Alles, nur kein Kinderkram - Claudia Cardinal - E-Book

Alles, nur kein Kinderkram E-Book

Claudia Cardinal

5,0

Beschreibung

Wenn Kinder und Jugendliche trauern, ist die Sensibilität von Erwachsenen besonders gefordert. "Ihre Hoffnungslosigkeit und ihre Ohnmacht sind das Allerschlimmste", sagt die bekannte Trauerbegleiterin Claudia Cardinal und gibt zahlreiche Hilfestellungen und Tipps, wie Eltern, Angehörige und Freunde darauf reagieren können. Fachkundig und mit vielen Fallbeispielen differenziert sie zwischen den verschiedenen Altersgruppen von Kindern und Jugendlichen - denn jedes Alter braucht eine besondere Begleitung, zu der dieses Buch kompetent anleitet. Darüber hinaus regt es auch Erwachsene an, über Sterben und Tod nachdenken - als Voraussetzung, trauernde Kinder einfühlsam begleiten zu können.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 286

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
5,0 (18 Bewertungen)
18
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



NAVIGATION

BUCH LESEN

COVER

HAUPTTITEL

INHALT

ÜBER DIE AUTORIN

ÜBER DAS BUCH

IMPRESSUM

HINWEISE DES VERLAGS

Claudia Cardinal

Alles, nur kein Kinderkram

Was trauernde Kinder und Jugendliche brauchen

Patmos Verlag

INHALT

Vorwort

Erster Teil – Hänschen klein, ging allein…

Über die unterschiedlichen Anforderungen an Kinder und Erwachsene

1. Typisch Kind?!

Was macht ein Kind aus?

2. Halt mal, Bring mal, Hör mal, Zahl mal, Mach mal kurz

Was von Eltern und anderen Erwachsenen erwartet wird

Zweiter Teil – Wenn Monster erwachen

Der schwierige Alltag von trauernden Kindern und Jugendlichen und wie wir mit ihnen umgehen können

3. Von Menschen, die auszogen, das Fürchten zu lernen

Gedanken über »Angst«

4. Das Leben ist nicht sicher – auch nicht für Kinder

5. Reaktionen von Kindern und jungen Menschen auf den Tod

Wirkungen und Gegenwirkungen

6. Zuhören will gelernt sein

Ein paar Worte über eine zugewandte Kommunikation

7. Wo? Warum? Und wohin?

Schwierige Fragen und mögliche Antworten

Dritter Teil – Dunkle Wolken ziehen auf

Über den Umgang mit dem Tod von Kindern und Jugendlichen in verschiedenen Lebensaltern

8. K(l)einkinder

Der Umgang mit dem Tod in Kindergartenzeiten

9. Wenn aus Spaß Ernst wird

Und Kinder zu Schulkindern werden

10. Und was soll ich hier?

Jugendliche und ihre Zweifel an der Welt

Nachwort

Die Sterbeamme/der SterbegefährteDie Traueramme/der Trauergefährte

Vorwort

Ich bin ein kleines und großes Kind gewesen und ich war Jugendliche. Dann wurde ich erwachsen und Mutter. Dann wurde ich Großmutter. Das alles, was ich einmal war, steckt immer noch in mir. Vieles sehe ich anders, als ich es früher betrachtet habe. Doch eines bin ich immer geblieben: Ich bin der gleiche Mensch, den ich damals als kleines Mädchen im Spiegel betrachtet und erstmalig staunend erkannt habe. An diesem Wesenskern hat sich nichts verändert. Keine Krise, keine offene Frage, keine Enttäuschung und kein Zweifel haben ihm etwas anhaben können.

Kinder, die sich durch einen Lebensumbruch in einer Krise befinden, sind für Erwachsene immer eine große Herausforderung. Ihr Schmerz wird entweder um jeden Preis getröstet oder wird sehr leicht zu unserem eigenen. Wir können weinende, trauernde und auch sterbende Kinder kaum ertragen: Zu sehr besteht die Gefahr für jede denkbare Zukunft, wenn die Hoffnung in den Augen unserer Kinder erlischt und wir dem Geschehen ohnmächtig zusehen müssen. Wir brauchen ein großes Maß an Zutrauen in die Möglichkeiten und Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen wie auch in uns selbst, Krisen zu meistern. Dann sind wir auch fähig, Umbrüche durch Trennungen, durch entstehende Ängste und durch Tod und Trauer gut zu begleiten.

Es ist eigenartig, wie wir unseren Kindern jede kindgerechte Unterstützung bieten wollen, den Weg aus Schwierigkeiten wieder herauszufinden. Oft wenden wir das, was wir für Kinder stimmig halten, auf uns selbst nicht an. Viele Kinderbücher und viele Ideen, gestalterisch tätig zu werden, sind für Erwachsene jeden Alters ebenso hilfreich. Handlungsfähigkeit erlöst aus jeder Ohnmacht. Kinder sind meist viel leichter und schneller handlungsfähig, selbst dann, wenn es uns Erwachsenen noch die »Sprache verschlagen hat«. Insofern kann die »Zusammenarbeit« von trauernden Kindern und Erwachsenen für alle Beteiligten sehr hilfreich sein. Es ist wohl wahr, dass es sich bei Menschen insgesamt um »Kinder Gottes« handelt.

Wenn Kinder neugierig in unsere Welt eintauchen, dauert es meist Jahre, bis sie den nagenden Zweifel verspüren, der sich immer tiefer in ihr Denken und ihre Sichtweise hineinbohrt. Die Entwicklungspsychologie gibt uns viele Hinweise, wann sich ein Kind in welcher Entwicklungsphase befindet und was es ab diesem Moment versteht und kann. Aus diesen Beobachtungen kann abgeleitet werden, welche Empfindungen und welche Reaktionen bei Kindern in der Konfrontation mit dem Tod entstehen können. Bitte beachten Sie immer, dass jedes Kind seine eigene Entwicklung hat und seine eigene Zeit zur Entfaltung benötigt. Vermeiden Sie jedes starre Schema, wenn Sie Kinder begleiten, die trauern und offene Fragen haben.

Dieses Buch ist in drei Teile unterteilt. Im ersten Teil finden Sie, was den Unterschied zwischen Kindern und Erwachsenen ausmacht und welche unterschiedlichen Aufgaben und Anforderungen für Menschen unterschiedlichen Lebensalters bestehen. Im zweiten Teil des Buches finden Sie grundlegende Hinweise darauf, welche Probleme für Kinder und Jugendliche durch eine Trauersituation entstehen können und wie sie begleitet werden können. Der dritte Teil des Buches beschreibt die Entwicklung von Kindern in ihren unterschiedlichen Altersstufen. Jede Stufe benötigt eine unterschiedliche Begleitung.

Bitte gehen Sie davon aus, dass jeder in diesem Buch gegebene Rat manchmal für größere und manchmal für kleinere Kinder »übersetzbar« und anwendbar ist. Der Rat ist keineswegs vollständig: Finden Sie eigene und neue Ideen, damit wir Kindern, Jugendlichen und uns selbst aus einer traurigen Situation wieder für das Leben begeistern können.

Methodisch setze ich an der Lebenspraxis und der Lebenserfahrung der Menschen an. Ich orientiere mich an Menschen, deren Erfahrung im Bereich von Pädagogik und Familie für mich in überzeugender Weise an die Lebenswirklichkeit rückgebunden ist.

Vielen Dank allen Kindern und Erwachsenen, die mir in vielen Jahren auf der Suche nach Lösungen geholfen haben. Die Namen sind frei erfunden, die Begebenheiten haben wie berichtet stattgefunden.

Hamburg, 2012

Erster Teil

Hänschen klein, ging allein …

Über die unterschiedlichen Anforderungen an Kinder und Erwachsene

1. Typisch Kind?!Was macht ein Kind aus?

Ohnmacht und Handlungsfähigkeit

Luise erinnert sich: »Als ich fünf Jahre alt war, starb mein Großvater. Das war für mich nicht wirklich schlimm. Ich hatte ihn zwar gemocht, aber er war mir nicht nahe. Von jenem Tag weiß ich noch, dass ich in der Küche neben dem Vorratsschrank stand. Niemand sagte etwas – was mich wunderte. Mein Vater saß am Tisch und schob den Teller von sich weg. Er wollte nichts essen. Alles war still. Das hat mich viel mehr beeindruckt, als der Tod meines Opas.« Dann lacht Luise: »Mir wurde erzählt, dass ich einige Wochen später meine Mutter fragte, ob sie mir ihre Perlenkette schenkt, wenn sie mal tot ist.« Etwas später spricht Luise weiter: »Mein Vater hat nie von Opa gesprochen. Wenn ich etwas wissen wollte, musste ich andere Menschen, die ihn gekannt hatten, nach ihm befragen.«

Wir stehen heute ohnmächtig da, wenn ein Kind trauert. Und wir bieten meist Rat an, den wir uns nicht trauen, für uns selbst umzusetzen. Wir bieten in der Regel auch als Erstes ausführliche Gespräche an, die wir vermeintlich für hilfreich halten. Gespräche täten uns vielleicht selbst gut, doch unsere Kinder benötigen zunächst unseren Halt, unsere Sicherheit und die Orientierung, wie in dieser Welt mit Lebenskrisen, wie es Tod und Trauer sind, umgegangen wird. Kinder gehen je nach Alter sehr unterschiedlich mit dem Phänomen Tod um. Die Endgültigkeit ist dabei möglicherweise erst einmal der Schrecken, der die Erwachsenenwelt jagt, nicht so sehr Kinder. Diese haben ihre eigenen Sichtweisen (vgl. Teil 3), die oftmals dazu führen, dass wir diese Sichtweisen entweder übernehmen wollen oder als »niedliche, naive und kindliche Fantasie« abtun.

Das Schlimmste, was einem Kind gleich welchen Alters geschehen kann, ist jene sprachlose Ohnmacht zu erleben, der wir selbst meist unterliegen, wenn ein Todesfall geschieht. Jedes Kind wird unser Weinen nachvollziehen können und das sogar als Zeichen von Menschlichkeit in jedem und jeder von uns wahrnehmen. Es sind die Handlungsunfähigkeit und das Verdrängen, die sich auf unsere Kinder auswirken. Hier hilft auch keine Flucht in religiös-esoterische Vorstellungswelten von Wolken und Himmeln, zu denen Verstorbene angeblich Zuflucht gefunden haben. Kinder durchschauen, ob wir davon selbst überzeugt sind oder nicht. Und wenn Kinder die tiefsten Fragen über Leben und Tod stellen, haben sie das Recht auf eine ernst gemeinte Antwort und ein authentisches Gegenüber. Kinder wissen übrigens sehr schnell, wann es Zeit ist, weiteres Fragen einzustellen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!