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Lia eine junge Frau steht mitten im Leben. An einem Abend, findet sie beim Geschäftsessen von ihrem Stiefvater heraus, das eben dieser und seine Kinder Dämonen sind. Sein Chef niemand anderes, als der gefallene Erzengel Mercurin. Lia kann als einzige Engelsflügel sehen und wird aufgrund ihres natürlichen Talents und der entfachten Neugier Mercurins auf die Akademie der Dämonen angenommen. Ein Abenteuer hinter der ihr bekannten Welt beginnt. Wird sie sich behaupten können und Respekt gewinnen? Welches Geheimnis hat Mercurin, warum hasst er Menschen so sehr? Welche Wesen lernt Lia auf und in der Welt von Akshara noch kennen? Und die größte Frage, warum sieht sie Engelsflügel?
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Seitenzahl: 245
Veröffentlichungsjahr: 2019
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Vorwort
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Alle Figuren sind frei Erfunden.
Ich bedanke mich bei meiner Familie und bei meinen Freunden für die Inspiration.
Dies ist der Anfang einer Trilogie. Taucht mit ein in die Welt der Edeldämonen und Engel. Taucht in eine Welt ein, die unsere mit einer ganz anderen verbindet.
Akshara, unzerstörbar. Doch kann etwas wirklich unzerstörbar sein?
Mein Name ist Lia. Ich bin ein ganz normales Mädchen. Ich lebte bisher ein fast normales Leben. Doch an diesem Abend sollte sich das ändern.
„Lia kommst du endlich?“ rief mich meine Mum. „Ja. Bin jetzt fertig.“ Im meinem schönsten Outfit, einem schwarzen langen Cocktailkleid und gemütlichen aber eleganten Schuhen kam ich die Treppe hinunter. „Warum ist dieses Geschäftstreffen für Brian nochmal so wichtig?“ seufzte ich und wurde direkt von meinem Stiefbruder Maks angestoßen: „Sag mal hörst du eigentlich nie zu? Es ist das wichtigste Treffen, weil wir Dad’s Boss besuchen werden.“ „Genau, Dad sein ober wichtiger Boss empfängt uns heute, er ist super reich und ein heißer Typ aber vor allem ist er mächtig.“ Fügte die eine meiner Zwillingsstiefschwestern Mia hinzu „Und er hat wenig Geduld. Vor allem mit Mädchen wie dir.
Lia besonders heute erwarte ich von dir gutes Benehmen. Du sagst nur dann was, wenn du angesprochen wirst. Hast du verstanden?“ Brian stemmte seine muskulösen Arme die von einem Hemd und Jackett bedeckt waren, gegen seine Hüften und sah mich warnend an. Ich nickte: „Ja ich werde mich benehmen.“ Antwortete ich ein wenig kleinlaut. Ich hatte vor Brian Angst. Schon seit dem er mit meiner Mum zusammen war. Er ließ seine Wut immer an mir aus, daher würde ich niemals ein Widerwort gegen ihn verwenden.
„Mai, mein Schatz bist du fertig?“ rief er nun mit einer sanften wohlwollenden Stimme die Treppe hinauf. Meine andere Stiefschwester, die genau wie ihr Zwilling Mia aussah kam nun die Treppe hinunter, Nine lief neben ihr her: „Schau nur Daddy wie hübsch Mai ist.“ Rief er stolz und stellte sich stolz neben Brian. Dieser sagte: „Oh ja das ist sie. Und du weißt auch was heute deine besondere Aufgabe ist meine hübsche?“ Mai lächelte charmant: „Natürlich. Ich werde deinen Boss um den Finger wickeln. Er ist auf der Suche nach der Richtigen an seiner Seite. Das schon lange. Und ich werde heute meine Chance nutzen.“ Brian nickte zufrieden. Ich seufzte leise, das glich einer TV-Soap. Wir verließen das Haus und stiegen in eine Limousine, die von Brians Boss für uns gechartert wurde. Eins musste man dem mysteriösen Boss von Brian lassen, er geizte mit seinem Geld nicht.
Nach 45 Minuten fahrt fuhren wir auf eine riesige Einfahrt. Sie war so riesig dass es eine weitere Stunde dauerte bis wir bei der Haustüre halten konnten. Wir stiegen aus. Ich staunte, vor uns war ein riesiges Haus. Ja man könnte Festung dazu sagen. Sie war aus massiven Mauersteinen erbaut und hatte ein altertümliches Flair. Riesige Fenster waren zu sehen und hier und da Balkone.
Die Haustür war aus massivem Holz und ich wette, ein drei Meter Mann würde ohne Probleme hindurch marschieren. Die Einfahrt war von schönster Natur. Blumen, Büsche, Bäume. Das einzige von Menschenhand gebaute war diese Festung und die Straße die hinauf führte. „Atemberaubend oder?“ Flüsterte mir eine warme Stimme in mein Ohr. „Ja.“ Murmelte ich und wollte mich zu dem Besitzer der Stimme drehen, doch da stand niemand mehr. Ich musste mich verhört haben. In diesem Moment öffnete sich die Tür, man konnte ein leichtes knarzen von dem Holz der Tür vernehmen. Ein Butler und eine Bedienstete standen in der Tür und verbeugten sich: „Bitte treten Sie doch ein, Herrschaften.“ Wir betraten die Festung und von innen schien sie noch größer zu sein. Innen war eine riesige Eingangshalle, geschmückt mit altertümlichen Gemälden. Die Eingangshalle mündete an einer riesigen Treppe gerade aus. An den Seiten jeweils eine Tür. Der Butler deutete auf die Treppe und sprach freundlich: „Bitte folgen Sie mir. Ich werde Sie in den Speisesaal führen.“ Er ging voraus und wir hinterher. Ich natürlich zum Schluss. Doch das war mir egal. Ich bekam die Regeln, wie man sich gegenüber dem Boss von Brian verhält nicht mit, ich war zu sehr damit beschäftigt jede Ecke mit meinen Augen zu erkundschaften. Ich war wirklich begeistert.
Schließlich betraten wir einen großen Saal, der Speisesaal, das konnte man gut erkennen, da in seiner Mitte eine riesige Tafel stand. An diesem Tisch aus Eichenholz mit silberner Platte würden bestimmt 50 Leute sitzen können. Aber er war für zehn Leute gedeckt worden. Der Raum wurde erleuchtet durch einen riesigen Kronleuchter der von der Decke hang und von riesigen Fenstern die einen Blick in den Garten des Hauses zuließen. „Bitte setzen Sie sich Herrschaften.“
Sagte nun der Butler und führte uns zu den Plätzen. Jeder bekam einen Platz von dem netten Butler zugeordnet. Der Stuhl der vor Kopf war blieb noch frei, da würde wohl der Boss sich hinsetzen. Der Stuhl war prunkvoll geschmückt und leuchtete im Licht golden und er war riesen groß ich würde wohl drei oder viermal hineinpassen. Brian und meine Mutter Susann wurden auf dessen rechte Seite gesetzt, allerdings zwei Stühle weiter. Neben meiner Mutter wurde Maks hingesetzt. Ihm gegenüber der Platz blieb frei. Gegenüber von meiner Mutter setzte sich Nine. Daneben Mia und Mai und schließlich ich links neben dem Stuhl vor Kopf ausgesehen. Brian räusperte sich: „Mister, könnten Sie meine Töchter bitte anders setzen, damit Mai neben Meister Mercurin sitzt?“ Der Butler sah ihn an: „Nein. Denn diese Sitzpositionen wurden vom Meister höchstpersönlich zugeordnet.“ Damit verließ er den Raum. Brian seufzte: „Na gut Mai, dann wirst du dich von der Position aus an ihn ranmachen.
Lia von dir erwarte ich bestes Benehmen.“
Gerade beendete er seinen Satz da öffnete sich die Tür auf der östlich liegenden Seite des Raumes. Also gegenüber der Tür durch der wir gekommen sind. Zwei Leute betraten den Raum.
Ohne ein Wort zu sagen setzen sie sich auf ihre Plätze neben Brian. Der nun mir gegenüber saß, war ein großgebauter Mann. Unter seiner feinen Seidenkleidung konnte man gut seine Muskeln erkennen. Er hatte silberne Augen und sein Haar war schwarz, schien aber im Licht leicht silbern. Was mir aber noch mehr auffiel waren seine Flügel, sie waren pechschwarz. Ich sah zu meiner Familie, ihnen schien das nicht auf zu fallen.
Oder sie würden es ignorieren. Ich sah wieder zu ihm. Ob das eine komische Verkleidung sein sollte? Wer weiß. Aber sie sahen so echt aus.
Aber Engel mit schwarzen Flügeln? Nein. Brians Boss konnte unter keinen Umständen zu Engeln gehören. „Mein Name ist Loh. Ich bin der Stellvertreter von Meister Mercurin. Es freut mich Sie alle kennenzulernen, Familie von Brian.“
Sein Sitznachbar ein eher zierlich gebauter Mann mit Schulterlangen braunen Haaren und in etwa so groß wie ich, mit grasgrünen Augen sah zu ihm und nickte und sagte: „Genau. Mein Name ist Kevala. Ich bin Lohs Assistent.“ Er lächelte grade zu stolz. Seine Stimme klang sanft und zart. Eine angenehme Stimme. Er besaß keine Flügel, dennoch hatte Kevala eine eigenartige Aura die er ausstrahlte. Warum ich diese spürte konnte ich mir nicht erklären.
Plötzlich öffnete sich einer der Fenster, die Lichter des Kronleuchters erloschen, der Wind brauste um mein Gesicht und war eisig kalt. Ich bekam eine riesige Gänsehaut. Dann war der Wind weg, das Fenster wieder zu und das Licht des Kronleuchters fing wieder an zu leuchten. Ich erschrak leicht, auf dem Stuhl rechts neben mir, dem riesigen prunkvollen Stuhl am Kopf Ende der langen Tafel saß nun jemand. Ein gut gebauter Mann, seine Kleidung schwarz wie die Nacht und aus edler Seide. Sein Gesichtsausdruck war ernst und seine Augen leuchteten blausilber und er hatte Flügel auf dem Rücken. Größer als die von Loh. Und sie waren mehr grau als schwarz. Seine Aura ließ mir das Blut in den Adern gefrieren, gleichzeitig fühlte ich mich sicher. Eine seltsame Kombination. „Willkommen in meiner Festung Brian. Auch euch jungen Leute heiße ich herzlich willkommen. Mein Name ist Mercurin. Ihr dürft mich lediglich mit Master Mercurin ansprechen.
Meister Loh und Meister Kevala kennt ihr bereits. Nun gut, dann lasst uns zunächst mal Speisen und bitte sagt mir doch wie ihr heißt und euer Alter.“ Meine Mutter fing an: „Mein Name ist Susann ich bin die Frau von Brian. Ich bin 36 Jahre alt.“ Mercurin nickte: „Freut mich Sie kennenzulernen.“ Der erste Gang wurde serviert.
Eine gut schmeckende Suppe. „Mein Name ist Maks. Ich bin der Sohn von Brian und ich bin 25 Jahre alt.“ Mercurin nickte nur und aß genüsslich seine Suppe. Er aß sie sehr vornehm. „Mein Name ist Nine ich bin der Sohn von Susann und Brian. Ich bin 15 Jahre alt.“ Nine grinste und Mercurin lächelte ihm zu, ehe er wieder ernst wurde und zu Mai und Mia sah. Der erste Gang war mittlerweile vorbei und wurde abgeräumt.
„Mein Name ist Mia ich bin 22 Jahre alt.“ „Und ich bin Mai ich bin auch 22 Jahre alt.“ Mai lächelte verführerisch Mercurin an, er zog seine Augenbraue skeptisch hoch: „Ah ja Zwillinge. Mai richtig? Bitte schau mich nicht so an. Das lässt dich billig ausschauen.“ Mai´s lächeln stockte sofort. Ich musste kichern. Ich konnte nicht anders: „Lia!“ zischte Brian über den Tisch und ich wurde sofort still: „Entschuldigung. Mein Name ist Lia ich bin die Tochter von Susann und 20 Jahre alt.“ Ich spürte die Blicke von Mercurin, Loh und Kevala auf mir. Mercurin musterte mich kurz dann sah er zu Brian: „Nicht genug das du deine Menschentochter anschleppst, sie ist ja fast noch ein Kind! Du kennst die Regeln.“ Brian machte eine beschwichtigende Bewegung mit den Händen: „Ich weiß. Aber Master Mercurin sie ist bereit dafür. Außerdem hat sie meine Kinder an ihrer Seite. Bitte testen Sie sie zumindest.“ Ich war verwirrt: „Testen?“ „Du weißt also nicht wofür du hier bist?“ fragte Loh mich, ich sah zu ihm und schüttelte den Kopf:
„Ich dachte das sei an Geschäftsessen von Brian.“ „So ein Geschäftsessen ist das nicht. Es ist eher ein Aufnahme Test für dich und deine Stiefgeschwister für Akshara. Aber lasst uns zunächst zu Ende Speisen. Dann wird dir alles erklärt.“
Wir speisten weiter. Während wir die Speisen von einer so guten Qualität, wie ich sie noch nie schmecken durfte, zu uns nahmen erzählte Brian stolz von den Talenten seiner Kinder. Natürlich mit Ausnahme von mir. Er prahlte: „Maks konnte schon mit 10 Jahren seine besondere Kraft einsetzen. Mai und Mia sind so wunderschön das sie nicht mal diese Kraft die sie besitzen benötigen würden.“ Mercurin schaute ihn gelangweilt an: „Wie mächtig sie sind, das entscheide immer noch ich und alle Meister von Akshara. Und was ist mit Lia? Was macht sie besonders?“ Ich sah zu Mercurin, er sah mich den ganzen Abend nicht mal aus dem Augenwinkel an. Er schien mich zu verachten.
Loh sah mich zwar immer mal an, aber sprach auch nicht mit mir. Kevala tat es ihm jedes Mal gleich. „Ach Lia. Naja sie kann... Sie kann sich aus der Schlinge ziehen. Ehrlich gesagt ist sie das schwarze Schaf meiner bezaubernden Familie.
Nicht einmal Susann wollte sie damals bekommen. Aber sie hat es bisher bei uns ausgehalten. Naja was blieb ihr auch anderes übrig. Aber wenn sie auf Akshara aufgenommen werden würde, könnte sie sich verbessern. Sie könnte zu einer besseren Stieftochter und Schwester werden. Stärker, schneller. Es ist eher der Versuch denn mit jeder Sekunde die ich mit ihr verbringe verachte ich sie mehr. Schauen Sie sie doch mal an.“ Brian pausierte. Alle sahen zu mir. Es war mir unangenehm, also schaute ich weg: „Sehen Sie, sie schaut weg. Keine guten Manieren. Und das schlimmste, sie hatte als kleines Kind eine blühende Fantasie, dies wird wohl ihren Verstand geraubt haben. Sie kann kaum lesen und rechnen. Sie ist…“ Mir standen Tränen in den Augen. Ich stand auf und sprach:
„Ich bin einfach das schwarze Schaf.
Entschuldigen Sie mich bitte, aber ich brauche frische Luft.“ Ich wollte den Raum verlassen, und weil ich Mercurins Flügel nicht berühren wollte machte ich einen großen Bogen drum herum. Ich ging auf den Balkon zu dem einer der Fenstertüren führte. Ich lehnte mich erschöpft ans Geländer und wischte mir schnell meine Tränen weg. Ich bekam nicht mit was sie drinnen sprachen. „Das war ja nicht nett von deiner Familie.“ Mercurin stand neben mir. Ich sah zu ihm: „Familie kann man sich eben nicht aussuchen.“ Er schaute in die Dunkelheit: „Siehst du da unten den Weg. Er ist gepflastert aber nur bis zu dem Wald, dann ist es ein Feldweg. Dieser Weg führt nach Akshara.“ Ich sah zu dem Weg:
„Was ist Akshara?“ Mercurin lächelte flüchtig:
„Akshara ist die Akademie in der ich Dämonen ausbilde für meine Armee.“ Ich sah zu ihm:
„Dämonen?“ Er nickte: „Ja. Die Geschöpfe des Schattens. Wusstest du nicht das dein Stiefvater Brian ein Edeldämon ist?“ Ich schüttelte den Kopf: „Edeldämon?“ Mercurin räusperte sich:
„Naja falls du auf Akshara angenommen wirst, wirst du erfahren was Edeldämonen sind, aber auch was Niderdämonen sind.“ Ich sah wieder zu dem Weg: „Ich werde sowieso nicht aufgenommen.“ Seufzte ich. Mercurin drehte mir den Rücken zu: „Das kannst du nicht wissen wenn du es nicht versuchst. Komm, gleich ist die Aufnahmeprüfung.“
Ich folgte ihn raus aus dem Speisesaal in einen großen Korridor voller Gemälde. Wir liefen ihn bis zum Ende entlang und gingen durch eine Tür in einen noch größeren Raum. Viele Waffen lagen auf Tischen. Die anderen waren schon dort: „Ich versteh es nicht warum darf ich erst jetzt aufgenommen werden?“ Maks hatte wohl schon den Test bestanden. Er war verschwitzt aber glücklich. Loh sah ihn an: „Nun ja Männer dürfen erst ab dem Alter von 25 Jahren aufgenommen werden, denn dann sind sie wirklich erwachsen. Frauen sind oft früher erwachsen. Eigentlich erst ab 22 Jahren. Aber da deine Stiefschwester auch grad da ist, darf sie es jetzt schon versuchen. Allerdings ist sie ein Mensch. Die Chancen stehen also nicht gut.“ Ich seufzte. „Gut. Mai und Mia sind dran. Loh du testest Mai und ich Mia.“
Ich dachte sie würden Waffen aussuchen doch falsch gedacht. Loh fing an mit Mai zu kämpfen ohne Waffen. Er versuchte sie zu schlagen doch sie verteidigte sich gut. Zwischen Mercurin und Mia war es genauso. Obwohl ich mich nicht auskannte sah ich, dass sowohl Mercurin und Loh nicht ihre volle Kraft einsetzten. Der Kampf dauerte zehn Minuten. Mai und Mia waren außer Atem: „Fürs erste aufgenommen. Doch ihr solltet trainieren.“ Sagte Mercurin der nicht mal ein bisschen außer Atem war. Dann sah er zu mir: „Du bist dran Lia. Jetzt weißt du worum es geht. Die Waffen dürfen nach fünf Minuten wenn du sie brauchst benutzt werden. Und du kannst den ganzen Raum benutzen, oder auch nach draußen laufen wenn du Angst hast und weiter kämpfen.“ Er lächelte: „Bei dir werde ich meine Dämonenkraft nicht einsetzen, aber ich werde mich nicht zurücknehmen.“ Ich nickte.
Mein Herz raste. Ich dachte es würde jeden Moment aus meiner Brust springen. Dann ging es los. Mercurin versuchte mich anzugreifen, doch ich wich immer wieder aus. Ich war überrascht über meine Wendigkeit. Er scheinbar auch, denn seine Schnelligkeit und Kraft nahm spürbar zu.
Dann versuchte ich einen Gegenangriff. Ich holte mit meiner rechten Hand aus und schlug zu.
Doch er war weg. Ich hab gegen die Wand geschlagen. Meine Hand schmerzte. Dann spürte ich sein Atem in meinem Nacken: „Du bist gut.
Aber bist du auch gut genug?“ Ich drehte mich um Mercurin stand direkt vor mir. Wir waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt, an seinen Seiten versperrten mir seine Flügel den Weg. Ich sah in seine silberblauen Augen: „In einem echten Kampf wärst du jetzt Tot, was machst du jetzt?“ fragte er und wartete ab. Ich sah mich um. Mein Körper zitterte leicht, das Adrenalin in meinem Blut ließ mich meinen Schmerz in der Hand vergessen. Dann der Ausweg. Ich versetzte ihm einen kräftigen Tritt in seinen Schritt und er zuckte keuchend zusammen. Ich hatte nur wenig Zeit und lief an ihm vorbei hinter ihm, atmete ich kurz, aber tief durch und schmiss mich auf ihn Huckepack. Ich umklammerte ihn wie ein Äffchen mit meinen Beinen und packte so fest ich konnte in seine Flügel. Sie fühlten sich an wie tausende Federn, jede stark und doch weich. „Die harte Tour.“
Keuchte er und sprang mit mir durch eine Fensterscheibe nach draußen. Ich schrie auf und dachte das sei mein Ende. Doch er landete mit mir auf dem Rücken elegant im Garten. Erst jetzt sah ich, dass auf der östlichen Seite ein Hang steil abwärts ging. Diese Schlucht trennte uns von der Auffahrt beim Haupteingang. Er griff nach seinem Schwert an seiner rechten Seite, welches ich jetzt erst sah. Der Griff war pechschwarz, genau wie die Scheide. Doch ich sah auch auf seiner linken Seite den Griff eines kleineren Dolches, ohne nach zu denken zog ich diesen, dies nutzte Mercurin um mich von seinem Rücken zu schmeißen und sich mir entgegen zu stellen. Mit zitternden Händen erhob ich den von ihm stibitzten Dolch und stand auf. Unser Publikum, meine Familie, Loh und Kevala waren uns hinterher gekommen. „Nein!“ Schrie auf einmal Mai auf: „Du nimmst ihn mir nicht weg!“
Mercurin und ich passten in dem Moment nicht auf und Mai stieß mich den Hang hinunter. Ich fiel. Ich fing nicht an zu schreien. Ich kniff meine Augen zu und war bereit zu sterben. Die Rufe hörte ich nur gedämpft. Der Hang war so steil, das ich nicht gegen seine Felsen prallen würde.
Nur ein freier Fall. Als ich dachte ich würde jeden Moment aufprallen spürte ich, wie sich zwei Arme um mich schlangen: „Ich hab dich.“ Ich öffnete die Augen. Mercurin war mir hinter her geflogen und hatte mich nun in seinen Armen.
Seine Hände vor meinem Bauch fest zusammen verbunden, er würde mich nicht los lassen. Ich sah über meine Schulter zu ihm hoch, er sah kurz zu mir. Ich sah einmal zu jeder Seite, seine Flügel waren wirklich riesig. Er flog mit mir den Hang hinauf und stellte mich auf den sicheren Boden zurück. Dann stellte er sich neben mich: „Lia du wirst auf Akshara aufgenommen. Du hast ein großes Kampftalent. Außerdem kannst du etwas sehen, was selbst deine Familie nicht sehen kann. Nur sag mir eines, siehst du die von Loh auch?“ Er wehte mir kurz eine Brise mit seinem einem Flügel zu und ich verstand was er meinte:
„Ja ich sehe sie.“ Loh sah überrascht zu uns: „Sie sieht meine Flügel? Das ist unglaublich.“
Mercurin nickte: „Sie ist etwas Besonderes. Als erster Mensch auf Akshara wird sie es schwer haben. Ich möchte das du zu den anderen Meistern von Akshara gehst und ihnen berichtest Kevala.“ Kevala verbeugte sich kurz: „Natürlich Master Mercurin.“ Kevala verschwand in einer schwarzen nach Schwefel riechenden Wolke.
„Ich erwarte deine Kinder ab dem kommenden Montag auf Akshara.“ Teilte Mercurin Brian mit:
„Loh bring sie zum Ausgang und mach dich dann wieder auf den Weg nach Akshara. Wir bereden uns später.“ Loh nickte: „Natürlich Mercurin.“
Es dauerte nicht lang und der Montag war da. Anders als erwartet waren wir nicht die einzigen neuen die nach Akshara kamen. Im Garten der Festung von Mercurin standen zehn Kutschen.
Meine Geschwister und ich passten zu viert rein.
Also waren wir insgesamt vierzig Neulinge. Die Kutschen setzten sich in Bewegung. Wir kamen auf den Waldweg und je weiter wir fuhren umso dichter wurde der Wald. Man konnte die Tiere des Waldes hören sonst nichts. Es war strahlender Sonnenschein und das Licht tauchte den Wald in ein sanftes grün. Ich sah aus dem Fenster der Kutsche und war etwas angespannt.
Ich war nervös was mich wohl erwarten würde auf Akshara. „Sobald wir angekommen sind, sind wir wie Fremde, Lia. Wir wollen nichts mit dir zu tun haben.“ Sagte Maks und die beiden Zwillinge nickten zustimmend. Ich sah ihn an: „Ist ja nicht so als wäre ich scharf darauf. Ihr werdet mich nicht einmal bemerken.“ Auf der restlichen Fahrt waren wir still. Die drei schienen auch nervös zu sein. Aber auf einer anderen Art. Ich konnte es nicht beschreiben, aber sie waren aufgeregt.
Nach einiger Zeit verließen wir wieder den Wald und landeten auf einer riesigen Lichtung.
Drumherum Wald. Mitten auf dieser Lichtung ein Haus. Es war nicht sonderlich groß, es wurde von einem Zaun umrandet. Der Zaun war lang, ich konnte nicht mal bis zur nächsten Ecke davon schauen. Wir stiegen aus der stehenden Kutsche aus und betraten, genau wie die anderen das Gebäude. Von innen war das Haus geradezu riesig. Ein breiter langer Korridor lag vor uns mit zehn Türen auf jeder Seite. Gerade aus eine große Gläserne Tür durch die man nach draußen schauen konnte.
„Willkommen.“ Mit einer eleganten Bewegung tauchte Loh auf. Er lächelte zufrieden und begutachtete uns: „Keine Angst. So ruhig ist es nur selten hier. Also gut. Links von mir die Treppe führt zu den Schlafsälen. Vor der jeweiligen Tür steht euer Name. Ihr dürft die Schlafsäle so einrichten wie ihr wollt. Sie sind an einem Apartment angeschlossen mit Küche und Wohnraum. Auf jeder Ebene gibt es einen Gruppenwaschraum. Den teilt ihr euch bitte. Die Treppe auf der rechten Seite führt zu einigen der Trainingsräume, ihr könnt sie nicht verfehlen.
Hinter der Glastür geht es zum Außengelände folgt mir bitte.“ Er drehte sich um und ging Richtung Glastür, wir folgten ihm. Wir versammelten uns draußen. Um uns rum waren etliche Leute versammelt: „Das sind eure neuen Mitschüler. Bitte begegnet ihnen mit Respekt, denn sie sind schon weitaus länger hier als ihr und demnächst voll ausgebildete Streitkräfte. Sie werden lediglich das kommende Jahr noch hier verweilen. Zusammen mit ihnen und den anderen Meistern werden wir herausfinden wer es wirklich wert ist Teil unserer Gemeinschaft zu werden.“ Stellte uns Loh kurz den anderen vor.
Es gab keine Kleiderordnung, dennoch waren alle dunkel angezogen. Sie standen stramm und niemand würde sich widersetzen. „Naja wer es nicht schaffen wird ist wohl klar.“ Hörte ich flüsternd hinter mir. Maks sagte es zu seinem Nebenmann. Ich seufzte das ich ein Mensch bin, würde wohl jeder ganz schnell erfahren.
„Jeder ist hier auf sich allein gestellt.“ Mercurin landete neben Loh. Die älteren Schüler verbeugten sich. Er lief elegant auf uns zu: „Dies ist kein Ort um Freundschaften zu schließen. Ihr könnt euch Verbündete suchen, doch eure Loyalität gebührt nur mir. Ihr seid allesamt Rivalen, das solltet ihr wissen. Was ich aber nicht dulde ist Feindseligkeiten. Ihr sollt euch gegenseitig respektieren und akzeptieren.
Erwische ich jemanden dabei wie er einen anderen willentlich versucht zu töten, wird er es bitter bereuen. Oh ja, es gibt kaum ein Jahr in dem man keine Schreie aus den unterirdischen Räume hört.“ Ich musste schlucken. Er sagte seine letzten Sätze gerade so, als würde es ihm spaß bereiten Leute zu bestrafen. „Nun gut. Ihr werdet in zwei Klassen aufgeteilt. Dort drüben sind eure Namen ausgehangen. Diese Listen sind Zeitgleich eure Erlaubnis hier zu bleiben. Jeder der unter die Linie fällt, fliegt raus. Man fällt unter die Linie wenn man zu schlecht in den Trainingseinheiten ist und bleibt, oder wenn man gegen Regeln verstößt. Also, wenn ihr ein Teil von meiner Gemeinschaft werden wollt, wenn ihr ein Teil von Akshara werden wollt, versucht über dieser Linie zu bleiben. Nur so könnt ihr überleben.“ Ich hörte wie hinter mir getuschelt wurde, das Akshara verlassen bedeuten würde zu sterben. Ich atmete tief durch, gerade ich musste alles geben was ich konnte.
Ich stand auf der linken Liste und gehörte somit zur Gruppe A. Wir bestanden aus 20 Leuten. Meine Geschwister waren in Gruppe B.Den restlichen Tag durften wir unsere Schlafsäle herrichten.
Ich räumte meine Kleidung ein und ruhte mich dann ein wenig aus. Am Abend ging ich in den Waschraum. Ich ging in eine der Duschen und wusch mich gründlich. Als ich wieder raus kam standen plötzlich ein paar Mädchen vor mir. Als sie mich sahen fingen sie an zu lachen. Ich wurde rot und band mir schnell meinen Bademantel um und wollte gehen. Doch eine hielt mich auf: „Hey Kleine. Ich bin Aki. Ich habe gehört du bist Lia, ein Mensch. So was erbärmliches wirklich. Aber soll ich dir etwas sagen? Wir werden dich fertig machen. Ein Mensch hat in Akshara nichts zu suchen. Das wird Master Mercurin auch noch verstehen. Aber damit du uns richtig verstanden hast.“ Sie fing boshaft an zu grinsen, machte eine Handbewegung und schubste mich. Meine Füße verloren den Halt. Ich rutschte weg und fiel auf mein Hinterteil. Aber nicht genug, es war als würde ein starker Wind entstehen und dieser drückte mich nach draußen. Ich rutschte einige Meter den Flur entlang. Dabei drehte ich mich immer wieder. Mir wurde schwindelig. Durch das Lachen von Aki und ihren Freundinnen, kamen einige andere auf den Flur. Auch Jungs. Alle fingen an zu lachen. Es war mir richtig unangenehm. Zu allem Überfluss verlor ich bei dem rutschen mein Bademantel. Ich war nun nackt: „Hört auf bitte!“ Flehte ich sie an. Doch Aki lachte nur: „Och es macht doch gerade erst richtig Spaß!“ Doch im gleichen Moment wurde ich angehalten ein knurren ging durch den Raum.
Es kam von jemand der nun hinter mir stand. Ich war am Zittern. Ich wurde rot und Tränen liefen über meine Wangen. Die anderen verschwanden schnell in ihren Räumen. Nur Aki und ihre Freunde konnten sich keinen Millimeter bewegen: „Ihr werdet alle sofort Meister Loh aufsuchen, er wird eine passende Bestrafung für euch haben. Euer Glück ist es, dass die Regel mit der Linie erst mit Beginn der Trainingsstunde morgen früh beginnt. Und nun geht.“ Sie liefen schnell an uns vorbei und die Treppe hinunter.
Mercurin ging an mir vorbei und hob meinen Bademantel auf. Dann kam er zu mir. Ich hatte meinen Blick immer noch gesenkt. Ich sah an seinen Schuhen wie er auf mich zukam. Ich verdeckte meinen Oberkörper mit meinen Armen. Ich bibberte am ganzen Körper. Mercurin kniete sich vor mich und legte mir meinen Bademantel um. Er war ganz sanft und schloss ihn vorne. Er legte einen Finger unter mein Kinn und zwang mich ihn an zu schauen. Ich musste schlucken. Seine Augen schienen mich zu durchdringen: „Beim nächsten Mal möchte ich das du dich wehrst.“ Mit diesen Worten stand er auf und ging an mir vorbei als wäre nichts gewesen. Ich stand langsam auf und verschwand in mein Zimmer.
Am anderen Tag begann die erste Trainingseinheit kurz vor Sonnenaufgang. Pünktlich standen alle vor dem Trainingsraum und warteten auf den Meister. Der Raum vor dem wir standen hatte eine einfache, aber alte Holztür. Jeweils auf einer Seite hangen alte Gemälde aus dem letzten Jahrhundert. Aus Ölfarben hatte der Künstler sie damals gemalt.
Dann öffnete sich die Tür von innen und wir traten ein. Der Raum war recht karg, es gab keine Dekoration nur ein riesiges Bücherregal mit tausenden aneinander gereihten Büchern. Der Staub auf den Büchern könnte locker tausend Jahre alt sein. Außerdem standen im Raum Schultische ordentlich neben und hintereinander aufgereiht. Jeweils immer vier neben und fünf hintereinander. Für unsere Gruppe genau passend. Ich setzte mich auf den Platz der zum Schluss noch frei war. Es war der wohl älteste Schultisch, an diesem hatte nicht nur die Zeit genagt. Auf ihm stand gekritzelt „Ich bin der Beste.“ „Der Teufel war hier.“ „Cindy + Alf.“ Und einiges mehr. Leider auch einige Schimpfwörter die, die Gürtellinie weit unterschreiten.
Außerdem war mein Platz direkt am Fenster, was ich gut fand.
„Guten Morgen.“ Wie aus dem nichts stand nun ein elegant gekleideter, großer Mann vor dem Pult. Er hatte pechschwarze Haare und trug schwarze Flügel auf dem Rücken. Seine Gesichtszüge glichen wie die von Meister Loh. Er trug weiße Kleidung und schien vornehm zu sein.
Sein Blick gleitete durch den Raum. „Mein Name ist Meister Luzifer. Ich bin der Meister für die Geschichte der Schattenwesen.“ Bei seinem Namen ging ein erstauntes Raunen durch die Klasse. Ich staunte, ob er tatsächlich der Luzifer ist? Der Erzengel der sich vom Himmelreich abgewandt hat und nun ein gefallener Engel war? „Ja, ich bin der Luzifer, der gefallene Engel.“
Bestätigte er meine Gedanken, als hätte er diese gelesen. „Ich hasse es Vorstellungsrunden zu machen, also lassen wir diese sein. Wir fangen also direkt an. Um die Geschichte von Akshara zu verstehen, möchte ich mit euch erstmal noch weiter in die Vergangenheit reisen. Also macht euch bereit. Ach bevor ich es vergesse, wir bleiben egal was passiert zusammen und es spricht nur der jenige der angesprochen wird. Gut. Dann lasst mich mal sehen.“ Luzifer wandte sich kurz ab und zog aus dem Bücherregal ein altes, sehr dickes Buch. Im selben Moment wurde mir schwarz vor den Augen. Ich hatte mein Bewusstsein trotzdem noch. Es fühlte sich an als wäre ich in einem Kreisel und langsam wurde es wieder hell. Sämtliche Farben liefen in einem Art Strudel vor meinen Augen her. Dann merkte ich, wie ich auf einem Feld stand. Die Ebene war grün vor Gras, die Vögel sangen, nein es waren keine Vögel, es war viel schöner es waren „Engel.“ Murmelte ich als ich sie sah.
„Willkommen im Reich der Engel von vor rund 40.000 Jahren. Eine atemberaubende, wundervolle Zeit. Ohne Menschen die denken können.“ Nach seinem Schlusssatz kicherten viele und schauten mich missbilligend an.