ADAC Reiseführer Gardasee - Max Fleschhut - E-Book

ADAC Reiseführer Gardasee E-Book

Max Fleschhut

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Beschreibung

Top aktuell, bietet der ADAC Reiseführer detaillierte Informationen und praktische Tipps zum besten Preis-Leistungs-Verhältnis. Die ADAC Top Tipps, Empfehlungen und Service-Kästen zu Themen wie Familie, Mobilität oder Sparen garantieren ungetrübtes Reisevergnügen. Der ADAC Quickfinder führt Sie direkt zu Ihren persönlichen Urlaubshighlights, und mit den Outdoor-Tipps unserer Autoren sind Sie auch in Corona-Zeiten sicher in der Destination unterwegs. Für perfekte Orientierung vor Ort sorgen große Klappenkarten im Umschlag, zahlreiche Pläne im Innenteil sowie Informationen zu Parkmöglichkeiten und Verkehrsmitteln. ADAC: Gut informiert, besser reisen.

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Seitenzahl: 202

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Impressum

aktualisierte Neuausgabe

© eBook: 2023 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

© Printausgabe: 2023 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

Markenlizenz der ADAC Medien und Reise GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

Leserservice:

GRÄFE UND UNZER Verlag

Grillparzerstraße 12

81675 München

www.graefe-und-unzer.de

Autoren: Gottfried Aigner (www.reisebuchautoren.com), Max Fleschhut

Redaktion: Juliane Helf, Susanne Kronester-Ritter

Lektorat: Rosemarie Elsner

Bildredaktion: Dr. Nafsika Mylona

Reihengestaltung: Eva Stadler, München; Independent Medien Design, Horst Moser, München

Kartografie: Kunth Verlag GmbH & Co. KG, München, Huber Kartographie GmbH, www.kartographie.de

eBook-Herstellung: Maria Prochaska

ISBN 978-3-98645-061-8

1. Auflage 2023

GuU 5-061 04_2023_02

Bildnachweis

Cover: Limone sul Garda Foto: Huber Images (Olimpio Fantuz)

Fotos: Alamy Stock Photo: Alex Friedel – AWL Images: Marco Bottigelli – Gemeinfrei: – Getty Images: – Huber Images: Franco Cogoli; Frank Lukasseck; Günter Gräfenhain; Luca Da Ros; Bachmann K.; Fantuz Olimpio; Sandra Raccanello; Luigi Vaccarella; Johanna Huber; Christian Bäck – imago images: UIG – Jahreszeiten Verlag: Klaus Bossemeyer; Tim Langlotz – laif: Berthold Steinhilber; Frieder Blickle – look foto: ClickAlps; Heinz Wohner – mauritius images: Isaac74/Alamy; Udo Siebig; MARKA/Alamy; Isaac74/ Alamy; Maria Breuer; Matthias Scholz/Alamy; Günter Gräfenhain; Novarc/Nico Stengert; Martin Cooke/Alamy; imageBROKER/Renato Bordoni; CuboImages/ Marco Simonini – Paul VI Center: Mauro Pini – Picture Alliance: Arco Images – seasons.agency: Jalag/ Klaus Bossemeyer; Jalag/Tim Langlotz – Shutterstock.com: Danny Iacob; Kiev Victor; RoaringPhotos; Yasonya; iryna1; Catarina Belova; meunierd; Natalia Macheda; xbrchx; Marco Saracco; Sergey Dzyuba; Daniele Novati; mese.berg; Roberto Binett; Alberto Masnovo; MNStudio; BNFWork; Photofollies – stock.adobe.com: stefanotermanini; Freesurf; Maurizio Rovati; Harald Florian; imagesef; blantiag – Ullstein Bild: Caro/Lederbogen

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ADAC Top Tipps

Diese zehn Highlights müssen Sie gesehen haben!

Übersichtskarte Gardasee Nord | Gardasee Süd

Castello Scaligero, Malcesine

| Burg |

Die vielleicht schönste der markanten Skaligerburgen am See. Die aus dem 13. Jh. stammende Festungsanlage besticht durch ihre Architektur, den großartigen Ausblick über den See von der Aussichtsplattform des Turms und mehrere Museen. >

Punta di San Vigilio

| Halbinsel |

Nicht umsonst wurde die Landzunge als der »schönste Ort der Welt« bezeichnet. Die »San-Vigilio-Spitze« schiebt sich 2 km in den See hinein und bietet mit einem Gebäudekomplex aus alter Villa, Locanda und Kirche das perfekte Idyll. >

Arena di Verona

| Amphitheater |

Das antike Amphitheater ist eine der bekanntesten Freiluftbühnen der Welt und bietet bis heute 22.000 Zuschauern bei Opern und Konzerten Platz. >

Cattedrale di San Vigilio, Trento

| Kirche |

Beeindruckende romanische Kirche aus dem 13. Jh., die den bedeutendsten Platz Trentos dominiert und auch kulturhistorisch als Schauplatz des Konzils von Trient von weit reichender Bedeutung ist. >

Bucht von Riva

| Wasserlandschaft |

Zwischen den steil in den See abfallenden Felswänden des Monte Rochetta im Westen und dem Monte-Baldo-Massiv im Osten schmiegt sich das idyllische Stadtbild Rivas in die nordwestliche Bucht, umrahmt von Ausflugsbooten, Fähren und Surfern. >

Strada della Forra, Tremosine sul Garda

| Schluchtstraße |

Überhängende Felsen, finstere Tunnels, enge Kurven, steile Schluchten, oben nur ein schmaler Streifen Himmel – das sind die Eckdaten einer wilden Piste durch das Tal der reißenden Brasa. Nur für nervenstarke Piloten und schwindelfreie Beifahrer ein Vergnügen. >

Grotte di Catullo, Sirmione

| Römische Ruine |

Die römische Villa wurde im Jahr 150 n.Chr. erbaut, 200 Jahre nach dem Tod des Dichters Catull. Die sogenannten Grotten sind eigentlich gigantische Mauerbögen aus Ziegelstein. Sie dienten als Stützen der am Hang über dem See errichteten Villa. >

La Rotonda, Brescia

| Kirche |

Eine Überraschung in der Rundkirche sind unter dem Hochchor die römischen und frühchristlichen Mosaiken. >

Museo delle Palafitte, Val di Ledro

| Freiluftmuseum |

Vor 4000 Jahren bauten die Menschen Hütten auf Pfählen im See, um sich vor Feinden zu schützen. Das Museum zeigt solche Wohnstätten im Modell. >

Cascata del Varone, Val di Tenno

| Wasserfall |

Es tobt und zischt und spritzt in dieser glitschigen Senkrechtschlucht, die vom Fluss Varone in 20.000 Jahren in den Fels gegraben wurde. >

ADAC Empfehlungen

Unterwegs gut beraten: Hier lohnt sich ein Besuch.

Übersichtskarte Gardasee Nord | Gardasee Süd

Ostufer und Verona
Alla Fassa, Brenzone sul Garda

| Restaurant | >

Cantina ZF4, Lazise

| Vinothek | >

Valeggio sul Mincio

| Dorf | >

Giardino Giusti, Verona

| Park | >

Aktivhotel Santa Lucia, Torbole

| Hotel | >

Vallagarina und Trento
Madonna della Corona, Vallagarina

| Kirche | >

Castello di Sabbionara, Avio

| Burg | >

MART, Rovereto

| Kunstmuseum | >

Albert Pizza, Trento

| Restaurant | >

Parco Arciducale, Arco

| Botanischer Garten | >

Trattoria Belvedere, Arco

| Restaurant | >

Omkafè, Arco

| Kaffeerösterei | >

Casa del Vino della Vallagarina

| Hotel | >

West- und Südufer
Spiagge Sabbioni und dei Pini, Riva del Garda

| Badestrände | >

Schauderterrasse, Tremosine

| Aussichtsplattform | >

Valle delle Cartiere, Toscolano-Maderno

| Wanderung | >

Isola del Garda

| Palastinsel | >

Parco Archeologico Naturalistico, Manerba

| Ruine | >

Villa Romana, Desenzano

| Archäologische Stätte | >

Das lombardische Hinterland mit Brescia
Torre di San Martino

| Museum | >

Museo Mille Miglia, Brescia

| Automuseum | >

Caffè della Stampa, Brescia

| Bar | >

Rocca d’Anfo, Lago d‘Idro

| Burganlage | >

Lago d’Ampola, Val di Ledro

| Sumpflandschaft | >

Canale di Tenno

| Künstlerkolonie | >

Drei Tage am Gardasee

Erster Tag

Noch halb in den Alpen, aber zur Gänze »Bella Italia«: Torbole 1 ist der perfekte Auftakt für italienische Momente. Ein kurzer Sprung in den See und danach ein Cappuccino auf der wunderbaren Piazza Vittorio Veneto: Der Urlaub hat begonnen! Nur einen Katzensprung weiter liegt Riva del Garda 20, mit seiner hübschen Promenade am See und dem weithin sichtbaren Torre Appolane, dem mächtigen Uhrturm. Auch an Malcesine 2 kann man sich kaum satt sehen. Um den alten Hafen stehen die Häuser idyllisch eng zusammen, darüber wacht die imposante mittelalterliche Rocca mit ihren interessanten Sammlungen. Eine Fahrt mit der Panoramaseilbahn auf den Monte Baldo (>), wo man die Schönheit des Gardasees in der Totale genießen kann, rundet den Tag ab.

Zweiter Tag

Es geht weiter in den Süden. Die Skaligerburg von Torri del Benaco 4, heute ein Museum, lohnt einen Abstecher, bevor es an der Landspitze Punta di San Vigilio 5 vorbei nach Garda 6 geht, mit seiner entzückenden Altstadt venezianischen Gepräges und der langen und breiten Seepromenade. In Garda, oder ein wenig südlich in dem ebenso hübschen Seeort Lazise 8, dessen Lokale für guten Fisch bekannt sind, lässt es sich bestens Rast machen und stärken, bevor man sich nach Verona 11 zum Stadtbummel und Shopping aufmacht. Nach dem ausgiebigen Durchstreifen der Altstadt mit Besichtigung des Doms, der Arena, der Casa di Giulietta und der eleganten Einkaufsstraße Via Mazzini lockt die Einkehr im legendären Caffè Dante (>) an einem der schönsten Plätze Veronas, der Piazza dei Signori. Familien mit kleinen Kindern haben den Vergnügungspark Gardaland (>) oder den Parco Natura Viva (>) als kurzweilige Alternativen zum Ausflug nach Verona.

Dritter Tag

Milde Luft, Palmen, flirrendes Azur: Die sinnlichen Reize des Südens begleiten die Fahrt auf die herrlich gelegene Halbinsel von Sirmione 31, wo es Altstadt, Skaligerfestung und die als Grotten des Catull bekannte römische Ruine einer Villa zu entdecken gilt. Nach einer Rast am alten Hafen von Desenzano 30 kann man sich gut gestärkt nach Gardone Riviera 26 aufmachen. Dort lässt man den Tag in den Parkanlagen des Il Vittoriale degli Italiani oder im Botanischen Garten ausklingen.

3-mal draußen

1 Dem Fluss zum See folgen

Der Fluss Sarca entspringt in den italienischen Alpen und bahnt sich seinen Weg bis zum Gardasee, in den er mündet. Seinem Lauf folgt ein exzellent gepflegter, stets asphaltierter und vom Autoverkehr abgetrennter Radweg, die Ciclabile Basso Sarca, auch Ciclabile Valle dei Laghi genannt. Vom Dorf Sarche beim Lago di Toblino geht es angenehm bergab und vorbei an den stolzen Burgen von Drena und Arco sowie der Steinwüste Morocche di Dro und immer wieder durch Wald, Olivenhaine und Weinfelder. Endstation ist Torbole – oder auch nicht, wenn man auf den Gardasee-Radweg wechselt und am Ufer entlang z.B. bis Riva weiterfährt.

■ Radweg Basso Sarca, Strecke ca. 30 km, siehe >

2 Ganz oben bei den Sternen

26 kurvige Kilometer nördlich von Gargnano grüßt das Bergdorf Magasa. Ein paar Serpentinen höher liegt die mit Almen und Weiden übersäte Hochebene Cima Rest (1200 m). Im Zentrum des Wanderparadieses stehen Häuser mit spitzem Strohdach aus österreichisch-ungarischer Zeit. Einige wurden mit einfachen Schlafplätzen eingerichtet, Buchung gegenüber im Terrassenrestaurant Borgo Cima Rest mit Panoramablick auf den Monte Baldo. Wer höher hinaus will, besuche die Groß und Klein gleichermaßen begeisternde Sternwarte, das Osservatorio Astronomico. Borgo Cima Rest siehe >

■ Osservatorio: Tel. 0365/74 50 60, www.osservatorio-cimarest.it

3 Englischer Garten in italienischem Klima

Im 19. Jh. verwirklichte Graf Albertini hinter seiner Villa in Garda seine Vision eines englischen Gartens: ein künstlich angelegter Park, der jedoch eine idealisierte Natur imitiert. Lange nach dem Tod seines Schöpfers wurde der Garten nun zum ersten Mal der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Wiederherstellung erfolgte ganz im Geiste des Grafen: Waldwege, Grotten, kleine Wasserfälle, ein See, diverse Aussichtspunkte und bewusst komponierte mediterrane Pflanzen erfreuen auch heute noch die Seele.

■ Villa Albertini, Viale San Carlo 16, www.parcodeglialbertini.it, siehe >

Impressionen vom Gardasee

Der Gardasee – Italien von seiner schönsten Seite

Zwischen Alpen und Po-Ebene, zwischen Badespaß und Bergpanorama: Der Gardasee vereint das Beste aus vielen Welten

Idyll pur am kleinen Fischerhafen von Limone, das sonst sehr touristisch ist

»Wie sehr wünschte ich meine Freunde einen Augenblick neben mich, dass sie sich der Aussicht erfreuen könnten, die vor mir liegt.«

Johann Wolfgang von Goethe, als er 1786 den Gardasee erblickte

Der Gardasee ist gewissermaßen das Ur-Italienziel der Deutschen. In den 1960er-Jahren ging es los: Das Geld reichte für das Benzin, die PS des VW-Käfers für den Weg über die Alpen. Anfangs waren die Einheimischen noch überrascht und richteten in aller Eile Campingplätze ein, um die Teutonen mit ihren Zelten zu beherbergen. Längst hat sich die Region auf den nicht abreißenden Ansturm aus dem Norden eingestellt und in Sachen touristischer Infrastruktur einen hohen Standard etabliert: Campingplätze, aber auch Hotels von der einfachen Pension bis zur Luxusresidenz. Auf, an und um den See kann man so ziemlich alles machen, was unter Outdoorsport fällt: Baden, Surfen, Segeln, Klettern, Wandern, Gleitschirmfliegen, Mountainbiken. Zudem empfangen unzählige Restaurants und Cafés die Gäste mit kulinarischen Italoklassikern, aber auch regionaltypischen Spezialitäten, je nachdem, ob man sich im Trentino- (Südtiroler), Venetien- oder Lombardei-Teil des Sees aufhält. Von dieser »Dreifaltigkeit« profitiert auch der Geist: Im Nordosten erwartet die Stadt Trento (Trentino), im Südosten Verona (Venetien) und im Südwesten Brescia (Lombardei) den Besucher mit einer besonders hohen Dichte an kulturellen und architektonischen Attraktionen.

Die Surfer haben rund um Torbole ihr Revier (links) – Die Isola del Garda ist immer einen Besuch wert (rechts)

Uraltes Sehnsuchtsziel

Bereits im 1. Jh.n.Chr. errichtete sich ein römischer Patrizier in Sirmione an der Südspitze des Sees eine luxuriöse Villa, die heutige Promiwohnsitze nahezu blass aussehen lässt. Mitte des 16. Jh. schwärmte der Dichter Agostino di Brenzone von der Punta di San Vigilio als »dem schönsten Ort der Welt«. 1786 nahm Goethe während seiner »Italienischen Reise« gerne einen Umweg in Kauf, um sich die »herrliche Naturwirkung« des Gardasees nicht entgehen zu lassen. 1921 erschuf sich ein weiterer Dichter, Gabriele D’Annunzio, in Gardone Riviera mit dem Vittoriale degli Italiani ein skurriles Domizil. In den 1980er-Jahren fand Künstler André Heller in einem Garten im selben Ort seine Wahlheimat. 1873 hatte Albert von Habsburg mit dem Parco Arciducale in Arco einen ähnlichen gartenförmigen Traum verwirklicht.

Was den »Bènaco« – so der antike Name des Sees – so reizvoll macht, ist nicht zuletzt seine Lage unmittelbar hinter den Alpen. Salopp gesagt muss man nur einmal über die Berge, und schon ist das Wetter wärmer, die Menschen freundlicher, der Wein besser … Der Gardasee schlägt somit eine Brücke zwischen alpiner und mediterraner Welt. Das zeigt sich auch an der Vegetation: In den höheren Lagen sind Edelweiße oder Kastanienbäume anzutreffen, in den flacheren Ölbäume, Weinreben und Hopfenbuchen. Dieser

ambivalente Charakter ist der Grund, warum sich Badegäste und Weinkenner hier ebenso wohlfühlen wie Bergwanderer und Mountainbiker.

Veronas Piazza Brà prunkt mit der römischen Arena und einer breiten Flaniermeile

Die prägnante, lang gezogene Form des Sees rührt von seiner Entstehungsgeschichte her, die er mit den anderen oberitalienischen Seen – der Gardasee ist der größte von ihnen – teilt: In der Eiszeit bedeckten Gletscher die Berge und schürften mit ihrer Bewegung tiefe Täler aus. Als das Eis taute, ließ es genug Wasser in den Tälern zurück, um riesige Seen zu bilden, darunter den 346 m tiefen Gardasee. Nur der Monte Baldo am Nordostufer ragte mit seinen bis zu 2200 m hohen Spitzen aus dem Eis hervor, wodurch sich endemische Pflanzenarten entwickelten. Die Monte-Baldo-Segge und die Baldo-Anemone wachsen ausschließlich hier.

Direkt am Ufer des Sees ist die Touristendichte verständlicherweise am höchsten, reiht sich doch ein Strand an den nächsten und ein hübsches Dorf ans andere. Seit 1931 führt die Via Gardesana fast um den ganzen See, sodass man mit dem Auto aufs Geratewohl losfahren kann und quasi automatisch durch die Ortschaften am Ufer geführt wird. Die »Pampa drum herum« sollte man jedoch keinesfalls unterschätzen: Erstens, weil sich dort weniger Touristen tummeln, zweitens, weil sich von den Anhöhen sensationelle Panoramablicke auf den Gardasee eröffnen und drittens, weil es überraschend viel zu entdecken gibt.

Auf einen Blick

Größte Städte Die Provinzhauptstädte Trento, Verona und Brescia

Einwohnerzahl Rund 170.000 leben unmittelbar am See.

Tourismus Der See zieht Badegäste und Outdoorsportler an, vor allem aus Deutschland, aber auch italienische Wochenendgäste aus den umliegenden Städten.

Religion Überwiegend römisch-katholisch

Verwaltung Der Nordteil gehört zur Region Trentino-Südtirol, das Ostufer zu Venetien, das Westufer zur Lombardei.

Wichtigste Wirtschaftszweige Tourismus steht an erster Stelle, an zweiter die Landwirtschaft, davon vor allem der Wein-, ferner der Olivenanbau.

Meist zitierter Gardesaner Gabriele D’Annunzio, geb. 1863 in Pescara, gest. 1938 in Gardone Riviera, Vorreiter des italienischen Faschismus, aber begnadeter Dichter und Schriftsteller, hinterließ in Gardone das Vittoriale degli Italiani.

Das lieben die Gardesaner Zum Aperitif Spritz im Osten, Pirlo im Westen und alle zusammen die rosafleischige Gardaseeforelle.

Zur Begrüßung sagen sie im Osten »Salve«, im Westen »Bon dì«.

ADAC Quickfinder

Das will ich erleben

Zum Sonnenbaden und Schwimmen muss man am Gardasee wohl niemanden auffordern. Dass kulinarische Spezialitäten aus drei Regionen verkostet werden wollen, ist auch kein großes Geheimnis. Dass es aber in dem Gebiet Thermalquellen, Dinosaurierspuren und einen 100 m hohen Wasserfall gibt, ist wohl nicht jedem Urlauber bewusst. Und das ist noch längst nicht alles: Von Naturerlebnissen und Sportangeboten über Museen und Dorfjuwelen bis zu regionaltypischen Einkaufsmöglichkeiten und spannenden Abenteuern für Kinder ist für nahezu jeden das Passende dabei.

Beeindruckende Landschaften

Der Gardasee vereint so reizvolle Naturerlebnisse wie die endemische Flora auf dem Monte Baldo, die von steilen Felsen gesäumte Bucht von Riva und die gespenstische Schlucht der Cascata del Varone. Und der Lago di Toblino macht seinem »großen Bruder« Konkurrenz.

4 Monte Baldo >

Traumhafte Ausblicke auf den See

17 Lago di Toblino >

Idyllisch gelegener Bergsee im Naturschutzgebiet

20 Bucht von Riva del Garda >

Steil in den See abfallende Felsen

37 Cascata del Varone im Val di Tenno >

100 m hoher Wasserfall

Badespaß

An Dutzenden von Stränden lässt es sich herrlich baden. Manche von ihnen sind jedoch besonders schön, wie die Baia delle Sirene, der Lido Cappuccini und die Strände Spiaggia Sabbioni und Spiaggia dei Pini in Riva.

5 Baia delle Sirene an der Punta di San Vigilio >

Strand mit Schatten spendenden Olivenbäumen

9 Lido Cappuccini in Peschiera del Garda >

Kiesstrand mit allen Annehmlichkeiten

20 Spiagge Sabbioni und dei Pini in Riva del Garda >

Herrliche Liegewiesen und jeglicher Komfort

Sportliche Erkundungen

Aktivurlauber können sich z.B. beim Surfen und Stand-up-Paddeln in Torbole oder am Lago d‘Idro austoben, beim Wandern durch den Parco delle Cascate oder beim Fahrradfahren auf dem Basso-Sarca-Radweg.

1 Lido Blu in Torbole >

Surfcenter mit Kursen und Verleih

12 Parco delle Cascate im Valpolicella >

Wanderung zwischen Schluchten und Wildbächen

18 Radweg Basso Sarca bei Drena >

Radeln entlang des Gardasee-Zuflusses

35 Surfpoint Lago d’Idro >

Surfen, Stehpaddeln, Klettern und mehr

Entspannung

Trotz überbordendem Freizeitangebot kommt man am Gardasee leicht zur Ruhe – etwa beim Thermalbaden in Lazise oder Sirmione oder beim Schlendern durch die exotische Pflanzenwelt des Parco Arciducale, die schon der österreichische Adel zu schätzen wusste.

8 Parco Termale del Garda in Lazise >

Thermalbad mit schöner Gartenanlage

19 Parco Arciducale in Arco >

Park mit adeliger Geschichte

31 Terme di Sirmione Aquaria >

Heilquelle seit Römerzeiten

Bilderbuchdörfer

Auf den Status des schönsten Städtchens an und um den See gibt es viele Anwärter. Torri del Benaco, Valeggio sul Mincio, Limone und Sirmione gehören dank ihrer Lage und ihrer historischen Zentren jedenfalls zu den Favoriten.

4 Torri del Benaco >

Hafenort, umgeben von Olivenhainen

10 Valeggio sul Mincio >

Dorf, in dem die Zeit stillsteht

21 Limone sul Garda >

Häuser, eingeklemmt zwischen Berg und See

31 Sirmione >

Auf einer Landzunge im See

Stattliche Burgen

Das Kastell von Malcesine, die Festungsstadt Peschiera del Garda, das Castel Toblino oder die im Wasser gelegene Burg von Sirmione zeugen von der Pracht alter Zeiten.

2 Castello Scaligero bei Malcesine >

Das Ortsbild prägendes Skaligerkastell

9 Fortezza in Peschiera del Garda >

Festung auf zwei Inseln

17 Castel Toblino bei Lago di Toblino >

Umspielt von Wasser und Vegetation

31 Castello Scaligero in Sirmione >

Faszinierende Wasserburg

Außergewöhnliche Kirchen

Kunsthistorisch Interessierte freuen sich über beeindruckende Sakralbauten jeglicher Epochen, zum Beispiel in Verona, Salò oder Brescia. Im Vallagarina erwartet sie sogar eine steil am Fels gebaute Wallfahrtskirche.

11 San Zeno Maggiore in Verona >

Norditalienische Vorzeige-Romanik

13 Madonna della Corona, Vallagarina >

An eine steile Felswand gebaute Wallfahrtskirche

27 Santa Maria Annunziata in Salò >

Die bedeutendste Kirche am Gardasee

34 La Rotonda in Brescia >

Dom mit außergewöhnlichem kreisrunden Grundriss

Interessante Museen

Das MART in Rovereto zeigt moderne Kunst und ist zugleich selbst ein Kunstwerk, das Museo di Santa Giulia beherbergt in einem Kloster Werke aus 2000 Jahren Brescianer Stadtgeschichte, und das Museo delle Palafitte zeigt, wie sich die Siedler der Bronzezeit mit Pfahlbauten vor Feinden und wilden Tieren schützten.

15 MART in Rovereto >

Sowohl innen als auch außen futuristisch

34 Santa Giulia in Brescia >

Kunst im Kloster

36 Museo delle Palafitte, Val di Ledro >

Pfahlbauten wie aus der Bronzezeit

Gaumenfreuden

Die typischen Leckereien aus Trentino, Venetien und der Lombardei zu probieren gehört selbstverständlich zu einem Besuch am Gardasee. Und erst die speziellen Weine, die ringsum gedeihen.

10 Tortellini in Valeggio sul Mincio >

Vorzeigespezialität sind die »nodi d’amore«

12 Weinprobe im Valpolicella >

Führungen durch Kellereien mit Verkostung

19 »Carne salada« in Arco >

Trentiner Spezialität mit Tradition

Lokaltypisch einkaufen

Kleine Läden in den Orten bieten Verlockendes, etwa mit Liebe zusammengestellte Kaffeemischungen (Omkafè), hochqualitatives Olivenöl (Cooperativa Agricola Possidenti Oliveti) oder die Käsespezialität Bagóss (Bagolino). In vielen Weinkellereien kann man direkt einkaufen.

19 Omkafè in Arco >

Familiengeführte Kaffeerösterei

21 Cooperativa Agricola Possidenti Oliveti in Limone sul Garda >

Olivenöl direkt vom Erzeuger

35 Bagolino am Lago d’Idro >

Heimat des Bagóss-Käse

Kindgerechte Abenteuer

Familien mit Kindern wird es garantiert nicht langweilig. Sie können in Lazise Vergnügungsparks erobern, bei Torri del Benaco klettern, im Vallagarina Dinosaurierspuren entdecken oder im Wasserpark in Lonato herumtollen.

4 Jungle Adventure Park bei Torri del Benaco >

Im Klettergarten durch die Baumwipfel

8 Vergnügungsparks bei Lazise >

Gardaland und weitere Erlebnisparks

13 Cammino dei Dinosauri, Vallagarina >

Echte Dinosaurierspuren

33 Wasserpark La Quiete bei Lonato >

Badelandschaft mit Abenteuerpool

Unterwegs

Allein das Azurblau des Wassers versetzt uns schon in Urlaubsstimmung. Der Gardasee – hier mit der Isola del Garda – bietet alles, was man sich von einem perfekten Italienurlaub erhofft.

Ostufer und Verona

Bei einer Fahrt am Ostufer des Sees entlang erlebt man die ganze Bandbreite zwischen alpinem und mediterranem Flair

Die Brennerautobahn A22, die durch das Etschtal rechts am Gardasee vorbeiführt, macht das gesamte Ostufer zum leicht zugänglichen Ziel für alle von Norden kommenden Gäste. Unmittelbar am Seeufer führt zudem die Via Gardesana entlang. Während am Nordufer bis ca. zur »Mitte« noch die steilen Felswände des Monte-Baldo-Massivs die Landschaft bestimmen, wird die Atmosphäre Richtung Süden stetig mediterraner – Weinreben und Ölbäume bestimmen das Landschaftsbild. In der südöstlich des Sees gelegenen Stadt Verona kann man sich dann ganz dem Kulturgenuss hingeben oder auf italienisch-elegante Art shoppen.

In diesem Kapitel:
1 Torbole >
2 Malcesine >
3 Brenzone sul Garda >
4 Torri del Benaco >
5 Punta di San Vigilio >
6 Garda >
7 Bardolino >
8 Lazise >
9 Peschiera del Garda >
10 Valeggio sul Mincio >
11 Verona  >
Übernachten >
ADAC Top Tipps:
Castello Scaligero, Malcesine

| Burg |

Die vielleicht schönste der markanten Skaligerburgen am See. Die aus dem 13. Jh. stammende Festungsanlage besticht durch ihre Architektur, den großartigen Ausblick über den See von der Aussichtsplattform des Turms und mehrere Museen. >

Punta di San Vigilio

| Halbinsel |

Nicht umsonst wurde die Landzunge als der »schönste Ort der Welt« bezeichnet. Die »San-Vigilio-Spitze« schiebt sich 2 km in den See hinein und bietet mit einem Gebäudekomplex aus alter Villa, Locanda und Kirche das perfekte Idyll. >

Arena di Verona

| Amphitheater |

Das antike Amphitheater ist eine der bekanntesten Freiluftbühnen der Welt und bietet 22.000 Zuschauern bei Opern und Konzerten Platz. >

ADAC Empfehlungen:
Alla Fassa, Brenzone sul Garda

| Restaurant |

Aufgrund der Qualität der schnörkellosen Küche womöglich das beste Fischrestaurant am Ostufer. >

Cantina ZF4, Lazise

| Vinothek |

Weinhandlung einer Winzerfamilie mit Probierkeller aus dem 13. Jh. >

Valeggio sul Mincio

| Dorf |