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Christliche Essays über aktuelle Fragen des Glaubens: Wer oder was ist der Heilige Geist? Wie werde ich glücklich? Warum musste Jesus sterben? Was nützt der Glaube?
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Seitenzahl: 44
Veröffentlichungsjahr: 2023
Vorwort
1 Heiliger Geist? Was soll das denn?
2 Wie überlebe ich eine Krise?
3 Möglichkeiten des Glaubens
4 Mit dem Anfang beginnen
5 Glücksoptimierung
6 Der Himmel „cross“
7 Literaturverzeichnis
„A Lift for Today“, d. h. wortwörltich übersetzt: „Ein Fahrstuhl für heute!“ Naja, das ist ja so nicht gemeint, sondern eher im Sinne einer „Ermutigung“, etwas, was einen wieder drauf bringt, etwas, was einen nach oben zieht. Aber dieses Wort „Lift“ hatte mir einfach gefallen.
In meiner früheren Wohnung in Zürich hatte ich einen Fahrstuhl, einen Lift, der im obersten Stockwerk genau nur in meiner Wohnung hielt. Jeden Tag habe ich diesen Lift genommen. Ich hatte sozusagen meinen Privatfahrstuhl.
Heute brauchen wir alle mal einen Lift, weil es nicht so einfach geht, wieder ins rechte Fahrwasser zu kommen, wieder oben auf zu sein. Ich hoffe, dass meine Aufsätze das erreichen können. Und wenn es einmal nicht geht, dann greifen Sie doch einfach zur Bibel. Auch wenn sie manchmal schwer zu verstehen ist, sie war für mich immer ein Art „Lift“ für mein Leben.
Meine Gedanken zu diesen Aufsätzen habe ich alle aus der Heiligen Schrift. Die Bibelstellen dazu habe ich einmal nicht dazu ausgedruckt. Ich überlasse es Ihnen, die Geschichten wieder nachzulesen. Es wäre bestimmt auch wieder so eine Art „Lift“, vielleicht ein so viel besserer.
Blessings
Steven Jones
Switzerland, 2024
Heiliger Geist? Was soll das denn? Ich erinnere mich noch recht gut an meine erste Reaktion, als ich von diesem Thema in der Kirche hörte. Haben Sie sich diese Frage schon einmal gestellt, was das soll mit dem Heiligen Geist? Wir kennen das ja: „Vater, Sohn und Heiliger Geist“. Aber einmal ernsthaft, was denken Sie?
Inzwischen gibt es viele Kirchen, die das Thema des Heiligen Geistes für sich entdeckt haben. Oder wird gerade der Geist Gottes selbst neu entdeckt?
Als ich noch als Religionslehrer tätig war, kam manchmal eine Kollegin zu mir, gerade zu Pfingsten, und sagte: „Ich kann eigentlich mit diesem Fest gar nichts anfangen. Weihnachten, Ostern, das geht ja noch. Aber Pfingsten? Was soll ich denn da unterrichten?“
In der Kirche, in der ich aufgewachsen bin, wurde so gut wie nie über das Thema „Heiliger Geist“ gepredigt oder gesprochen. Kein Wunder, dass auch die Religionslehrerin keine Worte dafür fand. Auch ich kam auf das Thema des Heiligen Geistes nicht von allein. In den Jahren 1985 bis 87 war ich in den USA und diente dort als ökumenischer Mitarbeiter in der UMC (United Methodist Church). Hier wurde ganz offen und ungeniert über das Thema des Heiligen Geistes gesprochen. Aber nicht nur das. Auch die Geschichte von John Wesley, von seiner Bekehrung, seiner ungewöhnlichen Art vor Fabriktoren und im Freien zu predigen, sein Versuch, die Indianer zu bekehren, was vollkommen fehlschlug, und dann auch schließlich seine eigene Bekehrung - das alles kam in den Predigten hier und dort immer wieder einmal vor und diese Art, die eigene Tradition zu pflegen, gefiel mir irgendwie. Doch der rote Faden war immer eigentlich der Heilige Geist.
Nach zwei Jahren USA-Aufenthalt wußte ich dann schließlich fast mehr über Wesley als über Luther. Als ich dann anfing, selber über den Heiligen Geist nachzudenken, blieb ich erst einmal an dem Wort „Geist“ hängen. Im Deutschen sprechen wir von Männern oder Frauen, die Geist haben, die als große Denker, Philisophen, Politiker oder Künstler betrachtet werden. Beethoven hatte Geist! Schiller, Goethe, vielleicht waren auch Willy Brandt und Richard v. Weizsäcker Männer, von denen man sagen würde, sie hatten Geist. Aber der Heilige Geist konnte das eigentlich nicht sein, dachte ich, denn in der Bibel waren die Jünger alle sehr einfache Menschen: Fischer, Zöllner, Handwerker. Die meisten von ihnen waren nicht besonders gebildet, aber sie waren doch erfüllt vom Heiligen Geist. Bis auf Paulus waren die meisten eher einfach gestrickt. Zudem hatte Deutschland zweimal einen Weltkrieg angezettelt. Die grossen „Geister“ der Nation, ihre Werke, ihre Gedanken, hatten den Krieg nicht aufhalten können. Der Geist der Wissenschaft und Philosophie, der Kunst, der Literatur und Musik konnte also nach meinem Empfinden nicht identisch sein mit dem Heiligen Geist, auch wenn ich nie ganz das Gefühl los wurde, dass dieser mit jenem in irgendeiner Verbindung stand.
Ich machte mich weiter auf die Suche nach dem „Geist“.
Einige persönliche Erfahrungen führten mich etwas weiter an das Thema heran. Da war einmal ein Gottesdienst in einer Kirche in Berlin-Zehlendorf, oder war es im Grunewald? Ich erinnere mich nicht mehr genau. Ich weiss aber noch, wie ich mich als Konfirmand immer wieder gefragt hatte, was denn eigentlich ein Segen sei. Was bedeutete denn diese merkwürdige Handbewegung des Pfarrers am Schluss des Gottesdienstes? An diesem besonderen Sonntag aber hielt ein Pfarrer die Predigt, der gerade aus Nicaragua zurückgekommen war. Er erzählte von diesem Land und wie er Opositionelle im Gefängnis