2 x 2 Füße im Weinland Pfalz (Band 1) - Thomas Altenhain Hans Hoffmann - E-Book

2 x 2 Füße im Weinland Pfalz (Band 1) E-Book

Thomas Altenhain Hans Hoffmann

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Beschreibung

2 x 2 Füße im Weinland Pfalz: Der 1. Band mit der Wanderung von Bingen an Rhein & Nahe über den Donnersberg bis nach Grünstadt a. d. Weinstraße. Mit einer Einführung von Prof. a. D. Dr. R. Hölscher (TU Kaiserslautern) und einem Grußwort von C. Breitenbach (Kultur- & Weinbotschafter Pfalz). An 7 Wandertagen erkunden die ehemaligen Uni-Kollegen und Manager, die vor über 10 Jahren zu ihrer ersten Fernwanderung von Westfalen über die Alpen an den Lago Maggiore aufgebrochen sind, die liebliche Weingegend der unteren Nahe mit Städten wie Bingen, Bad Kreuznach und Bad Münster am Stein-Ebernburg. Über schmale Trampelpfädchen und oftmals durch dunklen Wald geht es weiter zum König der Nordpfalz mit seinen spektakulären Panorama-Ausblicken, dem Donnersberg. In Grünstadt, dem Zielort von Band 1, bietet sich die nahtlose Fortsetzung über den Pfälzer Weinsteig oder den Wanderweg Deutsche Weinstraße bis uns nördliche Elsass an (Band2). Jeden der rund 130 km machen die Freunde zu Fuß. Nie nehmen sie Bus, Bahn, Taxi, Rad, Pferd, Esel oder Autostopp.

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Thomas Altenhain

Hans Hoffmann

2 x 2 Füße im Weinland Pfalz

Band 1:

Von Bingen a. Rhein

bis Grünstadt a. d. Weinstraße

Mit einer Einführung

von Reinhold Hölscher

und einem Grußwort

von Christoph Breitenbach

***

Mit besonderem Dank:

Prof. a. D. Dr. Reinhold Hölscher

(Technische Universität Kaiserslautern)

&

Dipl.-Wirtsch.-Ing. Christoph Breitenbach

(Zertifizierter Kultur- & Weinbotschafter der Pfalz)

***

Die Fortsetzung unserer Fernwanderung

von Bingen a. Rhein bis Grünstadt a. d. Weinstraße kommentieren wir in diesem Buch:

2 x 2 Füße im Weinland Pfalz

Band 2:

Von Grünstadt a. d. Weinstraße

bis an die Mündung der Lauter

bei: www.bookmundo.de, 2024

***

Von Thomas Altenhain und Hans Hoffmann sind in der Reihe ‚2 x 2 Füße zum Wanderglück‘ bei www.bookmundo.de als Softcover und / oder als E-Book bisher erschienen und dort, im Buchhandel sowie online erhältlich:

2 x 2 Füße zum Wanderglück: Auf Schusters Rappen von Westfalen in die Alpen, 2018,

2 x 2 Füße in den Alpen: Von Garmisch-Partenkirchen an den Lago Maggiore, 2019,

2 x 2 Füße entdecken das südliche Ruhrgebiet: Eine Wanderung von Duisburg bis Schwerte, 2021,

2 x 2 Füße in den Bergen Südwestfalens: Eine Wanderung zu den Quellen von Ruhr, Lenne, Eder, Sieg und Lahn, 2021,

NRW quer: Auf 2 x 2 Füßen durch Ruhrgebiet und Südwestfalen. Eine Wanderung von Duisburg zu den Quellen von Ruhr, Lenne, Eder, Sieg und Lahn, 2022,

Auf 2 x 2 Füßen entlang der Lahn: Eine Wanderung von der Quelle bis zur Mündung, 2022,

Auf 2 x 2 Füßen an den Grenzen des Römischen Reiches: Eine Wanderung entlang des Taunus-Limes, von der Wetterau bis in den Rheingau, 2023,

Auf 2 x 2 Füßen entlang des Oberen Mittelrheins: Eine Wanderung im UNESCO-Welterbe von Rüdesheim bis Koblenz, 2023,

2 x 2 Füße im Weinland Pfalz – Band 2: Von Grünstadt a. d. Weinstraße bis an die Mündung der Lauter, 2024.

Digital aufbereitete Touren zu einigen der in diesen Büchern kommentierten Wanderungen unter: www.outdooractive.com/de/author/hans-thomas/120234484/

Impressum

Autoren: Thomas Altenhain & Hans Hoffmann

Text der Einführung: Prof. a. D. Dr. Reinhold Hölscher

Text des Grußworts: Dipl.-Wirtsch.-Ing. Christof Breitenbach

Fotographie: Thomas Altenhain & Hans Hoffmann

ISBN: 978-9-4037-4129-1 (E-Book)

Druck & Verlag: Bookmundo (www.bookmundo.de/impressum/)

© 2024 Thomas Altenhain & Hans Hoffmann

Einführung: Das Weinland Nr. 1 (R. Hölscher)

Vor mehr als einer Dekade haben Thomas Altenhain und Hans Hoffmann ihre Leidenschaft zum Fernwandern entdeckt. In mittlerweile sieben aufschlussreichen Büchern können ihre Wanderabenteuer nachgelesen werden. Für die nun vorliegenden zwei Bände über ihre Touren in Rheinland-Pfalz haben mich die Wanderfreunde gebeten, eine Einführung zu verfassen. Folglich habe ich mich zunächst mit den in der Vergangenheit erbrachten Wanderleistungen von Thomas Altenhain und Hans Hoffmann beschäftigt.

Addiert man die – wie die beiden schreiben: Stets auf 2 x 2 Füßen! – zurückgelegten Kilometer, so kommt man auf die bemerkenswerte Zahl von 2.500. Die tägliche Laufleistung der seit unseren gemeinsamen Zeiten an der Universität Münster befreundeten Wandergesellen betrug im Durchschnitt rund 20 Kilometer. Das mag auf den ersten Blick wenig spektakulär erscheinen. Doch ich muss den Fernwanderern zugutehalten, dass sie nicht nur auf ihrer Alpenüberquerung, die von Westfalen in mehr als 30 Tagen in das Tessin führte, etliche anstrengende Aufstiege auf spektakuläre Gipfel und längere Abstiege in tiefe Täler zu bewältigen hatten.1

Auch die gemeinsamen Wanderungen in den waldreichen Mittelgebirgen Deutschlands hatten es in sich. Meine Freunde berichten detailliert und beschwingt über abwechslungsreiche Routen zu beliebten Attraktionen und zu versteckten Zielen entlang berühmter Flüsse wie Ruhr2 und Lahn3. Sie kommentieren ihre Erlebnisse und Beobachtungen in den von der UNESCO als Welterbe geadelten Reisezielen entlang des römischen Limes im Taunus4 und im Tal des Oberen Mittelrhein.5

Aber Rheinland-Pfalz? Das Bundesland, in dem ich vor fast 30 Jahren mit meiner Berufung zum Professor an der Technischen Universität Kaiserslautern heimisch geworden bin, kommt bedauerlicher Weise zu kurz. Thomas Altenhain und Hans Hoffmann kommentieren in ihren bis heute erschienenen Büchern zwar insgesamt 125 wundervolle Wandertage. Aber Rheinland-Pfalz schenken sie – ich habe nachgerechnet – an nur neun Tagen mit zusammen genommen nicht einmal 150 Kilometern kaum Beachtung. Um fair zu bleiben: Sie beglücken die rechts- wie linksrheinische Stadt Koblenz mit einer Stippvisite und besuchen für einige Tage den Rhein-Lahn-Kreis – auf ihrer Tour entlang der Lahn zwischen der Oranier-Stadt Diez und der Mündung des Flusses bei Lahnstein sowie auf ihrer Wanderung entlang des Oberen Mittelrheintals von der Landesgrenze beim Pfalz-Städtchen Kaub bis nach Koblenz.

Auf diese Weise könnten die Autoren behaupten, sie hätten etwas mehr als vier Prozent der Landesfläche von Rheinland-Pfalz erkundet, auf der knapp vier Prozent der Landeskinder mit ihren Wohnsitzen gemeldet sind. Das Bundesland gliedert sich jedoch in 24 Landkreise und zwölf kreisfreie Städte. Mit Ausnahme von Koblenz liegen Letztere westlich des Rheins, was ebenfalls auf 19 Landkreise zutrifft. Nur die Landkreise Altenkirchen, Neuwied und Westerwald sowie ca. sechs Prozent der Fläche resp. 15 Prozent der Einwohner des den Rhein überlappenden Landkreises Mayen-Koblenz liegen bzw. wohnen rechtsrheinisch. Also warum nicht für längere Zeit auf der westlichen Rheinseite wandern und attraktive Landstriche von Rheinland-Pfalz entdecken?6 Schließlich konnten die beiden Wanderfreunde am Oberen Mittelrhein und an der Lahnmündung schon auf die Westseite des Bundeslandes herüberschauen. In erster Linie von den romantischen Burgen, stolzen Schlössern und sagenumwobenen Ruinen hoch über dem engen Rheintal, von dessen 67 durch die UNESCO als Welterbe geschützten Kilometern zwischen Bingen an der Nahe- und Koblenz an der Moselmündung 49 Kilometer zu Rheinland-Pfalz gehören.

Dem Westteil meines Bundeslandes waren sie übrigens am Fuße der Loreley, die sich bei Rheinkilometer 555 nahe St. Goarshausen 132 Meter über das Flussbett erhebt, auf rund 90 Metern nahe. Wie mir die Wanderfreunde glaubhaft versichern konnten, erschien ihnen jedoch ein Übersetzen an dem viel besungenen Felsen zu gefährlich, wo „die schönste Jungfrau sitzet, dort oben wunderbar“7. Man wies sie nämlich fürsorglich darauf hin, an den Felsenriffen im reißenden Strom sei so mancher erfahrene Kapitän gescheitert: „Die Wellen verschlingen am Ende Schiffer und Kahn; und das hat mit ihrem Singen die Lore-Ley getan...“8

Die beiden Freunde entschieden sich schließlich dazu, den Rhein in dem zur Stadt Rüdesheim im hessischen Rheingau-Taunus-Kreis gehörenden Ortsteil Assmannshausen bei Flusskilometer 532 zu überqueren, in Bingen an Land zu gehen und von dort aus die linksrheinische Landschaft von Rheinland-Pfalz zu erkunden. Ich könnte mir gut vorstellen, dass Thomas Altenhain und Hans Hoffmann bereits anlässlich ihres Besuchs im hessischen Rheingau die weise Entscheidung zur Fortsetzung ihrer Fernwanderungen entlang der Nahe getroffen haben. Vielleicht beim abendlichen Genuss des weltbekannten Roten von Assmannshausen? Oder schon kurz vorher, beim Pilgerschoppen in der Pilgereinkehr der Abtei St. Hildegard in der Nähe der von ihrem 26 Meter hohen Sockel des Niederwalddenkmals grüßenden, wilhelminischen Germania?

Wie auch immer. Nach dem Studium ihrer Bücher kann ich mich kaum des Eindrucks erwehren, dass die beiden Fernwanderer, die sich auf ihren vorherigen Touren mit der Entwicklung eines anerkennenswerten Bierpreis-Indexes eher dem vergorenen Gerstensaft zuwandten9, im lieblichen Rheingau den Wein für sich entdeckt haben. Bekanntermaßen finden sich dort etliche Weingüter von Weltruf. Während ihrer beruflichen Zeit im Rhein-Main-Gebiet boten sich unseren Wanderern zudem genug Gelegenheiten zum Besuch jener lieblichen Landschaft und zur Verköstigung edler Rebensäfte. Ein Blick in aktuelle Statistiken des DEUTSCHEN WEININSTITUTS, das im rheinhessischen(!) Städtchen Bodenheim residiert, zeigt jedoch, dass Rheinland-Pfalz…

„Deutschlands Weinland Nummer 1“10

ist. Also ein Muss für alte und neue Weinfreunde! Das hessische Anbaugebiet Rheingau weist zwar eine bestockte Rebfläche von 3.177 Hektaren aus und kann damit Platz acht der insgesamt 13 deutschen Weinanbaugebiete einnehmen.11 Die rheinland-pfälzischen Anbaugebiete Rheinhessen und Pfalz aber belegen mit über 26.000 resp. 23.000 Hektaren die ersten Ränge auf Deutschlands Liste bestockter Rebfläche, die sich auf insgesamt rund 100.000 Hektare erstreckt.12 Neben jenen Anbaugebieten gehören zudem die Flächen an der Mosel mit 8.744 Hektaren sowie an der Nahe (4.239), der Ahr (562) und am Mittelrhein (444) zu Rheinland-Pfalz, das sich an insgesamt etwas mehr als 65.000 Hektaren Weingärten erfreuen kann.13 Rheinland-Pfalz ist attraktiv. Nicht nur für passionierte Freunde des Fernwanderns und frischgebackene Weinliebhaber, sondern für alle Besucher. Aber seien Sie versichert, es wird gewandert im…

„Weinland-Pfalz“14

In diesem ersten von zwei Bänden führen uns Thomas Altenhain und Hans Hoffmann an die Nahe, nach Rheinhessen und in den Norden des Anbaugebietes Pfalz. Wie erwartet, stets auf 2 x 2 Füßen, auf attraktiven Wegen. Genießen Sie die aufschlussreiche, gut recherchierte Lektüre. Oder wandern Sie auf den Spuren der Fernwanderer durch dunkle Wälder und über aussichtsreiche Höhen, durch gepflegte Weingärten und pittoreske Dörfer von der Nahemündung bis zum Einstieg in die bekannten Pfälzer Weinwege.

Der zweite Band bietet Ihnen die Fortsetzung der Tour durchs Weinland Pfalz – von Grünstadt a. d. Weinstraße bis an die Lauter, den Grenzfluss zwischen dem Landkreis Südliche Weinstraße und dem französischen Département Bas-Rhin, das mit Haut-Rhin die Europäische Gebietskörperschaft Elsass bildet. Begleiten Sie dabei unsere beiden Autoren und mich an einem der letzten Tage der Fußreise auf der von Christoph Breitenbach, unserem Kultur- & Weinbotschafter der Pfalz, ausgearbeiteten ‚Wein-Grenzgänger-Tour‘ in das elsässische Wissembourg, das als besonderes Schmankerl am Ende jenes Bandes vorgestellt wird.

Ihr Reinhold Hölscher, Prof. a. D. TU Kaiserslautern

Grußwort: Kultur- & Weinbotschaft (C. Breitenbach)

Da Thomas Altenhain und Hans Hoffmann mit den zwei vorliegenden Teilbänden über das ‚Weinland Pfalz‘ in einer ganzen Reihe nun schon das achte und neunte Buch zu ihren Fernwanderungen herausbringen, war es mir als Kultur- & Weinbotschafter der Pfalz vergönnt, vorab ein paar Worte zu verlieren. Auch wenn das Bild des fröhlichen Pfälzischen ‚Schoppenstechers‘, der allabendlich in einer gemütlichen Weinstube sein Halbliter-‚Dubbe-Glas‘ leert, nicht falsch ist – man schlage nur den nachfolgenden Kommentar von Friedrich Engels (1820-1895) zur sogenannten Pfälzischen Revolution von 1849 nach –, so gibt es doch „in diesem weinreichen und weinseligen Lande“15 weitaus mehr kennenzulernen.

Dem Verlauf der Fernwanderung von Bingen am Rhein bis an den Grenzfluss Lauter und hinüber ins badische Karlsruhe folgend, findet sich z.B. auf dem Donnersberg im Norden eine der größten keltischen Siedlungen nördlich der Alpen. Römische Landgüter versorgten entlang der heutigen Weinstraßen die Grenztruppen am Rhein mit Wein und anderen landwirtschaftlichen Gütern. Da die Pfalz im Hochmittelalter das Kerngebiet des Heiligen Römischen Reiches bildete, finden sich historisch bedeutende Burgen, Kirchen und Klöster mit interessanten geschichtlichen Anekdoten. Der Protestantismus nahm mit den Reichstagen von Worms und Speyer seinen Anfang. Auch das Judentum des Mittelalters hatte in den sogenannten SchUM-Städten Speyer, Worms und Mainz über Jahrhunderte seine kulturellen Zentren, die seit dem Jahre 2021 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören.16

Der Weinliebhaber findet auf dieser abwechslungsreichen Wanderstrecke – ob zu Beginn an der Nahe, später in Rheinhessen oder schließlich im Weinanbaugebiet Pfalz – sein Eldorado. Denn nicht nur an der pfälzischen Weinstraße, die im Mittelpunkt des zweiten Bandes steht, verbindet sich eine alte Weinbau-Tradition mit modernsten An- und Ausbaumethoden. Man kann z.B. neben neuesten Rebsorten aus dem Öko-Weinbau berühmte Tropfen wie den Forster Riesling kosten, der schon zur Eröffnung des Suezkanals ausgeschenkt wurde.

Wandern Sie also mit den beiden Autoren im vorliegenden ersten Band von Bingen am Rhein die Nahe aufwärts. Erklimmen Sie steile Berge mit Überresten uralter Kultur und Tradition. Erkunden Sie dunkle Wälder und pittoreske Dörfer im Hügelland Rheinhessens. Und genießen Sie auf der Fortsetzung der Wanderung im zweiten Band den westlichen Rand des Oberrheingrabens mit seinen spektakulären Landschaftspanoramen, der bodenständigen, pfälzischer Küche und den dazu passenden, süffigen Weinen. Zum Abschluss jenes zweiten Buches zur Reise im Weinland Pfalz laden wir Sie – bevor Sie die beiden Autoren entlang der romantischen Lauter zu deren Mündung in den Rhein und schließlich nach Karlsruhe begleiten können – am südlichen Ende der Pfälzer Weinstraße auf der von mir konzipierten Wein-Grenzgänger-Tour ein, mit uns das Deutsch-Französische Verhältnis im Laufe der Geschichte zu diskutieren – natürlich mit einigen typischen Weinen, die im Grenzgebiet angebaut werden.

Viel Vergnügen wünscht Ihnen

Ihr Christoph Breitenbach, Kultur- & Weinbotschafter der Pfalz

Bevor es in Bingen an Rhein & Nahe losgeht

Tagesetappen (Band 1 & 2)

Band 1:

Bingen – Bad Kreuznach – Bad Münster am Stein – Wonsheim – Dannenfels / Bastenhaus – Eisenberg – Grünstadt

Band 2:

Grünstadt – Bad Dürkheim – Mussbach – Neustadt – Rodt unter Rietberg – Albersweiler – Eschbach – Gleishorbach – Schweigen-Rechtenbach – Wein-Grenzgänger-Tour nach Wissembourg – Lauterbourg – Karlsruher Altrheinbrücke – Karlsruhe Hbf.

Besuchte Landkreise & Kommunen (Band 1 & 2)

Band 1: 2 x 2 Füße im Weinland Pfalz – Von Bingen bis Grünstadt.

Bingen am Rhein (LK Mainz-Bingen)

VG Rhein-Nahe (LK Mainz-Bingen)

VG Langenlonsheim-Stromberg(LK Bad Kreuznach)

Bad Kreuznach (LK Bad Kreuznach)

VG Rüdesheim a. d. Nahe (LK Bad Kreuznach)

VG Bad Kreuznach(LK Bad Kreuznach)

VG Wöllstein (LK Alzey-Worms)

VG Kirchheimbolanden (Donnersbergkreis)

VG Alzey-Land (LK Alzey-Worms)

VG Nordpfälzer Land(Donnersbergkreis)

VG Winnweiler(Donnersbergkreis)

VG Göllheim (Donnersbergkreis)

VG Eisenberg i. d. Pfalz (Donnersbergkreis)

VG Leiningerland (LK Bad Dürkheim)

Grünstadt(LK Bad Dürkheim)

Band 2: 2 x 2 Füße im Weinland Pfalz – Von Grünstadt bis an die Mündung der Lauter (bzw. Karlsruhe).

Grünstadt(LK Bad Dürkheim)

VG Leiningerland (LK Bad Dürkheim)

VG Freinsheim (LK Bad Dürkheim)

Bad Dürkheim (LK Bad Dürkheim)

VG Wachenheim (LK Bad Dürkheim)

VG Deidesheim (LK Bad Dürkheim)

Neustadt a. d. Weinstraße

VG Maikammer (LK Südliche Weinstraße)

VG Edenkoben (LK Südliche Weinstraße)

VG Landau-Land (LK Südliche Weinstraße)

VG Annweiler am Trifels(LK Südliche Weinstraße)

VG Bad Bergzabern (LK Südliche Weinstraße)

Bad Bergzabern (LK Südliche Weinstraße)

CC du Pays de Wissembourg (Département Bas-Rhin)

CC de la Plaine du Rhin(Département Bas-Rhin)

VG Hagenbach(LK Germersheim)

Au a. Rhein (LK Rastatt)

Rheinstetten (LK Karlsruhe)

Karlsruhe

Genutzte Wein- & Fernwanderwege (Band 1 & 2)

Binger Hildegard-Weg,

Hunsr

. Jakobsweg Bingen – Trier,

Weinwand

. Rhein – Nahe (WRN),

Vitaltour Eremitenpfad,

Panoramaweg Bad Kreuznach,

Internat. Fernwanderweg Donnersberg – Donon / Pfälzerwald Roter Balken,

ClassicTour & VitalTour Rotenfels,

Europäischer Fernwanderweg E8,

IntroTour Ebernburg,

VitalTour Rheingrafenstein,

Internat. Fernwanderweg Staudernheim – Soultz-sous-Forêts / Pfälzerwald Blauer Balken,

Kneipp Napoleon Wanderweg,

Pfälzerwald Grün-Gelber Balken,

Pfälzer Höhenweg,

Pfälzerwald Blau-Roter Balken,

Internat. Fernwanderweg Nahegau – Wasgau – Vogesen / Pfälzerwald Weißes Kreuz,

Donnersberg-Wanderweg W,

Keltischer Skulpturenweg,

Jakobspilgerweg Rheinhessen – Pfalz / Nordspange d. Klosterroute Worms – Metz,

Mühlenwanderweg Dreisen,

Jakobspilgerweg Rheinhessen – Pfalz / Südspange d. Klosterroute Worms – Metz.

Pfälzer Weinsteig (PWS),

Wanderw. Dt. Weinstr. (WDW),

Pfälzer Mandelpfad (PMP),

Pfälzer Keschdeweg (PKW),

Pfälzerwald Roter Balken,

Siebenpfeifferweg,

Handwerkerpfad,

Freiheitspfad,

Theresienweg / Pussier-Päddel,

Pfälzerwald Blau-Weißer Balken,

Keschde-Erlebnisweg,

Slevogtweg,

August Becker-Weg,

Pfälzer Jakobspilgerweg Speyer – Hornbach / Südroute

Elsässer Jakobspilg., Zubringer Bad Bergzabern – Wissembourg

Wissembourg Anneau Rouge,

Wissembourg Anneau Vert,

Sentier des Lignes de la Lauter,

Fernwanderweg Odenwald-Rhein-Vogesen

Tabellarisches Höhenprofil (Band 1 & 2)

Anreise: Tipps für Fernwanderer, Bahnfahrer, Schifffahrtsfreunde

In der Einführung und im Grußwort zu diesem Buch verweisen Reinhold Hölscher und Christoph Breitenbach auf die von uns in den letzten über zehn Jahren unternommenen Fernwanderungen. Anzumerken ist, dass die jeweiligen Routenführungen der einzelnen Touren miteinander verknüpft sind oder sich kreuzen. Damit dies auch auf dem Weg von Bingen am Rhein durch das ‚Weinland Pfalz‘ so bleibt, bot sich uns als Start- und Anknüpfungspunkt das rechtsrheinische, hessische Städtchen Assmannshausen an, auch bekannt als „Rotweininsel mitten im Riesling-Meer des Rheingaus“17. Der Ort ist nicht nur für begeisterte Fernwanderer auf unseren Spuren, sondern auch für überzeugte Bahnfahrer und abenteuerlustige Schifffahrtsfreunde sehr gut erschlossen.

Zum einen endet hier unsere in der Einführung erwähnte Tour auf 2 x 2 Füßen entlang der historischen Grenzen des Römischen Reiches – die Wanderung von der Wetterau entlang des Taunus-Limes bis in den Rheingau. Zum anderen können Wanderer von Assmannshausen aus mit der Fähre zur Stadt Bingen im Landkreis Mainz-Bingen übersetzen, nachdem sie (in umgekehrter als von uns veröffentlichter Richtung) im UNESCO-Welterbe von Koblenz aus entlang des Oberen Mittelrheins nach Rüdesheim gelaufen sind.

Auf die kurze Schifffahrt mag verzichten, wer von Ferne mit der Bahn linksrheinisch anreisen möchte, also die erfahrungsgemäß flotteren IC- / EC-Züge via Mainz und Koblenz gegenüber den eher gemächlicheren Regionalzug-Angeboten entlang des Ostufers präferiert. So geschah es ehedem – jedoch gezwungener Maßen – einem der beiden Autoren. Er konnte damals in Koblenz wegen der Verspätung seines Schnellzuges nicht das an diesem Tag letzte Regionalbähnchen hinüber auf die rechte Rheinseite und weiter nach Assmannshausen und zum dortigen Dampfersteg erreichen. Folglich blieb er im IC sitzen, fuhr linksrheinisch bis nach „Bingen (Rhein) Stadt“18 und verzichtete damit auf die unterhaltsame Fahrt mit der Rheinfähre.

Der andere Autor jedoch erreichte ohne Verspätung in Assmannshausen das Schiff und kam somit ganz nahe heran an den berühmten Binger Mäuseturm auf der Mäuseturminsel und an das nicht minder bekannte Binger Loch. Beide Ziele sind für Fußwanderer kaum zu erreichen, doch sei hier erwähnt, dass die kleine Rheininsel nachweislich schon in der Zeit der Römer als Befestigung genutzt wurde. Ein Wach-, Zoll- und Signalturm ist ab dem Jahre 1516 urkundlich belegt.19

Es ist freilich nicht sicher überliefert, ob der Turm seinen Namen von der Legende ableiten kann, nach der ein Mainzer Bischof „hier als Strafe für seine Unbarmherzigkeit bei lebendigem Leibe von Mäusen aufgefressen worden“20 sei. Wie dem auch war, der wackere Kapitän lotst den Mitautor weit genug entfernt vorbei an den auf dem Eiland vielleicht immer noch hausenden, hungrigen Tierchen, die seit den Friedensschlüssen von Basel im Jahre 1795 und von Lunéville sechs Jahre später, als „Mainz als Mayence eine französische Provinzstadt“21 wurde, gewiss keine Kirchenfürsten mehr zu fressen bekamen. Der letzte, auch weltliche Macht ausübende, Erzbischof, ein Friedrich Karl Joseph Reichsfreiherr von Erthal (1719-1802), verstarb nämlich nachweislich in Aschaffenburg.22

Der Mäuseturm wurde im 17. Jahrhundert zerstört und im Jahre 1855 für die Schifffahrt in seiner heutigen Form als Signalturm neu errichtet, der an den Bergfried einer klassischen Ritterburg erinnert. Der mittelalterliche Mäuseturm war im Übrigen in das von den Mainzer Kirchenfürsten nahe der Stadt Bingen und ihrer berüchtigten, felsigen Untiefen im Fluss betriebene Inkasso des Rheinzolls einbezogen.

Neben dem Turm im Rhein diente auch die heute als Ruine erhaltene Burg Ehrenfels auf der hessischen Seite des Flusses der Durchsetzung der Ansprüche der Kleriker gegenüber den Kapitänen bzw. ihren mitreisenden Kaufleuten. Um das Jahr 1220 wurde jene heute von Weingärten umgebene Anlage von den Kurmainzer Regenten auf der Basis einer Vorgängerburg erbaut. Die damals stattliche Burg brannte 1669 nieder und verfiel.23

Doch Zoll wurde weiterhin kassiert, dank des Mäuseturms und des etwas flussabwärts gelegenen, heute entschärften Binger Lochs. Es bildete für viele Jahrhunderte eine natürliche (Zoll-) Schranke, weil das Felsenriff quer über die Breite des Flusses für Lastschiffe so gut wie unpassierbar war. „Deswegen wurden Schiffe vor dem Binger Loch entladen, mit einem Seil vom Ufer aus durch das Binger Loch gezogen [‚treideln‘] und danach wieder für die Weiterfahrt beladen.“24 Eine recht ersprießliche, bischöfliche Einnahmequelle.

Allerdings wurde diese seit dem 17. Jahrhundert etwas weniger lukrativ, weil es „gelang, … eine sieben Meter weite Öffnung in das unschiffbare Bollwerk zu brechen: Das Binger Loch“25. Diese Passage wurde seit der frühen Industrialisierung stetig erweitert. Der letzte Lotse, der auf dem Mäuseturm Dienst tat, ging erst in den 1970-er Jahren in Rente. Einen kurzen Einblick in die lange Geschichte der Wasserbauarbeiten bietet die Stadt Bingen auf ihrer Kultur-Webseite.26 Auch heute noch liegen Felsbrocken in diesem gefährlichen Flussabschnitt, Lochsteine genannt.

Nach jenen Hindernissen sowie Mäuseturm und Ruine Ehrenfels beschreibt der Rhein eine 90-Grad-Wendung und erfährt eine drastische Wandlung. Auf seinem Weg zur Nordsee muss er sich mit seinem „rund 65 Kilometer langen Durchbruchtal… durch das Rheinische Schiefergebirge“27 zwängen, durch das „Nadelöhr“28 des Oberen Mittelrheins mit dem für seine Steilhanglagen weltbekannten, gleichnamigen Weinanbaugebiet. Also…

Der Wein: Macht Übung den Meister?

Wir treffen uns am Abend vor dem ersten Wandertag wohl behalten und sicher am Anleger der Rheinfähre in dem als Hindenburganlage bekannten Park entlang des Binger Rheinufers. Von dort aus blicken wir noch einmal zurück auf das rechte Ufer des Flusses und auf die sanft ansteigende Hügelkette des Taunus mit den sich nach Osten hinziehenden, berühmten Lagen des Weinanbaugebietes Rheingau. Bevor es Morgen losgeht, sei – wortgleich mit Band 2 – ein kurzer Warnhinweis gegeben:

Nach den Daten der offiziellen Weinstatistiker

29

nahm jeder Bundesbürger im Alter von über 15 Jahren im Durchschnitt der letzten sechs Weinwirtschaftsjahre

30

die beachtliche Menge von jährlich etwas mehr als 32 Litern Trink- und Schaumwein zu sich.

31

Dazu kamen im historischen Neun-Jahres-Durchschnitt pro Kopf 104,7 Liter Bier und 5,4 Liter Spirituosen.

32

Rund 77 Prozent der in der Republik konsumierten Trink- und Schaumweine wurden importiert.

33

Mithin genossen die BundesbürgerInnen pro Monat durchschnittlich (oder: noch nicht einmal?) eine ganze 0,75-Liter-Flasche heimischer Weine resp. Schaumweine.

Die ebenfalls im Monat geleerten 26 0,33-Literfläschchen Bier pro Bundeskopf dagegen kamen zum weit überwiegenden Teil und die 22,5 Schnäpschen zu einem hohen Anteil aus deutscher Produktion.

Die trockene Weinstatistik analysiert die deutschen Anbaugebiete und unterscheidet dabei in unterschiedliche Lagen, Rebsorten, Qualitätsstufen, Produktivitäten, etc. Doch welcher Tropfen soll es sein? Rot oder weiß? Oder doch ein Rosé? Eher trocken oder besser lieblich? Bio oder konventionell? Ein süffiger, offener Landwein oder vielleicht ein kräftiges, im Barrique ausgebautes Spitzengewächs? Wie auch immer – wir müssen eingestehen: Wir sind weder Wein- noch Sektkenner. Und:

Dieses Büchlein ist kein Wein-Guide.

Doch DER SPIEGEL hält ein Trostpflaster bereit: „Wichtig ist: …

Richtig oder falsch gibt es beim Wein Tasting nicht.“34

Offenbar kann man laut eines recht neuen Artikels des in Hamburg erscheinenden Wochenmagazins „in drei Schritten zum Weinkenner“35 werden, denn „die A-N-G Methode macht jeden zum Profi“36. Man soll demnach auf „Auge, Nase, Gaumen“37 vertrauen. Weiter heißt es, „diese drei Aspekte sind wichtig für die Einschätzung des Getränks. Wer die Methode erst einmal verinnerlicht und ausreichend geübt hat, wird den Wein immer besser kennenlernen und schon bald die verschiedenen Qualitätsstufen und Rebsorten unterscheiden können.“38 Also: Übung macht auch hier den Meister!

Zuerst zum Buchstaben ‚A‘ wie Auge, denn wer über Qualität spricht, bezieht sich oftmals auf die Farbe des Weins:

In Rheinland-Pfalz produziert man zu 68 Prozent Weißweine, während die restlichen deutschen Anbaugebiete dies zu 55 Prozent tun.

39

Rotweine baut man in unserem Wanderland zu 21 Prozent aus, im Rest der Wein-Bundesländer

40

zu 30 Prozent.

Roséweine findet man mit 11 (RP) bzw. 15 Prozent (Restdeutschland) weniger häufig.

Kommen wir nach den Augen zu Nase & Gaumen. In Rheinland-Pfalz geht es mittlerweile recht trocken zu:

In unserem Wanderbundesland werden zu 47 Prozent trockene und zu 18 Prozent halbtrockene Weine angebaut.

Die Durchschnittszahlen für die anderen deutschen Anbaugebiete weichen mit 50 trockenen und 23 halbtrockenen Prozenten leicht nach oben ab.

41

In der jährlich stattfindenden Qualitätsweinprüfung (wir beziehen uns auf das Jahr 201942) wird die inländische Vorjahresproduktion unter die Lupe genommen; dabei prüft man diejenigen Weine, die „vollständig aus Trauben zugelassener Rebsorten eines der 13 bestimmten Anbaugebiete gekeltert (wurden)… und ein bestimmtes Mindestmostgewicht aufweisen“43:

Von den insgesamt p.a. produzierten 10,3 Millionen Hektolitern Wein konnte nach strenger Beurteilung ein Anteil von 7,6 Millionen Hektolitern (knapp 74 Prozent) als „geprüfte Weinmenge nach Qualitätsstufen“

44

klassifiziert werden.

Dabei erreichten rund 90 Prozent der Weine die Einstufung als Qualitätsweine, also fast 70 Prozent der bundesdeutschen Jahresernte. Die Zahlen für Rheinland-Pfalz und den Rest der erzeugenden Republik wichen nur marginal voneinander ab (91 bzw. 90 Prozent der jeweiligen Teilmengen).

In dem vor uns liegenden Wein- & Wander-Bundesland – stolze 3,2 Prozent der Fläche sind mit Reben bestockt – machten die restlichen, in der Einteilung der Weinqualität oberen Prozente jedoch einen Unterschied. Hier lag nämlich der Anteil an Spät- und Auslesen sowie noch höher bewerteter Stufen bei rund 68 Prozent der verbleibenden neun Prozent an Weinmenge; auf Kabinett, die unterste Stufe dieser so genannten Prädikatsweine, entfiel 32 Prozent.

In den anderen deutschen Anbaugebieten lag der Schwerpunkt mit 74 Prozent eher auf Kabinett.

Schließlich noch ein kurzer Abschnitt zur Produktivität, gemessen am Zehnjahres-Bundesdurchschnitt des Mostertrages: