Apportieren - Katharina Schlegl-Kofler - E-Book
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Apportieren E-Book

Katharina Schlegl-Kofler

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Beschreibung

Das Apportieren fördern und gezielt schulen, kennt man vor allem aus der Jagdhundeausbildung. Doch Fakt ist, dass fast alle Vierbeiner einen Riesenspaß beim Apportieren haben. Sie haben es sozusagen im Blut – gleich ob Rassehund oder Mischling. Apportieren ist eine artgerechte Möglichkeit, den Hund körperlich und geistig auszulasten. Zudem wird durch die intensive Beschäftigung die Mensch-Hund-Bindung gestärkt. Das Besondere an diesem Apportier-Ratgeber der erfolgreichen Hundetrainerin Katharina Schlegl-Kofler ist der systematische Aufbau der Übungen in kleinen Schritten und ohne Zwang – leicht nachvollziehbar erklärt, mit Trainingsplan und step by step illustriert. Hat der Vierbeiner erst einmal gelernt, worauf es beim Apportieren ankommt, kann man seinen Vorlieben gerecht werden – ob mit Dummytraining oder als Helfer im Haushalt. Bringen lässt sich so einiges – auf unterschiedlichstem Niveau und in vielen Varianten. Spaß und Abwechslung für Mensch und Hund sind vorprogrammiert!

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Seitenzahl: 204

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Der Apportier-Gesundheitscheck

Je nachdem, wie alt Ihr Hund ist oder wie intensiv Sie das Apportieren betreiben möchten, gibt es ein paar gesundheitliche Aspekte zu beachten.

◯Achten Sie bei Ihrem Vierbeiner auf ein normales Gewicht. Zu viele Pfunde belasten Skelett und Organe.◯Vermeiden Sie bei Hundesenioren, Youngstern und Vierbeinern mit kurzen Beinen oder schwerem Körperbau höhere Hindernisse und sehr unwegsames Gelände.◯Fragen Sie bei bestehenden Gelenk-, Herz- oder Kreislauferkrankungen Ihren Tierarzt.◯Wer tiefer und sehr intensiv ins Apportieren einsteigen möchte, sollte den Hund vorab auf Hüftgelenks- und Ellenbogendysplasie untersuchen lassen. ◯Etwas Freilauf oder ein paar Gehorsamsübungen wärmen den Hund vor allem in den kühleren Jahreszeiten vor dem Training richtig auf.

I. DIE APPORTIER-GRUNDLAGEN

Eine sinnvolle Beschäftigung mit System, an der Hund und Mensch Freude haben

I. EINFÜHRUNG

Apportieren wird immer beliebter, denn mit der richtigen Motivation lernt es fast jeder Hund. In manchen Hundesportdisziplinen hat es schon lange einen festen Platz, wie zum Beispiel im Obedience oder in diversen Apportierprüfungen für die verschiedenen Retrieverrassen. Auch im Gebrauchshundesport wird apportiert.

Apportieren – Spaß und Gehirnjogging

Den meisten Vierbeinern reicht es nicht, nur spazieren zu gehen. Sie möchten neben ausreichend Bewegung auch Arbeit fürs Köpfchen. Doch auch viele Besitzer haben den Wunsch, mehr mit dem vierbeinigen Freund zu machen. Was liegt da näher, als eine sinnvolle Beschäftigung mit dem Spaziergang zu verbinden? Das Apportiertraining bietet sich dafür geradezu an, denn damit schlägt man sozusagen gleich viele Fliegen mit einer Klappe.

ZUSAMMENARBEIT VON MENSCH UND HUND

Damit der Hund einen bestimmten Gegenstand sucht, findet, ihn zu seinem Menschen zurückbringt und ihn auch noch in dessen Hand gibt, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen beiden nötig. Diese wiederum fördert die Beziehung und erhöht die Aufmerksamkeit des Hundes gegenüber seinem Menschen. Orientiert sich der Vierbeiner an seinem Menschen, wirkt sich das auch positiv auf das Zusammenleben an sich aus.

UNABHÄNGIGKEIT VON ZEIT UND ORT

Sie brauchen fürs Apportieren weder einen Hundeplatz, noch sind Sie an feste Trainingszeiten oder einen Verein gebunden.Denn Bringen lässt sichim Haus und im Garten genauso üben wie unterwegs. Außerdem kann man sowohl allein als auch zu zweit oder zu dritt trainieren. Wer jedoch gern einen Kurs zum Thema Apportieren machen möchte, findet heute in Hundeschulen und Vereinen verschiedene Angebote.

BEWEGUNG GARANTIERT

Sitzen die Grundlagen des Bringens, bedeutet Apportieren auch Bewegung – je nachdem wie weit der Weg bis zum Apportiergegenstand ist oder wie viele Apportiergegenstände zu holen sind. Da das Apportel aber erst einmal dahin gebracht werden muss, von wo der Hund es holen soll, ist man dabei – je nach Gelände und Distanz – auch selbst gut unterwegs.

ARBEIT MIT KÖPFCHEN

Gründlich zu suchen, sitzen zu bleiben, auch wenn das Apportel fliegt, und dorthin zu laufen, wohin er geschickt wird, fordert eine enorme Konzentration vom Hund und fördert ihn mental. Sobald zwei oder mehr Dummys im Einsatz sind, lernt der Vierbeiner außerdem, sich ganz verschiedene Stellen zu merken.

Apportieren ist Gehirnjogging und eine sinnvolle Beschäftigung für den Vierbeiner – zu Hause wie unterwegs.

VIELFÄLTIGE GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN DRAUSSEN UND DRINNEN

Je nach Ausbildungsstand und Vorlieben des Hundes gibt es nahezu unendlich viele Varianten, wie Sie die Aufgaben gestalten können. Sei es hinsichtlich der Entfernung, aber auch was das Gelände betrifft. Sie können zum Beispiel eine flache Wiese, Gestrüpp oder Wald zum Trainieren auswählen, Baumstämme als Hindernisse einbeziehen oder Übungen am und im Wasser machen. Auch im Haus gibt es natürlich verschiedenste Möglichkeiten.

1.NÜTZLICHE VORKENNTNISSE BEIM APPORTIEREN

Warum einige Basics der Hundeerziehung hilfreich fürs Apportiertraining sind

Das sollte der Hund bereits können

Apportieren bedeutet etwas ganz anderes, als einem fliegenden Ball hinterherzujagen. Auch wenn Letzteres nach Spaß aussieht – ist der Hund erst mal zum Balljunkie mutiert, steht er deutlich unter Stress. Außerdem kann unkontrolliertes hinter dem fliegenden Ball Herhetzen die Leidenschaft fördern, sich diesen Kick auch beim Jagen von anderem sich rasch Bewegendem (Jogger, Radfahrer, Wild) zu holen.

GRUNDGEHORSAM

Beim echten Apportieren ist Selbstbeherrschung gefragt. Denn Sie geben vor, wann und was gebracht wird. Das wirkt sich generell positiv auf ruhiges Warten aus und erleichtert es dem Hund, schnellen Reizen zu widerstehen.Dafür ist ein zuverlässiger Grundgehorsam eine wichtige Voraussetzung.Für die ersten Lernschritte beim Apportieren muss der Hund zwar noch nichts Besonderes können. Danach allerdings sind für maximalen Apportierspaß einige Übungen aus den Basics sehr nützlich und festigen sich dann über das Apportiertraining weiter. Können sollte der Hund sie aber, bevor sie mit dem Apportieren kombiniert werden. Denn wenn Sie das Bringen trainieren, sollten Sie sich dabei nur auf die Übungsteile konzentrieren, die dazugehören. Sitzen die Grundübungen noch nicht und müssen Sie dem Hund beim Apportiertraining womöglich erst noch das Bleiben oder Bei-Fuß-Gehen beibringen, überfordert das den Vierbeiner rasch.

RUHIGES SITZEN

Was damit gemeint ist: Der Hund kann jederzeit ruhig und auch unter Ablenkung bis zu zwei Minuten lang an Ihrer Seite sitzen.

Dafür brauchen Sie es: Der Vierbeiner bleibt sitzen, bis Sie ihm die »Starterlaubnis« zum Bringen geben. Auch wenn ein Futterdummy geworfen wird, kann er sich beherrschen. Und er kann ruhig sitzen bleiben, während ein anderer Hund gerade ein Dummy holt.

BLEIB IM SITZ

Was damit gemeint ist: Sie lassen den Hund neben sich sitzen und entfernen sich dann von ihm. Er bleibt ruhig allein dort sitzen, wo Sie ihn hingesetzt haben.

Dafür brauchen Sie es: Der Vierbeiner bleibt sitzen, wenn Sie von ihm weggehen, um ein oder mehrere Futterdummys auszulegen. Er bleibt auch allein sitzen, wenn eines vor ihm liegt, und wartet auf Ihr Zeichen, dass er es nehmen und zu Ihnen bringen darf.

KOMMEN AUF RUF

Was damit gemeint ist: Der Hund kommt auf Ihr Rückrufsignal hin (etwa »Hier« oder ein bestimmter Pfiff mit der Hundepfeife) auf direktem Weg und schnellstmöglich zu Ihnen.

Dafür brauchen Sie es:Arbeitet der fortgeschrittene Hund später in größerer Entfernung, können Sie das rasche Zurückkommen mit dem Rückrufsignal noch fördern. Aber auch für anspruchsvollere Apportierübungen, wie zum Beispiel das Kommen zu Ihnen mit Dummy, obwohl ein zweites in Sichtweite liegt, ist ein zuverlässiger Rückruf wichtig. Es kann auch mal passieren, dass der Hund fehlstartet oder in eine falsche Richtung unterwegs ist. Auch dann ist es wichtig, dass er auf Ruf oder Pfiff zurückkommt.

BEI-FUSS-GEHEN

Was damit gemeint ist: Der Vierbeiner läuft auf Ihr Signal hin (zum Beispiel auf das Hörzeichen »Bei Fuß«) dicht an Ihrer Seite. Wichtig ist, dass das immer die gleiche Seite bleibt, entweder also immer links oder immer rechts. Fortgeschrittene Hunde-Schüler können das auch ohne Leine. Üben Sie das Bei-Fuß-Gehen ohne Leine jedoch nicht zu früh.

Dafür brauchen Sie es:Vor allem bei Übungen, die Selbstbeherrschung verlangen, ist das Bei-Fuß-Gehen gefragt. Zum Beispiel dann, wenn Sie mit dem Hund langsam auf ein Dummy zugehen, das auf dem Boden liegt. Oder wenn Sie sich mit Ihrem Vierbeiner von einem Dummy wegdrehen.

GUT ZU WISSEN
Die Ausrüstung

Viele positive Aspekte des Apportierens haben Sie schon gelesen. Es gibt noch einen: Die Ausrüstung, die Sie brauchen, ist recht überschaubar, einfach zu handhaben und leicht mitzunehmen. Leine und Halsband oder Geschirr haben Sie ja sowieso. Die restlichen Dinge bekommen Sie im Zoofachhandel vor Ort oder im Online-Fachhandel.

DAS FUTTERDUMMY

Das ideale Futterdummy ist weich, formstabil und gerundet. Es ist nicht schlaff und hat einen verdeckten Reißverschluss. Außerdem sollte es gut auszuwaschen sein.

DIE UMHÄNGETASCHE

Am Ende des Trainings verstaut man das Futterdummy (oder mehrere) am besten in einer Umhängetasche mit genügend Platz. Da passen auch die Reserveleckerchen noch rein.

DIE HUNDEPFEIFE

Wer möchte, kann für den Rückruf und für das Suchen zusätzlich zur Stimme bestimmte Pfiffe trainieren. Besonders für größere Distanzen ist eine Hundepfeife praktisch.

HALSBAND/GESCHIRR, LEINE

Verwenden Sie ein normales Halsband ohne Zugwirkung oder ein Brustgeschirr. Die Leine sollte nicht zu kurz sein. Am besten ist eine in der Länge verstellbare Führleine.

BELOHNUNGSHAPPEN

Leckere Happen, die der Hund unbedingt möchte, sind die Voraussetzung für ein erfolgreiches Training mit dem Futterdummy. Probieren Sie aus, was für ihn Highlights sind.

DAS LIEBLINGSSPIELZEUG

Wer statt des Futterdummys lieber das ultimative Lieblingsspielzeug des Hundes verwenden möchte, kann es versuchen. Es wird weggeräumt und nur zum Training hervorgeholt.

2. DAS LERNZIEL BEIM APPORTIEREN

Warum beim Apportieren als Freizeitbeschäftigung bestimmte Regeln gelten

Worauf es beim Apportieren ankommt

Apportieren bedeutet zwar auch Spaß, ist aber eine richtige Ausbildung. Im weitesten Sinn also ein Spiel mit bestimmten Regeln. Wichtig ist dabei, dass die einzelnen Bestandteilein kleinen Schritten systematisch aufgebaut werden. Nur so kann der Hund auf positive Art und Weise das lernen, was Sie ihm beibringen wollen. Das Lernziel beim Apportieren besteht im Prinzip aus zwei Hauptaspekten:

—Der Hund nimmt einen Gegenstand auf und gibt ihn in Ihre Hand ab. Das kommt aus dem jagdlichen Bereich. Denn wenn der Hund Wild bringt, ist es wichtig, dass er es dem Jäger nicht vor die Füße wirft, sondern in die Hand gibt. Das ist zum einen schonender für das Wild und seine weitere Verwendung in der Küche. Zum anderen wird so vermieden, dass ein eventuell angeschossenes Tier entkommen kann und dadurch unnötig leidet. Aber auch beim Bringen als reine Freizeitgestaltung ist das sehr nützlich. Denn trägt der Vierbeiner beispielsweise die Tüte mit den Frühstücksbrötchen, ist es Ihnen sicher lieber, dass er sie Ihnen in die Hand gibt, anstatt sie vor Ihre Füße fallen zu lassen. Sie werden es auch selbst fühlen können – gibt der Hund Ihnen bewusst etwas in die Hand, ist das eine besondere Art der Zusammenarbeit.—Der Hund arbeitet erst, wenn Sie ihm das Signal dafür geben, und düst nicht einfach los. Auch dieser Aspekt hat seinen Ursprung in der jagdlichen Arbeit. Zum einen kann noch geschossen werden, während der Vierbeiner etwa einen Fasan fallen sieht. Das wäre sehr gefährlich. Zum anderen sind oft mehrere Stücke Wild zu holen. Die Reihenfolge hängt aber von bestimmten Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Gelände oder der Entfernung. Der Hund holt also erst, wenn der Hundeführer ihm sagt, was und wo.

Doch auch beim Apportieren als Freizeitbeschäftigung ist die Arbeit auf Ihre Erlaubnis hin wichtig. Denn nur so arbeitet der Hund wirklich mit Ihnen zusammen und registriert, wann er wohin soll. Und nur so kommen alle Vorteile des Apportierens zum Tragen.

DAS RICHTIGE PENSUM

Hunde sind hinsichtlich ihrer Ausdauer, Passion und Konzentrationsfähigkeit sehr unterschiedlich. Deshalb ist es wichtig, das Training so zu gestalten, dass der Vierbeiner weder überfordert oder überdreht noch gelangweilt wird. »Weniger ist mehr« gilt auch hier. Beenden Sie das Training immer, solange der Hund noch mit Freude bei der Sache ist. Üben Sie also nicht so lange, bis der Hund beispielsweise lustlos zurückkommt, nicht mehr »spritzig« zum Futterdummy läuft oder damit herumspielt, anstatt es zu bringen. Bei einem eher gemütlichen Hund kann schon nach ein oder zwei Apporten der richtige Zeitpunkt zum Aufhören gekommen sein. Aber auch bei einem passionierten Vierbeiner sollten Sie nicht zu lange trainieren. Hören Sie auf, bevor er ungeduldig oder unruhig wird. Berücksichtigen Sie außerdem seine Tagesform. Genau wie wir ist auch der Hund nicht immer gleich gut drauf. Auch eine Apportierpause von mehreren Tagen oder länger wirkt sich gut auf die Motivation aus. Vor allem dann, wenn man doch einmal zu viel trainiert hat.

Der Appetit auf die leckeren Happen im Futterdummy macht dieses für fast jeden Vierbeiner rasch zum Highlight.

DAS FUTTERDUMMY

Um dem Hund das Apportieren beizubringen, gibt es verschiedene Wege und Methoden. Der Aufbau mit einem Futterdummy, einem mit Leckerchen gefüllten »Schlampermäppchen«, ist eine relativ einfache und für die meisten Hunde sehr reizvolle Art und Weise, die auch der unerfahrene Hundehalter gut umsetzen kann. Ein solches Dummy hat einige praktische Vorteile:

—Sobald der Hund weiß, dass es mit Happen gefüllt ist, wird es interessant für ihn. So muss man den Hund meist nicht dadurch »heiß« darauf machen, dass das Apportel geworfen wird.—Der Hund verknüpft, dass er die Belohnung nur dann bekommt, wenn er das Futterdummy seinem Menschen in die Hand gibt.—Der Zweibeiner lernt, die Belohnung erst dann zu geben, wenn er das Futterdummy in der Hand hat. Hund und Mensch konzentrieren sich dadurch nicht auf Leckerchen in der Jackentasche. Denn läge der Fokus darauf, würde der Apportiergegenstand für den Hund leicht in den Hintergrund rücken.

Für den Umgang mit dem Futterdummy gibt es ein paar wichtige Punkte zu beachten:

—Die Größe des Dummys muss stimmen. Der Vierbeiner muss es gut nehmen können, es darf also keinesfalls zu groß sein. Zu kleine Futterdummys stellen dagegen weniger ein Problem dar und sind manchmal durchaus ganz nützlich, beispielsweise für Suchübungen.—Verstauen Sie das Futterdummy an einem festen Platz und unerreichbar für den Hund. Denn es ist kein Spielzeug, das er zur freien Verfügung hat, sondern es wird nur gezielt zum Üben verwendet.—Nutzen Sie es nicht als Leckerchenbeutel, um den Hund daraus für andere Übungen zu belohnen. Verwenden Sie es nur zum Apportieren.—Verzichten Sie auf Futterdummys mit Wurfschlaufe oder Ähnlichem. Solche Anhängsel verleiten den Hund sehr leicht dazu, es schlampig zu tragen oder damit zu spielen.—Nach dem Training verschwindet das Dummy am besten in einer Umhängetasche, damit Sie die Hände frei haben. Denn solange Sie es in der Hand haben und der Hund es sehen kann, bleibt es interessant, und er versucht meist, es wieder zu bekommen. Wird er beispielsweise angeleint, während Sie das Dummy in der Hand haben, hat er es praktisch direkt im oder am Gesicht. Das bringt unnötige Unruhe in die Situation. Auf den Illustrationen > ff. ist die Umhängetasche nicht mit abgebildet. So lenkt dort nichts von den wesentlichen Dingen, auf die es beim Training ankommt, ab.

Planvolles Training und der schrittweise Aufbau garantieren, dass der Vierbeiner nur solche Zusammenhänge verknüpft, die sich positiv auf das Apportieren auswirken. Das Abgeben in die Hand mit anschließender Belohnung ist das Wichtigste.

DIE LEINE

In der ersten Zeit bleibt der Hund beim Training stets an der Leine, auch im Haus. Denn damit lässt sich von Anfang an zuverlässig vermeiden, dass er im Zusammenhang mit dem Futterdummy womöglich Dinge lernt, die absolut kontraproduktiv für das Bringen sind. Kann der Vierbeiner nichts falsch machen, ist man wiederum auch selbst entspannt, weil man nicht auf dem Sprung sein muss, um bei womöglich unerwünschtem Verhalten rechtzeitig einzugreifen. Das überträgt sich auf den Hund. Eines ist bei der Leine aber ganz wichtig: Sie muss immer so locker sein, dass der Vierbeiner problemlos an das Dummy kommt und nicht womöglich durch eine zu kurze Leine plötzlich gebremst wird! Das würde ihn nicht nur daran hindern, sondern es ihm sogar unangenehm machen, das zu lernen, was Sie möchten und worauf es ankommt. Die Leine muss mindestens eineinhalb bis zwei Meter lang sein.

Das soll der Hund lernen:

Er hat einen Vorteil davon, dass er das Futterdummy in die Hand abgibt. Denn dann holen Sie die Belohnung aus dem Dummy und geben Sie ihm. Ein Hauptziel ist es also, dass der Hund erlebt, dass er nur über Sie und durch die Zusammenarbeit mit Ihnen ans Ziel (also an die Happen) kommt.

Das soll er nicht lernen:

—Dass er mit der »Beute« wegrennen und sie für sich in Sicherheit bringen kann. Denn das ist ja schließlich das glatte Gegenteil dessen, was Sie ihm eigentlich vermitteln möchten.—Dass er mit der »Beute« spielen kann. Am Futter- dummy soll er zwar Freude haben, jedoch ist es keinesfalls für die »Selbstbespaßung« gedacht.—Dass er auf dem Dummy herumkauen und versuchen kann, selbst an die Happen darin zu kommen. Wenn er dabei auch noch Erfolg hätte, würde er es immer wieder versuchen.—Dass er Sie mit dem Futterdummy zu einem Verfolgungsrennspiel auffordern kann. Machen Sie mit, um wieder an das Futterdummy zu kommen, verknüpft der Hund das Erlebte völlig falsch. —Dass das Futterdummy uninteressant ist, weil er vielleicht gar nichts damit anfangen kann. Dann wird es bei einem Vierbeiner mit weniger Interesse für das Apportieren eines Futterdummys schwieriger, ihn dafür zu begeistern.

In all diesen Situationen könnten Sie nicht wirklich viel machen. Außer darauf zu hoffen, dass Ihr Vierbeiner mit dem Futterdummy zu Ihnen kommt, wenn Sie sich interessant genug für ihn machen. Aber letztlich würde es am Hund liegen, was er mit dem Dummy macht. Das wären keine guten Voraussetzungen für ein gelungenes Apportiertraining. Deshalb ist es besonders wichtig, dass der Vierbeiner gar nicht erst solche Erfahrungen machen kann. Ist der Hund angeleint, lassen sich solche unerwünschten Erfahrungen stressfrei und einfach vermeiden.So können Sie das Training ganz entspannt genießen.

GUT ZU WISSEN

Ein paar wichtige Gedanken zum Lernen bei Vierbeinern

RICHTIG VERSTEHEN

Wie weiß der Hund, was wir von ihm möchten? Etwas Theorie hilft zu verstehen, wie sich die richtigen Verknüpfungen im Gehirn bilden.

DER NUTZEN FÜR DEN HUND

Grundsätzlich macht ein Hund gern das, was ihm in irgendeiner Weise nützt. Das machen wir uns beim Futterdummy zunutze.

—Gibt er es in die Hand ab, nützt ihm das – er bekommt seine Happen. Lässt er es fallen, gibt es nichts – er hat also nichts davon. —Wenn er das Futterdummy nun längere Zeit ausschließlich aufnimmt und abgibt, kann sich dieser Ablauf ohne Störung festigen. So macht es der Hund letztlich praktisch automatisch und ohne groß zu überlegen.

UNERWÜNSCHTES VERMEIDEN

Könnte der Hund jedoch zwischendurch öfters etwas anderes mit dem Dummy anstellen, kommt das Lernen des erwünschten Verhaltens durcheinander. Die Folge ist, dass es nicht zuverlässig klappt. Aber nicht, weil der Vierbeiner nicht will, sondern weil er es nicht wirklich richtig lernen konnte bzw. Falsches gelernt hat.

II. DAS APPORTIER-BASISPROGRAMM

Mit Schritt-für-Schritt-Training ganz einfach zum maximalen Apportier-Spaß

II. EINFÜHRUNG

Gleich, ob Sie Ihrem Vierbeiner das Bringen »nur« beibringen möchten, um ihn unterwegs zu beschäftigen, oder ob Sie eventuell vorhaben, »ernsthaft« einzusteigen – maximaler Spaß ist nur dann gegeben, wenn der Hund es Schritt für Schritt lernen konnte.

Die wichtigsten Bestandteile

Das Bringen besteht im »fertigen« Stadium aus mehreren Teilen. Zuerst läuft der Hund auf Ihre Erlaubnis hin zum Dummy, dann nimmt er es auf. Danach macht er sich damit auf den Rückweg und gibt es, wenn er wieder bei Ihnen angekommen ist, in Ihre Hand ab. Wie beginnt man nun sinnvoll? Auf > konnten Sie bereits lesen, was der Hund nicht lernen soll. Diese Dinge schließt man aus, indem der Hund als ersten Teil sozusagen den Schluss – das Abgeben – lernt. Denn solange er das nicht zuverlässig kann, macht es wenig Sinn, ihn zum Dummy zu schicken. Weiß der Hund jedoch, dass er eine tolle Belohnung bekommt, wenn er Ihnen das Futterdummy gibt, wird er dieses gern suchen, aufnehmen und zurückbringen. Erleichtert wird ihm das Training dadurch, dass es zwischen dem Anfang – dem Abgeben – und dem Ende – dem Bringen eines weiter entfernt liegenden Dummys – noch einige Zwischenschritte gibt. Denn zum einen ist Ihr Einfluss auf den Hund geringer, je weiter er von Ihnen entfernt ist. Zum anderen kann auf dem Hin- wie auf dem Rückweg mehr Ablenkung dazwischenkommen. Erst wenn sich alle einzelnen Teile gefestigt haben, fügt man sie zusammen. So wird der Hund nicht überfordert.

Die einzelnen Übungen

Im folgenden Praxisteil erfahren Sie Schritt für Schritt im Text und durch detaillierte Illustrationen, worauf es ankommt. Sie finden bei den Übungen auch kleine Trainingspläne, die zeigen, wo, wann und wie oft Sie in etwa üben sollten. Nehmen Sie sich die nötige Zeit, die Ihr Hund braucht, um die Schritte zu lernen.

UNTERSCHIEDLICHE ANLAGEN

Richten Sie sich beim Training auch danach, welcher Apportiertyp Ihr Vierbeiner ist. Besonders unter den Retrieverrassen gibt es Hunde, denen das Bringen so im Blut liegt, dass es selbstbelohnend für sie ist. Das heißt, sie brauchen dafür keine oder nur wenig Belohnung, weil das Bringen an sich für sie ein Highlight ist. Es kommt dann lediglich darauf an, die Anlagen in die richtigen Bahnen zu lenken. Dennoch ist auch hier ein schrittweiser Aufbau sinnvoll. Auf der anderen Seite gibt es Hunde, die keinen Hang zum Bringen haben. Dann kann es etwas länger dauern, bis das Interesse richtig erwacht. Aber egal, ob Labrador, Bolonka Zwetna, Ridgeback oder Mischling – wer auf leckere Happen steht, lernt auch das Apportieren.

DIE RICHTIGE MOTIVATION

Ganz wesentlich ist der hohe Reiz der Belohnungshappen im Futterdummy. Bei dem einen Vierbeiner reichen vielleicht gewöhnliche Trockenfutterpellets. Beim anderen muss es etwas ganz Besonderes sein. Das können für manchen rohe Fleischstückchen sein, ein anderer tut für Apfelstücke alles. Gibt es diese Superhappen dann auch noch nur beim Apportieren, steigert das die Motivation zusätzlich. Sicher wissen Sie, wo-rauf Ihr Hund abfährt. Ansonsten probieren Sie Verschiedenstes aus. Es findet sich gewiss etwas.

ETWAS PLANUNG MUSS SEIN

Werfen Sie vor dem Training einen Blick ins Futter- dummy. Befinden sich noch alte Happen, etwa vertrocknete Wurststückchen, darin? Weg damit! Sorgen Sie stets für genügend Happen im Dummy sind. Es wäre besonders in der ersten Zeit sehr ungünstig, wenn der Hund Ihnen das Dummy gibt und darin gähnende Leere herrscht. Nun kann es losgehen!

Wie Sie wissen, muss der Vierbeiner das Futterdummy unwiderstehlich finden. Die Reaktionen der Hunde, wenn sie das Dummy zum ersten Mal sehen, können aber sehr unterschiedlich sein.

GUT ZU WISSEN

Richtiger Einsatz von Stimme und Körpersprache

FUTTERDUMMY INTERESSANT MACHEN

Unsere Stimme und unsere Körpersprache sind auch beim Apportiertraining wichtig. Wollen Sie das Futterdummy interessant machen, könnte das so aussehen: Sie »pirschen« zum Schrank, in dem das Dummy liegt, und holen es geheimnisvoll und mit spannender Stimme hervor. Je uninteressierter der Hund ist, umso mehr müssen Sie sich ins Zeug legen.

DEN HUND MOTIVIEREN

Ein anderes Beispiel: Ist der Hund mit Dummy etwas langsam zu Ihnen unterwegs, können Sie ihn »beschleunigen«, indem Sie ein Stück weg- oder rückwärts laufen. Das animiert ihn, Ihnen nachzulaufen. Gehen Sie dagegen ermahnend auf ihn zu, würde er langsamer werden.

DAS DUMMY ÜBERNEHMEN

Vielen Hunden ist es unangenehm, wenn man sich deutlich über sie beugt. Sie merken es daran, dass der Vierbeiner schon ein Stück vor Ihnen bremst und eher nach unten als zu Ihnen schaut. Bleiben Sie möglichst aufrecht, wenn Sie das Dummy in Empfang nehmen. Bei kleinen Hunden geht man besser in die Hocke.

1. DAS FUTTERDUMMY INTERESSANT MACHEN

Futterdummy und Happen verknüpfen

Zu Beginn ein kleiner Test

Testen Sie, welche Wirkung das Futterdummy auf Ihren Vierbeiner hat, ohne dass er bisher irgendwelche Erfahrungen damit gemacht hat. So bekommen Sie eine erste Einschätzung davon, wie es weitergehen kann:

—Leinen Sie den Hund an.—Nehmen Sie das Futterdummy in die Hand und zeigen Sie es ihm mit spannender Stimme. Will er es haben? Dann überlassen Sie es ihm kurz und nehmen es anschließend wieder an sich.—Er ist nicht interessiert? Dann werfen Sie ihm das Dummy einfach mal ein kleines Stück von sich weg. Läuft er hin oder nimmt es sogar, ist das schon gut.