Wühl dich glücklich - Andrea Heistinger - E-Book

Wühl dich glücklich E-Book

Andrea Heistinger

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Beschreibung

LUST AUF EIN STÜCK GELASSENHEIT? AUF IN DEN GARTEN! GÄRTNERN bedeutet so viel mehr, als Gemüse und Obst zu ernten. Gärtnern ist ein LEBENSGEFÜHL! Das zeigt sich mitunter in den unzähligen Urban-Gardening-Begeisterten, die NACH DER ARBEIT zu ihrem Beet ans andere Ende der Stadt pilgern. Oder an den Menschen, die ihr Fensterbrett in einen grünen Dschungel verwandeln. Oder an den Leuten, die mehr ZEIT in ihrem GARTEN verbringen, als in ihrem Wohnzimmer … Da wird schnell klar: Jeder braucht ein Stückchen Garten - egal, wie klein er sein mag. GARTENARBEIT OHNE HANDSCHUHE MACHT HAPPY. Gut, es geht auch mit - Hauptsache Sie machen es so, wie es sich am besten anfühlt. Lustvoll in der ERDE ZU GRABEN, sich die HÄNDE SCHMUTZIG zu machen, etwas EIGENES ZU SCHAFFEN - all das tut uns gut. Es stillt unsere SEHNSUCHT NACH FREIHEIT. Dazu gehört auch, zu wissen, was auf dem eigenen Teller landet: SELBSTGEPFLANZTES. Nichts schmeckt besser als SONNENGEREIFTE ZUTATEN aus dem EIGENEN ANBAU. Und was läge da näher, als sich von VERSCHIEDENEN BEETEN inspirieren zu lassen: vom Beet für die ABSOLUTEN GARTENANFÄNGER über das RUND-UM-DIE-WELT-BEET bis hin zum JEDEN-TAG-SATT-BEET. Oder sind Sie vielleicht ein absoluter TOMATENFREAK? Oder ein BEERENFAN? Ein Garten ist immer etwas GANZ PERSÖNLICHES - und so sollte man ihn auch gestalten: ob mit den liebsten GEMÜSE- UND OBSTSORTEN oder den schönsten BLUMEN. IHR INNERER GARTEN RUFT NACH IHNEN? Lassen Sie ihn raus! Lernen Sie, wie man AUSSÄT, ANPFLANZT, DÜNGT, WURMKOMPOST HERSTELLT, DEN BODEN PFLEGT und vieles mehr. Aber eine Gärtnerin oder ein Gärtner ist man nicht erst, wenn man alles kann, wenn man alles weiß oder wenn man etwas erntet. Und genau deshalb zeigt die Biogarten-Expertin Andrea Heistinger in 'Wühl dich glücklich!' nicht nur, wie man ein BEET ANLEGT, GEMÜSE, OBST und BLUMEN SELBER ANBAUT, sondern auch, dass ein Garten vor allem eines ist: EIN PLATZ ZUM LEBEN. -ein Garten erdet und entspannt: Analoges Grün statt digitales Chaos ist auf dem Vormarsch! -jede Menge Praxiswissen: gleich losstarten und schnellen Garten-Erfolg erleben. -das neue Gartengefühl: Nur ernten war gestern, im Garten wird angepackt, geteilt, gegessen, gefeiert, geschlafen, gelebt! -"Dr. Dirt": Es ist wissenschaftlich belegt, dass Mikroben in der Erde Glückshormone in unserem Körper aktivieren. -mit Fotografien von Rupert Pessl und Andrea Heistinger 'Ich dachte immer, ich hätte keine Zeit zum Gärtnern. Dabei kann man selbst bestimmen, welche Form des Gärtnerns am besten zu einem passt. Ich liebe es, zwei Stunden in der Woche in meinem Gemeinschaftsgarten zu verbringen, in der Natur zu sein und mit meinen Händen zu arbeiten. Dieses Buch hat mich dazu motiviert, einfach loszulegen.'

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In diesen Kapiteln geht’s ans Gärtnern. Und zwar so richtig. Hier dreht sich alles darum, wie man losstartet und was es zu tun gibt, wenn die schönen Pflänzlein eingesetzt sind. Und in den anderen Kapiteln? Wird auch angepackt, keine Sorge. Aber dafür braucht’s zuerst ganz viele Gemüse-, Kräuter-, Obst- und Blumeninspirationen.

Inhalts verzeichnis

Vorwort

ICH GÄRTNERE, ALSO BIN ICH.

WELCHER GÄRTNERINNEN-TYP SIND SIE?

BEET ANLEGEN: EIN BETT FÜR IHR GEMÜSE – NICHTS LEICHTER ALS DAS

Schön eingerahmt sieht doch alles gleich besser aus

Das einfachste Beet zum Starten: das Rahmenbeet

Rahmenbeet steht – was nun?

Keinen Hunger auf Gras? So wird aus Rasen ein Gemüsebeet

Variante 1 mit schwarzer Plane und Kompost

Variante 2 mit Heu

Da wächst was schief: ein Gemüsebeet am Hang

Welchen Einfluss hat der Boden auf mein Gemüsebeet?

DÜNGEN: NICHT DIE PFLANZEN, SONDERN DEN BODEN DÜNGEN WIR

Wozu düngen?

Superfood gefällig?

Einfach mal locker machen? Tut allen gut, auch dem Boden.

Gut düngen – aber wie?

Wer isst viel und wer wenig?

Wer braucht welche Mengen?

GEMÜSE, SALATE UND KRÄUTER ANBAUEN9 Themenbeete für kritische Gemüseverkosterinnen, Jeden-Tag-irgendetwas-Köche, Gartenfernbeziehungsführerinnen, Kinderunterhaltungsakteure …

1. Einfach losstarten: Was kommt rein ins Anfängerbeet?

Gemüse und Kräuter, die sich leicht kultivieren lassen und fantastisch schmecken: Salat, Zucchini, Chili, Schnittlauch, Basilikum, Petersilie

2. Früh übt sich: Gärtnern für und mit Kindern

Spaß am Gärtnern und Gemüse für Klein und Groß: Rote Rübe, Erbse, Gurke, Erdmandel, Paprika, Oca

3. Gut versorgt: Tagesretter-Gemüse

Mit diesen Vitaminbomben und Allroundgemüsen überstehen Sie jeden Tag: Kürbis, Kartoffel, Spinat, Winterlauch, Zwiebel, Knoblauch

4. It’s Tea Time-Beet

Entspannen, genießen, zur Ruhe kommen. Wappnen Sie sich mit diesen Kräutern gegen lästige Stimmungstiefs, Unwohlsein und den ganz normalen Wahnsinn: Griechischer Bergtee, Zitronenverbene, Zitronenmelisse, Thymian, Mukatellersalbei, Rose

5. Noch nie gehört? Gemüse, die man nicht kennt, aber unbedingt kennen sollte.

Neugierig auf Unbekanntes? Dann sind Sie hier richtig. Lassen Sie sich überraschen, inspirieren, verführen: Perilla, Haferwurzel, Kardone, Asia-Salat, Estragon

6. Die Welt im Garten

Diese Gemüse klingen vertraut? Kommen aber aus der Ferne!

Ein Multikultigarten zum Staunen: Pak Choi, Kohlrabi, Dahlie, Süßkartoffel, Karotte

7. Lazy-Vegetable-Gardening

Manchmal braucht es selbstständige Pflanzen, damit mehr Zeit für die

Im-Mittelpunkt-Steher bleibt. Gierig nach Freiheit wachsen sie fast von ganz alleine zu köstlichen Gemüsen und Kräutern heran: Gartenmelde, Rukola, Feldsalat, Gewürzfenchel, Brennnessel, Radieschen

8. Lust auf Anpacken: Gemüse zum Austoben

Wühlen, planen, bauen: Lust, sich so richtig die Hände schmutzig zu machen? Entdecken Sie Gemüse, das den Heimwerker in Ihnen weckt: Gartenbohne, Wasser- und Honigmelone, Grün- und Palmkohl, Blumenkohl und Brokkoli, Minze

9. Langzeitbeziehung: einmal pflanzen – mehrmals ernten

Mehrjährige Pflanzen, die Sie jedes Jahr wieder mit einer köstlichen Ernte versorgen: Topinambur, Guter Heinrich, Rosmarin, Salbei, Rhabarber, Grüner Spargel

BEETPFLEGE: LOCKERN, MULCHEN, WACHSEN!

Volles Pflegeprogramm

DA IST DER WURM DRIN

Wurmkompost selber machen – aber wie?

Wurmkompost ist fertig – und nun?

GIESSEN: WASSER MARSCH!

Wie Pflanzen richtig gießen?

Kühles Nass für alle!

OBST IM GARTEN: FRECHE FRÜCHTCHEN, DIE DAS LEBEN SÜSSER MACHEN

Kann man jemals genug Beeren haben? Oder Bäume, von denen man naschen kann?

Am besten Sie pflanzen einfach alles an: Erdbeere, Himbeere, Brombeere, Kultur-Heidelbeere, Schwarze Johannisbeere, Japanische Weinbeere, Kiwi, Apfel, Aprikose, Zwetschge, Kirsche, Mispel

OBSTBAUMSCHNITT:Schnipp, schnipp, hurra!

MISCHKULTUR: ABWECHSLUNG IM BEET

Partner fürs halbe Pflanzenleben

Coworking-Space: Mischkulturbeet

Hochkultur vom Feinsten: Gemüsefreunde im Hochbeet

TOMATENGARTEN: WENN ROTWERDEN SPASS MACHT

Klein, aber fein: Cocktailtomaten

Wild und gar nicht mild: Wildtomaten

Auch für Vegetarier: Fleischtomaten

Zum Einkochen: Saucentomaten

Der Klassiker: Salattomaten

Gut im Topf: Buschtomaten

So baut man ein Tomatendach

JUNGPFLANZENANZUCHT: WAS FÜR EIN KINDERGARTEN

Jungpflanzen vorziehen – aber wie?

Erster Umzug: Jungpflanzen pikieren

Zweiter Umzug: Jungpflanzen auspflanzen

AUFBLÜHEN MIT DEM BEET: VON SOMMERBLUMEN UND RANKENDEN GEMÜTSAUFHELLERINEN

Flowerpower aus dem Garten

Die Lieblinge: verlässliche Stauden

Die Frühstarter: bunte Blumenzwiebeln

Die Fröhlichen: üppige Sommerblumen

Die Hoch-Hinaus-Woller: rankende Schönheiten

GÄRTNERN IN DER KALTEN JAHRESZEIT: ENDLICH WINTER!

Kälte kann mir gar nichts: Winterernte aus dem Gartenbeet

Morgenmuffel aufgepasst: buntes Grün aus dem Frühbeetkasten

Feeling hot: frisches Treibgemüse vom Fensterbrett

Winterschläfchen halten: Gemüse und Kartoffeln aus dem Lager

NÜTZLINGE: WILD LIFE VOR DER HAUSTÜRE

Helferlein im Garten

Fressen und verfressen werden

GLOSSAR

Sprechen Sie Gärtnerisch?

BEZUGSQUELLEN

Wo man alles rund um den Garten kaufen kann

ÜBER MICH

die Mitwirkenden und die wundervollen Gärtnerinnen und Gärtner in diesem Buch

Ich gärtnere, also bin ich.

Gärtnern lässt uns Wurzeln schlagen und in den Himmel wachsen!

Kein Garten gleicht dem anderen. Im Garten gibt es kein copy & paste. Ein Garten ist immer einzigartig. So, wie es auch wir Gärtnerinnen und Gärtner sind.

Vielleicht geht es auch nicht nur darum, was wir aus unseren Gärten machen, sondern darum, was ein Garten aus uns macht. Das Gärtnern verändert uns Menschen. Indem wir Pflanzen setzen, können auch wir uns neu verwurzeln. Ein Garten lehrt, dass das Leben aus unterschiedlichen Geschwindigkeiten besteht. Manche meinen, der Garten lehre die Langsamkeit. Aber er lehrt auch rasantes Wachstum – etwa im regenfeuchten Boden der ersten warmen Frühlingstage. Ein Garten zeigt, dass das Leben aus Aufbau und aus Rückzug besteht und dass wir Gärtnerinnen und Gärtner die Energie der Sonne in köstliches Obst oder Gemüse wandeln können. Mithilfe von unzähligen kleinen Lebewesen, kleinsten Pilzen und Bakterien, die die Böden beleben und die Nährstoffe im Boden zu verdaubaren Speisen für unsere Nahrungspflanzen verwandeln. Selbst in Lebenslagen, in denen man dies kaum glauben mag, zeigt das Gärtnern ganz unmittelbar, dass das Leben weitergeht und wieder grün werden kann.

Ein Garten grenzt ab und schafft Geborgenheit. Gärten brauchen Grenzen, die ihr Inneres in Schutz nehmen, damit die hier wachsenden Pflanzen sich voll entfalten können. Ein Garten ist ein von Menschen geschaffener und gestalteter Ort. Wie kein anderer ist er dem Kosmos ausgesetzt, den Einflüssen von Wind und Wetter. Er ist ein Stück in Kultur genommene Natur. Auch in diesem doppelten Wesen entspricht er uns Menschen, auch wir sind beides. Im Garten werden wir wieder lebendig, wenn wir uns auf das Lebendigsein des Gartens einlassen. Nie ist ein Garten fertig. Stets ist er in Veränderung. Vorausgesetzt wir lassen ihn.

Ein Buch kann nicht gärtnern. Und doch: Es kann inspirieren, Wege ebnen, Grundfragen klären, Basisinformationen geben, die Scheu nehmen und Mut machen. Lassen Sie sich inspirieren von den vielen Wegen und Möglichkeiten zu gärtnern, die in diesem Buch vorgestellt sind: Schaffen Sie sich Ihren Garten – sei es alleine oder gemeinsam mit anderen. Sei es ein Kräutergarten am Balkon, um frische und getrocknete Tee- und Gewürzkräuter das ganze Jahr zur Hand zu haben. Oder ein kleiner Gemüsegarten. Lassen Sie dort Gemüse sprießen, wo vorher Gras war, Basilikum, vor vorher Pelargonien wuchsen. Pflanzen Sie statt der Thujen- eine Obstnaschhecke. Lassen Sie sich von Ihrem Garten verzaubern und versorgen. Sie meinen, dass sei auch anstrengend? Ja, da haben Sie recht. Die eine oder andere Schweißperle werden Sie dabei vergießen. Aber Ihr Garten muss ja nicht perfekt sein. Fangen Sie einfach einmal an.

Ihre Andrea Heistinger

Welcher GärtnerInnen-Typ sind Sie?

Die ganz Genauen

Ordnung ist das ganze Leben!

Alles hat seinen Platz. Wege, Steine, Büsche. Akkurate Anbaupläne und perfekt aufeinander abgestimmte Mischkulturen lohnen sich eben. Ohne Plan geht gar nichts. Unerwartetes und Überraschungen sind nicht ihr Ding. Neue Sorten ausprobieren ja, aber bitte keine unüberschaubaren Experimente. Gänzlich neue Gemüse, unbekanntes Obst und exotische Kräuter sind ihnen ein wenig unheimlich – da hält man dem Bewährten lieber die Treue. So weiß man wenigstens, wie viel man jedes Jahr erntet und kann dies in einer genau angelegten Erntestatistik überprüfen.

Die Einfach-Losleger

Lasst mich einfach machen!

Hauptsache Hände und Füße bekommen etwas zu tun. Am besten gleich. Von Fragen, Zweifeln und Detailplanungen völlig unbehelligt schreiten die Einfach-Losleger entschlossen zur Tat: Ein neues Beet, Rahmenbeet, Hochbeet anlegen, einen Baum pflanzen, ein Rankgerüst bauen, Ingwer im Topf pflanzen, ein Bohnen-Tipi oder einen mediterranen Kräuterhügel bauen ... Ja bitte! Die Devise heißt: Immer wieder Neues ausprobieren und noch gestern damit anfangen.

Die nachhaltigen Netzwerker

I never walk alone!

Die Netzwerker stecken nicht nur ihre Finger in die Erde, sie strecken auch ihre Fühler in alle Richtungen. Am liebsten gärtnern sie im Gemeinschaftsgarten. Sie kennen viele und vieles, das ihnen und anderen weiterhelfen kann. Bezugsquellen, Ratgeber, Helferlein in allen Garten(not)lagen. Ein ständiges Geben und Nehmen. Im Mittelpunkt steht der Austausch von gärtnerischem Wissen, Samen besonderer Sorten oder kulinarisch veredelten Gemüsen aus dem Garten. Durch sie gelangen tolle Rezepte in Umlauf, die sie am liebsten mit Gleichgesinnten genießen. Oder wenigstens in den sozialen Medien teilen.

Die (Über) Vorsichtigen

Nur nichts falsch machen!

Womit anfangen und was, wenn es nichts wird? Wo das Beet anlegen, wann was einpflanzen, zu welcher Jahreszeit die Gründüngung ausbringen? Tausende Gartenfragen und noch viel mehr Antworten! So viele unterschiedliche Tipps – dabei kann so viel schiefgehen! Was, wenn man die jungen Blätter der ausgesäten Pflanzen nicht erkennt und einfach ausrupft? Was tun, wenn die Tomaten nicht rot werden wollen? Und habe ich die Pflanzen jetzt zu viel oder doch zu wenig gegossen? Gartengedankenkarussell nonstop.

Sie halten sich für den Nullachtfünfzehn-Gartentyp?

Warten Sie’s ab – einmal mit dem Gartenvirus infiziert, entwickeln sich Charakterzüge, die von Freude bis Verzweiflung so ziemlich alles auslösen. Sagen Sie nicht, Sie wurden nicht gewarnt.

Beet anlegen: ein Bett für Ihr Gemüse –

nichts leichter als das

Wer mit dem Gärtnern beginnt, wird wieder zum Kind. Wir sammeln neue Erfahrungen, entdecken Unerwartetes und erkunden die Welt mit unseren Händen und Füßen neu.

Gemüsepflanzen lieben Beete

Ja, wir lieben unser Bett meistens auch. Vor allem dann, wenn der Wecker klingelt und man aufstehen muss. Auch Gemüse braucht ein Zuhause. Klar, es gibt eine Unzahl essbarer Wildgemüse und Wildkräuter, die in freier Wildbahn sprießen. Doch unsere sensiblen und ertragreichen Gemüse würden dort scheitern. Sie mögen’s so richtig kuschelig. Das bedeutet für uns: anpacken und Bett bauen.

Was macht ein Beet zum Beet? Ein Beet schafft Ordnung, Struktur und Übersicht. Und vor allem: Es schafft durchwurzelbaren Raum für Ihr Gemüse und für Ihre Kräuter. Ein Beet ist abgegrenzt oder eingerahmt von Wegen. Und nur dort steigen Sie bitte hin. Denn sonst verdichtet selbst die zarteste Gärtnerin den Boden im Beet, die Pflanzen können sich nicht gut verwurzeln und folgender Kreislauf geht los: Verdichteter Boden → die Wurzeln können nicht atmen → die Wurzeln wachsen nicht → auch die Triebe und Blätter Ihrer Pflanzen wachsen nicht weiter → Ihre Gemüsepflanzen bilden wenig Ertrag. Also: Ein Beet ist idealerweise maximal 120 Zentimeter breit. Diese Breite hat sich bewährt. So können Sie vier Reihen Salat mit 30 Zentimetern Abstand pflanzen. Oder drei Reihen Kohl mit 40 Zentimetern Abstand von Pflanze zu Pflanze. Oder zwei Reihen Tomaten. Oder, oder, oder …

Perbeetuum mobile

Über die Jahre verändert sich der Boden im Beet und wird immer fruchtbarer: Da wir Menschen die Erde Jahr für Jahr lockern, das Beet jedes Jahr mit frischem Dünger versorgen und neue junge Pflanzen setzen, nimmt der Humusgehalt stetig zu. So wird das Gärtnern von Jahr zu Jahr einfacher und ertragreicher.

Schön eingerahmt sieht doch alles gleich besser aus

Bei den Beeten ist es wie mit den Bildern: Die schönsten rahmt man ein.

Die Zutaten:

• ein Stück Boden, 120 x 120 cm groß

• Bretter oder fertige Aufsätze von Europaletten

• Bio-Erde

• Jungpflanzen (siehe rechts)

Gemüsebeete sind am besten in Richtung Südosten ausgerichtet. Gemüse mag die Morgensonne. In Gebieten mit starker Sonneneinstrahlung können die Beete über Mittag auch beschattet sein. Das behagt vor allem den Salaten und Blattgemüsen.

Das einfachste Beet zum Starten: das Rahmenbeet

Kostengünstig und leicht errichtet: Rahmenbeete schaffen mit sehr wenig Aufwand Flächen, auf denen gleich losgegärtnert werden kann. Für Gemüsegarten-Neulinge ist ein Rahmenbeet häufig die beste Lösung. Die Beete werden einfach auf dem Mutterboden aufgestellt. Die Rahmen kann man entweder fertig kaufen oder man baut sie sich mit ein paar ungehobelten Lärchenbrettern und Pfosten selbst zusammen. Am besten funktioniert das mit fertigen Aufsätzen von Europaletten. Diese sind 60 Zentimeter breit und 80 Zentimeter lang. Im Handel werden aber auch fertige Sets angeboten, die meist 120 x 120 Zentimeter groß sind. Bereits im ersten Jahr kann das Rahmenbeet mit flachwurzelnden Gemüsekulturen bepflanzt werden (z.B. Salat, Knoblauch, einjährige Kräuter, Erbsen, Buschbohnen). Wer eine größere Beetfläche braucht, baut sich ein Rahmenbeet am besten selbst. Entweder werden die Rahmen so gefertigt, dass die einzelnen Beete 120 Zentimeter breit sind. Oder man baut einen größeren Rahmen, sodass eine Art Rahmengarten entsteht. In diesen legt man dann Trittsteine oder schmale Bretter als Trittwege.

Ein Rahmenbeet ist idealerweise mindestens 20 Zentimeter hoch. Lärchenbretter sind am langlebigsten. Kürzere Bretter können in den Eckverbindungen aneinandergeschraubt werden. Bretter, die länger als 100 Zentimeter sind, werden besser an Eichenpfosten – die ca. 50 Zentimeter tief in die Erde geschlagen werden – angeschraubt. Dabei sollte man im Abstand von 100 Zentimetern einen Eichenpfosten in die Erde schlagen und die Bretter daran befestigen. So kann die Erde, die von innen nach außen drückt, die Bretter nicht umwälzen. Ein auf diese Weise gebautes Rahmenbeet ist sehr langlebig.

Wenn Rahmenbeete auf einem Stück Wiese oder Rasen aufgestellt werden, muss man vorher mähen. Bei Brettern, die über 20 Zentimeter hoch sind, muss man die Grasnarbe nicht extra entfernen. Bei niedrigeren Brettern ist dies von Vorteil, um einen tieferen, durchwurzelbaren Raum zu schaffen. Damit die Anbaubedingungen für das Gemüse wirklich hervorragend sind, muss meist Erde gekauft werden. Ideal ist Gartenerde aus einem Erdwerk, das Erdmischungen für den Anbau von Gemüse anbietet und außerdem guten Kompost herstellt (siehe Seite 20). Wenn Sie an einer Stelle im Garten einen geeigneten Gartenboden haben, stellen Sie Ihr Beet – angereichert mit Kompost oder kompostiertem Mist – am besten dort auf.

Rahmenbeet steht – was nun?

Angenommen, es ist jetzt Mitte Mai. Die letzten Tage, in denen es noch zu Frost in der Nacht kommen kann („Die Eisheiligen“), sind vorbei und Sie haben nun ein mit frischer Erde gefülltes Rahmenbeet, das 120 x 120 Zentimeter groß ist. Dann brauchen Sie zum Einpflanzen noch etwas Werkzeug sowie das Wichtigste: Saatgut und Pflanzen. Bloß wie viele? Die meisten angehenden Gärtnerinnen und Gärtner kaufen anfangs zu viele Pflanzen ein. Aber Gemüse ist ganz schön freiheitsliebend und hat es ungern eng. Irgendwie ja auch nachvollziehbar. Und dann sollten die Pflanzen auch noch gut miteinander auskommen. Ja, auch irgendwie verständlich (siehe Seite 138). Auf der Fläche von 120 x 120 Zentimetern lassen sich jedenfalls folgende Pflanzgemeinschaften anbauen (und die verstehen sich auch wirklich gut, versprochen):

1 Zucchini (buschig wachsende Sorte), 10 Salate, 2 Tomaten, 3 Basilikumstöcke und 3 Schnittlauchstöcke

ODER

8 Kopfsalate, 3 Tomaten, eine Reihe Rukola, eine Reihe Radieschen, eine Reihe Sommerblumen (siehe Seite 162)

ODER

6 Paprika oder Chili, eine Reihe Rote Rüben, 8 Kopfsalate

ODER

2 Gurken, 10 Kopfsalate, 2 Zinnien

ODER

2 Wassermelonen, 3 Basilikumstöcke, 3 Sonnenblumen

Wer nicht das Glück hat, in einem Biogarten losgärtnern zu können, kauft Bio-Erde für’s Rahmenbeet im Bio-Erdwerk.

Die Werkzeug-Ausstattung, die Sie zum Einpflanzen brauchen, ist überschaubar: Einen Rechen, um eine gerade Beetoberfläche zu ziehen, sowie eine kleine Handschaufel.

Falls Ihnen die Anzahl der Pflanzen nun sehr wenig vorkommt, kann ich Sie trösten. Erstens: Fangen Sie besser klein an. Auf einem überschaubaren Beet sieht man leichter, was die Pflanzen brauchen. Zweitens: Sie können nachpflanzen. Eine Zucchinipflanze wird sehr groß und beschattet ein solches Beet ab Ende Juli voll. Haben Sie aber Tomaten, Auberginen oder Chili gepflanzt, dann können Sie diese in die Höhe leiten und der Platz darunter wird wieder frei, wenn die ersten Salate, Radieschen oder Roten Rüben geerntet sind. Dann können Sie zum Beispiel Salate nachpflanzen oder auch Spinat oder Buschbohnen säen.

Was man nicht alles für das Gemüse tut: Limonade trinken

Saft-Fans freuen sich und unsere Pflanzen genauso: Statt Müll zu produzieren, können wir PET-Flaschen upcyclen und damit eine kleine Herberge für unsere Pflanzen bauen. PET-Flaschen oben offenlassen und den Boden abschneiden. Schon haben Sie ein Mini-Gewächshaus, das die Pflanzen zügiger wachsen lässt. Da der Kunststoff – im Gegensatz zu Glas – die UV-Strahlen der Sonne durchlässt, erleiden die Pflanzen auch keinen Sonnenbrand, wenn Sie die Hütchen entfernen, sobald es die Temperaturen zulassen.

Keinen Hunger auf Gras? So wird aus Rasen ein Gemüsebeet

Variante 1mit schwarzer Plane und Kompost

Die Zutaten:

• Sommer: ein Stück Rasen oder gemähte Wiese, ein Stück MyPex-Folie oder undurchsichtige Plane in der gewünschten Beetgröße

• Herbst: Kompost Güteklasse A+ aus einem Kompostwerk

• Frühjahr: Bio-Anzuchterde

Kühe lieben Gras. Ebenso Ziegen. Und Schafe. Und Hasen. Für uns Menschen sind die grünen Blätter unverdaulich. Macht nichts. Entweder man fängt an, Tiere zu halten. Oder man verwandelt seinen Rasen in ein Gemüsebeet, ganz wie ein Zauberkünstler.

Über den Sommer legen Sie eine schwarze Plane oder Folie auf die gewünschte Fläche. Darunter verbrennen die Wiesenpflanzen und sterben ab. Das Gleiche funktioniert auch auf einer Beetfläche, die verunkrautet ist. Im Herbst entfernen Sie die Plane. Die abgestorbenen Pflanzenreste entfernen Sie nicht, auch müssen Sie den Boden nicht zusätzlich lockern. Nun bringen Sie den Kompost auf. Dazu ein Rechenbeispiel: Wenn Sie ein Beet von 120 Zentimetern Breite und 200 Zentimetern Länge vorbereiten wollen, brauchen Sie ca. zwei Kubikmeter Kompost. Diesen können sie sich von einem Kompostwerk liefern lassen. Kompost, der noch in der Heißrotte ist, enthält sicher keine Schneckeneier oder Krankheitskeime. Im Frühjahr bringen Sie, sobald wie möglich, noch eine Schicht von zwei bis drei Zentimetern Anzuchterde auf (für das oben beschriebene Beet benötigen Sie ca. 0,6 m3). Und schon können Sie die ersten Pflanzen setzen oder säen.

Variante 2mit Heu

Die Zutaten:

• Frühjahr: Ein Stück Rasen oder gemähte Wiese

• Pflanzkartoffeln

• Heu

In warmen Lagen ab März, in kühleren Regionen ab Anfang April (bei einer Bodentemperatur von 8 °C) – jedenfalls bevor das Gras wieder zu wachsen beginnt, starten Sie. Hat das Gras schon angetrieben, muss es zuvor noch einmal gemäht werden. Dann legen Sie die Pflanzkartoffeln reihenweise auf (zwischen den Reihen 50 Zentimeter, in der Reihe 30–35 Zentimeter Abstand) und schichten 40 Zentimeter trockenes Heu darüber. Sie können auch etwas später starten, wenn es bereits frisches Heu gibt. Nach vier bis fünf Wochen treibt das Kartoffelkraut aus dem Heu aus. Auch wenn die Kartoffelernte im ersten Jahr nicht üppig ausfällt, ist der Boden nach der Ernte locker und gut bearbeitbar für das kommende Jahr. Nach der Kartoffelernte am besten noch eine nicht abfrierende Gründüngung anbauen. Zum Beispiel Phacelia. Im nächsten Jahr wird dann mit Kompost gedüngt (richtige Menge, siehe Seite 20).

Beet and Breakfast: Es gibt Gäste, die man am liebsten nie mehr wieder gehen lässt.

Marienkäfer:

Ein Käfer verzehrt pro Tag bis zu 150 Blattläuse. Die kleinen Räuber sind somit gar nicht so lieblich wie ihr Ruf.

Regenwürmer:

Regenwürmer lockern und düngen den Boden gleichzeitig. Sie kommen von alleine, wenn man Beete anlegt und diese biologisch bewirtschaftet.

Brennnesseln:

Schmecken gut als Suppe oder Spinat und ergeben ein feines Mulchmaterial.

Laufkäfer:

Die erwachsenen Tiere und ihre Larven sind effiziente, nachtaktive Schneckenjäger.

Asseln:

Sie zersetzen abgestorbene Pflanzenreste und verwandeln sie in wertvollen Humus.

Wie ich lernte, Ruhe zu bewahren.

Wenn die Brennnessel Lust darauf hat, in eine Ecke des Gartens einzuziehen, dann gibt es Brennnesseltee. Wenn die Schnecken so frech sind, vor meinen Augen die Tomaten hochzuklettern, feuere ich sie an. Wenn sich eine Kultur mal nicht gut entwickelt, dann lernt sie den Kompost kennen. Und Kürbisse und Zucchini inspirieren zur Zucchini-Meditation und zum Kürbis-Yoga. Tiefenentspannung pur.

Bretter oder niedrige Mauern schaffen Anbauflächen am Hang.

Da wächst was schief: ein Gemüsebeet am Hang

Gemüsebeete müssen eben sein, da sonst beim Angießen oder durch den Regen die fruchtbare Erde davongeschwemmt wird. Wenn Sie einen Hang haben, auf dem Sie ein Gemüsebeet anlegen wollen, können Sie nicht gleich losgärtnern, sondern müssen zuerst eine ebene Anbaufläche schaffen. Bei stärkerer Hangneigung leisten Hochbeete gute Dienste, bei geringerer Hangneigung auch niedere Rahmenbeete oder einfach Bretter, die Sie quer zum Hang aufstellen, damit die Erde nicht davonrutscht und im Beet bleibt. Im Hanggarten besonders wichtig ist das Mulchen (siehe Seite 106), damit Starkregen die Erde nicht wegschwemmen kann.

Im Idealfall schaffen Sie mehrere Gemüse-Terrassen, die Sie sogar im Stehen bewirtschaften können. Vielleicht haben Sie auch schon Mauern, die den Hang befestigen, und können mit geringem Aufwand hier noch ein Hochbeet errichten? Ideal ist ein Hang, wenn er nach Süden oder Südosten ausgerichtet ist. Denn die wichtigste Sonne für das Gemüse ist die Morgensonne. Hanggärten bieten auch einen großen Vorteil: Die Mauern speichern die Sonnenstrahlen und geben die Wärme über Nacht wieder ans Gemüse ab. Dadurch wachsen vor allem die wärmeliebenden Fruchtgemüse rascher und geben reichere Ernte ab.

Welchen Einfluss hat der Boden auf mein Gemüsebeet?

Die Bodenart eines Beetes kann man sich nicht aussuchen, sie ist vom Standort des Gartens abhängig. Es gibt leichte Sandböden, mittelschwere Lehmböden und schwere Tonböden. Je nachdem, welchen Boden Sie vor sich haben, müssen Sie häufiger oder weniger häufig gießen, häufiger oder weniger häufig den Boden lockern. Doch der Reihe nach ...

Leichter Sandboden

Sandböden erwärmen sich im Frühling sehr rasch. Allerdings trocknen sie auch leicht aus, können Wasser nicht gut halten und Nährstoffe werden schnell ausgewaschen. Daher ist bei Sandböden die sogenannte „Lebendverbauung“ besonders wichtig: Durch das Einarbeiten von Kompost und kompostiertem Mist werden über zwei bis drei Jahrzehnte auch aus Sandböden gute Gartenböden. Wesentlich rascher geht es, wenn Sie konsequent jedes Jahr ab ca. Mitte Mai eine Mulchschicht aus Heu aufbringen, Ihren Boden im Frühling und Sommer alle zwei bis drei Wochen mit Regenwurmkomposttee (siehe Seite 108) beleben und einmalig Pflanzenkohle (1 kg/m2) in Ihr Beet einbringen.

Fruchtbarer Lehmboden

Lehmböden sind ideale Gartenböden: Sie können Wasser und Nährstoffe gut halten, erwärmen sich aber auch relativ rasch, sie sind locker und können von den Pflanzen gut durchwurzelt werden.

Schwerer Tonboden

Tonböden müssen besonders sorgsam kultiviert werden. Stets neigen sie zu Verdichtungen und damit zu einer schlechten Durchlüftung des Bodens. Eine Linderung: Mischen Sie etwas Maurersand oder Quarzsand in Ihr Beet, arbeiten Sie Urgesteinsmehl ein und bauen Sie Gründüngungspflanzen (zum Beispiel Ackerbohne, Platterbse, Phacelia, Getreide, siehe Seite 23) an. Es ist besonders wichtig, dass hier immer Pflanzen wachsen, die den Boden mit ihren Wurzeln lockern und mit ihren Blättern beschatten.

Das Beste zum Schluss!

Egal, welchen Boden Sie vor sich haben: Durch biologisches Wirtschaften nimmt der Humusgehalt Ihres Gartenbeetes von Jahr zu Jahr zu, die Erde wird fruchtbarer, leichter zu bewirtschaften und die Erträge steigen. Bis zu zehn Prozent kann der Humusgehalt in einem langjährig biologisch bewirtschafteten Boden betragen – das ist mehr als in der freien Natur. Und Humus kann das Doppelte seines Eigengewichtes an Wasser speichern und ist Lebensraum für unzählige Lebewesen im Boden.

Bis der Gartenboden also zum Gärtnerboden taugt: Rahmenbeete bepflanzen, Hochbeete aufstellen, Kräutertöpfe füllen. Nur weil der eigene Garten nicht gleich die passende Erde bereithält, heißt das noch lange nicht, dass man auf Gemüse, Obst & Co. verzichten muss.

Jeder Boden erzählt eine besondere Geschichte

Auch Ihr Gartenboden. Vielleicht hat er bereits hunderte Jahre als Bauerngarten auf dem Buckel, vielleicht sind Sie aber auch der Erste, der ihm Leben einhaucht und ihn fruchtbar macht. Und so wie ein alter Holzboden von Jahr zu Jahr schöner wird, wird auch die Erde des Gartenbeetes von Jahr zu Jahr zu fruchtbarer.

Beziehungskiller: Ein beleidigtes Beet ist ziemlich nachtragend.

Wer mag schon austrocknen? Eben. Darum heißt es auch im Winter mulchen oder mit einer Laubdecke bedecken. Im Gewächshaus die Beete auch im Winter gießen oder Schnee reinschaufeln.

Falsches Wellness-Programm: Rindenmulch entzieht dem Boden Stickstoff, der dann den Pflanzen zum Wachsen fehlt.

Niemand hat gerne Platzangst: Wenn Sie Ihre Pflanzen in ausreichend großen Pflanzabständen setzen, können sie sich besser entwickeln und sind ertragreicher.

Nicht die Pflanzen, sondern den Boden düngen wir

Guter Kompost ist das Bodenbelebungsmittel schlechthin.

Damit Sie schmackhaftes Gemüse ernten können, ist es wichtig, ausgewogen zu düngen. Denn wie beim Essen gilt auch bei der Nahrungszufuhr für die Pflanzen: Zu viel des Guten ist hinderlich für ein gesundes Wachsen und Reifen. Also: Mögen die Pflanzen auch noch so hungrig aussehen, wir reißen uns zusammen und halten uns strikt an den Ernährungsplan.

Wozu düngen?

Wie viel Dünger eine Gemüsepflanze benötigt, können Sie mit etwas Übung auch problemlos selber abschätzen. Eine Basisregel: Gemüse, die schnell erntereif sind, benötigen weniger Nährstoffe. Rukola, Kresse und Asia-Salate kommen meist ganz ohne eigene Düngergabe aus. Gemüse, die über viele Wochen und Monate wachsen und reifen, brauchen auch mehr Futter. Und je mehr Masse – wie etwa große Früchte – ein Gemüse ausbilden soll, umso mehr Nährstoffe benötigt diese Pflanze. Eine Tomate braucht wesentlich mehr Nährstoffe als Salat. Kürbisse, die große Früchte ausbilden, brauchen mehr Nährstoffe als etwa Chilis, die nur kleine Früchte ansetzen.

Von Februar bis April sind die Temperaturen im Boden meist noch zu gering, um den Nährstoffumsatz in der Erde richtig in Schwung zu bringen. Auch wenn die Nährstoffvorräte im Boden genügend groß sind, sind sie noch nicht verfügbar für die Pflanze. Wie sich das beschleunigen lässt? Man legt ein Vlies oder eine Folie auf: Sie werden merken, wie sich der Boden rasch erwärmt und mit den steigenden Temperaturen auch der Nährstoffumsatz in die Höhe schießt. Die meisten Starkzehrer, also die nährstoffhungrigen Pflanzen wie Tomaten, Gurken, Paprika und Kürbis (sozusagen die Vielfraße unter den Gemüsearten) baut man meist ohnehin erst ab Mitte Mai an, wenn die Temperaturen ein zügiges Wachstum ermöglichen.

Schwachzehrer
Mittelzehrer
Starkzehrer

„Unser Kompost reift im Schatten des Holunderbusches. Jedes Jahr im Frühjahr denke ich mir wieder, dass es ein Wunder ist, wie ‚Abfälle‘ sich in Dünger verwandeln.“

Superfood gefällig?

Für manche grünen Gartenbewohner unbedingt. Sie sind eben einfach ein bisschen hungriger als die restlichen Pflanzen. Und seien wir doch mal ehrlich: Ab und zu braucht man eine Portion schnelle Energie, sonst kann die Laune rasch ins Bodenlose sinken. Dazu eignet sich ein pflanzenstärkender Wurmkomposttee (Seite 108).

Einfach mal locker machen? Tut allen gut, auch dem Boden.

Gärtnerinnen und Gärtner können die Nährstoffquellen im Boden durch regelmäßiges oberflächliches Hacken oder Scheren (Lockern) aktivieren: In humusreichen Böden werden dabei vor allem in den Monaten Juni bis Oktober große Mengen an pflanzenverfügbarem Stickstoff freigesetzt. Zusätzlich wird durch das Hacken auch Wasser besser im Boden gehalten. Hacken ist also Gießen und Düngen in einem. Das beste Werkzeug dafür ist eine Pendelhacke. Und: Im Garten kann jeder selbst entscheiden, mit welchen Geräten gearbeitet wird, aber ein kleines Geheimnis vorweg: Wenn sich Gärtnerinnen und Gärtner in ein Werkzeug verlieben, dann trifft es meist die Pendelhacke.

Gut düngen – aber wie?