Alkohol-zwischen Liebe und Sucht - Roland Richter - E-Book

Alkohol-zwischen Liebe und Sucht E-Book

Richter Roland

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  • Herausgeber: epubli
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2024
Beschreibung

Der Weg der Heilung beginnt mit dem Mut, die eigene Geschichte zu teilen. Dieses Buch ist anders. Es wurde nicht lektoriert, ist nicht perfekt, aber dafür ehrlich. Der Autor schildert sein eigenes Ringen mit der Sucht. Eine Geschichte, die jeder betroffene Leser nachempfinden kann, da sie aus erster Hand stammt. Keine trockenen theoretischen Abhandlungen über Alkoholismus, sondern praxisnahe Einsichten und echte Hilfe erwarten den Leser. Der Autor teilt seine wirksamsten Strategien und Erkenntnisse und versteht, dass der Weg aus der Sucht individuell ist. Ein Schatz an praktischen Werkzeugen und Denkanstößen erwartet die Leser. Ob du selbst kämpfst oder jemanden kennst, der es tut, dieses Buch ist ein Lichtblick. Ein ehrlicher Blick auf die Realität des Alkoholismus und ein mutiger Schritt in Richtung Heilung. Denn manchmal ist der erste Schritt, die Stimme eines anderen zu hören, der den gleichen Weg gegangen ist. Meine Geschichte ist der Beweis dafür, das es nie zu spät ist, einen neuen Weg einzuschlagen. Auf einer persönlichen Reise führt ein ehemaliger Alkoholabhängiger durch sein Buch "Alkohol zwischen Liebe und Sucht". Dort öffnet der Autor sein Herz und teilt ohne Umschweife seine tiefsten Erfahrungen im Ringen mit der Alkoholabhängigkeit. Lass Dich inspirieren für Deine Reise in die Freiheit.

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Seitenzahl: 73

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ALKOHOL-ZWIESCHEN LIEBE UND SUCHT

 

Mein Weg in die Freiheit

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2024 Roland Richter

2. Auflage

Alle Rechte vorbehalten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vorwort

 

Tauche ein in die Welt eines Buches, das nicht nur Worte, sondern auch eine Lebensgeschichte trägt – eine, die vom Kampf gegen den Alkoholnebel erzählt. Es ist kein gewöhnliches Buch über die Risiken des Alkoholkonsums; es ist eine Wegweisung aus erster Hand, ein Leitfaden für jene, die sich in der undurchsichtigen Grenze zwischen Kontrolle und Abhängigkeit verlieren.

 

Hier geht es nicht um trockene Theorien oder medizinische Abhandlungen; es geht um einen praktischen Pfad, der aus eigener Erfahrung heraus entwickelt wurde.

Das Buch ist ein Kompass für diejenigen, die spüren, dass Alkohol mehr als nur ein gelegentlicher Genuss ist, aber dennoch zögern, sich als "Alkoholiker" zu identifizieren.

 

Es bietet einen Ausweg, der nicht durch mühsame Anstrengung geprägt ist, sondern durch eine Verschiebung der Perspektive – eine Verschiebung, die das Wesentliche erfasst und sich nicht in den komplizierten Netzen theoretischer Überlegungen verliert. In dieser Geschichte der Befreiung von der Sucht offenbart der Autor seine eigenen Kämpfe und Triumphe, um anderen Mut zu machen und sie auf ihrem eigenen Weg zu unterstützen.

 

 

 

 

 

Ein Blick zurück

 

Als ich die Worte las, die sich in meinem Kopf hämmerten – "Irgendwas stimmt nicht, irgendwas stimmt nicht mit der Wirklichkeit" – durchfuhr mich eine Welle der Angst. Es war eine Angst, die ich als Kind gefühlt hatte, als mein Vater mich unkontrolliert geschlagen hatte. Ich war erstarrt, unfähig, mich zu bewegen, und wartete auf das Ende, während ich mich zum Schutz zusammenkauerte.

 

Diese Erinnerungen weckten in mir die Fragen nach dem Sinn des Lebens, nach dem Ursprung und der Bedeutung unseres Daseins. Doch damals, als ich geschlagen wurde, gab es keine Fragen, nur diese unaussprechliche Angst, die mich überflutete.

 

Mit diesen Worten möchte ich, lieber Leser, dich auf eine Reise zu mir selbst mitnehmen. Ich möchte dir meine persönlichen Erfahrungen teilen und dich als Reiseführer durch meine Gedankenwelt führen. Bitte überspringe keine Seiten, denn jede Zeile ist ein Teil des Puzzles, das sich zu meinem Leben zusammenfügt.

 

Dieses Buch ist kein Ruf zum Kampf, sondern ein Angebot eines Schlüssels, der dir helfen kann, deine eigenen Herausforderungen mit Alkohol und anderen Süchten anzugehen. Jeder von uns ist einzigartig, und während meiner Perspektive nicht zwangsläufig deine ist, hoffe ich, dass du in diesen Seiten ein wenig Klarheit finden kannst.

 

 

 

 

 

 

Worte sind erst mal nur Worte

 

Worte sind nur Worte. Mein Weg mag ungewöhnlich sein, aber dennoch hoffe ich, dich mitzunehmen auf meine Reise. Denn durch diese Reise soll ein Verständnis entstehen, das dir hilft, deine Sucht zu verstehen.

Was diese in dir auslösen, ist eine ganz andere Sache und individuell so verschieden wie die Menschen selbst.

Mein überforderter Vater sagte oft zu mir: „Du bist zum Scheißen zu blöd.“ Die Reaktion darauf war Angst, aber ebenso gut hätte es Aggression sein können. Zwei Seiten derselben Medaille, wie die buddhistische Lehre lehrt. Man muss nicht religiös sein, um gewisse Aspekte solcher Lehren anzuerkennen. Wichtig ist, dass es immer zwei Seiten gibt: ohne Tag keine Nacht, ohne warm kein kalt.

 

Alkohol hat seine positiven Seiten. Er ist ein hervorragendes Lösungsmittel. Doch für den menschlichen Körper gilt das nicht. Er löst keine Probleme, sondern verstärkt sie. Mit der Zeit löst er hhöchstens deine Körperzellen auf. Das ist dann leider gar nichts.

 

Für mich löste Alkohol meine Ängste auf, entspannte mich und brachte die endlosen Gedankenspiralen zum Schweigen. Früh stellte ich Fragen nach dem Ursprung des Lebens, unserer Existenz und dem Sinn dahinter. Ob meine traumatischen Erfahrungen diese Fragen ausgelöst haben, weiß ich nicht. Aber das Gefühl, ausgelöscht werden zu können, spielte in meiner Kindheit eine entscheidende Rolle.

 

Nie werde ich den Tag vergessen, an dem ich in einer klaren Nacht das Sternbild Orion und den Stern Sirius aufgehen sah. Solche einschneidenden Erlebnisse prägen uns. Natürlich stoßen unsere Verstandsgrenzen schnell an ihre Grenzen, aber das Gefühl des Staunens bleibt. Heute weiß ich, dass jeder Mensch sich irgendwann fragt, welche Stellung wir im Universum einnehmen. Viele haben ihre eigene Antwort gefunden, manche haben sie wohl einfach übernommen. Bis heute beneide ich Menschen, die einfach glauben können.

 

Letztendlich sind das alles nur Worte. Sie beschreiben die Dinge, sind aber nicht die Dinge selbst. Deswegen sind sie auch nie ausreichend, sondern höchstens annähernd. Das Gleiche gilt für dieses Buch – alle BTücher: Erst in der Verbindung des Worts mit einem Gefühl wird es für mich und dich eine eigene Realität erzeugen.

 

Alkohol ist erst einmal nur Alkohol.

 

Hier machen wir eine Pause! Überlege und notiere, welche Gefühle du mit Alkohol verbindest!

 

Was ist Realität?

 

Realität ist zunächst das, was wir als wahr erkennen. In dem Moment wird es zu unserer persönlichen Realität, unabhängig davon, wie andere es möglicherweise beurteilen.

 

 

Realität entsteht im Gehirn; sie wird dort erst bestimmt. Wer Genaueres darüber erfahren möchte, sollte das Buch „Die Entstehung der Realität“ von Jörg Starkmuth lesen. Nach meiner Auffassung entsteht Realität, wenn ich meine Aufmerksamkeit auf etwas richte. Diese Erkenntnis wird im Verlauf unserer Reise an Bedeutung gewinnen.

 

Meine Realität war von Gewalt und Angst geprägt, die ich auch als Erwachsener nicht einfach loswerden konnte. Nur mit vier bis sechs Flaschen Bier am Abend wurde sie erträglich. Inzwischen hatte ich eine eigene Familie.

Alkohol kann jedoch noch viel mehr im Gehirn bewirken. Ich war schüchtern, und meine ersten Erfahrungen mit Frauen machte ich unter Alkoholeinfluss. Auch die Frauen schienen plötzlich zugänglicher.

 

Es gibt zahlreiche Bücher, die über die Wirkung von Alkohol aufklären. Sie zu lesen, ist wichtig, aber allein reicht es nicht aus, um trocken zu werden. Eher ist es der Alkoholiker selbst, der auf offener Straße eine abschreckende Wirkung entfaltet. In diesem Zusammenhang möchte ich etwas klarstellen: Mir ist ein Alkoholiker lieber als ein Geschäftsmann mit Autos, Häusern und was weiß ich. Wenn ich die ökologischen Fußabdrücke auf unserem Planeten betrachte, bevorzuge ich den Mann von der Straße mit seiner Flasche Schnaps. Das führt uns zu der Frage: Bin ich Alkoholiker?

 

Es lohnt sich, über den Tellerrand hinauszuschauen. Die Anonymen Alkoholiker sagen zum Beispiel Folgendes: Wenn ich die Kontrolle über das Trinken verloren habe, bin ich Alkoholiker. Ich persönlich sehe das genauso. Wer die Kontrolle über den Alkohol verloren hat, benötigt dringend ärztliche Hilfe. Der Alkohol hat sich dann bereits so weit in den Stoffwechsel integriert, dass ein Ausstieg ohne ärztliche Begleitung kaum möglich ist. Das ist kein Spaß. Und es könnte tödlich enden.

 

Dieser Hinweis gehört in jedes Buch, das sich mit Alkohol beschäftigt. Wer die Kontrolle verloren hat, wird für ein Buch wie dieses überhaupt nicht zugänglich sein. Erst in der Therapie kann er sich näher mit seiner Alkoholsucht auseinandersetzen.

 

Die Frage, ob man Alkoholiker ist oder nicht, halte ich selbst für nicht zielführend. Die Frage, ob man Alkoholiker ist oder nicht, verbindet sich bewusst oder unbewusst damit, ob weitergetrunken wird. Lass dich nicht blenden! Es sind Worte, nichts als Worte. In unserem Gehirn entstehen die Fragen und auch die Antworten. Wenn du unbedingt eine Antwort möchtest, sieh die Tatsache, dass du dieses Buch liest, als Antwort.

 

Unser Bewusstsein beschäftigt sich nie oder sehr wenig damit, was uns selbst nicht betrifft. Selbst ein Studium der Philosophie beginnt aus persönlichem Interesse. Ich erkannte mein Problem mit Alkohol daran, dass ich, sobald ich abends nach Hause kam, zuerst zum Bier griff. Ich musste tagsüber keinen Alkohol trinken, aber meine Gedanken waren automatisch auf das Bier am Abend gerichtet. Die Idee, Bier zu trinken, kam, ohne dass ich sie beeinflussen konnte.