ADHS - Caterina Gawrilow - E-Book

ADHS E-Book

Caterina Gawrilow

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Beschreibung

Die Autorin gibt einen fundierten Überblick über den aktuellen Forschungsstand zur Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) und beschreibt die drei Kernsymptome Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität. Diagnostik, Verlauf über die Lebensspanne und Behandlungsmöglichkeiten sind weitere Schwerpunkte.

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UTB 3289
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Prof. Dr. Caterina Gawrilow lehrt und forscht am Zentrum für Individuelle Entwicklung und Lernförderung (IDeA) in Frankfurt am Main.
Lektorat / Redaktion im Auftrag des Ernst Reinhardt Verlags: Ulrike Auras, München
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar.
eISBN 978-3-8463-3289-4
© 2009 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München
Dieses Werk einschließlich seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne schriftliche Zustimmung der Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, München, unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen in andere Sprachen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Reihenkonzept und Umschlagentwurf: Alexandra Brand Umschlagumsetzung: Atelier Reichert, Stuttgart
Ernst Reinhardt Verlag, Kemnatenstr. 46, D-80639 München Net: www.reinhardt-verlag.de E-Mail: [email protected]
Diese EPUB-Ausgabe ist zitierfähig. Um dies zu erreichen, ist jeweils der Beginn einer neuen Seite dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenzahl an der Stelle angegeben ist, an der in der gedruckten Ausgabe der Text dieser Seite beginnt. Bei Wörtern, die von einer zur nächsten Seite getrennt wurden, kann diese Seitenzahl mitten in einem Wort stehen. Dies sieht etwas ungewohnt aus, sichert aber die Zitierfähigkeit dieses E-Books.
Inhaltsverzeichnis
TitelImpressumEinführungHauptteil
1 - Was ist ADHS?2 - Was sind Ursachen der ADHS?3 - Was hat Selbstregulation mit ADHS zu tun?4 - Wie entwickelt sich ADHS über die Lebensspanne hinweg?5 - Wie kann ADHS festgestellt werden?6 - Wie kann ADHS behandelt werden?7 - Unterscheidet sich ADHS bei Frauen von ADHS bei Männern?8 - Welche Auswirkungen hat ADHS auf Ausbildung, Studium und Beruf?
AnhangSachregister
Einführung
„Ob der Philipp heute still wohl bei Tische sitzen will?“, heißt es in der berühmten Geschichte „Der Zappelphilipp“ (Hoffmann 1845 / 46).
Schon immer und in allen Kulturen stellen sich Eltern hyperaktiver Kinder Fragen dieser Art, und bereits seit über hundert Jahren beschreiben europäische Kinderärzte Kinder mit ADHS-ähnlichen Symptomen (Still 1920). In den 1970er bzw. 1980er Jahren hat die ADHS unter dem Namen Hyperkinetisches Syndrom der Kindheit bzw. Aufmerksamkeitsdefizitstörung Eingang in die gängigen Diagnosemanuale → ICD (Internationales Klassifikationssystem der Weltgesundheitsorganisation ICD-8 1974) und → DSM (Diagnostisches und Statistisches Handbuch Psychischer Störungen DSM-III 1980) gefunden. Seit den 1990er Jahren wird die Störung als Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung (ADHS) bezeichnet und gilt als eine der häufigsten Störungen des Kindes- und Jugendalters (DSM-IV 1994; ICD-10 1990). Die drei Kernsymptome der ADHS sind:
• Unaufmerksamkeit,
• Hyperaktivität,
• Impulsivität.
Kinder mit ADHS haben demzufolge Probleme sich eine längere Zeit auf nur eine Aufgabe zu konzentrieren, sind leicht durch Reize aus der Umgebung ablenkbar und träumen häufig (Unaufmerksamkeit). Zudem sind sie motorisch überaktiv, zappeln viel, rennen und hüpfen mehr als Kinder ohne ADHS (Hyperaktivität). Kinder mit ADHS können auch häufig nicht abwarten und entscheiden oftmals, ohne über die Konsequenzen nachzudenken (Impulsivität).
Weiterhin zeigen die Betroffenen Schwierigkeiten bei Aufgaben, die → exekutive Funktionen verlangen. Zu exekutiven Funktionen gehören Kontrollmechanismen wie beispielsweise: Planen, Organisation von Arbeitsabläufen, flexibler Aufgabenwechsel oder auch Selbstregulation (d.h. die Fähigkeit, sein eigenes Handeln, Denken und Fühlen zu kontrollieren und zu beeinflussen).
Diese Probleme (Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität, Impulsivität und Defizite in den exekutiven Funktionen) führen oft zu weitgreifenden Schwierigkeiten im Umgang mit Familienmitgliedern oder Gleichaltrigen 8und im Unterricht. Kinder mit ADHS haben demzufolge häufiger Interaktionsprobleme mit ihren Bezugspersonen. Außerdem haben Kinder mit ADHS des Öfteren Probleme, Freundschaften zu Gleichaltrigen zu knüpfen und aufrechtzuerhalten.
Trotz all der beschriebenen Probleme haben Kinder mit ADHS auffallende Stärken: Sie sind kontaktfreudig, neugierig, helfen gern, können witzig und einfallsreich sein, sind begeisterungsfähig, belastbar, selten zimperlich und auch nicht nachtragend (Krowatschek 2004).
Das vorliegende Buch soll helfen, die ADHS und ADHS-Betroffene zu verstehen. Es gibt einen Überblick über die ADHS als Störungsbild und die Ursachen der ADHS. Darüber hinaus wird aktuelle Forschung zu Selbstregulationsfähigkeiten von ADHS-Betroffenen rezipiert und die Entwicklung der ADHS über die Lebensspanne dargestellt. Nach einem Einblick in aktuelle Methoden der Diagnostik wird zum Abschluss vertiefend auf Therapiemöglichkeiten, die Effektivität verschiedener Therapieansätze, die Unterschiede der ADHS bei Frauen und Männern und die Auswirkungen der ADHS in Ausbildung / Studium und Beruf eingegangen.
Die Thematik ist für Studierende der Psychologie, Erziehungswissenschaften, des Lehramtes und angrenzender Bereiche äußerst relevant, da alle Tätigen dieser Berufsgruppen mit ADHS-Kindern, -Jugendlichen oder -Erwachsenen konfrontiert werden. Weiterhin ist der professionelle Umgang mit ADHS-Betroffenen zumeist emotional sehr aufreibend. Darum ist es von Bedeutung, dieses Thema bereits im Studium zu bearbeiten.
Hauptteil
1
Was ist ADHS?
ADHS gilt als eine der häufigsten psychiatrischen Störungen des Kindes- und Jugendalters. Im folgenden Kapitel werden die Symptome und Kennzeichen der ADHS verdeutlicht sowie Störungen, unter denen viele ADHS-Patienten zusätzlich leiden und von denen ADHS abzugrenzen ist, beschrieben. Darüber hinaus wird auf die Häufigkeit von ADHS in der Bevölkerung eingegangen.
Symptome und Kennzeichen der ADHS
Die Kernsymptome der ADHS sind Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität. Unaufmerksamkeit ist dadurch gekennzeichnet, dass das Kind:
• häufig Einzelheiten nicht beachtet oder Flüchtigkeitsfehler bei den Schularbeiten, bei der Arbeit (z. B. Hausarbeit, Bastelarbeiten) oder anderen Tätigkeiten macht,
• oft Schwierigkeiten hat, bei Aufgaben oder beim Spiel längere Zeit die Aufmerksamkeit aufrechtzuerhalten,
• häufig nicht zuzuhören scheint, wenn andere es ansprechen,
• häufig Anweisungen nicht vollständig durchführt und Schularbeiten oder andere Aufgaben nicht zu Ende bringen kann,
• häufig Schwierigkeiten hat, Aufgaben und Aktivitäten zu organisieren,
• sich häufig nur widerwillig mit Aufgaben beschäftigt, die länger andauernde geistige Anstrengung erfordern (wie Mitarbeit im Unterricht oder Hausaufgaben),
• häufig Gegenstände verliert, die für Aufgaben oder Aktivitäten benötigt werden (z.B. Stifte, Turnbeutel, Hausaufgabenheft),
10
• sich oft durch äußere Reize ablenken lässt,
• hinsichtlich Alltagstätigkeiten häufig vergesslich ist.
Von diesen genannten Symptomen der Unaufmerksamkeit müssen mindestens sechs Symptome aufgetreten sein, um Unaufmerksamkeit im Zusammenhang mit einer ADHS zu diagnostizieren (nach → DSM-IV-TR, APA 2008). Hyperaktivität zeigt sich dadurch, dass ein Kind:
• häufig mit Händen oder Füssen zappelt oder auf dem Stuhl herumrutscht,
• in der Klasse oder in anderen Situationen, in denen Sitzenbleiben erwartet wird, häufig aufsteht,
• häufig herumläuft oder exzessiv klettert in Situationen, in denen dies unpassend ist (bei Jugendlichen oder Erwachsenen mit ADHS besteht dann oft lediglich ein subjektives Unruhegefühl),
• häufig Schwierigkeiten hat, ruhig zu spielen oder sich mit Freizeitaktivitäten ruhig zu beschäftigen,
• häufig „auf Achse“ ist oder oftmals handelt, als wäre es „getrieben“,
• häufig übermäßig viel redet.
Impulsivität liegt vor, wenn das Kind:
• häufig mit den Antworten herausplatzt, bevor die Frage zu Ende gestellt ist,
• nur schwer abwarten kann, bis es an der Reihe ist,
• unterbricht und andere häufig stört.
Von diesen genannten Symptomen der Hyperaktivität und Impulsivität müssen insgesamt mindestens sechs Symptome aufgetreten sein um Hyperaktivität/Impulsivität im Zusammenhang mit einer ADHS zu diagnostizieren (nach → DSM-IV-TR). Für die Diagnose einer ADHS müssen darüber hinaus folgende weitere Kriterien erfüllt sein:
• Die Kernsymptome müssen seit sechs Monaten und in mindestens zwei Lebensbereichen (z. B. zu Hause, in der Schule, im Umgang mit Gleichaltrigen) bestehen,
• sie müssen vor dem Alter von sieben (nach → DSM-IV-TR) bzw. sechs Jahren (nach → ICD-10-GM) das erste Mal aufgetreten sein,
• sie müssen inadäquat bezüglich der Entwicklungsstufe des Kindes sein und 11
Abb. 1: ADHS-Diagnosen nach DSM-IV-TR (APA 2008)
• signifikante Beeinträchtigungen im sozialen und schulischen Bereich nach sich ziehen.
Das Diagnostische und Statistische Handbuch Psychischer Störungen (→ DSM-IV-TR) beschreibt drei Subtypen der ADHS:
• den ADHS-Mischtypus, der vorliegt wenn die Kriterien der Unaufmerksamkeit und der Hyperaktivität-Impulsivität während der letzten sechs Monate erfüllt sind,
• den ADHS vorwiegend unaufmerksamen Typus, wenn die Kriterien der Unaufmerksamkeit, aber nicht die der Hyperaktivität-Impulsivität während der letzten sechs Monate erfüllt sind,
• den ADHS vorwiegend hyperaktiv-impulsiven Typus, der vorliegt, wenn die Kriterien der Hyperaktivität-Impulsivität, aber nicht die Kriterien der Unaufmerksamkeit während der letzten sechs Monate erfüllt sind.
Für diese Unterteilung in drei ADHS-Subtypen konnten empirische Belege gefunden werden. Das Internationale Klassifikationssystem der Weltgesundheitsorganisation (→ ICD-10-GM, WHO 2009) unterscheidet bezüglich des Hyperkinetischen Syndroms: 12
• die einfache Aufmerksamkeits- und Aktivitätsstörung und
• die hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens.
Beide Störungen beinhalten sowohl Aufmerksamkeitsstörungen, als auch Auffälligkeiten bezüglich der Hyperaktivität-Impulsivität. Kinder, die nur an einer Aufmerksamkeitsstörung leiden, können nach dem → ICD-10-GM als unter einer Aufmerksamkeitsstörung ohne Hyperaktivität leidend diagnostiziert werden. Ein Überblick über die unterschiedlichen Herangehensweisen an eine ADHS-Diagnose des → DSM-IV-TR und → ICD-10-GM findet sich in Abbildung 1 bzw. Abbildung 2.
Zu den weiteren, häufigsten Kennzeichen der ADHS gehören akademisches Underachievement, Non-Compliance und Aggressionen sowie Schwierigkeiten im Umgang mit → Peers.
Definition
Als akademisches Underachievement wird Minderleistung (z.B. in den Hauptfächern) trotz durchschnittlicher oder überdurchschnittlicher Intelligenz bezeichnet. Das heißt, die betroffenen Kinder zeigen Leistungen unter dem Niveau, welches man bei ihrer gegebenen Intelligenz erwarten würde.
Definition
Der Begriff Non-Compliance bezeichnet das Nicht-Befolgen von Anweisungen von Eltern und / oder Lehrern.
Lehrer und Eltern berichten oft, dass Kinder mit ADHS im Vergleich zu ihren Klassenkameraden ohne ADHS schlechtere Schulleistungen zeigen (Frazier et al. 2007). Das rührt daher, dass Kinder mit ADHS sich dem Unterricht weniger konzentriert zuwenden und dies sowohl in Phasen der Instruktion durch den Lehrer als auch in Phasen der Stillarbeit. Kinder mit ADHS beschäftigen sich also weniger mit den schulischen Aufgaben und dem schulischen Material als ihre Mitschüler ohne ADHS. Schließlich zeigen Kinder mit ADHS häufiger chronischen akademischen Misserfolg (z. B. schlechte Noten, Schulabbruch) als Kinder ohne ADHS (Barry et al. 2002).
Der Zusammenhang von ADHS und Aggressionen ist in der Literatur gut belegt. Die Schwierigkeiten, die diesbezüglich am häufigsten mit der ADHS verbunden sind, sind Nichtbefolgen von Regeln (Non-Compliance), welche durch Autoritäten (z. B. Lehrer) aufgestellt wurden, eine 13problematische Stimmungskontrolle (z. B. sichtbar durch häufigen Stimmungswechsel und Launenhaftigkeit), Streitsüchtigkeit und verbale Feindseligkeit. Demzufolge überrascht es nicht, dass eine der häufigsten → komorbiden Störungen der ADHS die → oppositionelle Verhaltensstörung ist. Ernsthaftere antisoziale Verhaltensweisen zeigen ca.25 % der Kinder mit ADHS: Dazu gehören Diebstahl, körperliche Aggressionen und Schulschwänzen. Kinder, die ADHS und Aggressionen zeigen, weisen ein größeres Risiko auf, interpersonelle Konflikte mit den Eltern, Geschwistern, Lehrern und Mitschülern hervorzurufen als Kinder, die nur unter ADHS leiden. Beispielsweise berichten Lehrer über erhöhten eigenen, d.h. selbst wahrgenommenen, Stress im Umgang mit ADHS-Kindern, die gleichzeitig aggressive Verhaltensweisen zeigen.
Abb. 2: ADHS-Diagnosen nach ICD-10-GM (WHO 2009)
Für viele Kinder mit ADHS gestaltet es sich als äußerst schwierig, Freundschaften mit ihren Klassenkameraden zu knüpfen und aufrechtzuerhalten. Kinder mit ADHS und vor allem die Kinder, die zusätzlich 14aggressive Verhaltensweisen zeigen, werden von den Gleichaltrigen oft abgelehnt. Zudem zeigen ADHS-Kinder häufig soziale Funktionsstörungen, d.h., sie verhalten sich im sozialen Kontext (z.B. im Klassenzimmer) nicht altersentsprechend, sondern wie jüngere Kinder. Weiterhin gibt es Befunde, die dafür sprechen, dass Kinder mit ADHS sich häufig an der Peripherie des sozialen Netzwerks aufhalten und aus diesem Grund gemeinsam mit auffälligen Kindern (z.B. Kindern, die → Störungen des Sozialverhaltens zeigen) „herumhängen“, was das Auftreten von Verhaltensstörungen noch verstärkt. Abbildung 3 verdeutlicht die Affinität von ADHS-Kindern mit auffälligen Personen.
Abb. 3: ADHS-Kinder halten sich oft in der Peripherie des sozialen Netzwerkes auf (Ramsland /Konstantinov 2007; © 2007 Boje Verlag GmbH, Köln)
15
Komorbide Störungen
Bis zu ⅔ der Kinder mit ADHS weisen neben den Kernsymptomen für diese Störung noch weitere Störungen auf. Die Häufigkeit → komorbider Störungen bei Kindern mit ADHS verteilt sich wie folgt:
• →oppositionelle Störung des Sozialverhaltens: 50 %
• →Störungen des Sozialverhaltens: 30–50 %
• →affektive Störungen: 10–40%
• Angststörungen: 20–25 %
• Lernstörungen, Teilleistungsschwächen: 10–25%
• →Tic-Störungen, → Tourette Syndrom: bis zu 30 %