108 ...Antwort von X - Urs Wendel - E-Book

108 ...Antwort von X E-Book

Urs Wendel

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Beschreibung

Der Bär wird mit Kraft, Weisheit, aber auch mit Liebe in Verbindung gebracht. Er hilft unser Leben positiv zu beeinflussen, ja zu meistern, wenn seine Botschaft richtig verstanden wird. Frei von Dogmen führt er geschickt wesentliche Naturgesetze des inneren Weges vor Augen. Er ist seit Urzeiten ein wahrer Meister der Magie. Die Mythen der Auferstehung sind allein auf ihn zurückzuführen. Sein Zauber lehrt das innere Auferstehen, welches für ein erfülltes und glückliches Leben sehr nützlich ist. Im Laufe der Zeit haben viele den rechten Weg aus den Augen verloren, sich von Äußerlichkeiten blenden lassen und leben zusehends mehr im Unglück. Die Lehren der Spiritualität wurden früher stets im verborgenen weitergegeben und unter der Anleitung eines Meisters ausgeführt. Die Zeit ist reif, dieses heilvolle Wissen jedem zugänglich zu machen. Das Buch führt durch die Welt der Mythologie, des Schamanismus, der Opferriten, der Magie, des Okkultismus und stellt ein flammendes Plädoyer zur Umkehr des eingeschlagenen Weges dar, auf denen sich die Menschen irgendwann einmal begeben haben. Praktische Anleitungen in Trancearbeit, Spiegelmagie, Telepathie, ect. und spezielle Meditationen machen dieses Buch zu einem wertvollen Schatz. Das Richtige für Menschen, die ernsthaft außerhalb der Schulwissenschaften ihre Kenntnisse bereichern wollen.

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Seitenzahl: 587

Veröffentlichungsjahr: 2011

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KLEINER BÄR

Imprint

108 Antwort von X

Kleiner Bär

published by: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

Copyright: © 2011 Kleiner Bär

ISBN 978-3-8442-1204-4

Inhalt

Imprint

Inhalt

Die Legende vom kleinen Bär am Himmel und den Menschen

Vorwort

Ein Buch für das Leben

Die Begegnung

Das Geschenk

Das Mysterium

Seele in der Dunkelheit

Der Tempel

Die Elemente

Weisheit

Energie

Schlusswort

Die Legende vom kleinen Bär am Himmel und den Menschen

Viele Geschichten erzählen uns, wie der Bär an das Himmelszelt kam. Eine Geschichte der Ostyaks sagt, der Bär kann ohne Mühe zwischen Himmel und Erde reisen. Er sei einst durch die Vermählung von Sonne und Mond hervorgegangen und so begann sein Dasein als eine Himmelsmacht. Als der Vater des kleinen Bären auf der Jagd war, schlich sich der kleine Bär aus dem Haus und erkundete seine Umgebung. Dabei passierte es, daß er versehentlich einen Fuß durch den Himmelsboden steckte und für kurze Zeit die dort unten lebenden Menschen erblickte. Seine Neugier war geweckt und er überredete seinen Vater Numi-Torum, ihm zu erlauben, die Menschen zu besuchen.

Vorwort

Liebe Leser! Das vorliegende Buch soll einen Großteil dessen, was ich im Laufe vieler Jahre an Wissen und Erfahrung zusammentragen konnte all jenen mitgeteilt werden, die es drängt, mehr über sich und die verborgenen Geheimnisse des Lebens zu erfahren. Möge es ein Segen für alle Lebenden und folgenden Generationen dieser Erde sein.

Eröffne dir selbst die Chance, als verwurzelter und wahrhaftiger Mensch zu leben. Bestimme selbst, durch welche Pforten der Erkenntnis du schreiten möchtest.

Erkenne deine wahre Natur. Sie ist freie fließende Energie. Dein Ich ist eine Beschreibung, die dich an eine feste Form deines Verhaltens bindet. Sie bindet dich an daß, was du in dir selbst sehen willst. Der kleinere Teil deiner Natur erscheint endgültig. Wird der begrenzte Raum des Ego durchbrochen, so eröffnen sich freiere und bessere Möglichkeiten des Daseins und des Handelns.

Erfahre, was wirkliche Lebensqualität bedeutet. Nutze die Werkzeuge, welche du an die Hand bekommst. Befreie dich aus den Fesseln deines „Ich“, das dich diktiert, weil es beeinflussbar und manipulierbar ist. Dieses „Ich“ ist keineswegs die einzige Realität. Deine Persönlichkeit wird viel stärker zur Geltung kommen als du dir es jetzt vorstellen kannst. Bist du religiös eingestellt, so dringe in den Kern deiner Religion ein. Auch das ist möglich.

Wenn du mit deinem Leben zufrieden bist, dann sei bereit Neuland zu entdecken. So verhinderst Du das Einschlafen deiner Entwicklung. Werde zum Entdecker, denn es ist dein eigenes Neuland, welches erforscht werden will.

Wird dein Leben von verschiedenen Schwierigkeiten dominiert, ist es Zeit zu lernen deren Ursachen zu beheben. Lebe Eigenverantwortung und betrete den Pfad des inneren Kriegers. Du brauchst keine Aufpasser, sondern Achtsamkeit. Handle und vergeude keine Zeit mit dem, was dir glaubhaft erscheint oder nicht.

In jedem Leben mag es Widerstände geben, und man ist geneigt eine Art „Krieg“ führen zu müssen. Gewinne ihn, indem du dich für das Lebendige und Positive entscheidest. Gebe deinem Leben die richtige Würze. Du bist der Koch! Du kreierst dieses feine Gericht nach eigenem ermessen. Dabei erkennst du selbst den Sinn deines Lebens und brauchst dir von niemanden erzählen lassen, was der wahre Sinn ist.

Wahrscheinlich dürfte dir klar sein, das du das Glück nur in dir selbst finden kannst. Wie das möglich ist, zeigt dir dieses Buch als unterstützender Ratgeber. Nur Handeln musst du selbst. Und du solltest in der Lage sein unvoreingenommen, ja vielleicht wie ein Kind die folgenden Zeilen zu Lesen. Gehe nach Gefühl und sei offen in deiner Einstellung. Spare deinen Verstand vorerst einmal auf. Den brauchst du später.

Erkenne! Von was machst du dein Glücklichsein abhängig?

Befreie dich von Vorurteilen und Engstirnigkeit. Verlasse die Bühne des bewusst konstruierten Marionettentheaters und nutzloser Philosophien.

Möchtest du dein geistiges Wesen neu erfahren, dann sei bereit dich mit der einzig wirklichen und göttlichen Natur zu verbinden.

Betrete den Weg der Tat und lebe! Oder stirb als komatöser Theoretiker.

Weshalb sich mit toten Dingen beschäftigen, wenn wir jetzt leben?

Der Krieger in uns überwindet die erbärmlichen Seiten des Daseins. Er kämpft gegen persönliche Schwächen und seine eigenen Begrenzungen an. Ein Krieger kann nicht immer gewinnen, doch gibt er stets sein Bestes. Dadurch gilt er als wahrhaftig, makellos und ehrbar. Sei bereit Neues zu lernen. Verstehe, was geändert werden sollte und was bleiben kann, wie es ist. Setze das Gelernte um. Wende es an. Beginne damit. Wann? Jetzt! Es gilt keine Zeit zu verlieren.

Wir Menschen sind Brüder. Es ist Tatsache, unabhängig davon, ob das erkannt wird oder nicht. Alles Leben entspringt dem gleichen Quell.

Das hört sich ziemlich nach Spiritualität an. Stimmt, denn Spiritualität bedeutet schlicht gesagt geistige Entwicklung. Wozu? Spirituelle Lehren und deren Methodik verfolgen das Ziel, den in jeden Menschen vorhandenen göttlichen Funken zu entfachen. Sie halten uns stets dazu an, das Göttliche in uns wach zu halten. Wer es ernst meint in seelisch-geistiger Entwicklung voranzuschreiten führt ein ethisches ausgerichtetes Leben und praktiziert die höchstmögliche charakterliche Läuterung. Regelmäßige Meditationen können sich unterstützend auswirken. Das betrifft arm und reich, alt und jung gleichermaßen.

In der Meditation hören die Gedanken auf zu sprechen. Sie ist das nach innen gerichtete Gebet der Stille und des Schweigens. Meditation fördert deine Konzentration und hilft dir auch in alltäglichen Angelegenheiten des Leben.

Seit jahrtausenden gingen Menschen den Weg nach innen, um sich zu entwickeln und zu entfalten. Manchen gewährte das Schicksal die Gunst die großen Bereiche des Geistes zu entschlüsseln und das kosmische Bewusstsein zu entfalten. Diese großen Persönlichkeiten gelten seit jeher in allen Kulturen und Religionen als vollendete Meister.

Die Lehren der Spiritualität wurden früher stets im verborgenen weitergegeben und unter der Anleitung eines Meisters ausgeführt. Manche dieser Lehren wurden leider missbraucht und aus selbstsüchtigen und inhumanen Gründen weiterhin geheim gehalten.

Damit ist es jetzt vorbei. Die Zeit ist da dieses heilvolle Wissen jeden Menschen zugänglich zu machen. Dieses Wissen darf nicht nur verborgenen egoistischen Grüppchen dienen, welche meiner Ansicht nach nur als Betriebsbremse in der Entwicklung des gesamten menschlichen Fortschrittes fungieren. Mögen auch diese Menschen ihren Fortschritt finden oder Untergehen. Jeder entscheidet selbst.

Du kannst hier die Möglichkeit der Selbsteinweihungen nach Bedarf und Interesse nutzen. Du wirst all die Zusammenhänge und Gesetzmäßigkeiten des menschlichen Lebens erfahren. Natürlich auch die Auswirkungen im physisch-materiellen Bereich, und wie du diese Gestalten kannst. Erlebe das Interessanteste, das dir je begegnen wird.

Dein Inneres.

Ein Buch für das Leben

Jeder Verlauf eines Lebensweges kann für andere Menschen lehrreich sein und Eindrücke hinterlassen. Vielleicht beurteilen wir sie oder lassen sie stehen wie sie sind. Wir können das Erfahrene auch mit unseren Erfahrungen Abgleichen. Einen Teil meines Lehrweges will ich gerne mit dir Teilen. Erkenntnisse und Wissen werden in Form einer Geschichte erzählt. Es ist mein Wunsch und Auftrag das alte Wissen und die heiligen Gesetze aufzuzeigen. So kann sie niemand mehr nur für sich oder zu niederen Zwecken missbrauchen. Diese Hoffnung und Motivation leiten mich.

Die folgende Geschichte bietet dir die Möglichkeit dich selbst besser kennen zu lernen. Dadurch lernst du deine Umwelt aufmerksamer wahrzunehmen. Aber auch, wie die Umwelt dich wahrnimmt.

Weiterhin erachte ich es als es notwendig darauf aufmerksam zu machen, weshalb Dinge in unserer Welt passieren, die das Leben selbst verachten und das Miteinander erschweren. Menschen, die ihr Gewissen ausschließen müssen sich daher nicht selber Verachten Aus dem Grund beschreibe ich auch einige Schattenseiten des Daseins.

Die Möglichkeit zum inneren Wandel und geistigen Fortschritt ist gegeben.

Wer will, kann sich motivieren die Komplikationen auf unseren Planeten zu einzudämmen. Welche Möglichkeiten es dafür gibt erfährst du beim Lesen. Kleine Schritte sind dabei von Vorteil. Dabei bleibt man besser im Gleichgewicht.

Manche Menschen empfinden das Bedürfnis anderen Menschen zu helfen und in irgendeiner machbaren Form beizustehen. Vielleicht unterstützt du engagierte Organisationen, oder gewährst auf psychischer, u.a. sogar auf spiritueller Ebene Unterstützung.

Tief, ganz tief im Inneren weiß es jeder Mensch. Das höchste Gut ist die Liebe!

Welchen Weg gehst du?

Manche wissen es leider nicht mehr. Dadurch haben sie selbst ihr Herz vergessen.

Mein Empfinden, welches ich in diese Zeilen hineinlege ist für jeden Menschen gedacht. Ich denke sozusagen auch an den letzten Menschen, an den berüchtigten Abschaum unserer Welt.

Jeder Mensch, ob abhängig oder nicht, hat die Wahl sich dem Licht zuwenden.

Ist dein Mut und deine Entschlusskraft stärker, dann wirst du nicht die ganze Last deiner Schuld auf dich nehmen müssen. Es gibt immer eine Hand, die dich Beschützt. Glaube im Herzen an sie. Erinnere dich wie du warst bevor alles begann.

Bedenke! Jeder zieht die Folgen aus seinen Handlungen.

Positive Taten erheben dich bis zu einem gewissen Punkt.

Negative Taten hängen erbarmungslos an dir. Etwa wie ein Stein, der dich unaufhaltsam und gnadenlos in den tiefen Ozean des Verderbens zieht.

Wer sich wandeln will, kann sich wandeln. Und wer sich erheben will, wird sich erheben.

Finde und wähle den richtigen Weg. So wirst du deinen Mitmenschen helfen und dienen können. Das bedeutet etwas zu geben, ohne dabei an den eigenen Vorteil zu denken und andere zu dominieren. Dafür werden Herz und Seele gesund.

Was mich betrifft, bin ich nur ein schwingender Ton, der den neuen Ausprägungen der uns bevorstehenden Zeiten im natürlichen Kreislauf des Geschehens entspricht. Schwinge dich mit ein.

Unerheblich welche Interessen du vertrittst. Sieh der Wahrheit ins Auge. Die meisten Menschen unterliegen sowieso einem Machtgefüge, und wenn es ihr eigens konstruiertes ist.

So bist du niemals wirklich frei. Egal wo du stehst und wie groß du dir auch vorkommen magst.

Reife innerlich, wachse und gedeihe auf deinem Weg. Das wünsche ich dir.

Erweitere deinen Horizont zur Menschwerdung. Was hindert dich auf deinem Weg?

Dein Vorbehalt? Deine bisherige Denkweise? Erkenne die Struktur deiner Beweggründe.

Erkenne! Nur du selbst gibst deinen Weg vor.

Die höchsten Höhen, die du im menschlichen Dasein erreichen kannst können sich dir erschließen. Bist du gewillt diesen Weg zu gehen, so möge Gott dir zur Seite stehen.

Unsere Welt ist eine magische Welt voller Möglichkeiten. Alle deine Wünsche können sich erfüllen.

Bist du „spirituell unterwegs“, so gib acht. Die spirituellen Schmarotzer zehren an dir, indem sie dir dies und jenes vorschreiben und versprechen. Kennst du denn wirklich das Ergebnis? Das Ergebnis ist folgendes. Dein Ego fährt drauf ab, weil du in einer Welt lebst, die dich verwöhnt. Anstatt den Nächsten einen Gefallen zu tun kapseln sich manche ab um einen künstlich geistigen Weg zu dienen. Ein geistiges Konstrukt, daß leicht Besitz ergreift.

Du erfährst nur das Heil, wenn du für dich selbst Verantwortung übernimmst und den Weg des Herzens zu deinem Eigen machst.

Was an der bärigen Geschichte erfunden ist und was der Wahrheit entspricht ist zweitrangiger Natur. Vorrangig sind dabei Sinn und Zweck. Hier geht es darum die ewig wirkenden Gesetze und Weisheiten des Lebens und der Natur preiszugeben. Die aufgezeigten Methoden und Exerzitien sollen dir nützen. Achtung! Die beschriebenen Methoden sind effektiv!

Insgesamt soll ein Grundstein für ein klares und freies Bewusstsein aller Menschen geschaffen werden. Genau so weit, wie der geistige Horizont wachsen möchte.

Greife mutig zu, und nimm dein Schicksal in die Hand!

Die Selbstkritik ist der beste Anfang für einen neuen Weg. Sie ist ein wertvoller Begleiter.

Hinterfrage dich selbst und den Aufbau deiner Persönlichkeit, die sich durch deine Lebenserfahrung entwickelt hat.

Alle Wege stehen dir offen. Gehe die richtigen Abzweigungen und entfalte den Zauber deiner Fähigkeiten. Sie schlummern in dir und wollen geweckt werden.

Bedenke eines und halte dies stets in dir wach! Ohne Liebe wird dir niemals etwas genügen.

Die Begegnung

Vor einigen Jahren beschloss ich einen sicher nicht alltäglichen Urlaub anzugehen. Mein Urlaubsziel lag in Kamtschatka. Das Flugzeug steuerte Moskau an. Eine wirklich beeindruckende Stadt mit überwältigenden Ausmaßen. Den mehrstündigen Aufenthalt konnte ich nutzen, um einen winzigen Teil dieser riesigen Stadt zu erkunden.

Vom Moskauer Inlandflughafen ging die Reise schließlich weiter. Wir flogen der aufgehenden Sonne direkt entgegen. Die Maschine überflog das sibirische Tiefland und das sibirische Bergland am Stück. Es erstreckt sich über dreitausend Kilometer und kostete etwa die halbe Zeit des Fluges. Noch heute erinnere ich mich gerne an diese Reise. Freude stieg in mir auf, als wir endlich den Flughafen Petropavlovsk-Kamtschatskij erreichten.

Der Bus fuhr mich zusammen mit einigen Reisegästen, die mit mir schon im Flugzeug unterwegs waren, nach Elizovo. Es war Mitte Juni und immerhin 10° Celsius. Zur Akklimatisierung hielt ich mich einige Tage vor Ort auf. Zu Hause war es schon ziemlich warm. Noch einmal bereitete ich die Route vor, testete die Fotokamera und sorgte für den Proviant, welchen ich in der Wildnis für drei Wochen benötigte.

Mein Anliegen war in den Bergen dieses wunderbaren Landes verschiedene Tiere und Landschaften vor die Linse zu bekommen. Dort wollte ich die anberaumte Zeit ganz ungestört in wilder und ungezähmter Natur verbringen.

Ein Pilot flog mich weit ins Landesinnere der Halbinsel. Die eindrucksvolle Landschaft faszinierte mich vom ersten Augenblick an.

Wir flogen weit ins Landesinnere der Halbinsel. Er kannte einen geeigneten Landeplatz, an dem wir uns in vierzehn Tagen wieder treffen sollten. Beim Abschied riet er mir noch, in seiner ernsten, aber freundlichen Art, ich solle vorsichtig sein. Er gab mir zum Abschied die Hand und sein gut gemeinter Rat kam bei mir an. Das Flugzeug verschwand in der endlosen Ferne. Ich war von da an auf mich allein gestellt.

Vor mir lag das ersehnte Bergland. Meine Route wies mich in Richtung Norden. Nach einigen Stunden Fußweg erreichte ich zeitig einen geeigneten Nachtlagerplatz. Die Sonne ging allmählich unter und am Abend wurde es merklich kühl.

Um mir etwas Ablenkung zu verschaffen, kramte ich ein Buch hervor. Die Geräusche der Nacht drangen sehr eindrucksvoll durch die dünne Zeltwand.

Als die ersten Sonnenstrahlen hindurchschimmerten erwachte ich. Mein Frühstück bestand aus frischen Brot, Käse, Trockenobst und Tee. Das Gepäck würde täglich etwas leichter werden, wobei es ohnehin angenehm zu tragen war. Die Trockennahrung und die Natur boten zu der Zeit einen umfangreichen Speiseplan.

Während der Wanderung fotografierte ich gelegentlich die Landschaft. Auch kleinere Tiere waren leicht auszumachen. Besonders war ich von dieser unbezähmbaren wilden und zugleich farbenfrohen und kontrastreichen Natur angetan. Mitten in den leuchtenden Farben der Tundra ragen imposante Vulkane hervor. Das Spiel des Himmels zeigt sich täglich sehr abwechslungsreich. Dieser Ort ist für mich eines der wundervollsten Naturgebiete unseres Planeten. Ich war hier mitten im Reich der Vulkane und Bären.

Aus weiter Entfernung bekam ich einen Braunbären vor die Kamera. Das war für mich wirklich etwas Besonderes. Am Flussufer zu Filmen erwies sich öfter als erfolgreich.

Bald sollte ich einem ganz besonderen Bären begegnen.

Am dritten Wandertag fand ich einen Ort, an dem ich vorerst verweilen wollte. Der Morgen des sechsten Tages ließ mich aus Neugier weiter Richtung Norden ziehen. Und Einiges höher hinauf als zuvor. Hier war der Ausblick ideal. Was sage ich? Er war einfach umwerfend. Ich entdeckte sogar einen leicht rauchenden Vulkan. Einige Vulkane dieser Region sind aktiv. Die Distanz zum Vulkan war verhältnismäßig nah, aber nicht zu nah. Zumindest sah ich das zu dem Zeitpunkt so.

Dieser Ort besaß eine ganz besondere Atmosphäre. Zuerst umrundete ich das felsige Gebiet. Ich entdeckte eine Höhle, deren Eingang überwuchert war. Obwohl ich darin niemanden erwartete, war ich vorsichtig. Der Eingang war etwas flach, ungefähr Hosentaschenhöhe. Breit war er gute eineinhalb Meter. Das Innere leuchtete ich mit einer Taschenlampe aus. Hier hatte schon ein Bär überwintert, stellte ich fest.

Zurück im Zelt verstaute ich die Kameraausrüstung und begann etwas Brennholz für ein Lagerfeuer zu beschaffen. Das nutzte ich, um mir eine warme Mahlzeit zu kochen. Da die Nacht klar war, blieb ich lange am Feuer sitzen, bis die letzten kleinen Flammen erstickten.

Vom Treffpunkt aus hatte ich einhundert Kilometer zurückgelegt. Hier wollte ich bleiben, um nicht so viel Zeit mit dem Rückweg zu vergeuden.

Ich hatte mich an diesen friedlichen Ort gut eingelebt. Und trotzdem passierte etwas Unvorhergesehenes. Am neunten Tag begegnete ich auffallend vielen Tieren. Ungewöhnlich war, daß es am Nachmittag auffallend ruhig wurde. Irgendwie zu ruhig. Eigenartig! Ich sah und hörte keine Vögel mehr.

Zum ersten Mal war ich etwas beunruhigt. Da ich einige Anzeichen und Verhaltensweise von Tieren kenne, packte ich meine Sachen ein und baute das Zelt ab. Wahrscheinlich sollte ich mich vor dem Vulkan in Acht nehmen. Er rauchte stärker als sonst. Das muss es sein! Ohne große Überlegung verstaute ich alle Sachen in die etwas entfernt gelegene Höhle. Der Ausbruch des Vulkanes ließ zum Glück noch auf sich warten. Mit der Kamera hielt ich gegen Abend auf das gewaltige Naturspektakel. Heißes Gestein flog durch die Luft. Sicher wird ein Ascheregen niedergehen, folgerte ich. In der Höhle musste ich den Eingang mit nassen Decken abdichten. Ich wusste, hier war es besser als später den ganzen Dreck abzubekommen und vielleicht daran zu ersticken. Klar, ich war weit genug weg, aber wohl war mir nicht dabei. So beschloss ich erst am nächsten Morgen die Höhle zu verlassen. Ich vernahm geraume Zeit das Donnern des lavaspuckenden Vulkanes. Mit der Taschenlampe erhellte ich kurzzeitig die Höhle und richtete mir einen Schlafplatz ein. Ich bereitete mir ein einfaches Abendessen zu. Es war auf eine besondere Art und weiße gemütlich in dieser Notunterkunft, obwohl um mich herum alles sehr lebensfeindlich werden konnte. Im Laufe der Zeit beruhigte sich der Vulkan.

In der Nacht ersann ich einige Gedanken vor dem Einschlafen. Ob die Decke am Eingang voll Asche sein wird? Wie es Morgen im Freien aussieht? Wie weit die anderen Tiere von hier entfernt sein mögen? Müdigkeit machte sich breit. Was, wenn ein Bär in die Höhle kommt? Nein, der geht weiter weg als ich.

Am besten war es zu dem Zeitpunkt entspannt zu bleiben. Ich wollte mich ablenken und beruhigen. Deshalb wendete ich eine mir bekannte Methode der Entspannung an, die mit etwas Übung gute Ergebnisse bringt. Aus dem Grund gebe ich sie hier gleich wieder.

Lerne, in der Ruhe zu entspannen. Und harmonisiere deinen Körper mit der dich umgebenden Lebensenergie. Das wird dazu führen, daß du die motorischen Zentren deines Gehirnes entlastest und du deinen Körper, erst teilweise und später als Ganzes nicht mehr fühlst. Liege bequem und entspanne dich nach folgender Anleitung.

Lass deinen Körper „Fallen“. Lass los. Ganz locker. Jetzt überprüfe jeden einzelnen Körperteil sorgfältig.

Nun ist völlig entspannt – der rechte Daumen – der linke Daumen – (deine Gedanken richten sich dabei auf die genannten Glieder. Nimm einfach nur wahr, was geschieht) – der rechte Zeigefinger – der linke Zeigefinger – der rechte Mittelfinger – der linke Mittelfinger – die Ringfinger – die kleinen Finger der jeweiligen Hand – die ganze rechte Hand ist entspannt – die ganze linke Hand – der rechte Arm – der linke Arm – der gesamte rechte Arm – der gesamte linke Arm. Erfasse also jedes einzelne Körperglied einzeln und zusammen.

Die Fußzehen – der rechte Fuß – der linke Fuß – das rechte Bein – das linke Bein – gesamtes rechtes Bein – gesamtes linkes Bein – der Kopf – das Gesicht. Das Gesicht wirklich gut entspannen!

Die Schulter – der Nacken – der Rücken – Brust – und Bauch – den gesamten Rumpf – „Mein ganzer Körper ist entspannt“.

Die Knochen der GliedMaßen von unten nach oben – den Schädel – die Wirbelsäule gesondert – Knochenmark – Gelenke – die Muskeln von unten nach oben – besonders die Gesichtsmuskulatur –  die Sehnen – die Blutgefässe – die Drüsen.

Das Herz – das Gehirn – die Lungen – die Leber – die Milz – die Nieren – der Magen – den Darm – die Blase – entspanne Herz und Gehirn noch einmal gesondert – die Nerven – alle Organe sind entspannt – und alle Zellen – sie harmonieren mit den Schwingungen der Lebensenergie.

Deine Übung ist gelungen, wenn du in dem Körperteil, auf das du deine Gedanken richtest, ein Wärme- und Schweregefühl spürst. Übe so lange, bis sich dein Entspannungszustand so äußert, als würde dein stofflicher Körper nicht mehr vorhanden sein. Entspanne dich regelmäßig. Täglich, oder alle zwei bis drei Tage…, in der Hauptsache regelmäßig.

Im Laufe der Zeit beruhigten sich auch die quälenden Gedanken. Ich befand mich vor der Höhle. Alles war Grau, voller Asche. So wie Schnee im Winter eine Landschaft bedeckt. Das empfand ich als deprimierend. Ich wollte unbedingt weg von dieser eintönig grauen Gegend. Alles Leben schien hier still zu stehen. Ich lief aufs gerade Wohl los. Einen Berg hinauf, an dessen Anhöhe ich ebenso nur Grau vorfand. Ich ging den Berg hinunter. Mir war unwohl und ich wollte einfach nur weiter, den trüben Ort hier entkommen. Endlich schien sich zu meinen Füßen das Grau zu lichten. Ich sah Erde und Grünflächen. Im Tal angekommen erstreckten sich dort weite Grünflächen. In mir stieg Hoffnung auf und ich peilte den nächsten Berg an. Die Luft duftete frisch und die Bäume um mich kleidete ein prachtvolles Grün. Die Vögel zwitscherten und alles war lebendig. Einfach unbeschreiblich schön. Ich hatte das Gefühl in einem ganz besonderen Wald zu sein. Die Bäume begannen sich zu lichteten und die Geräusche der Vögel verhallten hinter mir, als ich kurz darauf in Mitten einer großen Wiese voller Blumen stand. Ihre Farbenvielfalt war einfach, aber so strahlend schön, wie ich es noch nie gesehen hatte. Ich atmete ihren Duft ein und hörte fleißige Bienen summen. Der Morgentau des Vormittags verflüchtigte sich. In einiger Entfernung sah ich ein großes Holzblockhaus. Es war sehr robust gebaut. Die Umgebung wirkte angenehm und friedlich. Neugierig musterte ich das Haus und sah daneben einige Pferde auf einer Koppel. Sie waren größer und stärker als die meisten Pferde die ich bis jetzt kannte. Die Eingangstür des Hauses öffnete sich. Abwartend, wer da wohnen könnte schaute ich neugierig zur Tür.

„Ich erwarte dich schon.“ Die Stimme hörte sich ziemlich brummig an. Verwundert sah ich einen großen Bär, was mich überraschte.

„Komm herein, du bist weit gelaufen und kannst dich bei mir ausruhen“, forderte er mich freundlich auf.

Mit einer einladenden Geste wies er mich an sein Haus zu betreten.

Ich bedankte mich: „Das ist sehr freundlich von ihnen“, und versuchte zu lächeln.

„Willkommen kleiner Bär“, sagte er beruhigend.

Er schien meine Aufregung zu spüren.

„Mein Name ist Max. Ich empfange selten Gäste und freue mich ganz besonders über deinen Besuch. Nur wenigen Menschen ist es vergönnt in unser Land zu reisen. Du bist einer von ihnen.“

Kleiner Bär? Ich wusste, daß er meinen Namen kannte und wunderte mich. Hatte ich nicht einen anderen Namen? Da mir mein Name nicht einfiel, gab ich mich mit dem von ihn erwähnten Namen zufrieden und dachte nicht weiter darüber nach. Obwohl das sehr ungewöhnlich war. Seit wann hieß ich kleiner Bär?

Er bot mir eine Tasse Kräutertee mit Honig an. Dankend nahm ich davon einen Schluck. Ein kleiner Imbiss, der aus verschiedenen Nussarten, getrockneten Früchten und etwas Käse mit frischem Brot und Butter bestand stärkte mich.

„Das schmeckt wirklich gut!“, bedankte ich mich.

Er lachte: „Das sehe ich dir an!“

Eben wollte ich nach etwas Wasser fragen, da meinte er: „Komm, nimm deine Tasse mit. Hinter dem Haus ist ein Brunnen mit frischen Quellwasser.“

Auf dem Weg zum Brunnen wunderte ich mich, wie schnell er erfasst hatte, daß ich noch durstig war. Wahrscheinlich sah er es mir an.

„Wer bist du?“, wollte ich wissen.

Max sah mich an und lächelte.

„Ich bin Max, der Bär!“

Ich ließ nicht locker. Mein Verstand sagte mir, das da irgendetwas nicht wie sonst ist, nur wusste ich nicht was.

„Wer also bist du wirklich?“

„Ein Bär der in den Bergen lebt und mit einem Menschen an einem Brunnen sitzt, der Quellwasser trinkt.“

Sein lächelnder Gesichtsausdruck schwenkte in Ruhe und Ernsthaftigkeit um.

Eindringlich fragte er mich: „Wer bist du?“

„Wer ich bin?“, plapperte ich vor mir hin, und schaute ihn fragend an.

Auffordernd, jedoch freundlich sah er mich an ihn zu antworten.

„Gut, ich bin Hobbyfotograf.“

„Ich finde du bist durstig, sitzt neben einen komischen Bären, trinkst Quellwasser und weißt nicht, was du sagen sollst.“

Er schmunzelte. Weshalb verhielt er sich so?

„Wer bist du wirklich?“, wollte ich wissen.

„Die Menschen geben mir viele Namen.“

Er schwieg einen Augenblick, und als ich ihn nach den Namen fragen wollte schnitt er mir die Frage ab.

„Meister des Waldes, Berühmter LeichtFuß, der Unvorstellbare, Goldener Freund, Honigpranke, Winterschläfer, Würdiger alter Mann.“

Er hielt inne, schaute mich an und sagte: „Komischer Bär, - der vor den Fragen antwortet!“

Sogar meiner Verwunderung kam er zuvor.

Er lachte einige Zeit, hielt sich dabei den Bauch und fragte mich: „Wer bist du?“

Ich lachte mit: „So viele Namen kleiden mich sicher nicht. Naturfotograf, der viel fragt und willkommener Gast“.

Er nickte mir bestätigend zu.

Seine Gastfreundschaft war eindrucksvoll. Schließlich nahm er mich wie einen Freund bei sich auf.

„Gut so für jemanden der nicht weiß wer er ist.“

„Was glaubst du wo du bist?“, fragte er.

„Ich weiß nicht.“

„Ich weiß es auch nicht“, entgegnete er.

„Wie bitte, du weißt es nicht?“, fragte ich erstaunt.

„Nehmen wir an du wärst zu Hause. Wo ist das und wo bist du dann?“

„In der Stadt, wo ich wohne“, antwortete ich.

„Wo ist die Stadt, wo du wohnst?“

„In Deutschland!“

„Wo ist Deutschland?“

„In Europa.“

„Und wo ist Europa?“

„Auf der Erde - im Sonnensystem!“, fügte ich hinzu.

„Und wo ist das Sonnensystem?“

„In unserer Galaxie, die Milchstrasse!“

„Wo ist die?“, fragte er weiter.

„Neben anderen Galaxien!“

„Und wo sind die?“

„Na im Universum!“

„Und wo ist das?“

„Irgendwo in der Welt!“

Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.

„Wo ist irgendwo in der Welt!“

„Ich weiß nicht!“, gab ich auf.

„Ist nicht so wichtig. Wer weiß schon, wo er wirklich ist. Lass uns spazieren gehen.“

„Gerne, dann sehe ich wenigstens etwas mehr von dem wo ich bin.“

Nach einiger Zeit blieben wir stehen und er fragte mich: „Wo bist du jetzt?“

„Hier!“, gab ich zur Antwort. „Hier ist immer irgendwo in der Welt.“

Er lächelte zufrieden: „Komm, wir gehen zurück ins Haus, es wird bald regnen.“

Er bot mir an, bei ihm zu übernachten. Ich solle mir keine Gedanken machen. Morgen würde ich zurückfinden.“

Damit wusste ich nichts anzufangen. Ich wusste bis dahin sowieso nicht wirklich wo ich bin, und er wusste, daß ich rätselte. Diesmal sagte er jedoch nichts und lies mich im Unklaren.

Wo bist du und wo stehst du? Wo willst du hin? Und was sind deine Perspektiven?

Nach dem Essen begann er von sich zu erzählen.

„Weit weg von deiner Welt gibt es ein schönes, unberührtes Land. Das ist hier und jetzt.

Unsere Winter sind sehr rau und eisig kalt. Endlos erscheint bei uns die weiße Winterlandschaft in den Bergen. Wohin man auch sieht, alles ist vom Schnee bedeckt. Schön bunt und lebendig schillert er, wenn sich die Sonnenstrahlen darin brechen. Als ob kleine Lichterfunken tanzen. Der kalte Winter hat auch seine schönen Seiten.“

Er hielt einen Moment inne, stand auf und legte mir seine Hände, nein, seine Tatzen sanft auf den Kopf. Mir war als würde ich aus dem Körper gezogen.

Ich beobachtete eine Szenerie.

Am Dach des robusten Holzblockhauses sah ich Eiszapfen herabhängen. Es war vermutlich sein Elternhaus. Zügig rinnt das Schmelzwasser an ihnen entlang und tropft in den Schnee. Das Tauwetter kündigt die Schneeschmelze an. Vor einem der Fenster kann ich vage ein kleines Gesicht erkennen, dessen Nase sich leicht an die Scheibe drückt.

„Max, nimm deine Nase bitte von der Scheibe weg“, ertönt eine vertraute Stimme.

Im selben Moment rumpelt es plötzlich, und Max weicht erschrocken zurück. Er sieht nur noch weiß vor sich. Der Himmel und die Berglandschaft sind auf einmal verschwunden. Allmählich taucht die vertraute Landschaft durch den weißen Nebel hindurch wieder auf.

„Eine Dachlawine, der Frühling kommt endlich!“, entgegnet Max seiner Mutter, während er noch einen etwas überraschten Gesichtsausdruck macht. „Schade, ab heute kann ich nicht mehr im Schnee spielen, da werde ich bloß nass und der Schlitten rutscht nicht mehr richtig.“

Max´ Vater steigt die Kellertreppen hinauf.

„Schau Ursel, neues Besteck und ein geschnitzter Kochlöffel für uns.“

„Prima Ursus“, lobt seine Frau.

Als das Essen in der Küche bereit steht.

Max: „Mmmh, wie gut das duftet!“

Ursus trinkt Sonntag meist leichten Honigwein zum Essen.

Max darf davon noch nicht probieren.

Mutter: „Max, es ist bald an der Zeit, daß Du lesen und schreiben lernst. Und du musst auch rechnen können."

„Wann ist bald genug?“, will Max wissen.

„Wenn Du willst schon nach dem Essen oder morgen“, schlägt seine Mutter vor.

Vater: „So vergehen die Tage des ungemütlichen Wetters besser.“

Max: „Ja Vati. Können wir trotzdem noch Fische fangen, wenn das Wetter schön ist?“

Vater: „Na klar, du kannst deswegen auch noch spielen gehen.“

Max: „Darf ich dieses Jahr mit zur Jagd?“

Mutter: „Wenn du gut lernst und dein Vater das verantworten kann, dann darfst du im nächsten Jahr mitgehen. Das ist von uns aus auch wirklich fest versprochen mein kleiner Schatz.“

Max: „Da muss ich noch warten, na ja.“

Vater: „Im Sommer gibt es ein großes Fest, da kannst du mitkommen. Der König hat es zur Neujahrsansprache angekündigt und seine Boten geben es im ganzen Land bekannt. Es wird dir bestimmt gefallen.“

Seine Tatzen lösten sich von meinem Kopf.

„Was war denn jetzt los?“, wollte ich erstaunt wissen.

„Du bist mit mir in meine Vergangenheit gereist.“

Er erzählte einfach weiter, als ob das ganz normal wäre: „Ich  erzielte Fortschritte. Bis zum angekündigten Sommerfest wollte ich unbedingt das Alphabet können und Zählen lernen. Manchmal saß ich noch nachts in meiner Stube, das war früher mein Kinderzimmer dort oben.“

Er deutete mit seiner Tatze nach oben während er das sagte und lächelte dabei.

„Für heute Abend wird es dein Gästezimmer sein. Die Lampe dort, siehst du?“

Ich nickte ihm zu.

„Im Winter lies ich sie oft lange brennen. Ich benutze sie heute noch gerne. Aber für die nächste Zeit bleibt sie für dich dort stehen.“

Das fand ich sehr nett.

Er kam zu mir und seine Tatzen berührten erneut meinen Kopf.

Max´ Mutter steigt die Treppen hoch in sein Zimmer und öffnet die Tür: „Guten Morgen Max, aufstehen. Es liegt ein wunderschöner Frühlingstag vor dir.“

„Hallo Mutti, ist es spät?“

„Dein Vater möchte, daß wir gemeinsam Frühstücken.“

Dann ist es noch nicht ganz so spät, denkt sich Max.

„Guten Morgen Vati. Ist heute etwas besonderes?“

„Ja Max, du musst dir heute alte Kleidung anziehen und deine ganz alten Schuhe.“

„Wieso, geht es zur Jagd?“, fragt Max verschlafen.

„Heute und in den nächsten Tagen müssen wir im Garten säen“, sagt Vater, ohne auf die Jagd einzugehen.

 „Was ist säen?“

„Das siehst du dann bei der Gartenarbeit“, entgegnet sie schmunzelnd.

Max ist froh, daß es noch nicht so spät ist und lässt sich sein Frühstück schmecken.

Am Geräteschuppen.

„Nimm die kleine Schaufel und du kannst Rillen durch die Erde ziehen“, sagt Vater.

Mutter: „Streue die Samen anschließend in die Erde.“

Nach einiger Zeit der Arbeit fragt Max: „Wie wird das Wort Säen geschrieben Mutti?“

„Ich ritze es in die Erde ein, schau. S Ä E N!“

Max hilft fleißig mit.

Nach einer Weile: „Kommt, das Mittagessen ist fertig!“ ruft Mutter.

Max und sein Vater ziehen die Schuhe auf der Terrasse am Hintereingang aus: „Wenn du mit der Mahlzeit fertig bist, kannst du mit Yvo spielen gehen. Sei zu Hause bevor es zu dunkel wird.“

Max nimmt ein Fischnetz und läuft den Berg hinunter zum Treffpunkt am Teich.

Aus einiger Entfernung ruft Max: „Hallo Yvo!“

Yvo hebt die Tatze zum Gruß.

„Heute ist viel Zeit Max, wir könnten eine Burg bauen, aus dem lehmigen Boden am anderen Ufer des Teiches“, schlägt Yvo vor.

„Oh ja, prima! So eine wie auf dem Altberg?“

„Ja Max, die vom König Lukas III ist richtig schön“, antwortet Yvo begeistert. „Und wir könnten sie dort auf dem Hügel aufbauen.“

Eifrig gehen beide ans Werk. Geschickt formen sie mit ihren sanften Tatzen den Lehm.

Max schaut zu Yvo: „Yvo.“

Er schaut Max an: „Ja?“

„Können wir eine Pause machen? Ich möchte im Teich Fische fangen. Für unsere Eltern. Hier ist ein Netz. Du wirfst dort einfach Steine ins Wasser und ich warte bis sie mir ins Netz Schwimmen.“

„Machen wir am besten gleich“, sagt Yvo.

Max steckt einen starken Ast, an dem er das Fischnetz festknotet, in den lehmigen Boden. Ganz langsam geht er in den Teich und breitet das Fischnetz aus. Dort verharrt er einige Zeit bewegungslos. Yvo kommt hinzu und wartet geduldig ab. Max nickt mit dem Kopf und Yvo wirft die Steine in den Teich, so daß die Fische aufgescheucht in Richtung des Fischnetzes schwimmen. Weil das Wasser so klar ist, kann Max beobachten, wie sie sich verfangen. Am Ufer sortieren sie die jungen Fische aus, welche in den Teich zurückgeworfen werden.

„Das ist ein guter Fang“, freut sich Yvo.

Max: „Zwölf Schleien und zehn Forellen sind uns ins Netz.“

Yvo: „Da bleibt jeden von uns die Hälfte. Die Burg ist etwas angetrocknet.“

„Wir können noch die Dächer formen und die vier Türme der Burg bauen“, schlägt Max vor.

Beide mustern die Burg nach getaner Arbeit.

 „Die Sonne geht bald unter. Treffen wir uns morgen wieder am Nachmittag?“ fragt Max.

„Na klar!“ Yvo spießt noch seine Fische auf einen angespitzten Ast auf.

Max wickelt seine Fische in das Netz ein. „Bis morgen also.“

„Tschüss!“

Max läuft den Berg zügig hinauf und erreicht in den Wald. Es ist angenehm kühl im Schatten der vielen Bäume. Nach einigen Minuten erreicht er die große Wiese und sieht seinen Vater am Geräteschuppen stehen.

„Hallo Vati, schau mal!“ 

Max´ Vater: „Gut, wirklich gut der Fisch. Den kannst du morgen mit deiner Mutter zubereiten. Komm, las uns ins Haus gehen.“

„Was habt ihr heute gespielt?“, möchte Mutter wissen.

„Wir bauten Burg Altberg nach“, erzählt Max stolz. „Und wir fingen Fische am Teich. Wenn ihr nächsten Sonntag spazieren geht, zeigen wir euch die Burg. Yvos Eltern kommen auch.“

Hast du dir deine Spontaneität bewahrt?

Ich bemerkte, daß ich wieder im Stuhl bei Max saß, dem komischsten Bären, der mir je begegnet ist.

Ich erinnerte mich an meine eigene Kindheit und überlegte, in wie weit Erwachsene dazu beitragen einen Menschen zu prägen. Und welche Möglichkeiten gibt es sich selbst als Mensch zu formen. Was veranlasst uns gut oder nicht gut zu sein? Was macht uns Selbstsicher, unsicher oder aggressiv? Was lässt uns unsere Spontaneität bewahren und was nimmt sie uns?

„Wie machst du das?“, fragte ich nach einigen Momenten.

„Wichtig ist nur, daß du bei deinen Reisen alles wahrnimmst was du siehst.“

Max erinnerte sich: „Eine Woche vor dem Fest ritt ich mit meinem Vater zum großen See. Um die Festlichkeiten rechtzeitig vorzubereiten, mussten wir als Kinder mit anpacken.“

„Das war bestimmt eine sehr schöne Zeit“, sagte ich.

„Ja das war sie. Aber jetzt ist es auch schön. Komm, ich zeige dir wie es weiterging.“

Ich sah Max mit seinen Vater. Sie machen sich zeitig auf den Weg, um pünktlich mit der Arbeit beginnen zu können.

Max genießt die Ausflüge mit seinem Vater ganz besonders. Vielleicht auch deshalb, weil nicht oft so viel Zeit dafür bleibt.

Er fragt ihn nach den Namen der Bäume und versucht die Vögel am Klang ihres Gesanges zu erkennen.

„Das glitzert dort unten zwischen den Bäumen. Ist das der See?“ fragt Max.

„Ja, noch ein Stück und der Wald lichtet sich. Wir sind in zehn Minuten auf der Festwiese.“

Max kann nach kurzer Zeit die Handwerker bei der Arbeit sehen.

„Wir müssen ins Festzelt“ ,sagt Ursus.

Max freut sich riesig, als er Yvo erblickt: „Das Zelt ist sehr groß.“

„Dort hinten stehen noch mehr davon!“, erzählt Yvo, beeindruckt von der Größe des Festplatzes.

Ursus und Armin kennen einige der Handwerker. Zusammen planen sie ihre Aufgaben. Während dessen tauschen die Kinder ihre Neuigkeiten untereinander aus.

Alle gehen mit Freude und Eifer an die Arbeit. Die Tage vergehen dabei wie im Flug.

Die Handwerker Arbeiten so lange, bis die Dämmerung anbricht. Die große Königstribüne ist bald fertig. Viele kleine Zelte stehen als Unterkünfte bereit und die Absperrungen der Wettkampfplätze sind bereits markiert. Einige der Bärenkinder wundern sich über die seltsamen Holzkonstruktionen, und erfahren, daß einige für die Wettkämpfe errichtet wurden.

Die Kinder stellen Tische und Bänke auf. Am Nachmittag dürfen sie Spielen gehen.

Bunte Kutschen, beladene Wägen und einladende Buden runden das Bild des bevorstehenden Festes ab.

Am Freitag ist die Arbeit geschafft.

Max und sein Vater begeben sich auf den Rückweg.

Ursel sieht, wie sich die beiden mit ihren Pferden nähern und läuft ins Freie.

„Hallo Max, ich vermisse dich“, sagt sie und umarmt ihn. Dabei bekommt er einen dicken Kuss auf die Backe.

Ursus gibt sie einen Willkommenskuss und sagt: „Schön, daß du wieder hier bist. Ruht euch aus. Ich bringe Rubinauge und Mara in den Stall. Schwarzer Wind freut sich auch, wenn das Kleine wieder bei ihm ist. Er war meist auf der Koppel. Am Mittwoch bin ich ins Dorf geritten und war Evi besuchen. In der Zwischenzeit konnte ich alles zusammenstellen, was wir fürs Fest brauchen.“

Ursus lobt seine Frau: „Du hast einiges vorbereitet und sogar die Fackeln hergestellt. Am Sonntag, wenn die Dämmerung einsetzt, können wir gemeinsam zum Festplatz reiten.“

„Prima!“, ruft Max freudig heraus und sieht zu seinen Eltern auf.

„Um neun Uhr Abend werden die Meisten Bürger unseres Landes am großen Gebirgssee versammelt sein“, klärt ihn Vater auf. „Der Festplatz ist fertig. Die Vorbereitungen dauern nur noch den Samstag an.“

„Was wird denn da noch vorbereitet?“, will Max wissen.

Ursel: „Die Verkäufer räumen die Waren ein, geschmückt wird noch einiges, Akrobaten machen ihre Generalprobe, und was noch so anfällt an verschiedenen Arbeiten.“

Ich war erstaunt.

„Ist genug für heute. Morgen kannst du mehr über unser Land und mich erfahren. Du wirst zu mir finden“, sagte er.

Er wies mir mein Gästezimmer zu. Es wurde spät. Das Bett war sehr behaglich und ich schlief rasch ein.

Am frühen Morgen öffnete ich meine Augen. Alles war stockfinster. Ich fand mich nicht in einem warmen behaglichen Gästebett, sondern in einer Höhle wieder. Was träume ich nur, fragte ich mich. Ich nahm die Taschenlampe und zog die Decken vom Höhleneingang. Die Sonne blendete mir grell ins Gesicht. Als ich die Gegend grau vorfand war ich im Moment von solch einem unwirklichen Anblick überrascht. Der Vulkanausbruch! Am liebsten wäre ich zu Max losgelaufen. Doch ich wusste, ich würde ihn hier nicht finden. Egal wie weit ich gehen würde. Aber ich werde ihn finden, hallte es noch durch meinen vollen Kopf. Wie denn, dachte ich und beschloss meine Sachen in der Höhle zu lassen, bis der nächste Regen allmählich einiges an Schmutz abwaschen sollte. Nach dem Frühstück wollte ich die einst so schöne Gegend fotografieren. Unwegsames Gelände konnte mich nicht daran hindern. Da ich Trinkwasser benötigte ging ich erst einmal bergauf. Oben angekommen hielt ich dieses unwirkliche Bild auf meinen Fotografien fest. Diese Aufnahmen bildeten den stärksten natürlich entstandenen Kontrast, den ich je in meinem Leben sah. Hier oben war Schnee, weiter unten graue Asche. Die etwas entlegenen Wälder und Wiesen blieben grün und voller Leben. Bei mir deutete nur der Gebirgsbach etwas Lebendiges an, wie ein Lebensstrom, der sich nicht beirren ließ zu versiegen.

Wegen meines Traumes fühlte ich mich nicht mehr so arg bedrückt. Die Dinge waren eben so, wie sie sind. Wenn ich mich deshalb aufregte oder etwas mutlos war – daran konnte ich sowieso nichts ändern.

Der Himmel trübte sich ein und die Wolken schoben sich dicht zusammen. Das ließ mich auf Regen hoffen. Ich räumte die Höhle auf. Irgendwie war sie gemütlich. Da ich so empfand, beschloss ich das Zelt noch nicht aufzustellen. Vielleicht gibt es noch einen Ausbruch. Wenn ich etwas nicht leiden kann, dann ist es unnötige Arbeit. Beim Lesen verstrich die Zeit wie im Flug. Ich beschloss in der öden Gegend zu bleiben, in der Hoffnung zu Max zu finden. Am Abend schlief ich zeitig ein.

Angenehmes Sonnenlicht schien ins Zimmer. Es klopfte an der Tür. Im Aufwachen begriffen kündigte eine vertraute Stimme an: „Das Frühstück ist fertig!“

„Ja Max. Ich bin gleich soweit!“

Ich ging die Stufen hinunter und fand zur Küche.

„Guten Morgen Max!“

„Guten Morgen Kleiner Bär! Nimm Platz.“

„Das Frühstück ist echt super! Danke für deine Mühe!“

„Bitte sehr! Wir werden heute einen längeren Spaziergang machen. Was meinst du?“

„Wo gehen wir hin?“, fragte ich.

„Dort, wo du deinem wahren Wesen begegnest!“, entgegnete er.

Damit wusste ich nichts anzufangen. Eine eigenartige Antwort.

Wir liefen ins Tal. Unterwegs zeigte er mir einige Leckereien, die uns die Natur bot. Der Weg kam mir bekannt vor. Als wir erneut einen Anstieg näher kamen, erkannte ich die Strecke. Mir war flau im Bauch, denn hier war alles voll Asche. Grau in Grau.

„Komm Kleiner Bär, lauf weiter!“, ermutigte mich Max, bis ich mitten im Grau anhalten sollte. Er wollte tatsächlich an Ort und Stelle pausieren.

Nach einer Weile: „So grau ist dein Alltag!“

Ich überlegte: „Weshalb ist mein Alltag so grau wie diese Landschaft?“

„Weil du, außer in einigen Momenten deines Urlaubes, zu sehr an Vergangenheit und Zukunft denkst. Du denkst überhaupt zu viel“, meinte er.

„Wieso? Ist denken nicht wichtig?“

„Schon, aber zu viel denken bringt dein Gemüt durcheinander. Und dein Gemüt will ständig denken. Ein Teufelskreislauf“, fügte er kopfschüttelnd hinzu.

Mag sein, grübelte ich.

„Ist so!“, hörte ich ihn reden.

Sehr verwundert schaute ich ihn an, weil er wahrscheinlich meine Gedanken kannte.

„Mein Alltag ist schon irgendwie grau. Meist mache ich das gleiche. Tag ein, Tag aus. Der ewige Trott. Wenn du es da besser hast, freut mich für dich!“, sagte ich etwas bekümmert.

Er hatte Recht. Das war nicht zu leugnen.

„Es ist nicht das was du meinst. Jeder Tag ist neu. Jeder Tag ist anders als alle Tage die davor waren, und die noch kommen werden. Du lebst sie nur nicht richtig, weil dein inneres Gleichgewicht nicht im Lot ist. Du wünschst es zwar, doch brauchst du dazu Hilfe. Das ist einer der Gründe, warum wir uns begegnet sind!“

„Du weißt was ich mir wünsche?“

Das ging mir zu weit, auch wenn er eine durchaus große Menschenkenntnis besitzt.

„Ich erkenne dein Inneres. Dein Herz und deine Seele wollen Frieden. Du brauchst mehr Humor. Lebe wie ein Kind. Genieße jeden neuen Tag und denke nicht wie was war. Grüble nicht über die Zukunft nach. Sie kommt meist anders als du es dir vorstellst.“

„Ja, ist ab und zu so. Manchmal kommt was dazwischen.“

„Wie reagierst du, wenn so etwas passiert?“

„Etwas verärgert. Je nach dem.“

„Das ist dein Gemüt!“

„Sicher“, sagte ich. „Alles ist nicht angenehm.“

Max: „Da hast du Recht. Komm, las uns noch etwas bergauf gehen. Ist es nicht so, daß unvorhergesehene Dinge zum Leben gehören?“

„So ist das Leben“, gab ich zur Antwort. Dabei war ich mehr beschäftigt das unwegsame Gelände zu meistern. Es war dafür die kürzeste Route zum Gebirgsbach. Ich wusste nicht was er dort wollte. Wasser hat er selbst genug am Brunnen seines Hauses.

„Gehe voraus!“, wies er in die entsprechende Richtung und stupste mich freundschaftlich an.

Ich vermutete, daß er mir etwas zeigen wollte.

Am Bach angekommen sollte ich über einen breiten Holzstamm balancieren. Er war an dieser Stelle knietief und knapp drei Meter breit. Der Stamm war etwas glitschig. Auf halben Weg drehte er sich plötzlich unter meinen Füßen. Daraufhin verlor ich das Gleichgewicht und flog in das kalte Wasser. Als ich schnell ans Ufer watete sah ich Max mit einem Bein auf dem Baumstamm stehen.

„Was soll denn das?“, fragte ich verärgert. Das Wasser war wirklich kalt und ich fror.

„So ist das im Leben!“, antwortete er mir. Wenigstens lachte er mich nicht aus. Nach dem kleinen Scherz hatte ich das zwar erwartet, doch er tat es nicht. Was wollte er?

„Mir ist kalt. Ich möchte zurück. Das macht wirklich keinen Spaß!“

„Du brauchst nicht umzukehren. Folge mir einfach. Außerdem muss nicht alles Spaß machen im Leben. Hast du selbst gesagt. Und ein Zurück gibt es nicht.“

Er stand am Baumstamm. Jetzt war für mich die Gelegenheit der Revanche gekommen. Ich beugte mich vor, ergriff den Stamm und wollte ihn drehen. Er bewegte sich einfach nicht.

Während Max unbeschwert an mir vorbeiging sagte er: „Der Stamm und ich sind zu schwer für dich!“

Ich hätte mich wirklich gefreut, wenn er auch ins Wasser geflogen wäre.

Gerade, als ich mich über mein Misslingen ärgern wollte rief er ohne sich umzudrehen: „Komm, du solltest dich aufwärmen.“

„Wo denn bitteschön?“, fragte ich noch etwas mürrisch.

Die nasse Kleidung und die kalte Luft waren bereits unangenehm. Die Gedanken ihn zu überlisten verflogen.

Hinter einem Hügel sah ich Dampf aufsteigen. Als ich näher kam stand ich vor einer Art Zelt, was mich von der Form an ein Iglu erinnerte.

„Was ist das? Zum aufwärmen?“

Hinter dem Zelt sah ich noch einen Bären. Er war sicher im gleichen Alter wie Max.

„Hallo kleiner Bär!“, begrüßte er mich.

„Hallo!“, entgegnete ich.

„Ich bin Yvo und das ist eine Schwitzhütte. Sie ist extra für uns vorbereitet.“

„Danke!“ sagte ich, ohne zu wissen was das zu bedeuten hatte. Für uns sagte er. Es war alles geplant stellte ich fest. Mein Ärger verflog. Außerdem hatte ich gelernt, daß genau das, was man sich selbst vorgibt und gedankenlos daherplappert zu leicht wirklich passieren kann.

Yvo reichte mir und Max einige Körner, welche wir zerkauten und mit etwas Wasser einnahmen.

„Lege deine nasse Kleidung ab und komm herein!“, forderte mich Max auf.

„Hier dampft dein Gemüt ab und du kannst dich aufwärmen.“

Er war wirklich gut vorbereitet und ich hatte das Gefühl alles war zu meinem Besten.

Meine Kleidungsstücke legte ich über ein Holzgerüst, welches dafür vorgesehen schien.

Ich bemerkte, daß seine Worte mich auf mein inneres Ungleichgewicht hinwiesen.

Manchmal ist das Gemüt zu hitzig, und wir als Menschen sind dabei oft sehr kalt anderen gegenüber.

Der Sturz ins kalte Wasser war ein Gleichnis meiner inneren Einstellung. Wenn man stürzt, gibt es nur den Weg nach vorn. So lange man wieder aufstehen kann geht es weiter. Und kaltes Wasser macht wach. Normalerweise.

In der Schwitzhütte war es dunkel. Die glühenden Steine in der Mitte ließen kaum Licht durch.

Max: „Wir wollen hier zusammen ausruhen. Lass von all deinen Gedanken und Sorgen ab. Hier bekommst du einen klaren Kopf.“

Ich versank in einen Zustand der Ruhe.

Yvo kam in die Schwitzhütte. Der Eingang konnte dicht verschlossen werden. Er legte etwas feuchtes Gras mit verschiedenen Kräutern auf die Steine. Dadurch entstand Dampf, der angenehm wärmte. Meine Poren öffneten sich und ich atmete den Duft und die Frische ein. Es war, als ob mein ganzer Körper atmete. Ich entspannte und fühlte mich wohl. Dabei war ich sehr aufmerksam. Meine Sinne schienen auf Hochtouren zu Laufen.

„Nun werde ich unsere Ahnen herbeirufen.“

„Unsere Ahnen?“, fragte ich verdutzt.

Yvo: „Du kannst uns vertrauen. Bleibe entspannt.“

Langsam versank ich in eine bleierne Schwere. Überhaupt fühlte sich mein Körper sehr träge an. Max schlug eine kleine Trommel und gab einen Gesang von sich, dessen Worte ich nicht verstand.

Yvo entzündete eine Pfeife. Er zog einige male kräftig und reichte sie wortlos an mich weiter. Auch ich sog einige Züge in meine Lungen ein. Der Gesang und Trommelwirbel schien lauter zu werden, schneller und intensiver. Er zog mich in seinen Bann. In meinem Kopf drehte es sich. Ich versuchte Max oder Yvo zu sehen. Alles wurde jedoch nur schwarz. Auch die minimal durchschimmernde Glut verschwamm zu einem Nichts. Max´ Gesang versetzte uns in Ekstase. Ich wusste nicht was mit mir geschehen wird. Am Höhepunkt seines Gesanges hielt Max inne. Es war absolut still. Ich hörte, wie auch er einige tiefe Züge inhalierte. Ich nahm das Geräusch meines Herzschlages wahr. Der Puls hämmerte in meinen Ohren. Yvo schien ihm die Pfeife abzunehmen, denn augenblicklich setzte Max´ seinen Gesang und Trommelwirbel wieder fort.

Sein Gesang rückte nach einiger Zeit in die Ferne und wurde immer leiser. Ich vernahm ihn nur noch leise und weit entfernt. Obwohl mein Körper bleiern war, behielt ich eine hohe innere Aufmerksamkeit, die mich vereinnahmte. Ich tauchte in einen tiefen Trancezustand ein, von dem ich absolut überwältigt wurde. Mein Zustand war unbeschreiblich. Ich glaubte mein Kopf hing, oder sei irgendwie verschoben und nicht am richtigen Platz. Mir viel auf, daß dieses eigenartige Gefühl am ganzen Körper wahrnehmbar war. Ich drehte mich, oder alles um mich herum drehte sich. Es war als ob ich tanzte. Anders ausgedrückt war es eher so, als wurde ich von etwas getanzt. Ich genoss einfach diesen Taumel und gab mich dem Ereignis voll hin.

Ich überschritt meinen physischen Grenzbereich. Durch die Tiefe der Trance war ich frei geworden. Wie lange dieser Zustand anhielt, weiß ich nicht. Ich fühlte mich wie entrückt.

Durch das Erleben und die Verwunderung war ich mit mir selbst und allen Dingen um mich glücklich. Irgendwann bemerkte ich, daß es in unserer Schwitzhütte ganz still geworden ist. Ich fühlte eine innere geistige Kraft in mir aufsteigen, die ich kaum in Worte kleiden kann.

Dieses Gefühl erfüllte mich total. Ich verschmolz mit dem Geschehen. Dabei wurde mir meine Verbundenheit mit der der Gesamtheit aller Dinge bewusst. Meinen Körper fühlte ich in dem Zustand kaum noch.

Von Max und Yvo vernahm ich nur noch leise Worte und sah farbige Nebelschwaden. Es war, als ob sie lebendig wären und durch die Schwitzhütte gleiten würden. Jetzt konnte ich Max´ Körper sehen. Er schien von innen heraus ein sanftes goldenes Licht zu verbreiten. Yvo verstrahlte ein ähnliches Licht. In meinen Augenwinkeln, es war, als ob ich fast rundherum sehen kann, wurde ich einer dritten Person gewahr. Dort saß ein dritter Bär. Er strahlte Zuversicht und Weisheit aus. Ich akzeptierte die Gegebenheiten einfach ohne nachdenken zu müssen. Mein Gefühl sagte mir, daß er ein Ahne von Max und Yvo ist. Als ich das vermutete nickte er mir lautlos und freundlich zu. Seine Aura umgab eine Güte und solch aufrichtige Herzlichkeit, daß ich mich richtig wohl fühlte.

„Mein Name ist Alberi und ich bin der geistige Vater von Max! Vielleicht kann Max dein geistiger Vater werden. Aus diesem Grund hat er dich zu mir gebracht.“

Alberi unterbrach seine Worte mit einer Geste und deutete mit einer leichten Tatzenbewegung auf seine gegenüberliegende Seite. Als ich dorthin sah schien alle Zeit still zu stehen. Mein Atem stockte und Erstaunen packte mich. Ich erblickte ein Geschöpf von höchster Reinheit und Vollkommenheit. Ehrfürchtig sah ich einen weißen Drachen an. Ein zarter hellblauer Schimmer umgab seinen kraftvollen, doch harmonisch proportionierten Körper. Die Aura seines majestätischen Hauptes war ausschließlich von goldenem Licht umgeben. Er war noch größer als die Bären in der Schwitzhütte, was mir Respekt einflösste.

Als ich ihn sah schaute er mir in die Augen. Sein Blick durchdrang mich sanft. Ich glaubte in dem Augenblick, daß er alles zugleich an und in mir sah. Er blickte tief in mein Inneres. Sein Geist durchdrang meinen Geist und er sah meine Seele so klar, wie sie von Anbeginn geschaffen war.

Sanft begann er zu sprechen: „Du wirst die Gesetze der Natur anerkennen. Das ist dein erster Schritt. Deine Willenskraft ist stark wie mein Zepter. Erinnere dich!“

Als er das sagte wich ich seinen durchdringenden Blick und bemerkte sein Zepter. Er war weiß und ein kleiner goldener Drache schmückte dessen Spitze. Seine Stimme schien aus allen Richtungen an mein Ohr zu dringen. Auch innerlich konnte ich sie fühlen. Er durchdrang jede Zelle meines Körpers.

„Meine Krone ist die spirituelle Erleuchtung. Gehe diesen Weg. Er ist dir vorherbestimmt! Es ist der Weg der Liebe.“

Ich sah auf sein Haupt und bemerkte augenblicklich die goldene Krone. Er breitete seine Flügel aus und schien dabei immer größer zu werden. Nicht er wurde direkt größer, sondern das Licht, welches er ausstrahlte. Sein Licht erhellte alles um mich herum und gleichzeitig umschlang es mich. Es war überall. Es war, so empfand ich jedenfalls, als ob er sich mit mir vereinen würde, da nun auch von mir Licht auszugehen schien. Auch ich strahlte dieses Licht ab. Wir bildeten eine gemeinsame Aura. Ein Gefühl der Vertrautheit, Geborgenheit und Liebe durchströmte uns vollkommen. Wie lange dieser Zustand anhielt vermag ich nicht zu sagen.

Danach schwang er seine Flügel, drehte sich von mir ab und flog in die Ferne.

Es war still und wieder absolut Dunkel. Das Gefühl der Freude hielt lange Zeit in mir an. Mein Rausch verflog bei weitem schneller. Die Stimmung wurde zum Gefühl der inneren Zufriedenheit und Zuversicht. Ich wusste nicht auf was ich zuversichtlich sein sollte. Ich war es einfach und dachte nicht darüber nach.

Yvo öffnete den Eingang und ging heraus. Benommen vom erlebten tat ich es ihm gleich. Vor unserer Schwitzhütte setzte ich mich auf einen gefällten Baumstamm. Dort übergoss mich Yvo mit lauwarmen Wasser. Das fühlte sich richtig angenehm an. Ich rieb mich trocken und konnte meine Kleidung wieder anziehen. Der raue Wind und die Sonne ließen sie trocken werden. Max und Yvo waren zufrieden. Das konnte ich spüren. Wir verabschiedeten uns. Schweigsam gingen Max und ich zum Haus zurück.

Er kochte einen Tee: „Mit Hilfe von Alberi, ein Ahne der mich ausbildete, fand deine Bewusstwerdung zur Verbindung mit der Natur und deinem höheren Selbst statt. Halte diese Erfahrung stets in dir wach. Der Drache sagte dir den Zugang zu deiner inneren Kraft voraus. Dadurch kannst du in deiner Welt eines Tages viel nützliches bewirken. Jetzt ruhe dich am besten aus.“

Zu dem Zeitpunkt hatte ich noch keine Ahnung, was er damit meinte. Das war jetzt auch nicht wichtig. Müde suchte ich das Gästezimmer auf und verabschiedete mich von Max.

Am Morgen erwachte ich und stellte erneut fest, daß ich wieder nicht im Gästebett war. Ich ging zum Höhleneingang, schob die Decken beiseite und lugte neugierig heraus.

Ich fragte mich was wirklicher ist. Die Umgebung hier oder bei Max zu sein. Im zurückgehen stieß ich mir den Kopf am Fels. Schmerzlich wurde mir bewusst, daß der Augenblick die Wirklichkeit ist.

An diesen Tag wanderte ich viel. Als die Sonne unterging kehrte ich zur Höhle zurück. Ich fragte mich, ob ich wohl immer träumen würde und ob es an der Höhle hier liegt. Vielleicht spielt mir mein Geist einen Streich, weil ich alleine hier draußen bin? Jedenfalls beschloss ich in der Höhle zu schlafen. Der Traum war einfach zu real, zu interessant, denn ich wusste, daß ich daraus lernen würde.

Innerlich fühlte ich mich viel lebendiger. Mir war bewusst, daß sich mein graues Dasein im Laufe der Zeit wandelt. Es war ein Gefühl von Voraussicht.

„Guten morgen Kleiner Bär! Willst du nicht aufstehen? Das Frühstück ist fertig!“, ertönte Max´ Stimme heiter.

„Ja, ich bin gleich soweit!“

Ich ging die Treppen herunter und setzte mich zu Tisch. Max frühstückte stets ausgiebig. Natürlich wollte ich ihm nicht nachstehen.

„Gut geschlafen?“, fragte er.

„Oh ja, sehr gut!“

„Du hast etwas gelernt.“

„Was denn?“

„Deine Wirklichkeit ist immer im Hier und Jetzt.“

„Wie kommst du darauf, daß ich das gelernt habe?“

„Weil du es gespürt hast.“

„Wie gespürt?“

„Als du dir deinen Kopf gestoßen hast.“

„Verstehe ich nicht?“

„Nicht so wichtig Kleiner Bär.

Ich war ziemlich aufgeregt, was er heute vor hatte.

„Entspanne dich“, beruhigte er mich.

Er kam zu mir herüber. Kurz darauf sah ich mich in seiner Erinnerung.

Ursus kommt ins Wohnzimmer: „Die Pferde sind gesattelt.“

„Hast du alles was du brauchst Max?“ will seine Mutter wissen.

Max nickt freudig und ist sehr gespannt auf den heutigen Abend.

Die Bärenfamilie macht sich auf den Weg zum Gebirgssee. Die Dämmerung geht allmählich in Dunkelheit über.

„Wir sind schon zwei Stunden unterwegs“, bemerkt Max. „Ich sehe kaum noch.“

„Schwarzer Wind kennt den Weg im Schlaf“, beruhigt ihn Vater.

Nach geraumer Zeit.

„Seht, die vielen Fackeln“, schwärmt Ursel.

„Wenn wir aus der Lichtung auf die große Wiese kommen können auch wir unsere Fackeln anzünden“, klärt Vater Max auf.

Auf der Festwiese ist ein Lichtermeer zu sehen, welches sich im stillen Gebirgssee spiegelt.

„Wieviel Lichter sind das?“

Vater: „Ungefähr zehntausend Besucher wurden angekündigt. Jeder trägt eine leuchtende Fackel bei sich, wie ein kleines Licht im Dunkel.“

Max Augen sind weit geöffnet und er ist von der Szenerie sehr beeindruckt.

Nach einiger Zeit befindet er sich mitten im Lichtermeer. Jeder scheint die tolle Stimmung zu genießen.

Drei Bären schreiten von der Königstribüne ausgehend direkt in die Menge der vielen Besucher. Einer von ihnen geht mittig voran. Max erkennt, daß diesen Bär ein seltsamer langer Hut schmückt, der golden im Lichterschein glänzt. In der rechten Tatze hält er einen langen Stab. Die beiden Begleiter tragen Fackeln. Das Lichtermeer bewegt sich auseinander, so daß die drei eine Holzkonstruktion erreichen.

Max sitzt auf den Schultern seines Vaters und kann die Szene gut beobachten, während sie selbst etwas zurückweichen, um den Dreien Durchgang zu gewährleisten.

Auf einem kleinen Hügel bleiben die drei Männer vor dem eigenartigen Holzstamm mit zwei nach außen ragenden Armen stehen.

Niemand spricht in diesen Augenblicken ein einziges Wort.

Die Atmosphäre wirkt festlich und zugleich ehrwürdig.

Der Bär mit dem kegelförmigen Goldhut trägt ein langes blaues Gewand mit Goldschmuck.

Er positioniert seine Stabspitze zur obersten Schale der Holzsäule und spricht ein Wort kräftig aus: „Liebe!“

Seine Stimme wirkt konzentriert, aber harmonisch im Klang. Sie erfüllt den ganzen Platz und verhallt in den Bergen als Echo. Der hohe Mittelteil der Säule entflammt sich. Das muss ein Zauberbär sein denkt sich Max. Die Schale ist fast so breit wie sein Schreibpult zu Hause und wird auf einer Höhe von ungefähr drei Metern getragen. Schräg nach rechts und links ragen Holzbalken heraus, die jeweils eine weitere Schale tragen. Der eigenartige Bär spricht mit kräftiger Stimme: „Licht“!

Dabei zeigt sein Stab zum rechten Arm der Säule.

Das zweite Feuer entzündet sich.

Während seine Stimme verhallt, hält er am linken Säulenarm den Stab an und seine Stimme ertönt noch einmal: „Leben!“

Dabei entzündet er die dritte Flamme.

Das Trio wendet sich den Festtagsbesuchern zu: „Wir dienen euch und wollen einander helfen!“

Eine respektvolle Stille ist spürbar.

Der König und seine Gemahlin sehen die Priester auf sich zukommen. Die zwei Begleiter, des für Max seltsam erscheinenden Bären, nehmen den goldenen Hut und den Stab entgegen. Der Zauberer nimmt beim König auf der Tribüne Platz. Etwas unterhalb des Königspaares stehen sechs Bären, die mit einer Melodie ihrer Hörner die Stille der Nacht durchbrechen.

Der König, seine Gemahlin und der Zauberer erheben sich beim Klang der Melodie.

Nach einigen Augenblicken spricht der König zum Volk: „Liebe Bürgerinnen und Bürger, liebe Kinder. Ich bin erfreut, daß ihr zum dreijährig stattfindenden Junifest erscheint. Unser Zusammenhalt ist stark. Bei euch allen bin ich mir ganz Sicher, daß es auch künftig so bleibt. Meiner Frau und Königin möchte ich die diesjährige Eröffnung unseres Junifestes übertragen.“

Die Königin ist sichtlich geschmeichelt und freut sich darüber.

Das Volk jubelt ihr begeistert zu und applaudiert heftig.

Königin Lisa: „Liebe Mitbürger. Eueren Einsatz und eueren Fleiß ist es zu verdanken, daß wir unsere Ziele zum Wohl unseres Landes umsetzen konnten. Besonderen Dank richte ich an alle, die unseren Festplatz so schön gestalteten und ausschmückten.“

Erneut flammt Applaus auf.

Liebe Festtagsteilnehmerinnen und liebe Festtagsteilnehmer. Es ist mir eine ganz besondere Ehre unser Junifest für eröffnet zu erklären!“

Die Hörner ertönen in einstimmenden Klang auf das folgende Feuerwerk.

Alle Festtagsbesucher löschen jetzt ihre Fackeln in den dafür bereitgestellten Wassertrögen.

Das Wasser zischt und beginnt zu dampfen. Rauch macht sich überall breit.

Plötzlich nimmt Max einen krachenden Schlag war, so das er etwas zusammenzuckt. Im nächsten Moment heulen pfeifende Töne auf. Die ersten Raketen schießen in den schwarzen Nachthimmel und verbreiten bunt leuchtenden Sternenregen.

Max ist über das Feuerwerk erstaunt und beobachtet fasziniert den goldenen Sternenregen, der in den See niederzugehen scheint. Blau und silbern explodieren die nächsten Raketen, gefolgt von allen erdenklichen Farben. Böller und Knallfrösche runden das prächtige Spektakel ab. Besonders lustig findet Max die an Gestellen befestigten Scheiben. Beim Drehen sprühen sie viele Funken und geben ein schrilles Pfeifen von sich.

Nach einiger Zeit endet das Feuerwerk mit einem dumpf klingenden, doch gut zu hörenden Schlag, welcher sich im Echo der Berge verliert.

Die Verpflegungsstände bieten noch allerlei Knabbereien an.

Max und Yvo kaufen sich auch etwas leckeres.