Abenteuer Kerguelenland 6 - Das Land Gigantea - Walter Belka - E-Book

Abenteuer Kerguelenland 6 - Das Land Gigantea E-Book

Walter Belka

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Beschreibung

Im Verlag bookworm by vss ist mit dem Band „Das Land Gigantea“ von W. Belka jetzt der letzte Band der sechsteiligen Serie „Abenteuer Kerguelenland“ erschienen. Hier finden die Abenteuer der Brüder Wend und ihrer Freunde nach vielen Wirrungen ihr glückliches Ende, und die Schurken trifft die gerechte Strafe Wieder ein herrlich nostalgisches Abenteuer von W. Belka für Junge und jung Gebliebene.

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2014

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Walter Belka

Abenteuer Kerguelenland 6 - Das Land Gigantea

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Yorspann

 

Schmökerkiste – Band 8

 

Walter Belka Belka- Das Land Gigantea

 

Abenteuer Kerguelenland, Teil 6

 

1. eBook-Auflage – Februar 2014

 

© vss-verlag Hermann Schladt

 

 

Titelbild: Armin Bappert unter Verwendung des Originalcovers der Vorkriegsserie

Lektorat: Hermann Schladt

 

 

 

Das Land Gigantea.

 

 

Walter Belka.

 

 

 

1. Kapitel: Die Schrecken der Unterwelt.

 

Nachtschwarze Finsternis und unheimliches Schweigen lasteten über dem natürlichen Felsentunnel, in dem der Steuermann August Wend am Abend vorher nach bereits wochenlangem Marsche durch diese unterirdische, einsame Welt mit seinem jungen Gefährten, dem Kajütwärter der von ihm gemieteten Motorjacht Frigga, Rast gemacht hatte. Diese Stille wurde nur durch das feine Plätschern und Gurgeln eines kleinen, an der einen Seite des Felsenganges entlang rinnenden Bächleins und gelegentliche rasselnde Schnarchtöne unterbrochen.

Dann erwachte der Steuermann infolge eines aufregenden Traumes, der ihm die Vorfälle vor Beginn dieser endlosen, erzwungenen Wanderung durch den Tunnel wieder ins Gedächtnis zurückgerufen hatte. Er hatte jene Szene mit aller Deutlichkeit nochmals durchlebt, als die drei Matrosen der Frigga auf der Heard-Insel im südlichsten Teile des Indischen Ozeans gemeutert und ihn und Ernst Pötter, den Kajütjungen der Jacht, in eine Höhle eingesperrt hatten, deren Zugang, der erst durch einen gewaltigen Gletscher in Form eines trichterförmigen Loches führte, sie dann mittels Schießpulver vernichteten und vielleicht für alle Zeit verschlossen. Besondere Umstände waren es gewesen, die die beiden Opfer der Meuterer hiernach veranlasst hatten, in den im Hintergrunde der Höhle beginnenden Tunnel einzudringen. In der Grotte selbst hätten sie verhungern müssen. Die einzige Hoffnung für sie blieb der Felsengang, der sie vielleicht wieder an die Oberwelt brachte. Vielleicht! Und die Unsicherheit dieser Hoffnung war dem Steuermann mit jedem weiteren Marschtage in dem fortgesetzt in südlicher Richtung verlaufenden Felsengang immer klarer zum Bewusstsein gekommen. Er, der mit der geographischen Lage der Heard-Insel genügend vertraut war, sagte sich, dass diese Richtung direkt auf den Südpol zuführe, also in eines der unwirtlichsten Gebiete der Erde. Sind doch die Südpolarländer im Gegensatz zu den Nordpolargegenden, wo man wenigstens Eisbären, Eisfüchse und anderes Getier sowie als behändige Bewohner der gemäßigten Landstriche die Eskimos antrifft, von einer Armseligkeit an tierischem und pflanzlichem Lebens, die sämtliche Forschungsreisende besonders hervorgehoben haben, wie ja überhaupt die Antarktis, das Südpolargebiet, dem Vordringen kühner Reisender stets sehr bald unüberwindliche Schwierigkeiten in den Weg gelegt hat.

August Wend hatte also geträumt und war darüber erwacht. Noch halb schlaftrunken starrte er vor sich hin in die durch keinerlei Lichtstrahl gemilderte Dunkelheit. Ihm kamen jetzt plötzlich, wie in den letzten Tagen so oft, seltsame Gedanken. Die schuldbeladene Seele dieses riesenstarken, kaltblütigen Mannes wurde durch die aufdämmernde Erkenntnis beunruhigt, dass all seine Verbrechen, die er aus Habgier begangen hatte, so die Beseitigung des größten Teiles der Besatzung des mit Goldbarren beladenen Dampfers Najade und die spätere Aussetzung der drei Überlebenden auf der Heard-Insel, weiter sein geduldiges Warten daheim in der Hafenstadt Heilmünde auf eine günstige und sichere Gelegenheit, die Goldschätze der Najade, die er auf den Kerguelen-Inseln versteckt hatte, zu bergen, – dass all diese mit größter verbrecherischer Schlauheit und kluger Ausdauer durchgeführten Pläne nun doch noch scheitern würden und dass es der rächende Arm der Vorsehung gewesen, der ihn gerade jetzt, wo er mit der Frigga die Goldbarren hatte abholen wollen, hinabstieß in das Dunkel dieses finsteren, schier endlosen Tunnels, aus dem es kein Entrinnen zu geben schien.

Das waren August Wends Gedanken. Nicht dass etwa das Gewissen in ihm sich gemeldet hätte. Nein, dieser hartgesottene Sünder und heuchlerische Biedermann, der in seiner Vaterstadt zuletzt den harmlosen Blumenzüchter gespielt und doch nur immer an die blinkenden Barren auf den Kerguelen gedacht hatte, begehrte jetzt nur in ohnmächtiger Wut gegen das tückische Schicksal auf, das ihn den nicht minder verbrecherischen Matrosen der Frigga in die Hände gegeben hatte. – Sollte er, August Wend, der sich aus so vielen verhängnisvollen Lagen glücklich herausgewunden hatte, hier in dieser Einsamkeit der Tiefen der Erde wirklich umkommen?! Sollte seine jahrelange Ausdauer, mit der er den Augenblick erwartet hatte, wo er die Freuden des Reichtums voll auskosten konnte, umsonst gewesen sein?! – Nein – niemals! Er durfte so nicht enden! Er würde leben, musste leben! Noch hatten er und Ernst Pötter ja für einige Zeit Proviant! Und – wenn der Kajütjunge als unnötiger Esser ausfiel, dann – dann kam ihm das zugute. Wenn Ernst Pötter ausfiel, also – hier unten umkam, wo ein Mord nur die stillen Felsen als Zeugen hatte. – Nicht zum ersten Male war der Steuermann von diesen Gedanken beschlichen worden. Nein: die Beseitigung des Jungen war bereits beschlossene Sache. Und heute, jetzt gleich, sollte es geschehen. Nur nicht zaudern!