Zackenbarschiaden - Paul Gisi - E-Book

Zackenbarschiaden E-Book

Paul Gisi

0,0
4,49 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Die Welt, der Horizont, die nächste Umgebung, die Nähe, kommt mir oft unwirklich, weit, weit entfernt vor.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 105

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

Die ganze Welt neu zu denken

Ein Gedicht kann die Welt aus den Angeln heben

Ich halte mich an Wüstenspringmausträume

Ergriffensein auf ein entflammtes Leben

Mein Schreiben ist

offen

auf alles

Chiantitrinkend, haydnhörend

Rabuzzinzeleien

Die vielen Wirklichkeiten

Die ganze Welt neu zu denken

Die Welt – der Horizont, die nächste Umgebung, die Nähe – kommt mir oft unwirklich, weit, weit entfernt vor.

6.11.19

Lieber Ludwig

Deine neuen genialen Bilder können durchaus mit kurzen Notaten bereichert werden, sofern diese Texte innovativ neu sind – glasklar, modern formuliert, ohne jede Belehrung. Es müssten TUPFER sein, geheimmisvoll, nichts Lehrhaftes. Ausschnitte des Konkreten, die ins Geist-Dynamische zielen. Ins noch nie Gehörte.

Salü

Paul

9.11.19

Vraiment, Deine Bilder sind weltgenial. So so schön! Dazu kann ich nichts sagen, mir verschlägt es den Atem. Einfach gut!

Heute schickte ich ein Prosastückelchen, "Vita des Bernhard C", "eXperimenta".

Guten Morgen, Du.

Herzlich grüsst Paul

3.11.19

Letzte Nacht um 24 Uhr schickte ich „eXperimenta“ meinen Text "Vita des Bernhard C", heute um 11.30 kam bereits die Zusage von Herrn Stünzi, dass sie "diesen interessanten Text gern bringen wollen". Na sowas.

Salü,

Paul

9.11.19

Lieber Ludwig

Mein Text "Vita des Bernhard C" wird in der Januarnummer der „eXperimenta“ erscheinen.

Deine neuen Bilder sind unfassbar schön, grosse Kunstwerke.

Morgen um ca. 16.30 Uhr kommst Du ja mit dem PC vorbei, sofern es bei Akris klappt. Doch es eilt nicht ... würde es nochmals verschoben, es machte nichts.

Ich wünsche Dir eine ganz gute Nacht.

Salü

Dein Paul

Lieber Ludwig

Heute hatte ich ein sehr langes Telefongespräch mit Fredy Stäheli, das war sehr gut.

Gedichte überschäumen mich, herrligg!

Liebeslustentflammt

der Ineinandersturz

ununterscheidbar meinindeinauflösend

DAS ICHIMDU

(Ins Facebook stellte ich auch zwei neue Gedichte.)

Das schöpferische Leben ist unvergleichbar, unersetzbar existenziell beseligend.

Liebste Grüsse

Paul

11.12.19

Lieber Ludwig

Danke für die Bibliografie, die ich bereits aktualisiert habe; ha, ich konnte sie ohne Marcels Hilfe auf den PC befördern.

Im Briefwechsel Rolland/Zweig kommt immer mehr die Zeitgeschichte, die Politik ins Gespräch. Das langweilt mich. Rolland vermag zu überzeugen, Zweig ist manchmal ein Schwätzer (und nahe an der Preziosität).

Wie findest Du diesen Briefwechsel?

Salü, Paul

23.12.19

LUST zu denken, zu beten, zu weinen, zu lachen – Nacktsein, alles!

P.

29.12.19

Jetzt lese ich "Biologie und Geist" von Adolf Portmann: sehr gut. Abends setzte ich mit glühender Begeisterung die Lektüre des historischen Liebesromans "Das Mädchen vom Meer" von Elizabeth Goudge weiter – bei klassischer Musik.

DAS LEBEN IST SO SCHÖN!

Ich wünsche Dir einen guten Sonntag.

Salü, Paul

29.12.19

Aphorismus: "Ohne Waldkauz auf der Schulter will ich den Himmel nicht betreten." pg

1.2.20

Spirituelles ist eine aufs Religiöse ausgerichtete Haltung, steht in Verbindung zum Jenseits. Früher nannte man das Frömmigkeit. Jetzt aber haben wir das 21. Jahrhundert. Gottheit, Allah, Tao, Jesus, Brahman, Seelenwanderung, so viele Worte. Was hat das mit Kunst zu tun?

Paul

4.2.2020

Kunst hat auch mit Liebeskunst zu tun, wiederum ein grosses Feld.

23.2.2020

Ich nahm so Anteil an Dir, hatte einen Nervenzusammenbruch, Du hast Albert geschrieben, das musisch-philosophische Gesalbader mit ihm bedeutet Dir offensichtlich mehr als meine Briefe. Mir hast Du keinen Mucks geschrieben. Ich bin entsetzt, ich weiss nicht mehr, ob Du das retten kannst.

Paul

Wolfgang Amadeus Mozart, Streichtrio KV 563

17.4.2020

Vollendung im Schweigewort

in der Leerheit aller Phänomene

IN DER FÜLLE DER LIEBE

im Augenblick der Supernoven

pg

17.4.2020

Der GEIST des Menschen ist etwas Herrliches – der Körper aber auch.

Deine Bücher sind herrlich, GEISTVOLL, aber immer so, als wäre der Körper nichts. Warum?

"Was die Liebe sich ersonnen" ist ganz Geist, es fehlt jede Erotik. Warum?

In Deinem vieltausendseitigen Werk bist Du ganz GEIST, klammerst jede Erotik schroff aus. Warum? P.

18.4.2020

Du versuchst, den Menschen auf eine höhere Bewusstseinsstufe zu führen, doch ohne Erotik, ohne Sexus geht das nicht, so denke ich. Der Mensch ist nicht nur Geist.

P.

18.4.2020

Dein Denkkosmos ist uuh-toll, -gut. Absolut einmalig.

Ich bewundere Dich, auch wenn ich von Dir abweiche. Doch das ist belanglos. Meinem Herzen bist Du nahe, Bruder. Ich liebe Dich als Freund. Du bist LUDWIG. Nah meinem Herzen.

Paul

20.4.2020

Wirf dich ins Licht

in die Lust der Sonne

Der Taumelwahn des Bewusstseins

im Ungetrennten

in den Farben und Formen

eines Mandala

in deiner Hand

Schöpfungstrunken

die Begegnung in der Nacht

MIT DIR

Lust und Geist

eins geworden

im Duwort der Schöpfung

im Eros

pg

15.5.2020

Lieber Ludwig

Der "Flötenvogel" ist von der Bergstrasse in die Weiherstrasse geflogen – Du, ich danke Dir sehr. Der Umschlag ist sehr schön, gefällt mir heftig!

Meine BoD-Reihe ist merveilleux, miraculeux, ravissant.

Herzlichen Dank für alles, alles.

Liebe Grüsse.

Dein Paul

17.7.2020

Lieber Ludwig

Du hast als erste Textseite (meine Worte) hingesetzt:

Ich male dich

Du, das ist ein Geniestreich von Dir, das ist absolut passend! So gut!

Salü, Paul

21.7.2020

Lieber Ludwig

Ich danke Dir voll herzlich für Deinen Brief, bei mir ist wiederum alles gut. Ich bin froh, dass Du meinen Brief seelisch-geistig souverän abgefedert hast. Danke. Paul

Konfus geworden

die Himmelsrichtungen

nicht mehr zählbar

in deinem Lachen

Mit dir

verstehe ich alle Sprachen

niste mich ins Schweigen ein

pg

22.8.2020

Lieber Ludwig

Ja, es ist op. 122.

Von den Coverbildvorlagen melde ich Dir bald, welches. Das richtige Bild ist darunter.

Maile mir doch alles, es hat bis jetzt layoutmässig immer geklappt.

Kann ich dann das Cover sehen? Der zweizeilige Titel muss in sich stimmen.

Also, noch nichts zur BoD. Ich habe noch nichts gesehen.

Ich melde mich des Bilds wegen bald.

Salü

Paul

23.8.2020

Engel suchen vergeblich

eine Osmose mit dem Menschen

der Schwammspinner

faltert umher

als hätte er das Universum erfunden

Guten Tag

die Coronaviren sind da

steh auf

solange du noch kannst

Du verlierst

was du findest

pg

15.11.2020

"Vielleicht will sich eine Eva aus deiner Rippe schälen" (Anmerkung: über meine gebrochene Brustrippe), ich erschrecke vor Deinem Zynismus, kein Wort des Mitgefühls, in diesem Punkt bist Du grausam, ohne jede freundschaftliche Anteilnahme, absolut kalt. Ich bin zutiefst entsetzt.

Was ist los mit Dir, Ludwig? Hast Du keinen Bezug mehr zur Menschlichkeit in Deiner Seinsüberlegenheit? Wirst Du kalt wie die Götter? Warum verletzt Du mich?

Leben pulsiert, NICHT in Gedanken, sondern im Atem der konkreten Liebe.

Ich musste nach meinem Sturz lange leiden, und Du machst Dich lustig mit einer dummen Bemerkung über "Eva". Ich finde das nicht geistreich, sondern zwischenmenschlich arg deplatziert.

Ich bin aufgewühlt.

20.11.2020

Man muss nicht

Homer heissen

um wie die Götter

in ein Gelächter

zu fallen

mir genügt es

die Gegenwart zu betrachten

und zu lachen zu lachen

hemmungslos zu lachen

pg

30.11.2020

Lieber Ludwig

Danke für Deine Bemühungen wegen Marcel.

Dir alles Gute,

Paul

E. T. A. Hoffmann, Miserere b-moll für Soli,

Chor und Orchester

5.12.2020

Lieber Ludwig

Heute sind drei Exemplare des "Krauskopfpelikans" von Dir aus Gossau in meine Zackenbarschhöhle am See gekommen, ich danke Dir für dieses Geschenk.

Die heutige Sonne und Dein Geschenk hellen mein Gemüt, das in den letzten Tag arg verdunkelt war, wieder auf.

Alles Gute und sehr dankend

Paul

6.12.2020

Nun sind sie aufgewacht

die Sterne

als mein Auge

in deines stürzte

und wie singt die Nacht

auf deinen Lippen!

28.12.2020

In einem Bild schreibst Du: "Ist es dir zuinnerst wohl, kann es wohl auch aussen nimmer fehlen." Nein, Du, sprachlich absolut unmöglich, zweimal "wohl" in dieser Nähe einzusetzen.

Du bist sprachlich zu wenig distanziert zu Dir. Unkontrolliert. Das ist eine grosse Gefahr für Dich. Du lässt Dich hinreissen. Deine Bilder sind genial, Deine eingebauten Texte fallen ins Niedliche ab.

"Strömt die Sonne hübsch herein", Dein "hübsch" ist ein arger Schnitzer, merkst Du das nicht? Das beunruhigt mich. "Hübsch" ist ein spiessiger Begriff.

Bildgestalterisch bist Du absolut gut, verbal entgleist Du manchmal in Deinem Eifer. Marzipanst Du etwas.

Salü

31.01.21

O Ludwig mir fehlt Marcel sehr er leidet da schreie ich zum Himmel in die Nacht ins Nichts ins Leben kommt er wieder? was soll ich machen ohne ihn ich weine weine ich liebe ihn und er wird jetzt mit Tabletten zugedröhnt es ist entsetzlich

P

1.2.21

Ich muss ans Dunkelste denken.

Gnade mir Gott.

P.

6.2.21

Marcels Schicksal hat tiefe Spuren im meiner "Tonleiter des Horizonts" hinterlassen.

Das letzte Gedicht dieser Sammlung:

Der Brand des Universums

auf den Lippen

der Kuckucksblume

in deinem Atem

ergreift alle Welten

die Herzkammern

verbrennt das Wort

DAS DUNKLE SCHWEIGEN

DENNOCH ZU LEBEN

ZU LEBEN

MIT DIR

Funkensprung I

Eigentlich sind Wörter töricht, doch ich liebe diese Narreteien.

Herrlich ists, die ganze Welt neu zu denken, als wäre alles zum erstenmal.

Bekanntes ist Schrott.

Mystik des Lichts – was für eine List der Finsternis!

«Wenn ich den Theron erblicke, dann sehe ich alles; erblicke ich alles, nicht aber ihn, seh ich ins Leere hinein.» Meleagros

Der Mensch ist ein planetarisches Fiasko.

Der Kulminationspunkt der Evolution ist längst vorbei, jetzt geht alles der Vernichtung, dem Zerfall zu.

Nichtigkeit der Erfüllung.

Auch in der Einsamkeit sind wir ineinandervertaumelt.

Der Maskenkernbeisser schreibt keine Notationen; Überflüssiges überlässt er den Menschen.

Ich möchte nicht alles geschrieben haben, was ich geschrieben habe.

Ob ein Künstler reist oder nicht reist, ist belanglos, es kommt auf die Illumination des Augenblicks an, dort oder hier.

Philosophen sind nur in ihrer Nutzlosigkeit zu gebrauchen.

Die ganze Erde ist ein einziger Archipel Gulag.

Was gibt es Lächerlicheres als eine Uniform?

Gewiss kann ich kein Optimist mehr sein, doch ein Pessimist bin ich zutiefst auch nicht – ich versuche biophil zu sein und zu bleiben bis zu meinem letzten Atemzug.

Die Beschäftigten tun am wenigsten.

Was ist der Unterschied zwischen Verlegern und Kehrichtmännern? Ich weiss es nicht mehr.

Die Realität wird nur mit der Ingredienz FANTASIE zu Kunst.

Ein Gedicht kann die Welt aus den Angeln heben

20.2.21

Lieber Ludwig

Seit gut fünf Tagen kam kein Mail mehr von Dir –

Für mich war diese Zeit eine Unermesslichkeit.

Und jetzt diese herrliche Sonne, wunderschön, neues Leben schaffend.

Alles Liebe.

Paul

19.5.21

Wenn ich aus dem Fenster schaue oder durch durch die Stadt gehe, sehe ich nur Geistesgestörte.

Überzeugungen sind bloss Schrullen.

Weisheit ist fader Brotaufstrich.

Ausserhalb der Ekstase herrschen nur Trugbilder.

Wer glaubt, ist ein Stümper und taugt nichts fürs Abenteuer des Denkens.

Nur der Seinstaumel ist lebenswert.

Ich mag das Gefühl des Erfülltseins nicht, viel lieber ist mir das Gefühl der rumorenden, suchenden, freiheitsvergrössernden Leere.

Vernunft ist nichts als Sterilität.

Letztlich bin ich nicht skeptisch, misstrauisch, sondern existenziell staunend.

Manchmal gefällt mir das Toben besser als das Loben.

Wenn die Menschlichkeit versagt, setzt sich ein System durch.

Ich bin von so viel bedrängenden Unsinnigkeiten umgeben, dass ich nur noch den Kopf schütteln kann.

Das dominierende Element meines Alterns ist das Staunen und die Freude auf den nächsten Tag.

Politische, religiöse und philosophische Systeme öden mich an – doch ich bin sehr neugierig auf die Meinungen eines Drogensüchtigen.

pg

19.5.21

Klaglos kommst du nicht davon, doch umso kläglicher, je mehr du dazu neigst, dich selber zu beklagen. LW

Das ist in nuce ein typischer, guter Weibelscher Aphorismus, wortverspielt, sanft belehrend hinter die Schleier des Gewohnten blickend, verblüffend Selbstverständlichkeiten verschiebend, das gefällt mir.

Paul

23.5.21

Meine Lyrik siehst Du als Vorstufe der Geistigkeit, wie verkennst Du alles von mir.

P.

24.5.21

Du nimmst einen Menschen, der etwas Kritisches zu Dir sagt, nicht ernst, das ist Deine grosse Schwäche. Du willst schrankenlos bewundert sein. So ist das Leben nicht.

Es ist ein Zittern

in der Welt

wenn der fremde Vogel

schweigt

pg

Guiseppe Verdi, Oberto

16.8.21

Lieber Ludwig

Marcels Natel ist bei mir angekommen, merci. Wie`s konkret weitergeht, ich weiss es nicht. Inzwischen hat Marcel herausbekommen, dass schon allein das Display in St. Gallen auf 200 Franken kommt (es ist ein Spezielles). Und dann kommt noch die Arbeit.

Soeben hat Marcel seinen Fernseher, den er bei mir hatte, in seine Wohnung hinauf gezügelt – es explodierte heute zwischen uns. Zutiefst bin ich froh, dass nun dieser Lärm, dieser Spuk, diese Verdummungsglotze und Gewaltzelebrierungskiste nicht mehr in meiner Wohnung steht.

Es ist jammertraurig, dass es so weit gekommen ist. Meine jahrzehntelange Liebesfreundschaft zu Marcel ist gescheitert. Das tut weh – doch ich kann mich selbst analytisch gut einschätzen: ich sehe, dass ich zutiefst gar nicht zu sehr leide, sondern existenziell erleichtert bin …

Gewiss ist, die nächsten Tage werden menschlich «spannend».

Mindestens Vierfünftel aller Menschen auf diesem Planeten sind Wahnsinnige, Bösartige, Egomane. Keine Pflanze, kein Tier ist derart verwerflich wie die kranke Spezies Mensch, der Abschaum der Schöpfung.

DIESE Denkdimension müsste in einer Philosophie einbezogen werden. Doch es gibt diese nicht, man tut so, als wäre alles mehr oder weniger bestens. Und jeder Philosoph hat ja nur im Sinn, sich eitel toll darzustellen – auch wenn er Schmarren sagt.