Professor Zamorra 1234 - Thilo Schwichtenberg - E-Book

Professor Zamorra 1234 E-Book

Thilo Schwichtenberg

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Beschreibung

Chéri!" Sie bekam die Verzweiflung nicht aus der Stimme! "Ich liebe dich. Ich liebe dich trotz allem!"
Rückwärts ging Nicole zur Tür. "Ich weiß, dass dein liebendes Ich ganz tief in dir verborgen ist. Suche es. Finde es. Und liebe mich wieder, wie ich dich noch immer liebe."
Sie stand im Türrahmen.
Die Waffe hielt Zamorra weiterhin auf sie gerichtet.
Stand sie auf Blau oder Rot? Auf Betäuben oder Töten?
Der Meister des Übersinnlichen nickte. "Ich weiß", sprach er milde. "Ich liebe dich doch auch ..."
Dann drückte er ab.


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Inhalt

Cover

Personenliste

Invasion der Killerhörnchen

Leserseite

Vorschau

Impressum

Die Hauptpersonen des Romans sind

Professor Zamorra: Der Meister des Übersinnlichen

Nicole Duval: Zamorras Partnerin

Sam McTaggart: Ex-Soldat und Dämonenjäger

Kyra: eine junge Vogeldämonin

Thomas Craft: neuer Butler auf Château Montagne

Kronara: Die Wandlerin im Körper des ehemaligen Dämons Kronar

Stygia: neue Fürstin der Finsternis und Herrin der Hölle

Belial: Erzdämon

Astaroth: Erzdämon, Vorsitzender des Höllentribunals

Asmodis: ehemaliger Fürst der Finsternis

Baba Yaga: Elementarin

Grohmhyrxxa: das Monster mit dem Fliegenkopf

sowie ... zwei Special Guest Stars ...

Invasion der Killerhörnchen

von Thilo Schwichtenberg

Chéri!« Sie bekam die Verzweiflung nicht aus der Stimme! »Ich liebe dich. Ich liebe dich trotz allem!«

Rückwärts ging Nicole zur Tür. »Ich weiß, dass dein liebendes Ich ganz tief in dir verborgen ist. Suche es. Finde es. Und liebe mich wieder, wie ich dich noch immer liebe.«

Sie stand im Türrahmen.

Die Waffe hielt Zamorra weiterhin auf sie gerichtet.

Stand sie auf Blau oder Rot? Auf Betäuben oder Töten?

Der Meister des Übersinnlichen nickte. »Ich weiß«, sprach er milde. »Ich liebe dich doch auch ...«

Dann drückte er ab.

Ein Loch schmorte sich neben ihr ins Holz.

Die Waffe war auf Töten eingestellt!

»... solange du unsere pelzigen Freunde in Ruhe lässt.« Er winkte sie hinaus.

Dann rief er ihr fast schon fröhlich nach: »Im Übrigen: Das war die letzte Warnung.«

»So kommen wir nicht weiter!« Sam McTaggart konnte einfach nicht stillstehen.

Aufgebracht lief er um die kleine Gruppe, die sich im Eingangsbereich des Châteaus versammelt hatte, herum.

Kyra, die junge Vogeldämonin, stand dicht neben Thomas, dem neuen Butler des Schlosses. Und der sah aus braunen Augen unentwegt dem Amerikaner hinterher.

Sie waren schon ein bunter Haufen, fand Nicole Duval.

Sozusagen die letzten vier Mohikaner.

Nun gut, immerhin noch drei mehr als besagter letzter Mohikaner aus dem gleichnamigen Buch des amerikanischen Schriftstellers James Fenimore Cooper.

»Wir kommen also an die Viecher nicht heran. Ergo müssen wir ihre Beschützer ausschalten.« Der Ex-Soldat sprach mehr zu sich selbst. »Ich muss irgendwo noch Pfeilgift haben. In verdünnter Form verabreicht, können wir den Feind für eine Weile lahmlegen. Ja, so müsste es gehen. Ich habe auch noch ein Blasrohr.« Er blieb stehen, suchte und fand Nicoles Blick. »Und mit Lucia fangen wir an. Ich müsste nur noch über das Mischungsverhältnis nachdenken.«

Als er sich wieder in Bewegung setzen wollte, versperrte ihm Nicole den Weg. »Würdest du dich bitte beruhigen?«

»Hm?« Der hagere Amerikaner wollte ihr ausweichen.

»Stopp, verdammt!« Nicole hielt ihn am Arm fest.

Erst jetzt fand Sam in die Wirklichkeit zurück.

»Wir wollten die Lage besprechen. Gemeinsam. Hast du das vergessen?« Nicole versuchte ruhig zu bleiben. Doch die Zeit drängte. Wer wusste schon, was die nächste Stufe der Hörnchen-Eskalierung mit sich brachte. Tatsächlich einen Angriff?

Sam funkelte sie aus grünen Augen an, blieb aber zumindest still.

Die schöne Französin sprach weiter. »Wir wollten den anderen jeweils ein Hörnchen entwenden. Oder besser stehlen. Das hat jedoch in keinem Fall geklappt. Lucia und Zamorra sind sogar so weit gegangen, die Viecher mit der Waffe zu verteidigen.«

»Also müssen wir, um an die Tiere zu kommen, die Menschen ausschalten.«

»Sam! Wir sind eine Gemeinschaft! Hast du das vergessen? Hier geht es nicht um einen Feind, sondern um unsere Freunde!« Nicole sprach leidenschaftlich.

Kyra und Thomas nickten vorsichtig.

Sam blieb hart. »Sie sind bösartig und gnadenlos durch die Viecher geworden. Das ist ein Fakt.«

»Das ist wahr«, meinte nun auch die Vogeldämonin. »Pascal und Faolan haben mir wirklich nichts getan, aber ich hatte in ihrer Gegenwart einfach nur Angst.«

»Ja doch.« Nicole atmete tief durch. »Aber irgendetwas hat Besitz von ihnen ergriffen. Die Schwarzblütigen können es eigentlich nicht sein, da die M-Abwehr funktioniert. Vielleicht ist es ein Angriff der DYNASTIE DER EWIGEN, der MÄCHTIGEN oder der Unsichtbaren, vielleicht steckt Kelan und der Orden der Tausend dahinter, oder es ist ein völlig neuer Gegner. Wir wissen es nicht.

Was wir aber wissen, ist, dass unsere Freunde infiziert und bis jetzt nur lahmgelegt wurden. Aber es bleiben noch immer unsere Freunde. Sie sind gewiss nicht freiwillig so geworden. Also werden wir sie wie Freunde und nicht wie Feinde behandeln. Ist das klar?«

Sam winkte ab. »Es ist euer Schloss. Du bist der Boss.« Es klang weniger genervt, als frustriert. Er straffte sich. »Wie lautet der Plan?«

»Wir gehen in die Offensive. Aber in die ehrliche. Ich glaube, damit kommen wir vielleicht weiter.«

»Was soll das bedeuten?« McTaggart kniff die Augen zusammen. »Willst du dir die Biester jetzt etwa schenken lassen?«

Nicole lächelte. »Genau.«

»Du bist verrückt.«

Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Die Infizierten scheinen mit den Tieren einen Verbund zu bilden. Anscheinend verständigen sie sich untereinander, was gerade wo passiert. Wir werden ihnen also direkt sagen, dass wir Experimente mit den Kleinen durchführen wollen. Aber Untersuchungen, die den Kleinen nicht unbedingt wehtun. Wir sagen Zamorra und den anderen, dass wir erst, wenn wir nichts Verdächtiges finden, die Hörnchen so liebhaben werden, wie es die anderen jetzt schon tun. Damit bekommen wir vielleicht einige Tiere in unsere Hände.«

»Ich will eins öffnen«, beharrte Sam.

»Nun lass uns einen Schritt nach dem anderen tun. Jeder geht zu seiner Gruppe und fragt direkt nach einem Hörnchen. Freundlich, höflich. Kommt ein Nein, dann ziehen wir uns zurück. Aber das glaube ich fast nicht.«

»Das würde bedeuten, dass ich nur in der Tür stehen bleiben müsste, um meine Frage aussprechen zu dürfen.« Endlich hatte sich auch Thomas an der Diskussion beteiligt.

»Ja. Sag ihnen, dass du den Tieren nicht traust und ihnen deshalb nicht in die Augen schauen wirst. Versuchen wir es mit Ehrlichkeit.« Erst jetzt bemerkte Nicole, dass sie Thomas geduzt hatte.

»Versuchen wir es.« Kyras Kopf ruckte geschmeidig, dann nickte sie.

Nicole versuche ein Lächeln. »Na dann los.«

Zaudernd setzen sich Kyra und Thomas in Bewegung.

McTaggart zögerte. Ihm schien der Plan zu missfallen.

»Eins noch!«

Die neuen Mitstreiter drehten sich um, schauten zu Nicole.

»Dass wir alle in den letzten Monaten fast schon zu einer Gemeinschaft zusammengewachsen sind, habt ihr sicher auf die eine oder andere Art schon gespürt.«

Ein Kopfnicken folgte.

»Es gibt nicht nur den Butler oder den Gast, den Schlossherr oder die Köchin. Unser Schloss ist ein Hort der Gleichheit, der Freiheit und Brüderlichkeit, so abgedroschen das auch klingen mag. Jeder darf so leben, wie er es gern möchte. Vorausgesetzt, er schränkt die Freiheit des anderen nicht ein.

Doch unser Schloss ist auch ein Brennpunkt. Es ist Angriffsziel all der Mächte, die unterdrücken, die herrschen, die versklaven wollen.

Deshalb können wir es uns gar nicht leisten, dass jeder nur das ist, was er von Berufswegen gelernt hat oder von seiner Natur aus ist.

Dass wir so leben können, muss also durchaus verteidigt werden.« Nicole sah die drei traurig an. »Das ist anscheinend leider eines dieser verworrenen Gesetze des Multiversums.

Ich weiß, dass euch das schwer fällt, und ich bin unendlich dankbar dafür, dass ihr euch nun auch auf ein euch fremdes Gebiet wagt. Das ist alles nicht einfach und sehr gefährlich, das muss ich gar nicht sagen. Ich möchte euch aber trotzdem danken, dass ihr euch hier und heute bisher so tapfer eingebracht habt.«

Nicole atmete aus. Sie schüttelte den Kopf. »Unglaublich. Normalerweise sagt das Zamorra, und ich nehme eher die Position von Sam ein. Ihr seht, auch ich lerne gerade wieder dazu.«

Sam sprach leise, fast sanft. »Können wir jetzt?«

»Ja.« Nicole gönnte sich ein breites Lächeln.

Dann schwärmten sie aus.

Er klopfte an die Küchentür.

»Herein.« Das kam von drinnen.

Thomas fand, dass es normal klang.

War das gut? Oder war das nicht eher schlecht?

Wo war er hier nur hingeraten?

Diener wollte er sein und dienen. Sich im Hintergrund halten und im Hintergrund an die Spitze der Dienerschaft gelangen.

Doch nun? Jetzt war er schon wieder so eine Art James Bond.

Der trug wenigstens eine Waffe. Doch er? Nichts.

Ungeschützt würde er gleich seine Frage stellen.

Würden ihn die Hörnchen anfallen? Würde ihn Madame Claire mit dem Fleischmesser attackieren?

Was würde William tun? Vor ihm hatte er seltsamerweise die meiste Angst.

Wenn das alles vorüber war, sollte er dann nicht seinen Dienst quittieren?

Aber würde er damit nicht den Baron vor den Kopf stoßen und vor allem Mademoiselle Duval?

Thomas spürte zum ersten Mal, dass ihn diese Frau irgendwie anzog.

Nein, nicht in sexueller Hinsicht. Aber sie war so taff, so stark. Sie war ... sie selbst!

Sie versteckte sich nicht. Sie gab zu, wenn sie etwas nicht genau wusste. Sie gab ihre Fehler zu! Und blieb trotzdem stark dabei.

»Herein!«, kam es abermals von drinnen.

Und Thomas öffnete die Tür.

Die Küche war ... voller Hörnchen! Sie saßen auf Tischen und Kommoden, auf der Anrichte und den Schränken.

»Da sind Sie wieder.« Williams Stimme klang neutral. Oder eher so, als wüsste er, welche Frage nun kam. Obwohl er mit dem Rücken zu Thomas saß.

Der Engländer zögerte. »Ich möchte fragen ...« Er brach ab, dachte an Mademoiselle Duval und straffte sich. »Ich möchte um ein Hörnchen bitten. Wir möchten es untersuchen. Wir wollen ihm nicht wehtun. Aber bevor wir sie wirklich liebhaben, möchten wir uns von ihrer Unschuld überzeugen.« Nun war es heraus.

»Was sagst du dazu?« Madame Claire sah nicht auf, spielte weiterhin mit den Tieren, schien aber dennoch zu William zu sprechen.

»Ich denke«, sagte der Butler und verstummte. Dann drehte er sich halb zu Thomas herum und sah ihm direkt in die Augen.

Thomas hielt dem Blick stand.

Veränderte er sich nun? Veränderte sich etwas in ihm? Er glaubte nicht.

»Nun, ich denke, wir können jetzt Mister Thomas ein paar unserer Freunde anvertrauen.« Der Schotte stand auf und beugte sich über den Tisch. Dann hielt er beide Arme waagerecht vor der Brust.

Sechs Hörnchen kletterten auf diesen Steg.

William trat leicht humpelnd zu Thomas. »Bitte sehr. Sehen Sie ihnen noch nicht in die Augen. Erst wenn Sie sich von der Aufrichtigkeit der Tiere überzeigt haben.« Er lächelte.

Auch Thomas legte die Arme waagerecht über die Brust.

Die Kleinen wechselten den Träger. Sie sahen ihn nicht an, verhielten sich mucksmäuschenstill.

»Haben Sie«, Thomas räusperte sich, »haben Sie recht herzlichen Dank.« Würdevoll schritt er durch die Tür. Das war gar nicht so einfach. Denn viel lieber wäre er jetzt weggelaufen!

Ohne die Hörnchen.

Noch einmal tief durchatmen.

Dann anklopfen.

Wusste er schon Bescheid? Hatte er vielleicht sogar ihre Unterredung in der Eingangshalle belauscht? Jetzt würde es sich zeigen.

»Komm herein.«

Das klang, fand Nicole, als wüsste Zamorra tatsächlich Bescheid.

Abermals stand sie vor dem Schreibtisch. Die Hörnchen waren überall. Auf den hufeisenförmig zusammengestellten Arbeitstischen, auf den Schränken, ja sogar auf Zamorras Schulter.

Unwillkürlich sah sie nach kleinen Köddeln, doch die Viecher schienen keine Murmeln zu produzieren. Auch das war nicht normal.

Die Strahlwaffe war nicht zu sehen.

»Und? Was ist diesmal dein Begehr? Was wirst du mir diesmal vorspielen?«

Nicole setzte alles auf eine Karte. »Nichts. Und das weißt du auch. Ich erbitte mir diesmal ein Hörnchen von dir. Es tut mir leid, aber wir glauben euch noch immer nicht und möchten die Tiere einmal mehr untersuchen.«

»So sei es.«

Zamorra sah sie an.

Es war Zamorra! Der Zamorra, den sie seit über vier Jahrzehnten liebte. Ohne den sie sich ihr Leben einfach nicht vorstellen konnte.

Und doch hatte sich ein unsichtbarer, aber sehr wohl deutlich fühlbarer Schleier vor seine Augen, ach, über seine Aura gelegt.

In diesem Moment war sich Nicole nicht sicher, ob es nicht vielleicht doch besser war, den Hörnchen zu erliegen und ihm dadurch wieder nah zu sein. Ihm, dem Geliebten!

Nein!, maßregelte sie sich. Denn dann würden sie beide die Hörnchen mehr lieben als sich selbst. Das ging nicht. Das durfte nicht sein!

Die Biester würden permanent zwischen ihnen stehen!

Du bist doch eifersüchtig, rief ein Stimmchen in ihr.

Nicole schüttelte unmerklich den Kopf.

»Na, erwachsen da etwa erste Zweifel in dir?« Zamorra sprach sanft und voller Wärme. Voller Liebe.

Nicole spürte das Herz. Es klopfte wie wild. Die Arme kribbelten, die Hände, die Finger.

Sollte sie Zamorra jetzt einfach umarmen? Die Biester beiseiteschieben und ihn nie wieder loslassen!

»Nun, meine Freunde, wer von euch stellt sich freiwillig zur Verfügung? Wer möchte von meiner Gefährtin getestet werden?«

Sechs Hörnchen hoben ihr Köpfchen, sahen Zamorra an, witterten und drehten sich zu Nicole.

»Du siehst, wir vertrauen euch.« Es klang voller Mitgefühl, und doch spürte Nicole die Drohung mitschwingen. Die ... tödliche Drohung!

»Bitte.« Er breitete die Arme aus.

Aber nicht für sie!

Nicole blinzelte. Die Träne rann trotzdem die Wange hinab. Fiel in das Fell eines Tieres. Das Kleine schnurrte wohlig.

Sie beugte sich zu den Kreaturen hinab. »Können sie auf meiner Schulter sitzen?«

»Sie können vieles. Wenn du ihnen vertraust.«

Zamorra tat keinen Handschlag, ihr zu helfen. Er beobachtete nur, wie sie jeweils zwei der Biester auf die linke und die rechte Schulter setzte. Sie krallten sich nicht fest. Nur Wärme spürte sie. Wohlige Wärme.

Die restlichen beiden ließ sie auf den Handflächen Platz nehmen.

»Gut, dann werde ich mal wieder gehen.«

»Natürlich.« Zamorra kraulte ein Tier, das sich auf den Rücken gelegt hatte.

Es schnurrte. Weitere Hörnchen schmiegten sich an ihn und begannen ebenfalls zu schnurren.

Es klang wie ein rhythmischer, fast einlullender Choral.

Ja, es besaß durchaus etwas Sakrales!

»Chéri«, Nicole konnte kaum an sich halten. Alle weiteren Worte waren zwecklos, doch sie konnte, nein, sie wollte nicht anders. »Chéri, ich liebe dich, und das weiß du. Ich finde tatsächlich nicht die Freude an ihnen wie du, aber ich will es mit ihnen zumindest versuchen.«

Professor Zamorra deMontagne nickte. Er bestätigte eine Tatsache wie den Wochentag oder die Uhrzeit.

Nicole musste sich zwingen, nicht schreiend das Zimmer zu verlassen.

Die Hörnchen auf der Schulter bewegten sich nicht. Die schöne Französin kam sich vor, als wenn sie die Kleinen zum Schafott führen würde. Aber war es nicht auch so?

Sie spürte die stechenden Blicke des Lebensgefährten im Rücken. Sie spürte die Gänsehaut, die sich langsam ausbreitete.

Am liebsten hätte sie die Tiere einzeln gegen die Wand geklatscht!

Was dachte sie da? Die Hörnchen waren doch die einzig Vernünftigen gerade.

Verrückt, was ihr alles im Kopf herumschwirrte. Es war alles so chaotisch.

Sie stockte. Das konnte nur ein Test sein!

Nicht die Tiere waren die Versuchskaninchen, sondern sie!

Avalon

Lilith und Kronara materialisierten auf Avalon, der Feeninsel, dem Herz der neuen Hölle. Denn unter Avalon befand sich, verbunden durch den Schlund und verborgen hinter der FLAMMENWAND, LUZIFERs ureigene Sphäre.

Kronara war hin und hergerissen. Die Wandlerin im Körper des verstorbenen Dämons Kronar nahm instinktiv etwas Abstand von der ehemaligen Fürstin der Finsternis und Herrin der Hölle.

Doch LUZIFERs erste Dämonin schien das gar nicht zu bemerken. Sie besaß nur noch Augen für die Blume der Verdammnis. Deren Wurzeln steckten wie Saugrüssel in Liliths linkem Unterarm.

Das musste doch wehtun! Und doch strich Lilith immer und immer wieder über die Blüten, ja, sie schien mit ihnen sogar im geistigen Austausch zu stehen. Die ganze Zeit über belächelte sie die Blume mit einem fast schon debilen Gesichtsausdruck.

War die Dämonin überhaupt noch lebensfähig? Bereits jetzt sah sie recht ausgezehrt aus.

Und nun? Was sollte Kronara nun tun? Wie es aussah, hatte Lilith LUZIFERs Probe nicht bestanden. Sie schien den HÖLLENKAISER tatsächlich nicht mit jeder Faser ihres Seins zu lieben.

Doch Kronara fühlte sich dem HÖLLENKAISER verbunden! Er war für sie der Gott aller Dämonen. Ihm musste sie untertan sein!

Und doch war sie Lilith gefolgt.

Wenn sie die ehemalige Fürstin der Finsternis mehr liebte als LUZIFER ... müsste sie dann nicht ebenfalls der Macht der Blume erliegen?

Aber das ... schien nicht der Fall zu sein.

Oder war es am Ende einzig und allein Stygias perfider Plan gewesen, Lilith ein für alle Mal aus dem Weg zu räumen?