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In 99 prägnanten Kapiteln beleuchtet Kurt Beutler inspirierende und irritierende Seiten des Korans. Positives und Negatives. Überraschende Inhalte über Jesus, Maria, die Christen und die Bibel. Aber auch befremdliche Aussagen über den heiligen Krieg (Dschihad), die Rolle der Frau, über Himmel und Hölle. Spannende und kenntnisreiche Fakten über den Islam, aber auch Wundersames und Staunenswertes. Dieses Buch schlägt Brücken. Beim Lesen wird jedem klar, dass hier kein Theoretiker spricht. Kurt Beutlers Einsichten und Gedanken wurden durch jahrelange Gespräche mit muslimischen Freunden verfeinert und geschärft. Ein Buch für alle, die die Nase voll haben von sinnlosen Religionskriegen und Hassparolen. Und für alle, die unsere muslimischen Mitmenschen besser verstehen möchten. Eine horizonterweiternde Entdeckungsreise.
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Seitenzahl: 239
Veröffentlichungsjahr: 2016
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Inhalt
Vorwort
1. Überraschung: Die älteste Sure kommt zuletzt
2. Überraschung: Wie man sich die ersten zehn Suren merken kann
3. Überraschung: Fünf Suren sind nach Tieren benannt – unter anderem „Die Spinne“
4. Überraschung: Der Unterschied zwischen Mekka- und Medina-Suren
5. Überraschung: Vieles fehlt, das man gerne wissen möchte
6. Überraschung: Die mystischen Buchstaben
7. Überraschung: Der Koran weiß nichts von Hadithe
8. Überraschung: Das wichtigste Gebot ist ein jüdisches Zitat
9. Überraschung: Es ist extrem schwierig, den Koran richtig zu verstehen
10. Überraschung: Die Verehrung des Korans
11. Überraschung: Die Verehrung der arabischen Sprache
12. Überraschung: Der Koran ist gar nicht begeistert von den Arabern
13. Überraschung: Der heutige Koran ist nicht der ursprüngliche Koran
14. Überraschung: Die Mekka-Suren im Koran sind vorislamisch
15. Überraschung: Die Knochen werden wieder zusammengesetzt
16. Überraschung: Lebensrettende Verse!
17. Überraschung: Der Koran weiß, dass Christen den ersten Muslimen Gutes taten
18. Überraschung: Der Koran fordert dazu auf, an die Bibel zu glauben
19. Überraschung: Die Schläfer in der Höhle
20. Überraschung: Maria ist die einzige Frau, die im Koran namentlich genannt wird
21. Überraschung: Auch die Geburt Johannes des Täufers wird im Koran als Wunder erzählt
22. Überraschung: Der Geist Gottes war bei der Zeugung Jesu beteiligt
23. Überraschung: Nach Aussage des Korans war Jesus ein Mensch ohne Fehler
24. Überraschung: Der Koran beschreibt, wie Jesus seinen Jüngern einen gedeckten Tisch aus dem Himmel gab
25. Überraschung: Jesus heilt Blinde und Leprakranke
26. Überraschung: Jesus kann Tote auferwecken
27. Überraschung: Jesus blies in einen Vogel aus Ton und erweckte ihn so zum Leben
28. Überraschung: Wurde Jesus gekreuzigt oder nicht?
29. Überraschung: Jesus konnte schon als Neugeborener sprechen
30. Überraschung: Jesus kennt die verborgenen Sünden
31. Überraschung: Muslime sollen an die jüdischen Gesandten glauben
32. Überraschung: Wo die Bücher der Propheten zu finden sind
33. Überraschung: Der Abfall des Teufels
34. Überraschung: Adams großer Fehler
35. Überraschung: Der erste Brudermord – aber anders
36. Überraschung: Noahs Sohn ertrank in den Fluten
37. Überraschung: Abraham wäre beinahe verbrannt
38. Überraschung: Das Opfer von Abrahams Sohn
39. Überraschung: Ismael, der Stammvater des Islam, war kein Araber
40. Überraschung: Die schönste aller Geschichten
41. Überraschung: Moses und das blökende goldene Kalb
42. Überraschung: Die Zehn Gebote Moses im Koran
43. Überraschung: Was der Koran über Palästina sagt
44. Überraschung: David und die 99 Schafe
45. Überraschung: Die rätselhafte Geschichte von Jona
46. Überraschung: Hiob schlägt seine Frau
47. Überraschung: Gott ist umgezogen
48. Überraschung: Christen werden den Juden vorgezogen
49. Überraschung: Kein Neuerer unter den Propheten
50. Überraschung: Barmherzigkeit ist die am häufigsten erwähnte Eigenschaft Gottes im Koran
51. Überraschung: Der Fluch gegen Onkel Uzza
52. Überraschung: Die drei Taten von Al-Khidr
53. Überraschung: Ein würgender Engel
54. Überraschung: Das Lieblingswort der Terroristen
55. Überraschung: Töten ist nicht prinzipiell verboten
56. Überraschung: Dschihad und „Öffnungskriege“
57. Überraschung: Überfall auf Unbewaffnete
58. Überraschung: Wer als Heuchler bezeichnet wird
59. Überraschung: Rache auf göttlichen Befehl
60. Überraschung: Warnung vor Christen
61. Überraschung: Die Juden haben einen Gottessohn
62. Überraschung: Juda war kein Jude
63. Überraschung: Ethnische Säuberung
64. Überraschung: Aufruf zum Völkermord
65. Überraschung: Es gibt zwei Paradiesgärten
66. Überraschung: Die Jungfrauen – Huris – können auch Männer sein
67. Überraschung: Wer zuunterst in der Hölle zu finden ist
68. Überraschung: Alle Menschen kommen in die Hölle
69. Überraschung: Die Dschinn – unheimliche geistliche Wesen
70. Überraschung: Erschreckender Umgang mit Sklavinnen und Sklaven
71. Überraschung: Alexander der Große war Muslim
72. Überraschung: Ungereimtheiten in den Prophetengeschichten
73. Überraschung: Eine einseitige Moralpredigt – zulasten der Frauen
74. Überraschung: Wo sind die Frauen des Propheten?
75. Überraschung: Andere Frauen im Koran
76. Überraschung: Marias Kindheit im Tempel
77. Überraschung: Ohne Lieblingsfrau geht es wohl doch nicht
78. Überraschung: Wie Misstrauen eine Gesellschaft prägt
79. Überraschung: Das „Zeitalter der Unwissenheit“ ist noch nicht vorbei
80. Überraschung: Ein tragischer Vergleich – die Frau als Ackerland
81. Überraschung: Strafen für Frauen
82. Überraschung: Rund um Heirat und Scheidung
83. Überraschung: Ungeschickter Schutz gegen voreilige Ehescheidung
84. Überraschung: Gattinnen kann man eintauschen
85. Überraschung: Zwei besondere Nächte – und wo es in den Himmel geht
86. Überraschung: Teamarbeit mit Gott
87. Überraschung: Jesus ruft zum Krieg auf
88. Überraschung: Jesus und Ahmed
89. Überraschung: Sind alle Propheten gleich?
90. Überraschung: Die Flüche Jesu
91. Überraschung: Was Christen vom Koran lernen können
92. Überraschung: Der Vergleich der Wunder
93. Überraschung: Allah hilft den Heiden
94. Überraschung: Die Zweifel Aishas
95. Überraschung: Beten Juden, Christen und Muslime denselben Gott an?
96. Überraschung: Ist Allah ein General?
97. Überraschung: Koran und Wissenschaft
98. Überraschung: Ja und nein!
99. Überraschung: Ein Buch wie dieses
Über den Autor
Wer oder was ist OM?
Vorwort
Ich bin Christ. Aber Muslime haben mein Leben reich gesegnet. Nicht nur durch ihre Freundlichkeit und Gastfreundschaft. Es waren Muslime, die entscheidend dazu beigetragen haben, dass ich einen Komplex loswurde, der mich lange bedrückte: Ich schämte mich nämlich früher für meinen Namen.
„Warum habt ihr mich ‚Kurt‘ genannt?“, fragte ich schon als Teenager meine Mutter. Ich hätte viel lieber einen biblischen Namen gehabt wie Daniel, Joel oder Markus. Von Französisch sprechenden Menschen wurde ich regelmäßig ausgelacht. In ihrer Sprache bedeutet „Kurt“ „kurz“ – was auch meiner tatsächlichen körperlichen Größe entsprach. Türken wiederum schauten mich entsetzt an. Auf Türkisch bedeutet mein Name „Wolf“.
Eines Tages wurde ich wieder einmal nach meinem Namen gefragt. „Kurt“, stotterte ich. Da lachte mein Gegenüber übers ganze Gesicht, schloss mich in die Arme und rief: „Das ist wunderbar. Dann sind wir Brüder! Ich bin nämlich auch Kurde.“ Seither bin ich stolz auf meinen Namen. Vielleicht war die Wahl meines Namens doch nicht einfach nur ein Fehler meiner Eltern, sondern eine göttliche Bestimmung. Es fällt mir leicht, mit Kurden und Angehörigen anderer Völker des Nahen Ostens Freundschaften zu schließen.
Nun sind die meisten Kurden Muslime, und immer wieder wurde ich gefragt, ob ich auch Muslim sei. Ich bin es aber nicht. Oder vielleicht doch? Ich gehöre nämlich zu jener Kategorie von Menschen, von denen der Koran sagt: „Unser Gott und euer Gott sind ein und derselbe. Und ihm sind wir ergeben“ (Sure 29:46). „Ich bin Muslim.“ Das zu sagen, fällt mir nicht schwer, denn ich bin Gott ergeben – was die ursprüngliche Bedeutung von „Muslim“ ist. Zudem habe ich so viele liebe muslimische Freunde. Und ich schätze es sehr hoch ein, dass der Islam die alte Kultur des Nahen Ostens bewahrt hat. Manches, was ich in meinem Leben unter Muslimen gelernt habe, hilft mir, meine Bibel besser zu verstehen. Und doch muss ich immer einen Zusatz machen: „Ich bin Muslim, doch mein Prophet ist Jesus.“
Ist es eine gute Nachricht, dass es nur einen Gott gibt? Wenn im Namen dieses Gottes Menschen geholfen und Frieden gefördert wird, dann ist es eine gute Nachricht. Wenn aber Menschen, die nicht an diesen Gott glauben, unterdrückt und bekriegt werden, dann ist es eine schlechte. Die unzähligen Kriege, die im Namen dieses Gottes gefochten wurden und werden, machen es künftigen Generationen schwer, diesen Gott zu respektieren. Wenn es Muslimen, Christen und Juden darum ginge, dem Rest der Menschheit diesen einen Gott bekannt zu machen, dann täten sie gut daran, ganz auf Gewalt zu verzichten und zu lernen, den anderen in seiner Andersartigkeit zu achten, ja, zu lieben.
Daher betätige ich mich leidenschaftlich gerne als Brückenbauer. Ich bin mit einer Ägypterin verheiratet und für unsere Kinder ist die arabische Sprache zur Muttersprache geworden. So leben wir seit vielen Jahren zwischen zwei Welten – was mir aber die Möglichkeit gab, den Koran auf Arabisch zu lesen und in die arabische Kultur einzutauchen. Ich fand im heiligen Buch des Islam vieles, das mich inspiriert hat. So beginne ich in diesem Manuskript wie in meinem früheren Buch „Perlen im Koran“ mit den Gemeinsamkeiten von Bibel und Koran. Der Koran empfiehlt nicht nur die Bibel, sondern erzählt auch die Geschichten mancher alttestamentlicher Propheten. Er spricht über die „Völker des Buches“ und enthält ungefähr einhundert Verse über den Messias, den „Sohn der Maria“. Aber ich habe auch Verse gefunden, die sehr befremdlich sind, mich irritieren, ja, auch zutiefst betroffen machen.
Die Bibel geriet in den vergangenen beiden Jahrhunderten in das Fegefeuer der Kritik. Das trifft mich als Christ, vor allem dann, wenn die Kritik respektlos, unfair und pseudo-wissenschaftlich daherkommt. Und doch erschüttert es meinen Glauben nicht. Wenn die Bibel wahr ist, dann wird sie all ihre Kritiker überleben. Ist sie aber nicht wahr, wird sie so oder so untergehen.
Darf man an einem Glaubensgebäude kratzen, ohne gleich als Ketzer verurteilt und mit dem Tod bedroht zu werden? Ich wage es in diesem Buch, auch so manche Fragezeichen an Koranversen anzubringen. Damit will ich nicht verurteilen. Ich teile nur mit, was mir in jahrelangem Koranstudium aufgegangen ist. Und ich lade Sie ein, das zu tun, was Paulus den Thessalonichern geraten hat: „Prüfet alles, das Gute behaltet“ (1. Thessalonicher 5,21).
Jedem Muslim ist es in die Wiege gelegt, dem Koran grenzenlos zu vertrauen. Zweifel gilt als vom Teufel und wird als Sünde eingestuft. Aber wenn der Koran wirklich Gottes Buch ist, wird er es ertragen, dass wir gewisse Verse genauer betrachten und uns fragen, was da wirklich gesagt wird. Wer das glaubt, kann die Sache gelassen angehen.
Ohne Überraschungen ist das Leben langweilig. Faszinierend wird es dann, wenn wir Ungewöhnliches erkennen und darüber staunen können. Erst auf diese Weise lernen wir noch viel Neues. Die besten Lehrer sind diejenigen, die ihren Studenten das zu erlernende Wissen mit Überraschungseffekten beibringen können. Denn es sind diese Momente des Staunens, die besser in Erinnerung bleiben als alles andere.
Ziel dieses Buches ist es nicht, den Koran auszulegen oder jemandem vorzuschreiben, wie er diesen zu verstehen hat. Die 99 Überraschungen sollen zum Weiterdenken anregen. Deswegen habe ich mich bemüht, meine Beobachtungen auf ungewohnte Art und Weise zu formulieren. Wie überraschend sie dem Leser aber erscheinen, hängt natürlich auch von seinen Vorkenntnissen ab. Ich hoffe aber, dass viele Menschen von diesen Beobachtungen profitieren.
1. Überraschung: Die älteste Sure kommt zuletzt
Der Koran enthält 114 Kapitel, die man Suren nennt. Etwa die Hälfte davon trägt den Vermerk „in Mekka offenbart“, die andere Hälfte „in Medina offenbart“. Mohammed, der Gründer des Islam, stammte aus Mekka, musste aber später nach Medina fliehen, wo er die letzten zehn Jahre seines Lebens verbrachte (622–632).1 Überraschenderweise stehen aber die später entstandenen Medina-Suren nicht am Ende, sondern am Anfang des Korans. Erst in der zweiten Hälfte finden wir die früheren Mekka-Suren. Der interessierte Leser kann dies leicht selbst nachprüfen. Sollte er keinen eigenen Koran besitzen, kann er die gesuchten Suren im Internet nachschlagen.
Der Koran wurde offensichtlich nicht nach dem zeitlichen Ablauf geordnet, sondern nach der Länge der einzelnen Suren. Zuerst kommen die langen Suren, dann werden sie immer kürzer. Die Mekka-Suren sind im Allgemeinen die kurzen. Wenn man den Koran in der historisch korrekten Reihenfolge lesen will, muss man also hinten anfangen und von hinten nach vorne lesen.
Die Längenunterschiede sind übrigens überraschend groß: Sure 2 hat 286 teilweise sehr lange Verse, Sure 108 dagegen nur drei ganz kurze. Die 1. Sure bildet allerdings eine Ausnahme: Sie ist mit ihren 7 Versen kurz. Die ersten 57 Suren sind durchschnittlich fast 7-mal so lang wie die zweiten 57 Suren.
Die 2. Sure hat weit mehr, die 3. genau und die 4. weniger als 200 Verse. Die 5. Sure ist mit nur 120 Versen noch kürzer, doch die 6. dann wieder fast so lang wie die vierte. Der Suren sind also ungefähr, aber nicht strikt nach der Länge angeordnet.
1 Mekka und Medina sind die Namen zweier Städte auf der arabischen Halbinsel im heutigen Saudi-Arabien.
2. Überraschung:Wie man sich die ersten zehn Suren merken kann
Die Namen der 114 Suren folgen keinem System. Deshalb ist es für den Ungeübten schwierig, den Überblick zu behalten. Doch mithilfe einiger Eselsbrücken können wir uns wenigstens die ersten zehn einprägen, welche wegen ihrer Länge am häufigsten zitiert werden.
Die 1. Sure bildet eine Ausnahme, sie enthält nur wenige Verse. Man nennt sie „Die Eröffnende“.
Sure 2 ist nach der „Kuh“ benannt, die Moses geopfert hat. Die Kuh hat zwei Hörner.
Sure 3 heißt „Ali ’Imran“, was „Die Familie von Amran“ bedeutet. Amran ist der Vater von Moses, Aaron und Miriam und hat somit drei Kinder.
Sure 4 ist den „Frauen“ gewidmet. Klar, denn es ist im Islam ja erlaubt, bis zu vier Frauen zu heiraten.
Die 5. Sure erzählt die Geschichte eines „Tisches“, den der Prophet Jesus vom Himmel herabruft, und ist nach diesem benannt. Ein Tisch hat vier Beine und eine Tischplatte, also insgesamt fünf Bestandteile.
„Das Vieh“ ist der Name von Sure 6. Dieses Vieh hat sechs Körperansätze, nämlich vier Beine, Kopf und Schwanz.
Auch der Name der 7. Sure ist passend. Es geht darin um Menschen, die auf „Anhöhen“ sitzen, von denen aus sie sowohl den Himmel als auch die Hölle beobachten können. Die Zahl 7 hat zwei Querstriche, die man gut als Anhöhen bezeichnen kann.
Das Problem der Beuteverteilung nach dem Sieg wird in Sure 8 behandelt. Sie trägt den Namen „Die Beute“. Die Zahl 8 besteht ja eigentlich aus zwei Kreisen. Wir stellen uns vor, es handelt sich dabei um zwei prall gefüllte Beutesäcke.
Sure 9 wird „Die Reue“ genannt. Es fällt auf, dass die Zahl 9 keine Ecken hat. Sie ähnelt einem Menschen, der sich reuevoll zusammenrollt.
Dem Propheten „Jona“ ist die 10. Sure gewidmet. Die Zahl 10 besteht bekanntlich aus einer 1 und einer 0. Jona hat versagt und fühlte sich wie eine Null. Aber der einzige Gott, für den die Zahl 1 typisch ist, hat ihn nicht verworfen, sondern sich vor ihn gestellt. Nur dank dieser Barmherzigkeit konnte Jona ein Prophet werden.
3. Überraschung: Fünf Suren sind nach Tieren benannt – unter anderem „Die Spinne“
Kein Muslim hat Grund, Tiere zu verachten, denn diese werden im Koran geehrt. Fünf Suren tragen Tiernamen: Die Kuh (2), Die Biene (16), Die Ameisen (27), Die Spinne (29) und Der Elefant (105), überraschenderweise trägt aber nur eine Sure den Namen einer Frau: Maria (19). Gemeint ist die Mutter Jesu, der eine ganze Sure gewidmet ist.
Überraschend ist auch, dass die meisten Suren inhaltlich recht wenig mit dem zu tun haben, was man nach der Überschrift erwarten würde. So fällt etwa auf, dass einige die Namen von bekannten jüdischen Gottesmännern wie Abraham, Jona, Moses und Noah tragen. Dennoch sind die Geschichten dieser Propheten im gesamten Koran verstreut zu finden. Die einzige, die wirklich eine ganze Lebensgeschichte erzählt, ist die 12. Sure, die von Josef handelt. Aber auch nicht biblische Propheten kommen in den Überschriften vor wie Lukman und Hud. Städte- und Völkernamen fehlen ebenfalls nicht: „Die Sabäer“, „Die Byzantiner“, „Die Bewohner von Al-Hidschr“ und „Die Quraisch“.
Naturelemente können auch als Titel dienen: der Mond, die Nacht, die Sonne, der Stern, der Nachtstern, Sternbilder, das Morgengrauen, die Morgenröte, der Berg, das Erdbeben, der Rauch, der Donner, das Eisen, die Feige, die Höhle, die Sanddünen und die Palmfasern.
Manchmal genügen auch einfach nur einzelne Buchstaben: Ta-Ha, Qaf, Sad oder Ya-Sin.
Natürlich fehlen auch göttliche Eigenschaften nicht: der Schöpfer, der Höchste, der Erbarmer und der Vergebende. Zudem gibt es auch typisch religiöse Themen wie die Himmelsleiter Jakobs sowie den Tisch Jesu oder die Pilgerfahrt.
Einige haben direkten Bezug zum Propheten des Islam oder zu Ereignissen aus seinem Leben: Mohammed, der Stirnrunzelnde, der, dessen Brust geweitet wurde, die Nachtreise oder der Bedeckte.
Auch militärische Themen fehlen nicht: die Schlachtordnung, der Sieg, die Beute.
Suren, die sich auf den Tag der Auferstehung beziehen, sind nicht unbedingt am Titel zu erkennen: die Gemächer, die sich in ihre Tücher Einhüllenden, das Zerbrechen, das Zerspalten. Manchmal ist auch ein Bezug zu den Sünden der Menschen spürbar: die Heuchler, die das Maß Verkürzenden, die Ungläubigen, der goldene Prunk, die Streitgespräche führenden.
4. Überraschung: Der Unterschied zwischen Mekka- und Medina-Suren
Am Anfang jeder Sure wird erwähnt, ob diese aus der Zeit stammt, in der Mohammed noch in seiner Vaterstadt Mekka lebte, oder aus der späteren Medina-Zeit. Wer sich die Mühe macht, die Mekka- und Medina-Suren inhaltlich zu trennen, der staunt über die großen Unterschiede. Im Allgemeinen sind die Mekka-Suren früher entstanden und kürzer, befinden sich aber im Koran eher (es gibt Ausnahmen) weiter hinten.
Die Mekka-Suren beginnen häufig mit Gedanken über die Einheit und Größe Gottes und das Gute, das er für den Menschen getan hat. Sie stellen Gottes Fürsorge der Gleichgültigkeit des Menschen gegenüber. Dies mündet dann typischerweise in einen Hinweis auf das Jüngste Gericht, wenn am Ende der Welt alle Verstorbenen auferweckt und gerichtet werden. Einige Mekka-Suren zeigen Spuren der inneren Kämpfe, in denen Mohammed sich in Mekka befand. Er sah sich mächtigen Feinden gegenüber und dies setzte ihm hart zu. So enthalten manche Verse Ermutigungen für ihn. Zudem wird er an die Geschichten der früheren Propheten erinnert, von denen die meisten ähnliche Schwierigkeiten erlebten. Trotzdem hört Mohammed nicht auf, unter großen Opfern sowohl zu sozialer als auch religiöser Erneuerung aufzurufen (vgl. Suren 31 und 107).
In den Medina-Suren dagegen finden wir ganz andere Themen. Zwar geht es auch dort oft um die Auseinandersetzung mit Feinden, doch es sind bereits erste Siege errungen worden. Nun werden Regeln für die islamische Gemeinschaft und Gesetze für den entstehenden Staat festgelegt. Auch innere Konflikte, die sich zum Beispiel aus der Frage über die Verteilung der Beute nach einem gewonnenen Sieg ergeben, werden behandelt. Jedoch zeigt sich immer deutlicher, dass es unter den Muslimen nicht nur Begeisterte, sondern auch Widerwillige gibt. Mehrere Suren setzen sich mit diesen sogenannten Heuchlern (munafiqun) auseinander. Juden und Christen, die in Mekka mehr im Hintergrund eine Rolle spielten, werden nun zu einem großen Thema. Ehe, Scheidung und der Platz der Frau in der islamischen Gemeinschaft müssen ebenfalls wiederholt diskutiert werden.
Der für Mekka typische Begriff lautet „Bußpredigt“, der für Medina „Politik“.
5. Überraschung: Vieles fehlt, das man gerne wissen möchte
Der Koran enthält zwar Gedanken zu vielen Themen und auf den ersten Blick scheint ihm nichts zu fehlen. Wer ihn aber genau liest, wird sich an manchen Stellen mehr Informationen wünschen. Es ist oft beim besten Willen nicht möglich zu wissen, auf welche Situationen sich die Verse genau beziehen.
Zum einen fehlen oft konkrete Erklärungen. Manche Verse enthalten Anspielungen, und es bleibt dann dem Leser überlassen, die Details zu erraten. So steht schon in der ersten Sure ein Satz, der nach mehr Information verlangt: „Leite uns nicht den Weg derer, denen Du zürnst, und nicht der Irrenden.“2 Viel ist darüber diskutiert worden, wer diejenigen sind, denen Allah zürnt, und wer die anderen, die sich verirrt haben. Viele Ausleger sind überzeugt, dass damit Juden und Christen gemeint sind. Einige Traditionen berufen sich darauf, dass schon Mohammed das sagte. Wer könnte sonst gemeint sein? An vielen Stellen des Korans sind derartige Andeutungen zu finden, die letztlich unklar bleiben.
Allgemein fehlen im Koran viele Details. So etwa in Bezug auf das Gebet. Es wird zwar immer wieder dazu ermahnt, das Gebet nicht zu vernachlässigen. Doch wann und wie oft man beten soll, welche Körperteile zuerst auf welche Art zu waschen sind, welche Bewegungen beim Gebet vorgeschrieben sind und welche Worte dazu gesprochen werden sollen, das sind Informationen, die man im Koran vergeblich sucht. So fehlt etwa auch das Gebot der männlichen Beschneidung im Koran, die doch im Islam so wichtig ist. Während einzelne muslimische Pflichten, wie etwa das Ramadanfasten, recht detailliert beschrieben werden, stellt der aufmerksame Leser dennoch fest, dass das im Islam so zentrale Schariagesetz nur ansatzweise im Koran zu finden ist.
Tatsächlich befand sich die islamische Gemeinschaft nach dem Tod Mohammeds in einem Dilemma: Der Islam entwickelte sich zu einer Gesetzesreligion, und doch enthielt der Koran, sein heiliges Buch, relativ wenige klare Gesetze. Das Alltagsleben brachte immer mehr praktische Fragen mit sich: Wie sollte eine Hochzeit durchgeführt werden? Wie sollte man seine Frau und seine Kinder behandeln? Mit welchen Riten jemanden nach seinem Tod begraben? So wurden schließlich die sogenannten Hadithe gesammelt. Hadithe sind umfangreiche Bücher, die jeweils Tausende von Taten und Aussprüchen des Propheten Mohammed enthalten und auch Praktiken, die er stillschweigend gebilligt hat. Im Gegensatz zum Koran sind die Hadithe nach Themen geordnet.3 Wer nun irgendeine Frage dazu hat, wie dieses oder jenes getan werden soll, der schaut in den Hadithe nach, wie Mohammed sich in einer ähnlichen Situation verhielt (bzw. er fragt einen Scheikh, der sich in den Hadithe auskennt), und folgt seinem Vorbild.
Etwa 85 Prozent der Muslime bezeichnen sich als Sunniten. Dieses Wort leitet sich von „Sunna“ ab. Die sogenannte Sunna bezeichnet die Lebensweise des Propheten Mohammed, das heißt seine Gewohnheiten, Bräuche und Sitten. Jeder ernsthafte Sunnit sieht sich dazu verpflichtet, sich das Beispiel Mohammeds in allen Lebensbereichen zum Vorbild zu nehmen. Wer sich nicht daran hält, läuft Gefahr, von strenger praktizierenden Muslimen – oder Islamisten – als Heuchler oder Abtrünniger behandelt zu werden.4
2 Die meisten Koranzitate dieses Buches sind gemäß der Übersetzung von Max Henning wiedergegeben. Diederichs Verlag, erstmals herausgegeben 1901 bei Reclam in Leipzig.
3 Im Allgemeinen werden sechs Bücher als die grundlegenden Hadithe genannt: al-Bukhari, al-Muslim, Abu Dawud, Tirmidhi, Nasai und Ibn Madscha. Doch anstatt des Letzteren wird oft auch das Buch von Imam Malik oder Darimi genannt.
4 Bei den restlichen 15 Prozent handelt es sich zumeist um Schiiten. Auch sie kennen Hadithebücher, welche sich allerdings von denen der Sunniten wesentlich unterscheiden.
6. Überraschung: Die mystischen Buchstaben
29 Suren beginnen mit einem oder bis zu vier Einzelbuchstaben. So etwa die 10. Sure. Nach der Anfangsformel „Im Namen Allahs, des Barmherzigen, des Erbarmers“ folgen die drei Buchstaben A, L und R. Diese bilden kein bekanntes Wort. Man fragt sich unwillkürlich, was sie bedeuten.
Dies sind die Buchstaben und die Suren, an deren Anfang sie vorkommen:
ALR: 10, 11, 12, 14, 15
ALM: 2, 3, 29, 30, 31, 32
ALMR: 13
ALMS: 7
HM: 40, 41, 43, 44, 45, 46
HM’SQ: 42
S: 38
TS: 27
TSM: 26, 28
TH: 20
Q: 50
KHY‘S: 19
N: 68
YS: 36
Muslime und Nichtmuslime haben in vielen Theorien versucht, diese Buchstaben zu erklären. Wurden sie vielleicht vom Engel Gabriel übermittelt und haben in einer uns unbekannten himmlischen Sprache eine tiefe Bedeutung? Oder hat der Sammler des Korans hier vermerkt, welche Suren er von wem erhalten hat? Stammen sie vielleicht von den Schreibern selbst, die sich mithilfe dieser Abkürzungen den Inhalt der verschiedenen Suren merken wollten? Sind es okkulte Zeichen, welche nur die Dschinn (Dämonen) verstehen können?
Noch viele andere Vorschläge sind sowohl von Muslimen als auch von westlichen Wissenschaftlern gemacht worden. Doch bis heute hat sich keine Theorie durchgesetzt. Kreative Ideen sind allemal willkommen.
7. Überraschung: Der Koran weiß nichts von Hadithe
Die meisten Muslime betrachten die Hadithe als fast genauso heilig wie den Koran, auch wenn es bis heute große Diskussionen darüber gibt, welche Hadithe glaubwürdig sind und welche nicht. So haben etwa die Schiiten ganz andere Hadithe als die Sunniten. Dies überrascht nicht, wurden die Hadithe doch erst erstaunlich lange Zeit nach dem Tod Mohammeds gesammelt. Islamisches Brauchtum und Schariagesetz fußen also zu einem guten Teil auf Einzelheiten, die gar nicht im Koran stehen und aus Büchern stammen, auf die der Koran nicht hinweist. Die bei den Sunniten bedeutendsten Hadithesammler wie Al-Bukhari (810–870) und Al-Muslim (nach 815–875) lebten mehr als 200 Jahre nach Mohammed. Nicht nur Orientalisten, sondern auch muslimische Theologen haben zudem wiederholt darauf hingewiesen, dass die Hadithesammler nicht neutral waren, sondern von den Politikern ihrer Zeit beeinflusst wurden.5 Sie schrieben Dinge auf, die sie nicht aus eigenem Erleben kannten, gaben aber bei jedem Hadith den Namen des Erzählers an. Doch auch diese hatten Mohammed nicht persönlich gekannt. Sie nannten wiederum die Person, die ihnen ihr Wissen übermittelt hatte usw. Die Glaubwürdigkeit der Hadithe baut also darauf auf, dass mehrere Generationen ihre Informationen fehlerlos weitergegeben haben.
Nichtsdestotrotz werden die meisten Hadithe in der islamischen Theologie wörtlich verstanden und angewendet. Der Einfluss der Hadithe ist zum Teil sogar stärker als der des Korans. Das folgende Beispiel macht dies deutlich: Der Koran kennt keine Steinigung. Für Ehebruch schreibt er Peitschenhiebe vor (Sure 24). Doch gemäß den Hadithe soll Mohammed Steinigungen angeordnet haben. Seither sind unzählige Menschen gesteinigt worden. Und es wäre kaum denkbar, heute die Steinigung aus dem Schariagesetz zu streichen.
Es ist also nicht verwunderlich, dass es unter Muslimen in vielen Bereichen große Meinungsunterschiede gibt und auch das Schariagesetz in verschiedenen Staaten unterschiedlich angewendet wird. Die Scharia gänzlich abzulehnen, ist für muslimische Politiker schwierig (Ausnahme: Bourgiba in Tunesien), aber es ist möglich, sie auf unterschiedliche Art zu interpretieren. Eine Schwierigkeit ist, dass es verschiedenartige und sogar widersprüchliche Hadithe gibt. Wie bereits erwähnt, akzeptieren die Sunniten die Hadithe der Schiiten nicht und umgekehrt. Die Sufis (mystische Muslime) wiederum legen mit Vorliebe weder den Koran noch die Hadithebücher wörtlich aus, sondern suchen die verborgene, mystische Bedeutung der alten Bücher.
Die Hadithe, die im Islam zu den heiligen Büchern gezählt werden, versehen den islamischen Glauben mit einem großen Fragezeichen: Wie ist es möglich, dass nach dem Koran – der gemäß eigener Angaben das letzte himmlische Buch ist – noch eine ganze Serie anderer heiliger Bücher kam? Und wenn der Koran doch vollkommen ist, wieso braucht er die Hadithe?
5 Vgl. dazu etwa „Der verfälschte Islam“ von Yasar Nuri Öztürk, Grupello Verlag, Düsseldorf.
8. Überraschung: Das wichtigste Gebot ist ein jüdisches Zitat
Die bekanntesten Gebote des Korans sind wohl die sogenannten fünf Säulen: Jeder Muslim muss so oft wie möglich das islamische Glaubensbekenntnis aufsagen (1), fünfmal täglich das rituelle Gebet verrichten (2), im Monat Ramadan fasten (3), die Pilgerreise nach Mekka unternehmen (4) und Almosen geben (5). Wer allerdings den Koran ganz liest und ernst nimmt, findet darin noch viele andere Gesetzesregelungen, angefangen vom Verbot, aus Armut die eigenen Kinder zu töten, bis hin zum Befehl, mit Gut und Blut in den Krieg zu ziehen.
Einige Gebote wie die Verschleierung der Frau oder Aufrufe zu Kreuzigungen, Hand- und Fußabhackungen (Sure 5:33) haben zu großen innerislamischen Kontroversen geführt. Müssen sie symbolisch oder situationsbezogen verstanden werden? Viele Muslime glauben dies. Andere bestehen auf buchstäblicher Anwendung. Diese Beispiele zeigen, wie wichtig die Interpretation des Korans ist. Dadurch kann ein bestimmtes Gebot unter Umständen genau entgegengesetzt ausgelegt werden. So verstehen manche Muslime den Dschihad als Aufruf zum Krieg. Andere sehen darin vor allem den friedlichen Überlebenskampf gegen das Böse. Welche Auslegung ist legitim? Die Praxis zeigt, dass gemäßigte Auslegungen eines heiklen Verses die mit ihm verbundenen Probleme nicht automatisch lösen, denn er bleibt ja in seiner ursprünglichen Form im Koran stehen. Auch wenn manche einen Vers gemäßigt interpretieren, wird diese Interpretation längst nicht von allen Muslimen akzeptiert werden.
Sure 17:22-23 drückt das zentralste Anliegen des Islam aus: „Setze Allah keine andere Gottheit zur Seite, damit du nicht, mit Schimpf bedeckt und verlassen, zurückbleibst. Dein Herr hat bestimmt, dass ihr Ihn alleine anbeten sollt und dass ihr gegen eure Eltern gütig seid, auch wenn der eine von ihnen oder beide bei dir ins hohe Alter kommen.“ Ähnliche Worte finden sich in der Thora der Juden (2. Mose 20,1 ff.). Es mag überraschen, dass das zentralste Gebot des Korans sich nicht von dem unterscheidet, was schon seit Jahrtausenden am Anfang des jüdischen Gesetzes stand. Tatsächlich zeigt ein Blick in die Geschichtsbücher, dass die Stammväter der Juden und Muslime Brüder waren: Isaak und Ismael. Kein Wunder, dass ihre Religionen sich ähneln. Beide betonen die Einheit Gottes, beide haben ein strenges religiöses Gesetz, beiden ist Schweinefleisch untersagt, beiden ist das Schächten vorgeschrieben und Blut zu essen verboten und vieles mehr.
9. Überraschung: Es ist extrem schwierig, den Koran richtig zu verstehen
Aus verschiedenen Gründen gilt der Koran als ein schwer verständliches Buch. Deshalb geben seriöse Koranausleger für die Bedeutung der Verse oft verschiedene Möglichkeiten an. Zum einen wurde der Koran in altem, klassischem Arabisch geschrieben, während sich die arabische Sprache in der Zwischenzeit sehr verändert hat. Doch es gibt noch weit mehr Faktoren, die das richtige Verständnis des Korans erschweren:
Er erzählt keine fortlaufende Geschichte. Ort und Zeit des Geschehens werden selten angegeben. (Wer ist zum Beispiel „Hud“ aus Sure 11? Wann lebte er und wo?)Manchmal behandeln benachbarte Verse ganz unterschiedliche Themen, und man ist nicht immer sicher, was der genaue Anlass für einen Vers war. So dreht sich Sure 24 teilweise um ein Problem, das mit einer von Mohammeds Frauen namens Aisha zu tun hat. Doch weder wird die betreffende Geschichte erzählt noch ihr Name erwähnt.6Oft wird zu wenig über ein Thema gesagt, als dass der Leser ganz sicher sein könnte, was die Aussage ist. Von Jakob beispielsweise steht im Koran praktisch nur sein Name. Der interessierte Leser, der mehr über ihn wissen möchte, ist gezwungen, in der Bibel nachzuschlagen.