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Dieser Band enthält folgende Romane von Anna Martach: Eifersucht und 1000 Lügen Der lange Weg zu deinem Herzen Wird aus Hagen Kneiffel und der patenten Astrid Krämer ein Paar? Alles scheint dafür – und zugleich alles dagegen zu sprechen, denn im beschaulichen Hindelfingen schlagen die Wogen hoch: Ein Bauvorhaben entzweit die Einwohner. Und wie können sich zwei Herzen vereinigen, wenn die Liebenden auf gegnerischen Seiten stehen? Daniel Ingold versucht sich als Vermittler.
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Seitenzahl: 228
Veröffentlichungsjahr: 2022
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Zweimal hat Doktor Ingold ein Herz: Super Arztroman Doppelband
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Eifersucht und 1000 Lügen
Der lange Weg zu deinem Herzen
Dieser Band enthält folgende Romane
von Anna Martach:
Eifersucht und 1000 Lügen
Der lange Weg zu deinem Herzen
Wird aus Hagen Kneiffel und der patenten Astrid Krämer ein Paar? Alles scheint dafür – und zugleich alles dagegen zu sprechen, denn im beschaulichen Hindelfingen schlagen die Wogen hoch: Ein Bauvorhaben entzweit die Einwohner. Und wie können sich zwei Herzen vereinigen, wenn die Liebenden auf gegnerischen Seiten stehen? Daniel Ingold versucht sich als Vermittler.
Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von
Alfred Bekker
© Roman by Author
© dieser Ausgabe 2022 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.
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Alles rund um Belletristik!
Alpendoktor Daniel Ingold – Band 7
von Anna Martach
Der Umfang dieses Buchs entspricht 102 Taschenbuchseiten.
Während Daniel Ingold sich dem Rand der Erschöpfung nähert, hat seine treue Sprechstundenhilfe Hermine einigen Ärger am Hals. Oder ist alles anders als gedacht? Sabrina, die fesche neue Anwältin, soll ihr helfen. Die wiederum verguckt sich in ihren Chef, was die Rebecca gefährlich eifersüchtig macht. Am Ende stellt Doktor Ingold eine folgenschwere Diagnose …
Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker
© by Author
© dieser Ausgabe 2015 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
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Müde legte Dr. Daniel Ingold das Stethoskop zurück in die Tasche und fuhr sich über die Stirn. Wann hatte er eigentlich zuletzt mehr als zwei Stunden am Stück geschlafen? Er konnte sich auf Anhieb nicht daran erinnern, und eigentlich spielte es auch keine Rolle. Er wurde gebraucht, überall und ständig, da blieb keine Zeit mehr für Schlaf. Seit mehr als einer Woche war der Arzt fast ununterbrochen auf den Beinen. Eine regelrechte Epidemie an Masern rief ihn von einem zum anderen Patienten. Trotz all seiner Mahnungen waren viele Kinder nicht dagegen geimpft worden, und auch ein großer Teil der Erwachsenen hatte die Krankheit noch nicht gehabt, somit auch keine Antikörper.
Wer die Masern eingeschleppt hatte, blieb ein Geheimnis, vielleicht waren sie auch durch die Luft geflogen. In rasender Schnelligkeit war jedenfalls die Krankheit reihum ausgebrochen, erfasste ganz Hindelfingen und die umliegenden Ortschaften und sorgte dafür, dass nicht nur Dr. Ingold, sondern auch sämtliche Ärzte im Hospital der nächsten Kreisstadt nicht mehr zur Ruhe kamen.
Hier hatte der Arzt einen besonders schweren Fall. Das Dirndl, die kleine Antonia, war sechs Jahre alt. Sie war eine der ersten gewesen, die es erwischt hatte. Und seit acht Tagen lag es nun schon hier, ohne dass das Fieber sich senkte. Der Körper war über und über bedeckt mit roten Flecken, die Augen waren entzündet und geschwollen, und der schmale zierliche Körper wirkte klein und verloren im Bett.
Die Mutter machte sich mittlerweile Vorwürfe, dass sie nicht früher auf die Ermahnungen des Arztes gehört hatte. Nun war es natürlich zu spät, und sie konnte eigentlich nur noch hoffen, dass ihre kleine Toni selbst genug Kraft aufbrachte, um der tückischen Krankheit zu widerstehen. Der Vater war weit entfernt, er arbeitete auf einer Bohrinsel in der Nordsee und kam nur alle sechs Monate nach Hause. Die Regina war also ganz allein mit ihren Sorgen.
Das Kind regte sich und streckte die Arme aus. „Mama“, kam es über die trockenen rissigen Lippen, und die Regina unterdrückte ein Schluchzen, bevor sie ihre Tochter sanft in die Arme nahm.
Beruhigend legte der Daniel eine Hand auf ihre Schulter. „Ich bin ziemlich sicher, dass sie es schaffen wird“, sagte er leise. „Da, schaun S’ nur, ich denk’, wir haben das Fieber jetzt besiegt. Es geht herunter, ein bisserl nur, aber immerhin. Bleiben S` dran mit Wadenwickeln, geben S` der Toni viel zu trinken, und öfter eine kräftige Hühnersuppe, dann sollt’ es bald wieder werden.“
Er hielt ihr das Thermometer vor die Augen. Tatsächlich, die Temperatur war gefallen. Die Regine schickte im Stillen ein Gebet zum Himmel, hatte der Herrgott doch ein Einsehen mit ihrer kleinen Tochter gehabt.
„Wenn die Toni diese Nacht so weiter übersteht, dann schaut’s morgen auf jeden Fall besser aus“, versprach der Doktor. Er sah Hoffnung in den Augen der Frau aufkeimen.
Das Dirndl schlug plötzlich die Augen auf, trüb und verschleiert waren sie, aber die Toni erkannte ihre Mutter und den Arzt.
„Wann kommt der Papa nach Hause?“, wollte die Kleine mit schwacher Stimme wissen.
„Bald, mein Engel, jetzt musst erst mal wieder gesund werden, und wenn der Papa dann kommt, dann fahren wir alle gemeinsam zum See.“ Die Regina gab ihrer Stimme einen fröhlichen zuversichtlichen Klang.
„In den Zoo will ich, und auf einem Elefanten reiten“, erklärte das Kind schläfrig.
„Dann geht’s halt eben in den Zoo“, stimmte die Mutter zu. „Und das mit dem Elefanten schaun wir dann mal.“
Ein leichtes Lächeln zeigte sich jetzt beim Daniel. „Ein Fortschritt“, stellte er zufrieden fest. „Die Toni ist zwar immer noch geschwächt durch das Fieber, aber sie ist voll bei Verstand. Geben S’ ihr viel zu trinken, mit dem Essen ein bisserl vorsichtig, nix was belastet, leichte Kost. Mehr kann der kleine Körper noch gar net wieder aufnehmen. Aber jetzt kann’s eigentlich nur besser werden.“
„Ich bin Ihnen ja so dankbar, Herr Doktor.“
„Schon gut, ist auch für mich ein schönes Gefühl, wenn’s den Patienten wieder besser geht.“ Er packte seine Tasche. Jetzt rasch heim und wenigstens ein bisserl schlafen, war sein einziger Gedanke. Vielleicht kam ja heute Nacht mal kein weiterer Notruf.
Dieser Wunschtraum zerplatzte wie eine Seifenblase, als das Handy des Arztes sich mit einem dezenten Summen und einem heftigen Vibrieren meldete, noch bevor er die Haustür seines eigenen Hauses erreicht hatte. Müde nahm er den Anruf an und machte sich gleich darauf auf den Weg zum nächsten Patienten.
Die gute Seele der Praxis, Hermine Walther, saß etwas ratlos mit einem Brief in der Hand da.
„Tut was net stimmen?“, fragte Maria Schwetzinger, die junge Kollegin, und schaute die ältere Frau fragend an.
Bisher hatte es nix gegeben, was Minchen erschüttern konnte, oder womit sie nicht fertig geworden wäre. Mit diesem Blatt Papier wirkte sie jetzt aber ausgesprochen hilflos.
„Da schreibt mir doch so ein Anwalt, na ja, eigentlich sind’s gleich drei, dass ich was geerbt hab – von irgendeinem Onkel, zu dem ich praktisch keinen Kontakt hatte. Ja mei, der muss ja schon uralt gewesen sein, und die Brüder meiner Mutter waren alle net so gesellig. Außerdem tat’s mehr davon geben, als ich jemals wirklich gewusst hab, sieben oder acht wenigstens. Tät’ aber auch nix zur Sach’. Nun scheint’s aber ein Problem zu geben, weil das Häuschen, was ich bekommen soll, von jemand bewohnt wird, der net ausziehen will und außerdem noch einiges umgebaut hat, was er wohl gar net durfte. Nun pocht er aber auf eine Art Gewohnheitsrecht und will, dass ich ihm einen Anteil am Haus zu einem Spottpreis überlassen tät’.“
„Geerbt hast was? Na, Glückwunsch. Aber ich tät’ doch denken, da ist dann alles gesetzlich geregelt? Wie tät’s dann trotzdem zu einem solchen Kuddelmuddel kommen? Lass dir ja nix einreden, Minchen, wennst was geerbt hast, ist’s deines. Ob da nun einer wohnt oder net.“
Die ältere Frau lachte trocken auf. „Bist immer so herzerfrischend direkt, mein Madl. Aber weißt, recht haben und recht kriegen ist oft net dasselbe. So in etwa schreiben diese Anwälte hier ja auch. Wo war’s denn? Ja, da, hör zu – empfehlen wir Ihnen, sich eines Rechtsbeistandes zu versichern. Selbstverständlich steht Ihnen unsere Kanzlei gern zur Verfügung, falls Sie bisher keinen Kollegen Ihres Vertrauens haben. – Hast gehört, wie die das ausdrücken täten? Warum sollt’ ich wohl zu denen Vertrauen haben, wenn ich hier auch was finden kann? Rechtsverdreher, allesamt. Natürlich tät’s hier den Dietrich Becker geben. Und ich denk’, ich werd’ den mal aufsuchen müssen. Schließlich sollt’ ich mit diesem hier mehr zu tun haben müssen, wenn ich das Erbe akzeptiert hab. Ich kann’s gar nimmer verstehen, warum das zuständige Gericht mir net eh selbst schreibt.“ Minchen seufzte.
Die Maria legte ihr mitfühlend eine Hand auf die Schulter. „Schad’. Da hätt’ ich doch gedacht, ich könnt mich für dich freuen, und dann scheint’s ja wohl nur ein großes Chaos zu sein. Aber bestimmt tät’ sich bald alles aufklären.“
„Haben wir heut’ eigentlich keine Patienten?“ Unbemerkt war Daniel Ingold hereingekommen und wunderte sich nicht wenig, dass „seine beiden Madln“ offensichtlich in eigene Probleme vertieft waren, während das Wartezimmer voller Patienten war.
Minchen fuhr sich schuldbewusst über die Stirn und lächelte den Doktor verlegen an, und die Maria sprang förmlich an den Computer, der an diesem Morgen allerdings auch mal wieder eine eigene Meinung hatte und sich beharrlich weigerte, die Patientenkartei aufzurufen. Das Madl schimpfte lautlos in sich hinein, aber der Hermine entging das natürlich nicht. Ein flüchtiges Lächeln zeigte sich auf ihrem Gesicht, verschwand jedoch gleich darauf wieder, als sie dem verehrten Doktor in die Augen schaute. Der tät’ dringend selbst Ruhe brauchen, sonst würde er bald sein eigener Patient sein. Aber es hatte wenig Zweck was zu sagen. Und schließlich waren alle Ärzte hier in der Umgebung von dieser Erschöpfung betroffen, selbst der alte Dr. Huber, der schon lang pensioniert war.
„Ich schick’ gleich wen rein, gehen S’ schon. Und ein Kaffee kommt auch sofort“, sagte sie und verdrängte die eigenen Sorgen. Wenn die Maria mit dem Blechkasten mal wieder nicht zurechtkam, dann würde sie es eben so machen wie schon viele Jahre vorher, da hatte es ja auch immer geklappt.
Sie griff nach der guten alten Kartei und öffnete die Tür zum Wartezimmer. „Franzl, kannst hereinkommen.“
Das strahlende Gesicht des Friedrich Trentin ließ den Dietrich Becker aufatmen. Sein Klient schien mit dem Urteil zufrieden zu sein. Der Richter hatte sehr wohlwollend entschieden, und er als Anwalt hatte wirklich sein Bestes getan. Jetzt aber rasch zurück zur Kanzlei, damit würde er hoffentlich auch den redseligen Trentin loswerden, der es mühelos schaffte, eine ganze Stunde zu reden, ohne was zu sagen.
Draußen auf dem Flur glaubte der Dietrich dann aber seinen eigenen Augen nicht zu trauen. Der Trentin stand zusammen mit seinem Gegner, und beide benahmen sich wie die besten Freunde. Der Anwalt schüttelte den Kopf, als er einige Schritte näherging. Die zwei Mannsbilder entdeckten ihn auch sofort, und der Friedrich kam mit ausgestreckter Hand auf ihn zu.
„Das haben S’ ganz großartig gemacht, Herr Anwalt. Ich bin voll und ganz zufrieden, und der Peter kann nun auch damit leben.“
„Ich glaub’, ich versteh’ da was net ganz“, meinte der Dietrich und blickte verwirrt von einem zum anderen. „Wenn S’ beide sich doch so gut verstehen, warum täten S’ dann vor Gericht gehen? Hätten S’ Ihre Differenzen net auch freundschaftlich klären können?“
„Na, der Peter wollt’s mir doch net glauben. Nun hat er’s schwarz auf weiß, und wir können weitermachen, so wie immer. Unsere Freundschaft ist davon doch net betroffen, wenn wir verschiedener Meinung sind.“
„Das tät’ aber eine ziemlich teure Differenz sein“, gab der Anwalt zu bedenken. „Ist ja schließlich so, dass ich mein Honorar bekomme, und die Gerichtskosten sind auch net niedrig. Verstehen S’ mich net falsch, ich leb’ von so was, aber logisch find’ ich das net. Und eine Freundschaft hab ich mir auch immer anders vorgestellt.“
Die beiden Mannsbilder lachten fröhlich auf und nickten. „Tät’ schon stimmen, war ein teurer Spaß für uns, aber dafür ist’s jetzt endgültig geklärt. Und weiter ist nix. Wir hoffen, dass wir jetzt auch ohne Sie fertig werden“, erklärte der Trentin zufrieden.
„Manchmal tät’ man ganz einfach für eine Erfahrung zahlen müssen. Und diesmal war ich an der Reihe. Schad’ eigentlich, dass ich S’ net früher entdeckt hab’, dann hätt’ ich heut’ nämlich gewonnen. Ist doch immer wieder interessant, wie ein Anwalt Argumente aufgreifen und zu seinen Gunsten drehen kann. Aber das muss man dann wohl akzeptieren. Schließlich haben wir ein Urteil. Ich tät’s mir auf jeden Fall merken, wie gut S’ sind.“
Dietrich war noch immer verblüfft, aber im Grunde konnte ihm das wirklich recht sein, er hatte sein Bestes getan und damit sein Geld auch wirklich verdient. Er warf einen Blick zur Uhr und stellte fest, dass er sich nun doch sputen musste, er hatte in der Kanzlei eine Verabredung mit einem neuen Mandanten.. Dann wurde er aber noch einmal aufgehalten durch den Richter, der ein paar Worte mit ihm wechseln wollte.
Schließlich stand der Anwalt da und überlegte. Ein paar Unterlagen musste er nun doch noch hierlassen. Bevor er sich jedoch nach seiner Tasche bücken konnte, die er zwischen den Beinen abgestellt hatte, wurde er heftig von hinten angestoßen. Der Schwung riss ihn nach vorn, er stolperte über die eigenen Füße und fand sich gleich darauf auf dem Boden wieder.
„Himmelherrgottsakrament“, entfuhr es ihm, und er warf einen Blick umher, ob seine Kollegen dieses Missgeschick wohl gesehen hatten, um sich später darüber lustig zu machen? Vor allem aber wollte er wissen, wer so tölpelhaft war, einen gestandenen Mann über den Gerichtsflur zu werfen. Zum Glück für ihn war der Flur leer bis auf den Trentin und seinen Freund, die beide jedoch auf dem Weg nach draußen waren und nichts bemerkt hatten – und ein reizendes Madl, das mit ausgesprochen schuldbewusstem Blick dastand. Verlegene Röte zog in das schmale hübsche Gesicht, und große grüne Augen starrten ihm erschrocken entgegen.
„Ach herrjeh, tut mir ja so schrecklich leid. Ich hab’s net gewollt, ich bin einfach gestolpert und konnt’ mich nimmer bremsen. Haben S’ sich was getan? Ich will doch net hoffen, dass S’ verletzt sind? Kommen S’, ich helf’ Ihnen auf.“ Sie streckte die Hand aus und beugte sich nieder, dabei kam sie erneut ins Stolpern, dieses Mal über die Tasche des Anwalts. Gleich darauf hockte sie wie ein Häuflein Elend neben dem Dietrich auf dem Boden. Sie schlug die Hände vor den Mund und schaute aus, als wollte sie jeden Moment in Tränen ausbrechen. Das war nun wirklich das letzte, was der Dietrich wollte. Er wehrte ihre erneute Entschuldigung ab und stand mit fließenden Bewegungen auf.
„Ist schon in Ordnung, mir ist nix passiert. Aber passen S’ beim nächsten Mal besser auf, es geht net immer so gut aus.“
Er sah sich plötzlich in der Lage, dem Madl selbst auf die Beine helfen zu müssen, was er seufzend tat. Dabei stieß sie mit dem Kopf an seine Stirn, und er wich unwillkürlich zurück, hielt sich die Stelle, wo der Aufprall stattgefunden hatte.
„Ach, du lieber Himmel, es tut mir wirklich wahnsinnig leid, ich bin ein solcher Tollpatsch. Verzeihen S’ mir, ich hab’s net gewollt.“
Eigentlich wollte der Dietrich jetzt wütend eine Strafpredigt vom Stapel lassen, als er dem unglücklichen Madl ins Gesicht schaute und das blanke Entsetzen in den Augen wahrnahm. Überhaupt, diese Augen waren ausgesprochen bemerkenswert. Ein so leuchtendes, intensives Grün hatte er noch nie gesehen, und eigentlich auch noch nie eine solche Verlegenheit. Seine Wut verrauchte, und er winkte ab.
Der Dietrich wollte sich schon abwenden und den unliebsamen Vorfall ganz vergessen, doch das Madl starrte ihn so flehend an, dass er noch innehielt.
„Ich hab’s schon gesagt, ist in Ordnung, vergessen S’ das einfach“, erklärte er, doch sie machte eine hilflose Handbewegung.
„Es ist doch nur so – mir ist das so schrecklich peinlich, weil ich – nun ja, ich hab’s doch hier bei Ihnen mit dem Dietrich Becker zu tun, oder net?“
„Ja, aber das ist doch wohl allgemein bekannt hier, wer bin“, erwiderte er etwas gereizt.
„Na, dann – Oje, ich sag’s wohl besser gleich. Ich bin Ihre neue Kollegin. Ich meine, Ihre neue Angestellte, na ja, was auch immer.“
Er blickte bestürzt, dann ungläubig auf das Madl. „Sie?“, fragte er gedehnt. „Haben S’ denn überhaupt schon Ihr Examen bestanden?“
„Mit Auszeichnung“, nickte sie eifrig. „Ich bin die Sabrina Sonntag.“
Der Dietrich glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. Natürlich hatte er eine junge neue Kollegin eingestellt. Die Arbeit in der Kanzlei hatte in letzter Zeit doch stark zugenommen, er benötigte dringend Hilfe. Aber doch net von einem Kind! Noch immer ungläubig beobachtete er das blitzsaubere Madl und schüttelte dann den Kopf. Kein Richter wird sie ernst nehmen, und die Staatsanwälte schon gar net. Aber die Zeugnisse waren erstklassig, soweit er sich erinnerte. Allerdings war ihm nicht aufgefallen, welches Geburtsdatum in den Unterlagen gestanden hatte. Und er selbst hatte den Termin für ein persönliches Gespräch absagen müssen und die neue Kollegin einfach aufgrund ihrer Zeugnisse eingestellt.
Aber du lieber Himmel, sie sah so unglaublich jung und verletzlich aus. Dieses Madl war wirklich eine fertige Anwältin? Nun, sie musste es wohl sein. Hoffentlich war sie nicht immer so tollpatschig, das wäre eine Katastrophe.
Dietrich Becker zwang sich zu einem Lächeln und zog die Sabrina am Arm mit sich. „Ich will net hoffen, dass S’ jeden Kollegen auf diese stürmische Art umwerfen. Ich tät’ da einige kennen, die das glatt übel nehmen und klagen.“
Erschrecken malte sich in dem hübschen Gesicht, und das Madl hob abwehrend die Hände, wobei es dem Mann die Aktentasche aus der Hand schlug. Offensichtlich nahm sie diesen kleinen Scherz für bare Münze.
„Oh, nein, ganz bestimmt net. Ich tät’ ja nur einen Moment net aufgepasst haben. – Ach herrjeh, nun haben S’ Ihre Tasche verloren. Warten S’, ich heb’ die auf.“ Sie bückte sich eifrig nieder und stieß noch einmal an den Kopf vom Dietrich, der sich ebenfalls niedergebeugt hatte. „Sapperlot!“ Mit hochrotem Kopf kam er wieder hoch, Unmut spiegelte sich in seinen sympathischen Zügen, doch man musste wirklich kein Hellseher sein, um zu erkennen, dass er verärgert war.
„Ich denk’, es wird das Beste sein, wenn S’ mich in der Kanzlei aufsuchen. Hab ich tatsächlich schon den Vertrag unterschrieben?“, fragte er kühl.
Die Sabrina nickte. „Weil ich ja mitten aus dem Examen net noch mal einen neuen Termin mit Ihnen machen konnt’, hatten wir telefoniert, und dann haben S’ mir alles zugeschickt. Am Montag tät’ ich anfangen. Nur heut’ wollt ich S’ vor Gericht erleben, deswegen bin ich hier.“
Er seufzte innerlich. Offensichtlich hatte er einen Fehler gemacht, aber es gab ja noch die Probezeit. Drei Monate – und wenn das Madl in dieser Zeit weiterhin die Unglücke so anzog wie heut’, dann würde es in seiner Kanzlei net alt werden.
Er rief sich dann jedoch gleich zur Ordnung. Vielleicht hatte sie ja nur einen schlechten Tag erwischt. Er sollte nicht schon zu Beginn ungerecht werden. Vielleicht war sie ja doch so gut, wie ihre Zeugnisse versprachen. Dietrich zwang sich zu einem Lächeln, als er den unglücklichen Ausdruck in ihren Augen entdeckte.
„Ich hab’s heut’ eilig, bitte nehmen S’ mir das net übel, wenn ich ein bisserl ungeduldig bin. Wir sehen uns also am Montag, und ich denk’, da tät’s dann noch mal einen neuen Anfang geben.“ Er nickte ihr noch kurz zu und ging rasch davon. Etwas veranlasste ihn, sich jedoch noch einmal umzudrehen. Die Sabrina stand irgendwie einsam und verloren in dem langen Flur und schaute ihm hinterher. Die grünen Augen schienen selbst auf diese Entfernung hin zu leuchten. Was hatte dieses Madl nur an sich, dass es ihn so berührte? Unsinn, sie war eine Mitarbeiterin, nix weiter. Und bis jetzt noch eine ziemlich nervige Mitarbeitern. Hoffentlich würde sich daran noch etwas ändern.
„Minchen, ich denk’, damit sollten S’ wirklich zu einem Anwalt gehen“, meinte Daniel Ingold.
Irgendwann war auch diese Sprechstunde zu Ende gegangen, und die Liste der Hausbesuche schien heute nicht ganz so lang wie in den letzten Tagen. Er hatte die Maria irgendwann zwischen zwei Patienten dazu gebracht, ihm haarklein zu erzählen, was mit der Hermine heut’ los gewesen war. Nur zögernd hatte das Madl geantwortet. Der Doktor war doch ohnehin schon überlastet durch die Epidemie der letzten Zeit, da konnt’ er sich doch nicht auch noch um die privaten Probleme seiner Mitarbeiterinnen kümmern. Und der Hermine tät’s vielleicht auch net recht sein ....
Das alles hatte der Daniel mit einer Handbewegung vom Tisch gefegt. „Ich wär’ ein ziemlich schlechter Chef, und außerdem hätt’ ich ein schlechtes Gewissen, würd’ ich mich net darum kümmern, was euch angeht“, war sein einziger Kommentar gewesen.
Die Maria, die den Doktor sowieso vergötterte und für ihn schwärmte, war jetzt nur zu gern bereit, ihm alles zu erzählen. Damit stieg der Daniel noch weiter in ihrer Achtung – sofern das überhaupt noch möglich war. Und so hatte er sich denn auch der Hermine angenommen, als der letzte Patient endlich die Praxis verlassen hatte.
„Ich weiß net recht“, erwiderte die ältere Frau jetzt auf seinen Vorschlag. „Mein Lebtag lang hab ich nix mit Anwälten und Gerichten zu tun gehabt. Und nun soll ausgerechnet ich einen Anwalt nehmen, um gegen jemanden zu klagen, den ich net mal kennen tät’?“ Sie wirkte ausgesprochen unglücklich und schien fast bereit, auf das Erbe zu verzichten. Obwohl Daniel selbst todmüde war, wollte er doch nicht aufgrund seiner eigenen Unpässlichkeit womöglich Schuld daran sein, dass sein Minchen auf etwas verzichtete, was ihr zustand. Aber genau das würde sie, wenn er ihr nicht gut zureden konnte. Natürlich war’s ein Schmarrn, gäbe er sich selbst die Schuld daran, wenn die Hermine ihre Erbschaft ablehnte. Doch er würde sich einfach nicht gut fühlen, und es würde ihn belasten. So einfach war das.
Aber in den Augen der beiden Frauen, die sehr wohl um die Belastung wussten, der er in Augenblick ausgesetzt war, stieg er in der Achtung schier zum Himmel hoch.
„Ich würd’ empfehlen, Hermine, gehen S’ mal zum Dietrich Becker. Der ist zwar in mancher Beziehung ein Schlitzohr, aber für seine Mandanten tät’ der ja fast alles. Wenn überhaupt Hilfe vonnöten ist, dann macht der das schon.“
Dankbar schaute Minchen ihren Chef an. Sie hatte auch bisher nix auf ihren Doktor kommen lassen, aber jetzt würde sie wahrscheinlich jedem ins Gesicht springen, der es wagte, auch nur leise Kritik am Daniel zu äußern. Mit Bedauern gab sie ihm noch zwei weitere Zettel, auf denen um einen Hausbesuch gebeten wurde.
Daniel seufzte, nickte aber. Dabei bräuchte der Doktor doch so dringend ein bisserl Entspannung. Wenn doch nur diese Masern endlich mal aufhören würden. Aber wahrscheinlich gab es gleich danach die nächste Katastrophe. Das Leben eines Landarztes war nun mal von ständiger Aufregung und noch mehr Arbeit erfüllt.
Dietrich hatte es schon fast vergessen. Doch als er am Montag in die Kanzlei kam, erwartete die Sabrina ihn mit strahlenden Augen. Sie schien ungeheuer begierig darauf zu sein, endlich mit der Arbeit anfangen zu können. Flüchtig fragte sich der Mann, ob das Madl da nicht einer Illusion unterlag, dass dieser Beruf nur daraus bestand, vor Gericht glänzende Plädoyers zu halten? Nun, sie würde rasch auf den Boden der Tatsachen zurückkehren, sollte das wirklich der Fall sein. Die Arbeit eines Anwalts bestand zu neunzig Prozent aus trockener Büroarbeit, und davon war das meiste auch noch schrecklich langweilig. Damit unterschied es sich wahrscheinlich nicht viel von anderen Berufen. Ein Ort wie Hindelfingen wurde auch nicht erschüttert durch spektakuläre Morde, groß angelegte Betrügereien oder sonstige aufregende Fälle. Wusste dieses Madl das wirklich? Sie schien ihr Studium im Eiltempo absolviert zu haben, und sie war ganz bestimmt klug und fleißig, wenn auch vielleicht etwas tollpatschig, wie der Dietrich sich jetzt erinnerte. Aber vielleicht war sie ja auch nicht immer so.
Dennoch streckte er vorsichtig die Hand aus, um die Sabrina zu begrüßen, dann rief er seine beiden Helferinnen dazu.
„Hier ist meine neue Kollegin, Sabrina Sonntag. Sie kommt zwar grad frisch aus dem Studium, hat aber bisher überall nur gute Kritiken bekommen, also sollten wir aufpassen, dass sie uns net noch was vormacht. Ich erwarte, dass sie mit dem gehörigen Respekt behandelt wird, meine Damen.“ Seine eigenen Worte klangen etwas seltsam in seinen Ohren, denn die Sabrina war jünger als die beiden Angestellten. Würde das gut gehen, wenn das Madl ihnen Anweisungen erteilen musste? Besonders die Renate konnte eine ausgesprochen schwierige Mitarbeiterin sein.
Sie hatte vor einigen Jahren ihr eigenes Studium abgebrochen, glaubte seitdem aber, dass sie mindestens ebensoviel wusste wie der Dietrich selbst und versuchte mitunter seine Schriftsätze zu korrigieren, was aber zum Glück daran scheiterte, dass er grundsätzlich alles noch einmal las, bevor er unterschrieb. Er sah Probleme zwischen diesen beiden Frauen voraus, verwarf diese Gedanken jedoch rasch wieder. Damit würde – müsste – er sich erst beschäftigen, wenn es an der Zeit war.
Die Sabrina bekam ein winzig kleines Büro, das bisher eigentlich als Archiv und Abstellkammer gedient hatte, doch sie schien ganz zufrieden damit. Aber zunächst einmal hatte sie noch gar nichts zu tun. Der Dietrich vertiefte sich in ein Telefonat mit einem Mandanten und vergaß, dass da noch jemand anders war.
Bisher hatte man dem Dietrich alles vorgelegt, und noch kam niemand auf die Idee, dass es jetzt anders sein könnte. Doch die Sabrina war nicht dumm. Natürlich hatte sie damit gerechnet, sich einen Platz erst einmal erarbeiten, vielleicht auch erkämpfen, zu müssen. Hier schaute es aus, als sollte sie vor Langeweile ersticken. So nahm sie die abgeschlossenen Fälle der letzten Zeit aus dem Archiv und studierte sie sorgfältig. Ein bisschen bekam sie so einen Einblick in die Arbeitsweise vom Dietrich, und außerdem saß sie dann nicht sinnlos herum.
Irgendwann hörte sie, wie der Anwalt draußen verkündete, dass er dringend noch mal zum Gericht musste. Niemand machte sich die Mühe ihr ebenfalls Bescheid zu geben, sie hätte ebensogut gar nicht anwesend sein können. Nach einiger Zeit verspürte sie einen schrecklichen Kaffeedurst. Das musste wohl an all den vielen Akten liegen, die so furchtbar trocken und staubig waren. Jedenfalls verließ sie ihr winziges Büro, vielleicht konnte sie vorne einen Kaffee bekommen.
Zu ihrem Erstaunen sah sie Hermine Walther im Warteraum sitzen. Die Frau machte einen etwas geknickten Eindruck, außerdem schaute sie aus, als würde sie auf einen Zahnarzt warten, oder etwas noch schlimmeres.
Das war doch wohl die Höhe!
War sie, Sabrina, denn nicht ausgebildete Anwältin, fähig und willens sich auf jeden Fall zu stürzen, mochte er noch so banal sein? Und da hatten diese Damen hier vorne es nicht einmal nötig nachzufragen, ob sie sich die Sache erst einmal anhören wollte? Denen würde sie es aber zeigen, wenn auch auf höfliche Art und Weise.
„Ich habe jetzt Zeit für die Mandantin“, erklärte sie also ruhig, so als wäre es abgesprochen gewesen, dass sie auf jeden Fall das Gespräch mit der Frau annehmen wollte.
Der Blick von der Renate traf sie voller Abneigung, doch das ignorierte die Sabrina vorerst.
„Bringen S’ uns doch bitte Kaffee“, ordnete sie gelassen an und musste sich dann fast ein Lachen verkneifen, als die andere der Mitarbeiterinnen, Annette, nach Luft schnappte. Es regte sich aber kein Widerspruch, was jedoch nicht hieß, dass die Angelegenheit schon ausgestanden war. Dennoch sprang die Annette auf und hantierte gleich darauf an der Kaffeemaschine. Na also, klappte doch, wenn man sich nur durchsetzen wollte.
Sabrina gab sich allerdings keinen Illusionen hin, sie hatte nur die erste Runde in einem Kleinkrieg gewonnen, der eigentlich noch gar nicht eröffnet gewesen war.
„Ich bin Sabrina Sonntag, kommen S’ doch bitte mit.“
Auch Minchen blickte etwas irritiert. War dieses Madl nicht viel zu jung, um schon eine Anwältin zu sein? Offenbar hatte aber doch alles seine Richtigkeit, denn niemand protestierte. Etwas zögernd folgte Hermine dem Madl und wunderte sich denn auch nicht wenig über den sehr kleinen Raum, der mit all den Akten und den beiden Frauen jetzt hoffnungslos überfüllt war.
Die Sabrina lächelte. „Wie kann ich Ihnen helfen?“, fragte sie freundlich.
Die Hermine holte aus der Handtasche die Briefe, die sie bisher bekommen hatte und begann zu erzählen.
„Ich kann mich net erinnern, Anweisung gegeben zu haben, dass man S’ gleich auf die Menschheit loslässt.“ Der Dietrich Becker sprach sehr leise und beherrscht. Doch es war nicht zu übersehen, dass sich Wut in seinen Augen spiegelte. Als er vom Gericht zurückgekommen war, hatte ihn die Renate gleich an der Tür mit der Neuigkeit überfallen, dass die Sabrina ihre erste Mandantin angenommen hatte, ohne jemanden zu fragen. Eiskalt höflich hatte der Dietrich sie daraufhin in sein Büro gebeten und wütend angefunkelt.
Das Madl war längst nicht bereit, sich einfach so abkanzeln zu lassen, sie hatte schließlich nur getan, was sie für nötig ansah, und was ja auch letztlich in Zukunft ihre Arbeit sein würde.
Sie stand, durchaus nicht schuldbewusst, vor ihrem Chef und wartete seine Worte geduldig und höflich ab.
„Ich kann mich net daran erinnern, dass S’ überhaupt eine Anweisung in Bezug auf mich gegeben haben“, erwiderte sie ruhig. „Net einmal gesagt haben S’, was ich den ganzen Tag hier tun soll. Und weil ich keine große Lust hatt’, die Blümchen auf der schrecklichen Tapete zu zählen, hab ich mir schon selbst eine Aufgabe gestellt und Ihre alten Fälle nachgelesen. Dann verschwanden S’ aber einfach, und die arme Frau saß da draußen und wartete, während ich als Anwältin hier drin hock’ und nix zu tun hab. Also hab ich’s als meine Pflicht angesehen mir den Fall erst mal anzuhören. Was ist so falsch daran? Und wie täten S’ an meiner Stelle denn anders gehandelt haben?“
Er wirkte verblüfft, denn mit einer so gelassenen und natürlich auch richtigen Argumentation hatte er jetzt nicht gerechnet. Doch freilich wollte er jetzt nicht zugeben, dass er eigentlich den Schneid und die Tatkraft des Madls bemerkenswert fand.
„Falsch daran ist, dass S’ überhaupt keine Erfahrung im Umgang mit Mandanten haben. Da kommen S’ her, frisch von der Uni, und glauben doch tatsächlich, dass S’ sich gleich auf die Leut’ stürzen können, wo gar net abzusehen ist, ob ich diesen Fall annehmen will, oder ob er net vielleicht ein paar Nummern zu groß für Sie als Neuling ist.“
„Ach, und das können S’ schon sehen, wenn ein Klient nur im Warteraum sitzt?“, konnte sich die Sabrina eine leicht spöttische Bemerkung nicht verbeißen und irritierte den Dietrich damit aufs Neue.