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Zwischen Tag und Traum entfaltet urbane Miniaturen, in denen Grenzstunden – Morgendämmerung, Dämmerlicht, Schlaflosigkeit – zum Resonanzraum fragiler Existenzen werden. In Prosaskizzen und Gedichten porträtiert Hyan Arbeiter, Flaneure und Nachtgestalten in Kneipen, Hinterhöfen und an Brücken. Der Ton changiert zwischen Ballade und präziser Feuilletonbeobachtung; die Sprache tastet vom rauen Stadtjargon zu lyrischer Innenschau. Realistische Großstadtdetails brechen sich traumhaft, sodass Naturalismus, Symbolenergie und eine frühe modernistische Sensibilität ineinandergreifen. Hans Hyan, Berliner Journalist, Lyriker und Chronist der volkstümlichen Bühne, brachte Reportagehärte und Gassenpoesie in produktive Spannung. Seine Arbeit in Redaktionen, Varietés und literarischen Zirkeln schärfte sein Ohr für Rhythmus, Slang und soziale Nuancen; zugleich suchte er den Übergang vom Stoff der Straße zur Form der Kunst. Aus diesem Umfeld erwächst das Interesse an Grenzzuständen: Hyan sondiert, wie Wahrnehmung kippt, wenn Müdigkeit, Alkohol, Musik oder Sehnsucht den Blick verschieben. Dieses Buch empfiehlt sich Leserinnen und Lesern, die die Großstadt als ästhetischen Prüfstein schätzen und die Verbindung von Beobachtung, Ballade und Traumlogik goutieren. Wer sich auf Hyans modulierte Stimmen einlässt, findet keine Sensation, sondern eine leise Erhellung des Dazwischen – jener Momente, in denen Wirklichkeit und Möglichkeit kurz dieselbe Silhouette tragen. Ein souveräner, kluger Begleiter für Nächte, in denen das Denken weitergeht.
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Veröffentlichungsjahr: 2025
