Abgeleint - Ines Scheuer-Dinger - E-Book

Abgeleint E-Book

Ines Scheuer-Dinger

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Beschreibung

Fast jeder Hundebesitzer wünscht sich, seinem Hund Freilauf ohne Leine zu ermöglichen. Selbst wenn der Gehorsam angeleint klappt, warnt oft die eigene Intuition davor, es ohne Leine zu versuchen. Besonders dann, wenn man schon mal hilflos zusehen musste, wie der Hund am Horizont verschwindet, herrscht Unsicherheit: Was tun, wenn der Vierbeiner sich unangeleint mehr für Artgenossen als den eigenen Menschen interessiert? Was, wenn die Ohren auf Durchzug stehen sobald er gerufen wird? Was, wenn er lieber die Kaninchenspur verfolgt, als seinen Mensch zu beachten? Dieses Buch hilft mit praxiserprobten Trainingsanleitungen, die Aufmerksamkeit des Hundes auf den Menschen zu lenken und den Abruf zu sichern. Es erklärt, welche Voraussetzungen für das Training und den Freilauf erfüllt sein sollten, damit der Hund es nicht nötig hat, seinen Spaß in unerlaubten Ausflügen zu suchen

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Seitenzahl: 117

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Ines Scheuer-Dinger

ABGELEINT!

ENTSPANNT OHNE LEINE UNTERWEGS

Haftungsausschluss

Autorin und Verlag haben den Inhalt dieses Buches mit großer Sorgfalt und nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Für eventuelle Schäden an Mensch und Tier, die als Folge von Handlungen und/oder gefassten Beschlüssen aufgrund der gegebenen Informationen entstehen, kann dennoch keine Haftung übernommen werden.

IMPRESSUM

Copyright © 2016 by Cadmos Verlag, Schwarzenbek

Satz: Pinkhouse Design, WienTitelgestaltung und Layout: www.ravenstein2.deCoverfoto: Kilian ReilFotos im Innenteil: Kilian ReilZeichnungen: Ines Scheuer-DingerLektorat der Originalausgabe: Alessandra Kreibaum

Konvertierung: S4Carlisle Publishing Services

Deutsche Nationalbibliothek – CIP-Einheitsaufnahme Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

Alle Rechte vorbehalten.

Abdruck oder Speicherung in elektronischen Medien nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch den Verlag.

eISBN: 978-3-8404-6429-4

INHALT

Einleitung

Alles eine Frage der Beziehung?

Genetische Dispositionen und Fallstricke

Wie lernt der Hund am besten?

Reißleine und Sicherheitsanker

Welche Leine für meinen Hund?

Unterwegs mit der langen Leine

Ist nur ein frei laufender Hund glücklich?

Entfernungsradius

Belohnen – Training mit Spaß

Bedürfnisse erkennen − Verstärker finden

Exkurs: Spielen

Eine gemeinsame Sprache finden

Entspannt im Alltag

Frustbaustellen und Stolpersteine

Bedürfnisbefriedigung und Beschäftigung

Entspannung und Wellness

Exkurs: Impulskontrolle

(Foto: Kilian Reil)

Auf geht’s zum Spaziergang

Der gute Start

Der richtige Weg

Aufgaben und Signale für unterwegs

Stehen statt Rennen

Expertentipp von Dr. Ute Blaschke-Berthold

Exkurs: Jagdverhalten

Leine los!

Der Weg zum zuverlässigen Signal

Küss die Hand − der Handtouch

Namensspiel

Susi, das Supersignal

Rezept für Unbelehrbare

Der Rückruf – doppelt hält besser

Aufbau eines Umorientierungssignals

Aufbau eines Ankersignals

Der große Moment – die Leine ist ab

Gassiregeln

Vorschriften zum Thema Freilauf

Über die Autorin Ines Scheuer-Dinger

Persönlicher Dank, die Zweite …

EINLEITUNG

Gemeinsam entspannt unterwegs, ein Traum für alle Hundehalter. (Foto: Kilian Reil)

Wer träumt nicht davon, gemeinsam mit seinem vierbeinigen Freund durch die Natur zu streifen, die Seele dabei baumeln zu lassen und die Landschaft zu genießen? Wir wünschen uns, dass unser Hund dabei nahe bei uns läuft und sich höchstens für die gleichen Dinge wie wir interessiert. Würden wir unsere Hunde fragen, wie so ein perfekter Spaziergang aussehen sollte, würden diese wohl eher im Schlamm wälzen, Jogger aus dem Gassigebiet vertreiben, Hundefreunde treffen, das Gebüsch nach Fressbarem absuchen und Hasen jagen auf ihre Wunschliste schreiben. Gerade weil die Wünsche von Mensch und Hund häufig sehr konträr gehen und sich nicht von heute auf morgen unter einen Hut bringen lassen, sollte man den Weg zum entspannten Freilauf als Projekt sehen.

Dieses Trainingsprojekt besteht aus vielen einzelnen Bestandteilen, die ineinandergreifen und so zu einem erfolgreichen Projektabschluss führen. Grob gegliedert kann man dieses Vorhaben in 3 Bereiche aufteilen, die zu erarbeiten sind.

Der Weg zum entspannten, glücklichen Hund: Ein entspannter Hund zeigt weniger reaktives Verhalten, ist ansprechbarer und kann besser lernen. Gerade Ansprechbarkeit ist im Freilauf ein wichtiges Kriterium.

Die Arbeit an Auslösereizen für unerwünschtes Verhalten: Hier soll der Hund lernen, statt des alten unerwünschten Verhaltens, wie Fahrradfahrern hinterherrennen, Wild hetzen oder zu anderen Hunden laufen, eine neue Strategie zu nutzen.

Aufbau eines sicheren Rückrufs.

Arbeitet man in dieser Reihenfolge an den angegebenen Punkten, sollte das Projekt sicherer und entspannter Freilauf in sichtbarer Reichweite sein.

Um entspannt abgeleint unterwegs sein zu können, ist es außerdem unabdingbar, folgende 3 Bedürfnisbereiche vernünftig unter einen Hut zu bekommen:

Bedürfnisse des Hundebesitzers: Jeder Hundebesitzer hat seine eigenen Vorstellungen eines entspannten Spaziergangs. Manche haben kein Problem, wenn ihr Vierbeiner sich mehr als 50 Meter von ihnen entfernt, andere Hundehalter bekommen schon einen hohen Puls, wenn der Hund mehr als 10 Meter weg ist.

Bedürfnisse der Umwelt: Dabei sollten wir die Gesetze und Verordnungen, die in dem jeweiligen Gassigebiet herrschen, beachten. Auch die Bedürfnisse der Wildtiere sollten nicht außer Acht gelassen werden.

Bedürfnisse des Hundes: Jeder Hund hat neben den Grundbedürfnissen individuelle Bedürfnisse, die erfüllt werden sollten.

Nur wenn im Training alle 3 Bedürfnisse unter einen Hut gebracht werden, ist ein entspannter Spaziergang ohne Leine möglich. Tierschutzkonformes Training, also ein Training, das den Hund weder verschüchtert noch ängstigt, sondern fair, freundlich und planvoll ist, sollte auf dem Weg zum sicheren Freilauf selbstverständlich sein. Egal, was wir dem Hund beibringen wollen oder was der Hund tun soll, wir können es ihm mit einem strukturierten Aufbau und passenden Belohnungen beibringen.

Wenn ein Hund unerwünschtes Verhalten zeigt, müssen wir ihn weder bedrohen noch strafen, es zeigt uns eher, dass wir Menschen als Trainer den Aufbau des Trainings überdenken müssen. Die Arbeit über positive Verstärkung gibt uns so viele Möglichkeiten. Hat man ein fundiertes Wissen über Lernverhalten, muss man sich nicht an veraltete Rudelführertheorien halten, um einen ansprechbaren und abrufbaren Hund zu bekommen.

Auch ich habe mit meinen Hunden das Projekt Freilauf bestreiten müssen, denn auch bei Hundetrainerhunden läuft nicht immer alles nach Plan. Dass so ein Trainingsziel Schweiß und Spucke bedeutet, wird einem erst klar, wenn man es wirklich angeht, und trotzdem ist der Lohn, entspannt mit leinenlosem Hund unterwegs zu sein, unbezahlbar. Vor allem Dr. Ute Blaschke-Berthold, von der ich so viel lernen durfte, verdanke ich einen Großteil meines persönlichen Freilauf-Projekts. Sehr dankbar bin ich auch über den Austausch mit meinen Kolleginnen des CumCane-Netzwerks, besonders mit Esther Follmann, Mirjam Aulbach, Heike Benzing und Anja Fiedler.

(Foto: Kilian Reil)

ALLES EINE FRAGE DER BEZIEHUNG?

(Foto: Kilian Reil)

Hase hoch … Hund weg … Wer kennt das nicht? Doch nicht nur Hasen, sondern auch Artgenossen, Mäuselöcher, Schnüffelstellen, das Schulbrötchen im Gebüsch oder sonst etwas Spannendes lassen den Hund gern mal die Ohren auf Durchzug stellen.

Wenn man als Hundebesitzer seinem Hund den Rückruf nicht mühsam beigebracht hat, ist ein „Hiiiier!“ nichts anderes als ein Fremdwort für den Vierbeiner. Denn leider haben die meisten Hunde kein eingebautes Rückrufprogramm. Aber sie beobachten uns gut, bilden schnell Zusammenhänge. Im besten beziehungsweise im schlechtesten Fall lernt ein Hund, dass „Hier“ bedeutet: In der Umgebung ist irgendwo etwas Verbotenes. Denn meistens ruft Frauchen oder Herrchen genau dieses Wort, wenn etwas Spannendes in der Umwelt passiert. Und wenn man als Hund das Spannende auch entdeckt hat und gleich darauf interessiert dorthin marschiert, wird Herrchen oder Frauchen böse … Alles in allem nicht die perfekten Bedingungen für einen entspannten Freilauf.

Es herrscht eine Vielzahl an Missverständnissen zwischen Mensch und Hund. Ein Hund kann sich nur wie ein Hund verhalten und in einigen Situationen wird das von uns falsch verstanden. Man ruft den Hund zunächst freundlich. Ist der Hund aber abgelenkt und hört nicht, versuchen wir es mit einem harscheren Ton oder werden ungeduldig. Warum nimmt der Hund also nicht die Beine in die Hand und kommt angestürmt? Weil Hunde große Meister darin sind, Konflikte zu vermeiden.

Das ist eine sinnvolle Eigenschaft, die dem Hund und auch harmoniebedürftigen Hundebesitzern auf Hundewiesen und im Alltag zugutekommt, weil der Hund höflich gegenüber Artgenossen ist und nicht dauernd Raufereien anzettelt.

Und genau deshalb kommt der Hund nicht zu uns gerannt − weil wir verärgert und schlecht gelaunt sind. So assoziieren wir einen Konflikt, den der Hund vermeiden will.

Auf der Hundewiese würde der Hund schließlich auch nicht auf schlecht gelaunte Artgenossen zurasen, sondern sich schön langsam, möglichst in einem Bogen – denn das gilt als besonders höflich – annähern.

Der Kragen platzt uns dann aber endgültig, wenn der Hund erst nach dem zweiten Rufen auf uns zubummelt. Und was macht er auf dem Weg zu uns? Er verlangsamt sein Tempo, schnüffelt ganz interessiert am Wegesrand, hebt sein Bein und pinkelt. Das Beinheben wird übrigens in diesem Fall oft missverständlich als Dominanz ausgelegt, in Wirklichkeit ist es häufig ein kleines Stresspipi, das der Hund durch das Absinken von ADH – ein Hormon, das den Wasserhaushalt reguliert − nicht mehr zurückhalten kann. Der Hund zeigt dieses Verhalten nicht mit Absicht. Es sind unbewusste physiologische Vorgänge, die in seinem Körper passieren.

Der Hund verhält sich also aus Hundesicht ganz richtig, befindet sich in dem Fall aber in einem Motivationskonflikt: Soll er sich der Bezugsperson annähern, falls er den Rückruf bereits kennt, oder sich doch lieber der stressigen Situation entziehen oder zumindest möglichst höflich sein?

Achten Sie darauf, Ihren Hund beim Rückruf nicht zu bedrohen. (Foto: Kilian Reil)

Genauso bringen wir den Hund in einen Konflikt, wenn wir ihn mit einem akustischen Signal (also „Hier“ oder der Pfeife) herrufen, unser ganzer Körper dem Hund aber sagt: „Bleib weg“, indem wir frontal vor ihm stehen und ihn dabei anstarren. Hunde reagieren sehr deutlich auf unsere Körpersprache und empfinden ungeschicktes Hinüberbeugen oft als Bedrohung.

Indem Sie sich seitlich stellen, ein paar Schritte rückwärts gehen oder sich hinhocken, vermeiden Sie, den Hund durch Ihre Körpersprache in einen Konflikt zu bringen und erleichtern ihm das Zurückkommen.

Haben Sie einen freiheitsliebenden Hund, der sich zudem noch gern schnell bewegt, dann wird er sich, wenn Sie beim Rückruf bereits mit der Leine wedeln, 3 mal überlegen, ob er sich nun von Ihnen „verhaften“ lässt oder nicht.

Freilauf kann je nach Interessen ein wunderbarer Erlebnispark für Hunde sein, gerade wenn sie diesen Freilauf nicht zu oft genießen dürfen, da sie sonst sich oder andere gefährden. Das Angeleintwerden kann also vom Hund in diesem Fall durchaus als Strafe gesehen werden. Und zwar nicht, weil der Hund grundsätzlich ein Problem mit der Leine hat, sondern weil die Leine eine Bewegungseinschränkung bedeuten kann, die für lauffreudige Hunde im Freizeitpark unserer Umwelt frustrierend sein kann.

Eine einladende Körpersprache verbessert den Rückruf deutlich. (Foto: Kilian Reil)

Genetische Dispositionen und Fallstricke

Doch auch dann, wenn Sie all das beachten, sich viel Mühe beim Training geben und häufig trainieren, so kann Ihnen die Genetik des Hundes einen Strich durch die Rechnung machen und das Training für einen entspannten Freilauf erschweren.

Das ist ärgerlich, aber Ihr Hund meint es nicht böse mit Ihnen, er tut einfach das, was jahrhundertelang erwünscht war, was seine Passion ist und wozu er selektiert wurde.

Kurz gesagt, ein Jagdhund soll jagen, ein Hütehund soll hüten, ein Schutzhund soll beschützen − wie deren Großeltern und Urgroßeltern. Nur die Besten wurden von uns Menschen bewusst mit den Besten verpaart. Manche Hunde sind deshalb Spezialisten ihres Fachs und können eigentlich gar nicht anders, als im Freilauf zu jagen, zu hüten, zu buddeln oder zu vertreiben – leider ganz ohne eingebautes Rückrufprogramm.

Unsere Hunde haben sich ihre Umwelt ja nicht ausgesucht. Und wenn Sie einen Spezialisten seines Fachs bei sich wohnen haben, muss sich dieser Hund oftmals in unserer Umwelt stark anpassen und zurücknehmen, weil er eben seinen angeborenen, großen Radius oder sein Jagdverhalten nicht ausleben kann. Ein Border Collie (der seine Rassebeschreibung gut studiert hat und der auf genau diese Eigenschaften durchselektiert ist) würde sich sicherlich auf den Wiesen des schottischen Hochlands zwischen Schafen, fernab von gefährlichen Straßen, wohlfühlen. Der Magyar Vizsla von nebenan wäre sicher auch in der ungarischen Puszta glücklich, denn dort muss man ihn nicht wegen jedem Fahrradfahrer oder Jogger zu sich bitten. Das heißt nicht, dass sich Hunde nicht an unsere Umwelt anpassen und lernen können. Trotzdem sollte man diese enorme Anpassungsleistung mancher Individuen im Hinterkopf behalten. Denn Anpassen und Zurücknehmen ist auf Dauer anstrengend.

Das Gute bei all dem „Genetikübel“: Sie sind nicht schuld daran. Sie sind weder ein schlechter Rudelführer noch haben Sie alles falsch gemacht.

Doch auch wenn Ihr Hund einer bestimmten Rasse oder Mischung angehört und somit eine spezielle Genetik mitbringt, so haben Sie immer noch ein Individuum an Ihrer Seite. Manche Hunde haben ihre Rasseeigenschaften einfach nicht genau genug studiert. Auch innerhalb einer Rasse gibt es eine weite genetische Vielfalt.

Während Tiffy vom Nachbarn, seines Zeichens ein Pudel, Katzen völlig uninteressant findet, ist sein Bruder Tuffy kaum zu halten, wenn er nur das kleinste Geruchsmolekül von Kater Carlo in die Nase bekommt. Tiffy zeigt dieses Verhalten aber nicht, weil der Nachbar ihn „besser im Griff“ hat, sondern weil die Interessen der beiden Geschwister sehr verschieden sind.

Auch die Jugendentwicklung des jungen Hundes kann einen sicheren Rückruf zunichtemachen. Während man Welpen meistens noch gut ohne Leine laufen lassen kann, weil sie ihre Bezugsperson nicht verlieren wollen, fangen junge Hunde wie Teenager an, sich mehr und mehr für ihre spannende Umwelt zu interessieren und Ihre Kreise Stück für Stück zu erweitern.

In der Zeit um die Geschlechtsreife bis etwa 2 Jahre ist das Gehirn eine Großbaustelle und die Außenreize prasseln nur so auf den Hund ein. Der junge Hund findet nun Artgenossen, vor allem die des anderen Geschlechts, noch spannender und ist viel schneller abgelenkt.

Auch das Jagen entdecken die jungen Hunde zu dieser Zeit, sodass Vögel, Schmetterlinge und Hasen nun nicht mehr vor dem Hund sicher sind.

Dennoch ist Pubertät kein Schreckgespenst, in der der junge Hund versucht, seine Familie zu beherrschen. Vielmehr sind die Hunde in dieser Zeit schnell überreizt und zeigen deshalb schneller unerwünschtes Verhalten als sonst.

Wenn Sie aufpassen, dass der Hund nicht allzu viel unerwünschtes Verhalten übt, indem Sie Management betreiben − zum Beispiel den Hund anleinen oder ihn nicht in Situationen bringen, die ihn überfordern −, dann kann die Jugendentwicklung auch ohne Machtkämpfe vorübergehen.

Sie sehen also, das Verhalten Ihres Hundes ist abhängig von vielen Faktoren: Alles auf einen Punkt wie „Sie haben den Hund nicht im Griff“, „Es ist halt ein Beagle …“ oder „Das ist so in der Pubertät“ herunterzubrechen, macht keinen Sinn. Das ist ja das Schöne an unseren Hunden: Sie sind so vielseitig und jeder ist anders.

Leider können wir die Genetik Ihres Hundes nicht ändern. Wir können nur schauen, dass durch passende Bedürfnisbefriedigung der Hund glücklich und zufrieden ist. Ein zufriedener Hund lernt besser und ist kooperativer, und so haben wir alle etwas davon.

Die Pubertät des Hundes muss kein Schreckgespenst sein. (Foto: Kilian Reil)

Wie lernt der Hund am besten?