Als ich begann von meinen Kindern zu lernen - Dennis T. Kessler - E-Book

Als ich begann von meinen Kindern zu lernen E-Book

Dennis T. Kessler

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Beschreibung

Manchmal Denke ich das Maine Eltern dum zint.", lesen alle Anwesenden erstaunt die Buchstaben auf dem Zettel, den unsere damals fünf jährige Tochter schweigend, mit einem Grinsen bis hinter beide Ohren, am Mittagstisch präsentiert. Ich bin voller Dankbarkeit für die Möglichkeit, meine verstaubten Ansichten und meine wohl gehegten Glaubenssätze, jeden Tag aufs Neue in Frage stellen zu dürfen. Denn ich habe Kinder, die danach verlangen. Sie brauchen liebevolle, authentische, reflektierte und verantwortungsbewusste Erwachsene. Kinder sind die Zukunft. Allerdings nur, wenn wir als Eltern und Mentoren auch bereit sind, die Visionen der jungen Menschen ernst zu nehmen und gewillt sind, sie in ihrer Einzigartigkeit zu unterstützen. Dieses Buch soll eine Anregung zur Selbsterfahrung sein. Es soll dir dabei helfen, ein tieferes Verständnis für deine eigenen Ansichten zu bekommen, damit du die Klarheit für dich selbst erlangst, die es braucht, um ganz und echt für die Menschen da zu sein, die dir wichtig sind.

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Seitenzahl: 59

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Ungekürzte Ausgabe

Erstauflage April 2025

© by Dennis T. Kessler. Alle Rechte vorbehalten. Umschlagdesign by Dennis & Katharina Kessler

http://www.panhilla.de

[email protected]

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Vom Versuch den Zustand von gestern für immer wieder herzustellen

Vom Wachsen und Werden

Es geht voran

Die Erwachsenen Galaxie

Die Galaxie der Kinder

Meteoriten Feld voraus

Die Zukunft gehört den Kindern

Sich dem Leben stellen

Erkenne dich selbst

Handwerkszeug

Nur Mut

Aus dem Leben

Vom Planet der Oberschlauen

Wie von selbst

Yoko

Nachwort

Vorwort

Als ich begann von meinen Kindern zu lernen

Mein Gemütszustand schwankt zwischen kontrollierbarer Verzweiflung und neugieriger Abenteuerlust, obschon Erstes oft überwiegt.

„Muss ich erst krank werden, um nicht mehr in die Schule zu müssen?“, hast du mich gestern gefragt und deine wunderschönen graugrün-blauen Augen blickten mir tief in die Seele.

Ich bemerkte, wie sich meine Armee der Affen in Position brachte, um so schnell wie möglich anzugreifen, bevor das Kartenhaus der Konditionierung durch den seichten Wind ins Wanken geraten könnte. Ich hatte bereits alle mahnenden und belehrenden Sätze auf der Zunge liegen und hätte sie nur noch aussprechen müssen.

„Ja! Wir müssen alle in die Schule gehen. Daran führt kein Weg vorbei!“

„Aber…“, hättest du begonnen, jedoch hätte ich deine Gegenwehr mit einem weiteren Angriff überrollt.

„Kein aber. In Deutschland gibt es die Schulpflicht. Wenn du nicht in die Schule gehst, müssen wir Strafe bezahlen und im schlimmsten Fall, werden sie dich uns wegnehmen! Wenn du denkst, du könntest uns manipulieren, indem du hier den Kranken spielst, dann musst du dir schon etwas besseres einfallen lassen. Wo kommen wir denn hin, wenn wir alle nur noch das tun was wir wollen und wonach uns gerade ist. Wir waren alle in der Schule. Denkst Du wir wären immer gerne dahin gegangen? Zieh dich jetzt an und pack deine Sachen. Wir sind spät dran. Ich habe auch gleich einen wichtigen Termin und deine Mutter muss sich um deine Schwester und deinen kleinen Bruder kümmern. Also los jetzt! Wenn du jetzt nicht machst, was ich sage, dann wandert dein Computer in den Müll. Lass es nicht soweit kommen, Junge. Du weißt, dass wir stärker sind als du. Du Wicht!“

Das alles und noch viel mehr, spielt sich in mir ab, wenn es wie so oft darum geht, unsere Kinder zu einem wichtigen und funktionierenden Mitglied der Gesellschaft zu erziehen, um der Norm gerecht zu werden.

Ob mein Werkzeug nun eine Standpauke, oder ob ich manipulierend verständnisvoll bin - „Sieh mal, Kleiner. Das Ganze hat auch etwas Gutes. Du lernst dort lesen, schreiben und rechnen. Dann kannst du deine Computerspiele ganz allein bedienen und brauchst uns nicht mehr zu fragen. Dann wirst du dich richtig gut fühlen. Du kannst es ja auch als ein Spiel betrachten und die Schule nicht so ernst nehmen. Das funktioniert. Ich habe das auch oft so gemacht.“

„Ich kann doch auch zu Hause lernen. Ich verstehe das alles doch gut. Die Schule fühlt sich wie ein Gefängnis an und mein Klassenzimmer ist wie eine…“ - „Zelle!“, beende ich deinen Satz und fühle mich erneut ertappt.

Gestern hatte ich die Kraft, die Armee der Affen in ihre Schranken zu verweisen und sie zu den anderen Spielzeugsoldaten in meinem Inneren zu packen, die ich mir zum Schutz meiner ewig wiederkäuenden Glaubenssatz-Kuh zugelegt oder selbst von meinen Ahnen vererbt bekommen habe.

Ich habe mich neben dich gesetzt, dich vom Herzen aus in den Arm genommen, meine eigene Verzweiflung und Unsicherheit wahrgenommen und gesagt:

„Ich rufe in der Schule an. Du musst heute nicht gehen. Fühle dich wohl, mein Kind. Wir sind hier für dich.“

Als der Schulleiter das Gespräch entgegennahm sagte ich, dass du heute nicht kommst. Weder das du krankt bist, noch sonst irgendetwas anderes. Doch er antwortete:

„Sagen sie ihrem Sohn eine gute Besserung!“

Unverkennbar, dass es in den ersten Sätzen um mich selbst geht. Meine Kinder, sofern Kinder einem überhaupt gehören können, sind Kinder. Noch weitestgehend natürlich in ihrem Gebaren, herrlich spontan und sich ihrer wahren Gefühle und Befindlichkeit bewusst. Und natürlich neige ich dazu ihre Eigenschaften in den Himmel zu heben, denn es ist das, was ich an mir als gut erzogener Erwachsener oft vermisse und gar nicht mehr finden kann. Sie bringen ständig mein innere Ordnung durcheinander und funktionieren einfach nicht so, wie es für einen reibungslosen Ablauf meines Erwachsenenlebens nötig wäre.

Und deshalb meine ich, meine Kinder erziehen zu müssen.

Wenn ich in meinem alten Konstrukt verweile, ist mir, auch wenn ich es gerne vorschiebe, das Wohl meiner Kinder ziemlich egal. Was ich eigentlich damit meine ist:

Wenn du nicht spurst, kann ich nicht in der Erwachsenenwelt und in der Gesellschaft funktionieren. Wir meinen es ja nur gut…mit uns selbst!

Kapitel 1

Vom Versuch den Zustand von gestern für immer wieder herzustellen

Kinder sind die Zukunft.

Eine gar grässliche Vorstellung, wenn alte, verstaubte und starre Vorstellungen, nicht von neuen mutigen und ungestümen Gedanken herausgefordert würden. Wäre der Mensch niemals dem Ruf des Unbekannten und Wilden gefolgt, wären wir wohl schon längst ausgestorben, oder würden uns zumindest immer noch von Ast zu Ast hangeln und uns gegenseitig lausen. Diese Vorstellung ist schlicht Unsinn, denn die Entwicklung findet ja zum Glück statt. Es wird immer einige Mutige geben, die dem inneren Ruf des Unbekannten folgen werden. Diese Pioniere sind es, die ihrer Ängste trotzend voranschritten und neue Welten eroberten. Ob sie sich nun geistig in Gebiete vorwagen, die niemals jemand vorher betreten hat, oder ob es Landmassen sind, die sie sich zu eigen machen, spielt keine Rolle. Für beides braucht man eine gehörige Menge an Mut.

Ich gehöre leider nicht zu den Mutigen.

Neues bereitet mir stets Unbehagen und oft wähle ich den Weg der Vermeidung, anstatt mich den Dingen zu stellen. Ich möchte den Zustand von gestern, so lange wieder herstellen, wie es mir möglich ist. Wozu sollte ich mich auch bewegen? In meiner Höhle ist es sehr gemütlich, ich habe mir alles so eingerichtet, wie es für mich passt und habe genug damit zu tun, alles jeden Tag abzustauben und wieder schön herzurichten. Und wie wunderbar einfach ist dann mein Leben. Abstauben und richten.

Wären da nicht diese Sabotage-Zwerge, die anscheinend nur dafür da sind, Unordnung in mein Leben zu bringen, um dort wo sie auftauchen, in weniger als fünf Minuten eine Schneise der Verwüstung zu hinterlassen.

Meine Kinder!

Und so kollidieren ständig gänzlich verschiedene Galaxien miteinander und Spannungen sind vorprogrammiert.