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12-Wochen-Diät für Diabetiker. Wie können Diabetiker dauerhaft und genussvoll abnehmen? Dass die Lebensweise geändert werden muss, liegt auf der Hand – Essen und Trinken sollten aber weiterhin Genuss bereiten! Dieser Ratgeber bietet eine Vielzahl leckerer Gerichte. Eine große Bedeutung kommt dabei der vegetarischen Ernährung zu, weil sie Blutfettspiegel, Blutzucker und Bluthochdruck positiv beeinflusst und die Abwehrkräfte stärkt. Der 12-Wochen-Plan der Ernährungsexpertin sieht keineswegs nach Diät aus und wird weder langweilig noch eintönig. So kommt der Genuss trotz weniger Kalorien nicht zu kurz! Die Rezepte für die Hauptmahlzeiten sind für zwei Personen konzipiert. Selbstverständlich darf eine komplette Nährstoffangabe nicht fehlen. Mit vielen Tipps zum Kaloriensparen, für das Essen unterwegs und für den Fall der Unterzuckerung. Sie erhalten wertvolle Informationen zu folgenden Themen: - Mit täglich 1500 Kilokalorien erfolgreich abnehmen. - Von Broteinheiten und Kohlenhydrateinheiten. - Fett sparen ist ganz einfach. - Viele leckere Rezepte für den 12-Wochen-Plan.
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Seitenzahl: 107
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Diese Werte sollten Sie anstreben:
4VORWORT
7DIAGNOSE DIABETES
8Was ist Diabetes?
9Symptome für Diabetes
10Die Diabetes-Typen
12Ernährung und der Blutzuckerspiegel
16Ausgewogen und lecker – Ernährung für Diabetiker
20Das Metabolische Syndrom
21Die Folgen eines unbehandelten Diabetes
25VIER SÄULEN BEI DER BEHANDLUNG DES TYP-2-DIABETES
26Ernährungsempfehlungen für Diabetiker
27Das persönliche Idealgewicht
32Von Broteinheiten und Kohlenhydrateinheiten
35Fett sparen ist ganz einfach
39Körperliche Bewegung ist ein Muss!
39Hinweise für das Training
42Medikamentöse Behandlung des Diabetes mellitus
42Orale Antidiabetika
43Insulin
44Regelmäßiger Gesundheitscheck
45Wie geht es nach der Diät weiter?
46So halten Sie Ihr Gewicht
51REZEPTTEIL – GENUSSVOLL KOCHEN UND DABEI ABNEHMEN
52Frühstück
60Snacks
70Hauptmahlzeiten
70Suppen und Salate
90Fleischgerichte
104Fischgerichte
110Vegetarische Gerichte
116Ihr 12-Wochen-Ernährungsplan
142Wichtige Adressen
144Rezeptregister
Liebe Leserin, lieber Leser,
zurzeit leiden in Deutschland knapp 8 Millionen Menschen unter der Stoffwechselkrankheit Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit). Bis 2025 wird sich die Zahl laut Schätzungen verdoppelt haben. Über 90 Prozent sind am Diabetes mellitus Typ 2 erkrankt, der auf genetischer Veranlagung, gekoppelt mit einer ungesunden Lebensweise beruht. Die meisten dieser Patienten sind übergewichtig. Diese Diabetesform trat früher nur selten vor dem 40. Lebensjahr auf, die meisten Erkrankten sind über 60 Jahre alt. Daher wurde sie auch „Altersdiabetes” genannt. Inzwischen weisen jedoch immer mehr Kinder und Jugendliche diesen Diabetes auf. Sein Verlauf kann oft schon durch eine Gewichtsreduktion deutlich verbessert werden oder er kann sogar vollständig verschwinden – wenn man frühzeitig etwas dagegen unternimmt.
Mit Diabetes zu leben stellt heute kein Problem mehr dar. Dank des medizinischen Fortschritts kann der Diabetiker ein ganz normales Leben führen. Es gibt keine Einschränkungen im Beruf, in der Freizeit, auf Reisen und im Sport. Voraussetzung dafür ist die richtige Einstellung des Diabetes, die regelmäßige ärztliche Überwachung, nicht zuletzt die Selbstkontrolle der Blutzuckerwerte zu Hause und unterwegs. Gerade diese hat heute einen großen Stellenwert beim Umgang mit Diabetes.
„Sie sind Diabetiker und bringen zu viele Kilos auf die Waage? Dann kommen Sie um eine Ernährungsumstellung nicht herum. In diesem Buch zeige ich Ihnen, wie das gelingt.”
Bei Typ-2-Diabetikern steht ein gesundes Gewicht an erster Stelle. Wenn Sie übergewichtig sind, wird es Ihre Stoffwechsellage entscheidend beeinflussen, wenn Sie abnehmen. Sie müssen Ihr Normalgewicht anstreben und während der Zeit der Diät ein neues Essverhalten erlernen. Sie sollen auch nach der Diät eigenverantwortlich zurechtkommen, sowohl bei der Wahl der Lebensmittel wie auch bei der Zubereitung der Speisen.
Dieses Buch richtet sich an Diabetiker mit Übergewicht bzw. an ihre Angehörigen. Sie finden hier eine Vielzahl attraktiver und feiner Gerichte, die keine Wünsche offen lassen und die auch denen schmecken werden, die nicht abnehmen müssen. Aus den Rezepten habe ich für Sie einen 12-Wochen-Plan zusammengestellt, der keineswegs nach Diät aussieht und gewiss nicht langweilig oder eintönig wird. So kommt der Genuss trotz weniger Kalorien nicht zu kurz.
„Mein 12-Wochen-Diätplan sieht keineswegs nach Diät aus.”
Außerdem bekommen Sie viele Tipps zur abwechslungsreichen Zubereitung und zum Kaloriensparen im Alltag. Auch habe ich darauf geachtet, dass Sie bei der Zubereitung der Speisen ökonomisch wirtschaften. Gerade in einem kleinen Haushalt fallen häufig Reste an, die aufgebraucht werden müssen. Mit der richtigen Mahlzeitenkombination vermeiden Sie dies, können gezielter einkaufen und belasten den Geldbeutel nicht unnötig.
Meine Rezeptvorschläge sind für zwei Personen ausgelegt. Sie können beliebig erweitert werden und sind auch für diejenigen geeignet, die nicht abnehmen müssen und die keine Diabetiker sind. Lediglich die Zwischenmahlzeiten sind allein auf den Diabetiker ausgerichtet, alle anderen können diese komplett anders gestalten.
Ich wünsche Ihnen viel Genuss und Erfolg beim Abnehmen!
Ihre
Sonja CarlssonDiplom-Ökotrophologin
„Sie haben Diabetes!” Für die meisten Menschen ist diese Diagnose erst einmal niederschmetternd. Sie wissen nicht, was das für ihr Leben bedeutet. Die Angst ist groß, jetzt auf alles verzichten zu müssen, was schmeckt und Spaß macht. Doch mit Diabetes zu leben ist ganz einfach, wenn Sie ein paar Grundregeln beachten. In diesem Kapitel erfahren Sie, was Diabetes ist und mit welchen Strategien Sie ihn in den Griff bekommen.
Der Diabetes ist eine Stoffwechselkrankheit, die auf einer Störung der Funktion der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) beruht. Die Inselzellen der Bauchspeicheldrüse produzieren das zuckerregulierende Hormon Insulin. Sind diese Zellen geschädigt oder defekt, kann die Bauchspeicheldrüse das Hormon nicht oder nicht in ausreichender Menge herstellen. Insulin sorgt aber dafür, dass die Glukose (Traubenzucker, kurz: Zucker) aus dem Blut über die Insulinrezeptoren in die Zellen geschleust wird – und das ist nach jeder Mahlzeit, insbesondere nach eine kohlenhydrathaltigen Mahlzeit, sehr wichtig. Denn die Glukose wird in den Zellen zur Energiegewinnung benötigt und versorgt damit unter anderem unser Gehirn. Außerdem wird Insulin gebraucht, um überschüssigen Zucker in der Muskulatur zu speichern und als Körperfett anzulegen.
Wenn Insulin fehlt, weil nicht genügend produziert wird, oder wenn es nicht mehr in die Zellen gelangt, weil die Andockstellen, die Zellrezeptoren nicht mehr reagieren, bleibt der Zucker im Blut – der Blutzuckerspiegel ist erhöht. Da nun der lebenswichtige Traubenzucker (Glukose) nicht mehr an die Orte des Bedarfs gelangen kann, kommt es beim unbehandelten Diabetiker zu Veränderungen im Eiweiß- und Fettstoffwechsel. Sowohl Insulin als auch Glukose spielen also eine zentrale Rolle im Stoffwechsel und bei Prozessen, die letztlich mit dem Krankheitsbild des Insulinmangels, also dem Diabetes, einhergehen.
Ab einem gewissen Blutzuckerwert (Nierenschwellenwert) wird der Zucker teilweise über die Niere mit dem Harn ausgeschieden. Der Zucker lässt sich mit einem Teststreifen nachweisen, der Harn riecht und schmeckt dann süßlich. Dieser Tatsache verdankt die Krankheit ihren Namen: „Diabetes mellitus” bedeutet „honigsüßer Durchfluss”. Die Stoffwechselstörung wird auch „Zuckerkrankheit” genannt, was aber keineswegs heißt, dass Zucker die Krankheit verursacht. Wir unterscheiden zwischen Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2. Die Ursachen sind völlig verschieden, doch eines haben beide gemeinsam: Die Bauchspeicheldrüse produziert gar kein oder zu wenig Insulin und/oder die Glukose gelangt nicht mehr in die Zellen, man spricht dann von einer Insulinresistenz.
Diabetes verursacht keine Schmerzen. Die Überzuckerung des Blutes und des Harns äußert sich jedoch in bestimmten Symptomen, die es ernst zu nehmen gilt. Wenn Sie eine oder mehrere dieser Anzeichen an sich beobachten, sollten Sie einen Arzt konsultieren, um Gewissheit zu bekommen. Denn je früher Diabetes erkannt wird, umso besser kann er behandelt werden. Oft reicht es schon, die Ernährung umzustellen, abzunehmen und sich mehr zu bewegen! Folgende Anzeichen können auf Diabetes hindeuten:
Durst und häufiges Wasserlassen Der hohe Zuckergehalt im Blut gelangt über die Niere in den Harn und wird so ausgeschieden. Dafür braucht der Körper viel Flüssigkeit – Sie haben mehr Durst.
Leistungsabfall, Müdigkeit Einerseits werden die Zellen nicht ausreichend mit Glukose versorgt, andererseits werden durch den starken Harnfluss vermehrt Mineralien ausgeschwemmt. Beides zusammen schwächt den Körper, Ihre körperliche und geistige Leistungsfähigkeit verschlechtert sich.
Infektanfälligkeit durch Schwächung des Immunsystems Der erhöhte Blutzuckerspiegel belastet das Immunsystem. Eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionskrankheiten wie Erkältungen, Harnwegsinfektionen oder auch Fußpilz sind die Folge, ebenso eine verzögerte Wundheilung. Bei Frauen kann sich das bakterielle Scheidenmilieu dahingehend verändern, dass verstärkt Juckreiz und Scheidenpilz auftreten.
Weitere Symptome Wadenkrämpfe, Hautausschläge, Sehstörungen, Schwindelanfälle, sogar Potenzstörungen können auf Diabetes zurückgeführt werden.
In Klinik und Praxis unterscheidet man heute zwischen Diabetes mellitus Typ 1 und Diabetes mellitus Typ 2. Darüber hinaus gibt es noch andere, sehr spezielle Formen, die die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in der Gruppe „Diabetes mellitus Typ 3” zusammenfasst. Diese werden aber in diesem Buch nicht besprochen.
Bei dieser Erkrankung handelt es sich wahrscheinlich um eine Autoimmunerkrankung, wobei das körpereigene Abwehrsystem ungefährliche Strukturen angreift und vernichtet – wie es bei einer Allergie der Fall ist. Die Inselzellen der Bauchspeicheldrüse werden attackiert und zerstört, Folge ist ein absoluter Insulinmangel. Ohne Insulin, den Schlüssel, der die Zelltüren öffnet, verbleibt der Blutzucker in der Blutbahn. Die Veranlagung für den Typ-1-Diabetes ist vererbbar. Das Risiko, dass die Krankheit ausbricht, liegt bei 20 bis 40 Prozent, wenn beide Elternteile Typ-1-Diabetiker sind. Ist die Mutter Typ-1-Diabetikerin, liegt es bei 1 bis 3 Prozent, ist der Vater betroffen, bei 5 bis 7 Prozent. Neben den erblichen Einflüssen gibt es bei der Entstehung eines Typ-1-Diabetes noch andere Faktoren. So sollen zum Beispiel die zu frühe Umstellung von Muttermilch auf Kuhmilch eine Rolle spielen oder vorausgegangene Virusinfektionen.
Der Typ-1-Diabetes manifestiert sich meist im Kindes- und Jugendalter, etwa 5 Prozent aller Diabetiker sind davon betroffen. Die Krankheit ist nicht heilbar, Typ-1-Diabetiker müssen ihr Leben lang Insulin von außen zuführen.
Unter diesem Diabetes-Typ versteht man alle Diabetesformen, die auf einer Insulinresistenz oder einem relativen Insulinmangel oder auf Störungen bei der Sekretion der Bauchspeicheldrüse beruhen. Professor Dr. Günther Wolfram (TU München-Weihenstephan) erklärte dies für uns Studenten seinerzeit kurz und prägnant: „Einer großen Zellmasse steht eine beschränkte Menge an Insulin gegenüber!” Anders gesagt: Wer zu dick ist, kommt mit der Leistung der Bauchspeichdrüse nicht aus. Irgendwann ist sie am Ende ihres Potenzials und kann nicht mehr genug Insulin für die Körpermasse herstellen.
Die Hauptursache des Typ-2-Diabetes ist definitiv die Überernährung. Deshalb steht bei der Behandlung dieser Diabetesform die Gewichtsabnahme im Vordergrund. Dazu werden ganze Ernährungsprogramme angeboten, doch der Trend geht weg von strengen Plänen und Verboten, weg vom Kalorienzählen und der ständigen Kontrolle der Kohlenhydratmengen. Dass die Lebensweise geändert werden muss, liegt auf der Hand. Aber Essen und Trinken sollte trotzdem Spaß machen und Genuss bereiten. Außerdem sollte die Familie unbedingt mit einbezogen werden. Eine pflanzenbetonte und fettarme Ernährung bietet dem Diabetiker eine vollwertige, schmackhafte und abwechslungsreiche Kost, die allen Familienmitgliedern schmeckt und den Diabetiker nicht ausgrenzt. Vor allem macht sie satt bei geringer Energiedichte, sorgt für volle Teller und ist ein farbenfroher Augenschmaus. Somit bringt sie auch gute Laune, und diese psychologischen Aspekte des Essens darf man nicht unterschätzen.
Bei der Behandlung des Typ-2-Diabetes ist die körperliche Betätigung ein wichtiger Aspekt. Wer dauerhaft und gesund abnehmen muss, kommt an sportlicher Aktivität nicht vorbei. Nebenbei lenkt Sport vom Essen ab und kann die Diabetes-Kost hervorragend unterstützen. Auf dem Klappentext vorne und auf den Seiten 39 bis 41 finden Sie geeignete Sportarten.
Der Blutzucker (Glukose) nimmt eine zentrale Stellung im Stoffwechsel ein, denn er versorgt den Körper ständig mit Energie, wobei er sich selbst immer auf ein konstantes Niveau einpendelt. Dafür sorgt das Insulin, das Hormon der Bauchspeicheldrüse. Die Nahrungsmittel werden zunächst verdaut und in ihre Bestandteile Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate gespalten und dann aus dem Dünndarm in den Stoffwechsel eingeschleust. Das geschieht über die Blutbahn. Am schnellsten gelangt die Glukose ins Blut, weshalb nach einer Mahlzeit der Blutzuckerwert messbar ansteigt. Während der Zucker an die Orte des Bedarfs bzw. in die Zellen geschafft wird, fällt der Blutzuckerspiegel wieder auf sein normales Niveau zurück. Das Insulin hat seine Funktion erfüllt. Alle anderen Nährstoffe werden zwar unabhängig vom Insulin verstoffwechselt, dennoch hat Insulin auch Einfluss auf den Fett- und Eiweißstoffwechsel.
•Insulin dockt an die Rezeptoren der Zellwände an und öffnet so die Türen, um die lebenswichtige Glukose in die Zellen zu schleusen. Allein das Gehirn benötigt pro Tag bis zu 140 g Glukose!
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