1000 Places To See Before You Die - Frankfurt - Hannah Glaser - E-Book

1000 Places To See Before You Die - Frankfurt E-Book

Hannah Glaser

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Stadtführer spezial - Mit Ausflügen rund um Frankfurt

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FRANKFURT
Mit Ausflügen rund um
Frankfurt am Main
Stadtführer spezial
Die Autorinnen
Hannah Glaser ist Absolventin der Deutschen Journalistenschule in München und schreibt als freie Autorin über Reise- und Kulturthemen. Frankfurts wilde 1980er Jahre hat sie als Lokalredakteurin der Frankfurter Rundschau hautnah miterlebt. Am Mainhattan von heute mag sie die Mischung aus Dorf und Weltstadt, das kreative Chaos aus Kaff und Kapitale.
Seit ihrer ersten großen Reise mit dem Rucksack, einem mehrmonatigen Trip nach Nordamerika, ist Isabelle ­Winkel von www.lustloszugehen.de dem Fernweh verfallen. Ob Kitesurfen an den schönsten Spots weltweit, Tauchen mit Haien oder Europa mit dem Van erkunden – die Reisebloggerin liebt Abenteuer. Ganz nach dem Motto »Entdecken. Erleben. Erinnern. … weil wir kein zweites Leben im Koffer haben« nimmt Isa ihre Leser mit in unsere große, bunte Welt.

FRANKFURT

Willkommen in Frankfurt am Main

Top 10: Das müssen Sie gesehen haben

Stadttour

Netzplan

Frankfurts Zentrum mit dem Museumsufer

Streifzüge

Frankfurts Stadtteile

Die Nachbarschaft ist eine Glaubensfrage

Höchster Altstadt

Wandern im Stadtwald

Streifzüge durch den Taunus

Bad Homburg und Saalburg

Großer Feldberg

Königstein

Kronberg und Opel-Zoo

Idstein

Schwalbach am Taunus

Streifzüge nordöstlich der Stadt

Alsfeld

Streifzüge durch den Rheingau

Eltville

Kiedrich

Oestrich-Winkel

Geisenheim

Rüdesheim am Rhein

Reiseblog – Das andere Frankfurt

Der Wäldchestag im Stadtpark – Ein Event mit Tradition

Kaffeehäuser in Frankfurt – Von traditionell bis urban

Lieblingsplätze am Main – Entspannung am Wasser

Eines der aufstrebenden Stadtviertel – Das Ostend

Feierabend in Frankfurt – After Work mit Aussicht und mehr

Vista Points - Sehenswertes – Museen, Kirchen, Architektur und andere Sehenswürdigkeiten

Museen und Galerien

Museumsufer Schaumainkai

Weitere Museen

Architektur und andere Sehenswürdigkeiten

Erleben & Genießen

Übernachten

Innenstadt

Westend

Bockenheim

Ostend

Nähe Hauptbahnhof

Nähe Flughafen

Essen und Trinken – Restaurants, Essen mit Aussicht, Cafés, Sushibars, Apfelweinwirt­schaften

Restaurants

Cafés

Sushibars

Apfelweinwirtschaften

Nightlife – Bars, Clubs und Diskotheken, Jazzclubs

Bars

Clubs und Diskotheken

Jazzclubs

Kultur und Unterhaltung – Theater, Oper, Konzert, Tanztheater, Varieté, Kabarett, Literatur

Theater, Oper

Konzert

Tanztheater, Varieté, ­Kabarett

Literatur

Shopping – Einkaufsstraßen, -zentren, Kulinarisches, Buchhandlungen, ­Geschenke, Schneiden

Einkaufsstraßen

Einkaufszentren

Kulinarisches

Buchhandlungen

Geschenke

Schneiden

Mit Kindern in der Stadt – Museen, Theater, Drinnen, Draußen

Museen

Theater

Mit Kindern drinnen

Mit Kindern draußen

Draußen und kostenlos:

Erholung und Sport – Oasen in der Stadt, Wellness, Sport

Oasen in der Stadt

Strandclub:

Wellness – Sauna, Spa und Hamam:

Sport – Bowlen, Golfen, Klettern, Skaten, Skifahren, Squash:

Chronik

Service von A bis Z

Frankfurt in Zahlen und Fakten

Anreise

Auskunft

Feste, Veranstaltungen, Messen

Hinweise für Menschen mit Handicap

Internet

Notfälle, wichtige ­Rufnummern

Presse

Sightseeing, Touren

Verkehrsmittel

Bildnachweis, Impressum, Karte

Willkommen in Frankfurt am Main
Banker aus London witzeln gern über Frankfurt – es sei halb so groß wie der Friedhof von Manhattan und doppelt so tot. Knackig formuliert, jedoch nicht wahr, zumindest nicht mehr. Zwar hat die Metropole am Main nicht die Anziehungskraft von Berlin oder München, doch der Zuzug ist groß – und das in weiten Teilen aus Überzeugung. Bei Umfragen zur Beliebtheit von Städten schneidet Frankfurt gut ab, insbesondere bei den Jüngeren.
Frankfurt liegt zentral in Europa und ist verkehrstechnisch bestens angebunden, es ist kosmopolitisch und dabei doch überschaubar geblieben. Die Stadtteile sind stolz auf ihr Eigenleben, bieten den Einwohnern Gelegenheit, sich heimisch zu fühlen, und den Besuchern eine zugängliche Vielfalt. Das sind Argumente, die zählen. Hinzu kommt die Breite und Vielzahl an kulturellen Einrichtungen. Das Clubleben boomt, große Messen wie die Buchmesse werden veranstaltet und attraktive Kunstausstellungen sowie die prachtvollen Museumsvillen am Mainufer ziehen Besucher an. Kultureller Reichtum hat Tradition in Frankfurt. Dichter und Denker wie Goethe sind hier geboren, Geschäftsleute mit Kunstsinn haben sich als Mäzene hervorgetan und die Stadt Frankfurt hat insbesondere in den 1970er bis 1990er Jahren große Anstrengungen unternommen, um die Metropole wieder zur Kulturstadt auszubauen.
Einzigartig in Deutschland ist die Skyline, die sich mit den Neubauten stetig verändert. Zu den weiteren touristischen Highlights zählen die Paulskirche als Sitz der Deutschen Nationalversammlung 1848/49, der Dom, Krönungskirche für Könige und Kaiser, das neue DomRömer-Quartier, das beliebte Stadtviertel Sachsenhausen und der riesige Palmengarten. Frankfurt – eine Stadt voller Tradition und Gegenwart, Banken und buntem Leben.
Wohl dem, der etwas Zeit mitbringt: Die Höhenzüge des Taunus und die Weinberge des Rheingau verlocken zu Tagesausflügen ins Umland, wobei die meisten Ziele auch gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sind. Der große Feldberg bietet nur gut 30 Kilometer entfernt tolle Wanderwege und Aussichtspunkte. Im berühmten Rüdesheim und anderen Orten des Rheingau kommen Weinliebhaber auf ihre Kosten.
Einzigartig in Deutschland: Frankfurts Skyline
Zeichenerklärung
JTop 10 - Das müssen Sie gesehen haben
~Vista Point und Lieblingsplätze - Reiseregionen, Orte und Sehenswürdigkeiten
A1Kartensymbol - Verweist af das entsprechende Planquadrat der Karte
In diesem Reiseführer werden folgende Symbole verwendet:
5 Information
8 Museum, Galerie
9 Sehenswürdigkeit
O Wanderung
P Aussichtspunkt
c Naturpark, Highlights in der Natur
i Garten, Park
d Botanischer Garten
u Zoo, Tierpark
o Vogelbeobachtung
h Hits für Kids
t Theater, Veranstaltung
7 Restaurant
q Café, Frühstück
, Kneipe, Brauerei
y Weinkellerei, Weingut, Weinstube
1 Bar, Nightlife
Q Livemusik, Konzert, Disco
2 Einkaufen
6 Hotel
f Badebucht
r Pool, Aquapark, Therme
l Wellness
3 Sport, Aktivität
W Parkplatz
S Fahrradverleih, -tour
z Schiffsverbindung,-fahrt, Fähre
A Wassersport
Hinweis zu Verweisen
Die Seitenverweise in diesem ebook beziehen sich auf das gedruckte Werk.
Top 10:
Das müssen Sie gesehen haben
A Café Hauptwache
S. 12 f., 131, 160 f. aC4
Das Wahrzeichen der Stadt und ihre geogra­fische Mitte war einst ein Wachlokal mit Gefängnis unterm Giebel, heute ist das Caféhaus ein beliebter Treffpunkt.
B Goethe-Haus
S. 18, 19, 122 aD4
Hier wurde der größte deutsche Sprachmagier am 28. August 1749 geboren. Der Spülstein in der Küche stammt noch aus dem Originalhaushalt, Schreibtisch und Arbeitspult ebenso.
C Römerberg und DomRömer-Quartier
S. 20 ff., 132 f., 143 aD5
Auf dem weiten Hügel über dem Main schlägt das Herz der Stadt mit Rathaus, Gerechtigkeits­brunnen und dem neu erbauten DomRömer- Quartier.
D Dom
S. 23 f.,131 f. aD6
Bischofssitz war er nie, dafür wurden hier deutsche Könige und Kaiser gewählt und gekrönt. Vom Turm (328 Stufen) hat man einen famosen Blick auf Stadt und Fluss.
E Eiserner Steg
S. 25 aE5
Max Beckmann hat die Fußgängerbrücke über den Main gemalt, den Frankfurtern ist sie ans Herz gewachsen. Von der anderen Main­seite hat man den schönsten Blick auf die Skyline.
F Museumsufer
S. 25 ff., 114 ff. aG3–aE5
In alten Bürgervillen und postmodernen Neubauten entstand am linken Mainufer eine Reihe kulturgeschichtlicher Museen mit Parks und Cafés, am Ende kommt man über den eleganten Holbeinsteg wieder zurück ans andere Mainufer.
G Alte Oper
S. 31, 129 f., 179 aB3
1944 von Bomben zerstört und 1981 als Bühne für glanzvolle Konzerte und Veranstaltungen wieder eröffnet, mit prachtvollem Café und Blick auf die Banken­türme im nahen Westend.
H Fressgass
S. 32 aC3/4
Die Flaniermeile zwischen Zeil und Alter Oper ist kaum 500 Meter lang, trotzdem kann man in dieser begrünten ­Fußgängerzone mit vielen Cafés und Feinkost­läden problemlos den halben Tag vergammeln.
I Alt-Sachsenhausen
S. 35, 36 aF/aG6/7
Vor 100 Jahren wohnten die Fischer und Färber, die Winzer und Marktweiber »dribbdebach«. Das alte Viertel blieb im Krieg verschont und ist mit seinen kopfsteingepflasterten Gassen und »Ebbelwoi«-Wirtschaften erste Touristen­adresse.
J Palmengarten
S. 37, 138 ff., 213 f. C/D5
Frankfurts Central Park mit Wiesen und Weiher, mit Booten, Res­taurants, Tropicarium, mit Kakteengarten und dem namensgebenden Palmenhaus. Das jähr­­liche Lichterfest ist der gefühlte Höhepunkt des Frankfurter Sommers.
Mein Frankfurt
Lieblingsplätze der Autorin
Liebe Leser,
dies sind einige besondere Orte dieser Stadt, an die ich immer wieder gern zurückkehre. Eine schöne Zeit in Frankfurt wünscht Ihnen
Hannah Glaser
~ Berger Straße
S. 39, 185E10–B13
Zwischen Merianplatz und Saalburgallee herrscht eine unangepasste, lebendige Klein­stadt­szenerie mit Läden aller Art. Hier ist auch noch Platz für Krempel und Skurriles – Off-Off-Goethestraße sozusagen.
~ Kleinmarkthalle
S. 134 f., 191 f., 196aC5/6
Nirgendwo ist Frankfurt bunter und appetitlicher: Seit über 100 Jahren wird hier auf zwei Etagen alles verkauft, was man essen kann, vom Frankfurter Würstchen bis zum türkischen Baklava – zum Mitnehmen, aber auch zum Gleichessen.
~ Opéra in der Alten Oper
S. 154aC5
Elegant und mit schöner Aussicht – das stil­volle Restaurant Opéra lockt mit hervor­ragender Küche und sommerlicher Terrasse. Besonders beliebt ist der üppige Sonntagsbrunch.
~ Landungsbrücken
S. 177K4
Auf der freien Bühne in den Landungsbrücken im »wilden Frankfurter Westen«, wie die Gründer es nennen, sorgen eigene Produktionen und Gastspiele für begeisternde und verstörende Theatererlebnisse in einer ehemaligen Lagerhalle.
~ Schwanheimer Düne
S. 214bC4
Frankfurt liegt zwar nicht am Meer, hat aber eine Düne aus der letzten Eiszeit mit bizarr gewachsenen Kiefern und einsamen Sand­wegen. Man fährt mit der Straßenbahn­linie 11 zum »Bolongaro Palast«, läuft fünf Minuten zum Main und setzt mit der kleinen Fähre über. Von dort sind es noch zehn Fußminuten zum Naturschutzgebiet.
Stadttour
Netzplan
Frankfurts Zentrum mit dem Museumsufer
Vormittag
Hauptwache – Rossmarkt – Goetheplatz – Rathenau­platz – Biebergasse – Börse – Eschenheimer Turm – Zeil– Liebfrauenberg – Goethe-Haus – Paulskirche – Römer– Schirn.
Nachmittag
DomRömer-Quartier – Dom – Saalgasse – Alte Nikolaikirche – Historisches Museum – Haus Wertheim – Eiserner Steg – Museumsufer am Schaumainkai – Holbeinsteg – Kaiserstraße – Taunusanlage – Alte Oper – Fressgass oder Goethestraße – Hauptwache.
Die Katharinenkirche und die Hauptwache vor der Frankfurter Skyline
Das zentral gelegene ACafé HauptwacheaC4 ist der beliebteste Treffpunkt der Stadt. Früher kam hier allerdings kaum einer freiwillig her, denn das markige Gebäude (Baujahr 1729) war die längste Zeit seines Bestehens ein Gefängnis. Im Gewölbekeller saßen die Schwerverbrecher ein, während die leichteren Fälle, die »honnetten Personen«, in der Beletage unter dem Dach der Mansarde unfreiwillig Kost und Logis hatten. Auch der berühmte Räuberhauptmann »Schinderhannes« wurde 1802 bis zu seiner Auslieferung an Frankreich hier gefangen gehalten.
1905 wurde die Hauptwache zum Kaffeehaus, 1953 nach der Beschädigung im Zweiten Weltkrieg aufgebaut und 13 Jahre später Stein für Stein wieder abgetragen: 25 Meter tiefer entstand damals Frankfurts unterirdischer Verkehrsknotenpunkt. Auch heute treffen sich hier fast alle U- und S-Bahnen, seit 1968 steht die Hauptwache wieder an ihrem angestammten Ort. Gegenüber zeigt sich mit der Katharinenkirche  aC4/5 gleich ein historisches Schwergewicht der Frankfurter Ge­schichte: Hier wurde Johann Wolfgang von Goethe getauft und konfirmiert.
Das Gutenberg-Denkmal auf dem Rossmarkt erinnert an den Erfinder des Buchdrucks
Wer sich jetzt nach Süden wendet und auf Frankfurts höchsten Bankenturm, die 299 Meter hohe Commerzbank, zusteuert, sieht auf den wenigen Metern bis zur Ecke Rossmarkt ein wechselndes Panorama aus Hochhausspitzen hinter der geschlossenen Fassade der sechsstöckigen Stadthäuser. Der Rossmarkt aC/aD4 bildet mit dem Goetheplatz und dem Rathenauplatz ­eine städtebaulich mäßig gelungene Einheit mit dunklem Basalt und schütteren Baumreihen. Die vier Türme, die hier auf dem ehemaligen Areal der Deutschen Bank bis 2024 unter dem Namen »Four« in die Höhe wachsen, sollen mit großen Terrassen und Restaurants für mehr städtisches Leben sorgen. Vorbei am Gutenberg- und am Goethedenkmal geht es am Ende des Rathenauplatzes über die Biebergasse linker Hand hinein in die Fußgängerzone der Schillerstraße.
Bär und Bulle vor der Deutschen Börse – Kinder dürfen auf ihnen herumklettern
Nach wenigen Metern markieren die Bronzegiganten Bär und Bulle den Standort der Frankfurter Wertpapierbörse  aB4. Die beiden symbolisieren steigende und fallende Kurse und haben 1985 zur Feier des 400-jährigen Jubiläums der Börse hier Stellung bezogen. Im Innern des 43 Meter hohen Kuppelbaus am Börsenplatz werden die amtlichen Kurse für 17 Währungen täglich neu festgesetzt. Gehandelt wird hier übrigens nur elektronisch, die schreienden, wild gestikulierenden Aktienhändler auf dem Börsenparkett gibt es nur noch im Kino. Am Ende der Fußgängerzone der Schillerstraße steht der Eschenheimer TurmaB5 mit einem verglasten Café im Tordurchgang. Er gilt als schönster gotischer Torturm Deutschlands und entging in seiner Geschichte oft nur knapp dem Abriss.
Richtung Stadtmitte ist das PalaisQuartier  aB/aC5 2010 komplett neu entstanden: Das knapp eine Mil­liarde Euro teure Bauprojekt hat der Gro­ßen Eschenheimer Straße und der Zeil ein neues Gesicht gegeben. Das 136 Me­ter hohe Bürohochhaus Nextower und das 99 Meter hohe Jumeirah Hotelhochhaus sehen von Weitem aus wie filigrane Papierkonstruktionen. Das barocke Palais Thurn und Taxis an der Großen Eschenheimer ­Straße wurde in seiner historischen Form präzise, aber verkleinert rekonstruiert – die Meinung über das Ensemble geht bei den Einheimischen ziemlich auseinander.
Auch optisch ein Genuss: das Einkaufszentrum MyZeil
Hinter dem Kaufhof beginnt die Zeil  aC5, eine Einkaufsmeile, die vor zwei Jahrzehnten noch den Flaniercharme einer Trabantenstadt hatte. Das änderte sich mit der verglasten, 1992 eröffneten Zeilgalerie, die jedoch 2016 entkernt wurde und jetzt mit neuer Fas­sade UpperZeil heißt. Ein paar Schritte weiter scheint das von dem italienischen Stararchitekten Massimiliano Fuksas spektakulär gestaltete Einkaufszen­trum MyZeil die Besucher durch einen geschwungenen, gläsernen Trichter geradezu ins Shopping-Mekka einzusaugen. Unter einem Wolkengebirge aus Glas gibt es nicht nur Europas längste freischwebende Rolltreppe, sondern auf acht Ebenen tatsächlich Neues, nämlich Labels, die bislang in Frankfurt noch nicht vertreten waren. Wer zwischendurch Kalorien oder Kaffee braucht: In der vierten Etage lockt ein Gastro-Boulevard mit Bars und Ethno-Restaurants. 70 000 Gäste besuchen täglich das 2009 eröffnete Einkaufs- und Freizeitzentrum.
Der David-und-Goliath-Brunnen wurde 1983 von Richard Hess entworfen
Unten auf der Zeil protzt ein behelmter, monumen­taler Bronzekämpfer im Baseball-Look, der David- und-Goliath-BrunnenaC5. Gegenüber beginnt die Fußgängergasse Neue Kräme, die zum Liebfrauenberg führt. Vor der Zerstörung 1944 erstreckte sich hier das Gewirr der Frankfurter Altstadtgassen. Die Nachkriegsbauten ringsum sind eher unschön, trotzdem hat der Platz rund um den spätbarocken Liebfrauenbrunnen einen feinen Charme.
Goethe-Fans, deren Frankfurtbild ohne den Besuch in Goethes Geburtshaus unvollständig ist, machen hier einen Abstecher. Durch die Bleidenstraße geht es weiter geradeaus und direkt in den Großen Hirschgraben, wo schon andere Touristen anstehen: Nummer 23 beherbergt das BGoethe-HausaD4, in dem der Dichter von seiner Geburt an 26 Jahre lang lebte.
Die Neue Kräme führt über die potthässliche Verkehrsachse der Berliner Straße, die mit ihrer trost­losen Häuserzeile direkt nach dem Krieg entstand. Und noch ehe man auf der anderen Straßenseite angelangt ist, hat man sie schon im Blick: die Frankfurter Pauls­kircheaD5, das »Symbol der deutschen Demokratie«. Und tatsächlich sieht sie so aus, wie der Volkswitz die Bauform schon vor 140 Jahren beschrieb: eine Pastete mit einer Flasche Wein. 1849 entstand hier die erste demokratisch legitimierte Reichsverfassung für Deutschland.
Römerberg und Gerechtigkeitsbrunnen
In den 1970er Jahren war der CRömerberg Frankfurts zentraler Platz, der mindestens so hässlich wie historisch war. 1978 beschloß der Senat eine »stadtbildwirksame Verschönerung« – so entstand die sogenannte Ostzeile, der historisch getreue Wiederaufbau von sechs Gebäuden auf der Ostseite des Römerbergs. Dadurch bekam der Platz seine geschlossene Form: Die dreifache Staffelgiebelreihe des Römers findet seitdem wieder ein Echo in der sechsgiebeligen Reihe der Bürgerhäuser.
Fotomotiv Nummer eins ist der Gerechtigkeitsbrunnen, der im Sommer mit weißen und roten Blumen in den Frankfurter Stadtfarben geschmückt ist. Im Unterschied zu ihren Schwestern in aller Welt trägt diese Justitia keine Augenbinde. Der Römer, den die Justitia anblickt, ist mit den markanten Zackengiebeln der drei Hauptbauten seit dem Spätmittelalter ein Markenzeichen für Reichtum und politische Stellung der Stadt. In den Hallen im Erdgeschoss boten zu Messezeiten die Kaufleute ihre Waren an. Ein Stockwerk darüber im Kaisersaal feierten die deutschen Kaiser ihre Wahl und ihre Krönung, die ab 1562 in Frankfurt stattfand.
Im März 1944 wurde mit der mittelalterlichen Altstadt auch der Frankfurter Römer zerstört; nur die Dreigiebelfront blieb als Trümmerfassade stehen. Sie wurde samt den gewölbten Erdgeschosshallen restau­riert. Heute residiert hier im Obergeschoss der Oberbürgermeister. Hinter den drei Giebeln kann man schemenhaft den Kaisersaal erkennen. Der Weg zum Kaisersaal führt quasi hintenherum durch die Limpurger Gasse und das Römerhöfchen, einen wiederhergestellten mittelalterlichen Innenhof mit dem zierlichen Herkules­brünnchen und offener Wendeltreppe.
Friedrich-Stoltze-Brunnen
Zwischen Römer und dem Dom sind 35 neue Häuser entstanden, das DomRömer-Quartier. Unter den Neubauten sind 15 Rekonstruktionen, die sich baulich an der Vorkriegsarchitektur orientieren, dabei aber Historisches und Modernes auf spannende Weise kombinieren. Kaum ein Fußballfeld ist die Fläche der Neuen Altstadt groß und doch ­wurde zehn Jahre gestritten und polemisiert, bis das Quartier im Herbst 2018 feierlich eröffnet wurde. Heute drängen sich die Besucher zu Tausenden in den verkehrsfreien Gässchen. Blickfang, Treffpunkt und zen­traler Platz ist der Friedrich-Stoltze- Brunnen, benannt nach dem Frankfurter Schriftsteller, Verleger und wehrhaften Demokraten, der speziell in seiner Heimatstadt für seine Mundartgedichte geliebt wird.
Unter der Neuen Altstadt kann man die Überreste der Kaiserpfalz besichtigen
Auf dem Weg zum Dom sieht man rechter Hand das Haus »Goldene Waage« mit der Adresse Markt Nr. 5, dahinter versetzt das Stadthaus am Markt, das den Blick freigibt auf den östlichen Teil der Kunsthalle SchirnaD6, die als gelungenes Exemplar der Postmoderne gilt. Hier unter Markt 5 und Stadthaus liegt die sehenswerte Kaiserpfalz francono­furd, der 1953 freigelegte älteste Teil Frankfurts mit Bauresten aus römischer, karolingischer und mittelalterlicher Zeit, dessen Überbauung durch die Neue Altstadt für hit­zige Diskussionen sorgte.
Der Dom ist bekannt für seine Backsteinoptik
Frankfurts DDom ist gar keiner, denn die Stadt war niemals Bischofssitz. Die korrekte Bezeichnung als Stifts- und Hauptpfarrkirche war den Bürgern des 18. Jahrhunderts nicht imposant genug, schließlich handelte es sich um die Wahl- und Krönungsstätte der deutschen Kaiser. Die Kirche wurde mehrfach zerstört, 1867 brannte der Dom und 1944 wurde er bombardiert. Für Architekturfreaks interessant: Unter den deutschen Einzeltürmen der Gotik ist der Frankfurter eine Aus­nahme, weil nur hier der quadratische Unterbau in eine steile Kuppel übergeht, die in eine achteckige Spitze mit Kreuzblume ausläuft – ein bauliches Unikat, das gern als architektonisches Zitat der mittelalterlichen Kaiserkrone interpretiert wird.
Der sogenannte Maria-Schlaf-Altar in der ersten Seitenkapelle links vom Chor ist als einziger unversehrt geblieben und auch der interessanteste. Er entstand 1434, der Annen-Altar links daneben ist eine fränkische Arbeit von 1520. Sehenswert ist auch die Kreuzigungsgruppe (1509) des Bildhauers Hans Backoffen in der Turmhalle.
In der kleinen spätgotischen Kapelle wählten im Mittelalter die sieben Kurfürsten den deutschen König bzw. Kaiser. In der Eingangsvorhalle kann man ­Reste des ehemaligen Kreuzgangs sehen, durch den der Neuerwählte zur Krönung in den Dom einzog. Heute zeigt hier das Dommuseum gotische Kelche, alte Messgewänder, Barockleuchter und eine Kopie der alten deutschen Kaiserkrone.
Hinter dem Dom geht es rechter Hand hinab und entlang der post-modernen Häuserzeile Saalgasse  aD5/6 zurück Richtung Römer. Die unterschiedlich gebauten 13 zeitgenössischen Häuser sollen den früheren Altstadtcharakter mit den unterschiedlichen Fassaden- und Giebelformen widerspiegeln. Am Ende der Zeile sind wir wieder an der unteren Mainseite des Römerbergs bei der Alten NikolaikircheaD5 angelangt, die dreimal täglich ihr 47-stimmiges Glockenspiel hören lässt. 1290 wurde sie als kaiserliche Hofkapelle geweiht und war schon im 14. Jahrhundert den Mitgliedern des Rates vorbehalten.
Haus Wertheim: Es überstand als einziges Fachwerkhaus in der Altstadt den Krieg
Mit Blick zum Fluss folgt linker Hand das Historische MuseumaD/aE5, dessen sanierte Altbauten seit 2013 wieder für Besucher geöffnet sind. Im Saalhof befindet sich das älteste Bauwerk der Stadt, der Stauferbau aus der Zeit um 1200. Zum Römer hin wurde 2017 der Neubau des Museums eingeweiht, ein elegantes Ensemble aus Sandstein und Naturputz. Rechts befindet sich das Haus Wertheim, das einzige original erhaltene Fachwerkhaus der Altstadt – mit Restaurant.
Der Eiserne Steg verbindet den Frankfurter Römerberg mit Sachsenhausen
Über denEEisernen Steg geht es zum FMuseumsufer am SchaumainkaiaG3–aE5. Anders als Paris, Köln oder München hat Frankfurt nicht auf monumentale Kunstzentren gesetzt, sondern ­eine indivi­duelle, spannungsreiche Museenlandschaft geschaffen. Die schönsten Mu­seen entstanden aus umgebauten Patri­ziervillen in ihren angestammten Parks am Sachsenhäuser Mainufer. Der spektakulärste Bau ist gleich das erste Haus, das sich in gleißendem Weiß jenseits der Sachsenhäuser Mainuferstraße zeigt: das Museum Ange­wandte KunstaF5/6. Der New Yorker Architekt Richard Meier integrierte hier die klassizistische Villa Metzler (in deren Räumen die Kunstsammlung vorher untergebracht war) und legte einen neuen Bau winkelförmig um den alten Kern. Das ganze lichtdurchflutete Gebäudeensemble ist mit Spazierwegen, Eingangstoren und Brunnenanlage so in den Park eingebettet, dass Innen- und Außenräume fast unmerklich ineinander übergehen.
Das DFF – Deutsches Film-institut & Filmmuseum am Frankfurter Museumsufer
DasDFF – Deutsches Filminstitut & FilmmuseumaF4 an der Ecke zur Schweizer ­Straße, das zeigt, wie mühsam die Bilder das Laufen lernten, wurde bis 2011 komplett umgebaut und modernisiert. Das Deutsche Architektur­museum ist schon wegen seiner eigenen Architektur im Inneren einen Besuch wert. Der Architekt Oswald Mathias Ungers baute ein Haus im Haus und füllte die ent­kernte Hülle der gründerzeitlichen Doppelvilla mit einem fünfstöckigen Raumprogramm. Die Grund­farbe Weiß sorgt für leichte, fast schwere­lose Raumerlebnisse.
Schätze des Städel: »Weibliches Idealbildnis« von Bartolomeo Veneto (um 1520/25)
Nächster Stein in der Kette ist das Museum für Kommunikation, das die Mediengeschichte witzig, interaktiv und aufschlussreich nachzeichnet, vom Schrift­täfelchen in Mesopotamien bis zur Welt der neuen Medien. Das Städel Museum, kurz Städel aG3 genannt, gilt mit seiner Gemäldesammlung aus sechs Jahrhunderten als der Frankfurter Louvre. Weil dieses Kunstinstitut von Weltrang mehr Platz brauchte, ­wurde es erweitert – unterirdisch und oberirdisch. Die hoch­karätigen Ausstellungen ziehen immer wieder Tausende Besucher an.
Das Liebieghaus J7 liegt ein kurzes Stück hinter dem Holbeinsteg in einem schönen Park und ist die letzte Perle in der Kette des Museums­ufers. Es empfiehlt sich nicht nur mit seiner Sammlung der Bildhaue­rei, sondern auch mit seinem kleinen Café, das unter Frankfurtern als Geheimtipp gilt. Über die elegante Hängebrücke des Holbeinstegs  aF/aG3 geht es über den Main und geradeaus weiter über die Verkehrs­achsen Leuschner-, Gutleut- und Münchner bis in die Kaiserstraße. Hier hat sich im Schatten pompöser Gründerzeitfassaden ein widersprüchliches und reizvolles Flair erhalten. Immer noch finden sich in dem Viertel einfache Läden für Lebensmittel und Bedarfsartikel der Wohnbevölkerung. Besonders in der Nähe des Hauptbahnhofs ist die Kaiserstraße aber auch Bummelmeile angekommener Touristen, Wartezone für Flüchtlinge und nicht zuletzt tägliche Rennstrecke von zigtausend Pendlern.
Auf der Kaiserstraße Richtung Innenstadt erreichen wir in Höhe der fünfspurigen Gallusanlage die ersten Wolkenkratzer. Rechter Hand ragt der 148 Meter hohe Eurotower auf, seit 2014 der Sitz der zentralen europäischen Bankenaufsicht. Der flache, verglaste Bau dahinter im Stil der 1950er Jahre ist die Theaterdoppelanlage mit Schauspiel und Oper.
Schätze des Städel: Gustave Courbets »Blick auf Frankfurt am Main« (1858)
Unser Rundweg führt hinein ins Grün der alten Wall­anlagen  aE3–aC3. Der fünf Kilometer lange Anlagenring umschließt die Innenstadt in einem weiten Halbkreis, der auf beiden Seiten am Main­ufer endet. Ursprünglich erstreckte sich hier die alte Stadtmauer, und nachdem die Festungswälle geschleift worden waren, entstand um 1800 eine ­weite Garten- und Park­anlage. Nach wenigen Metern zeigt sich zur Linken eine Trias aus dem Bankgebäude Gallileo (mit zwei »l« wegen der Adresse Gallusanlage, 136 m), dem Silver Tower der Deutschen Bahn (166 m) und dem Skyper (153 m) mit seiner typischen halbrunden Fassade. Auf der rechten Seite steht der aparte Taunusturm in blendend hellem Stein (170 m) samt der kleinen Schwester, dem Wohnturm (63 m), überragt nur vom Commerzbank-Giganten (299 m), dessen Form an ein altes Sprechfunkgerät erinnert, tatsächlich aber wohl Frankfurts erstes umweltgerechtes Hochhaus ist, das nachhaltig bewirtschaftet wird. Hat man die Straße Taunustor überquert, ragt rechter Hand das Bürohaus Japan CenteraD3 mit fernöstlicher Eleganz in den Himmel (115 m), dann folgt die Sechseckkonstruktion des Bürohochhauses Garden ­Towers (126,5 m), die dicht daneben in den Himmel strebt, überragt vom Omniturm (185 m) mit seiner spiralförmigen Achsenverschiebung auf halber Höhe. Der benachbarte Maintower ist das einzige Hochhaus mit Aussichtsplattform (200 m), direkt daneben steht das Büro- und Wohngebäude Euro­theum (110 m) mit Bar im 22. Stock.
Die Wallanlagen: In der Untermain-Anlage vor den städtischen Bühnen steht der Märchenbrunnen von Ernst Friedrich Hausmann, einer der ­wenigen Jugendstil-Brunnen in Frankfurt
Hinter demSchiller-Denkmal aus dem Jahr 1895 steigen die im Volksmund Soll und Haben genannten, 158 Meter hohen ­Doppeltürme der Deutschen BankaC2 in den Himmel, die seit 2010 offiziell Green­towers heißen, denn im Rahmen der größten Gebäude­sanierung Europas wurden sie für 200 Millionen Euro ökologisch nachhaltig umgerüstet. Die beiden Türme werden linker Hand überragt vom Bankgebäude Tria­non (186 m)  aC1/2 mit seinem Dreiecksdach. Davor setzt die Chase Bank (75 m) im dunklen Braun der 1970er-Jahre-Optik einen scharfen Kontrast. In gleicher Blickachse sind im Hintergrund zwei weitere, gelun­gene Elemente der Skyline auszumachen: das Frankfurter Büro-Center (140 m)  aD1 und das Bürohaus Westend TowerG6 mit seinem aparten Strahlenkranz (208 m).
Die Spazierwege der einstigen Wallanlagen biegen nun nach rechts ab, wir nähern uns der Alten OperaB3. Mit diesem Prestige-Projekt begann Anfang der 1980er Jahre die Stadterneuerung, die Alte Oper war das hart umkämpfte Symbol der Wende. In der Längsachse der Alten Oper ist das Denkmal Marshallbrunnen  aC3 als Dank für die humanitäre Hilfe beim Europäischen Wiederaufbau in den Spazierweg eingelassen.
Der 45-stöckige Trianon Tower beheimatet die Deka Bank und die Deutsche Bank
Der heutige Platz vor der GAlten Oper war 1869 noch Teil der Wallanlagen, als der damalige Oberbürgermeister hier ein »den Anforderungen des guten Geschmacks entsprechendes Theater­gebäude« sehen wollte. Die Gesamtbaukosten kalkulierte man damals auf zwei Millionen Mark, doch als Kaiser Wilhelm I. im Oktober 1880 den Prunkbau mit der Inschrift »Dem Wahren, Schönen, Guten« eröffnete, ­hatte man das Zehnfache investiert. Frankfurts liebster Nationaldichter Friedrich Stoltze reimte damals bissig im hessischen Slang »Dem Wahre, Scheene, Gute, die Berjerschaft muss blute«.
Hundert Jahre später war der Spruch genauso ak­tuell. Jahrzehnte­lang hatten die Frankfurter gestritten, ob die Kriegsruine wieder aufgebaut oder besser in die Luft gesprengt werden sollte. Bis zur Einweihung der neu erbauten Alten Oper 1981 stiegen die Kosten von den veranschlagten 60 Millionen Mark auf weit über 200 Millionen. Die Galagäste mussten bei der Einweihung noch durch ein Polizeispalier hetzen, um den faulen Eiern der Demonstranten zu entgehen. Heute gilt der Prunkbau mit seiner historischen Optik und der Hightech-Funktionalität im Innern als städtisches Schmuckstück und erste Konzertadresse. Links von der Alten Oper ist ein weiterer Skyscraper zu sehen: der weiße Opernturm  aB2, 170 Meter hoch und durch einen Manufactum-Laden im Erdgeschoss veredelt.
Mittelpunkt des Opernplatzes ist der Lucae-BrunnenaB3, der mit seiner hohen Wasserfontäne im Sommer sanfte Kühlung versprüht. Frankfurts schönster Brunnen hat keine historische Vorlage, sondern wurde mit der riesigen Granitschale und dem Becken von 17 Metern Durchmesser neu gebaut und nach dem einstigen Architekten der Alten Oper benannt.
Die Alte Oper am Opernplatz, dahinter ragt der Opernturm empor
Für den zehnminütigen Rückweg an den Ausgangspunkt unseres Rundgangs gibt es zwei parallel verlaufende Möglichkeiten: den Flanierweg durch die im Volksmund HFressgass  aC3/4 genannte Fußgängerzone der Großen Bockenheimer Straße mit Cafés, Edelmetzgern und Feinkostläden oder – ein paar Meter weiter rechts – Frankfurts Nobelstrecke für den exklusiven Einkauf, die Goethestraße. Beide ­Wege enden wieder an der guten alten Hauptwache  aC4, wo U- und S-Bahnen im Untergrund und Dutzende von Taxen bereitstehen, um den Weg nach Hause oder ins Hotel zu übernehmen.
Bei Frankfurtern und Besuchern beliebt: die Flaniermeile Fressgass
Mainhattan – die einzige deutsche Stadt mit Skyline
Frankfurt am Main
Frankfurt am Main, Hessen
Lange Jahre gehörte Mut dazu, sich anderswo als Frankfurter zu outen, denn die Metropole am Main galt im ganzen Land als unattraktive Adresse. Tatsächlich offenbarte sich ihre damalige Lebensqualität höchstens der einheimischen ­Subkultur. Wer als Besucher keinen Insider-Zugang zu den intellektuellen Szenezirkeln hatte, lernte von der Stadt am Main nur die offizielle – und damit ihre öde und unpersönliche – Seite kennen. Selbst auf dem Frankfurter Römer, dem zentralen Platz und Herzen der City, domi­nierten damals Beton­pfeiler und häss­liche Nach­kriegsbauten das Bild.
Heute ist alles völlig anders. Die ehedem als »Krankfurt« und »Gestankfurt« verrufene Stadt wurde aufpoliert und in postmodernem Baudesign neu möbliert. Mit dem einstmals höchsten Kulturetat der deutschen Städte kaufte der Magistrat lange Jahre all das hinzu, was Metropolen-Flair und City-Chic versprach: Kunst, Kultur und große Namen. Inzwischen ist die Bankenstadt bis auf wenige Randregionen und soziale Biotope neu durchgestylt und luxusmodernisiert. Aus der grauen Maus wurde ein Paradiesvogel, der auch dem Frankfurter Lebensgefühl Flügel wachsen ließ.
Längst ist das Herz der Stadt, der historische Römer mit seinen einst umkämpften Fachwerknachbauten, zum Flanierplatz der Einheimischen und zur liebsten Fotokulisse von Touristen aus aller Welt avanciert. Kulturelle Segnungen wie das Museumsufer auf der Sachsenhäuser Mainseite, das Prachtensemble der Alten Oper mit dem Lucae-Brunnen, die postmoderne Kunsthalle Schirn und das Museum für Moderne Kunst des Wiener Star-Architekten Hans Hollein haben die Einheimischen mit dem Modernisierungswahn mehr als nur versöhnt.