12,99 €
Nur 11 Naturheilmittel – und für Ihre Gesundheit ist gesorgt! Die Bestsellerautorin Dr. med. Franziska Rubin bietet mit ihrem neuen Gesundheitsratgeber eine einfache und effektive Hausmittel-Apotheke: Mit nur 11 Naturheilmitteln können Sie die häufigsten gesundheitlichen Beschwerden selbst behandeln. Jedes der 11 Naturheilmittel wird mit seinen heilenden Eigenschaften anschaulich erklärt: Apfelessig, Heilerde, Honig, Ingwer, Kamille, Leinsamen, Salz, Rosmarin, Thymian, Wasser, Zitrone. Mit ihnen können Sie Tees, Tinkturen, Salben, Öle und vieles mehr für äußerliche und innerliche Anwendungen leicht selbst herstellen. Sich selbst helfen, gesund bleiben, Geld sparen. In diesem Naturheilkunde-Ratgeber mit über 200 einfachen Rezepten für die wichtigsten Beschwerden von A bis Z erklärt Franziska Rubin, wie die Hausmittel angewendet werden bei Arthrose, Bronchitis, Kopfschmerzen, Migräne bis hin zu Schlafstörungen oder Schmerzen. Die Wirksamkeit der vorgeschlagenen Anwendungen ist durch wissenschaftliche Studien belegt. Mit diesen 11 Naturheilmitteln ist alles abgedeckt, was Sie für Ihre Gesundheitsvorsorge brauchen. Alle Mittel sind günstig, überall erhältlich und lassen sich sehr gut aufbewahren. Wer sie zu Hause hat, ist für jede gesundheitliche Beschwerde bestens gewappnet.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 269
Veröffentlichungsjahr: 2025
Dr. med. Franziska Rubin
Gudrun Strigin
200 Anwendungen für fast alle Beschwerden
Verlagsgruppe Droemer Knaur GmbH & Co. KG.
Nur 11 Naturheilmittel - und für Ihre Gesundheit ist gesorgt!
Die Bestsellerautorin Dr. med. Franziska Rubin bietet mit ihrem neuen Gesundheitsratgeber eine einfache und effektive Naturheilmittel-Apotheke, in der mit nur 11 Naturheilmitteln viele der häufigsten gesundheitlichen Beschwerden selbst behandelt werden können.
Jedes der 11 Naturheilmittel wird mit seinen heilenden Eigenschaften ausführlich erklärt: Apfelessig, Heilerde, Honig, Ingwer, Kamille, Leinsamen, Salz, Rosmarin, Thymian, Wasser, Zitrone. Mit ihnen lassen sich Tees, Tinkturen, Salben, Öle oder Medizinalweine für äußerliche und innerliche Anwendungen leicht herstellen.
Sich selbst helfen, gesund bleiben, Geld sparen.
Mit über 200 einfachen Rezepten für die wichtigsten Beschwerden erklärt Franziska Rubin, wie die 11 Naturheilmittel angewendet werden, gegen Arthrose, Bronchitis, Bluthochdruck bis zu Schlafstörungen oder Schmerzen. Wissenschaftliche Studien unterstreichen die Wirksamkeit der vorgeschlagenen Anwendungen.
Mit diesen 11 Naturheilmitteln ist zudem alles abgedeckt, was Sie für Ihre Gesundheitsvorsorge brauchen. Alle Mittel sind günstig, überall erhältlich und lassen sich sehr gut aufbewahren. Wer sie zu Hause hat, ist für jede gesundheitliche Beschwerde bestens gewappnet.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.droemer-knaur.de
Vorwort
Die Kräfte der Powerheiler. Steckbriefe – von Apfelessig bis Zitrone
Apfelessig
Eine Erfindung der Natur
Inhaltsstoffe
Wirkung
Anwendungen innerlich
Anwendungen äußerlich
Gegenanzeigen
Das ist nicht alles Essig – Mythen und Fakten
Auf die Güte kommt es an
Apfelessig selber machen
Heilerde
So wertvoll wie Goldstaub
Inhaltsstoffe
Wirkung
Anwendungen innerlich
Anwendungen äußerlich
Gegenanzeigen
Heilsame Pampe – Mythen und Fakten
Grüße aus der Eiszeit
Verschiedene Erdarten für Heilzwecke
Honig
Enzyme und Inhibine – starke Kämpfer
Inhaltsstoffe
Wirkung
Anwendungen innerlich
Anwendungen äußerlich
Gegenanzeigen
Süße Blütenkraft – Mythen und Fakten
Nur guter Honig hat Heilkraft
Was die Bienenapotheke noch alles zu bieten hat
Anti-Aging-Kur
Ingwer
Moderne Karriere eines alten Heilmittels
Inhaltsstoffe
Wirkung
Anwendungen innerlich
Anwendungen äußerlich
Gegenanzeigen
Die Superknolle – Mythen und Fakten
Gemahlen oder frisch
Bioqualität garantiert Güte
Bioingwer selber ziehen
Kamille
Täglich Millionärin
Inhaltsstoffe
Wirkung
Anwendungen innerlich
Anwendungen äußerlich
Gegenanzeigen
Die Göttliche – Mythen und Fakten
Das beruhigende Kamillenkissen
Tee, Tinktur, Salbe oder Öl
Auf Sammeltour
Lein
Ausgesprochen nützlich
Inhaltsstoffe
Wirkung
Anwendungen innerlich
Anwendungen äußerlich
Gegenanzeigen
Ziemlich steinzeitliches Gewächs – Mythen und Fakten
Der Lein und der Krebs
Leinöl und der Schutz vor Arteriosklerose
Geschrotet oder ganz?
Die Mimose unter den Ölen
Vorsicht Blausäure!
Rosmarin
Etwas Rosmarinsäure, bitte!
Inhaltsstoffe
Wirkung
Anwendungen innerlich
Anwendungen äußerlich
Gegenanzeigen
Das Kraut der Denker – Mythen und Fakten
Ein toller Duft und seine Superkräfte
Die Essenz im ätherischen Öl
Salz
Ein Stoff voller Anziehungskraft
Inhaltsstoffe
Wirkung
Anwendungen innerlich
Anwendungen äußerlich
Gegenanzeigen
Sprichwörtliches – Mythen und Fakten
Salz killt Krebszellen
Der salzige Gesundbrunnen
Soletherapie für den Hausgebrauch
Sole selber herstellen
Altbewährtes Konservierungsmittel
Selber fermentieren
Thymian
Das Antibiotikum der armen Leute
Inhaltsstoffe
Wirkung
Anwendungen innerlich
Anwendungen äußerlich
Gegenanzeigen
Antiker Starkmacher – Mythen und Fakten
Küchenkraut mit Anti-Aging-Effekt
Wasser
Das rätselhafte Element
Inhaltsstoffe
Wirkung
Anwendungen innerlich
Anwendungen äußerlich
Gegenanzeigen
Uralte Therapien – Mythen und Fakten
Von Wellness bis Wasserkur
Ein bisschen Kneipp muss sein
Kurze Wasserstandsmeldung
Die Trinkformel
Zitrone
Lebensretter Zitrone
Inhaltsstoffe
Wirkung
Anwendungen innerlich
Anwendungen äußerlich
Gegenanzeigen
Paradiesische Vergangenheit – Mythen und Fakten
Belebendes ätherisches Öl
Kleines Kosmetikwunder
Schönheitsbad mit Zitrone
Saure Tricks und Tipps
Beschwerden von A bis Z
Abnehmen
Appetitzügler Apfelessig
Täglicher Begleiter Ingwer
Japanische Wasserkur
Akne
Maskerade mit Heilerde und Kamille
Dampfbad mit Kamille macht der Akne Dampf
Salziger Bakterienkiller
Angina
Spritziger Zitronenhalswickel
Ein reizendes Gurgel-Trio
Arthrose
Schärfe gegen Schmerzen
Schmerzkiller Salz
Heiße oder kalte Lehmauflage
Augen, trockene/entzündete
Entzündungshemmender Dampf
Belebendes Augenbad
Das Anti-Allergie-Solebad
Blähungen
Verdauungshelfer Apfelessig
Kamillenöl fürs Babybäuchlein
Das hat sich (kalt) gewaschen
Blasenentzündung
Ab in die Kamille
Ingwer mal schön feuchtwarm
Warm, wärmer, sehr warm – das ansteigende Fußbad
Bluterguss
Erste Hilfe: Kaltes Wasser
Duett von Apfelessig und Heilerde
Salz mal ganz dick aufgetragen
Blutdruck, hoch
Gut geölte Gefäße
Wasser für entspannte Nerven und Gefäße
Blutdruckpille Vitamin C und Farbstoffe
Blutdruck, niedrig
Schön munter mit Rosmarin
Die Tasse Kaffee der Naturheilkunde
Bronchitis, akute
Hustenstiller Thymian
Schnell zur Hand: der Bienenwachswickel
Cholesterin, hohes
Fettsauger Heilerde
Saubermann Ingwer
Gesundheitshelfer Leinsamen
Diabetes
Sauer gegen Süß
Scharf gegen Süß
Schlabbrig gegen Süß
Durchblutungsstörungen
Heißsporn Ingwer
Mit Rosmarin die Durchblutung ankurbeln
Kneipp hoch 3
Durchfall
Der Elektrolyt-Drink
Darmputzer Heilerde
Entgiftung
Staubsauger Heilerde
Salzpeeling für die Haut
Der Klassiker namens Leberwickel
Erkältung
Erkältung ausbremsen
Schnupfenhelfer
Gurgellösungen bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum
Sirup bei Husten und Halsschmerzen
Inhalieren bei Husten und Schnupfen
Dem Husten was husten mit Wickeln
Erschöpfung
Rosmarin für den erschöpften Geist
Stimmungskanone Zitrone
Eine kalte Abreibung für den Oberkörper
Fieber
Der unschlagbare Wadenwickel
Kinderkompatible Essigsocken
Zitronen an die Füße
Funktionelle Herzrhythmusstörungen
Schnelle Hilfe bei Herzrasen
Fußpilz
Essigsocken für die Nacht
Propolis – der Topspezialist gegen Pilze
Pilzschreck Sole-Fußbäder
Gastritis
Neutralisierende Heilerde
Rolle, rolle mit Kamille
Schleimen ausdrücklich erwünscht
Gicht
Kalte Pampe
Salzsocken für die Zehen
Antientzündlicher Zitronendrink
Haarausfall
Schmieren Sie sich Rosmarin in die Haare
Schützendes Vitamin C
Haut, trockene
Pflege von Kopf bis Fuß
Haut, unreine
Herpes
Hilfe aus der Bienenapotheke
Virenkiller Zitronenöl
Ultrastarke Salzlösung
Immunsystem
Der tägliche Honigkick
Kalter Reiz – reizvoll fürs Immunsystem
Insektenstiche
Schnelle Hilfe mit Apfelessig
Heilerde entzieht Giftstoffe
Schmerzstiller Kamille
Juckreiz
Kopfschmerzen
Schnelle Hilfe in der Akutphase
Anti-Migräne-Trunk
Ingwer-Fußbad-Kur bei Kopfschmerzen und Migräne
Rosmarin »inhalieren«
Krampfadern
Antientzündlicher Heilerdewickel
Der kalte Schenkelklopfer
Optischer Aufheller Zitrone
Kraftmeier Zitrone
Leber- und Gallenbeschwerden
Leberwickel zum Zweiten
Lebermassage mit Sole-Öl
Heilwasser kontra Gallensteine
Bittersüße Zitrone
Menstruationsbeschwerden
Krampflösender Ingwer-Zitronen-Drink
Dampfende Kamille für den Bauch
Rhythmusgeber Rosmarin
Mundgeruch
Spülis für den Mund
Ingwer vertreibt Mundgeruch
Muskelverspannungen/Muskelkater
Gesalbt mit Ingwer
Reizender Rosmarin
Den Kopf hängen lassen für einen warmen Guss
Nagelbettentzündung
Heilerde-Kamille-Duo
Den Eiter einschleimen
Ab ins Salzbad
Nasennebenhöhlenentzündung
Druckentlastende Leinsamenkompresse
Warme Fußbäder
Inhalationen
Keimkiller Thymian und Kamille
Neurodermitis
Hautwunder Honig
Beruhigende Kamille
Baden im Salz
Ohrenschmerzen
Propolis-Olivenöl-Watte
Warme Salzauflage
Osteoporose
Süßsaures Frühstück für die Knochen
Naturstoff Kamille
Psoriasis
Sanft kühlende Heilerde
Badezauber mit Salz
Gut geölt von innen
Reizdarm/-magen
Erde schlürfen
Ingwer entfacht das »Verdauungsfeuer«
Kamille beruhigt und entkrampft
Rheuma
Entzündungshemmende Kältewickel
Wohltuende Wärme
Schlafstörungen
Honigmilch und warmer Wickel
Sanfte Schlafhilfe Kamille
Der Zitronentrick
Sodbrennen
Schneller Helfer Heilerde
Die gute Kamille
Schutzschild Schleim
Übelkeit
Ingwer verübelt Übelkeit bei Reisekrankheit
Magen mit Kamille beruhigen
Brechreiz mit Zitrone vertreiben
Verstopfung
Milder Darmputzer Honig
Abgeführt mit Leinsamen
Gib dem Darm Saures
Zahnfleischentzündungen
Apfelessig
Kamille
Mit Salzwasser den Mund mal voll nehmen
Extra: Heilen mit der Kraft der Hände. Akupressur für den Hausgebrauch
Das Energiemodell
Jedes Ding hat zwei Seiten
Reizende Punkte
Elf Superpunkte für die Selbsthilfe
Drei Meisterpunkte für allgemeine Notfälle
Quellen
Bücher
Liebe Leserin, lieber Leser,
seitdem ich begonnen habe, mich mit der Kraft der Pflanzen und Lebensmittel zu beschäftigen, komme ich aus dem Staunen nicht mehr raus. Die Natur hat uns quasi alles gegeben, was wir brauchen, um uns gesund zu halten oder es wieder zu werden.
Schon der gute alte Hippokrates wusste: »Lass Nahrung deine Medizin sein und Medizin deine Nahrung.« Heute würde man sagen: Essen hält uns gesund und kann uns sogar wieder heilen. Was daran liegt, dass man Pflanzen und Lebensmittel nicht nur innerlich verwenden kann, sondern auch äußerlich. Und wir verstehen immer mehr durch wissenschaftliche Forschung, was in ihnen wirkt und wie. Natürlich auch, wie stark die Wirkung im Vergleich zu Medikamenten sein kann und welche Dosierung die richtige ist.
In diesem Buch finden Sie elf naturheilkundliche Powermittel, die zu einem gesunden Lebensstil einfach dazugehören und die Ihnen helfen, wenn Sie krank werden. Alle Naturheilmittel sind günstig, Sie können sie gut längere Zeit aufbewahren und, wenn sie Spaß haben, sich daraus einige verlässliche Medikamente selbst herstellen. Oder Sie essen sie einfach.
Genießen und gesünder werden? Ja! Wussten Sie, dass Honig den Knochen stärkt und Sie mit Zitronensaft laut aktueller Forschung tatsächlich den Blutdruck senken können? Dass Sie mit (wenn Sie möchten, selbst hergestelltem) Rosmarinöl die Funktion von Leber und Galle anregen können? Dass Heilerde (auch wenn die nicht gerade ein Gourmeterlebnis verspricht) viel Cholesterin aus der Nahrung binden kann, sodass Ihre Blutwerte sinken?
Auch gegen Schmerzen ist so einiges gewachsen: Die Ingwer-Auflage z.B. verschafft Ihnen wieder Beweglichkeit im Gelenk. Innerlich ist Ingwer aber besonders interessant – als täglicher, gut schmeckender Sirup auch gegen chronische Schmerzen.
Kamille hilft bei Blasenentzündungen, Leinöl macht die Gefäße geschmeidiger und schützt vor oder hilft bei Arteriosklerose, Rosmarin bringt uns bei Erschöpfung wieder in Schwung, in Kombination mit Zitrone und kalten Waschungen kann man sogar chronische Erschöpfung deutlich mildern.
Auch für Hauterkrankungen hat die Natur vieles zu bieten: Mit Honig und Kamille können Sie eine Neurodermitis beruhigen und mit Leinöl Entzündungen einbremsen wie bei der Schuppenflechte. Apfelessig hilft nicht nur beim Abnehmen, sondern verbessert auch einen Diabetes.
Die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für Medikamente betrugen im Jahr 2023 gut 50 Milliarden Euro. Für rezeptfreie Arzneimittel haben Privathaushalte rund 8 Milliarden Euro ausgegeben. Dazu kommt ein stetig wachsender Nahrungsergänzungsmittelmarkt mit 3 bis 5 Milliarden Euro im Jahr – in der Hoffnung, mit all den Mittelchen die Gesundheit stützen zu können und Ernährungsfehler auszugleichen. Allerdings ist die aktuelle Studienlage hier ziemlich klar – und enttäuschend, der Beweis für den Nutzen der Nahrungsergänzungsmittel bleibt oft aus. Dazu kommt, dass in den Schachteln meistens nur ungefähr so viel drin ist wie draufsteht. Das muss es laut Gesetzgeber ja auch nicht.
Bei den uns bekannten heilenden Pflanzen oder Lebensmitteln ist das anders. Immer mehr universitäre Studien belegen deren gesundheitlichen Nutzen für das ganze Lebensmittel. Deshalb lassen Sie sich anstecken und essen Sie sich täglich gesund mit (meist) gut schmeckenden Lebensmitteln. Und wenn Sie krank sind, greifen Sie einfach in den Kühlschrank – mit dem richtigen Rezept für eine schnelle Linderung. Das macht richtig Laune, fühlt sich gut an durch Self-Empowerment, spart Geld und schont auch noch die Umwelt. Besser geht’s nicht – oder doch? Die Wirkungen sind in vielen Fällen sogar wissenschaftlich bewiesen!
Zum Schluss gibt es noch ein kleines Extra zu einem Naturheilmittel der besonderen Art: die Hände. Die haben Sie immer bei sich. Mit dem richtigen Druck auf die richtige Stelle – man nennt das Akupressur – können Sie Schmerzen aller Art, Juckreiz, Schlafstörungen und vielen anderen Beschwerden ebenfalls zu Leibe rücken.
Alles Gute
Ihre Franziska Rubin
Steckbriefe – von Apfelessig bis Zitrone
Die Gattung Mensch wandelt ja schon ziemlich lange auf diesem Planeten. Der erste Vertreter, der Homo rudolfensis, betrat vor 2,5 Millionen Jahren die Bühne der Erde und gilt als Erfinder des Faustkeils. Als ausgesprochener Überlebenskünstler gegen alle Widrigkeiten der Natur erwies sich der Homo sapiens, der, wie jüngste Funde zeigen, seit wahrscheinlich 300000 Jahren Menschheitsgeschichte schreibt. Der Hauptgrund für seine große Überlebensfähigkeit ist die hohe Kunst, die er erlangt hat, sich auch gegen Krankheiten zu wehren und Verletzungen zu behandeln. Dabei konnte die medizinische Versorgung jahrtausendelang nur mit jenen Mitteln erfolgen, die den Menschen vor Ort zur Verfügung standen: Pflanzen, Wasser, Erde, Honig und Salz.
So waren bereits die Ägypter berühmt für die Verwendung von Kräutern, ihre exzellenten Wassertherapien (alles keine Erfindung der Neuzeit) und ihre chirurgischen Kenntnisse. Die Griechen haben sich davon eine Menge abgeguckt: Ihre Ärzte erfanden dann eine Art Wassergymnastik gegen Gelenkerkrankungen oder verordneten kalte Güsse für körperliche und geistige Fitness.
Essig, Salz, Honig und ätherische Öle nutzten die Altvorderen zur Behandlung von Krankheiten und zur Wundversorgung.
Die große Naturapotheke der ayurvedischen Medizin setzt seit jeher auf die Kraft heilsamer Pflanzen wie etwa den Ingwer.
Im europäischen Raum verdanken wir der Klostermedizin wichtige Erkenntnisse über die Anwendung von Kräutern wie Kamille, Rosmarin oder Thymian. Vieles davon hat die wissenschaftliche Phytotherapie bestätigt und entdeckt auf der Suche nach Medikamenten der Zukunft ganz neue Potenziale.
Mit den elf Naturheilmitteln, die in diesem Buch beschrieben werden, haben Sie eine wirksame Hausapotheke zur Hand.
Wertvoller saurer Bräu
In den riesigen Wäldern des südlichen Tian-Shan-Gebirges war und ist der Urapfel beheimatet. Dieses Gebiet, das zu Kasachstan gehört, gilt als eine von zwölf Regionen, aus denen viele unserer heutigen Obst- und Nusssorten stammen, darunter auch der Apfel. Seine weltweite Verbreitung ist eng mit dem Handel über die Seidenstraße verbunden. So alt wie das Kulturgut Apfel ist auch seine Nutzung – als Obst, Saft, Wein und natürlich in Form von Essig.
Essig ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Naturerfindung. Er entsteht ganz einfach und ohne menschliches Zutun – in vergangenen Zeiten meistens zufällig, wenn Luft in die oft undichten Fässer drang und Wein oder andere alkoholische Getränke kippten. Das Wort für Essig geht sowohl im Englischen (vinegar) als auch im Französischen (vinaigre) auf das Wort Wein zurück. Ärmere Bevölkerungsschichten, die sich teuren Weinessig nicht leisten konnten, verwendeten vermutlich Apfelessig.
Die erfinderische Leistung der Menschen bestand darin, zu erkennen, wofür man dieses saure Gebräu alles nutzen kann. Denn wegschmeißen kam für unsere Vorfahren absolut nicht infrage. Essig diente zum Konservieren, Würzen und als Heilmittel. In der Antike wurde er zum Desinfizieren von Wunden oder in Form von Essigumschlägen zur Behandlung von Verletzungen und Schlangenbissen eingesetzt. In verdünnter Form war er ein beliebtes Erfrischungsgetränk – eine Art Limo, die römische Soldaten in Feldflaschen bei sich trugen.
Rezepturen von Essigzubereitungen mit Kräutern wie Salbei oder Rosmarin wurden jahrhundertelang als »Pestessig« gehandelt, in dem Pestärzte ihre Masken tränkten.
Noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts gab es in den Apotheken Acetum aromaticum (verdünnten Essig) zum Gurgeln gegen Halsschmerzen.
Vitamine: A, B1, B2, B6, B9 (Folsäure), C und E
Mineralien: Kalium, Magnesium, Eisen, Natrium, Kalzium, Phosphat, Fluorid, Jod, Zink, Kupfer, Selen
Sekundäre Pflanzenstoffe: Betacarotin (wird im Körper in Vitamin A umgewandelt)
Apfelsäure, Essigsäure, Zitronensäure
Antibakteriell, antiviral, antimykotisch (also gegen Bakterien, Viren und Pilze wirksam), blutzuckerregulierend, entzündungshemmend, hautpflegend, immunstärkend
Erkältung, Blasenentzündung, Diabetes, erhöhtes Cholesterin, Gewichtsreduktion, Sodbrennen, Verstopfung
Akne, Haarpflege, unreine Haut, Insektenstiche, Kopfschmerz, Pilzinfektionen, Rosacea (Gesichtsrose), Schweißfüße, Sonnenbrand, Warzen, Wundbehandlung, Zahnfleischentzündungen
Trinken Sie keinen unverdünnten Apfelessig. Die enthaltene Säure kann den Zahnschmelz und die Schleimhäute des Verdauungstrakts angreifen. Vorsicht bei der Verwendung für Menschen mit Fruktoseintoleranz oder einer (Apfel-)Allergie. Wer als Diabetiker auf Apfelessig zu therapeutischen Zwecken zurückgreifen möchte, bespricht das vorher am besten mit seinem behandelnden Arzt.
Gegen eine Verwendung zu Küchenzwecken ist nichts einzuwenden, frei nach dem Zungenbrecher: Selten ess ich Essig – ess ich Essig, ess ich Essig im Salat.
Apfelessig wird oft als Wunder- oder Allheilmittel gehypt. Und auch die sozialen Medien sind voll davon. Zur Untermauerung werden gerne berühmte Mediziner der Vergangenheit zitiert. Doch gerade beim Apfelessig ist die Datenlage eher dünn, wie der Historiker Dr. Georg Thalmeier feststellen musste, als er sich im Rahmen seiner Doktorarbeit mit der Kulturgeschichte des Essigs beschäftigte. Fakt ist, dass Plinius der Ältere (24–79n.Chr.) in seinen Schriften Apfelwein und Essig erwähnte. Es ist jedoch ein Mythos, dass Hildegard von Bingen (1098–1179) Apfelessig wegen seiner verdauungsfördernden Wirkung empfohlen hat.
Fakt ist auch, dass Apfelessig die Menschen seit vielen Tausend Jahren als Hausmittel begleitet. Was dabei jedoch genau wie wirkt, ist noch immer Gegenstand der Forschung, und vieles bleibt ungeklärt. In jedem Fall ist sein Wirkspektrum anders als das eines normalen Apfels, der ja laut einem englischen Sprichwort den Doktor ersetzen kann. Sind es beim frischen Apfel die Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe, die den gesundheitlichen Nutzen ausmachen, sind es bei der Essigvariante verschiedene Essigsäuren, Milchsäurebakterien, sekundäre Pflanzenstoffe und Enzyme wie »medium-sized alpha-glycan« (NMalphaG). Dieses Polysaccharid zeigte in Laborversuchen an Mäusen eine tumorbekämpfende Wirkung.
Fakt ist: Apfelessig regt die Produktion von Verdauungssäften an und kann innerlich und äußerlich Bakterien, Viren sowie Pilze bekämpfen. Er eignet sich zur Desinfektion kleinerer Wunden und leistet bei Erkältungen wertvolle Hilfe. Die Essigsäure wirkt regulierend auf den Blutzuckerspiegel und könnte, wie einige kleinere Studien hoffen lassen, bei der Gewichtsabnahme helfen. Die Milchsäurebakterien halten unerwünschte Bakterien im Darm in Schach und stärken so das Mikrobiom.
Nahrungsergänzungsmittel mit Apfelessigkonzentrat sehen Verbraucherschützer kritisch, und die angepriesenen Wirkungen gehören eher ins Reich der Mythen. Fakt ist, dass die Ergebnisse von Studien zu Apfelessig nicht auf Nahrungsergänzungsmittel übertragbar sind. Übrigens stammt der Vitamingehalt dieser Produkte aus zugesetzten Vitaminen und nicht von Äpfeln.
Ein guter Apfelessig ist immer trüb und enthält oft auch Schwebstoffe sowie die sogenannte Essigmutter. Diese glibberige Wolke ist ein Zeichen für Qualität. Sie enthält wertvolle Milchsäurebakterien und die antioxidativ wirkende Gallus- und Chlorogensäure. Greifen Sie deshalb zu einem Bioessig, der naturtrüb und nicht gefiltert ist.
Dafür benötigen Sie nur zwei Zutaten und etwas Geduld, um auf das Ergebnis zu warten.
4 Bioäpfel
1l Wasser
1 größeres Glas
1 kleiner Teller
1 sauberes Tuch
Spülen Sie das Glas mit kochendem Wasser aus, um es zu sterilisieren. Vierteln Sie die Äpfel und geben Sie sie ins Glas. Übergießen Sie die Früchte mit abgekochtem kaltem Wasser, bis sie gut bedeckt sind. Damit die Äpfel unter Wasser bleiben, beschweren Sie sie mit einem sauberen Teller oder einem anderen Keramikgegenstand. Zwischen der Flüssigkeit und dem oberen Glasrand muss etwas Platz sein.
Decken Sie nun das Glas mit einem sauberen Küchentuch zu, machen es mit einem Bindfaden fest und lassen es für sechs Wochen stehen. Rühren Sie anfangs einmal täglich mit einem Löffel um, den Sie zuvor unter heißem Wasser abgewaschen haben, um Schimmelbildung zu vermeiden. Beginnt sich leichter Schaum zu bilden (dafür ist der Platz zwischen Flüssigkeit und Abdeckung wichtig), ist das ein Zeichen, dass die Fermentation eingesetzt hat.
Nach sechs Wochen haben Sie allerfeinsten Bioapfelessig, und wenn alles gut gelaufen ist auch noch die sogenannte Essigmutter. Die sieht zwar zugegeben etwas unappetitlich aus, ist aber eine feine Sammlung von Essigsäurebakterien. Die können Sie einfach drinlassen oder in einem extra Glas in etwas Essig aufbewahren und beim nächsten Mal als Starterkultur verwenden.
Mehr als Staub
Die wenigsten haben wohl schon einmal von »Geophagie« gehört. Dabei handelt es sich nicht etwa um eine Krankheit oder eine seltene Wissenschaft, sondern um die Gewohnheit, Erde zu essen. Klingt erst einmal ziemlich abgefahren, ist aber bis heute in vielen Kulturen rund um den Erdball zu beobachten. Die Hintergründe sind vielfältig: religiöse Motive, Magen-Darm-Erkrankungen, Hungersnöte oder die instinktive Suche nach Mineralstoffen.
Bereits im Altertum wurden verschiedene Heilerden zur Behandlung von Krankheiten genutzt. Mineralische Erden galten beispielsweise jahrhundertelang als wirksame Arznei gegen Vergiftungen, und mitunter wurde Heilerde sogar mit Gold aufgewogen.
Heute wird in Kliniken der integrativen Medizin Heilerde vor allem zur Behandlung von Reizmagen, Reizdarm und Sodbrennen eingesetzt. In der Naturheilkunde sind Lehmwickel ein bewährtes Mittel bei unterschiedlichen Beschwerden.
Schulmediziner bemängeln die ungenügende Studienlage und tun sich schwer mit der Anerkennung dieses Heilmittels aus der Erfahrungsmedizin.
Sehr verbreitet ist die Geophagie in Afrika, wo es einen regelrechten Handel mit Erden, vor allem Lehm, gibt. Dort werden täglich große Mengen von 100 bis 400g verzehrt, was laut einer Studie der Universität Wien suchtähnlichen Charakter hat – vergleichbar mit Heißhunger auf Süßes hierzulande. Besonders beliebt sind die Erdklumpen bei Schwangeren.
Das ist durchaus bedenklich. Einerseits wird die Ware nicht unter hygienischen Bedingungen hergestellt, andererseits können die Erden hohe Mengen an Schwermetallen wie Blei oder Quecksilber enthalten.
Mineralien: Aluminiumsilikat, Kieselsäure, Kalium, Kalzium, Magnesium, Selen, Eisen, Zink, Fluor und Kupfer
Je nach Herkunft: Mix aus Kieselsäure, Quarz, Dolomit, Kalk- und Feldspat
Absorbierend (die Fähigkeit, etwas zu entziehen und aufnehmen zu können), adsorbierend (die Fähigkeit, etwas an sich zu binden), antientzündlich, abschwellend, austrocknend, beruhigend, entgiftend, Juckreiz stillend, Säure bindend, schmerzlindernd, verdauungsfördernd
Blähungen, erhöhtes Cholesterin, Durchfall, Erschöpfung, Histaminintoleranz, Reizmagen und Reizdarm, Sodbrennen
Akne, Abszess, Bluterguss, Ekzem, Heiserkeit, Furunkel, Insektenstiche, Juckreiz, Krampfadern, Mandelentzündung, Nesselfieber, Psoriasis (Schuppenflechte), Sonnenbrand, Schmerzen, unreine Haut, Venenprobleme
Bei offenen, nässenden oder eitrigen Wunden sowie Entzündungen mit offenen Hautstellen ist Vorsicht geboten, da es sonst zu Verschlimmerungen oder Infektionen kommen kann.
Wer Medikamente einnimmt, sollte beachten, dass bestimmte Wirkstoffe im Magen von Heilerde gebunden werden können. Deshalb sollten zwischen der Einnahme von Medikamenten und der von Heilerde mindestens 30 Minuten liegen.
Aufgrund des hohen Aluminiumgehalts wird von der inneren Einnahme von Heilerde während der Schwangerschaft und Stillzeit abgeraten.
Im 19. Jahrhundert erfuhren Behandlungen mit Lehm durch Sebastian Kneipp, den »Lehmpastor« Emanuel Felke und den Naturheiler Adolf Just, der später die Heilerde-Gesellschaft gründete, eine Renaissance. Pfarrer Sebastian Kneipp (1821–1897) war ein großer Fan von Lehmauflagen bei ganz unterschiedlichen Beschwerden von Angina bis Verstauchungen.
Emanuel Felke (1856–1926) erfand ein ganzes Kursystem, bei dem das Lehmtreten und Lehmbaden in speziell dafür ausgehobenen Gruben unter freiem Himmel im Mittelpunkt standen. Die Felke-Kur wird heute noch angeboten, allerdings dürfen die Kurgäste in der kalten Jahreszeit ihre Bäder mittlerweile im Warmen einnehmen. Die therapeutischen Erfolge wie verbesserte Durchblutung, die Ausscheidung von Harnsäure und Cholesterin oder Entsäuerung werden den basischen Eigenschaften der Lehm-Heilerde zugeschrieben.
Inspiriert wurde Felke übrigens vom Dritten im Bunde, Adolf Just (1859–1936), ebenfalls ein Seiteneinsteiger, der sich nach einer Karriere als Buchhändler wegen eines Nervenleidens der Naturheilkunde zuwandte. 1896 gründete er im Harz die Kuranstalt »Jungborn«, wo neben Licht, Luft und Wasser auch Erde zu den Heilmitteln gehörte. Damit die Kurgäste im wahrsten Sinne des Wortes geerdet wurden, wohnten sie in primitiven Lichtlufthütten ohne verschließbare Fenster und Türen.
Felke und Just schworen auf das sogenannte Erdschlafen – entweder direkt auf der Erde oder auf einer dünnen Unterlage. Zudecken durfte man sich nur mit Decken. Es sollte die Nerven stärken und den Körper »wetterhart« machen. Na ja, ob das zur Gesundung beigetragen hat, könnte in das Reich der Mythen gehören.
Im Harz fand Just dann einen Löß, der sich für die innerliche und äußerliche Anwendung eignete. 1918 gründete er die Heilerde-Gesellschaft und produzierte »Adolf Justs Luvos-Heilerde«. Zu Beginn des 20. Jahrhundert geriet das »Erdessen« jedoch mehr oder weniger in Vergessenheit und wurde von der Wissenschaft als abergläubischer Mythos abgelehnt.
Unbeeindruckt von der Ablehnung seitens der etablierten Medizin gegenüber dem Erdessen verdanken wir Prof. Julius Stumpf (1856–1932) die Entdeckung, dass kaolinhaltige Tonerde bakterienhemmende Eigenschaften besitzt. Als Gerichtsmediziner hatte er bei der Obduktion einer Leiche, die bereits drei Jahre in der Erde gelegen hatte, festgestellt, dass sie kaum Spuren der Verwesung aufwies. Seine scharfsinnige Schlussfolgerung: Es lag an der Erde.
Stumpf wagte den Einsatz von weißem Ton (Bolus alba) bei Geschwüren, Biss- und Schusswunden und setzte das gleiche Präparat innerlich bei sich selbst und seiner greisen Mutter gegen Brechdurchfall ein. Schließlich reiste er in die von Cholera heimgesuchten Gebiete im damaligen Westpreußen und flößte dort den Kranken sein Präparat ein. Die Heilreaktion stellte sich umgehend ein. Aus wissenschaftlicher Sicht beschrieb er die medizinischen und physikalischen Eigenschaften von Tonerde gründlich und setzte die Aufnahme des »Bolus alba«, einer Tonheilerde, in das Arzneibuch und die Lehmtherapie in die Schulmedizin durch. Noch heute wird Bolus alba (Apotheke) bei Magen-Darm-Erkrankungen, Durchfall und Erbrechen in der anthroposophischen Medizin verwendet.
Der Ausgangsstoff für die gängige Heilerde ist Löß, eine Lehmart, die aus den Resten eiszeitlicher Gletscher der letzten Eiszeit stammt. Auf ihrem Weg von Skandinavien nach Deutschland wurde das Gestein bis zur Pulverform zerkleinert. Löß besteht hauptsächlich aus Silikatkristallen, die die Eigenschaft haben, andere Stoffe an sich zu binden. Der Lehm wird abgebaut, gereinigt, gemahlen, bei 130°C getrocknet und sterilisiert. Nur so darf Heilerde als Medizinprodukt oder zugelassenes Arzneimittel in den Handel kommen.
Heilerde besitzt einen hohen Feinheitsgrad und damit eine große Oberfläche mit einem besonderen Bindungsvermögen. Dadurch kann sie mit anderen Stoffen in Wechselwirkung treten und diese ad- oder absorbieren (anlagern oder wie ein Schwamm aufsaugen). Sie eignet sich daher für die innere Anwendung bei Störungen im Magen-Darm-Bereich sowie äußerlich bei Hauterkrankungen. Als Auflage oder Wickel bei schmerzhaften Erkrankungen nutzt man zusätzlich die thermischen Eigenschaften.
Medizinprodukte aus Heilerde sind frei verkäuflich in Drogerien und großen Supermärkten oder im Online-Handel erhältlich. Einige Präparate zur inneren Anwendung (etwa gegen Durchfall und Sodbrennen) haben eine Zulassung als Arzneimittel und können daher nur in Apotheken erworben werden.
Zu den für Heilzwecke genutzten Erdarten zählen Fango, Lehm, Löß, Moor, Schlick (Meer, Flüsse), Ton, Torf. Spezielle Gesteinspulver wie Aiona, das zu 70 Prozent aus Kaliumoxid besteht und von der Schweizerin Emma Kunz entdeckt wurde, oder Zeolith, eine aluminiumhaltige Erde vulkanischen Ursprungs, werden ebenfalls für therapeutische Zwecke eingesetzt.
Bis auf Fango und Schlick sind die meisten innerlich und äußerlich anwendbar. Lehm, Moor, Torf und Fango werden vorrangig in Kureinrichtungen und Rehakliniken, aber auch in der Physiotherapie genutzt. Für den Hausgebrauch sind vor allem Heilerde und Tonerde sinnvoll.
Süße Medizin
In altägyptischen medizinischen Texten sind etwa 500 Anwendungen mit Honig dokumentiert: gegen Wunden, Eiter, Verbrennungen, Bisse oder Augenerkrankungen. Auch zur Einbalsamierung von Toten wurde er verwendet. Das kann man gut verstehen, denn Zucker konserviert, und Honig besteht zu 80 Prozent aus Zucker. Das klingt erst einmal nicht wirklich gesund, doch es handelt sich um Einfachzucker wie Glukose und Fruktose. Diese passieren problemlos die Darmwand und gehen direkt ins Blut über. Mithilfe von Insulin können die Muskeln und das Gehirn – die beiden Hauptabnehmer für Glukose – schnell Energie daraus gewinnen. Deshalb sind ein Stück Traubenzucker oder ein Löffel Honig eine wichtige Notfallmedizin für Diabetiker bei einer Unterzuckerung.
Der reine Fruchtzucker wird hingegen nur langsam aus dem Darm aufgenommen. Deshalb sind fruktosereiche Honigsorten wie Akazie oder Robinie auch für Diabetiker geeignet. Fruchtzucker hat zudem eine schleimbildende Wirkung, die einen schützenden Einfluss auf Magen- und Darmschleimwände ausübt.
Welche und wie viele Zuckerarten im Honig enthalten sind, hängt von der Nahrungsquelle der Bienen ab.
Aus dem Speichel der Bienen gelangen Enzyme, also Katalysatoren, die biochemische Prozesse beschleunigen, in den Honig. Sie wirken antibakteriell und verdauungsfördernd.
Als Inhibine bezeichnet man Stoffe, die die Wirkung anderer Stoffe hemmen, also das Gegenteil von Enzymen bewirken. Das wichtigste Inhibin im einheimischen Honig ist das antibakteriell wirkende Wasserstoffperoxid. Eine Besonderheit weist der neuseeländische Manuka-Honig auf, der neben Wasserstoffperoxid auch noch das antibakteriell hochwirksame Methylglyoxal (MGO) enthält.
Weitere Inhibine sind Flavonoide, also Farbstoffe aus den Pflanzen, sowie Hydroxybenzoate. Ihnen verdanken wir die entzündungshemmende Wirkung bei Infektionen und sogar gegen Herpesviren.
Vitamine: B1, B2, B5 (Pantheonsäure), B6, Vitamin B9 (Folsäure), Vitamin C und H (Biotin)
Mineralien: Kalium, Kalzium, Eisen, Kupfer, Mangan
Sekundäre Pflanzenstoffe: Flavonoide
Fruktose und Glukose
Enzyme und Inhibine
Aminosäuren
Aromastoffe
Spuren von Blütenpollen und Bienenwachs
Antibakteriell, antimykotisch, antioxidativ, antiviral, antitussiv (hustenstillend), appetitanregend, entzündungshemmend, gefäßschützend, immunstimulierend, verdauungsfördernd, wundheilend
Durchfall, Husten, Immunsystem, Kopfschmerzen, Leberstärkung, Schlafprobleme, Verstopfung
Abszesse, Akne, Gelenkbeschwerden, Husten, Wunden, Zahnfleischentzündungen
Kinder unter einem Jahr dürfen keinen Honig essen, da sich Sporen des Bakteriums Clostridium botulinum in ihm befinden können. Da der Darm von Babys noch nicht völlig ausgereift ist, kann er das Bakterium nicht abwehren, was zu Vergiftungen führen kann.
Dem Honig, so die griechische Mythologie, verdanken die Götter angeblich ihre Unsterblichkeit. Die alten Germanen schrieben ihre robuste Gesundheit dem Trinken von Honigwein zu und glaubten zudem, dass er eine Art Anti-Aging-Mittel sei. Schon damals ein Thema und natürlich ein Mythos. Die Germanen wurden im Durchschnitt zwischen 35 und 40 Jahre alt, und ihr Leben war von Hungersnöten, Kämpfen und Krankheiten geprägt. Fakt ist aber, dass der Met, wie die Germanen das Getränk nannten, reichlich von ihnen getrunken wurde.
Im Mittelalter pries die Benediktinerin Hildegard von Bingen (1098–1179) den Honig, einschließlich Met, als Universalheilmittel. Kneipp, der ansonsten ein strikter Gegner von Alkohol war, befürwortete ebenfalls das Trinken von Honigwein, sowohl zur Genesung als auch zur Prophylaxe. Auch Honig-Gurgelwasser, Honig-Augenwasser oder Honig-Salbe gehörten zu seinem Repertoire.
Fakt ist, dass Honig bei der Wundheilung helfen kann. Es gibt inzwischen spezielle Pflaster mit medizinischem Honig, die in der Wundversorgung eingesetzt werden. Eine Studie konnte zeigen, dass Honig Husten bei Kindern genauso lindern kann wie Dextromethorphan, also ein Medikament gegen Reizhusten, vor allem, wenn er vor dem Schlafengehen eingenommen wird. Und Honig kann sogar den Blutzucker regulieren sowie die Blutfette verbessern, wie in neueren Studien beschrieben.
»Manuka« nennen die Maori in Neuseeland den dort heimischen Teebaum. Die Ureinwohner verwenden die Blätter, Rinde und Samen unter anderem gegen Blasenerkrankungen, als Einschlafhilfe, bei Erkältungen, Magen-Darm-Infekten und als Wundauflage. Der Honig aus den Blüten des Baumes übertrifft die antibakteriellen Eigenschaften von anderen Honigsorten um das Hundertfache. Das liegt am entzündungshemmenden Methylglyoxal, einem Abbauprodukt von Zucker, das in herkömmlichem Honig nur in geringen Mengen vorkommt. Eine ähnliche Wirkkraft entfaltet auch der Honig aus dem australischen Teebaum.
Aber was ist guter Honig? Am besten erwerben Sie Honig direkt vom Imker. Das geht heute auch problemlos per Internet. Im Supermarkt ist ausschließlich Honig mit dem Siegel des Deutschen Imkerbundes zertifiziert und von bester Qualität. Dieser wird auch nur in Gläsern angeboten und nicht in Plastikverpackungen. So wird ausgeschlossen, dass gesundheitsschädliche Stoffe aus dem Plastik in den Honig übergehen.
Viele industriell verarbeitete Honigsorten bleiben durch Filtern und starke Erwärmung lange Zeit flüssig, dadurch gehen aber wertvolle Inhaltsstoffe verloren. Imker hingegen rühren den Honig nur cremig, damit die Kristallisation nicht so schnell voranschreitet. Fester Honig ist also ein Qualitätsmerkmal. Lagern Sie ihn kühl und dunkel, da Licht und Wärme die antibakteriellen Peroxidsubstanzen zerstören. Das antibakterielle Methylglyoxal im Manuka-Honig bleibt hingegen auch bei Licht und Wärme stabil.
Sie können heimische Imker übrigens unterstützen, indem Sie eine Patenschaft für ein Bienenvolk übernehmen. Als Dank werden Sie von den Imkern mit reichlich Honig beschenkt. Weitere Informationen und Angebote dazu finden Sie im Internet.
Alles, was Bienen für die Honigproduktion oder zur eigenen Gesunderhaltung herstellen, ist auch für uns von unschätzbarem Wert.
Der Baustoff, den die Bienen aus Baumrinden und Knospen zum Versiegeln von Ritzen sowie Wänden des Bienenstocks und zur Desinfektion des Einfluglochs herstellen, heißt Propolis. Dieser Stoff hat es in sich. Er wehrt gefährliche Schädlinge wie Bakterien, Viren und Pilze ab und sorgt so dafür, dass es zu keiner Epidemie im Bienenvolk kommt.
Die über 270 Inhaltsstoffe von Propolis wirken auch beim Menschen gegen genau diese Keime. Propolis-Tinkturen auf wässriger oder alkoholischer Basis bekommt man beim Imker, in Reformhäusern, Naturkostläden und Apotheken. In homöopathischer Form gibt es eine Urtinktur. Ich bin ein großer Fan von Propolis als Hausmittel – ein Fläschchen habe ich immer zur Hand, genauso wie das Glas Honig.
