Alles Eins - Martin Sagel - E-Book

Alles Eins E-Book

Martin Sagel

4,9

Beschreibung

Seit einem bewegenden Schlüsselerlebnis im Jahre 1995 hat sich Martin Sagel intensiv mit den verschiedensten Glaubensrichtungen der Welt beschäftigt. Er hat in seiner Sammlung der großen spirituellen Weisheiten die Kernaussagen zusammengetragen. Als WEGWEISER DURCH DAS »SYSTEM GOTT« soll dieses Buch mit einfachen Worten und Gedichten sowie Zitaten bekannter Persönlichkeiten aus allen Zeiten und Kulturen helfen, sich besser zu orientieren und vorhandenes Wissen zu vertiefen. Mit erklärenden Grafiken und eigenen Kommentaren hat Martin Sagel seine Erkenntnisse der vergangenen Jahre verständlich und kompakt dargestellt. Über ETHIK UND SPIRITUALITÄT diskutieren Menschen unterschiedlichster Weltanschauungen seit dem Jahr 2000 in seinem Internetforum unter www.alles-eins.info. Als Freidenker, der seinem christlichen Ursprung treu geblieben ist, spannt Martin Sagel einen interessanten Bogen von der Weltpolitik über die großen Religionen und Philosophien, die Ethik, Mystik, Freude am Leben, den Pantheismus, die Kraft der Gedanken sowie außerkörperliche Erfahrungen und Nahtoderlebnisse bis hin zu Umweltschutz und Gesundheit. Alles Eins ist ein ganzheitliches Werk, das zur Verständigung der verschiedenen Kulturen und Religionen beitragen möchte. Es dient dem eigenen spirituellen Wachstum und soll dem Leser zu innerem und äußerem Frieden verhelfen. Es geht um: Gott, Gedankenkraft, das Universum, die Seele, das Jetzt, Liebe, die Welt, das Ich, Gut & Böse, das Leben, das Jenseits, Uns, OBE & NDE, die Umwelt, den Körper, die Menschheit, Mystik, Licht, die Religionen, Freude am Leben, interkultureller Dialog, Himmlisches & Irdisches, inneren & äußeren Frieden, Weltpolitik & Weltfrieden, Harmonie, Vegetarismus, Spirituelles, außerkörperliche Erfahrung, Nahtoderlebnisse, Unio Mystica, Ethik, Astralwandern, Pantheismus, Parallelwelten, Einheit, Yin & Yang, Erleuchtung, Gleichgewicht, Vereinigung, Alles Eins ...

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Den Menschen auf diesem Planeten

Für inneren und äußeren Frieden

Für meine Seele kommt Besuch,

ein schönes, wohlgewachsnes Buch.

Franz Karl Ginzkey

Du öffnest die Bücher und sie öffnen dich.

Tschingis Aitmatov

Die Zukunft gehört dem Buch und nicht der Bombe,

dem Frieden und nicht dem Krieg.

Victor Hugo

Bücher sind nur dickere Briefe an Freunde.

Jean Paul

Kein Buch ist so schlecht,

dass es nicht zu irgendeinem Teil nützen kann.

Plinius

Der Geist ist wie ein Fallschirm,

er funktioniert nicht, bevor er geöffnet wird.

Frank Zappa

Das Schreiben nähert uns Gott und unseren Nächsten.

Im Wort steckt Kraft.

Paulo Coelho

Die Kultur der Menschheit besitzt nichts Ehrwürdigeres als das Buch,

nichts Wunderbareres und nichts, das wichtiger wäre.

Gerhart Hauptmann

Welchen Leser ich mir wünsche? Den unbefangensten, der mich, sich und

die Welt vergisst und in dem Buche lebt.

Johann Wolfgang von Goethe

Die Erkenntnis, dass „ALLES EINS“ ist, lässt tiefes Mitgefühl entstehen,

gegenüber allen anderen Wesen. Alles wird einem heilig,

Nächstenliebe wird selbstverständlich und nicht mehr ein auferlegter Zwang.

Martin Sagel

INHALT

TEIL EINS – EINLEITUNG

DANKSAGUNG

VORWORT

ZU DIESEM BUCH

WIE ALLES BEGANN

TEIL ZWEI – GRUNDLAGEN

ALLES EINS

DAS SYSTEM GOTT

ETHIK & SPIRITUALITÄT

DAS 21. JAHRHUNDERT

WELTPOLITIK & WELTFRIEDEN

WELTRELIGIONEN & WELTFRIEDEN

EXKURS ISLAM

DIE LEHRE VOM YIN & YANG

PANTHEISMUS / PANENTHEISMUS

AUSSERKÖRPERLICHE ERFAHRUNG

DAS JENSEITS

DIE UNIO MYSTICA

DIE KRAFT DER GEDANKEN

TEIL DREI – GEDICHTE, ZITATE, KOMMENTARE

ICH BIN

24 STUNDEN

DAS RAD DES LEBENS

DER TOD IST DAS ZIEL

SEI EIN WEISER ERFINDER

LEBEN IM JETZT

DIE ELEMENTE

ICH LIEBE ES

SEI WIE DAS TIER

SEI WIE DER BAUM

SEI WIE DAS WASSER

SEI WIE DIE PFLANZE

SEI WIE DIE SONNE

SEI WIE DER VOGEL

SEI WIE DER FLUSS

STILLE UND LÄRM

FREUDE AM LEBEN

SEI WIE DAS KIND

DER MITTELWEG

WAS, WENN...?

JESUS UND DIE WEISEN AUS DEM MORGENLAND

TEIL VIER – UMWELT, GESUNDHEIT, VEGETARISMUS

ZEHN GOLDENE REGELN FÜR DIE UMWELT

ZEHN GOLDENE REGELN FÜR DIE GESUNDHEIT

WARUM VEGETARISCH

EXKURS MILCH

TEIL FÜNF – WEISHEIT AUF DEN PUNKT GEBRACHT

HUNDERT KURZNACHRICHTEN VON MIKE

DIE BERGPREDIGT DES JESUS AUS NAZARETH

DAS LEBEN IST...

SHINJIN-MEI – DAS EINE

DIE DHARMA-WORTE

DIE WÜNSCHE GOTTES

TEIL SECHS – EMPFEHLUNGEN

BÜCHER

FILME

MUSIK

INTERNETSEITEN

TEIL SIEBEN – SCHLUSS

SCHLUSSBEMERKUNGEN & GEBETE

ABSCHLUSSZITATE

LITERATURVERZEICHNIS

ÜBER DEN AUTOR

ICH

WIR

EINS

GOTT

STILLE

GEDULD

HINGABE

STAUNEN

ZULASSEN

LOSLASSEN

MITGEFÜHL

VEREINIGUNG

GELASSENHEIT

GERECHTIGKEIT

ES IST WIE ES IST

GLEICHGEWICHT

BEWUSSTES LEBEN

BEWUSSTES HANDELN

FREIHEIT VON GEDANKEN

BEDINGUNGSLOSES MITGEFÜHL

UNPERSÖNLICHES LEBEN

SELBST-BEWUSST-SEIN

UNIVERSELLE LIEBE

GEWALTLOSIGKEIT

NÄCHSTENLIEBE

LEBEN IM JETZT

GLEICHKLANG

EINFACHHEIT

ANNEHMEN

VERTRAUEN

ERWACHEN

HARMONIE

TOLERANZ

FRIEDEN

NEUGIER

DANKEN

FREUDE

LIEBE

JETZT

EINIG

SEIN

Musst in die Breite dich entfalten, soll sich dir die Welt gestalten;

in die Tiefe musst du steigen, soll sich dir das Wesen zeigen.

Friedrich von Schiller

Man kann laufen soweit man will,

man sieht überall nur seinen eigenen Horizont. Max Eyth

Wenn es gar so dunkel ist in deinem Leben, sieh doch einmal nach, ob es nicht

am Ende daher kommt, dass alle deine Fensterläden zu sind. Johannes Kepler

Wir philosophieren nicht, weil wir die absolute Wahrheit haben,

sondern weil sie uns fehlt und wir danach suchen. Hans-Georg Gadamer

Du sollst dich nicht nach einer vollkommenen Lehre sehnen,

sondern nach Vervollkommnung deiner selbst. Hermann Hesse

Ein Verstand, der die Füße in einem Sack von Vorurteilen stecken hat,

kann nicht nach dem Ziele laufen. Bettina von Arnim

Unsere Gesellschaften leiden mehr an der schrecklichen Arbeitslosigkeit

der Seele als an der materiellen Arbeitslosigkeit. Erhard Busek

Das Leben ist wie ein Fahrrad mit Zehngang-Getriebe. Die meisten Menschen

haben viele Gänge, die sie nie benutzen. Charles Monroe Schulz

Wer sich nicht bewegt, spürt die Fesseln nicht. Annemarie Selinko

Die meisten Leute planen ihre Ferien besser als ihr Leben. Mary Kay Ash

Von einem Menschen, der so ist wie ich, kann ich nichts lernen. Eli Wiesel

Die Menschen irren aber nicht, weil sie etwas nicht wissen,

sondern weil sie sich für wissend halten. Jean-Jaques Rousseau

Wer zur Quelle will, muss gegen den Strom schwimmen. Chinesisches Sprichwort

Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen,

durch die sie entstanden sind. Albert Einstein

Wahrheiten, die man ganz besonders ungern hört, hat man besonders nötig.

La Bruyére

Die Wahrheit wird dich frei machen. Aber zuerst macht sie dich wütend.

Gloria Steinem

Die „EINE WAHRHEIT“ bleibt immer die gleiche,

nur die Verpackung ändert sich. Martin Sagel

TEIL EINS – EINLEITUNG

DANKSAGUNG

Ich danke meiner besten Freundin, welche seit einigen Jahren auch meine Ehefrau ist und mir immer den nötigen Freiraum für all meine Projekte gegeben hat, so wie für dieses Buch hier. Unseren beiden kleinen Söhnen möchte ich danken, denn sie geben mir viel Freude, und es gibt so unendlich viele Momente, die eine unbeschreibliche Bereicherung für das eigene Leben bedeuten. Es macht Spaß ihnen zuzusehen, wie sie sich in diese Welt einleben.

Zusätzlich darf ich den Besuchern und aktiven Teilnehmern meines Internetforums danken, denn ohne sie gäbe es dieses Buch jetzt nicht. Gemeinsam sind wir stark gewachsen über die Jahre, sowohl zahlenmäßig als auch geistig.

Von Herzen zu danken habe ich ebenfalls allen anderen Menschen, denen ich im Leben persönlich, in Buch- oder Filmform begegnet bin und die mir neue wesentliche Denkweisen vermittelt haben; positive wie negative Situationen, an denen ich wachsen konnte, Ansichten, die ich angenommen oder auch verworfen habe. Ohne all diese Menschen, vorneweg meine Eltern und Großeltern, wäre ich nicht so wie ich bin. Und auch das Buch würde sich nicht in dieser Form, wenn überhaupt, präsentieren.

Ein Dank vor allem an Mike, der ganz am Ende dieses Buches Erwähnung findet und den ich persönlich leider nie kennen lernen durfte. Durch ihn habe ich sehr viel gelernt. Seine 100 Kurznachrichten sind absolut lesenswert.

Besonderen Dank auch an meinen Chef, der mir ein so einmaliges Arbeiten von zu Hause ermöglicht, mit einem Geschäftskonzept, welches mir sehr viel Freiraum und Freizeit zum kreativen Denken, Arbeiten und freien Leben gewährt, noch dazu mit ordentlichem finanziellen Rückhalt.

Und natürlich allen, die aktiv an diesem Buch und seiner Gestaltung mitgewirkt haben, die mich mit Tipps, Korrekturen, guten Ideen und vielen Stunden Arbeit unterstützten. Erwähnt seien hier vor allem die vier Damen Sylvia, Daniela, Martina und Sabine. Ebenso sei noch gedankt den Lesern der ersten Auflagen, mit ihren unzähligen konstruktiven Rückmeldungen.

Allen sage ich: Herzlichen Dank!

In jede hohe Freude mischt sich eine Empfindung der Dankbarkeit.

Marie von Ebner-Eschenbach

VORWORT

Ich bin aktiv praktizierender evangelischer Christ. Ich fühle mich wohl in unserer kleinen Gemeinde, und das wird höchstwahrscheinlich auf lange Sicht auch so bleiben. Meine kulturelle Herkunft ist für den Leser dieses Buches allerdings nicht entscheidend, denn meine allgemeine Lebenseinstellung und gewonnenen Erfahrungen führten zu den zusammen getragenen Gedanken.

Aufgewachsen bin ich im katholischen Rheinland mit katholischem Kindergarten und Grundschule sowie moslemischen Schulkameraden. Mein größtes Hobby wurde im Laufe der Jahre das Reisen. Während andere ihr Geld für teure Autos, Markenkleidung oder Partys ausgaben, versuchte ich, mit möglichst wenig Geld so weit wie möglich um den Globus zu kommen. Dabei war ich immer ein offenherziger Beobachter. So führte mich meine Wissbegierde schon früh nicht nur in Moscheen, Synagogen und griechisch- sowie russisch-orthodoxe Kirchen in den jeweiligen Ländern, sondern auch in taoistische Tempel und buddhistische Klöster. Ich besuchte Meditationskurse in Thailand und in Shinto-Tempeln in Japan. Meine Reisen führten mich aber auch zu traditionellen Indianer-Stämmen Süd-, Mittel- und Nordamerikas und zu noch ursprünglichen Afrikanern wie den Ndebele oder der Zulu in Südafrika und den Buschmännern in Namibia.

Während der letzten 15 Jahre war es mir vergönnt, neben all den täglichen Aufgaben Zeit zu finden für mehr als 100 Bücher zu spirituellen Themen. Die Bibel, der Koran und auch viele verschiedene Religions- und Esoterik-Bücher brachten mir viele neue und wunderbare Erkenntnisse. Dazu kommen unzählbare Zeitungsartikel, Wissensmagazine, Hörbücher, Fernsehsendungen, Kinofilme, Internetforen sowie verschiedenste Fachwebseiten zu diversen Themen; und natürlich bereichernde Gespräche mit den unterschiedlichsten Menschen aus verschiedensten Kulturen, auf die ich besonders durch meinen Beruf oder auch durch meine Arbeit bei der Kirche immer wieder treffe.

Nicht zuletzt mein bereits im Oktober 2000 gegründetes Internetforum zu diesem komplexen Thema gab viele neue Denkansätze und führte mich zu den verschiedensten, ebenso spirituell interessierten Menschen, die immer zahlreicher wurden über die Jahre. Diese aktiven Mitglieder motivierten mich letztendlich auch, die zusammengetragenen Ideen und Gedichte in einem Buch zu veröffentlichen.

Immer wenn ich ein Buch zu Ende gelesen hatte, versuchte ich den Kern des Buches zusammenzufassen und war fasziniert von den starken Parallelen zwischen der Bibel, dem Koran, der Bhagavad Gita des Hinduismus und vielen anderen Weltanschauungen mehr. Dazu kamen Bücher wie der „Kalender der Weisheit“ [2] von Leo (Lev) Tolstoi, der für mich mit seiner Zitatensammlung zum großen Vorbild wurde. Dieses Buch animierte mich ebenfalls, viele Zitate von großen Denkern aus verschiedensten Kulturen zu sammeln, die mit möglichst wenig Worten die Dinge auf den Punkt brachten. Aber in Büchern wie dem von Tolstoi fehlen aufgrund des Erstellungsjahres große Persönlichkeiten des Friedens wie Gandhi, Mandela oder Einstein und Schweitzer.

Wenige Tage bevor ich mit dem Schreiben begann fand ich dann auch ein außergewöhnlich gut passendes Zitat:

Wenn es ein Buch gibt, das du wirklich lesen willst,

aber das noch nicht geschrieben wurde,

dann musst du es selbst schreiben.

Toni Morrison

Und damit bringt sie auf den Punkt, was mich zu einer Art schriftlichen Fassung meiner Internetseite veranlasste. Meine spirituelle Seite hatte ich damals, mangels eines anderen Begriffs, einfach „PEGOWAHR“ genannt:

Leider streiten die Menschen immer wieder darüber, wer nun im Recht ist, oft sogar mit Waffengewalt – im Kleinen wie im Großen. Oft höre ich von Extremisten und Fundamentalisten: „Es kann nur eine Wahrheit geben!“ Und meine Meinung ist: Wenn es tatsächlich nur eine Wahrheit gibt, dann ist ALLES ein Teil der EINEN Wahrheit und nicht das Gegenteil davon!

Ich sehe das so: Betrachten wir ein Kirchenfenster mit verschiedenfarbigen Fensterscheiben, in Blei gegossen. Das Sonnenlicht scheint für alle gleich von außen und unentwegt in der gleichen Stärke, Temperatur und Menge. Im Innern jedoch kommt es durch den Unterschied der Tönung zu unterschiedlichen Kontrasten und Farbspielen. Derjenige, der unter dem gelben Fenster sitzt, könnte nun denken, dass die Sonne gelb ist, derjenige unter dem roten würde vielleicht denken, die Sonne scheine nur in Rot und der unter dem blauen und grünen entsprechend. Jedoch bleibt das, was von außen hereinscheint, stets gleich: Die Sonne. Dieses reine Licht zu entdecken sollte Ziel eines jeden sein, unabhängig der eigenen Religion, Konfession und Denkweise. Lesen Sie dazu das Höhlenbeispiel von Platon aus dem alten Griechenland.

Böses teilt, trennt und separiert. Gutes verbindet, vereinigt in Liebe und bringt Freude in die Welt. Jeder von uns kennt unzählige Beispiele dafür.

Wir atmen alle die gleiche Luft, leben unter der gleichen Sonne, auf dem gleichen Planeten, stammen höchstwahrscheinlich von der gleichen Urmutter ab und beziehen uns auf die gleichen ethischen Werte. Alles ist eins, warum ist das für uns Menschen so schwer einzusehen? Vielleicht hatten Sie jemals Gelegenheit einem Astronauten zuzuhören, der von seinen Erlebnissen und Eindrücken berichtet. Egal welcher Nationalität: Wenn sie da oben im dunklen All auf den herrlich blauen Planeten herunter blicken, sind sie alle fasziniert von diesem Frieden, den er ausstrahlt. Diese Mutter Erde, die uns zu einer liebgewonnen Heimat geworden ist, wirkt von oben, als gäbe es keine Grenzen, keine Kriege, keine Mauern und Zäune.

Man fragt sich: Warum streiten die sich da unten um dieses oder jenes? Warum arbeiten sie nicht zusammen am gemeinsamen Frieden und Fortschritt?

Ich hoffe sehr, dass Ihnen dieses Buch ein wertvoller Dünger für Ihr persönliches spirituelles Wachstum sein wird - dass es zur Vereinigung beiträgt. Es wäre mir eine Freude und ein besonders großes Geschenk, wenn es auch für den Leser zu einer Bereicherung wird, etwas im Innern bewegt und zum Frieden, innen wie außen, führt.

Ich wünsche dem Leser nun viel Vergnügen mit meinem „Wegweiser durch das System Gott“…

Genießen wir nun gemeinsam diesen Ausflug...

Unsere Gesellschaft ist reich an Waren, aber arm an Wahrem. Ernst Ferstl

Wir bedürfen der Verbindung mit großen Denkern,

um selbst zu Denkenden zu werden. William Channing

Die Kutte macht noch nicht den Mönch aus. Römisches Sprichwort

Ich war immer Atheist, bis ich erkannte dass ICH Gott bin. Unbekannt

Der Atheismus ist ein grausames und langwieriges Unterfangen,

ich glaube, ihn bis zum Ende betrieben zu haben. Jean Paul Sartre

Die Atheisten haben meist eine klarere und ausgefeiltere Vorstellung von dem Gott,

den es ihrer Meinung nach nicht gibt, als die Gläubigen. Unbekannt

Es gibt Zufälle, an denen noch die Fingerabdrücke Gottes haften.

Nikolaus Cybinski

Falls der Mensch Gott nicht erkennt und nicht begreift, so hat er noch kein Recht,

daraus zu schließen, es gäbe keinen Gott. Die gesetzmäßige Folgerung daraus ist nur

die, dass er noch nicht fähig ist, Gott zu erkennen und zu begreifen. Es gibt nur für

den keinen Gott, der ihn nicht sucht. Suche Ihn, und er wird sich Dir offenbaren.

Gott existiert nur für diejenigen, die ihn suchen. Fange an zu suchen:

Du wirst ihn in dir und dich in ihm finden. Leo Tolstoi

Menschenverachtung ist eine schlimme Form der Gotteslästerung. Alfred Kerr

Es gibt unzählige Definitionen von Gott.

Doch ich bete Gott nur als Wahrheit an. Mahatma Gandhi

Viel mehr Menschen müssen mit dem geistigen Existenzminimum

auskommen als mit dem materiellen. Harold Pinter

Eine Wahrheit kann erst wirken, wenn der Empfänger für sie reif ist.

Christian Morgenstern

Kühner, als das Unbekannte zu erforschen, kann es sein,

das Bekannte zu bezweifeln. Hans Kasper

Das Böse darf auch nicht gedacht werden. Pelagus, englischer Mönch

Es gibt keine Wunder für den, der sich nicht wundern kann.

Marie von Ebner-Eschenbach

Der Wille zu lehren ist ein Wille zu schenken. Hans Margolius

Weisheit in kleiner Münze ist, was Sprichwörter uns geben. George Meredith

ZU DIESEM BUCH

Nun ist also meine Recherchearbeit abgeschlossen, und vor mir liegt ein dicker Aktenordner voll mit Hunderten von Notizen, Skizzen, Ideen, Gedanken und Zitaten aus den letzten 15 Jahren. Alles fein säuberlich nach den jeweiligen Kapiteln geordnet. Schon lange frage ich mich, wie ich all das in eine für den Leser ansprechende, leicht verständliche Form bringe. Es soll nicht zu langatmig und bloß nicht langweilig, dafür aber möglichst abwechslungsreich und interessant, nicht zu theoretisch, aber auch nicht zu ausgeflippt sein. Es soll Spaß beim Lesen bereiten und deshalb in möglichst kurze Abschnitte unterteilt sein, die man immer mal zwischendurch lesen kann – kurze, moderne Happen. Ich merke schon jetzt, dass ich viele meiner klaren Gedanken weglassen, ganze Abschnitte streichen muss, weil der Platz in einem Buch begrenzt ist. Aber vielleicht haben wir ja mehr Platz in einem späteren Band...

Ursprünglich war eine reine Zitatensammlung ähnlich dem „Kalender der Weisheit“ [2] von Leo (Lev) Tolstoi geplant. Trotz meiner Hochachtung für sein Werk fiel mir schon früh auf, dass entscheidende Persönlichkeiten späterer Jahre fehlten. Auch ich werde immer wieder, zwischen meinen eigenen Kommentaren, die großen Denker der Geschichte sprechen lassen.

Die Zitate beeindrucken mich immer wieder sehr, und man kann lange über jedes einzelne länger nachdenken. Eigentlich müsste man für jedes Einzelzitat eine Extraseite anlegen und eine Weile das Gesagte wirken lassen. Zu jedem Kapitel könnte ich im Prinzip ein eigenes Buch verfassen.

Schreiben ist eine Kunst, die nicht jeder beherrscht. Ob ich Sie angesprochen habe, können Sie am Ende des Buches selbst entscheiden. Ein Buch stellt immer ein Kunstwerk dar, welches dem Betrachter gefallen muss, ebenso wie in der Malerei, Fotografie oder Musik. Mein Leitfaden ist einfach: Aus all den Erkenntnissen möchte ich eine möglichst kompakte Zusammenfassung der Weisheiten schaffen. Gefällt Ihnen ein Kapitel nicht, spricht es Sie in diesem Moment nicht an, blättern Sie bitte zum nächsten weiter. Ich freue mich über jede Anregung und Kritik.

Wenn man alle Bücher der Welt als Gehwegplatten durch das «System Gott« betrachtet, so meine ich, einen gangbaren Weg über diese Platten gefunden zu haben. Ich habe mich sehr bemüht, mit möglichst wenigen Worten alle wichtigen Kulturen und Religionen zu Wort kommen zu lassen.

Mein Wegweiser ist nicht als Einzahl, also DER (allein gültige) Wegweiser zu verstehen, sondern vielmehr als ein von mir als Wanderer abgesteckter und gangbarer Weg auf einen Berggipfel – zu Gott. Ich kam von Norden, aus dem christlichen Mitteleuropa, diesen Berg hinauf; es mag aber eine ebenso gute Strecke vom arabischen Süden oder vom buddhistischen Osten auf diesen Gipfel geben. In diesem Sinne verstehe ich auch Jesus Worte:

„Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben!“

Die frühen Christen benutzten das Bild vom „Weg“ als Bezeichnung für sich selbst. Sie nannten sich „Anhänger des (neuen) Weges.“ Und mein Buch ist voll von Wegweisern – allein über 1000 Zitate von großartigen Menschen.

Stellen wir uns einen Marktplatz vor, wo viele Straßen und Gassen enden – mitten im Herzen der Stadt (Gott). Wenn wir aus Norden in die Stadt kommen und nach dem Weg fragen, ist es verständlich, dass jemand sagt: „Das hier ist der Weg zum Markplatz. Der Weg heißt Christen-Weg.“ Wenn wir aber nun aus südlicher Richtung in die Stadt kommen wäre es doch totaler Unfug wenn uns jemand sagt: „Ihr müsst den Weg aus Norden nehmen, den Christen-Weg, das ist der einzig sinnvolle Weg.“ Wir würden einen gehörigen Umweg gehen, völlig unpraktisch und absolut unnötig.

Ganz nach dem Motto „Alle Wege führen nach Rom“ ist auch meine feste Überzeugung, dass viele Wege zum Gipfel, zum Markplatz, also zu Gott führen. Eine allein gültige Einzahl, von was auch immer, widerspricht meinem liberalen Weltbild. Es kann immer nur ein Teilstück der einen Wahrheit sein.

Meine Worte und Ideen sollen dem Leser wie ein Reiseführer dienen, der persönliche Eindrücke von meinem Weg möglichst objektiv filtert, um es den späteren Bergsteigern einfacher zu machen. Ich bin den Weg bereits gegangen und habe ihn abgesteckt. Ich weiß, dass mein Weg ein gangbarer Weg ist, denn ich habe die Wegweiser schon oft umstecken müssen, aber häufig kamen mir auch schon Wanderer entgegen, die dankbar für die Hinweise waren und sagten: „Vielen Dank, das hast du gut gemacht, es war eine echte Hilfe.“

Ebenso wie ich immer wieder nach dem besten Weg befragt werde, suche auch ich nach Menschen, die bereits ganz oben am Gipfelkreuz waren und die mir auf dem Rückweg ins irdische Tal entgegenkommen. Ich befrage sie nach nützlichen Tipps und Hinweisen. Auch deren Wegweiser sind in diesem Buch hier enthalten. Aber: Immer unter der Berücksichtigung, dass jeder die Welt nach seinem kulturellen und religiösen Hintergrund deutet.

Das Wort Marktplatz oder Berggipfel wird in jeder Sprache anders geschrieben, der Inhalt aber bleibt gleich. Blau ist nicht richtiger als grün, rot nicht richtiger als gelb. Alles gehört zusammen, alles ist eins.

Über mehrere Monate hatte ich das starke Verlangen, die plötzlich über mich hereinbrechenden Gedanken – in Form von Gedichten – sofort zu Papier zu bringen. Gedichte im Sinne von „verdichteter“ Information, also „in Form“ gebrachte Gedanken. Inhalt, der auf den Punkt gebracht wird.

Zu Anfang waren die Gedichte da, dann suchte ich passende Zitate und Aphorismen in Zeitschriften, Magazinen, Büchern und Internetseiten etc. Erst hier im Buch werde ich nun anhand meiner Notizen versuchen, dazu meine eigenen Kommentare schlüssig zu formulieren.

Es wurde bereits kritisiert, dass ich doch viel zu jung sei und dazu ohne theologische Fachkenntnis, denn immerhin arbeite ich als Immobilienmakler und gelte darum schon als jemand, der diesem Thema doch absolut fern stehen müsste. Doch ich fühle mich wie ein Student, der nun eine Zwischenprüfung schreibt. Ich bin nicht der Professor, sondern schreibe bloß Klausur als Zusammenfassung des Gelernten. Ich möchte gerne meine spirituellen Erkenntnisse der letzten 15 Jahre mit den Lesern teilen.

Ich habe durch die Arbeit an diesem Buch auch mich selbst besser kennen gelernt – mein Ich, meine wahren Gedanken, mein Wissen, meine Einstellung zu den Dingen, meinen Standpunkt. Denn: Man muss Farbe bekennen, wenn die ganze Welt mitlesen kann, wie und was man denkt.

So ist der erste Teil eher sachlich zur Einleitung, für den Kopf – ich nenne ihn männlich. Der zweite Teil ist eher emotional, für das Herz – ich nenne ihn weiblich. Die letzten Abschnitte gelten der allgemeinen Information und Tipps für den Gebrauch im Alltag – also eher sachlich und handfest.

Ich möchte hiermit zum interreligiösen Dialog beitragen, zum besseren Verständnis und der Verständigung der verschiedensten Kulturen und Völker, der Förderung von Körper, Geist und Seele, ganz im Sinne des Wahren, Schönen und Guten. Mögen wir doch analog zum Titelbild die dunklen Wolken beiseiteschieben, um das eine klare Licht der Wahrheit hindurchscheinen zu lassen.

Ziehen wir die Rollos hoch und lassen die Sonne rein!

Schön ist eigentlich alles, was man mit Liebe betrachtet.

Christian Morgenstern

Die Wahrheit kommt mit wenigen Worten aus. Laotse

Information, die unsere Orientierung nicht verbessert, ist geistiger Ballast.

Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger

So mancher akzeptiert die Kette in dem Glauben,

an ihrem Ende befinde sich der Rettungsanker. Wieslaw Brudzinski

Es erfordert oft mehr Mut, seine Ansicht zu ändern als an ihr festzuhalten.

Friedrich Hebbel

Herr, wohin sollen wir gehen? Neues Testament [1], Johannesevangelium 6, 68

WIE ALLES BEGANN

Es ist Mitte Juli 1995; ich sitze in einem Flugzeug von Deutschland nach Südafrika, und die folgenden 5 Wochen sollten mich – als einen von 90 Austauschschülern – für den Rest des Lebens prägen und verändern, denn auf dieser Reise erwartete mich eine Reihe von Schlüsselerlebnissen.

Es sind exakt 50 Jahre nach Kriegsende in Europa, 5 Jahre nach der Wiedervereinigung des geteilten Deutschlands, ein Jahr nach den ersten freien Wahlen am Kap der Guten Hoffnung, die Sowjetunion ist gerade untergegangen, China und Russland öffnen sich der Welt, die Weltwirtschaft boomt. Die Europäer einigen sich auf eine engere Zusammenarbeit in Form einer zukunftsweisenden Union und die Aufnahme vieler ehemaliger Ostblockstaaten. Und natürlich: Michael Schumacher aus unserem kleinen Dorf bei Kerpen wird zum zweiten Mal Formel 1-Weltmeister.

Für mich war die ganze Welt im Aufbruch in eine bessere Zukunft!

Zwei Wochen vor meinem zwanzigsten Geburtstag gehe ich erstmals allein auf Tour, ohne Eltern oder Lehrer, mit denen ich bisher die üblichen Reisen in europäische Nachbarländer per Auto, Bus oder Bahn erleben durfte. Es ist also nicht nur der erste Flug meines Lebens, sondern ich verlasse auch erstmals den heimischen Kontinent und dann gleich in eine fremde Zulu-Familie, die ich bisher nur dem Namen nach kenne.

Ich schaue aus dem Flugzeugfenster und erlebe während dieser Gedanken den schönsten Sonnenuntergang über den Alpen und 11 Stunden später einen ebenso wundervollen Sonnenaufgang über dem mir fremden Kontinent.

Ich bin groß geworden in einer der reichsten Regionen, in einem der reichsten Länder der Welt. Es herrscht seit 1945 Frieden und eine geringe Kriminalität, niemand muss hungern, die Menschen werden sehr alt, die Kindersterblichkeit ist niedrig, jeder erhält genug Geld zu einem komfortablen Leben – auch wenn man keine Arbeit hat – jedenfalls im Vergleich zu den meisten anderen Ländern der Erde. Die Infrastruktur ist bestens, nahezu jeder Erwachsene fährt ein eigenes Auto und es gibt mehr Mobiltelefone als Einwohner. Es herrscht absolute Meinungsfreiheit. Und trotzdem fragt man sich immer wieder nach dem Sinn des Lebens, will mehr von der Welt wissen.

Vielleicht führte mich gerade diese 1a-Situation dazu, in die absolute Armut abzutauchen, in die Townships von Johannesburg, ohne warmes Wasser, ohne geteerte Straßen, ohne Telefon, ohne vernünftiges Stromnetz und vieles mehr. Es gab Dinge, die wesentlich wichtiger waren in dieser Welt, und das lernte ich im Schnellstudium bei diesen Menschen voller Freude, Gelassenheit, Energie und absoluter Herzlichkeit. Die meisten der Austauschschüler kamen in reiche weiße Familien, aber ich wollte etwas anderes erleben. Ich wollte Afrika und ich erhielt Afrika! Was ich am prägendsten mit nach Hause nahm, war diese Lebensfreude, aber auch das Interesse an der Bibel und am gelebten Christentum. Ärmste Menschen, die mir in ihrer Wellblechhütte ein Festmahl zubereitet haben, die mir ihr letztes Hemd gaben, nur weil sie sich freuten, dass sich ein Weißer erstmals in ihr Viertel verirrt hatte, der die Hand reicht, der im Frieden kommt. Und diese Menschen mit diesen strahlenden, herzlichen Augen, die mich an die Augen meiner Oma erinnerten, die sich selbst ein wiedergeborener Christ nannte, waren so unfassbar hilfsbereit und gastfreundlich, voller Dankbarkeit an jeden neuen Tag, den sie erleben durften. Sie erfreuten sich an den einfachsten Dingen, die in unserer Gesellschaft längst zur Selbstverständlichkeit geworden waren. Dinge, über die keiner mehr spricht.

Ich fragte mich damals, nachdem ich mit unfassbaren 19 Jahren mein erstes Buch – Nelson Mandelas „Langer Weg zur Freiheit“ – gelesen hatte: Warum kann bei uns keiner Bibelsprüche auswendig zitieren? Warum besucht kaum jemand, außer an Weihnachten und vielleicht noch Ostern, zu Beerdigungen und Hochzeiten die Kirche, obgleich diese Einrichtung doch über fast 2000 Jahre unser Leben, unsere Kultur und Wissenschaft, unsere Gesetze, Politik und Wirtschaft ja sogar unseren Kalender und Alltag beeinflusst hat?

Grundsätzlich war mein Interesse an solchen religionswissenschaftlichen, philosophischen oder spirituellen Themen immer schon da. Das Vorbild Jesus wurde von meiner bereits erwähnten christlichen Oma immer stark gefördert. Ich selbst kämpfte jedoch gegen den Sokrates in mir, der ständig mit kleinen Sticheleien, provokanten Anmerkungen und unangenehmen Fragen Familie, Freunde und Bekannte auf die Palme brachte. Sokrates meinte, dass er durch seine philosophischen Fragen wie eine Hebamme das Kind die Wahrheit ans Licht bringen wollte. Durch Ironie wollte er Widersprüchliches aufzeigen und Sichergeglaubtes in Frage stellen. So wie beim alten Sokrates sind meine Anmerkungen natürlich lästig und doch verbirgt sich dahinter mein tiefer Wunsch, denjenigen die Augen zu öffnen für das „Wahre-Schöne-Gute“.

Ich wollte die Aufmerksamkeit immer schon auf das „WESENtliche“ im Leben und auf die Förderung von Körper, Geist und Seele lenken. Weg vom täglichen Einerlei, raus aus dem Schneckenhaus und dem Hamsterrad. Einfach Freude am Leben empfinden. Ich bin deswegen längst nicht weiser als alle anderen Menschen, dennoch förderte ich den spirituellen Bereich in mir schon seit Kindertagen, während andere ihn ganz offensichtlich verkümmern ließen. Ich nahm mir also vor die Bibel von A bis Z zu lesen.

Nachdem ich dann später die Bibel vollständig gelesen hatte, fragte ich mich: War das schon alles? Schweigt Gott etwa seit 2000 Jahren zu uns? Ich dachte: Es gibt doch so viele andere Glaubensrichtungen und Weltanschauungen, die können doch nicht alle unrecht haben, oder? Ich wollte mehr wissen.

Also nahm ich mir vor, jedes Basiswerk zu jeder Weltreligion zu lesen und wo mich die Reise sonst noch hinführen sollte.

Ich schaffte fortan im Durchschnitt ein spirituelles Buch pro Monat neben den Dingen, die man sonst so liest und tut und bereiste im Schnitt drei Länder pro Jahr und verschiedene Inseln. Ich wurde zu einem aufmerksamen Beobachter. Während Freunde und Bekannte ihr Geld in andere Dinge investierten, suchte ich bereits nach dem nächsten Ziel auf dem Globus.

Vielleicht dadurch, dass meine Vorfahren aus verschiedensten deutschen Stämmen entwuchsen, habe ich mich von Anbeginn für die Herkunft, Sprache und kulturellen Eigenheiten der Menschen, die mir begegneten, interessiert. Schon zu Schulzeiten habe ich meinen moslemischen und anderen Klassenkameraden Fragen gestellt und versucht, Wörter der Sprachen zu erlernen.

So freute ich mich zu erfahren, dass es in Südafrika 11 Amtssprachen gibt, in Japan drei offizielle Schriftarten und ich dachte vorher, dass Belgien oder die Schweiz mit ihren drei bzw. vier Amtssprachen bereits vorbildlich seien in ihrer Integration. Multi-Kulti-Städte wie Amsterdam, Kapstadt oder London beeindruckten mich. Ich war natürlich auch geprägt von den Kriegserlebnissen und Soldatengeschichten meiner Großeltern sowie der Friedensbewegung der 1980er Jahre, dem Kalten Krieg mit drohendem mehrfachen Overkill unseres Planeten, den sich häufenden Umweltproblemen, der Explosion im Atomkraftwerk von Tschernobyl, dem Welthungerproblem, meinen jährlichen Besuchen in der DDR, ebenso Erfahrungen, die ich beim Besuchsdienst für die evangelische Kirche seit Mitte 2002 sammelte: Alte und weise Menschen, die viel erlebt hatten; Menschen die im Alter von 14 Jahren bereits in Gefangenschaft, Arbeitslager oder Konzentrationslager kamen. Auch die Anschläge vom 11. September 2001 in New York warfen bei mir neue Fragen auf.

Über viele zehntausend Kilometer bin ich nun gereist, wie eine Pilgerreise durch die ganze Welt. Es war aber vor allem eine innere Pilgerreise, man könnte sagen „Auf der Suche nach Gott“. Ich wusste immer schon, dass „Er“ da ist, ich wollte ihn nur besser kennen lernen und alle seine bunten Facetten erleben. Ich begegnete auf diese Art – fast immer im Zuge eines preisgünstigen, selbst organisierten Austausches – der Armut in Johannesburg, Caracas und Mexiko, ich sah den Reichtum in Los Angeles, Tokio oder Moskau, ich bewunderte schöne Architektur voller Harmonie in Kapstadt, London, Paris, Rom und Berlin. Ich lernte spirituelles Leben in Klöstern Griechenlands, Bangkok oder Kyoto, aber auch in Deutschland kennen, ich begegnete dem Liberalismus in Amsterdam, der Schweiz oder Panama, ich erlebte das harte Leben in Diktaturen wie in der DDR oder Venezuela. Ich spazierte durch kleine gemütliche Städtchen überall in Europa, fuhr durch großzügige Landschaften in Kanada, USA, Russland oder Namibia, besuchte antike Stätten in Griechenland, Türkei, England, Mexiko, Kambodscha oder Simbabwe. Alles zusammen fand ich in China. Ich lernte überall etwas über deren Religionen, Kulturen und Sprachen, über die Probleme im Land und den Fremdenhass und vieles mehr. Ich besuchte Paläste, Kirchen, Synagogen, Moscheen und Tempel. Ich lernte fröhliche, interessante und lebensbejahende Menschen in allen Ländern überall auf der Welt kennen und schloss Freundschaften. Man kann übrigens sagen: Je ärmer sie lebten, je lebensfroher waren sie. Nach all diesen Reisen, die ich bisher unternahm, bin ich immer wieder fasziniert, wie abwechslungsreich und vielseitig unser schöner Planet doch ist. Überall war ich als Beobachter unterwegs. Aber ich hüte mich davor, die Lebensweisen und Religionen der Leute zu belächeln, zu beklagen oder zu verurteilen, sondern will sie einfach nur verstehen und kennen lernen.

Hier und da erhielt ich den Hinweis, dass das Sichtbare lediglich eine Illusion ist und dass es sinnvoll sei, sich frühzeitig dem Unsichtbaren zuzuwenden, dem Wesen der Dinge, Gott. Als Rationalist habe ich so etwas zwar abgelehnt, meine Neugier brachte mich aber, wie bei einem Kind, immer wieder dazu, es selbst zu überprüfen, zu beobachten und zu hinterfragen.

Ich erkannte, dass der Sinn des Lebens das Leben selbst ist oder wie die alten Griechen bereits sagten: Erkenne dich selbst. Ich erkannte, dass Gott überall ist, dass alles ein Teil von ihm ist, Teil der Schöpfung.

Einen weiteren großen Schub bekam ich durch meinen Leserbrief, der im populärwissenschaftlichen PM-Magazin veröffentlicht wurde. Er wurde im Heft 2/2000 abgedruckt und gleichzeitig zum Leserbrief des Monats gekürt. Auf diesen Brief bekam ich in kurzer Zeit mehr als 80 Zuschriften von den unterschiedlichsten Leuten. Die einen waren tiefgläubige Christen, die anderen waren absolute Atheisten, Buddhisten oder kühl-denkende Wissenschaftler, weitere waren Taoisten, die anderen einfach nur Skeptiker usw. Eine einzige Zuschrift erreichte mich per Post, Mike aus Düsseldorf hatte mich ausfindig gemacht, und er gab mir viele weise Ratschläge. Seine 100 Kurznachrichten findet man am Ende des Buches – Ich denke er spricht Wahrheit.

Ich selbst bezeichne mich als Liberalen, ein Freund des Mittelweges und möchte ein Lichtbringer sein. Alles was in irgendeine Richtung, in ein Extrem ausschlägt, kann nicht gut sein auf Dauer. Egal ob „links“ oder „rechts“, egal ob extrem moslemisch oder extrem christlich. Was soll das für ein Gott sein, der alle Menschen, die nicht an Jesus glauben, fallen lässt? Was sollen die Menschen machen, die noch nie etwas von Jesus Christus oder eben Mohammed etc. gehört haben oder nicht die Möglichkeit hatten in einem unfreien System? Sind das alles schlechte Menschen? Umgekehrt wären ja auch wir in dem anderen System schlechte Menschen. Niemand weiß, was wirklich die Wahrheit ist. Ich denke felsenfest, dass ALLES, wirklich ALLES ein Teil der ganzen Wahrheit ist. Unser Problem: Jeder versucht, seinen Teil der Wahrheit als alleinige hoch zu stilisieren. Das ist fatal, das ist das, was uns immer wieder den Ärger bringt. Was soll an einem groß- und gutherzigen Moslem oder Juden anders sein als an einem Christen? Was soll an einem, der in einem diktatorischen System das Beste versucht, schlechter sein als an einem, der in Deutschland, also Europa, seinen Glauben und Meinung frei ausleben kann?

Überall gibt es gute und weise Menschen, die von Gott berichten können, denn nach der Fertigstellung der Bibel hat Gott nicht geschwiegen!

Sicherlich ist die Bibel unser christliches Fundament. Aber warum kann man auf diesem Fundament nicht ein tolles Gebäude mit prächtigen Mauern, starken Säulen und einem herausragenden Dach errichten? Dieses Dach könnte die verschiedenen Farben der verschiedenen Kulturen annehmen...

Also ich persönlich agiere immer, als sei ich der Punkt in der Mitte eines Kreises (meines Universums?). Der Außenring des Kreises beinhaltet die verschiedenen kulturellen Ausschmückungen der einen, reinen Wahrheit. Ich betrachte sie mir in aller Ruhe, mit gleichem Abstand und mit gleicher Nähe, denn ich glaube, dass ALLE den gleichen Kern enthalten. Mal trete ich der einen Idee oder Ausschmückung näher, mal der anderen (siehe „Was wenn“).

Ich bin genauso auf dem Weg (Suche nach der Wahrheit) wie Sie es sind. Also jeder, der für sich erkannt hat, dass Glauben und Christsein nicht gleichzeitig etwas mit unseren traditionellen Kirchen (die viel nützliche Arbeit erfüllen) zu tun haben muss. Oder jeder, der fühlt, dass mehr hinter allem steckt.

Nach dem kleinen Erfolg meines Leserbriefes begründete ich im Jahr 2000 das Internetforum, um mich mit anderen Menschen auszutauschen. Daraus ergaben sich viele lehrreiche „Gespräche“. Als meine Gedichte, die nach und nach folgten, ebenfalls Anklang fanden, war ich motiviert daraus ein Buch zu machen. Zwei Jahre habe ich nun Recherchearbeit geleistet, um meine Gedichte mit Zitaten oder Aphorismen zu bestärken und meinen persönlichen Kommentaren Inhalt zu geben. Ich bin gespannt, wie das Ergebnis aussieht...

Ich weiß nicht, ob man mich als Intellektuellen bezeichnen könnte (damit ist nicht intelligent gemeint). Es bedeutet ja lediglich, dass man sich etwas intensiver mit den Dingen beschäftigt als einfach nur die Intelligenz, über die man verfügt, anzuwenden. Sicher bin ich aber ein Philosoph, was ja auf Griechisch nur so viel bedeutet wie „Liebe zur Weisheit“.

Durch unsere Stadt führt der bekannte Jakobsweg nach Santiago de Compostela. Eine Stele für die Wanderer steht direkt an der katholischen Stiftskirche St. Martinus. Dass ich den gleichen Namen trage wie diese Kirche, in der unser selig gesprochener Gesellenvater Adolph Kolping (1813-1865) lehrte, ist Zufall, meinen Namen verdanke ich eher Martin Luther, der seinen Namen wiederum aufgrund des Namenstages vom kath. Heiligen St. Martin erhielt.

Die örtliche Buchhändlerin motivierte mich vor kurzem mit dem Leitspruch der Kolpingfamilie: „Von Kerpen aus in alle Welt!“

Ob mir das gelingt? Es wird sich zeigen...

Sei stark! Wirf´s in die Welt! Peter Altenberg

Was bedeutet Reisen? Ein Ortswechsel? Keineswegs!

Beim Reisen wechselt man seine Meinungen und Vorurteile. Anatole France

Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon. Aurelius Augustinus

Reisen ist das beste Mittel zur Selbstbildung. Karl Julius Weber

Die Wahrheit, die du glaubst und an der du festhältst,

nimmt dir die Möglichkeit, Neues zu hören. Pema Chödron

Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.

Man wird ja auch kein Auto, wenn man in die Garage geht. Albert Schweitzer

Mein Vaterland ist die Welt, und Gutes zu tun, meine Religion. Thomas Paine

Weder besteht die Natur ohne Gott, noch Gott ohne die Natur.

Was nämlich ist die Natur anderes als Gott? Seneca

Es braucht großen Mut, um sich selbst öffentlich als einen Mann Gottes zu bezeichnen. „Gott“ im Bestseller „Gespräche mit Gott – Band 1“ Seite 223 [5]

TEIL ZWEI – GRUNDLAGEN

ALLES EINS

Glauben Sie an das Alte Testament sowie Adam und Eva, die vor ca. 6000 Jahren das Paradies bewohnten? Oder bevorzugen Sie die Evolutionstheorie, dass also Lucy (das älteste, besterhaltene vormenschliche Skelett mit aufrechtem Gang) vor 3,18 Mio. Jahren die Wälder Äthiopiens im Osten Afrikas verließ, um in der Savanne neuen Lebensraum zu finden?

Egal, was Sie glauben: Wenn Sie zum Ursprung zurückgehen, werden Sie feststellen, dass alle heutigen Menschen auf dem Globus von einer Urmutter und einem Urvater abstammen. Alle sind Brüder und Schwestern oder sagen wir Cousins und Cousinen. Ich als Freizeit-Genealoge kann Ihnen sagen, dass über wenige Generationen bereits eine ganze Menge Menschen aus einem ursprünglichen Paar entwachsen. Geht man davon aus, dass eine Generation ca. 30 Jahre dauert, benötigt man nur ca. 30 Personen (die Größe einer Schulklasse!) um 1000 Jahre zu überbrücken, rund 60 bis zum Jahre Eins.

Also stehen nur ca. 60 Väter und Mütter zwischen Ihnen und dem Geburtstag von Jesus aus Nazareth!

Wir können also davon ausgehen, dass wir mit jedem der aktuell lebenden 6,8 Milliarden Menschen auf der Welt, bzw. mit allen bisher gelebten ca. 110 Milliarden, verwandt sind – wenn auch über einige Ecken.

Wir auf der Erde haben es jedoch vorgezogen, immer wieder neue Abgrenzungen zu erfinden, warum wir eben nicht verwandt sein können mit diesem oder jenem. In jedem historischen Krieg wurde immer erst lange Propaganda betrieben, um dem Volk, besonders den Soldaten, einzuhämmern, dass der Feind nicht nur kein Freund, sondern nicht mal ein Mensch ist. So wurden die Indianer in Amerika, die Afrikaner, die Aborigines in Australien oder eben auch die Juden in Deutschland bzw. die Russen während der Zeit des Nationalsozialismus für eine Unterrasse oder Tiere gehalten.

Nur durch unsere fortlaufende Verstrickung / Verwicklung in Details (Ich bin Mensch, ich bin Deutscher, ich bin Christ, ich bin Protestant, ich wohne in dieser Region, ich habe diesen Beruf, ich fahre dieses Auto und habe dieses Hobby) schaffen wir es, uns immer weiter abzugrenzen. Übrigens: Diskriminieren kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „trennen / unterscheiden“!

Vor wenigen Jahren haben Forscher Versuche gestartet um herauszufinden wie die Menschen auf der Erde vernetzt sind. Mit mehreren Tests fand man heraus, dass jeder Mensch mit jedem anderen Menschen auf dem Globus über maximal 6 Zwischenstationen miteinander bekannt oder vernetzt ist.

Neue soziale Internet-Netzwerke machen sich das zunutze und zeigen an, über welche Ecken man mit dem anderen bereits bekannt ist. Ich möchte damit nur sagen: Kulturell und biologisch sind wir somit ALLE EINS.

Ich finde es sehr spannend, dass die Entwicklung eines Menschenkindes einen evolutionären Zeitraffer der Erdgeschichte darstellt: Vom Einzeller im Mutterleib, über ein einfaches Säugetier, Krabbeln auf dem Boden, Vierfüßler, Aufstehen mit Festhalten, den ersten aufrechten Gang, bis zur Sprache und dem selbstständigen Leben und Entwickeln von Werkzeugen, Bildern etc.

Und besonders bei der Kultur und den Religionen sieht man doch, wie nah verwandt wir alle sind, dass wir gemeinsame Wurzeln haben. Schon im Altertum waren die Menschen über ein weltweites Netzwerk miteinander verbunden, anders hätten sich viele kulturelle Errungenschaften gar nicht so schnell global durchsetzen können, vom Feuer machen über Ackerbau (erster Pflug) und die Verarbeitung von Metall bis zu den ersten Geldscheinen uvm.

Also einigte sich mein Geist mit den Kritikern auf das „Alles Eins“.

Denn für mich umfasste Gott zu dem Zeitpunkt bereits „Alles“ und ich fühlte, dass alles eins ist, dass es zusammen gehört, dass eins das andere bedingt. Es stimmt, dass unsere Welt aus den Gegensätzen besteht, im Sinne der Lehre von Yin & Yang, doch letztendlich gehört alles zusammen.

Wie ich viel später erfuhr, ist das eine pantheistische Sichtweise. Und ich fand viele bekannte Naturwissenschaftler, die früher oder später zum gleichen Ergebnis gelangten. Mehr dazu im Kapitel „Pantheismus“.

Wir Menschen sind ebenfalls ein Teil dieses Ganzen; aber wir erfahren uns, unsere Gedanken und Gefühle ständig als getrennt vom Rest da draußen. Es ist eine Art optische Täuschung, und diese Täuschung könnte man als Gefängnis bezeichnen, aus dem wir uns befreien können oder sollten.

Wir empfinden uns selbst wie einsame Inseln, die im unruhigen Meer des Alltags als Einzelwesen überstehen müssen, doch in Wahrheit sind wir alle unter der optischen Täuschung der Wasseroberfläche miteinander verbunden.

Eine primitive Zeichnung, die mir eines Tages durch den Kopf schoss.

Gäbe es die Täuschung durch das Wasser nicht, wären wir ein riesiges gemeinsames Bergmassiv wie das Himalayagebirge, die Anden, die Alpen oder die Rocky Mountains, und selbst diese sind untereinander verbunden. Ebenso wie die Quelle mit dem Bach eins ist und mit dem Ozean direkt in Verbindung steht, so gehört auch die Wurzel im dunklen Erdreich zum stolzen Baum, und das Licht hier auf Erden stammt von der weit entfernten Sonne, ja: Die Lichtstrahlen reißen überhaupt nicht ab und stellen somit eine ständige Standleitung dar. All diese Phänomene erscheinen optisch, also physikalisch und damit psychologisch als zwei Dinge, doch in Wahrheit ist alles eins wie die zwei Enden des gleichen Stocks. Alles ist unabdingbar voneinander abhängig, was uns z.B. auch Finanzkrisen und Klimaveränderung beweisen.

Wir sind aber nicht nur sozialgesellschaftlich miteinander verbunden, sondern auch chemisch und tauschen uns tagtäglich über den Kreislauf der Natur miteinander aus. So atmen Sie vielleicht genau jetzt die Luft ein, die noch vor einigen Stunden oder wenigen Tagen ein chinesischer Reisbauer ausgeatmet hat oder ein Lama in den Anden; über die Luft sind wir alle ständig miteinander in Kontakt. Es gibt keine Grenzen für den Sauerstoff, allgemein gibt es nur die Grenzen, Grenzzäune und Grenztürme die der Mensch selber aufstellt: „Hier ist Deutschland und hier Frankreich!“ Solche Aussagen haben Millionen von Menschen das Leben gekostet.

Wir trinken Wasser oder gießen unsere Pflanzen damit, welches vielleicht am Mississippi zum Himmel emporgestiegen ist und vorher von einem Büffel dort ausgeschieden wurde. Immerhin besteht der menschliche Körper zu 70% aus Wasser, das Blut sogar zu 95%. Wir sind über das Wasser ständig mit allen anderen Lebewesen im Austausch. Es ist das Element, welches unseren ganzen Planeten prächtig hellblau im Weltall leuchten lässt.

Mit der gesamten Umwelt stehen wir in ständigem Stoff-Wechsel, alles ist in ständigem Kreislauf. Auf diese Weise werden alle sieben Jahre unsere Zellen zu 100% erneuert – wir sind ein völlig neuer Mensch! So sind wir mit allem, was lebt auf der Welt, mit allem was im Fluss ist, EINS. Ein paar Äpfel, eine Handvoll Reis, dazu noch etwas Gemüse: Das ist heute die Haut an unserer Hand. Auch physikalisch stehen wir in ständigem Austausch und Kontakt mit unserer Umwelt. Hätten wir entsprechende Empfangsmöglichkeiten, könnten wir die ständig um uns schwirrenden Frequenzen aus Radio, Funk, Fernsehen etc. hören oder Strahlen wahrnehmen. Auf diesen Gedanken aufbauend bin ich zu der festen Überzeugung gelangt, dass wir auch auf spiritueller Basis eins sind und in ständigem Kontakt miteinander stehen, dass wir lediglich noch nicht erlernt oder vor langer Zeit verlernt haben, wie wir diese Signale empfangen oder bewusst senden können. Allerdings bin ich der Auffassung, dass es Menschen gibt, die das bereits können. Sie kennen ja selbst die Geschichten über Gedankenleser, Telepathie oder Heilen durch Handauflegen etc. Im Kapitel „Kraft der Gedanken“ werden wir das näher beleuchten.

Die „All-Einheit“ ist ein philosophisch-theologischer Fachausdruck, der die unteilbare Einheit allen Seins beschreibt. Erste Formulierungen dazu stammen bereits vom griechischen Gelehrten Heraklit und den Neuplatonikern im alten Athen. Laut Gotthold Ephraim Lessing gibt es trotzdem „Vielfalt in der Einheit“ und auch der Niederländer Baruch de Spinoza nannte es „Einheit in der Vielheit“. Laut der uralten indischen Denktradition gibt es eine allumfassende Weltseele (Brahman), die aus vielen unveränderlichen Ichs (Atman) besteht. Die folgende Grafik habe ich dazu gefunden:

Aus „Die Entstehung der Realität“ [3] von Jörg Starkmuth

Diese leicht verständliche Grafik bietet einzigartig kompakte Weisheit. Wir sehen uns selbst oben links als Individuum, welches sich völlig separat erfährt. Senken wir den „Wasserspiegel“ emotional auf A ab, fühlen wir uns mit dem Partner, den Eltern etc. stark verbunden und merken nicht, dass wir in Wahrheit mit allen anderen Seelen ebenso verbunden sind, nur geben wir das nicht zu bzw. es ist uns nicht bewusst. Wir müssen also lernen, den Wasserspiegel (spirituell) weiter auf B oder sogar C abzusenken, um zu erfahren, dass wir doch tatsächlich mit allem eins sind – vielen ist das jedoch bereits gelungen.

Stellen Sie sich ein einsames Eskimovolk vor, das weit ab von der Zivilisation lebt, es kennt nur Eis und Schnee und die damit einhergehende Lebensweise. Sie kennen Eisschollen, weite weiße Landschaften, die in der Sonne blenden, immerzu die gleichen Tiere. Ohne die heutigen Informationsmöglichkeiten und Medien sowie über Touristen müssen sie doch denken, dass die ganze Erde mit Eis und Schnee bedeckt ist. Nie im Leben würde ihnen einfallen, dass es trockene und heiße Wüsten, dass es riesige Bergmassive oder grünes, bewaldetes Flachland irgendwo gibt, dort wo das Süßwasser nicht aus Eis gewonnen, sondern in breiten Flüssen die Täler hinab fließt. Was ich damit sagen will: Auch wir haben doch alle unseren eingeschränkten Horizont der Eiswüste. Man muss sich selbst öffnen können für Neues und Fremdes, um es kennen zu lernen oder womöglich auch schätzen zu lernen.

So brauchen die Armen die Reichen und die Reichen die Armen. Alles ist voneinander abhängig, alles steht irgendwie miteinander in Zusammenhang.

Eine einsame Insel zu sein, die völlig unabhängig von anderen existiert, ist das denn erstrebenswert? In Deutschland gibt es ein großes Immobilienbüro, welches Privat-Inseln überall auf der Welt vermittelt. Nur zu schön ist es, sich auszumalen, wie es wäre, eine solche Insel zu besitzen. Doch wenn man der Realität ins Auge blickt, entdeckt man schnell die Nachteile einer solchen einsamen Insel, ohne Trinkwasser, ohne Strom, ohne Supermärkte und vor allen Dingen ohne andere Menschen. Sie sehen, dass es auf Dauer gar nicht so reizvoll ist, ohne Verbindung zur Gemeinschaft und Gesellschaft zu leben.

Weder auf der materiellen Ebene, noch auf der Ebene des Bewusstseins sind wir also voneinander getrennt. Wir sind nicht die isolierten Wesen, für die wir uns oft halten. Die 10 Gebote, die in alle Verfassungen der westlichen Welt Einzug gehalten haben, gelten nicht nur für Christen, sondern ebenso für Moslems und Juden. Aber nicht nur das: Auch im Buddhismus und Hinduismus finden wir die gleichen Gesetze, Gebote, Grenzen und Leitlinien. Selbst für die Naturvölker und Religionen wird Nächstenliebe etc. praktisch gelebt, selbst wenn sie „das Gesetz“ nicht kennen. Das bedeutet für mich als praktizierenden Christen, der nur einen einzigen Gott akzeptiert, dass wenn es tatsächlich nur einen einzigen Gott gibt (was auch immer man sich darunter vorstellt), er sich lediglich in den verschiedenen Sprachen und Kulturen anders geäußert hat. Eben „in einer anderen Sprache“. Also: Alle glauben an den gleichen Gott und üben diesen Glauben nur auf anderen Wegen.

Wenn man die vielen Lehren und Weisheiten miteinander vergleicht, die Bücher und Zitate liest, fällt immer wieder auf, dass die Religionsstifter das Gleiche mitteilen wollten. Dass sie auf dem gleichen Weg waren. Dass sie die gleichen Gesetze und Gebote vertraten, in ihrer jeweiligen Zeit und ihrer Kultur.

Mir wird oft vorgehalten, das wäre ja wie ein grässlicher Brei, den ich da vertrete. Doch ich muss sagen, ich empfinde es als herrlichen Eintopf. Ich erlebe immer wieder Widerstand und frage mich: Warum? Was spricht gegen eine Vereinigung, auch auf politischer Ebene? Ist es nicht Zufall, dass wir in Deutschland oder China, als Christ oder Moslem geboren wurden? Dass wir die eine, statt die andere Partei bevorzugen, diesen oder jenen Beruf erwählten, dass wir in diesem, statt in jenem Stadtteil großgeworden sind? Was fehlt, ist die gegenseitige Akzeptanz, die Zusammenarbeit, ein Miteinander, ohne Vorwürfe, ohne Angst, ohne Vorurteil. Ich möchte erreichen, dass jeder zu seiner Religion steht und gleichzeitig alle anderen akzeptiert oder vielleicht sogar nutzt für die eigene „Ent-Wicklung“. Wie der „Prediger Salomon“ aus dem Alten Testament der Bibel im Kapitel 3 sagt: „Alles hat seine Zeit!“

Liebe ist die Fähigkeit, Ähnliches an Unähnlichem wahrzunehmen.

Theodor W. Adorno

Liebst Du IHN, so liebst Du alles. Liebst Du nicht genug, so liebst Du IHN nicht

genug. Denn Alles ist SEIN Werk. Aus „Die Antwort der Engel“ [4], Seite 114

Es ist alles in einer einzigen Wahrheit enthalten:

WIR ALLE SIND NUR DAS EINE.

„Gott“ im Bestseller „Gespräche mit Gott – Band 2“ [5], Seite 113

Andere beten Mich an durch das Opfer des Erkennens, indem sie in allen Dingen

Meine Einheit und Meine unteilbare Natur betrachten.

Aus der indischen „Bhagavad Gita“ [9], IX. 15.

Wenn sich der Mensch entzieht der Mannigfaltigkeit

und kehrt sich ein zu Gott, kommt er zur Einigkeit.

Angelus Silesius in „Der Cherubinische Wandersmann“ [23], Seite 74

Der Glückliche ist mit sich und seiner Umgebung einig. Oscar Wilde

Wem Alles Eines ist, und wer Alles auf Eines bezieht, und in dem Einen Alles erblickt, der kann fest im Herzen sein und Frieden in Gott haben. Thomas de Kempis

Die Summe allen Bewusstseins ist eins. Erwin Schrödinger

Gott liebt, und die Seele, die in Liebe ist, die ist in Gott, und Gott ist in ihr; und da

Gott überall ist und sie in Gott ist, so ist sie nicht einesteils in Gott und andernteils

nicht; und da Gott in ihr ist, so muss die Seele notwendig überall sein, weil der in ihr

ist, der überall ist. ... Gott ist überall in der Seele, und sie ist überall in ihm. Die Seele,

die in Liebe ist, ist so ganz eins mit Gott, dass eines ohne das andere nicht verstanden

werden kann. ... Ich sage, dass im Reiche der Himmel alles in allem

und alles eins und alles unser ist. Meister Eckhart

Nicht die These oder die Antithese machen es aus,

sondern die Synthese aus beidem! Sokrates

Der Edle strebt nach Harmonie, nicht nach Gleichheit. Der Gemeine strebt nach

Gleichheit, nicht nach Harmonie. Konfuzius im 19. Lunyu 13,23

Die Erkenntnis, dass „Alles Eins“ ist, lässt tiefes Mitgefühl entstehen, gegenüber allen anderen Wesen. Alles wird einem heilig, Nächstenliebe wird selbstverständlich und

nicht mehr ein auferlegter Zwang. Martin Sagel

Aus der Bibel [1]

Wohl dem Menschen, der Weisheit erlangt, und dem Menschen, der Einsicht gewinnt! Denn es ist besser, sie zu erwerben, als Silber, und ihr Ertrag ist besser als Gold. Sie ist edler als Perlen, und alles, was du wünschen magst, ist ihr nicht zu vergleichen. Sprüche Salomons 3, 13-15

Ich und der Vater sind eins. Johannesevangelium 10,30

DAS SYSTEM GOTT

Das »System Gott« ist die Welt, in der wir alle leben, jedoch ist es wesentlich vielschichtiger, als wir aufgrund unserer fünf Sinne allgemein annehmen. Wir bewohnen nur einen geringen Teil des großen Ganzen. Alles, was wir sehen und/oder bereits kennen und beweisen können, aber auch, was wir nicht sehen und/oder noch nicht kennen und beweisen können, gehört dazu. So gesehen ist das »System Gott« die Matrix der gesamten vorstellbaren Welt.

Im Online-Lexikon fand ich die verschiedenen Arten von Systemen und dort u. a. auch das „Lebende System“. Ich gehe fest davon aus, dass es sich hier um ein solches handelt. Außerdem: „Bei Systemen unterscheidet man die Makro- und die Mikroebene. Auf der Makroebene befindet sich das System als Ganzes. Auf der Mikroebene befinden sich die Systemelemente. ... Wechselwirkungen der Elemente auf der Mikroebene bestimmen die Eigenschaften des Gesamtsystems auf der Makroebene.“

Die nachfolgende Grafik fand ich durch Zufall auf der Titelseite eines spirituellen Buches aus dem zweiten Weltkrieg. Die Zeichnung wird dort nicht erklärt und auch der Verlag wusste nicht, worum es sich handeln könnte. Die Autorin sagt lediglich, dass sie diese direkt von den Engeln erhalten habe. Ich war lange fasziniert von ihr, denn sie symbolisierte mein Modell unserer Welt.

Es ähnelt einem ganz gewöhnlichen Mobile, wie man es z.B. in Kinderzimmern oder als Windspiel im Garten, findet. Ganz oben an erster Stelle, also auf der „Ebene A“ finden wir GOTT. Diesen viel diskutierten und kritisierten Begriff verwende ich, weil er allgemein bekannt und meist auch anerkannt ist. Bei mir ist er geschlechtsneutral (so wie vor der Christianisierung noch bis ins 8. Jahrhundert) und vor allem austauschbar wie das X in der Mathematik.

Man darf gerne auch Gottheit, Jahwe, Allah, Jehova, Elohim, Vishnu, Brahma, Shiva oder Manitu einsetzen. So wie im alten Athen: „Dem unbekannten Gott“. Für alle, die einen unpersönlichen Gott bevorzugen wäre Tao, die höchste Quelle (aus der alles hervorgeht), das Leben oder gar Urknall passender. Ich gehe also nicht von einem alten Mann auf einem Thron irgendwo im Himmel aus. Wer sich dennoch einen personalen, externen Gott wünscht, braucht jedoch keine Angst zu haben: Wer beten möchte, betet vielmehr zu seiner eigenen Seele, bzw. zur Weltenseele. Ein Einfühlen / Mitfühlen oder Hineinversetzen (also Empathie) in das gesamte Netz bis zum Höchsten.

Ob es nun ein aktiver Schöpfer (Kreationisten) oder ein passiver Urknall war, der alles ins Laufen brachte (wer oder was hat eigentlich urgeknallt?), spielt für mich keine Rolle. Für mich war wichtig zu beobachten, wie das »System Gott« funktioniert. Ob nun das Huhn oder Ei zuerst da war, können sicher nur die mit Gewissheit beantworten die hinter den Schleier der Nebelwand schauen durften, aber dazu in späteren Kapiteln mehr.

Ich persönlich denke, wie die meisten Naturwissenschaftler es tun, dass am Anfang jeder Reaktion auch eine Aktion stattgefunden haben muss.

Das »System Gott« ist hier in der Grafik völlig symmetrisch dargestellt, so wie es die Natur bevorzugt. Alles hat seine Ordnung, vom Mikrokosmos der Atome, die um einen Kern kreisen, bis zum Makrokosmos in dem die Planeten um eine Sonne, einen Stern kreisen – in ewig gleichem Rhythmus und in vollster Harmonie. Alles steht in Verbindung miteinander.

Ich möchte behilflich sein, große Teile dieses Systems sichtbar zu machen, so dass man die Verbindungen untereinander erkennt und bemerkt, dass „ALLES EINS“ ist, dass alles zusammen gehört und gegenseitig beeinflusst.

Das "System Gott"

Von mir modifizierte Grafik aus „Die Antwort der Engel“ [4]

Nach meiner bisherigen Feststellung unterteilt sich das System zunächst in die verschiedenen Dimensionen auf „Ebene B“. Wir tauchen ab in unsere dreidimensionale Welt und entscheiden uns auf der nächsten „Ebene C“ für das uns bekannte Universum. Sind wir richtig abgebogen, geht es weiter auf „Ebene D“ zu unserer heimischen Galaxie und auf „Ebene E“ in das von uns beherrschte Sonnensystem. Nun steuern wir auf „Ebene F“ den uns so wohl-bekannten blauen Planeten Erde an. Auf der „Ebene G“ geht es nur noch um die verschiedenen Lebewesen, wir schicken unsere Seele zu den Menschen und entscheiden uns auf „Ebene H“ noch für das entsprechende Volk. Am Ende des Netzwerkes stehen wir bzw. alle einzelnen Lebewesen. Das »System Gott« ist somit eine Ikone (= Griechisch für „Abbild“) der gesamten vorstellbaren Welt.

Dies ist natürlich eine stark vereinfachte Form, nur ein Modell; und doch könnte man stundenlang darüber grübeln, welche Auswirkungen es hat.

Wie die moderne Physik gehe ich von der „Viele-Welten-Theorie“ aus, dass also mehrere Universen parallel existieren. Der Mensch ist hierbei ein Zufallsprodukt aus Trilliarden von Möglichkeiten. So wie sich ein Atom und die Moleküle zufällig zu einer Form verbinden, zum Beispiel zu einem Wassertropfen im Ozean, so gehören auch wir zum großen Ganzen. Wir alleine sind nicht das Ganze, und das Ganze wäre ohne uns nicht vollständig. Wir sind wie dieser Tropfen Wasser aus dem Ozean dem dauernden Kreislauf unterworfen, wie ein Blatt im Wald (Gott), wie ein Funke, ein Stück Glut, aus dem Feuer, das wir Gott nennen, wie ein Puzzleteil, das fehlt, um das Puzzle zu vervollständigen. Wir sind also nicht so wichtig wie wir manchmal denken, aber eben auch nicht so unwichtig wie manche behaupten.

Kennen Sie den Film „Men in Black“? Zum Schluss fliegt der Zuschauer immer weiter ins All, vom Hauptdarsteller weg. Am Ende findet sich das komplette Universum in einer Art Glaskugel, mit der ein überdimensionierter Außerirdischer Basketball spielt. Faszinierend und erschreckend zugleich!

Dieses Beispiel gefällt mir sehr gut, weil das „Ebenbild Gottes“ somit besonders durch die häufige Zellteilung entsteht. Bei der biologischen Zellteilung übernimmt jede Zelle die volle Information des Vorgängers und somit der Ursprungszelle, nämlich GOTT. Wie der Chef oder Gründer eines großen Konzerns, er gab die Initialzündung und den Rahmen vor, er setzte die Standards nach der nun jeder arbeitet. Durch die vielen Nervenbahnen sind wir ständig mit dem Hirn und seinen vielen Körperteilen in LIEBE verbunden. Man kann statt Liebe auch Energie einsetzen, denn Liebe ist Energie (Chi). Alle zusammen sind wir wie ein Super-Organismus, der sich selbst am Leben hält. X ist wie der Direktor einer Schule, das leitende Prinzip, der Grundstein auf dem alles aufbaut. Ohne ihn läuft nichts, aber ohne uns wäre er nicht vollständig. Dennoch ist X allgegenwärtig in jeder Faser und jeder Zelle vertreten. So wie man z.B. auch den Sauerstoff überall findet, obwohl er unsichtbar ist. Im Himmel, im Boden, in den Pflanzen, Tieren und Menschen, überall!