Alter Sack, was nun? - Kester Schlenz - E-Book

Alter Sack, was nun? E-Book

Kester Schlenz

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  • Herausgeber: Mosaik
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2010
Beschreibung

Der Survival-Guide für die Lebensmitte

Der Mann in den besten Jahren – ein alter Sack: Sein Haar lichtet sich, die Mimikfalten werden ausdrucksvoller, ein Bäuchlein beginnt sich zu wölben, der neue Chef ist ein paar Jährchen jünger als man selbst. Man fühlt sich oft hibbelig, nervös, unentspannt. »Papa, du bist nicht gechillt«, sagen einem die Söhne – falls man welche hat. Themen wie: Benehmen im In-Lokal, Wampe, Horrorvorstellung Ruhestand, Modefragen (Cordhose!?), Viagra etc. beschäftigen einen. Hier macht Kester Schlenz Mut: »Männer, Ihr seid nicht mehr jung, aber noch jung genug, um voll einen drauf zu machen.«

• Was wirklich hilft, wenn das »Bauchgefühl« überhand nimmt und das Hemd nicht mehr zugeht

• Wo man auch als alter Sack auf die Piste gehen und Spaß haben kann ohne peinlich zu sein

• Wie man bei Stress so richtig »chillen« kann

• Welche Bücher man kennen sollte, um auf der Party zu punkten

• Was man mit seiner Restlebenszeit noch so anfängt

Das ideale Geschenkbuch für (fast) alle Männer mit witzigen Illustrationen von Til Mette!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 154

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Inhaltsverzeichnis
Fünfzig? Oh, Mann!
Ich bin quasi ein Modo! - FALTEN, HAMSTERBACKEN, DOPPELKINN, RETTUNGSRINGE - ...
Restlaufzeit? - WIE VIELE UND WAS FÜR JAHRE BLEIBEN MIR NOCH?
Copyright
Fünfzig? Oh, Mann!
DIE MAGISCHE GRENZE
Hey, Alter. Cool bleiben. Fünfzig werden? Ist doch keine große Sache, Mann. Heutzutage. In den Zeiten der fröhlichen, fitten Alten. Da hat ein gesunder Kerl - statistisch gesehen - noch 25 gute Jahre vor sich. Also im Grunde ist das ja nur ein weiteres Lebensjahr. So wie wir nach 48 eben 49 Jahre alt werden. Ist doch eigentlich nichts anderes, fünfzig zu werden.
IST ES DOCH!
Etwas ganz, ganz anderes, ist das.
FÜNFZIG WERDEN IST SCHEISSE!
Fünfzig werden ist das Überschreiten einer magischen Grenze. Der endgültige Abschied von Jugend, Post-Jugend, Midlife, Frische und Fitness. Man fällt sogar aus der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen. Niemand will einem mehr was verkaufen. Man ist draußen. Von nun an geht’s bergab. In Riesenschritten ins Rentenalter! Wampe kriegen. Falten. Die letzten Haare verlieren. Sex abgewöhnen. Rollstuhl. Breinahrung. Altersheim. Siechtum. Ich geb mir die Kugel!
Okay, eine Terz übertrieben.
ABER ES IST JA WAS WAHRES DRAN. WIR MÄNNER HABEN PROBLEME DAMIT, FÜNFZIG ZU WERDEN. DAS IST ZWAR NOCH NICHT ALT, ABER ES HÖRT SICH SCHON MAL ALT AN.
Und selbst, wenn wir das selber niedrig hängen und mehr oder weniger ignorieren wollen - dann lassen uns die anderen nicht. »Hey«, heißt es, »du nullst ja bald. Gibt doch ‘ne ordentliche Feier, was?« Wenn wir verneinen, heißt es sofort: »Also, nee … da muss man was machen. Mann, Alter … fünfzig!«
ES GIBT KEIN ENTKOMMEN!
Und selbst wenn wir unmissverständlich klarmachen, dass wir nicht feiern wollen und uns diesem ganzen »Runder-Geburtstags-Terror« nicht beugen wollen. Selbst dann kriegen wir irgendwann mit, dass da Leute verschwörerisch tuscheln, sich heimlich treffen, Fotoalben plündern, irgendwas vorbereiten. Eine Zeitung, Lieder, Sketche, eine Überraschungsparty. Was auch immer.
ES GIBT KEIN ENTKOMMEN!
Nein, es gibt da offenbar vielmehr ein ungeschriebenes Gesetz. Und das lautet:
NIEMAND, DER FÜNFZIG WIRD, KANN SO TUN, ALS WÄRE NICHTS.
Man wird angequatscht, gefragt, wie man sich fühlt, ob man Bilanz gezogen hätte. Man wird gezwungen zu feiern, Gästelisten zu machen etc. - und muss deshalb dauernd daran denken, dass man »nullt«.
Und also denkt man dann darüber nach:
Zum Beispiel an früher.
Als wir Jugendliche waren und unsere Eltern fünfzig wurden, da kamen die uns doch vor wie Wesen aus einer anderen Welt. Der Welt der grauen Anzüge, öden Reden, Festschmäuse und Ehrennadeln in Silber. Fünfzigjährige waren gesetzte, ältere Herren mit Platte und Kegelclub. Und nun, nun sollen wir selber dazugehören?
ABER NEIN!
Eines können wir zu unserer Beruhigung schon mal feststellen. Vor dreißig, vierzig Jahren fünfzig zu werden war etwas ganz anderes als heute. Heute ist man mit fünfzig praktisch ja erst knapp raus aus der Postadoleszenz. Man ist jung geblieben. Im Kopf zumindest. Denkt man. Ist natürlich ein bisschen gelogen. Aber andererseits: Da ist ja auch was dran. Auch die Siebzigjährigen sind heute cooler und jünger als unsere Großeltern damals. Scheiß auf die werberelevante Zielgruppe.
WIR FÜNFZIGJÄHRIGEN SIND NOCH DA. LECKER WIE REIFE FRÜCHTE. UND MACHT NICHT AUCH ERFAHRUNG SEXY?
Kommt darauf an.
Denn wie so oft im Leben gibt es häufig eine Diskrepanz zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung. Das eine ist, wie wir uns fühlen, was wir von uns erwarten, womit wir klarkommen müssen. Das andere ist, wie die anderen uns sehen. In diesem Spannungsfeld gibt es einige Dinge zu klären. Das wollen wir nun in den folgenden Kapiteln zusammen tun.
Ich bin quasi ein Modo!
FALTEN, HAMSTERBACKEN, DOPPELKINN, RETTUNGSRINGE - HILFE, ICH ALTERE
DER VERFALL IST NICHT ZU ÄNDERN.
Unter unseren Augen bilden sich gigantische Tränensäcke. Morgens müssen wir diese mit einer Schubkarre ins Bad fahren. Erst gegen Mittag bilden sie sich zurück. Falten, tief wie Schluchten auf La Palma, haben sich in unser Antlitz gegraben und lassen uns aussehen wie eine traurige, verkarstete Landschaft im Ural. Das, was einst Wangen waren, sind nun Hamsterbacken. Sie wabbeln, wenn wir den Kopf schütteln. Und unser Kinn, früher unteres Schlusslicht eines ausdrucksstarken Gesichtes, hat sich verlängert und bildet nun einen weichen, konturlosen, wabbligen Übergang zwischen Gesicht und ledrigem Hals. Unsere Haut neigt zum Grobporigen. Sie wird schlaff.
DAFÜR SCHWILLT DER BAUCH. »DER DEUTSCHE RING« ZIERT DIE TAILLE.
Die Hoden … okay - hören wir auf. Ich habe hier einen Hauch übertrieben. Aber irgendwo haben Sie sich schon angesprochen gefühlt, oder? Die wenigsten von uns sind mit fünfzig noch knackig. Wir werden älter, und man sieht es. Damit muss man fertig werden. Über das Abnehmen hat der Kollege Bartels im Kapitel »Das Bauch-Gefühl« einiges zu erzählen. Aber es geht ja nicht nur um zu viel Gewicht. Der Zahn der Zeit nagt überall an uns. Wir gehen auseinander, wir erschlaffen, wir werden dröger, faltiger, knorpeliger und hässlicher.
ABER ZUM GLÜCK WERDEN WIR DAS ALLE.
Unterschiedlich ausgeprägt, aber es passiert. Sinnlos, zurückzublicken, Bilder von früher anzustarren oder uns mit Dreißigjährigen zu vergleichen. Benchmark ist der Durchschnitts-Fünfzigjährige. Sie sollten sich fragen: Wie sehen meine Kumpels aus? Wie deren Kumpels und Kollegen im gleichen Alter? Sie werden sehen - sie sind meist keine schönen Menschen mehr. Dann vergleichen Sie all diese Typen mit sich selbst. Und wenn Sie feststellen: Ich sehe in jedem Fall teigiger, grobporiger, dicker, ledriger, knorpeliger, trockener, wabbliger aus als die anderen - dann können Sie hadern und über Gegenmaßnahmen nachdenken.
GEGENMASSNAHMEN?
Nun ja, wie gesagt, dass wir verfallen, ist nicht zu ändern. Aber man kann diesen Verfall zumindest etwas hinauszögern. Je nach Aufwand ist das äußerst wirksam. Männer aus unserer Generation haben damit meist wenig Erfahrung. Kosmetik galt als schwul. Wellness war was für Weicheier. Das ist Unsinn. Feuchtigkeitscremes für’s Gesicht können Wunder wirken. Dreimal die Woche eine halbe Stunde joggen hält fit. Noch häufiger schafft man das ja nicht. Gehobene Mucki-Buden (Kieser etc.) sind auch was Gutes, wenn man die Disziplin entwickelt. Sonst zu Hause ein paar Liegestütze einschieben und immer schön die Treppe und nicht den Fahrstuhl nehmen. Sagen alle Fitnesstrainer und Jackie Chan auch.
UND - JA - SELBST DER GANG ZUR KOSMETIKERIN SOLLTE KEIN TABU FÜR UNS GESETZTERE HERREN SEIN.
Die Damen dort sind aufgeschlossen, es ist überhaupt nicht peinlich, sie reinigen unsere alten Gesichter, feilen unsere Nägel, glätten unsere Haut und massieren unsere Kopfhaut. Herrlich!
MANCHER UNTER UNS SOLLTE RUHIG AUCH MAL ZUR FUSSPFLEGERIN GEHEN, HABE ICH MIR VON FRAUEN ERZÄHLEN LASSEN.
Der Zustand so manchen Männerfußes sei erbärmlich. Fuß könne man das oft nicht mehr nennen - hornige Extremität wäre treffender. Auch hier sind Berührungsängste im doppelten Sinne des Wortes überflüssig. Fußpfleger leben ja von eingewachsenen Nägeln, Hornhaut und rissigen Sohlen.
UNANGENEHM WIRD ES ERST, WENN DIE DAME NACH SICHTUNG DER MAUKEN »EINEN MOMENT« SAGT, IN DER WERKSTATT VERSCHWINDET UND MIT EINER FLEX ZURÜCKKEHRT.
ANSONSTEN: IMMER SCHÖN DRAN DENKEN, DIE NASEN- UND OHRHAARE ZU ENTFERNEN.
Die wachsen im Alter wie Gras und sehen wirklich doof aus! Ich habe einen Nasenhaarschneider. Das ist komisch, sich so ein brummendes Ding in den Zinken zu schieben. Aber es wirkt.
Restlaufzeit?
WIE VIELE UND WAS FÜR JAHRE BLEIBEN MIR NOCH?
Jeder, der fünfzig wird, stellt sich irgendwann mal diese Frage. Verständlich, aber gänzlich für den Arsch, um es mal deutlich zu sagen. Denn, wenn man sich zu oft, zu intensiv mit dieser Frage beschäftigt, muss man zwangsläufig schlecht drauf kommen. Mir als Zwangscharakter und neurotisches Nervenbündel ist das selbstverständlich passiert. Ich malte mir aus, dass es ab jetzt nur noch bergab gehen wird, sah mich schlurfend und sabbernd im Altenheim herumtapern und stellte mir vor, ich würde als Alzheimerpatient jeden Tag neue Leute kennenlernen - nämlich meine Familie. Es war grauenhaft. Man muss das lassen. Ganz konsequent verdrängen, so was. Ich versuche das jetzt auch. Geht irgendwie immer besser. Denn mir wurde sozusagen kürzlich der Kopf gewaschen.
»WIE WÄR’S ZUR ABWECHSLUNG MAL MIT EIN WENIG DANKBARKEIT«, SAGTE MIR ZU DIESEM PROBLEMFELD EIN GUTER FREUND, DER NOCH ÄLTER IST ALS ICH.
1. Auflage
© 2009 Verlag Mosaik bei Goldmann, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Layoutentwurf: Anja Laukemper Satz: Barbara Rabus
Kö · Herstellung: IH
eISBN 978-3-641-04640-8
www.mosaik-goldmann.de
Leseprobe

www.randomhouse.de