzähle ich erst mal weiter!

Damals vertiefte sich Al wieder in seine Autobiografie. Hoffentlich hat er bald seinen blöden Abgabetermin!, ging es mir durch den Kopf. Das ist besser für uns, aber auch für ihn selbst.

Er hat heute nicht geduscht und sogar vergessen, etwas zu essen, meinte meine Mutter besorgt und blickte sich in der Küche um, in der sich in den letzten Stunden rein gar nichts getan hatte. Und das, obwohl Al eigentlich gerne und sehr gut riechende Dinge kochte, von denen er uns nie was abgab. Es ist Zeit, dass Jolene mal wieder vorbeikommt und ihm erklärt, wie das mit dem Menschsein geht!

Jolene war seine Freundin, aber sie lebte in Atlanta und konnte uns nur zweimal die Woche besuchen. Man musste sie einfach lieben, und nicht nur, weil sie uns Garnelen mitbrachte. Sie hatte ein wunderbares Lächeln, konnte einem richtig gut das Bauchfell kraulen und war meistens sonniger Laune. Außer wenn sie im Radio Britney Spears spielten (die fand sie schrecklich) oder sie über einem besonders schweren Kreuzworträtsel grübelte.

Wenn sie das mit der Ratte merkt, geht sie wahrscheinlich gleich wieder, meinte Twix und wir waren alle drei sehr beunruhigt. Seit wir ihr mal eine frisch erlegte Maus zu Füßen gelegt hatten, wussten wir, dass sie Nagetiere nicht in ihrer Nähe haben wollte.

Ja, ich fürchte, das kann sein. Meine Mutter zuckte mit den Ohren. Los, ihr drei, das mit der Ratte ist eindeutig euer Job. Ich muss mich um Al kümmern, er braucht mich jetzt!

Also gingen wir zum Fliederstrauch, um ein ernstes Wörtchen mit dem Nagetier zu reden. Das lief leider nicht so, wie wir uns das gedacht hatten. Als wir der Witterung folgten und uns heranpirschten, hörten wir ein vielstimmiges Fiepen und Rascheln aus der Ecke unter dem Haus hervordringen. Ich spürte, wie mein wie immer hervorragend gepflegtes graublaues Fell sich sträubte. Das war eindeutig nicht mehr eine Ratte, sondern eine ganze Gruppe! Und wir waren nur drei unerfahrene und erst halb ausgewachsene Kater.

Twix pirschte näher heran und brüllte in die Nische: Ihr dürft hier nicht wohnen, unser Menschengefährte will das nicht!

Keine Antwort. Jetzt war schon mal klar, dass die Kerle nicht wie wir Woodwalker waren, also Tiere, die sich in einen Menschen verwandeln konnten.

Wir schauten uns an. Kommt, Jungs, wir fressen sie!, rief Aspy, der von uns dreien der Größte war, sehr gut Mäuse jagen konnte und ausgesprochen gerne raufte. Er stürmte voran, auf die Nische zu.

Nur leider hatten wir es diesmal nicht mit Mäusen zu tun. Unter dem Haus kam ein brauner Blitz hervorgeschossen und grub seine Zähne in Aspys Vorderbein. Fauchend sprang Aspy hoch und versuchte, der Ratte – die wirklich gigantisch aussah! – einen Pfotenschlag zu verpassen. Doch er verfehlte sie und wurde von Twix umgerannt, der sich ebenfalls in den Kampf stürzte, aber wie üblich ziemlich planlos war.

Erschrocken maunzte Twix auf, als eine zweite riesige Ratte hinzukam und ebenfalls versuchte, uns zu beißen. Einen Moment lang waren wir ein einziges Katzen-Nagetier-Knäuel.

Habe ich wir gesagt? Pardon – ich war natürlich nicht dabei. Kämpfen war nicht mein Ding. Man geriet ins Schwitzen, man konnte verletzt werden, kurz, es war unangenehm. Aber ich war hervorragend dafür geeignet, Aspy zu bemitleiden. Der flüchtete mit blutender Vorderpfote auf die Veranda, als sich unsere Feinde wieder unters Haus zurückzogen.

Das war sehr mutig von dir, sagte ich zu meinem Bruder und schleckte ihm kurz über das grausilbrige Fell. Aber die beiden Biester waren halb so groß wie du, du hattest keine realistische Chance.

Klar hatte Aspy eine Chance, er hat sie nur genauso wie ich verpatzt, meinte Twix, worauf Aspy natürlich beleidigt war. Er schmollte oft wegen irgendwas. Doch diesmal war sein Rachedurst größer als seine Eingeschnapptheit. Das können wir nicht dulden! Die Ratten müssen weg! Dorian, du musst herausfinden, wie das geht.

Ich war von uns dreien der Schlaue vom Dienst, was nicht immer die beste Rolle war (wenn ich mal was nicht wusste, war die ganze Familie enttäuscht). Trotzdem war ich stolz darauf.

Schon unterwegs, sagte ich und lief durch die Katzenklappe zurück ins Haus. Zum Glück war Al endlich ins Bett getaumelt, wir hatten unsere Ruhe. Gründlich ging ich die Titel seiner Bücher im Regal durch, doch leider war überhaupt nichts über Nagetierbekämpfung dabei. Nicht mal ein simples Tierlexikon.

Ein bisschen eingeschüchtert betrachteten meine Brüder und ich den Computer. Klar, ich hatte Al schon oft über die Schulter geschaut, aber herangetraut hatte ich mich an das Ding noch nie. Jetzt musste es sein, wir brauchten Unterstützung.

Soll ich den Dosenöffner suchen gehen?, fragte Twix und kratzte sich mit der Hinterpfote am Ohr. Damit kriegen wir das Ding vielleicht auf.

Wichtiger ist, dass wir es an-kriegen. Ich presste die Pfote beherzt auf den Einschaltknopf des Computers und hoffte, dass etwas passieren würde.

Wir waren alle sehr aufgeregt. War das wirklich eine gute Idee, was wir hier machten?

Ein Versuch und ein Besuch

Anscheinend hatte ich es geschafft, den Computer zu starten, denn ein Surren ertönte und der Bildschirm wurde hell.

Was jetzt?, fragte Twix, der neben mir saß, gespannt.

Äh … jetzt muss ich ihm was befehlen, sagte ich. Ah, da war schon das Suchding, in das Al immer Sachen eingab, die er herausfinden wollte. Ich schaute genau auf meine Pfoten, um die richtigen Tasten zu erwischen, und war furchtbar stolz auf mich, als auf dem Bildschirm Wie besigt man Raten stand.

Mehr passierte leider nicht. Es stand einfach da. Was musste ich tun, damit dieses Ding mir gehorchte? Gab’s da nicht irgendwelche Zauberworte, die Al ab und zu eingeben musste? Wenn ich eins davon brauchte, hatten wir Pech gehabt. Die kannte ich nicht.

Lass mich mal, ich krieg das hin!, rief Twix und streckte eine Vorderpfote aus.

He, ICH darf jetzt! Ich bin zwei Minuten älter als du und außerdem verletzt!, rief Aspy und drängte ihn beiseite.

Die beiden waren wirklich nervig manchmal. Mäuse jagen, Fressen und Raufen ist wirklich alles, was in eure winzigen Gehirne passt, beschwerte ich mich und versuchte, sie von Alexandros’ Computer fernzuhalten. Doch ich konnte nicht verhindern, dass Aspy mit einer Hinterpfote auf einer Taste landete.

Und plötzlich tanzten Buchstaben über den Bildschirm! Glücklich entzifferte ich Anleitung zur Rattenbekämpfung und Zehn Tipps, was wirklich gegen Ratten hilft, aber auch irgendwas über Ratenzahlung und Monatliche Rate berechnen. Keine Ahnung, was das bedeuten sollte.

Was steht da? Lies vor! Los, schnell, drängte Twix.

Das Lesen hatte ich mir mit Büchern aus der Bibliothek von Alexandros selbst beigebracht. Aber es ging weder besonders schnell noch besonders gut.

Sollen wir von oben auf die Ratten springen? Oder sie lieber am Genick packen? Twix atmete mir in den Nacken, seine Tasthaare kitzelten.

Lasst mich doch erst mal lesen, brummte ich. Noch während ich mühsam Tipp Nr. 3 entzifferte – mögliche Nahrungsquellen aus der Wohnumgebung entfernen –, riefen mir Aspy und Twix weitere Fragen zu, die ich eingeben sollte. Ich kam gar nicht mehr nach mit Tippen und fand erst zurück zu den AntiRatten-Tipps, als den beiden langweilig wurde und sie endlich abgezogen waren.

Oh nein – dort stand, dass man die Ratten, wenn sie erst mal ein Nest am neuen Ort gebaut hatten, kaum mehr loswerden würde. Wir mussten ihnen vorher zeigen, wer hier der Boss war!

Als ich schließlich alles durchgelesen hatte und erschöpft Richtung Sofa wankte, ertappte ich meine Mutter dabei, wie sie unter dem Couchtisch etwas schrieb. Sie hatte sich einen Zettel geholt und den Bleistiftstummel ins Maul genommen, mühsam kritzelte sie damit Buchstaben aufs Papier.

An wen schreibst du?, fragte ich und näherte meine Nase dem Papier. Bestimmt schrieb sie an Al: GIB ESSEN, oder so was. Doch meine Mutter blockte mich mit der Vorderpfote ab. Das geht dich leider nichts an, an wen ich schreibe.

Natürlich reckte ich trotzdem den Hals, um etwas erkennen zu können. Ist das eine Botschaft für Al? Ich dachte, er und die anderen Menschen dürfen auf keinen Fall wissen, dass wir keine gewöhnlichen Katzen sind?

Nein, das ist nicht für Al, fauchte meine Mutter und ich wich erschrocken zurück. So empfindlich war sie selten. Mir gefielen auch die Blicke nicht, die sie mir von der Seite zuwarf. Einen kurzen Moment lang kam mir die Idee, dass es in diesem Brief um mich gehen könnte. Aber dann wischte ich mir das wieder aus dem Kopf. Selbst wenn du eine edle Russisch Blau in zweiter Gestalt bist, dreht sich die Welt nicht nur um dich.

Und jetzt geh endlich mal wieder raus, kommandierte meine Mutter. Du bist erst neun Jahre alt, du brauchst Bewegung. Habt ihr schon einen Plan, was ihr gegen die Ratten machen wollt? Jolene kommt schon morgen Nachmittag!

Natürlich haben wir einen Plan, behauptete ich, stolzierte zum Sofa und schlief, bis es draußen längst hell war. Meine Brüder schlummerten beide noch oder wieder (das war schwer zu entscheiden), als ich ins Arbeitszimmer ging, um dort die Lage zu peilen.

Ich kam gerade noch rechtzeitig. Alexandros hatte anscheinend aufgehört, an seiner Lebensgeschichte zu arbeiten, und machte irgendwas anderes auf dem Computer. »Hä, was ist denn das im Suchverlauf?«, murmelte er. »Ratten besiegen, Dosenöffner kaufen, Wer ist Gott?, Katzenminze …«

Mit der Kraft der Verzweiflung nahm ich Anlauf, katapultierte mich auf den Schreibtisch und legte einen wilden Stepptanz auf der Tastatur hin. Und es funktionierte.

»Dorian!«, gellte es mir in den Ohren und ich flog in hohem Bogen Richtung Teppich, aber anscheinend waren unsere Geheimnisse wieder geheim.

Natürlich landete ich auf allen vier Pfoten – Ehrensache.

Inzwischen waren auch meine Brüder wach. Warum fliegst du vor dem Frühstück durch die Gegend?, fragte Twix und gähnte. Ich murmelte etwas Unverständliches.

Das Telefon klingelte. »Jolene! Heute Abend? Ja, gerne, bis dahin habe ich abgegeben und wir können das richtig feiern«, hörten wir Al sagen.

Meine Brüder und ich blickten uns halb erleichtert, halb panisch an. Gut, dass bald seine fröhliche Phase anfangen würde. Aber wenn Jolene schon so bald kam, hatten wir nicht mehr viel Zeit, das Rattenproblem zu lösen!

Action, Leute!, schlug ich vor und wir machten uns daran, die Tipps aus dem Internet umzusetzen. Twix bewachte den Komposthaufen, damit die Ratten dort nichts zu fressen fanden. An mir kommt nicht mal ein Käfer vorbei, behauptete er.

Aspy verdrehte die Augen. Käfer kannst du ruhig durchlassen. Nur nichts Großes und Braunes.

Er und ich kontrollierten, ob unsere Feinde durch irgendeine Ritze ins Haus kommen konnten, und schoben ein Brett vor eine, die wir fanden. Blöderweise hatte die Terrassentür an der unteren Seite eine kaputte Stelle, warme Luft von drinnen streifte mein Gesicht. Besorgt blickten Aspy und ich uns an. Da durch können die ins Haus, sagte ich.

Wehe!, sagte Aspy.

Wir schauten uns noch mal die Höhle unter dem Haus an, wo wir gestern angegriffen worden waren. Drinnen war es dunkel und still. Verdächtig still.

Also ICH geh da nicht rein und sehe nach, versicherte mir Aspy und schleckte sich über das verletzte Vorderbein.

Ich auch nicht, sagte ich ihm. Soll ich dir sagen, was wir machen? Wir locken sie raus.

Also schleppten wir als Köder ein paar Stücke überfahrenes Tier aus unserem Napf durch die Katzenklappe und legten sie neben die Veranda. Hinter einem Busch in der Nähe konnten wir uns verstecken. Dann warteten wir.

Nicht mal das Tasthaar einer Ratte ließ sich blicken.

Wieso ist Lauern nur so langweilig?, seufzte ich und dachte sehnsüchtig an das warme und gemütliche Wohnzimmer.

Aspy zuckte mit den Tasthaaren. Was hast du erwartet – dass die Biester uns ins Maul hüpfen?

Dann sprangen er und ich vor Schreck in die Höhe, als eine laute Stimme über uns hinwegfegte: »Ach da seid ihr ja, ihr Süßen! Ihr habt ja ein ganz staubiges Fell, wart ihr wieder unartig?«

Klar, und stolz darauf, behauptete Aspy, während wir uns schnurrend vor Begeisterung an Jolene schmiegten und ihr nachrannten ins Haus.

Doch dabei witterte ich etwas, das mich stutzen ließ. Schon zum zweiten Mal an diesem Tag sträubte sich mein Fall. Rattengeruch an der kaputten Hintertür! Der war vorhin noch nicht da gewesen. Während wir auf der Veranda gelauert hatten, waren unsere Feinde hinter unserem Rücken in unser Heim eingedrungen!

Duell

Natürlich witterte Jolene nichts, ihre Nase war nicht viel besser als die von Al. Jolene hatte glatte schwarze Haare, die sich auf ihren Schultern kringelten, und eine Haut wie dunkelbrauner Samt. Die Menschenfreundin von Al war überall wunderbar rund und weich und hatte auf ihrem Schoß sogar Platz für zwei von uns.

Er sollte ihr endlich einen Heiratsantrag machen, sagte meine Mutter und markierte Jolenes Beine mit Kopfreiben. Ich weiß, dass sie schon ewig darauf wartet. Wann fragt er sie endlich?

Eine Ratte … eine Ratte muss im Haus sein!, rief Aspy, doch kaum jemand achtete auf ihn oder mich. Alle freuten sich viel zu sehr über unsere Besucherin. Dabei konnte es sein, dass uns gerade ein feindliches Nagetier aus nächster Nähe beobachtete!

»Gerade habe ich mein Manuskript abgeschickt!« Al strahlte, umarmte Jolene und versuchte, sie hochzuheben (was nicht klappte). »Komm, wir gehen zur Feier des Tages richtig schick essen, ich hab für uns im Fioretto’s reserviert.«

Vielleicht fragt er sie heute, meinte ich und an Jolenes glänzenden Augen sah ich, dass sie möglicherweise etwas Ähnliches dachte. Dann schaute ich mich nach dem Feind um. Keiner in Sicht. War es nur ein falscher Alarm gewesen?

»Na, dann müssen deine Katzis aber auch etwas Feines bekommen«, sagte Jolene und holte endlich die Garnelen raus. Zu meiner Schande vergaß ich dadurch alles andere, auch den Ratten-Alarm.

Als wir die Leckerbissen verschlungen hatten, warf sich Twix auf den Rücken, damit sie ihm das Bauchfell kraulte. Aspy, der das Haus nur kurz und flüchtig nach dem Eindringling durchsucht hatte, rief: Kommt, wir stellen was an! Er klaute aus dem Bad eine Klopapierrolle und machte sich daran, sie durchs ganze Zimmer zu jagen. Papierstreifen zogen sich kreuz und quer über den Boden. Ich konnte nicht widerstehen, verpasste der Rolle einen herzhaften Schlag und wälzte mich dann in den Klopapierschlangen. Ja, ich weiß, das war würdelos, aber es machte Spaß.

»Schon komisch, dass die Katerchen immer noch so verspielt sind«, sagte Jolene und runzelte die Stirn. »Sie sind schon wirklich lange Katzenkinder.«

Wir erstarrten alle vier. Sie durften keinen Verdacht schöpften, dass wir keine gewöhnlichen Vierbeiner waren! Ganz locker bleiben und weiterspielen, kommandierte meine Mutter. Sie sollen nicht merken, dass wir sie verstehen!

»Stimmt, Jo, du hast recht.« Al kratzte sich am Kopf. »Hm, wann sind die drei noch mal auf die Welt gekommen? Ich weiß es nicht mehr genau. Ach, egal, komm, wir gehen.«

Al zog sich sein schickstes Hemd und die gute graue Jacke an, die ihm Jolene mal geschenkt hatte (sie verstand mehr von Klamotten und schien mehr Geld zu haben als er). Dann legte er seinen Arm um Jolene und die beiden gingen.

Ich begleite sie noch zum Restaurant, damit sie auch wirklich gut ankommen, sagte meine Mutter und schlüpfte durch die Katzenklappe. Immerhin ist es Samstagabend, da ist viel los auf den Straßen!

Bis später, sagten wir im Chor.

Kaum waren wir allein im Haus, begann Twix’ Schwanz nervös zu zucken. Was habt ihr damit gemeint vorhin – dass eine Ratte im Haus sein muss?

Vielleicht haben wir uns auch getäuscht, meinte ich und schaute rüber zum Computer. Immer wieder wurden meine Augen davon angezogen. Neulich hat Al so einen kurzen Film geschaut … irgendwas Lustiges mit Katzen. Soll ich versuchen, den zu finden?

Ja!, hauchte Twix aufgeregt. Vielleicht gibt’s sogar was mit Katzenmädchen?

Beim zweiten Mal klappte es schon viel besser, das Ding zu benutzen. Wir schauten uns witzige Artgenossen-Videos an, bis wir eckige Augen hatten. Oder so fühlte es sich jedenfalls an. So, und jetzt muss ich noch die Suche löschen, damit wir nicht auffliegen, meinte ich. Heute weiß ich natürlich, wie man einen Suchverlauf löscht, aber damals bekam ich es nicht hin. Also hüpfte ich einfach nur wild auf der Tastatur herum und hoffte, dass das auch irgendwie funktionieren würde. Meine Brüder schauten fasziniert zu.

Dadurch fiel uns ziemlich spät auf, dass jemand gerade dabei war, aufs Parkett zu kacken. Erst als mir die Witterung in die Nase stieg, wandte ich mich um und konnte kaum glauben, was ich durch die offene Tür sah.

Eine dicke braune Ratte huschte übers Wohnzimmerparkett und erledigte ihr Geschäft dort, bevor sie sich hochhangelte auf den Couchtisch und die Schnauze in ein Schälchen mit Crackern versenkte. Das war einfach unfassbar!

Alarm!, brüllte ich und meine Brüder zuckten zusammen.

Wir hechteten vom Schreibtisch und stürzten uns instinktiv auf das Nagetier. Wen interessierte, wie groß das Vieh war? Wir waren hier daheim und außerdem zu dritt!

Die Ratte drohte uns mit gebleckten Zähnen, während wir um sie herumschlichen. Aber es fiel ihr schwer, uns alle im Auge zu behalten.

Auf sie!, kommandierte Aspy, sprang ab … rutschte wegen der Nagetierköttel aus und fiel auf die Nase. Die Ratte nutzte die Chance, um ihn ins andere Vorderbein zu beißen. Das bisher unverletzte. Aspy fauchte und kratzte, bis er sich frei gestrampelt hatte, und versuchte dann, dem Einbrecher die Zähne in den Nacken zu schlagen.

Darauf hatte die Ratte verständlicherweise keine Lust. Sie biss um sich, bis Aspy sie loslassen musste, und preschte los in Richtung Hintertür. Dabei rannte sie mich glatt über den Haufen. Ich fegte mit meinem Fell das Parkett und wusste einen Moment lang nicht mehr, wo oben und unten war.

Du hast Dorian wehgetan, empörte sich unser flauschigstes Familienmitglied. Halt an, damit wir dich fressen können! Das hast du verdient!

Aus irgendeinem Grund verzichtete die Ratte darauf, Twix zuzuhören.

Aber sie konnte nicht ignorieren, dass er sich ihr in den Weg stellte. Ich ahnte Böses. Twix hatte zwar schon einige Mäuse erwischt, aber er war viel zu verpeilt, um gegen einen solchen Gegner Erfolg zu haben.

Pass auf!, schrie ich ihm zu.

Heldenhaft fuhr Twix die Krallen aus und versuchte, die Ratte k. o. zu schlagen. Ohne große Mühe wich sie ihm aus, hüpfte einmal sogar richtig hoch, um seinem Pfotenhieb zu entgehen. Dann hatte sie anscheinend genug und spurtete pfeilgerade los. Bleib doch stehen, du blödes Vieh!, rief Twix, während die Ratte um ihn herumlief, als wäre er so eine Art graupelzige Blumenvase.

Zu ihrem Pech hatte sie Aspy vergessen. Mit einem gigantischen Sprung hüpfte mein Bruder von hinten auf sie … und brach ihr das Genick. Die Ratte fiel platt auf den Bauch und war tot, einfach so. Sie hatte im Gegensatz zu uns keine einzige Verletzung. Ihr einziges Problem war, dass sie nicht mehr lebte.

Wow, sagte Twix ehrfürchtig.

Du bist ein Held, Aspy, bestätigte ich und betrachtete das Nagetier fasziniert. Eindeutig die größte Beute aller Zeiten. Sollte ich sie probieren? Wieso nicht, und am besten bald. Al sagte immer zu Jolene, sie solle das Essen nicht kalt werden lassen.

Die Haustür ging auf und ich hörte die Stimmen von Jolene und Al. Wir erstarrten schon zum zweiten Mal an diesem Tag. Wieso waren die jetzt schon zurück?

Die erlegte Ratte lag genau in der Mitte des Wohnzimmers! Auf keinen Fall würden wir es noch schaffen, sie hinter einen Schrank außer Sicht zu schleifen, denn in ein oder zwei Atemzügen würden unsere Menschengefährten reinkommen und sie sehen. Beide würden garantiert ausrasten! Wahrscheinlich würde Jolene uns nie wieder besuchen, weil sie sich vor unserem Haus ekelte!

Doch als ich den zittrigen Klang von Jolenes Stimme hörte, spürte ich, dass hier etwas anderes nicht stimmte. »Meinst du, wir haben sie abgehängt?«, fragte sie.

»Bestimmt – alles gut, mein Schatz«, versuchte Al, sie zu beruhigen. »Das waren nur Deppen. Vergiss bitte sofort wieder, was sie zu uns gesagt haben.«

»Aber ich höre sie draußen, glaube ich. Sie sind hier!« Jolene atmete schwer.

Ich kapierte überhaupt nichts mehr. Was konnte geschehen sein? Hatte sich auch ihr Essen gewehrt?

Pizzagesicht

Ich vergaß unseren frisch erlegten Nager des Grauens, lief zu Jolene und schmiegte mich tröstend an ihre Beine. Währenddessen sprintete meine Mutter durch die Katzenklappe zu uns rein.

Was ist passiert?, fragte Aspy sie erschrocken.

Sie sind nicht mal bis zum Restaurant gekommen, keuchte meine Mutter. Da waren so ein paar betrunkene Typen, die haben sich darüber aufgeregt, dass sie ein Paar von verschiedener Hautfarbe sind.

Über so was kann man sich aufregen?, fragte ich ehrlich erstaunt. Klar, Jolene war dunkelbraun und Al hatte eine rosabeige Haut, aber was machte das denn für einen Unterschied? Obwohl ich erst neun war, hatte ich schon orangefarbene, schwarze, grau-weiße und grau gestreifte Katzen kennengelernt und niemand von uns hatte auch nur ein Wort über ihre Fellfarbe verloren.

Etwas klatschte gegen das Fenster. Schmierig-schleimig tropfte es am Glas herunter.

Twix hetzte raus, um erkunden zu gehen. Das war ein Ei, meldete er. Zwei Kerle sind draußen und rufen irgendwas. Sie klingen nicht besonders nett.

Na toll, sagte meine Mutter vorwurfsvoll, während ein zweites und ein drittes Ei an der Hauswand zerschellten. Die hätte man noch essen können.

»Das ist wirklich widerlich«, sagte Al empört. »Dass manche Nachbarn uns nicht grüßen, weil wir zusammen sind, ist schlimm genug. Aber das hier …«

Jolene hatte die Zähne so fest zusammengepresst, dass die Worte es kaum nach draußen schafften. »Wir sind hier in den Südstaaten, Darling. Das ist nicht das erste Mal, dass so was passiert, und es wird auch nicht das letzte Mal sein.«

Weil ich in Als Regal ein Buch über das Thema gefunden hatte, wusste ich, was sie meinte. Die Südstaaten-Leute waren früher diejenigen in Amerika gewesen, die darauf bestanden hatten, Sklaven aus Afrika zu holen und auf ihren Plantagen schuften zu lassen. So, als wären sie Dinge, die man besitzen und so grausam behandeln konnte, wie man wollte. Um ihre Sklaven zu behalten, hatten die Südstaatler einen furchtbaren Bürgerkrieg mit den Leuten im Norden ausgefochten (denn die waren dafür, alle Sklaven zu befreien und sie wie Menschen mit Rechten zu behandeln). Zum Glück hatte der Norden gewonnen. Doch noch immer hatten es Menschen mit dunkler Haut im Süden Amerikas schwerer als anderswo.

Irgendwo im Haus erklang ein Klirren. War ein Fenster kaputtgegangen? Unser Menschengefährte hatte das Telefon schon in der Hand. »Sollen wir die Polizei rufen?«

»Noch nicht.« Jolene klang nicht mehr zittrig, sondern nur noch wütend. »Hast du Tomaten im Haus, Al?«

»Tomaten?!«

»Ja, Tomaten. Am besten welche, die nicht mehr ganz frisch sind. Ich will was zurückwerfen.«

Hervorragende Idee! Vier Wandler, ein Gedanke. Mühevoll schleiften wir die tote Ratte zum Dach und meine Mutter verwandelte sich kurz, um uns das Fenster aufzumachen. Trotz seiner verletzten Vorderpfoten kroch Aspy mit unserer Beute aufs Dach.

Dann warteten wir, bis die beiden Kerle in Reichweite waren. Gerade bückte sich einer, anscheinend um einen Stein aufzuheben, als eine Tomate an ihm vorbeisauste und dann noch eine. Leider kein Treffer. Aber die dritte erwischte ihn an der Stirn und verwandelte sein Gesicht in etwas, das einer Pizza sehr ähnlich sah.

Ich bewunderte es vom Rand des Dachfensters aus. Jolene ist wirklich sehr katzig, findet ihr nicht?

Klappe! Ich muss mich konzentrieren, schimpfte Aspy, der aufs Dach geklettert war und auf den richtigen Moment wartete, um die Ratte loszulassen.

Jetzt!, rief Twix, der von unten die Lage peilte.

Das schlaffe Nagetier rutschte schneller und schneller vom Dach, ging in den freien Fall über … und plumpste dem zweiten Mann genau in den Kragen. Angeekelt fluchte er los und versuchte, den pelzigen Körper wieder aus seinem Hemd zu fischen. Meine Familie schnurrte.

Ganz toll, dass ihr es geschafft habt, die Ratte zu erlegen, Jungs, lobte meine Mutter. Seht ihr, das hat sich gelohnt!

Dadurch, dass die beiden Kerle abgelenkt waren, boten sie ein viel leichteres Ziel. Schleimige Bomben klatschten ihnen gegen Brust und Beine – Al und Jolene waren ebenfalls zu Eiern übergewechselt, anscheinend waren die Tomaten aus. Noch mehr böse Wörter aller Art erschollen aus dem Vorgarten. Außerdem begannen die Nachbarn zu beiden Seiten zu schimpfen und sich über den Krach zu beschweren.

Sie ziehen sich zurück! Wir haben gewonnen!, jubelte Twix von draußen und wir stimmten mit ein.

Wir kehrten ins Wohnzimmer zurück, wo Al gerade das Fenster schloss und knurrte: »Ha – ich weiß, wer die beiden sind. Morgen sage ich ihnen, dass mein Anwalt sich bei ihnen meldet, wenn noch mal irgendwas vorkommt. Oder gleich die Polizei.« Er streckte die Brust raus und schlug sich mit der Faust dagegen. »Keine Anfeindung wird etwas daran ändern, dass ich dich liebe, Jolene!«

»Ach, das ist süß.« Jolene strahlte. »Ich dich auch, Alexandros. Deshalb …«, sie fummelte ein kleines Kästchen aus ihrer Handtasche, »… frage ich dich jetzt einfach mal, ob du mich heiraten willst.«

Al fiel die Kinnlade runter. »Äh … du … ich …«

»Ich hatte keine Lust zu warten, bis du selbst auf die Idee kommst.« Jolene lächelte strahlend und klappte das Kästchen auf, in dem zwei Ringe glänzten. »Und, was meinst du?«

»Darauf kann ich nur eins antworten – ja!«, verkündete Al und schloss Jolene gleich wieder in die Arme.

Meine Mutter blickte drein, als hätte sie gerade eine Extraportion Garnelen bekommen. Na also, geht doch. Hoffentlich zieht sie bald hier ein!

Ja, hoffentlich, sagte ich und rannte in den Garten, um mitzuerleben, wie die beiden schleim- und tomatenbeschmierten Menschengefährtenbeleidiger sich verzogen.

Leider erschreckte ich dabei unabsichtlich einen unserer Nachbarn, den Drossel-Wandler Fred, der fasziniert auf einem Ast gehockt und das ganze Drama beobachtet hatte. Dabei fiel ihm ein Stück Papier aus dem Schnabel. Moment mal, war das nicht die Nachricht, die meine Mutter geschrieben hatte?

Lies das nicht, das ist für jemand anders!, schimpfte Fred, doch ich war schon dabei, die Nachricht zu entziffern.

Und war geschockt.

Verrat

Fassunglos las ich, was in der Botschaft stand:

Liebr Moon Hunter, Dorian ist ser schlau, er sollte in Zukunvt zur Schule gehen. Bist du einverstandn? Deine Amanda

Ich spürte einen Luftzug neben meinen Ohren, dann schnappte mir ein gefiedertes Geschöpf den Zettel aus der Hand. Schimpfend flog Fred mitsamt Nachricht davon und ich blieb auf dem Rasen sitzen, als hätte mich jemand ausgestopft. Moon Hunter war mein Vater. Ich wusste, dass sich meine Mutter Hals über Kopf in ihn verliebt hatte, weil er der einzige Russisch-Blau-Kater war, den sie jemals getroffen hatte. Aber er beehrte uns höchstens einmal im Jahr mit einem Besuch.

Meine Mutter kam zu mir nach draußen und schmiegte sich an mich. Doch ich fuhr zurück, als wäre sie glühend heiß. Was heißt das? Du willst mich wegschicken, das heißt das doch! Zur Schule gehen kann man nur als Mensch.

Ja, du müsstest weggehen und könntest erst mal nicht mehr als Katze leben, gab meine Mutter zu. Aber ich bin sicher, das wäre besser für dich, als hierzubleiben. Du würdest das schaffen.

Du willst mich wegschicken, wiederholte ich, immer noch fassungslos. Willst du mich nicht mehr in der Familie? Bei den Menschen wäre ich ganz allein!

Natürlich wollen wir dich in der Familie. Meine Mutter schleckte mir über den Kopf. Sei nicht blöd … du merkst doch, dass wir dich lieben!

Ich antwortete nicht, weil ich immer noch kratzig war. Wenn meine Mutter mich liebte, wieso hatte sie dann hinter meinem Rücken an meinen Vater geschrieben? Das war Verrat! Sie hätte das zuerst mit mir besprechen müssen!

Zusammen beobachteten wir, wie die Ratten auszogen – anscheinend hatten wir sie überzeugen können, dass unser Haus nicht die richtige Adresse für sie war. Sie huschten durch den Garten und warfen uns übellaunige Blicke zu, während sie davontrappelten.

Komm, wir gehen erst mal wieder rein, sagte meine Mutter und schlabberte ein bisschen rohes Ei aus einer Lache im Garten. Nimm dir Zeit, dich zu entscheiden.

Drinnen hatten sich unsere Menschengefährten etwas abgeregt, sich einen Eistee mit Pfirsichgeschmack eingeschenkt und es sich auf dem Sofa gemütlich gemacht. Jolene hatte die Schuhe ausgezogen und Al massierte ihr die Füße. Ich wurde sofort neidisch. Wieso bekamen wir eigentlich nie eine Pfotenmassage? Mussten wir dafür auch erst mit Tomaten werfen?

»Liest du mir was aus deinem neuen Buch vor?«, fragte Jolene und lächelte Al zu. »Ich bin schon gespannt, du hast so lange ein Geheimnis darum gemacht!«

»Kein Problem, ich druck uns schnell den Anfang aus.« Al ging rüber in sein Arbeitszimmer. Ich drehte meiner verräterischen Mutter den Hintern zu und folgte ihm. Dadurch hatte ich einen erstklassigen Blick darauf, wie Al nach kurzem Computertippen käseweiß wurde. »Das darf doch echt nicht wahr sein«, murmelte er und tippte noch ein bisschen schneller.

»Was ist denn, Darling?«

Al stieß einen Laut aus, den ich noch nie von ihm gehört hatte. Halb Jaulen, halb Ächzen. »Der Roman ist nicht mehr da! Gelöscht! Wie kann das denn sein? Scheiß-Technik!«

Meine Brüder blickten mich an und ich fühlte mich, als würde ich zu Mausgröße zusammenschrumpfen. Bestimmt war mein Tanz auf der Tastatur schuld. Armer Al, das war furchtbar! Er hatte zwei Jahre lang an diesem Buch gearbeitet und jetzt war es weg, weg, weg!

Ich würde mich kahl scheren lassen und allein in die Welt hinausziehen, um zu büßen. Einsam und ungestreichelt würde ich durch den Regen ziehen und nur noch überfahrene Tiere essen. Mit wunden Pfoten würde ich an der Straße entlanghinken und …

»Aber du hast es doch schon an deinen Verlag geschickt, Al«, sagte Jolene. »Lade es einfach aus deinem Gesendet-Ordner runter.«

»Gerade dabei.« Al sah ein bisschen besser aus, aber nicht viel. Erst als er seinen Roman neu gespeichert und den Anfang ausgedruckt hatte, war sein Lächeln zurück.

Während er Jolene vorlas, sank ich völlig erschöpft aufs Parkett und ließ die Worte um mich herumplätschern. Was für ein Schreck. Nie wieder würde ich eine Pfote an seinen Computer legen!

Als ich mich langsam erholte, kam die Wut auf meine Mutter zurück. Ich ging ihr aus dem Weg, bis Twix sie irgendwann so gegen Mitternacht fragte: Wann übst du mal wieder mit uns Verwandlung?

Das können wir gleich machen, sagte sie und warf mir einen Seitenblick zu. Sofort brodelte die Wut wieder in mir hoch. Schon klar – wenn sie mich zu den Menschen abschieben wollte, musste ich mich jederzeit problemlos verwandeln können.

Ich überlegte, ob ich mich weigern sollte, beim Unterricht mitzumachen. Aber das Schmollen machte weniger Spaß, als ich gedacht hatte. Außerdem waren besonders die Übungen zum Schnellverwandeln wichtig, denn manchmal gingen Al und Jolene nachts auf Klo und dann mussten wir blitzschnell wieder zu Katzen werden.

Also erhob ich mich vom Sofa und ging würdevoll zu ihr und meinen Brüdern hinüber, die sich schon mit gespitzten Ohren vor sie hingesetzt hatten.

Wenn ich JETZT sage, werdet ihr aussehen wie Menschen!, kommandierte meine Mutter. Ihre Unterrichtsmethoden waren gelegentlich etwas simpel.

Ohne mich, sagte Aspy rebellisch. Sehe ich so aus, als hätte ich Lust, ein nackter Affe zu werden? Er hatte sich noch nie verwandelt.

Dafür schien es Twix kaum erwarten zu können, er hüpfte vor Aufregung auf und ab. In mir kribbelt schon alles, gleich hab ich es …

Ich schloss die Augen, spürte meine Ohren zucken und stellte mir meine Menschengestalt vor, die ich zum Glück schon hin und wieder gesehen hatte. Schon spürte ich, wie mein Körper sich verformte – das war ein sehr, sehr seltsames Gefühl.

Twix und ich blickten uns an und mussten lachen. Er sah ziemlich menschlich aus, hatte aber pelzige Öhrchen und Fangzähne.

»Das muss auf Anhieb klappen – noch mal alles von vorne«, kommandierte meine Mutter, die sich auch selbst verwandelt hatte. Als Mensch war sie nicht sehr groß und hatte lange dunkle Haare mit einem silbrigen Schimmer.

Ich ging zum Spiegel am Eingang, um zu schauen, was diesmal schiefgegangen war. Nichts, wie ich feststellte, ich sah aus wie ein ganz normaler Junge mit dunkelbraunen Haaren und grünen Augen. Ups, allerdings hatte ich noch zwei oder drei Tasthaare auf den Wangen. Als ich mich konzentrierte, bekam ich sie weg.

Neugierig ging ich noch näher ran und untersuchte die Haut meines Gesichts. Hell war sie, sogar noch heller als die von Alexandros. Warum war sie nicht karamellfarben? Oder dunkelbraun wie die von Jolene? Keine Ahnung. Wahrscheinlich Zufall, so wie die Tatsache, dass ich eine bläulich graue Fellfarbe hatte.

Ich stellte mir vor, die ganze Zeit so zu leben, als Mensch, und schaffte es nicht. Also drehte ich mich um und marschierte zurück zu meiner Familie. »Mom, ich habe mich entschieden«, sagte ich leise zu meiner Mutter. Wir konnten nur flüstern, wenn wir uns als Menschen unterhielten, damit Al und Jolene nicht aufwachten. Aber ich sprach so fest und entschieden, wie ich konnte. »Meine Antwort lautet Nein – ich bleibe hier!«

»Wollen wir nicht erst mal abwarten, was dein Vater zu der ganzen Sache sagt?«, fragte meine Mutter. Sie hatte sich in Als Tagesdecke gewickelt, die wir sowieso immer vollhaarten und die deswegen in erster Gestalt ein prima Fellersatz war.

»Ich wüsste nicht, was das bringen sollte«, sagte ich kühl und ging in die Küche, um den blöden Dosenöffner zu suchen und mir einen Snack zuzubereiten.

Noch ein Verrat!

Am nächsten Morgen stand ein junger Mann mit freundlichen Augen und Notizblock vor der Tür und sagte: »Guten Morgen! Mr Larikis, ich bin Journalist, arbeite für eine Zeitung in Atlanta und habe gehört, es gab hier einen rassistischen Zwischenfall? Können Sie mir mehr darüber erzählen?«

»Oh ja, das kann ich«, sagte Al, legte trotzig den Arm um Jolene und zeigte dem jungen Mann, wo die Eierbomben das Haus getroffen hatten. Leider waren zwischen den Eiern auch Steine gewesen, sodass das Schlafzimmerfenster zu Bruch gegangen war. Der Garten sah immer noch aus wie ein Schlachtfeld, mit Tomatenmatsch, Eierresten und einer nicht mehr ganz frischen toten Ratte. Die fotografierte der Journalist sogar aus der Nähe, während wir stolz hinter ihm entlangstrichen und zuschauten. Ich glaube, sie gefällt ihm, sagte Aspy stolz.

Ist auch wirklich ein Prachtstück, meinte ich. Pass auf, die kommt noch in die Zeitung.

Leider war das nicht der Fall. Sie druckten nur ein Foto von Al und Jolene vor ihrem Haus, was den beiden ziemlich gut gefiel. Besonders, als auch noch Leute mit Kameras auf der Schulter anrückten und ebenfalls Berichte über den Anschlag auf den »beliebten örtlichen Schriftsteller« brachten.

»Meine Bücher verkaufen sich gerade richtig gut«, berichtete Al glücklich. »Weil durch die Berichte so viele Leute darauf aufmerksam geworden sind.«

»Ha!« Jolene schlug sich mit der Faust in die offene Handfläche. »Damit haben diese Dreckskerle sicher nicht gerechnet! Und falls sie wiederkommen, sind wir bereit.« Sie nahm einen mit knallgelber Farbe gefüllten Luftballon aus einer Schale am Fenster und warf ihn von einer Hand in die andere. »Damit werden die nicht mehr wie eine Pizza aussehen, sondern wie die verdammten Simpsons!«

Nein, die Dreckskerle kamen nicht wieder, und als das Wetter immer wärmer und sonniger wurde, heirateten Jolene und Al. Das Haus war so voller Gäste, dass meine ganze Familie sich unters Bett verziehen musste und wir vor lauter Staubflusen aus den Niesen gar nicht mehr herauskamen. Kurz darauf zog Jolene bei uns ein. Viele Möbel hatte sie nicht, dafür jede Menge Klamotten. Davon einige ziemlich schick. Vielleicht hatte das etwas damit zu tun, dass sie etwas studierte, was sich Wirtschaft nannte und wohl vor allem mit Geldverdienen zu tun hatte.

Wir hatten es uns wunderbar vorgestellt, dass sie bei uns wohnte, und in der ersten Zeit war es das auch. Nie waren wir besser durchgeknuddelt worden und das Essen war buchstäblich erste Sahne (sie selbst aßen am liebsten paniertes Hühnchen und eklige Dinge wie frittierte grüne Tomaten. Zum Frühstück sogar Maisgrütze, uäh). Es war nur ein bisschen schade, dass die beiden so oft am Schreibtisch saßen und arbeiteten. Keiner von ihnen ahnte, dass ich meinen guten Vorsatz schon abgehakt hatte und immer geschickter darin wurde, nachts ihre Computer zu benutzen.

Vor lauter Arbeit vergaßen unsere Menschengefährten manchmal, Spaß zu haben. Zum Beispiel hätten sie einfach mitmachen können, als Aspy und Twix lebende Mäuse reinbrachten und sie durchs Wohnzimmer hetzten. Aber nein, sie meckerten lieber. Auch dann, als ich bei meiner üblichen Patrouille durch die Küche eine Saftflasche umwarf, sodass wir Katzen überall im Haus klebrige Pfotenabdrücke hinterließen. Und natürlich erst recht, als Aspy an der Gardine schaukelte. Wenig begeistert waren Al und Jolene auch, als Twix sich den Magen an einem Stück Käsepastete verdarb, das ihm die Nachbarin geschenkt hatte, und aufs Sofa kotzte. Außerdem hatte meine Mutter gerade Fellprobleme und haarte noch mehr als sonst.