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Ob Ehestreit, Schachspiel oder ein geklautes Fahrrad: Alles lässt sich in Reime verpacken. Der Autor überreicht einen bunten Strauß amüsanter und humorvoller Gedichte, die die große Bedeutung des Optimismus und der Freude für unser Leben hervorheben. Er richtet den Blick jedoch auch auf ein ernstes Thema: den Umgang mit der Parkinsonschen Krankheit. Hier schreibt Helmut Schröder aus eigener Erfahrung und in einer Doppelrolle als Patient und als Arzt. Er kleidet die schwierigen Erfahrungen mit den Einschränkungen, die die Krankheit mit sich bringt, in ermutigende Verse. Der Grundtenor von Zuversicht und Hoffnung bleibt immer erhalten.
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Seitenzahl: 66
Veröffentlichungsjahr: 2017
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Helmut Schröder
Alltagspoesie für Optimisten
Limericks, Schüttelreime und sonstige Gedichte
Mit einem Kapitel für Parkinson-Patienten
Bibliografische Informationen der Deutschen Bibliothek:
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte Dateien sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
Impressum:
© by Verlag Kern GmbH, Ilmenau
© Inhaltliche Rechte beim Autor
1. Auflage, Januar 2017
Autor: Dr.Helmut Schröder
Layout/Satz: Brigitte Winkler, www.winkler-layout.de
Bildnachweis: www.fotolia.com | © Sviatoslav Khomiakov
Lektorat: Manfred Enderle
Sprache: deutsch, broschiert
ISBN: 978-3-95716-215-1
ISBN E-Book: 978-3-95716-231-1
E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH 2016
www.verlag-kern.de
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Cover
Titel
Impressum
Lieber Leser
ERSTES KAPITEL AMÜSANTE GEDICHTE
Kleiner Ehestreit in Göttingen
Schachmatt
Schach für Ärzte
Simultanschach
Hoffnung
Unerwünscht
Frage an die Nachbarn
Herr Mack und Fräulein Beck
Das unersättliche Kind
Blamage
Physiotherapie
Umdeutung
Auf der Galopprennbahn
Ein Akt der Herzlichkeit
Kaffee für Frühaufsteher
Unangemessen
Der Engel des Herrn
Gottes Sohn
Noch ein Passionsspiel
Das neue Testament
Prunkvoller Bischofssitz
Ein Rat der Polizei Langenhagen
Oans, zwoa gsuffa!
Gedanken eines Neugeborenen
ZWEITES KAPITEL OPTIMISTISCHE PARKINSON-GEDICHTE
Neurologen und Parkinson
Lächerlich
Zu viel gewollt
Meditation
Parkinson-Walzer
Parkinson und Tanztherapie
Selbständig bleiben
Lernprozess
Honeymoon
Selbsthilfegruppe
Partnerglück
On und Off
Übernachtung
Vernunft siegt
Autogenes Training
Ruhe
Sonnenaufgang
Alpenfreuden
Reisen
Passable Parkinson-Poesie?
DRITTES KAPITEL ERNSTHAFTE, OPTIMISTISCHE GEDICHTE
Zufall, Glück und Schicksal
Zeitnot
Ostern
Ode an Charlotte Link
Für meine Frau
Im Mutterleib
Lösung des Müllproblems?
Glück und Liebe
Frühlingsgedicht
Älter werden
Fußball-Europameisterschaft
Logopädie
Abnehmen
Grammatik der Gefühle
Danksagung
ein Optimist ist ein Mensch, der zuversichtlich durch sein Leben geht und versucht, das Beste aus seinen Möglichkeiten zu machen. Ein positiv Denkender, der grundsätzlich die erfreulichen Seiten des Lebens im Vordergrund sieht und andere Menschen in seiner Zuversicht mitreißen kann. Jemand, der hoffnungsvoll in die Zukunft schaut und mit eigenen Rückschlägen oder Handicaps gut fertig wird.
Es gibt Menschen, die unsere volle Bewunderung bekommen, weil sie schwere Behinderungen haben und trotzdem so manches besser können als Gesunde, wie zum Beispiel die Teilnehmer der Olympischen Spiele für Behinderte (Paralympics) und viele weitere Handicap-Sportler. Ohne einen tiefgehenden, besonderen Optimismus wären diese Erfolge nicht möglich. Eine derart positive Haltung und Einstellung zum Leben ist für uns alle vorbildlich!
Optimismus ist für alle Menschen besonders wichtig, die mit irgendeiner Anforderung des Lebens konfrontiert werden, sei es mit individuellen Problemen, sei es mit allgemein menschlichen Phänomenen, wie das unvermeidliche Älterwerden oder mit einem chronischen Leiden oder einer schweren Krankheit fertig werden zu müssen.
Mit pessimistischen Sichtweisen ist niemandem geholfen. Positives Denken und positive Gefühle sind immer hilfreich und eine Strategie der Lebensbewältigung. Zum Spektrum der optimistischen Einstellungen gehört natürlich auch der Humor, eine humorvolle Bewältigung des Schicksals, auch nach dem Motto: „Humor ist, wenn man trotzdem lacht!“
Über sich selber lachen zu können, ist schon eine höhere Stufe des Humors, einfacher und banaler ist es, über andere zu lachen.
Alltagspoesie ist keine Dichtkunst, die einen besonderen literarischen Wert hat. Sie kann jedoch wertvoll für den Einzelnen sein, der sie als hilfreich erlebt und mit Optimismus seine Probleme bewältigt.
Der Optimismus des Alters gründet sich auf Humor und die gesamte Lebenserfahrung und Lebensweisheit. Meditationen zu Themen wie Optimismus und Weisheit sind sehr zu empfehlen.
Es gibt allerdings auch einen übertriebenen, nicht angemessenen Optimismus, der dazu neigt, sich selbst etwas vorzumachen. Diese Art des Optimismus ist hier nicht gemeint. In manchen Fällen kann man von einem „Zweckoptimismus“ sprechen. Wenn ein solcher Optimismus dazu verhilft, schlimme Krisen zu überwinden, mag das aber auch hilfreich und erlaubt sein.
Als ich die Diagnose Parkinson bekam, war ich zunächst einigermaßen geschockt. Ich konnte meine Betroffenheit nur allmählich abmildern durch ein Akzeptieren der Krankheit und die Entwicklung von Bewältigungsstrategien. Dazu gehörte eben auch die Beschäftigung mit Alltagspoesie. Es bereitete mir Freude, Gedichte mit hoffnungsvollen oder heiteren Inhalten zu verfassen. Wenn auch die Themen nicht immer heiter sind, so ist doch der Tenor immer zuversichtlich mit insgesamt optimistischer Grundhaltung.
Häufig habe ich die Form des Limericks gewählt, eine bekannte Form für heitere, kurze Gedichte. Schüttelreime, bei denen die Anfangsbuchstaben der Endwörter vertauscht werden, sind schon schwieriger und kommen daher in diesem Gedichtband seltener vor.
Bei den sonstigen Gedichten war es mir nur wichtig, dass das Versmaß halbwegs stimmt und die Reime möglichst rein sind. Poesie ohne Reime werden Sie in diesem Buch nicht finden. Ich wünsche allen Lesern viel Spaß und viele angenehme Assoziationen!
Langenhagen im Oktober 2016
Dr.Helmut Schröder
AMÜSANTE GEDICHTE
Beginnen möchte ich mit einem Gedicht, das ich meiner lieben Ehefrau gewidmet habe. Sie ist meine große Liebe, das möchte ich hier schon am Anfang gestehen. Wir gelten als harmonisches Paar und sind beide ohne Weiteres als Optimisten zu bezeichnen.
Mit ihr habe ich nur sehr selten Streit. Wir kommen dann meistens schnell zu konstruktiven Lösungen und können uns bald wieder vertragen. Im Augenblick des Streits fühlen wir uns so mies, dass wir diesen Zustand am liebsten sofort wieder loswerden möchten, was naturgemäß nicht immer geht.
Manchmal ist es schwer, sich in einem Beziehungsstreit an die eigene Nase zu fassen und eigene Fehler einzugestehen, aber es hilft dann auch enorm, wieder zusammenzufinden.
In der schönen, „kleinen“ Großstadt Göttingen in Südniedersachen gab es eine Verstimmung zwischen Tamara, kurz Tammi genannt, und mir. (Achten Sie bitte auch auf die Zeile, in der der Ortsname Göttingen zweimal hintereinander vorkommt.)
Meine Gattin, ein Engel, eine Göttin gar,
sagte mir, dass sie noch nie in Göttingen war.
Als ich deshalb mit der Göttin gen Göttingen fuhr,
fragte sie mich nach dem Sitz ihrer neuen Frisur.
Ich antwortete freundlich und gar nicht stur:
„Du hast eine schöne Frisur und eine gute Figur,
du bist ganz entzückend und einfach perfekt!
Und trank mit der Göttin von Göttingen Sekt.
Aber etwas daran hatte sie wohl verletzt,
ich hatte sie wirklich ein wenig vergrätzt:
Meine Antwort sei unernst und weit übertrieben!
Gottlob ist es kein größerer Ärger geblieben:
Schon auf der Heimfahrt nach Langenhagen
haben wir uns wieder richtig vertragen.
Neben der Poesie habe ich ein weiteres Hobby: Das Schachspiel. Als junger Mann habe ich gelegentlich nicht ganz nüchtern Schach gespielt und war damit natürlich nicht erfolgreich. Heute mit 68 Jahren bin ich zwar weiterhin ohne wirkliche Schacherfolge, aber immerhin bin ich dabei völlig nüchtern. Das Schachspiel macht mir immer noch viel Freude.
Meine damaligen Erfahrungen habe ich in diesem Schüttelreim zusammengefasst:
Spiele ich bei zu viel Wein Schach,
bleibe dabei nur zum Schein wach,
verlier die Dame, habe nicht mehr lange Bauern
und mein armer König, der muss bange lauern
und mein Gegner setzt mich ohne Sorgen matt,
bin vom Schach und Wein ich bis zum Morgen satt.
Das kommt also davon, wenn man den „Teufel Alkohol“ ins Spiel bringen will! Der Alkoholmissbrauch wird gelegentlich thematisiert, ist aber mit Sicherheit eine untaugliche Bewältigungsstrategie zur Lösung von Alltagsproblemen.
Auch Tammi ist eine begeisterte Schachspielerin. Wenn sie mich mehrfach hintereinander schlägt, sage ich zu ihr: „Du bist mir jetzt aber so langsam ebenbürtig!“
Gemeinsam mit mir fuhr sie schon fast jedes Jahr zum Schachturnier der Ärzte nach Bad Neuenahr, wo ich unter „ferner liefen“ rangiere. Aber es macht mir alles sehr viel Spaß und ich treffe alte Freunde wieder und lerne sehr nette Leute kennen.
Meine Frau fiebert als Zuschauerin mit mir, darf allerdings nicht mitspielen, da sie keine Ärztin ist. Sie sagte dazu, dass sie deshalb nicht noch extra Medizin studieren wolle, nur um an diesem Turnier teilnehmen zu können.
Ein ständiger und sehr erfolgreicher Teilnehmer, der auch schon das Turnier mit etwa 150 schachspielenden Ärztinnen und Ärzten vor wenigen Jahren gewonnen hat, ist Professor Krauseneck aus Bamberg, der im folgenden Gedicht eine große Rolle spielt. Er hat sich mit der etwas stereotypen, aber aus poetischen Gründen wichtigen Wiederholung seines Namens einverstanden erklärt: