Harker Pack: Das Schicksal - Tara Lain - E-Book

Harker Pack: Das Schicksal E-Book

Tara Lain

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Beschreibung

Aufgewachsen in der Wildnis Kanadas wird Winter Thanes Existenz als Werwolf von zwei harten Regeln bestimmt: Unter keinen Umständen offenbart man seine tierische Seite Menschen und schwule Wölfe gibt es nicht. Winters Vater beschließt die Rückkehr in sein altes Rudel, um seinem Sohn ein für alle Mal die Gedanken an Sex mit Männern zu nehmen. Keiner von beiden ahnt, wie sehr dieser Schuss nach hinten losgeht: Es gibt nicht nur schwule Wölfe im Rudel, sondern mit Matt Pattridge auch einen Menschen, dem Winter Vieles offenbaren möchte... Band 3 der "Harker Pack"-Reihe.

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Seitenzahl: 366

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Deutsche Erstausgabe (ePub) April 2018

Für die Originalausgabe:

© 2015 by Tara Lain

Titel der amerikanischen Originalausgabe:

»Winter's Wolf«

Originalverlag:

Published by Arrangement with Dreamspinner Press LLC, 5032 Capital Circle SW, Ste 2, PMB# 279, Tallahassee, FL 32305-7886 USA

Für die deutschsprachige Ausgabe:

© 2018 by Cursed Verlag

Inh. Julia Schwenk

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung,

des öffentlichen Vortrags, sowie der Übertragung

durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile,

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit

Genehmigung des Verlages.

Bildrechte Umschlagillustration

vermittelt durch Shutterstock LLC; iStock

Satz & Layout: Cursed Verlag

Covergestaltung: Hannelore Nistor

ISBN-13: 978-3-95823-689-9

Besuchen Sie uns im Internet:

www.cursed-verlag.de

Aus dem Englischen von Jessica Hartmann

Liebe Leserin, lieber Leser,

vielen Dank, dass Sie dieses eBook gekauft haben! Damit unterstützen Sie vor allem die Autorin des Buches und zeigen Ihre Wertschätzung gegenüber ihrer Arbeit. Außerdem schaffen Sie dadurch die Grundlage für viele weitere Romane der Autorin und aus unserem Verlag, mit denen wir Sie auch in Zukunft erfreuen möchten.

Vielen Dank!

Ihr Cursed-Team

Klappentext:

Aufgewachsen in der Wildnis Kanadas wird Winter Thanes Existenz als Werwolf von zwei harten Regeln bestimmt: Unter keinen Umständen offenbart man seine tierische Seite Menschen und schwule Wölfe gibt es nicht. Winters Vater beschließt die Rückkehr in sein altes Rudel, um seinem Sohn ein für alle Mal die Gedanken an Sex mit Männern zu nehmen. Keiner von beiden ahnt, wie sehr dieser Schuss nach hinten losgeht: Es gibt nicht nur schwule Wölfe im Rudel, sondern mit Matt Pattridge auch einen Menschen, dem Winter Vieles offenbaren möchte...

Für Monica Stoner,

für all ihre Hilfe bei der Namensuche für dieses Buch – und all ihre wundervolle Unterstützung. Danke schön!

Prolog

Blut.

Der weiße Wolf blieb stehen und starrte in das dichte Unterholz des Connecticut Forest. Nicht zu Hause. Neu. Er schnüffelte. Langsam sah er über seine Schulter, wobei seine eisblauen Augen glänzten. Fressen. Er drehte sich um und trottete ein paar Schritte in Richtung des Geruchs.

Halt. Mann. Mensch.

Die Stimmen wehten zu ihm herüber, nicht so stark wie der Geruch.

»Scheiße, Mann, einem Mord habe ich nicht zugestimmt.«

»Du hast niemanden ermordet. Komm wieder runter.«

»Es könnte genauso gut so sein. Ich bin raus.«

»Wir sollen warten, bis jemand kommt und ihn abholt.«

»Wenn du willst, warte halt. Ich nicht. Ich bin weg.« Gescharre. Rascheln. Schritte.

Wieder Schritte. Hin- und herlaufen. »Scheiße, Mann. Scheiße.« Schritte. »Oh, Scheiße.« Blätter wirbelten auf und schwere Schritte erklangen.

Stille.

Blut. Gutes Blut.

Fressen.

Er kroch vorwärts, wobei er durch die Büsche linste.

Schritt für Schritt kroch er vorsichtig aus dem Unterholz auf die Lichtung. Dabei nahmen seine Augen jeden Zweig, jedes Blatt und jeden Blutstropfen auf. Der gut riechende Körper lag auf dem Boden. Tot. Er pirschte sich vor und stupste einen Arm mit der Schnauze an. Guter Geruch. Seine Zunge schoss hervor und leckte über die Haut. Mensch. Ein leises Wimmern vibrierte in seiner Brust. Nicht fressen. Vater hat Nein gesagt. Er lag auf dem lehmigen Boden neben der Leiche und bedeckte seine Nase mit den Pfoten. Hungrig. Fressen.

Ein Stück weiter raschelte ein Busch und sein großer, reinweißer Kopf fuhr hoch. Beute. Fressen?

Zweige bewegten sich. Er richtete sich halb auf und schnellte vorwärts, den Bauch nur knapp über dem Boden. Im Wind schnüffelnd, passte er seine Position an und rannte geduckt zur anderen Seite der Lichtung. Witterung gut. Er roch wieder. Reh. Gut. Fressen. Hinter einem Baumstamm stehend, beobachtete er durch zwei Bäume hindurch, wie die braune Geiß vorbeilief.

Er blickte sich um, unsicher, ob die Büsche ihn verdeckten. So perfekt sein leuchtend weißes Fell ihn im Schnee tarnte, von dem Grün hob es sich deutlich ab. Aber seine Beute war beschäftigt. Bleib. Bleib. Seine Hinterläufe zitterten erwartungsvoll.

Sie glitt ein paar Schritte vorwärts und er sprang, breitete seinen großen Körper im Flug aus, drehte sich und stürzte sich auf sie, um sie mit den Zähnen am Hals zu schnappen und zuzubeißen. Blut spritzte berauschend heiß in seinen Mund und er zwang sich, seine Kiefer verkrampft zu lassen und dem Verlangen zu fressen nicht nachzugeben. Das Reh schwankte, wehrte sich und fiel unter dem Gewicht seines Körpers und der Schwäche durch den Blutverlust zu Boden.

Fressen. Gut. Teilen.

Kapitel 1

Blut.

Winter Thane ließ seine Zunge an der Unterseite der Haut entlanggleiten, die er gerade vom Reh gezogen hatte, und leckte dann seine eigenen blutroten Finger ab. Der scharfe, metallische Geschmack vermischte sich in seinem Mund mit der Süße, während der Duft von gebratenem Wild ihm in die Nase stieg. Ein Blutrinnsal tropfte von der Haut und er fing es mit seiner ausgestreckten Zunge auf. Gut.

»Winter.«

Er zuckte zusammen. »Ja, Vater.«

»Iss das gekochte Fleisch, nicht das rohe. Du weißt das. Du willst doch nicht, dass das Rudel denkt, du wärst ein Tier.« Sein Vater lächelte, um den Tadel zu mildern, aber dennoch.

»Grrr.«

»Winter!«

Alphatonfall. Winters Kopf berührte den Boden. »Ja, Sir.« Sein Vater war kein Alpha, da Alphas gewählt, nicht geboren wurden, und sie beide ohne Rudel lebten, genau so, wie Winter es mochte. Dennoch hätten seine Stärke und Fähigkeiten Damon Thane zum Alpha der meisten Rudel gemacht.

Winter zog das Messer aus seinem Gürtel, hackte auf das Wild ein, das über dem Feuer hing, und legte sich etwas halbgegartes Fleisch auf einen Pappteller. Er stupste seine Finger ein paar Mal ins Fleisch, dann steckte er sie sich in den Mund.

»Winter!« Sein Vater sah von dem Buch auf, das er gerade las, während er auf einem Baumstamm saß. Antigone auf Altgriechisch. Ein gutes Buch. »Ich habe dir Manieren beigebracht. Benutz sie.«

Winter sprang auf die Füße, wobei der Teller und das Essen zu Boden fielen. »Warum? Wer wird mich sehen? Ich bin ein verdammtes Tier. Warum kann ich nicht einfach auch wie eines leben?«

Sein Vater schloss langsam das Buch. »Du weißt warum.«

Winter scharrte mit den Füßen auf dem harten Erdboden der Lichtung. »Ich will nach Hause.«

»Du bist zu Hause.«

Die Worte fühlten sich an, als würde Eis seine Wirbelsäule hinaufwandern. »Nein. Bei den Menschen gelte ich als Erwachsener. Ich muss nicht hier bleiben.«

Sein Vater stand auf. Obwohl er kleiner als Winter war, fühlte er sich von seiner Präsenz überragt. »Wie du so gern betonst, du bist kein Mensch. In unserer Gemeinschaft tust du das, was ich sage. Ich werde nicht zulassen, dass mein reinblütiger Sohn wie irgendein verstoßener Einzelgänger lebt.« Er strich mit einer Hand durch sein weißblondes Haar. »Ich weiß, dass es meine Schuld ist, aber jetzt habe ich entschieden, meinen Fehler wiedergutzumachen.« Er trat zwei Schritte vor und Winter zwang sich, nicht zurückzuweichen. Sein Vater kniff die Augen zusammen, die von einem dunkleren Blau waren als Winters. »Und ich werde nicht zulassen, dass mein Sohn irgendeinem Menschen seinen Schwanz in den Arsch schiebt, ist das klar?« Er schien bei seiner Ansage sogar noch größer zu werden. »Das tun Werwölfe nicht und du wirst so leben, wie du bist. Nicht wie ein Tier, sondern wie der stolze Nachkomme mehrerer Generationen von Alphas. Ist das klar?«

Winter starrte ihn an. Er könnte weglaufen. Damon mochte stark sein, aber niemand spürte Winter auf. Niemand. Nicht mal ein Alpha.

Sein Herz schlug schnell gegen seine Rippen. Wollte er allein sein? Ohne Vater. Ohne Begleiter, Lehrer, Freund. Damon war selten brutal. Er kam nur mit dem Männerficken nicht klar. »Ja.«

»Was?«

»Ja, ist klar.«

Damon lächelte, wobei er seine wunderschönen, weißen Zähne zeigte, die die Frauen immer zum Seufzen brachten. »Ich will es dir nicht schwer machen, Winter. Es tut mir leid, dass ich dich dein ganzes Leben lang isoliert habe. Es ist Zeit, dass du erfährst, wo du herkommst, und dein Rudel kennenlernst.«

Winter hockte sich auf den Boden, während sein Vater sprach. Warum liebte sein Vater Connecticut so sehr, verdammt?

»Ich weiß, dass nur die Einsamkeit und der mangelnde Druckabbau zu deiner Perversion geführt haben. Sobald du ein paar Werwölfinnen siehst –« Er grinste. »–werden alle Gedanken an Männer – eigentlich an so ziemlich alles – deinen Kopf verlassen.«

Winter verschränkte die Arme. »Ich habe nie gesagt, dass ich den Kerl heiraten will. Ich wollte ihn nur ficken.«

»Nein! Es gibt keine schwulen Werwölfe! Darüber hinaus war der Mann ein Mensch. Das oberste Gesetz unserer Gesellschaft verlangt, unsere Existenz vor Menschen geheim zu halten. Was würde passieren, wenn du einen Menschen vögelst und die Kontrolle verlierst? Der Tod des Menschen? Deine und meine Vernichtung? Werwölfe, die in Labore gebracht und zu Sklaven gemacht werden?«

Ja, ja. »Ja, Sir.« Er starrte zu Boden. Das Wild verbrannte. Wen interessierte es?

Sein Vater ging zu Winter und schlang einen Arm um seinen Nacken. »Komm schon, lächle. Mach dich zurecht und ich nehme dich mit in einen Club, um unsere Rückkehr nach Connecticut – und zum Marketo-Rudel – zu feiern.«

Sich zurechtzumachen war relativ, wenn man nur zwei Sätze Kleidung besaß und diese mit sich herumtrug. Winter wusch sich das Gesicht im Fluss, schüttelte seine Mähne platinfarbenen Haares und beschloss, dass das reichte.

Sie fuhren zusammen auf einem Motorrad. Auf dem Weg von Kanada hatten sie sich abgewechselt, während einer in menschlicher Gestalt auf dem Motorrad gefahren war, war der andere als Wolf nebenhergelaufen. Gelegentlich hatten sie sich das Motorrad geteilt, aber für zwei große Männer auf einer Maschine war es auf langen Strecken alles andere als bequem.

Die Lichter des Clubs, den sein Vater ihm zu zeigen versprochen hatte, blinkten in der Ferne. Das Way Station. Damon kniete förmlich nieder, wenn er den Namen sagte. Keine Ahnung, warum sein alter Herr den Laden wie eine Kirche verehrte. Für Winter wäre es schon der verdammte Heilige Gral, sich nur einen Drink zu genehmigen. Er hatte beinahe die ganzen fünf Tage lang nichts getrunken, die sie gebraucht hatten, um von Kanada herzukommen. Sie hatten nachts unter dem Sternenhimmel geschlafen und waren den ganzen Tag unterwegs gewesen, ohne Platz für Flaschen oder Dosen. Technisch gesehen war er noch nicht alt genug, um in den USA etwas trinken zu dürfen, aber da er knapp zwei Meter groß war und überwiegend aus Muskeln und Knochen bestand, hatten nicht viele Menschen die Nerven, von ihm einen Ausweis zu verlangen.

Sie erklommen die Veranda des Holzgebäudes. Die Konstruktion aus Baumstämmen gab ihm das Gefühl, dass er noch immer in Nordkanada war, wo er den Großteil seines Lebens verbracht hatte. Dort gab es nicht viele Werwölfe. Mehr Wolfswölfe.

Damon drückte die Türen auf. Der Geruch nach Wolf strömte wie eine Welle auf Winter ein. Einen Moment lang zögerte er. Seit seiner Kindheit war er nicht oft in Gesellschaft anderer Gruppen von Wölfen gewesen – lediglich ein oder zwei Einzelgänger. Wie würde es sein? Vielleicht würden sie ihn nicht mögen – nicht, dass es ihn wirklich interessierte. Aber vielleicht hasste er sie. Damon hingegen vibrierte vor Aufregung. Seine Augen leuchteten unnatürlich hell und er hatte ein albernes Grinsen im Gesicht, das normalerweise ziemlich verschlossen war. Den Mann brachte nicht viel auf Touren. Seltsam.

Die Türen schlossen sich hinter ihnen und sie standen in einem großen Raum mit einer langen Bar, mit vielen Leuten und ein paar Tischen und Stühlen, die größtenteils besetzt waren. Rock-Country-Musik erklang aus einem Soundsystem. Köpfe wandten sich um und viele Augen richteten sich auf sie. Okay, sie waren schon beeindruckend. Zwei Männer über eins achtzig, beide mit hellblondem Haar. Winters war beinahe weiß und seine Augen erschreckten die Leute, sie waren von so hellem Blau, dass sie beinahe farblos waren. Damon ging viel eher als Mensch durch als Winter, aber keiner von ihnen sah wie ein gewöhnlicher Homo Sapiens aus.

Interessant war, dass die starrenden Blicke sowohl von Menschen als auch von Wölfen kamen. Menschen saßen an einigen Tischen, aber viele Wölfe drängten sich an den anderen Tischen und der Bar.

Eine Frau mit einem breiten Lächeln kam zu ihnen geeilt. Wolf. Recht hübsch. »Hi. Ich bin Amy. Willkommen im Way Station. Kann ich euch helfen, einen Tisch zu finden?«

Damon lächelte und die Frau fiel förmlich in Ohnmacht. Okay, er war sechsundvierzig, aber für einen Werwolf war das noch ziemlich jung und diese Frau, die vermutlich dreißig war, bewunderte ihn eindeutig. Er nickte in Richtung Bar. »Ich denke, wir werden uns einfach dorthin setzen, aber vielen Dank.«

Ihre Lider flatterten. Lektion eins. Werwolffrauen benehmen sich genauso dämlich wie menschliche. Winter ging auf die Bar zu und überließ es seinem Vater nachzukommen. Er schnappte sich einen Stuhl und bat um ein Bier, als der Barkeeper sich ihm zuwandte. Damon kam zu ihm und bestellte sich einen Whiskey mit Soda, sodass der Barkeeper, ein großer Kerl von Wolf, nicht einmal daran dachte, Winters Alter zu hinterfragen.

Winter drehte sich um und sah sich im Club um. »Ganz nett hier.«

Damon nickte. »Hab hier tolle Erinnerungen.« Er schnappte sich ihre Getränke, als der Barkeeper sie vor ihnen abstellte, und gab Winter das Bier. »Auf das Nachhausekommen.«

Winter versuchte, sein Stirnrunzeln zu verbergen, als er mit der Bierflasche gegen das Glas seines Vaters stieß. »Was ist an diesem Club in deinem Leben so besonders?«

Damon zuckte mit den Schultern, aber es war ein wenig zu beiläufig. »Ach, weißt du, nur Sachen, die mich an früher erinnern.«

»So oft kannst du nicht hier gewesen sein. Verdammt, du bist doch in meinem Alter gewesen, als du von hier weggegangen bist, oder?«

»Ja, so in etwa.«

Winter senkte die Stimme. »Also warst du nicht mal alt genug für Alkohol.«

»Ähm, doch, das war ich. Die Altersbeschränkung lag damals bei achtzehn.«

»Oh.«

»Ja. Ich bin ein paar Jahre lang hierhergekommen.«

Winter trank einen Schluck und sah in die Gesichter. Ein paar der Wölfe starrten ihn und Damon ziemlich intensiv an. Vermutlich wollten sie wissen, wer sie waren und ob sie eine Gefahr darstellten.

Damon blickte Winter an, dann in die Runde. »Vermutlich sind ein paar Marketo-Rudelmitglieder hier.«

Winter zeigte die Zähne. »Lächeln.«

Damon schüttelte den Kopf, aber Winter erkannte, dass er versuchte, nicht zu lachen. Verdammt, sein Vater mochte gerade ganz auf dem Rudel und Familie-Trip sein, aber er war die meiste Zeit seines Lebens ein einsamer Wolf gewesen und verstand ganz genau, wie es Winter gehen musste. Er hatte ihn unterrichtet, seit er ein kleiner Wolf gewesen war.

Wer waren die Marketos? Was zur Hölle würden sie davon halten, wenn zwei verlorene Wölfe in ihrer Mitte auftauchten? Winter sah sich im Raum um. In der hintersten Ecke saßen drei Männer an einem Tisch. Sie wurden nur von dem Schein einer Kerze beleuchtet, aber Winter konnte selbst in tiefster Finsternis noch sehen. Verdammt, zwei der drei Männer waren riesig. Einer sah älter aus und war etwas untersetzt, aber der andere war wahrscheinlich so groß wie Winter und sah genauso unmenschlich aus wie er selbst. Glänzendes, silbriges Haar und Augen, die das Licht reflektierten, wenn er zur Kerze aufsah. Der dritte Mann – Winter hielt den Atem an. Mensch. Warum würden diese zwei mächtigen Wölfe mit einem Menschen zusammensitzen, wenn sich sonst niemand mit ihnen abgab?

Verdammt, er würde sich gern mit ihm abgeben. Was für ein Mensch.

Wie könnte er näher herankommen? Er sah sich nach einem Schild für die Herrentoilette um. Ja, perfekt. Wenn er nur einen kleinen Umweg machte, könnte er an dem Tisch vorbeigehen, eine Nase voll nehmen und den Mann von Nahem sehen.

Er blickte Damon an, der die Menge zu studieren schien, als würde er nach etwas suchen. Winter stellte die Bierflasche auf der Bar ab. »Entschuldige mich eine Minute. Ich schaue mal, wo die Klos sind.«

»Okay. Ich glaube, dort hinten.« Damon zeigte genau in die Richtung, in die Winter gehen wollte.

Winter rutschte vom Barhocker und ging langsam durch die Menge in Richtung der gezeigten Tür. Glücklicherweise kam eine Frau auf ihn zu, als er gerade den Tisch passierte, und er trat zur Seite, um sie vorbeizulassen. Tief einatmen. Wow. Mann, was für ein Geruch. Beide Wölfe waren supermächtig – mindestens Damon gleichrangig. Aber der Mensch? Er roch wie das leckerste Essen. Nach Süße und Moschus, mit einem Hauch Kiefer und Sandelholz und – etwas, an dem man gut knabbern konnte, aber nicht unbedingt mit Winters Zähnen. Na gut, vielleicht wären ein paar Zähne im Spiel. Er grinste, sah auf und der Mann starrte ihn an.

Die meisten Menschen schreckten vor Winter zurück. Zu groß. Zu seltsam. Die Augen dieses Mannes weiteten sich, als ihre Blicke sich trafen, seine Nasenflügel blähten sich auf, aber auf seinem Gesicht war keine Angst abzulesen. Winters Penis richtete sich in seiner Jeans auf. Runter, Junge. Woran lag diese Anziehung? Der Typ sah gut aus. Braunes Haar, das militärisch kurz geschnitten war und große Augen, die vielleicht grün waren. Trotzdem hätten die meisten Leute wegen des großen Wolfs mit dem silbrigen Haar gesabbert, bevor sie den Menschen überhaupt bemerkt hätten. Nicht so Winter. Aus den Augen des Mannes schien Intelligenz und Neugierde und seine Haut glühte vor einer Lebenslust, die sein konservativer Haarschnitt nicht vermuten ließ. Verdammt, Winter wollte den Kerl schnappen, ihn in den Wald tragen und seinen Schwanz zum Abendessen lutschen. Die Lust ließ seine Hände zittern und er ballte sie zu Fäusten.

Er riss seinen Blick los, nur um in die silbernen Augen des großen Wolfes zu sehen. Winter zuckte vor der eindringlichen Musterung zurück. Dieser Typ war groß und trug Verantwortung. Winter konnte fühlen, wie der Wolf ihn unter die Lupe nahm, und spürte die unterschwellige, aber dennoch präsente Drohung, wenn Winter sich danebenbenehmen würde. Er wurde ärgerlich, aber er kontrollierte das Grollen, das seine Kehle kitzelte. Du bist gerade erst hier angekommen. Fang nicht gleich an, die Einheimischen zu beißen. Mit purer Willenskraft schaffte er es, seine Beine dazu zu bringen, sich zu bewegen. Er versuchte, sich an den himmlischen Duft des Menschen zu klammern, als er in Richtung der Herrentoilette ging.

***

Matt Partridge beobachtete, wie die große Gestalt in die Toilette verschwand. »Was für eine umwerfende Person.«

Cole Harker, der selbst ziemlich außergewöhnlich aussah, nickte. Der gesetzmäßige Erbe der Harker-Familie schien sich definitiv für die beiden großen, blonden Männer, die in den Club gekommen waren, zu interessieren. Der Marshal ebenso.

Partridge blickte zu dem Älteren der beiden Blonden, der noch immer an der Bar saß. »Sind Sie wegen dieser Männer beunruhigt, Marshal?«

Ben Freedman zuckte mit den Schultern. »Ich interessiere mich immer für Fremde. Bin nicht zwangsläufig beunruhigt. Nichts, worüber sich das FBI Sorgen machen müsste.« Er lächelte Matt auf seine kumpelhafte Art an.

»Kennen Sie ihn, Cole?«

»Nein, noch nie gesehen.« Er nippte an seinem Bier.

Matt trank seinen Apfelsaft auf Eis. Dass zwei sehr auffällige Fremde gerade jetzt auftauchten, war wahrscheinlich nur Zufall. »Vielleicht sollte ich mit ihnen reden.«

Cole schüttelte den Kopf. »Nein, lassen Sie mich. Ich werde sie in der Gemeinschaft willkommen heißen. Sie würden Ihre Marke zeigen müssen und das würde sie verschrecken.«

»Erzählen Sie mir, was Sie erfahren?«

»Sicher.«

Genau. Cole Harker erzählte Matt nie alles, das stand fest. Was Informationsquellen betraf, war dieser Typ vorsichtig, berechnend und manipulativ. Dennoch war der Harker-Sohn ein Weg in die eng verwobene Gesellschaft, auf den Matt nicht verzichten wollte. Er konnte genauso vorsichtig und manipulativ sein. Außerdem musste er dem jungen Mann mit dem weißblonden Haar nicht hinterherschnüffeln. Gott, dieser große, schlanke Körper war Sex auf zwei Beinen – was ein weiterer sehr guter Grund war, sich von ihm fernzuhalten. Matts Leben war bereits viel zu kompliziert.

Die Tür zur Männertoilette öffnete sich und der große Blonde kam heraus. Sieh nicht hin. Matt zwang seinen Blick in Bens Richtung. »Die örtliche Polizeibehörde meldet einen Toten und mehrere Fälle von Überdosis unter den Jugendlichen der Gegend. Der Fakt, dass die Leiche des Agenten hier aufgetaucht ist, lässt uns stark davon ausgehen, dass es eine Verbindung zwischen den New Yorker Drogenhändlern und dem Verkauf hier gibt. Das könnte in Ihren Zuständigkeitsbereich fallen, Ben.«

»Ja, das könnte es definitiv.« Er verschränkte seine fleischigen Arme auf dem Tisch. »Ich werde sehen, was ich von den Informanten in Erfahrung bringen kann. Ich will nicht, dass unsere Kids auf Drogen sind.«

»Sie werden nicht wollen, dass Ihre Gemeinschaft mit diesem Drogenbaron zu tun hat. Ein ganz linker Hund. Er ist relativ neu. Der Name ist Ivan Kubelik.« Bens Augen weiteten sich ein wenig. »Sie kennen ihn?«

»Hab den Namen gehört.«

»Es scheint, als wäre er vor einigen Jahren ein Handlanger in einigen Gangsterbanden gewesen und mache jetzt sein eigenes Ding. Aber er ist hinterhältig, aggressiv und hat schnell Verbindungen zum Kartell aufgebaut.« Matt wandte sich an Cole, der seine Bierflasche langsam drehte, wobei seine seltsamen Augen glitzerten. »Sie kommen morgen mit mir in den Wald?«

»Ja. Ich kenne diese Wälder gut.«

Ben lehnte sich in seinem Stuhl zurück, wobei sich sein überschüssiges Fett an seinem ansonsten fitten Körper durch die beanspruchten Hemdknöpfe bemerkbar machte. »Ich werde auch mit Ihnen kommen.«

»Nicht nötig, Marshal. Cole und ich berichten Ihnen über alles, was wir finden.« So in der Art.

Dem Mann schien dies nicht zu gefallen, aber er grunzte zustimmend und trank noch einen Schluck Bier.

Matt drehte sein Glas und versuchte nicht aufzusehen. »Davon abgesehen, hat meine Mannschaft bereits eine eingehende Untersuchung des Waldes rund um die Lichtung vorgenommen, auf der wir den toten Agenten gefunden haben. Das ist nur eine Folgeuntersuchung. Ich bezweifle, dass wir irgendetwas Brauchbares finden werden.« Zumindest nicht über den toten FBI-Agenten.

***

Winter parkte seinen Hintern auf dem Hocker und streckte ein Bein aus. Sitzen machte ihn immer nervös. Er beugte sich zu Damon. »Diese zwei Männer in der Ecke haben mich wirklich gemustert. Denkst du, das sind Marketos?«

»Möglich. Der Jüngere muss geboren worden sein, nachdem ich gegangen bin. Der andere könnte mit mir aufgewachsen sein, aber er kommt mir nicht bekannt vor. Ich denke, er hat was mit dem Gesetz zu tun.«

»Ja. Riecht so.« Benimm dich lässig. »Da ist ein Mensch bei ihnen. Wundert dich, warum sie zusammensitzen?«

»Vermutlich auch ein Gesetzeshüter. Wie ein Deputy oder so was.« Damon grinste. »Er hat eine Jeans an, aber es sieht aus, als würde sich der Jeansstoff jeden Moment in einen grauen Anzug verwandeln. Könnte einer vom FBI sein.«

»Scheiße.«

»Warum kümmert es dich? Du bist nur ein gesetzestreuer Bürger.« Er stieß sein Glas gegen Winters Bierflasche.

Ein gesetzestreuer Bürger, der den grauen Anzug des Typen in Fetzen reißen und ihn auf dem Boden ficken wollte. »Ja. Kümmert mich nicht.« Er drehte sich in Richtung Bar um.

Eine Sekunde später wandte Damon sich ebenfalls um. »Sieh entspannt aus. Der Große kommt zu uns.«

Winter spannte sich an. Sie hatten nie direkt das Gesetz gebrochen, aber in Grauzonen gelebt, unter jedem Radar, von Bargeld und dem, was sie besaßen, ohne festen Wohnsitz. In Tiergestalt waren Männer mit Waffen, die sie von Rinder- und Schafherden verjagten, das Gesetz. Das Gesetz erschien selten freundlich.

Winter konnte die Hitze des Mannes schon aus einiger Entfernung spüren. Der Wolf blieb stehen. »Hi. Ihr seid neu hier, glaube ich.« Winter fühlte, wie Damon sich umwandte, also tat er es ihm gleich. Von Nahem sah der große Wolf genauso unbändig unmenschlich und wunderschön aus wie von weiter weg. Er war vermutlich nur ein paar Jahre älter als Winter. Der Typ streckte die Hand aus. »Ich bin Cole Harker.«

Winter spürte, dass Damon sich ein wenig anspannte. Feind? Aber er schüttelte die angebotene Hand. »Ja, Cole, ich denke, ich kenne Ihren Vater. Ich bin Damon Thane und das hier ist mein Sohn, Winter.«

Cole lächelte, aber ohne Zweifel war das hier ein Verhör. »Sie kennen Landon?« Ja. Winter erinnerte sich an den Namen aus den Erzählungen seines Vaters über die Rudel. Landon gehörte zum Harker-Rudel.

»Ja. Ich habe die Gegend vor etwa fünfundzwanzig Jahren verlassen, als dein Großvater –« Er sah umher. »– das Familienoberhaupt war. Landon war älter als ich, also waren wir nicht zusammen in der Schule, aber ich kannte ihn.«

»Er ist das Familienoberhaupt –« Cole grinste über ihren Euphemismus »– mittlerweile.«

Also machte das Landon zum Alpha.

Damon nickte. »Und das macht dich zum...?«

»Ja.«

Alphanta. Das war das Wort, das sie nicht aussprachen. Deswegen hatte der Typ so viel Macht. Winter hatte nie zuvor einen richtigen Alphanta getroffen – der Wolf, der aufgrund seiner Blutlinie und Fähigkeiten dazu bestimmt war, Alpha zu werden, doch mit der Bedingung, dass das Rudel ihn wählen musste. Zumindest war es das, was Damon ihm in seiner Rudel-Lehre beigebracht hatte.

Cole streckte Winter die Hand hin. »Nett, Sie zu treffen.«

Winter schüttelte sie. Heilige Scheiße. Die Macht des Wolfes kroch seinen Arm hinauf, aber er sah das leichte Weiten in Harkers Augen. Vielleicht lag das Erkennen auf beiden Seiten. Harker sah zu Damon zurück. »Also, waren Sie Teil, ähm, unserer Familie? Würde ich Ihre Verwandten kennen?«

»Vielleicht, aber wir gehören eigentlich zum Marketo-Ru– Familie.«

Harker schenkte ihnen ein echtes Lächeln. »Ohne Scheiß? Wir haben ein Familienbündnis. Ich vermute, dass wir somit also verwandt sind.«

»Wirklich. Wann ist das passiert?«

»Vor etwas mehr als zwei Jahren.«

»Eine Heirat?«

»Ja, meine bessere Hälfte und ich.«

Damon deutet mit dem Rest seines Drinks in Richtung des gut aussehenden Wolfes. »Glückwunsch. Wir haben einiges aufzuholen.«

Harker fragte ein wenig zu beiläufig: »Seid ihr zu Besuch?«

»Wir hoffen, dass wir bleiben. Ich möchte, dass mein Sohn die Vorteile eines – Familienlebens erfährt.«

»Habt ihr schon Kontakt mit Merced Marketo aufgenommen?«

»Nein. Wir sind gerade erst angekommen. Ich hoffe, dass ich ihn morgen sehe.«

»Gut. Es ist wichtig, dass ihr seinen, hm, Segen bekommt, solange ihr in der Gegend seid. Vielleicht ist der Rest eurer Familie gegangen, als du gegangen bist? Ich kann mich an keine Thanes in der Gegend erinnern.«

Damon stellte das leere Glas auf der Bar ab. »Eigentlich habe ich meinen Namen geändert, als ich gegangen bin. Ich hatte schon immer eine große Vorliebe für die Klassiker. Thane von Cawdor? Macbeth?«

Harker nickte, aber eine Falte erschien zwischen seinen silbrigen Augenbrauen. »Also, wie lautete dein Name? Würde ich ihn kennen?«

»Ja. Unser Familienname ist Marketo. Ich bin Merceds Bruder.«

Kapitel 2

Merced lächelte, doch sein Auf- und Ablaufen vor den Wohnzimmerfenstern offenbarte, wie nervös er war. »Unglaublich, Damon. Ich hätte nie gedacht dich wiederzusehen. All diese Jahre, ohne ein Wort.«

Damon zuckte mit den Schultern. »Die Zeit rast, wenn man davonläuft.«

»Vater war traurig, als du gegangen bist.«

»Und erleichtert. Ich hab ihm nur Ärger gemacht.«

»Du warst jung.«

»Ich war zu sehr wie meine Mutter.« Seine Mutter – diese einzigartige Hexe von Werwolf, der Quintillius Marketo nicht hatte widerstehen können. Sie hatte Damon geboren und war dann zurück in ihr wildes Leben entflohen.

»Was für eine Schönheit. So weit ich sehen konnte, sieht dein Sohn ihr sehr ähnlich. Stell sich das einer vor, der wilde Damon hat selbst einen Sohn.«

Damon nickte. »Deswegen bin ich zurückgekommen. Er hat sein ganzes Leben lang ohne Rudel verbracht. Ist nie zur Schule gegangen. Ich habe ihn unterrichtet. Aber er wird immer mehr wie ich und ich möchte, dass er ein besseres Leben führt. Ich möchte, dass er ein Rudel hat.«

Merced setzte sich schließlich Damon gegenüber auf den anderen samtenen Zweisitzer in dem eleganten, vornehmen Zimmer. Auch wenn sie zehn Jahre trennten, war er wegen der Fürsorge und des Stresses schneller gealtert – er hatte gerade erst einen Krieg knapp gewonnen, wie Merced ihm erzählt hatte. »Es ist uns eine Ehre, dich und deinen Sohn zurückzuhaben, Damon. Möchtet ihr bei uns wohnen, bis ihr euch eingerichtet habt?«

»Das ist zu nett von dir, Bruder. Wir möchten uns nicht aufdrängen und ich fürchte, dass dein wunderschönes Zuhause für meinen Sohn, der die Wildnis liebt, ein etwas zu großer Schritt in Richtung Zivilisation wäre.« Er lächelte.

Merced nickte. »Mir ist aufgefallen, dass er es ziemlich eilig hatte, wieder in euer Campinglager zurückzukehren.«

»Wir haben einen Teil seines Lebens in Höhlen gewohnt. Meist haben wir Zimmer oder kleine Hütten angemietet und dort Arbeit gefunden, wo wir konnten. Er ist glücklich, solange er in der Nähe von Bäumen und der Wildnis sein kann, also werden wir etwas Einfaches zur Miete suchen. Wir haben noch ein bisschen Geld von unseren letzten paar Jobs. Wir brauchen nicht viel und ich werde so bald wie möglich Arbeit finden. Aber ich weiß deine Großzügigkeit wirklich sehr zu schätzen.«

Merced sah erleichtert aus. Das machte dann schon zwei. »Lass mich wenigstens eine Willkommensparty für euch schmeißen, um euch dem Rudel vorzustellen. Das heißt, sowohl den Marketos als auch den Harkers, da wir ein Bündnis haben.«

»Exzellent. Bitte lade all deine begehrtesten Frauen ein. Eine meiner höchsten Prioritäten ist es, eine Gefährtin für Winter zu finden, damit er sesshaft wird.«

Merced nickte. »Bei so einem jungen, geeigneten, hübschen Mann wird das kein Problem sein. Sie werden Schlange stehen und sich an den Haaren ziehen.« Sie lachten beide.

Damon atmete tief durch. »Ich war gestern Abend im Way Station. Es scheint immer noch der Treffpunkt für Wölfe und Menschen zu sein.«

»Ja, ich selbst gehe nicht mehr so oft dorthin, aber die jungen Rudelmitglieder ohne Gefährten lieben es.«

»Ich habe dort definitiv meinen Anteil an Frauen getroffen.«

Merced hob eine Augenbraue. »Ich erinnere mich.«

»Ich gehe nicht davon aus, dass irgendwer aus der alten Gang da noch hingeht?«

»Meinst du jemand Bestimmtes?«

»Oh, nein. Hab nur an alte Freundschaften gedacht.«

»Vielleicht sucht hier mehr als ein Mann nach einer Gefährtin?« Merced zeigte ein paar Grübchen, die in der Familie lagen.

Damon zuckte mit den Schultern. »Ich bin zu alt. Ich hab versucht, Winters Mutter zu heiraten, als sie schwanger wurde, aber sie hat jemand anderen genommen. Seitdem hüpfe ich von einer zur nächsten.«

»Ich bin mir sicher, dass es viele Frauen geben wird, die dir schöne Augen machen, Bruder.«

Damon erhob sich. »Vielen Dank, dass du uns so freundlich willkommen geheißen hast. Oh, und ich habe gehört, dass deine Tochter eine exzellente Wahl getroffen hat. Glückwunsch.« Er lächelte.

»Meine Tochter?« Merceds Wangen wurden blass.

Was habe ich gesagt? »Hat deine Tochter nicht den Alphanta Cole geheiratet, um das Bündnis mit den Harkers einzugehen?«

Er runzelte die Stirn. »Nein. Meine Tochter Analiese ist mit einem menschlichen Mann davongelaufen und wir bekommen gelegentlich Karten von ihr.«

»Ein Mensch? Wie hält sie sich an die Grundregel?«

Sein Stirnrunzeln grub tiefere Falten in seine Stirn. »Mir wurde versichert, dass ihr Partner nichts weiß. Wir haben Rudelspione in ihrer Nähe, um sicherzugehen, dass es ihr gutgeht und dieser Mensch weiter im Dunkeln tappt. Da sie eine Alphanta ist, hat sie mehr Kontrolle über ihre Triebe. Sie unternimmt regelmäßig Reisen, um sich zu verwandeln. Es gefällt ihr, so zu tun, als wäre sie ein Mensch. So wurde es mir berichtet.«

»Sich so zu entfremden, muss schwer für dich sein. Winter und ich haben unsere Probleme, aber ich kann mir ein Leben ohne ihn in meiner Nähe nicht vorstellen.«

Merced sah gleich noch älter aus. »Ja.«

»Was denkt das Rudel darüber?«

Er atmete aus. »Sie mögen es überhaupt nicht – manche weniger als andere.«

»Aber ich bin verwirrt. Ich habe Cole Harker gestern Abend im Way Station getroffen. Er sagte, seine Hochzeit hat das Bündnis besiegelt.«

Merced richtete sich etwas weiter auf. Ein großer Mann, bullig, aber nur ein paar Zentimeter kleiner als Damon, der noch immer den Mantel der Macht eines Alphas trug. »Cole Harker hat Paris Marketo geheiratet, meinen Sohn aus erster Ehe. Du erinnerst dich an meine erste Frau?«

Damon bekam keine Luft. Er presste die Worte hervor: »Ja, uh, sie war reizend und mächtig.«

»Sie starb bei Paris' Geburt.«

»Das tut mir sehr leid. Aber – aber Paris ist ein Mann.« Seine Finger ballten sich zu Fäusten.

»Ja.«

»Ich verstehe nicht.«

»Cole und Paris sind beide – an Männern interessiert.«

Damons Mund öffnete sich, schloss sich und klappte wieder auf. »Es gibt keine schwulen Werwölfe.«

»Paris ist ein Doppelgestaltwandler – Wolf und Panther – aber ich verstehe, was du meinst.«

Er rang damit, seine Stimme ruhig zu halten, und verlor. »Der Alphanta des verdammten Harker-Rudels ist schwul?«

»Ja.«

»Großer Gott, was soll ich denn Winter erzählen?«

***

Matt Partridge beugte sich tief zur staubigen Erde der Lichtung hinunter. Eine kleine Blutlache war trotz drei Tagen Untersuchung durch das FBI und die örtliche Polizei übersehen worden. Trotz der vielen Gerüche des Waldes hing der scharfe Eisengeruch noch immer schwach in der Luft. Aber er hatte schon immer einen besseren Geruchssinn als die meisten Leute gehabt.

Cole stand auf der anderen Seite der Lichtung, die Arme vor seiner breiten Brust verschränkt. »Es erscheint mir seltsam, eine Leiche bis hier raus zu bringen und sie dann öffentlich rumliegen zu lassen. Es gibt viele Stellen, an denen man sie hätte verstecken können, wo sie sehr viel schwieriger zu entdecken gewesen wäre.«

Matt stand auf und klopfte sich den Staub von den Händen. »Wir nehmen an, dass jemand die Leiche verstecken wollte, dann aber aus irgendeinem Grund vertrieben wurde. Sie haben Tierspuren gefunden. Große.«

»Wir haben hier wilde Hunde.«

Irgendetwas über die Geschwindigkeit, mit der Cole dies sagte, ließ Matt in das seltsame, hübsche Gesicht aufblicken. »Davon habe ich gehört. Vielleicht haben die Mörder einen von ihnen gesehen und sind abgehauen.«

»Möglich.«

»Es gibt aber keine Bissspuren am Körper. Nur Fußspuren.«

»Sind wir hier fertig?«

»Ja. Meine Leute haben den Ort vollständig untersucht.«

Cole verschwand im Buschwerk und Matt folgte ihm. Der Typ war ein großartiger Spurenleser, aber Matt hatte immer das Gefühl, dass er die Spuren sorgfältig auswählte. Sie kamen an einem großen Baum vorbei, den Matt erkannte. Sie gingen zum Fahrzeug zurück, nur auf einem anderen Weg. Es schien so, als würde Cole nicht wirklich wollen, dass Matt in diesem Wald rumschnüffelte.

Matt blickte nach unten und sah Fußspuren. »Warten Sie mal.« Der Richtung folgend, in die der Stiefelabdruck zeigte, ging Matt durch das dichte Blattwerk und kam auf einer anderen Lichtung raus. Auf dieser fanden sich Überreste eines Lagerfeuers und viele Fußabdrücke im Dreck. »Camper?«

»Vermutlich.«

Er deutete auf die aufgewühlte Erde nahe dem Feuer. »Das könnten Spuren eines Schlafsacks sein. Ziemlich raues Campen für Connecticut. Nicht mal ein Zelt.«

Cole verschränkte wieder die Arme und machte ein finsteres Gesicht, sagte aber nichts.

Matt untersuchte den Boden. Hinter einem Baumstamm lag ein sauber abgenagter Knochen, der sich deutlich vom grünen Unterholz abhob. »Was zum Teufel?« Matt holte ein paar Plastikhandschuhe aus der Tasche und zog sie an, dann hob er den Knochen auf und ließ ihn in eine Beweismitteltüte fallen.

Cole starrte ihn an. »Der ist von einem Reh.«

»Von Tieren getötet? Wieder diese Hunde?«

»Nein. Es wurde gebraten. Jemand hat es erschossen.«

»Es ist keine Jagdsaison, oder?«

Noch immer stirnrunzelnd schüttelte Cole den Kopf. »Vermutlich durch einen Bogen oder so was getötet. Sie wissen schon, diese Hightech-Bögen heutzutage.«

Matt blickte Cole einen Moment lang an. Ruhig, aber nervös. »Ich werde ihn trotzdem abgeben.«

Cole räusperte sich. »Eigentlich vermute ich, dass meine Verwandten hier gecampt haben. Sie wissen schon, die, die gestern Abend im Way Station waren? Sie sind wirklich Männer der Wildnis. Das hier sieht ganz nach ihnen aus.«

»Ich wusste nicht, dass die mit Ihnen verwandt sind. Ich dachte, Sie haben sie nicht erkannt?« Okay, Partridge, zügle dein Interesse.

»Habe ich nicht. Ich habe sie noch nie zuvor getroffen. Sie sind eigentlich mit meinem Ehemann verwandt.«

»Ehemann?«

»Ja. Paris Marketo. Sorry, ich bin davon ausgegangen, dass jeder weiß, dass ich schwul bin. Es hat vor ein paar Jahren hier ziemlich die Runde gemacht, als Paris und ich geheiratet haben.«

Matt versuchte, seine Stimme davon abzuhalten, atemlos zu klingen. »Paris? Die hinreißende Schönheit?« Verdammt, wie konnte er nicht gewusst haben, dass Cole Harker schwul war?

Cole lächelte und seinen Augen begannen zu leuchten. »Ja, das wäre dann wohl er.«

Matt hatte Paris während der Ermittlung in den Entführungsfällen letztes Jahr getroffen. Ihn zu übersehen, war schwer. Seine Schönheit war beinahe unwirklich. Irgendwie so, wie das platinblonde Wesen, das letzte Nacht hereingekommen war. »Ich habe ihn gesehen, als wir Lindsey Vanessens Entführungsfall untersucht haben.«

»Mit Seth Zakowsky.« Cole lächelte wieder, was nicht oft passierte. Vanessen und Zakowsky mussten für ihn eindeutig besonders sein.

»Ja. Komisch. Als Ihre Verwandten gestern Abend ins Way Station kamen, dachte ich, dass sie wie Lindsey Vanessen aussahen. Solch eine Haarfarbe sieht man nicht oft.«

»Stimmt. Vermutlich alle aus dem Norden. Aber meine Verwandten gehören eigentlich zur Marketo-Familie. Lindsey nicht.«

Matt sah auf die Beweismitteltüte hinunter. »Ich werfe die einfach weg, wenn wir an einem Mülleimer vorbeikommen, okay?«

»Danke. Ich bezweifle, dass sie eine Erlaubnis hatten. Sie töten in der Tat, um zu essen, was heutzutage ziemlich selten vorkommt.«

Sie gingen wieder los. Matt wischte sich seine Hand an einem Taschentuch ab. »Warum sind sie hier, wenn sie die Wildnis so sehr lieben?«

Cole zuckte mit den Schultern. »Ich habe gehört, dass Damon nach einer guten Ge–, ähm, Gemahlin für seinen Sohn sucht.«

»Eine arrangierte Ehe? Das ist heutzutage ziemlich seltsam. Vor allem für einen Mann.«

»Tut mir leid, ich habe mich falsch ausgedrückt. Ich denke, dort wo sie lebten, war er sehr einsam und es gab nicht viele passende Frauen. Damon will nicht, dass Winter wegen der Lebensentscheidungen seines Vaters leidet, also hat er ihn zurück zur Familie gebracht, wo es ein paar Frauen gibt, unter denen er wählen kann.«

»Das ergibt Sinn, denke ich.« Er schob sich unter ein paar tiefhängenden Ästen hindurch in Richtung von Coles geparktem Truck. »Winter.«

»Ja, so heißt der Mann. Hübsch, nicht wahr?«

»Wirklich hübsch.« Er schluckte sein Seufzen hinunter. Also sucht der Hübsche namens Winter nach einer Frau, die er heiraten konnte.

Scheiße.

***

»Danke für den Pulli.« Winter strich den weichen Strickpullover über seiner Brust glatt. Dieser stellte zusammen mit seiner besten Jeans – einer von zwei – sein Partyoutfit dar. Das Wetter des frühen Winters war warm geworden, daher brauchte er dank seines Werwolfstoffwechsels keine Jacke. Damon hatte seine schwarze Lederjacke eher als Sakko getragen und sie stand ihm großartig.

»Merced sagte, dass wir uns leger anziehen sollen, daher hoffe ich, dass das okay ist.« Er fummelte an seinem Kragen herum.

Sie gingen über den Parkplatz auf das niedrige Gebäude zu. Ein paar männliche Werwölfe eilten zur Tür hinein, als sie ankamen, daher musste dies das Versammlungsgebäude sein, das Merced Marketo ihm beschrieben hatte. Plötzlich blieb Damon stehen. »Winter.«

Sein Kopf fuhr abrupt hoch. »Ja, Sir?«

»Ich möchte, dass du Spaß hast, aber denk dran, dass dies hier verglichen mit uns zivilisierte Wölfe sind, also sei ein wenig vorsichtig. Nicht alles wird nach unserer Nase laufen.«

Winters Augen traten hervor. »Warte. Du hast mir seit Monaten erzählt, dass Marketo verdammt noch mal das Tollste der Welt ist, und jetzt sagst du mir, dass ich vorsichtig sein soll?«

Damon zuckte mit den Schultern. »Einige Sachen haben sich geändert, seit ich jung war. Behalte einen kühlen Kopf und denk dran, ich bin dein Vater und du tust, was ich dir sage.«

»Also, verdammt, Damon, das nenne ich mal widersprüchliche Botschaften.«

»Egal. Lass uns einfach reingehen.« Er ging auf den Eingang zu und drückte die Tür auf. Winter rannte, um ihn einzuholen.

Drinnen war es wie bei ihrem Eintreten ins Way Station vorgestern – mal zehn. Jeder sah sich zu ihnen um, aber diesmal waren nur Wölfe anwesend. Die Männer strafften die Schultern und die Augen der Damen weiteten sich. Der Geruch so vieler Werwölfe auf einem Haufen fegte Winter beinahe von den Füßen.

Merced Marketo eilte durch die Menge. »Damon, Winter. Willkommen.« Er wandte sich an die neugierige Gruppe. »Hört mal alle zu. Ich freue mich, euch meinen Halbbruder Damon und seinen Sohn Winter vorstellen zu dürfen. Sie sind aus Nordkanada hergekommen und planen, sich hier niederzulassen und Teil unserer Gemeinschaft zu werden. Bitte freundet euch mit ihnen an. Ich bin mir sicher, dass sie nach einer Wohnung und Arbeit suchen, also helft ihnen, sich zu Hause zu fühlen. Ich sollte erwähnen, meine Damen, dass beide Männer Single sind.«

Eine Frau warf ihren Kopf zurück. »Ahuuuuuuu.« Mehrere andere stimmten mit ein. Alle lachten, bis auf die jungen Männer.

Merced nahm Damons Arm. »Kommt. Ich stelle euch vor.« Er nahm sie mit zu einem großen, gut aussehenden Mann. Er war größer als die meisten und stank nach Alpha. »Das ist mein Freund Landon Harker, Alpha des Harker-Rudels.«

Damon schüttelte seine Hand. Der große Mann strahlte Ruhe und Ausgeglichenheit aus, im Gegensatz zu Merced, der in seiner Rolle noch angespannter und kontrollierter war. Landon Harker streckte Winter die Hand hin. »Ich freue mich sehr, Sie kennenzulernen. Es ist gut, neues Blut –« Er grinste. »– und neue Stärke im Rudel zu haben.«

Ah, gut. Also unterschätzte dieser Mann Damon nicht. Er erkannte einen Gleichrangigen, wenn er ihn sah. Winter sah sich in dem großen, offenen, von Wölfen bevölkerten Raum um. In einer Ecke erspähte er den stämmigen älteren Wolf, den er im Way Station gesehen hatte. Vielleicht konnten ein paar clever gestellte Fragen ihm ein paar Informationen über den Menschen entlocken, der an ihrem Tisch gesessen hatte.

Eine Hand umfasste seinen Arm und Winter zuckte zusammen. Er sah in die leuchtenden, braunen Augen einer sehr hübschen jungen Frau hinunter. Sie lächelte. »Hi, ich bin Candy. Ich dachte, ich sollte mich vorstellen, ehe die anderen Frauen hier vergessen, dass sie Wölfe sind, und anfangen, sich wie ein Haufen Katzen gegenseitig die Augen auszukratzen.«

Er grinste. »Sollte ich Blut erwarten?«

Sie lächelte und entblößte sehr weiße, spitze Zähne. »Könnte passieren. Wollen wir etwas zusammen essen?«

»Sicher.« Okay, sie war wirklich attraktiv. Wo war diese plötzliche, unkontrollierbare Faszination, die Damon versprochen hatte? Er wandte sich zu seinem Vater und den Alphas um. »Entschuldigt ihr mich bitte?« Damon blickte kurz zu der Frau und lächelte wie ein Spinner. Winter runzelte die Stirn. Mach dir keine Hoffnung, alter Mann.

Er folgte ihr in einen separaten Raum, ebenfalls groß, der einen riesigen Buffettisch beherbergte, der unter den Tabletts voller Essen – hauptsächlich Fleisch – ächzte. Das Gemüse sah dekorativ aus. Eine Schlange hungrig aussehender Wölfe, die bis zur Tür reichte, umklammerte ihre Teller. Sie stellten sich am Ende der Schlange an.

Sie sah zu ihm auf. »Also bist du ein Marketo?«

Er zuckte mit den Schultern. »Glaub schon. Ich hab das jetzt erst erfahren. Mein Name ist Thane.«

»Das ist echt eine tolle Haarfarbe, die dein Vater und du habt. Muss von deiner Großmutter vererbt worden sein.«

»Darüber weiß ich nicht viel.«

»Es gibt nur einen anderen Wolf, den ich je mit solch einer Haarfarbe gesehen habe. Hast du Lindsey Vanessen schon kennengelernt?«

»Nein.« Winter sah in Richtung Zimmerecke. Der große Wolf hing dort noch immer herum, sprach mit ein paar jüngeren Typen und einem anderen großen Mann, der älter und verdammt fies aussah. Der stämmige Mann sah auf, als wollte er sich vielleicht vergewissern, dass niemand zuhörte. Winter sah Candy an. »Wer ist dieser große Mann da in der Ecke?«

»Wo?«

Er nickte. Da der Kerl ein wenig paranoid erschien, wollte er nicht auf ihn zeigen.

»Der mit den Extrapfunden? Das ist Ben Freedman, der Marshal.«

»Ich habe ihn und Cole Harker gestern Abend mit einem menschlichen Mann zusammensitzen sehen. Ich vermute, dass er viel mit Menschen zu tun haben muss.«

Sie zuckte die Achseln. »Denke schon, aber die hiesigen Marshals gehören alle zum Rudel.«

Sie schafften es zum Anfang der Schlange und sie begann, Fleisch auf ihren Teller zu schaufeln. »Cole Harker ist auf jeden Fall ein Traum auf zwei Beinen.« Sie seufzte. »Zu schade, dass er verheiratet ist und – du weißt schon.« Sie sah zu ihm auf und verzog das Gesicht.

Auf der Suche nach blutigen Fleischstücken durchkämmte er den Rindfleischhaufen mit einer Serviergabel. Verdammt, alles durchgebraten. »Nein, weiß ich nicht.«

Sie sah sich um und flüsterte dann: »Schwul. Cole Harker ist schwul und mit Paris Marketo verheiratet, der genauso wunderschön ist, wenn man auf Exoten steht. Diese Katze ist einer, das kann ich dir sagen. Und tanzen? Gütiger Himmel, er könnte den Lack von deinem Auto brennen. Aber sie lassen es nur zusammen krachen, was die Verschwendung des Jahrhunderts ist, wenn du mich fragst.«

Sein Herz klopfte schnell. Sei cool. War er beeindruckt? Verdammt ja, aber zu versuchen, nicht zu lachen, rangierte auf den vordersten Plätzen seiner Top-Ten-Lektionen in Selbstkontrolle.

Kapitel 3

Winter starrte Cole Harker an, der auf der anderen Seite des Raumes stand. Der schöne, schwule, männliche Werwolf. »Interessant.«