10 Einhorngeschichten über Mut, Freundschaft & Magie
Vorlesegeschichten für Einhorn-Fans ab 4 Jahren
Mirko Kukuk
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Inhalt
Titelseite
Impressum
1. Sparkle und das verlorene Leuchten
2. Der Tag, an dem die Farben verschwanden
3. Pippa lernt fliegen
4. Das Geheimnis der Sternenstaubquelle
5. Das Rätsel des verschwundenen Regenbogens
6. Das kleine Einhorn, das nicht funkeln konnte
7. Die Suche nach der verlorenen Traumfeder
8. Das Einhorn, das zu schnell war
9. Der Wunschstern, der nicht leuchten wollte
10. Das verlorene Lied der Einhornflöte
Nachwort:
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1. Sparkle und das verlorene Leuchten
Im Herzen des Funkelwaldes, wo die Bäume bis in den Himmel ragten und die Blumen in allen Regenbogenfarben blühten, lebte ein kleines Einhorn namens Sparkle. Sparkle war noch jung, aber es hatte etwas ganz Besonderes an sich: Sein Horn leuchtete jeden Morgen so hell, dass es die Tautropfen an den Grashalmen zum Glitzern brachte und die ersten Sonnenstrahlen in den Wald lockte. Wenn Sparkle mit seinem Horn eine Blume berührte, entfaltete diese sofort ihre schönsten Blütenblätter. Es war eine Freude, Sparkle bei seiner Morgenrunde zuzusehen. Alle Tiere des Waldes liebten es, wenn Sparkle vorbeikam und sein Leuchten den Tag erhellte.
Doch eines Tages, als die ersten Vögel zu zwitschern begannen und der Wald langsam erwachte, spürte Sparkle etwas Merkwürdiges. Es reckte sein Horn, bereit, die Welt zu begrüßen, aber… nichts geschah. Kein einziges Funkeln. Sein Horn war stumpf und grau, wie ein alter Stein. Sparkle rieb es mit seinen Hufen, schüttelte seinen Kopf, aber das Leuchten blieb verschwunden. Eine kleine Träne kullerte über seine Wange. „Oh nein! Mein Leuchten ist weg!“, flüsterte es traurig. „Was soll ich nur tun?“
Verunsichert und mit gesenktem Kopf trottete Sparkle zu seinem Freund, der weisen alten Eule Uhu, die hoch oben in einer alten Eiche wohnte. „Uhu“, murmelte Sparkle, „mein Leuchten ist weg. Ich kann die Blumen nicht zum Blühen bringen und die Sonne scheint nicht so hell wie sonst.“ Uhu blinzelte mit ihren großen, runden Augen. „Hmm, das ist in der Tat merkwürdig, kleines Einhorn“, sagte sie mit tiefer Stimme. „Das Leuchten kommt aus deinem Herzen. Vielleicht ist es nur ein bisschen müde geworden.“
Sparkle verstand nicht ganz, was Uhu meinte. Wie konnte sein Herz leuchten? Doch es war bereit, alles zu versuchen. „Was soll ich tun, Uhu?“, fragte es hoffnungsvoll. „Beginne eine Reise“, riet Uhu. „Sprich mit den Geschöpfen des Waldes. Vielleicht findest du auf deinem Weg das Leuchten wieder.“
So machte sich Sparkle auf den Weg. Zuerst traf es auf den frechen Eichhörnchen Finn, der gerade eine Nuss vergraben wollte. „Guten Morgen, Finn“, sagte Sparkle leise. „Mein Leuchten ist weg.“ Finn, der normalerweise vor Energie sprühte, sah Sparkle traurig an. „Oh, das ist schade, Sparkle! Wenn dein Horn nicht leuchtet, ist der Wald so… so gewöhnlich. Lass uns zusammen suchen!“ Finn führte Sparkle zu einem Feld voller wunderschöner Wildblumen. „Vielleicht ist dein Leuchten hierhergeflogen?“, zwitscherte er und sprang von Blüte zu Blüte. Sie suchten lange, aber das Leuchten war nirgends zu finden.
Weiter ging Sparkle zum Funkelsee, dessen Oberfläche normalerweise wie tausend Diamanten glitzerte. Heute lag er still und dunkel da. Am Ufer traf es den verspielten Schmetterling Luna, dessen Flügel normalerweise in den schillerndsten Farben tanzten. Doch heute waren ihre Flügel blass und matt. „Sparkle! Dein Leuchten! Es ist fort!“, rief Luna erschrocken. „Der See ist so dunkel ohne dich!“ Luna schlug vor, den See abzusuchen. Sie flogen über das Wasser, tauchten vorsichtig zwischen den Seerosen hindurch, aber auch hier gab es keine Spur von Sparkles Leuchten. Sparkle wurde immer trauriger. „Vielleicht ist es für immer weg“, dachte es.
Als die Sonne langsam tiefer sank und der Wald in lange Schatten tauchte, kam Sparkle zu einer kleinen Lichtung. Dort sah es ein kleines Hasenkind, das weinte. Eine seiner Pfoten steckte in einer Astgabel fest, und es versuchte vergeblich, sich zu befreien. Sparkle zögerte nicht. Es vergaß für einen Moment sein eigenes Problem. Vorsichtig, damit es das Hasenkind nicht erschreckte, beugte es sich hinunter. Es versuchte, den Ast mit seinem Horn zu bewegen, aber es war zu fest. Dann versuchte es, mit seinen Hufen vorsichtig den Ast zu lockern. Es schob und zog, und schließlich, mit einer letzten Anstrengung, gab der Ast nach. Das Hasenkind konnte seine Pfote befreien und sprang glücklich davon. „Danke, Sparkle!“, rief es und huschte in den Schutz seiner Mutter.
In diesem Moment, als Sparkle dem kleinen Hasenkind geholfen hatte, geschah etwas Wunderbares. Ein warmes Gefühl breitete sich in seinem Herzen aus. Es war wie eine winzige Flamme, die immer größer wurde. Und dann… ganz langsam… begann sein Horn zu glänzen. Zuerst nur ein schwacher Schimmer, dann wurde es heller und heller, bis es wieder in seinem vollen, strahlenden Glanz erstrahlte! Die Tautropfen auf den Grashalmen fingen an zu funkeln, die umliegenden Blumen öffneten ihre Knospen und der ganze Wald schien aufzuatmen.
Sparkle war überglücklich! Es rannte zurück zu Uhu, dem Eichhörnchen Finn und dem Schmetterling Luna. „Mein Leuchten ist wieder da!“, rief es jubelnd. „Ich habe es gefunden, als ich dem Hasenkind geholfen habe!“ Uhu nickte weise. „Siehst du, kleines Einhorn? Dein Leuchten war nie wirklich weg. Es kommt aus der Güte in deinem Herzen. Jede freundliche Tat, jeder mutige Schritt – all das lässt dein inneres Licht strahlen. Und dieses Licht ist viel stärker als jedes äußere Funkeln.“