Am Ende ist nicht Schluss mit lustig - Harald-Alexander Korp - E-Book

Am Ende ist nicht Schluss mit lustig E-Book

Harald-Alexander Korp

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Beschreibung

»Der Tod lächelt uns alle an. Das einzige, was man machen kann: zurücklächeln.«

Krankheit, Sterben und Tod – da gibt es nichts zu lachen, oder?
Harald-Alexander Korp sieht das ganz anders. Lachen wirkt entspannend, hilft Sprachlosigkeit zu durchbrechen und schafft Erleichterung. In diesem Buch schildert er, wie der Humor dabei hilft, Sterben und Tod besser zu bewältigen. Menschen am Lebensende, Angehörige und vor allem Pflegende erfahren hier, wie der Humor als Widersacher der Angst auf spielerische Weise Distanz schafft und die Kraft für das Loslassen stärkt.

  • Kann ich den Tod abbestellen? – Mit Humor der Endlichkeit begegnen
  • Freude, Lachen und Humor – existenziell wichtig für Sterbende, Angehörige und Pflegepersonal
  • Ein unterhaltsames und praktisches Ermutigungs-Buch gegen die Unsicherheit und die Angst vor der Heiterkeit im Angesicht des Endes
  • Mit zahlreichen Karikaturen, Erlebnisberichten und vielen praktischen Übungen

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Seitenzahl: 308

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Harald-Alexander Korp

AM ENDE IST NICHT SCHLUSS MIT LUSTIG

Humor angesichts von Sterben und Tod

Mit Karikaturen von Karl-Horst Möhl

Gütersloher Verlagshaus

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://portal.dnb.de abrufbar.

Copyright © 2014 by Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh,

in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München

Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Das Gütersloher Verlagshaus, Verlagsgruppe Random House GmbH, weist ausdrücklich darauf hin, dass im Text enthaltene externe Links vom Verlag nur bis zum Zeitpunkt der Buchveröffentlichung eingesehen werden konnten. Auf spätere Veränderungen hat der Verlag keinerlei Einfluss. Eine Haftung des Verlags für externe Links ist stets ausgeschlossen.

Umschlagmotiv: © Georg Preissl – Fotolia.com

Umsetzung eBook: Greiner & Reichel, Köln

ISBN 978-3-641-14804-1

www.gtvh.de

Für meine Mutter

und meine Tochter

Inhalt

1. EINLEITUNG

2. AM ANFANG

Diagnose

Angst und Humor – die Gegenspieler

Invest in Inpermanence

3. HUMOR, LACHEN, FREUDE – DIE KUNST DER VERWANDLUNG

Humor ist Strategie

Humor ist komisch

Humor ist lachen mit anderen über mich selbst

Humor als Ausdruck von Empathie

Humor und Kommunikation

Wie Witze wirken

Warum Lachen so gut tut

Freude

Mein Humor – dein Humor?

Humor – Erste Hilfe

4. STERBEN – DAS IST DAS LETZTE!

Wann geht’s los?

Letzte Phase

5. LACHEN UND HUMOR AM LEBENSENDE

Darf ich lachen, wenn du stirbst?

Achtsamkeit – mindfull oder mindful?

Humor-Instrumente

Demenz – immer mal was Neues

Scherz gegen Schmerz

Die letzte Partie

Fake it!

Zitronella und Carbonara

Humor – das Workout

6. SENSENMANN UND ALTER KUMPEL – BILDER VON TOD UND JENSEITS

Wenn Skelette rocken

Wer’s glaubt, wird selig

Esel und Gans im Kirchenschiff

Und wer steht im Laden?

Im Paradies sind alle jung

Die Kunst der Wiedergeburt

Engel …

Spaghettimonster

7. TRAUER

Herzlichen Glückwunsch!

Kurz danach

Begräbnis mit Explosion

Was uns bleibt

Ich bin umgezogen

In süßer Ruh’

Tanz mit mir

8. ENDLICH ENDE

Freu’ mich des Lebens!

Memento mori – lustig?

Preis würdig?

Das Viertbeste

Dank

Anhang Literatur

Anmerkungen

1. EINLEITUNG

»Das Leben hört nicht auf, lustig zu sein,

wenn Menschen sterben.

Ebenso bleibt es ernst,

wenn Menschen lachen.«

George Bernhard Shaw

Arzt und Krankenschwester stehen mit ernstem Gesicht am Bett meiner Mutter, die nur noch flach atmet. Ich befürchte das Schlimmste. Plötzlich schlägt meine Mutter die Augen auf, blickt uns verdutzt an und fragt: »Kann man den Tod auch abbestellen?« Sie schmunzelt und wir können nicht anders, als berührt zu lachen. Im Heim für betreutes Wohnen muss man, was man haben will, bestellen – und wenn man es nicht will, eben abbestellen. Warum also nicht auch den Tod abbestellen? Sie lächelt mich an und gibt Anweisung, ich solle ihr erst mal einen starken Kaffee holen. Ich lache – und sie lacht mit. Sie ist von den (fast) Toten auferstanden. Natürlich war dies nur ein heiterer Moment unter vielen traurigen und schmerzvollen Augenblicken. Eine kleine und doch hilfreiche Insel des Aufatmens im Meer des Leidens. Und deshalb so wertvoll.

Oft fühlte ich mich bei der Pflege meiner Mutter überfordert. Da erfuhr ich, dass Hospize nicht nur Sterbebegleitung anbieten, sondern auch Beratung für die Begleitung zu Hause. So kam ich in das Ricam-Hospiz in Berlin, erfuhr, wie man sich als Angehöriger Hilfe organisieren kann. Die Atmosphäre war so berührend, dass in mir der Wunsch aufkam, als ehrenamtlicher Hospizhelfer und Sterbebegleiter mitzuarbeiten. Die Koordinatorin war skeptisch, schließlich war ich ja mit der Pflege meiner Mutter beschäftigt. Doch ich wollte es wenigstens versuchen, begann die Einarbeitungszeit, absolvierte die Ausbildung und machte eine einschneidende Erfahrung: Die Begleitung »fremder« Menschen am Lebensende half mir, mit dem Sterbeprozess meiner Mutter besser klarzukommen. Schlicht und einfach, weil ich erlebte: Auch andere Menschen sterben, nicht nur die eigenen Eltern. Ich konnte beobachten, wie Pflege gelingt, wie andere Menschen mit dem Sterben leben, wie sie sich freuen und trauern, wie Sterben geschieht – mal leicht, mal schwer, wie alles im Leben. Meine Angst und Trauer waren leichter zu ertragen. Und ich erlebte noch einen Aha-Effekt: Im Hospiz wird ja gelacht – und das sogar ziemlich oft!

Mittlerweile begleite ich als Hospizhelfer Menschen am Lebensende und unterstütze als Humor-Coach Patienten, Angehörige und Pflegemitarbeiter darin, den Humor nicht zu verlieren und ihn als Quelle von Kraft in schwierigen Lebenssituationen zu entdecken und zu bewahren. Dabei wurden im Laufe der Jahre folgende Fragen für mich immer wichtiger: »Worüber können Sie sich freuen? Und worüber lachen Sie gerne?« Für viele überraschende, ja, provokante Fragen in der Nähe des Todes.

Sterben ist natürlich nicht lustig, sondern macht Angst vor dem Abschied, vor Schmerzen, vor körperlichem und geistigem Verfall, verbunden mit Hilflosigkeit, mit Blut, Schleim und Exkrementen. Und diese Angst ist berechtigt. Manche Menschen sterben trotz modernster Palliativtherapie verbittert und mit starken Schmerzen. Ich staune manchmal, wie jemand das aushalten kann. Andere gehen den letzten Weg mit Gelassenheit, ja, sogar heiter und schlafen friedlich ein. In den meisten Fällen ist es eine Kombination von beidem. Leben bis zum Schluss bedeutet, den Wechsel von Freude und Trauer anzunehmen. Wer mit einer schweren Krankheit umgehen muss oder Menschen im Sterben begleitet, wird die Erfahrung machen: Es ist hilfreich, nicht nur die belastenden Umstände zu sehen, sondern die positiven, kraftspendenden Ressourcen zu nutzen. Humor bedeutet mehr und ist etwas anderes, als lustig zu sein. Humor heißt, sich immer wieder an die unterstützende Kraft von Lachen und Freude zu erinnern, sie wertzuschätzen und einzusetzen. Daraus kann auch in schwierigen Momenten eine entspannende Leichtigkeit erwachsen. Humor wirkt dem Zwang nach Perfektion entgegen und hilft, die eigene Hilflosigkeit und das Scheitern besser annehmen zu können. Wissenschaftliche Studien sprechen eine klare Sprache: Eine humorvolle Atmosphäre bei der Begleitung von Menschen am Lebensende ist äußerst hilfreich. Für das Pflegepersonal ist Humor sogar die zweitwichtigste Ressource im Pflegealltag, direkt nach dem Rückhalt im Team. Lachen und Humor können das Sterben nicht verhindern, aber sie können zu psychischer und physischer Entspannung und Stärkung beitragen. Manchmal durchaus mit schwarzem Humor.

Herr Kluge liegt im Krankenhaus. Neben ihm liegt ein Mann, der stöhnt und stöhnt.

Als die Schwester kommt, sagt Herr Kluge zu ihr: »Können Sie den denn nicht ins Sterbezimmer legen?«

Darauf die Schwester: »Was meinen Sie denn, wo Sie hier liegen?«

In einem Hospiz ist jedes Bewohner-Zimmer ein Sterbezimmer. Als ich das von Frau Thomas betrete, warten sie und ihr Ehemann auf mich. Frau Thomas*, Ende siebzig, hat erst am Tag zuvor ihr Zimmer bezogen. Sie liegt jetzt im Bett und er steht hilflos daneben. Da wir uns noch nicht kennen, begrüßen wir uns mit einem freundlichen, aber förmlichen Gruß. Die Mienen der beiden drücken Besorgnis aus: Frau Thomas braucht eine neue Hygienehose. Da ich die Vorlage als ehrenamtlicher Mitarbeiter nicht alleine wechseln kann und auch nicht alleine wechseln darf, verständige ich eine Pflegerin. Vorsichtig drehen wir die Patientin auf die Seite. Eine angespannte, peinliche Situation. Plötzlich schmunzelt die Dame: »Na prima, so kann man sich auch kennenlernen!« Wir lachen alle vier ein befreites und befreiendes Lachen. Die Pflegerin verschließt die Hygienehose und fügt hinzu: »So, Laden dicht!« Von diesem Moment an geht alles freudvoller und leichter.

Ein Beispiel dafür, wie sich der eingangs zitierte Satz von George Bernhard Shaw bewahrheitet. Das Leben hört auch im Sterben nicht auf, lustig zu sein. Und es behält trotzdem seinen Ernst. Dieses kleine Erlebnis macht deutlich, wie in einer schwierigen Situation Komik und Witz entstehen. Das geschieht nicht zufällig. Die Patientin hatte den Mut, das Unangenehme der Situation mit ihrem Sinn für Humor zu durchbrechen. Der Ehemann nahm dies dankbar auf. Die Palliativschwester freute sich darüber und wehrte den Witz nicht ab. Und zuletzt war auch ich froh, lachen zu können und die Erfahrung bestätigt zu bekommen: Humor hilft! Wo auch immer ein Mensch stirbt, ob zu Hause oder in einer Einrichtung, Humor, Lachen und Freude sind Kraftquellen, die uns auf spielerische Art und Weise zwei Formen der Unterstützung schenken: Distanz und Nähe, je nach dem, was gerade nötig ist. Sinn für Humor zu entwickeln, bedeutet, mehr Gelassenheit zu haben, um das anzunehmen, was geschieht. Eine angespannte Situation kann sich durch eine humorvolle Bemerkung in eine entspannte Situation verwandeln. Entspannung für was? So seltsam es klingen mag: für das Sterben und für die Begleitung anderer in deren Sterben.

Von dieser verwandelnden Kraft des Humors profitieren alle Beteiligten:

Menschen in der letzten Lebensphase, die mit Schmerzen und Ängsten umgehen müssen, entlastet es, wenn sie Situationskomik zulassen. Humor erleichtert die Kommunikation, gemeinsames Lachen mit den Begleitenden tröstet und balanciert die Trauer. Aus der Situation des nahenden eigenen Todes heraus fällt es Sterbenden oftmals leichter, Witze über Krankheit und Sterben zu machen als beispielsweise den ihnen Nahestehenden. Dabei hilft Galgenhumor, Aggressionen abzulachen.Angehörige, die einen Menschen begleiten und pflegen, erfahren durch das Lachen Entlastung. Oft fällt es ihnen aber besonders schwer, angesichts des Leides auch nur zu lächeln. Es wird als pietätslos empfunden. Schnell entstehen Scham- und Schuldgefühle aus der Angst heraus, den Angehörigen zu verletzen oder als gefühllos zu erscheinen. Auch hier zeigt sich: gemeinsames Lachen verbindet und Aggressionen, die durch Überforderung entstehen, dürfen auf spielerische Weise abgelacht werden. Und was besonders wichtig ist: Humor und Lachen helfen Angehörigen, für sich selbst zu sorgen.Für Profis und Helfer, wie Pflegekräfte, Ärzte, Therapeuten, Seelsorger, Verwaltungsangestellte, Ehrenamtliche u.a. ermöglicht Humor eine entspanntere Kommunikation. Lachen hilft, Kraft in einem anstrengenden Arbeitsalltag zu schöpfen. Im geschützten Raum des Mitarbeiterzimmers dürfen Witze und Geschichten zum Besten gegeben werden.

Dieses Buch wendet sich also zum einen an Leser, die sich mit ihrer eigenen Endlichkeit auseinandersetzen wollen, vielleicht, weil sie mit der Wahrscheinlichkeit ihres eigenen Todes konfrontiert sind. Zum anderen an diejenigen, die Menschen am Ende des Lebens begleiten. Dabei orientiert sich die Gliederung des Buches an den verschiedenen Phasen, die die allermeisten Menschen durchlaufen, wenn es um eine Krankheit zum Tode geht:

Die Diagnose einer unheilbaren Krankheit als ein Wendepunkt, der eine nachhaltige Lebensveränderung bewirkt.Das Sterben als Prozess des Lebens.Der Tod als das große Unbekannte.Die Trauer als Zeit, um sich selbst neu zu finden.Das Bewusstsein der eigenen Endlichkeit als Ratgeber, das Leben wertzuschätzen.

Diese Schritte bilden einen Zyklus ab, den wir im Leben mehrfach durchlaufen. Zunächst als Angehörige beim Sterben unserer Großeltern, unseren Eltern, Partner und Freunde. Manchmal wird diese Abfolge unterbrochen, wenn Kinder sterben. Irgendwann werden die Gesunden, mitten im Leben Stehenden dann selbst zu Sterbenden. Professionell Pflegende erleben den Zyklus in drei Varianten: als Beschäftigte, als Angehörige, als Sterbende.

Dieses Buch zeigt, wie Lachen und Humor uns dabei helfen, die einzelnen Phasen gelassener zu bewältigen. Dabei soll nichts romantisch verklärt und beschönigt werden. Oft lese ich, Sterben sei im Grunde leicht und kontrollierbar, es gebe eigentlich keinen Grund, davor Angst zu haben. Dies ist nicht meine Erfahrung. Krankheit und Sterben bleiben in vielen Fällen große Herausforderungen, die uns nicht nur an Grenzen führen, sondern uns zwingen – gegen unseren Willen – Grenzen zu überschreiten in Unbekanntes hinein. Dabei kann der Beistand in einem stationären Hospiz und der ambulanten Sterbebegleitung durch Hospizmitarbeiter oft besser sein als in Pflegeeinrichtungen oder bei alleiniger Betreuung zuhause. Mehr und fachgerecht ausgebildete Helfer sorgen hier für die Begleitung. Trotzdem ist auch hier in vielen Momenten wirklich Schluss mit lustig und es gibt nichts mehr zu lachen. Doch dann, ganz plötzlich und unerwartet, ist das Lachen wieder da! Wie wir den Humor entdecken, üben und wie uns der Humor beistehen kann, wird im Folgenden gezeigt. Praktische Übungen regen dazu an, das Beschriebene im Alltag umzusetzen.

Zeichnungen von Karl-Horst Möhl begleiten durch dieses Buch. Er war Redakteur und Karikaturist an der Rhein-Neckar-Zeitung in Heidelberg und litt bereits vier Jahre an Kehlkopfkrebs, als er gemeinsam mit dem Theologen und Hospiz-Bildungsreferenten Heinz Hinse das Karikaturenbuch »Wer bis zuletzt lacht, lacht am Besten« herausbrachte. »Ich möchte Patienten, denen es so geht wie mir, einfach Mut machen und Spaß bereiten«, so Karl-Horst Möhl. Er starb 2009. 1

Übung:

Notieren Sie möglichst schnell und ohne lange darüber nachzudenken. Oft kommen spontane Antworten aus dem Unbewussten und helfen, tiefliegende Gefühle sichtbar zu machen.

Warum ich gerne am Leben bleiben will.

Weil ...

1.

2.

3.

4.

Warum ich aber auch nichts gegen das Sterben hätte.

Weil ...

1.

2.

3.

4.

* Die meisten Berichte von Menschen habe ich so wiedergegeben, wie ich sie erlebt habe. In einigen Fällen sind sie aus verschiedenen Situationen zusammen gesetzt. Soweit ich die Einwilligung bekommen habe, nenne ich die Menschen, von denen erzählt wird, bei ihrem richtigen Namen, im anderen Fall sind die Namen erfunden.

2. AM ANFANG

Diagnose

Arzt zum Patienten: »Sie sind todkrank.«

Der Patient verzweifelt: »Wie lange habe ich noch?«

Arzt: »Zehn!«

Der Patient gerät in Panik:

»Zehn was? Jahre, Wochen, Tage?«

Arzt: »Neun, acht ...«

Frau Liebmann, 49, hat seit einigen Wochen leichte Rückenschmerzen. Nichts schlimmes, wahrscheinlich eine Zerrung, die sie sich beim Yoga zugezogen hat. Der Orthopäde schließt einen Bandscheibenvorfall aus und verschreibt die üblichen Schmerzmittel und Krankengymnastik. Doch die Schmerzen lassen nicht nach. Sicherheitshalber wird nun ein MRT gemacht. »Ich bin in die Röntgenpraxis gegangen«, berichtet mir Frau Liebmann, »und im Grunde bin ich nie wieder nach Hause gekommen.« Denn der Röntgenarzt schlägt Alarm. In Frau Liebmanns Rücken finden sich Metastasen, Ursache: Krebs der Bauchspeicheldrüse. Eine sofortige Operation wird notwendig. So hat sie gerade noch Zeit, zuhause einen Koffer zu packen, um sich dann ins Krankenhaus einweisen zu lassen. Nun beginnt die Odyssee, von einer Klinik in die nächste, Operation, Bestrahlung, Chemo, dann Reha, wieder Krankenhaus. Frau Liebmann kann sich nicht mehr alleine versorgen. Ihre Eltern lösen die Wohnung der Tochter auf und holen sie zu sich nach Hause, um sie zu pflegen. Doch nach einem halben Jahr geben sie auf, zu groß ist die Anstrengung. Die Palliativärztin empfiehlt, Frau Liebmann in ein Hospiz einzuweisen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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