111 Gründe, Italien zu lieben - Beate Giacovelli - E-Book

111 Gründe, Italien zu lieben E-Book

Beate Giacovelli

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Beschreibung

Beate Giacovelli kennt Tausende Gründe, warum es so glücklich macht, Italien zu lieben – in diesem Buch schildert sie 111 davon. In witzigen Anekdoten beschreibt sie Stolpersteine im italienischen Alltag sowie wunderliche Marotten der Italiener. Abseits ausgetretener Touristenpfade stöbert sie verborgene Winkel in der Heimat des 'popolo italiano' auf und dringt so ins Herz seiner Kultur vor. Mit viel Humor schildert sie die skurrilen Erlebnisse von Neuankömmlingen, die wie sie selbst den Sprung gewagt haben und in Italien geblieben sind. Vor allem aber weiht sie ihre Leser in das Geheimnis der italienischen Lebensfreude und Gelassenheit ein. 111 Gründe, Italien zu lieben weckt die Sehnsucht nach einem verrückten, chaotischen, manchmal aus der Zeit gefallenen Land – nach dem süßen Leben.

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BEATE GIACOVELLI

111 GRÜNDE, ITALIEN ZU LIEBEN

EINE LIEBESERKLÄRUNG AN DIE KUNST ZU LEBEN

INHALT

FÜR MEINEN MANN, DEN SÜDITALIENER AN MEINER SEITE

»WIR LERNEN DIE MENSCHEN NICHT KENNEN, WENN SIE ZU UNS KOMMEN. WIR MÜSSEN ZU IHNEN GEHEN, UM ZU ERFAHREN, WIE ES MIT IHNEN STEHT.«

JOHANN WOLFGANG VON GOETHE

VORWORT

AB IN DEN SÜDEN

Eigentlich wollte ich das, seit ich denken kann: ein Buch schreiben. Trotzdem verschob ich dieses Vorhaben stets auf später. Irgendwann. Bis sich plötzlich ein Thema in meinen Kopf drängte: eine Liebeserklärung an Italien. Das Land, in dem ich lebe – seit 2003 (siehe Grund 50: Weil mich Amors italienischer Pfeil in Schottland traf). Der Schaft des Stiefellandes, die Lombardei, ist mein neues Zuhause, dank meines süditalienischen Mannes und seiner famiglia ist mir aber auch der Absatz Italiens, Apulien, bestens vertraut – das Land der Trulli, Olivenhaine und unberührten Strände. Plötzlich gab es keine Ausreden mehr: Ich zwang mich an meinen Schreibtisch, begann zu tüfteln an meinem ersten Buch.

Itaaalien – das sind verschlafene Dörfer, Olivenhaine und Zitronenbäume, knallblauer Himmel und Meer fürs Glück. Dazu kulinarische Genüsse, gewürzt mit prallem italienischen Leben. Ein Paradies, nicht mal am anderen Ende der Welt. Zugegeben: Es gibt unendlich viele gute Gründe, warum wir Mitteleuropäer die Italiener und ihr Land so lieben.

111 davon liegen mir besonders am Herzen. Ich überlegte, worauf es mir ankommt, sammelte Geschichten und Skurriles. Die klassischen Stätten einer Italienreise ließ ich weitgehend aus, wählte meinen Pfad lieber abseits ausgetretener Wege. Allgemeine Reisebücher und -führer über Italien gibt’s schließlich wie Salz im Meer.

Ich lebe als Journalistin in Italien, nicht als Fremdenführerin, und frage mich ständig: Wie ist Italien wirklich? Wer und wie sind sie denn nun, waschechte Italiani? Deshalb habe ich mich auf das konzentriert, was ich am besten kenne, auf das, was mir hier täglich begegnet: die Menschen und ihre Gewohn- und Eigenheiten. Auf Andersartiges, das in keinem Reiseführer steht – weil man hier leben muss, um es zu erfassen.

Dieses Buch ist eine sehr persönliche, natürlich rein subjektive Annäherung an ein Land, das alles hat, was glücklich macht – ohne Anspruch auf Vollständigkeit. An so manchem der 111 Gründe rückte ich Buchstaben und Worte tagelang zurecht, andere wiederum flossen wie von selbst direkt aus meinem Kopf durch die Fingerspitzen in den Computer. Die Arbeit an diesem Manuskript hat mir große Freude sowie arbeitsreiche Morgengrauen bereitet. Stets dabei: ein Augenzwinkern.

Nach der Lektüre meiner Liebeserklärung wissen Sie, warum frisch gelegte Eier durch die Lüfte fliegen, der Heilige Padre Pio auch bei Schluckauf hilft oder warum italienisches Fernsehen laut, schrill und nackt ist. Sie lernen Menschen kennen, die – wie ich – von diesem Land beseelt und geblieben sind.

Quant’è bella l’Italia – wie schön Italien doch ist –, entdeckt nur, wer sich auf den Weg macht. Egal ob Italienkenner oder Neuankömmling: Reisen und fühlen Sie mit diesem Buch schon mal im Geiste mit. Vielleicht erleben Sie im nächsten Urlaub selbst, was Sie soeben gelesen, vielleicht sogar verschlungen haben.

Benvenuti in Italia, willkommen in Italien!

Beate Giacovelli

PS: Besuchen Sie 111 Gründe, Italien zu lieben auf Facebook und posten Sie Ihre eigenen Gründe, Tipps, Kritik oder Lob. Ich freue mich auf regen Austausch mit allen Italophilen und solchen, die es werden wollen.

KAPITEL 2

AUS DER ZEIT GEFALLEN: SÜDITALIEN

GRUND NR. 11

WEIL DER STRAND EINE BÜHNE IST

Was für ein Glück: Sonne, drei Monate Sommerferien, über 7.000 Kilometer zumeist badetauglicher Mittelmeerküste vor der Haustür. Wen es im Sommer nicht mit aller Macht ans Meer treibt, der gilt in Italien als Eigenbrötler.

Bereits im Frühling heißt es in zumutbarer Strandnähe auf die Frage »Wo wart ihr am Wochenende?« zuverlässig: »Al mare (am Meer).« Wo genau – einerlei. Von fundamentaler Bedeutung ist lediglich, bloß nicht alleine il sole anzuschmachten, sondern mit möglichst vielen Verwandten oder amici. Klassischerweise beginnt der Sonntag am Meer mit einem ansehnlichen Stau dahin. Bei der Parkplatzsuche gegen Mittag heißt es, Nerven zu bewahren, selbsternannten Parkwächtern ein bis zwei Euro in die Hand zu drücken oder selbst nach einer kreativen Lösung Ausschau zu halten.

Endlich am Strand, gilt es, la famiglia, Freunde sowie Unmengen an Zubehör irgendwo zwischen all die brutzelnden Menschenkörper zu quetschen. Entweder auf einem der wenigen Strandabschnitte, wo man seinen Sonnenschirm umsonst in den Sand schrauben darf, oder in einem der zahlreichen bagni. Letztere sind nichts für Knauserer: Badestrandpächter verdienen sich mit der Vermietung von Liegestühlen und Sonnenschirmen eine goldene Nase, bieten dazu Umkleidehäuschen, Toiletten, Duschen, manchmal auch Karusselle und Hüpfburgen an. Einer neben und hinter dem anderen, auf perfekt geharktem Sand. Jahrmarktsatmosphäre inklusive.

Wohlgenährte bambini stürmen und zerstören Sandburgen. Halbwüchsige fingern an schrillenden Handys, Väter drücken sich Kofferradios ans Ohr, lauschen Übertragungen der ersten Fußball-Liga. Junge Mädchen in paillettenbesetzten Bikinis rauben Männern und Burschen den Verstand. Nur la mamma