10 heiße Stories - Jens Andersen - E-Book

10 heiße Stories E-Book

Jens Andersen

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Beschreibung

So platt wie der Titel klingen mag, so sehr trifft er aber auch den Kern des Inhaltes. Jens Andersen schreibt ohne Umschweife offen und direkt. Wer also Blümchensex erwartet, der wird enttäuscht sein. Die Geschichten sind über viele Jahre hinweg entstanden und deshalb jede für sich ein abgeschlossenes erotisches Abenteuer. Lassen Sie sich mitnehmen in Situationen aus dem Alltag, die eine unterwartete erotische Wendung nehmen.

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Seitenzahl: 133

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10 heiße Stories

10 heiße StoriesDie Kollegin aus dem PuffEine heiße MittagspauseÜberstundenMännertraum - Eine DreiergeschichteEin StrandabenteuerIm Sommerregenein hotelabenteuereine erotische ZugfahrtHeißes Treiben im SchneeDer erste SeitensprungImpressum

10 heiße Stories

 Lieber Leser,

Sie halten mein Erstlingswerk in Ihren Händen. Und ich hoffe Sie sind wenigstens ein Stück weit so aufgeragt, wie ich es war als ich mich zur Veröffentlichung entschieden habe. Ich habe mein gesamtes Berufsleben als Zollbeamter verbracht und leider nicht den zeitlichen Spielraum gehabt meine Kreativität auszuleben. Nach Eintritt in den Ruhestand habe ich jetzt nicht nur die Zeit sondern noch mehr Lust mich dem Niederschreiben all der erotischen Geschichten in meinem Kopf zu widmen.

Es wäre sehr schade, wenn das Ergebnis dann nur in meinem Bücherregal stehen würde. Deshalb habe ich mich entschlossen mit 64 Jahren Autor zu werden und die Öffentlichkeit an meinen fiktiven und garantiert nicht jugendfreien Geschichten teilhaben zu lassen.

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen meiner 10 heißen Stories,

Ihr Jens Andersen

 Die Kollegin aus dem Puff

Wenn er sein aktuelles Leben betrachtete, konnte er eigentlich zufrieden sein. Ende 30 hat er als Architekt beruflich einen guten Stand erreicht, keine glänzende Karriere, aber er verdiente sein Geld. Er war verheiratet, mit einer sehr hübschen ehemaligen Kommilitonin. Er hatte eine Tochter, sieben Jahre alt, seine kleine Prinzessin.

Im Allgemeinen fühlte er sich sehr wohl mit seinem Status. Doch manchmal rieb ihn auch der Alltag, der tägliche Gang der Dinge und der Stress im Beruf auf. Dann nervte ihn, dass schon am Frühstückstisch Auseinandersetzungen um Kleinigkeiten anstanden. Seine Frau ihm allerlei Aufträge für den Heimweg auflud. Seine Tochter quengelte, dass ihre Klamotten viel zu warm für die Schule seien. Dem folgte der morgendliche Stau, weil mal wieder eine Baufirma sich an der Autobahn gesund stieß. Kaum ihm Büro angekommen, stürmten auf ihn verschobene Termine, kurzfristige Anfragen und die Nachricht von Schwierigkeiten auf einer der Baustellen ein. Abends geschafft daheim angekommen, stand ihn dann der Sinn nach einem gemütlichen Abend auf der Couch, eine nette DVD eingeschmissen und seine Frau in den Arm gekuschelt. Doch die wollte Schwierigkeiten mit der Tochter diskutieren, die Wahl zum Elternbeirat stand an und der Sommerurlaub war noch zu planen.

An solchen Tagen ließ er sich beim Autofahren Zeit, legte eine alte CD ein und blickte melancholisch auf vergangene Zeiten zurück. Als er noch große Träume hatte. Die Architektur verändern wollte, eine neue Symbiose zwischen Umwelt und menschlichen Gestalten anstrebte. Er hatte immer sein Bild auf Lehrbüchern vor Augen gehabt, „Stefan Riedlmeier. Revolution der Architektur“. Doch die berufliche Realität hatte ihn bald nach dem Studium eingeholt, er musste und wollte Geld verdienen und Stararchitekt wurde man nicht so leicht. Dann seine Beziehung zu seiner Frau, Melanie. Ja, er liebte sie noch immer. Aber weit weg waren die Momente der stürmischen Leidenschaft, der alles überdeckenden Begeisterung, sich zu haben. Am Beginn ihrer Beziehung war jeder Tag mit ihr ein Fest gewesen und die Nacht sehr schlafarm. Sie hatten sich wild und ausdauernd geliebt, und so manche Heimfahrt von einem Kinoabend wurde von einem Zwischenstopp auf einen abgelegenen Parkplatz unterbrochen. Heute kämpften sie gegen die vielen Anforderungen des Alltags und des Elternseins. Wenn sie ein, zweimal im Monat miteinander schliefen, war es für Andreas schon ein guter Monat.

Für solche Tage und Gedanken brauchte er Ausgleich. Einen Ausbruch aus dem Alltäglichen. Ab und zu packte er sein geliebtes Mountainbike aus der Garage und verzog sich am Sonntag für Stunden in den Wald. Verschwitzt und abgekämpft wieder zu Hause sah alles schon wieder freundlicher aus. In seinen Tagträumen hatte er sich auch schon ausgemalt, eine leidenschaftliche Affäre zu erleben oder eine Freundin zu finden. Aber er wusste, dass er dafür weder die Zeit noch das Geschick hatte. Und um keinen Preis wollte er seine kleine Familie gefährden. Doch seine Fantasie nutze er rege. Betrachtete gerne Frauen in der Öffentlichkeit, bei einem Einkauf in der Stadt, in einem Café oder im Beruf. Benotete ihre Attraktivität und malte sich aus, wie er sie ansprechen, zu einem Essen einladen und verführen würde.

Seit der Sex mit Melanie seltener geworden war und er die Klischee erfüllten Momente des „ich bin zu geschafft..., ich habe Kopfweh..., bitte nicht heute...“ häufiger erlebte, ergriff er auch wieder selbst die Hand. Er hatte sich auch einmal Pornos besorgt, fand die Geschichten aber eher abtörnend. Am erregendsten war es, sich Sex mit Frauen vorzustellen, die er persönlich kannte. Keine Filmstars. Sondern reale Personen. Die junge Kassiererin im Supermarkt. Die Seminarleiterin aus seiner letzten Weiterbildung. Oder aus seinem beruflichem Umfeld. Leider traf er auf Baustellen vor allem Männer. Und in dem Architektenbüro, für das er arbeitete, gab es wenige Frauen und noch weniger attraktive. Lieblingsobjekt seiner Fantasien dort war die Assistentin der Buchhaltung. Frieda Ramm,  23 Jahre alt, ganze 1,60 m groß, helles braunes schulterlanges Haar. Nicht die ganz Schlanke, aber auf keinen Fall dick. Alles etwas runder, das Gesicht und ihr Körper. Inklusive der Oberweite. Er fand Frieda sehr attraktiv, er stand nicht auf diese dürren Modeltypen. Zwei Dinge gefielen ihm an Frieda besonders. Einmal wie sie sich kleidete. Sehr schick, fast schon eher geeignet für das abendliche Ausgehen. Und oft sehr figurbetont, ein enges Oberteil, ein tiefer Ausschnitt. An solchen Tagen erledigte er all seine Aufgaben mit der Buchhaltung, um häufiger ein Blick auf Frieda werfen zu können. Das zweite, was ihn an Frieda faszinierte war ihre Naivität, eine fast jugendliche Ahnungslosigkeit und scheue Art, die so gar nicht in die erfolgsorientierte Berufswelt und auch nicht zu ihrer sehr weiblichen Erscheinung passte.

Vereinzelt hatte sie zu seinen Rechnungsstellungen und Reisekostenabrechnungen Nachfragen, die sie in ihrer Position eigentlich beantworten können sollte. Das war ihr auch bewusst und sie entschuldigte sich mehrfach. Freundlich half er ihr weiter und unterließ irgendwelche kritische Anmerkungen. Das schien sie Dankbar zu registrieren. Ab und zu kam sie direkt auf ihn zu, um sich einen Abrechnungsposten oder ähnliche Details erklären zu lassen. Einmal hatte sie auch den Auftrag, einen Vorschlag zu entwickeln, wie die Einforderung ausstehender Bezahlungen einheitlich und effizient verwaltet werden sollte. Diese Aufgabe schien sie zu überfordern, aufgeregt und nervös kam sie auf Stefan zu und nach einigem drum herum fragte sie an, ob er ihr helfen könnte. Das tat er gerne, abends als alle Kollegen schon gegangen waren. Sie setzten sich an einen Tisch zusammen, er ließ sich die Vorgänge schildern und skizzierte einen Prozess, das ganze Mahnwesen zu beschleunigen. Er genoss dabei die Nähe zu Frieda und den einen oder anderen tiefen Seitenblick in ihren Ausschnitt.

Wenn er gehofft hatte, durch diese Hilfsmaßnahmen Frieda dauerhaft näher zu kommen, wurde er enttäuscht. Sie war freundlich zu ihm, wie zu den meisten Kollegen. Doch es wurde nie persönlich. Aber er konnte das verstehen, er war 15 Jahre älter und es war bestimmt auch klüger an ihrer Stelle, sich im Büro unauffällig und neutral zu verhalten.

Langsam wurde es Frühling, die Anzahl der sonnigen Tage stieg. Und die Hormone von Stefan erklommen auch neue Höhen. Die Kleidung der Frauenwelt wurde wieder luftiger, man zeigte wieder mehr Haut. Hier mal einen Minirock, dort mal ein bauchfreies Top. Leider hielten die Frühlingsgefühle nicht bei seiner Frau Einzug.

Regelmäßig informierte sich Stefan im Internet über neue, interessante architektonische Projekte und Trends. Bei einem Besuch eines Forums, in dem junge Architekten ihre Arbeit diskutierten, stieß er auf einen interessanten Beitrag. Ein Kollege schilderte seine Erfahrungen, welche besonderen Anforderungen beim Bau eines Bordells an ihn herangetragen worden waren. In sehr humorvoller Weise beschrieb er die Besonderheiten, bedingt durch die geplante Nutzung. Er hatte auch einen Link zu dem bereits im Netz angekündigten Etablissement beigefügt. Zwei, drei Klicks später fand sich Stefanauf einer Seite, die bundesweit Bordells aufführte. Er hatte noch nie ein Bordell besucht oder auf sonstigem Weg Sex mit einer Prostituierten gehabt. Schließlich lebte er nicht in Hamburg mit der Reeperbahn, sondern in einer Kleinstadt im Süden Deutschlands. Neugierig suchte er in der Auflistung nach seiner Stadt. Tatsächlich, da wurden zwei Adressen genannt. Wäre das eine Alternative? Ein Bordellbesuch? Ein Weg, seine Hormone zu beruhigen und sich mal einen Kick in den Alltag zu holen? Viel zu gefährlich, wenn er aus so einem Haus herauskäme und seiner Frau in die Arme laufen würde.

Die folgende Tage dachte Stefan aber immer öfters über diese Idee nach. Er führte einen innerlichen Zweikampf zwischen seiner Neugierde und der erregenden Vorstellung, mit einer fremden Frau intim zu werden. Nicht in der Fantasie. Sondern wirklich. Auf der anderen Seite moralische Bedenken und Angst, Melanie könnte etwas merken. Eigentlich war er nicht der Typ Mann, der in ein Bordell ging. Hatte er das nötig? Wurden da nicht Frauen ausgenutzt?

Am einem freien Abend fand Stefan sich wieder im Internet und fand über die Historie Funktion schnell die Seite mit den Rotlichtangeboten. Angespannt prüfte er die Angebote in der Umgebung. Ideal wäre ein Ort, wo er niemanden kannte und auch niemand zufällig treffen konnte. Und gut mit dem Auto zu erreichen. Tatsächlich fand er eine passende Anzeige. Ein kleines Etablissement in einem Dorf, ca. 40 Minuten von seinem Büro. Dorthin hatte er sich noch nie verloren. Auch die Beschreibung sprach ihn an:

„Sie wollen sich einmal ohne Zeitdruck entspannen und verwöhnen lassen? In ansprechendem Ambiente, sehr persönlich und diskret?

In unserem sehr privaten Haus erwarten Sie montags bis Samstag schöne und stillvolle Frauen.

Sie werden Ihren Besuch nicht bereuen.“

Stefan kaute auf einem Kugelschreiber. Noch konnte er die Seite einfach schließen. Doch zu sehr hatte er sich die Situation schon ausgemalt. Er notierte sich Adresse und Telefonnummer auf einen Zettel und schaltete den Computer aus.

Nun blieb noch die Frage wann. Im Mai gab es wieder einige Feiertage an einem Donnerstag. Üblicherweise legte dann das Büro einen Brückentag ein, um den Mitarbeitern ein langes Wochenende zu ermöglichen. Auch viele Baustellen legten eine Pause ein. Gegenüber Melanie würde es ein leichtes sein, ihr zu erklären, dass er an einem solchen Freitag einiges im Büro erledigen müsste, wenn er dafür das ganze Wochenende der Familie uneingeschränkt zur Verfügung stehen könnte.

Schon am Feiertag spürte Andreas ein leichtes Kribbeln. Morgen würde er zum ersten Mal ins Bordell gehen. Er fand es auch sehr entspannend, nicht wie üblich hinter Melanie her zu sein und darauf zu achten, ob sie vielleicht für Zärtlichkeiten aufgelegt war. Er wollte ja nicht seine Energie im Voraus verbrauchen.

Freitags vormittags brach er auf. Um seine Pläne gut abzudecken, fuhr er zunächst ins Büro. Erledigte einige unwichtige Aufgaben. Rief Melanie an und teilte ihr mit, dass er noch ein, zwei Stunden im Büro sei und dann noch auf einer Baustelle vorbeifahren würde. Ganz wohl fühlte er sich mit dieser Schwindelei nicht, aber er konnte ihr ja auch kaum offen von seinen Plänen berichten.

Aufgeregt stieg er in sein Auto, gab die Adresse aus dem Internet in den Navigator ein und fuhr los. Kaum war er aus der Stadt ließ der Verkehr nach und nach knapp einer halben Stunde fand er sich an seinem Ziel. Zunächst parkte er sein Fahrzeug auf dem Parkplatz eines kleinen Supermarktes. Und suchte dann die richtige Straße, bis er sich vor einem unauffälligen Reihenhaus mit der angegebenen Hausnummer befand. Nichts deutete daraufhin, dass in diesem Haus etwas Anrüchiges geschah. Wie in der Anzeige angegeben stand an der Tür „Meier“. Andreas klingelte und dachte bei sich „welch origineller Deckname“. Es summte und er drückte die Tür auf. Am Ende eines kurzen Flurs stand eine Frau, deutlich Ende 40 und nicht besonders attraktiv. Stefan wurde etwas unruhig. Sollte er doch lieber gleich wieder gehen? Die Frau schien seine Beunruhigung zu merken, sie lächelte ihn an und führte aus, dass sie ihm alles erklären und dann die Mädchen vorstellen würde. Sie bat ihn in einen hellen Raum herein. Die einzigen Möbelstücke waren eine breite, schwarze Ledercouch und ein kleines Tischchen. Weiße Raufasertapete. Eine weitere Tür war zu sehen, durch einen dunkelblauen, dicken Vorhang verdeckt. Stefan hörte aufmerksam zu, wie die Frau ihm die „Serviceleistungen“ des Haus und die entsprechenden Preise beschrieb.

Auf Aufforderung setzte er sich auf die Couch. Seine Anspannung stieg. „Et voila, hier kommen unsere Grazien“. Durch den blauen Vorhang stieg eine sehr schöne, junge Frau, dunkelhaarig, ca. 1,70 m, sehr schlank, kleiner Busen. Gekleidet nur in weißer Reizunterwäsche. Ihre langen Beine wurden durch weiße Sandaletten mit einem sehr hohen Absatz betont. „Darf ich vorstellen: Tanja.“ Andreas schluckte. Diese Frau würde auf jeder Party im Mittelpunkt stehen. Tanja drehte sich einmal um die eigene Achse und trat dann zur Seite. Wieder öffnete sich der Vorhang. Heraus trat eine Frau mit langen blonden Haaren, roten Schmollmund, etwas Größer als Tanja in einem hellblauen Body, der ihre sehr großen Brüste hervorhob. „Monique“, stellte die Frau vor. Stefan schluckte. Noch eine absolute Schönheit. Auch Monique drehte sich. Als nächstes kam „Nadine“, ebenfalls blond, wieder mehr eine dünne Figur, sehr durchtrainierte Beine und Arme, in einem schwarzen Negligé, das nicht sehr viel verbarg. Auch sehr schön aber nicht ganz Stefans Geschmack. „Yvonne!“ betrat den Raum. Ein klarer Kontrast. Auffallend rote Haare, weit über die Schulter reichend, umschmiegten ein schmales, sehr schönes Gesicht, einen üppigen Busen, eingepackt in eine weiße Schnürkorsage, das alles übergehend in schöne weiße Netzstümpfe. Wider seiner Nervosität spürte Stefan seine Erregung steigen und erstellte im Geiste schon eine Rangordnung der Frauen. „Und zu guter Letzt: Janina!“ Mit diesen Worten trat die kleinste Frau in den Raum, eingepackt in ein rotes Bustier, Spitzenhöschen und halterlosen Strümpfen. Eine sehr rundliche Figur. Ganz Stefan’ Geschmack. Doch das nahm er alles nicht mehr wahr. Wie gebannt starrte er auf ihr Gesicht. Janina war Frieda! Aus dem Büro!! Ohne Zweifel!!!

Stefans Erregung war im Nu verflogen. Wich einer starken aufsteigenden Panik. Ihm wurde heiß. Er spürte, wie er rot anlief und der Schweiß austrat. Hier saß er nun im Bordell und blickte einer Arbeitskollegin ins Gesicht. Frieda à la „Janina“ stand angewurzelt da, ihr Gesicht wurde blass, ihr Mund verkniffen.

„Ups, da kennt man sich“ kicherte die Rothaarige. Stefan saß wie versteinert da. Tausende Gedanken schossen durch seinen Kopf. Seine Reputation. Im Büro. Seine Familie. Alles würde rauskommen. Er war erledigt.

Die Hausmutter brach das Schweigen. „Ich betone an dieser Stelle die Diskretion als Grundlage unseres Hauses. Nichts was in diesen Räumlichkeiten stattfindet, findet seinen Weg nach draußen.“ Stefanhörte die Worte, schenkte ihnen aber keinen Glauben. Frieda verlor auch nichts von ihrem Entsetzten im Gesicht.

Wieder ergriff die Frau das Wort: „Janina, vielleicht gehst Du mal nach oben“ Langsam nickte Janina/Frieda, warf Stefannoch einen scheuen Blick zu, drehte sich um und trat durch den Vorhang.

„Nun“, sprach die Frau, „nach diesem Schrecken würde sie bestimmt Tanja, Monique, Nadine oder Yvonne sehr gerne etwas ablenken.“ Alle vier strahlten Stefan an, auch wenn er glaubte, hier und da ein amüsiertes Schmunzeln zu sehen. Er war nicht amüsiert. Ihm war speiübel. Er wollte nur noch raus. Er warf einen bedauernden Blick auf die vier Schönheiten und meinte dann, dass er gerne gehen würde. „Natürlich, diese Entscheidung steht Ihnen immer zu“ antwortete die Frau freundlich aber bedauernd, „Sie sind uns aber jederzeit willkommen.“ Tanja, Monique, Nadine oder Yvonne winkten ihm zu und verließen den Raum. Stefan ließ sich zur Tür führen und war draußen.

In Windeseile lief er zu seinem Wagen. Er wollte nur noch raus aus diesem Ort. Er fuhr so schnell er konnte zurück ins Büro, ein Ort, der sachlich und klar war, an dem er nachdenken konnte. Wie konnte er nur in diese Situation kommen? Was würde Frieda tun? Würde sie die Situation ausnutzen? Ihn bloßstellen? Oder jedes Mal rot anlaufen, wenn sie ihn sah, bis Kollegen verwundert nachfragen würden? Was sollte er tun, wenn sie von seinem Bordellbesuch berichten würde? Sie müsste ja das nur in den Raum stellen, die Gerüchteküche würde den Rest erledigen. Und ihn.

Melanie. Nie könnte er ihr das erklären. Wie würde sie reagieren? Zunächst weinen, sicher. Dann Flucht zur Mutter? Scheidung? Stefan fühlte sich schlecht. Sollte er von sich aus seine Frau ansprechen. Ihr alles beichten. Bevor es zu spät war und sie es über Umwege erfuhr? Könnte Frieda auf die Idee kommen, seine Frau anzurufen? Seine privaten Daten waren natürlich in der Firma hinterlegt.

Stefan machte sich erst einmal einen Kaffee. Atmete lange tief durch. Und wurde ruhiger. Er musste mit Frieda sprechen. Vorher konnte er die Situation nicht einschätzen. Solange würde er auch nichts gegenüber Melanie erwähnen. Solange musste er seine Furcht verbergen. Das Wochenende sich verhalten wie immer.

...

Montagmorgen auf dem Weg zur Arbeit dachte Stefan, dass er das Wochenende erstaunlich gut bewältigt hatte. Melanie war nichts Besonderes aufgefallen. Sie hatte auch nicht bemerkt, dass er jedes Mal zusammen zuckte, wenn das Telefon geklingelt hatte. Auch nicht, dass er mehrfach den Briefkasten kontrollierte. Und auch nicht, dass er insbesondere in der Nacht von Sonntag auf Montag kaum geschlafen hatte. Sich vor Sorgen dauernd umwälzte. Letztendlich war er froh, dass es nun Montag war. Er einen Schritt weiterkommen konnte. Er hatte sich bemüht, sich nicht alle Varianten auszumalen, wie Frieda ihn attackieren konnte. Sondern sich mehr auf mögliche Antworten und Reaktionen konzentriert. Er hatte sogar seine Finanzen kalkuliert, falls Frieda ihn um Geld für ihr Schweigen angehen sollte.