Alles, was die Katze braucht - Angelika Rimbach - E-Book

Alles, was die Katze braucht E-Book

Angelika Rimbach

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Beschreibung

Im Gegensatz zum Hund steckt die Forschung über die Katze noch in den Kinderschuhen. Obwohl sie dem Hund den Rang als beliebtestes Haustier schon lange abgelaufen hat, ist das Wissen über die katzengerechte Haltung und Ernährung noch nicht überall angekommen. Viele Verhaltensauffälligkeiten der Katze beruhen auf Haltungsfehlern, sofern gesundheitlich alles in Ordnung ist. Und manchmal ist der Leidensdruck bei Mensch und Tier groß, weil der Mensch sich nicht zu helfen weiß. Um es gar nicht erst so weit kommen zu lassen, ist dieser Ratgeber entstanden. Alles Wichtige und Wissenswerte wurde in leicht verständlicher Form zusammengetragen, um dem zukünftigen Katzenhalter eine Hilfestellung zu bieten.

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Seitenzahl: 72

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Meine Katze Emily Erdbeer. Ihre Augen zieren das Cover.

Vorwort

Bei der Verfassung des Buches war mir in erster Linie wichtig, dem Katzenbesitzer in Spe Hilfestellung zu geben, und zwar in der Form, dass alles Wissenswerte und Nötige zusammengetragen wird.

Im Gegensatz zum Hund, hat es bei der Katze kaum bis gar keine Forschung gegeben. Für Katzen gibt es (noch) keine Schutzverordnung, wie es bei den Hunden der Fall ist. Erst langsam beginnt sich echtes Wissen zu verbreiten und zu etablieren. Die Katze hat sich schon lange als beliebtestes Haustier in Deutschland gegen den Hund durchgesetzt. Und trotzdem erscheint es mir, als wären wir bei der Katzenhaltung in der „Zopfzeit“ stehen geblieben.

Es hat Jahre des Einsatzes gebraucht, um kleinste Verbesserungen zu erreichen. Sogar beim Deutschen Tierschutzbund und der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e.V., brauchte ich Jahre der Überzeugungsarbeit, nur allein, damit das Absetzalter von Kitten heraufgesetzt wird und man sich nicht mehr an den Hunden orientiert.

Manche „Meinung“ scheint in Stein gemeißelt zu sein, wie die, die Katze braucht ein „Schälchen Milch“. Nein, Katzen sind laktoseintolerant, und bekommen von Milch Durchfall. Die Katze braucht Wasser. Keine Milch.

Die allermeisten Verhaltensauffälligkeiten von Katzen beruhen auf Haltungsfehler. Und um Haltungsfehler zu vermeiden, ist dieser Ratgeber entstanden.

Es gibt in der Bücherwelt zahlreiche Schriften und natürlich auch im Internet, hier sei besonders Facebook erwähnt, eine große Anzahl Gruppen und Foren, die sich mit der Katzenhaltung beschäftigen. Leider sind nicht besonders viele Gruppen tatsächlich geeignet, einen Neuling in Sachen Katzenhaltung zu unterstützen. Grob umrissen will ich alles Erwähnenswerte und Wichtige in diesem Ratgeber zusammenfassen. Spezifisches Wissen soll in anderen Ratgebern vermittelt werden, das würde den Rahmen sprengen und den neuen Katzenhalter einfach überfordern.

Was mir aber neben der artgerechten Haltung äußerst wichtig ist, ist die Aufklärung über die Gefahren des Onlinehandels, und auf was man sich vorbereiten muss, wenn man auf der Suche nach einem guten Züchter ist. Der Markt, man muss tatsächlich von einem Markt sprechen, ist sehr unübersichtlich geworden und mancher Schein trügt leider.

Inhaltsverzeichnis

Die Voraussetzungen

Rassekatze oder nicht

Züchter

Tierheime und Tierschutzvereine

Zubehör

Kratzbäume

Katzentoilette

Futter- und Wasserschalen

Das Futter

Onlineportale

Infektionserkrankungen und Impfungen

Freigang

Fenster und Balkone sichern

Wie viele Katzen?

Einzug und Eingewöhnung

Einzelhaltung?

Erziehung

Kastration

Zusammenleben

Krankheiten

Danksagung

Ratgeber zur Katzenhaltung

Die Voraussetzungen

Viele Menschen wünschen sich, mit Katzen zu leben. Die Katze hat den Ruf eines leicht zu haltenden Haustiers, kostet kaum etwas in der Anschaffung und billig zu halten ist es auch noch (laut der immer wieder veröffentlichten Tests einer bestimmten Stiftung). Zudem ist die Katze elegant, sie muss nicht ständig draußen ausgeführt werden, sie erhält sich eine gewisse Autonomie.

Die Geschichte der Katze enthält viele Mythen und Legenden.

Zum Glück sind wir heutzutage etwas weiter. Heute wissen wir, dass vieles von dem, was über die Jahre erzählt wurde einfach nicht wahr ist.

Beginnen wir also von vorn.

Die Anschaffung eines Haustiers sollte wohlüberlegt sein. Ein bestimmtes Tier nur „schön“ zu finden, reicht einfach nicht aus. So eine Katze kann unter Umständen sehr alt werden. Man sollte daran denken, dass man für viele Jahre die Verantwortung für ein Tier übernimmt, das einem lange auf „der Tasche liegen“ kann. Und so einfach wird man ein Tier auch nicht mehr los. Tierheime arbeiten oft an der Leistungsgrenze und auch hier in Deutschland, sind Tierheime und Tierschutzvereine kein Paradies für Tiere. Ich schreibe es so eindringlich, weil ich schon möchte, dass der Leser, die Leserin, sich im Klaren darüber sind, dass die Anschaffung einer Katze wohlüberlegt sein muss.

Bevor Sie damit beginnen, sich nach Familienmitgliedern mit vier Pfoten umzusehen, vergewissern Sie sich, dass der Vermieter einverstanden ist. Bitte holen Sie in jedem Fall die Erlaubnis dazu ein. Sie brauchen auch in jedem Fall die Erlaubnis, Fenster und Balkone abzusichern. Im Verlauf dieses Ratgebers kläre ich Sie noch darüber auf, wie man ein Verbot umgehen kann. Besser ist es aber, wenn der Vermieter einverstanden ist und es keinen Ärger gibt. Denn Fenster und Balkone müssen so gesichert sein, dass ein Sturz verhindert wird.

Der nächste Punkt, den Sie abarbeiten müssen, ist der, wo soll die Katze herkommen? Aus dem Tierschutz, oder von einem Züchter? In deutschen Tierheimen sitzen viele Katzen, wo man sicher eine oder zwei passende Katze/n bekommt. Aber man hat natürlich auch das Recht, sich die Herkunft seines Tieres selbst auszusuchen. Ebenso ob Rasse oder keine Rasse. Worum ich Sie allerdings bitten möchte, ist sich kein Tier von einem vereinslosen Züchter anzuschaffen und auch keine Tiere, deren Rasse einer Qualzucht entspricht, so wie die Bundestierärztekammer Qualzucht definiert. Diesen verantwortungslosen Züchtern darf man kein Tier für viel Geld abkaufen. Bitte handeln Sie überlegt! Mitleid ist ein schlechter Ratgeber!

Die Frage ist auch, wie alt das Tier sein soll. Würden Sie einem älteren Tier ein Heim anbieten, vielleicht sogar einem Tier, das mit Artgenossen nicht mehr so gut zurechtkommt? Oder hätten Sie viel lieber ein Kitten?

Reden wir über Kitten, dann reden wir von vornherein gleich über mindestens zwei Kitten. Jungkatzen brauchen einen gleichaltrigen Artgenossen so nötig, wie einen gefüllten Napf. Kitten, die ohne Artgenossen aufgezogen werden, werden mitunter schnell verhaltensauffällig. Sie gehen den Menschen in die Beine, denn sie brauchen das Spiel „anschleichen und Angriff“ für ihre Entwicklung. Ist kein Partner da, nehmen sie den Menschen, auch die Kinder, die ein sehr gestörtes Verhältnis zur Katze bekommen können. Auch die Möbel und die Wände werden dann gern zerkratzt. Und wenn es ganz schlimm kommt, und der Leidensdruck des Kitten sehr groß wird, wird es unsauber. Unsauberkeit von Katzen ist immer ein Hilfeschrei des Tieres. Der Mensch ist von solch einem Verhalten oft angewidert, der oftmals nicht versteht, warum das Tier unsauber geworden ist. Der Geruch des Urins soll Artgenossen anlocken und ist keineswegs dazu gedacht, den Menschen zu verärgern. Alles, was der Mensch jetzt wissen muss: Sieh hin! Hier stimmt etwas nicht!

Denken wir also an Kitten, dann denken wir an zwei Kitten. Viele Tierheime und Vereine, gute Züchter sowieso, vermitteln nicht mehr in Einzelhaltung, nur noch bei ausgewiesenen Einzelkatzen, die allerdings in der Regel immer schon älter sind.

Es ist menschlich, dass man sich die Tiere nach eigenen Vorlieben aussuchen möchte. Man favorisiert bestimmte Farben und Fellzeichnungen.

Ich möchte Sie aber daran erinnern, dass die Katzen ein Katzenleben lang miteinander auskommen sollen und müssen. Es ist daher am besten, die Tiere so auszuwählen, dass sie zueinander passen. Deshalb ist es auch besser, Kitten erst in einem Alter von ca. 16 Wochen aufzunehmen. In diesem Alter ist ihre Persönlichkeit schon erkennbar und die Pflegestelle oder der Züchter können Ihnen sagen, welche Katzen besonders gut harmonieren. Einen guten Züchter erkennt man auch daran, dass er Ihnen die Kitten aussucht. Seine Nachzuchten liegen ihm am Herzen und er wünscht sich für sie natürlich das bestmögliche Zuhause, das möglichst ein ganzes Katzenleben lang ihr zuhause sein sollte.

Deshalb bitte Vorsicht bei Züchtern, oder Vermittlern, die Ihnen das Tier beim ersten Kontakt schon vorbeibringen wollen, oder es Ihnen sofort mitgeben wollen.

Gute Tierschutzvereine vereinbaren sowieso erst einen Termin zur Vorkontrolle und führen auch eine Nachkontrolle durch. Ich würde das auch Züchtern empfehlen, wenn sich ein Interessent in einem anderen Bundesland befindet und oder man selbst nicht imstande ist, das Tier ins neue Zuhause zu bringen.

Sehr oft geht die Anschaffung von einem Pärchen schief. Die Regel lautet, gleiches Geschlecht, gleiches Alter, gleicher Charakter. Katzen und Kater haben ein grundverschiedenes Spielverhalten. Kater raufen gerne grob, schleichen sich an lauern sich gegenseitig auf. Katzen sind von einem solchen Verhalten schnell genervt. Sie spielen lieber mit Gegenständen, also Bällen und Spiele- oder Reizangel. In einer größeren Katzengruppe ist das Mischverhältnis zweitrangig. Wenn zwei Katzen allein miteinander leben, sollten sie zusammenpassen. Zwei Kater oder zwei Kätzinnen und am besten mit gleichem Spiel- und Raufbedürfnis.

Die Katzenhaltung hat auch immer etwas damit zu tun, dass wir Menschen Abstriche in unserem Lebensraum machen müssen. Katzen machen Schmutz. Katzen haben keinen Sinn für schöne Dekorationen, Katzen verteilen ihre Einstreu oft in der ganzen Wohnung, sie haben keinen Respekt vor dem Schreibtisch und sie verlassen den Platz, an dem sie fressen oft als kleines Schlachtfeld.

Katzen würgen ihre Fellwürste am liebsten da hervor, wo das Putzen richtig schwer ist. Auch auf der Tastatur eines PCs. Das ist mir auch schon passiert.

Man braucht schon eine große Tierliebe, um ein Leben mit Katzen wirklich zu leben.