Angst fressen Seele auf - Nicole Diercks - E-Book

Angst fressen Seele auf E-Book

Nicole Diercks

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Beschreibung

Angsterkrankungen gehören mittlerweile im psychiatrischen Bereich zu den häufigsten Erkrankungen überhaupt, und es gibt überhaupt keinen Grund sich deshalb zu schämen. Das Risiko, im Laufe des Lebens an einer der Angststörungen zu erkranken, liegt nach internationalen Studien zwischen 14 und 29 Prozent. Schon also etwa 25 Prozent aller Menschen entwickeln im Lauf ihres Lebens mal eine passagere Angsterkrankung, die dann manchmal sogar auch behandlungsbedürftig ist! Frauen sind davon angeblich generell häufiger betroffen als Männer. Panikstörungen bestehen bei Frauen angeblich zu 50% mehr, als bei Männern. Einige Soziologen beschreiben westliche Gesellschaften als in den letzten Jahrzehnten zunehmend von Angst besetzt. Lebenskrisen und auch sogar schwere Krankheiten lösen oft Ängste aus, die kurzfristig sogar überhand nehmen können und dann den Betroffenen regelrecht lähmen, dann aber meist doch irgendwie zu einem Bewältigungshandeln führen. Meist machen sich Angststörungen schon in der Kindheit oder im Jugendalter bemerkbar, spätestens aber im frühen Erwachsenenalter. Sobald Ängste jedoch die Gefühlswelt dauerhaft belasten, den Alltag beherrschen und die eigene Handlungsfähigkeit einschränken, braucht man dazu jedoch sogar therapeutische Hilfe. Die Meisten finden aber nach überstandener Krise wieder in ihre ausgeglichene Gefühlslage zurück. Wenn die Angst die Macht im Leben übernimmt, wird man durch diese Ängste zum Angst-, Ausweich-, Vermeidungsverhalten angeleitet, was den Vorfall dann nicht selten noch schlimmer macht. Auch wer sie verdrängen oder mit Wucht bekämpfen will, vergrößert sie häufig nur noch weiter. Dieses Buch beleuchtet die Physiognomie von Angst, ihre mögliche Entstehungsgeschichte, alle aktuell bekannten Therapieansätze - und die Frage, wie man sie wirklich überwinden kann.

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Angst fressen Seele auf

Angst fressen Seele aufVon der AngstFormen der AngstAngststörungDas Problem mit der IntelligenzTherapeutische Ansätze1.) Licht an!2.) Ein paar Tricks3.) Die 2-Stufen Methode4.) Angst-Check5.) Mit Focussing® gegen die Handlungsblockade6.) Die Kraft der Inneren Bilder7.) EFT® - Klopftechnik8.) Im Dialog mit der inneren Familie9.) WAVID®Eine echte GeschichtePersönliche ÜberlegungenImpressum

Angst fressen Seele auf

Von der Angst

Von der Angst

Der Begriff Angst ist in der deutschen Sprache seit dem 8. Jahrhundert bekannt und wurde entlehnt von den Begriffen: Enge, Beengung, Bedrängnis und Würgen. Es ist der Oberbegriff für eine Vielzahl von Gefühlsregungen, deren Gemeinsamkeit auf einer Verunsicherung des Gefühlslebens beruht. Der Psychoanalytiker Fritz Riemann beschreibt die Grundängste des Menschen: Veränderung, Endgültigkeit, Nähe und Selbstwerdung. Die Erscheinungsformen des Angst-Spektrums reichen von einfacher Unsicherheit bis über Zwänge, Phobien, Paniken und Katastrophenlähmung. Ausgangspunkt von Ängsten ist der Eindruck, etwas nicht kontrollieren zu können.

Angsterkrankungen gehören mittlerweile im psychiatrischen Bereich zu den häufigsten Erkrankungen überhaupt, und es gibt überhaupt keinen Grund sich deshalb zu schämen. Das Risiko, im Laufe des Lebens an einer der Angststörungen zu erkranken, liegt nach internationalen Studien zwischen 14 und 29 Prozent. Schon also etwa 25 Prozent aller Menschen entwickeln im Lauf ihres Lebens mal eine passagere Angsterkrankung, die dann manchmal sogar auch behandlungsbedürftig ist! Frauen sind davon angeblich generell häufiger betroffen als Männer. Zumindest, das muss man hier einmal kritisch einfügen, sind sie häufiger medizinisch auffällig – sprich geständig! Wie viele Männer tatsächlich unter Ängsten leiden, und das jeweils dann ganz alleine heldenhaft mit sich selber ausbaldowern, wissen wir natürlich nicht ... Mein persönlicher Verdacht lautet: 55% Frauen und 45% Männer. Panikstörungen bestehen bei Frauen angeblich zu 50% mehr, als bei Männern. Ich glaube, dass wir neben den Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg, hier mittlerweile in der Angst machendesten Zeit leben, die in der Welt jemals geherrscht hat … Einen Säbelzahntiger konnte man ausmachen, einen irren Terroristen mit Bombengürtel im Café, und ein Schulkind mit Pumpgun im Ranzen hingegen nicht mehr. Da ist man einfach nicht drauf gefasst, weil es jeden sozialen und jeden verstehbaren Rahmen sprengt.

Einige Soziologen beschreiben westliche Gesellschaften als in den letzten Jahrzehnten zunehmend von Angst besetzt. Die häufige Annahme einer „German Angst“ erwies sich jedoch im europäischen Vergleich empirisch, in dem Deutschland sogar eines der niedrigsten Angstniveaus aufwies, als reiner Mythos. Dafür gibt es eine neue Angstform, die sogenannte  „Kontingenzangst“, die sich auf das „Leiden an der Unbestimmtheit, Ungewissheit, Unsicherheit und Orientierungslosigkeit“ bezieht. Sie wird mittlerweile als charakteristisch für komplexe Gegenwartsgesellschaften betrachtet. Es gibt drei Gesellschaftsängste:

1.) Zunahme konkreter Bedrohungen.

      Durch die allgegenwärtigen Medien ist man ständig mit Dingen konfrontiert, die

      außerhalb des persönlichen Erfahrungsbereichs und vollkommen außerhalb der eigenen

      Kontrolle liegen, und die man nicht umfassend beurteilen kann, was zu einer allgemeinen

      Besorgnis beiträgt. Hierauf hat auch die Aufmachung und Aufbereitung der Themen

      durch die breite Medienlandschaft einen Einfluss.

2.) Kontingenzzuwachs

     Die Zunahme an Erdenbürgern und gesellschaftlicher Komplexität mit Individualisierung,

     Optionsvielfalt, Heterogenisierung, Flexibilisierung des Arbeitsmarktes und    

     Globalisierung, hat zu einem erhöhten kulturellen Kontingenzbewusstsein geführt, das sich

     subjektiv in Unbestimmtheit und Unabsehbarkeit der Welt und der eigenen Lebensführung

     niederschlägt.

3.) Eigendynamik und Übertragung.

     Bereits bestehende Angst weitet sich kontinuierlich auf weitere soziale Bereiche aus oder

     wird auf Ersatzobjekte projiziert.

Insbesondere Machtdefizite sind für die Entstehung von Angst verantwortlich, Emotionen können dabei immer zu einer Selbstverstärkung, sowie auch zu einer Übertragung oder Generalisierung der Reaktionen führen. Im Umgang mit der Angst entwickelten Menschen entsprechend ihrer Gefühlsstruktur und ihres Risikomanagements ein breites Spektrum an Verhaltensmustern, das entsprechend der Situation aber stets erheblich variieren kann.

In der Wagnisforschung unterscheidet man acht typische Einstellungstendenzen:

Vermeidungsverhalten

Bagatellisierungsverhalten

Verdrängungsverhalten

Leugnungsverhalten

Übertreibungsverhalten

Generalisierungsverhalten („Jeder hat doch Angst!“)

Bewältigungsverhalten (Funktionierendes Angstgewissen)

Heroisierungsverhalten (Heldentum).

Angst ist ein menschliches Grundgefühl, das sich uns über das Hormonsystem mitteilt: Adrenalin als „Aktiv-Stufe Eins“, Cortisol als „Dauer-Stufe Zwei“. Man kann sagen, dass der Blutdruck das ganz gut zeigt: 120, der erste Wert, ist der arterielle Wert, das ist das, was unter Adrenalin anspringt, wenn „man auf 180 ist“. 80 ist der venöse Wert, der zeigt den Zustand unserer Gefäße an. Je höher dieser Wert ist, zeigt das, dass sich das Blut umso mehr durchquetschen muss. Das kann dann heißen, dass das Herz zu stark pumpt oder verstopft ist und das Blut staut sich, es kann heißen, dass die Gefäße verkrampft oder durch Ablagerungen verengt sind, dass das Blut zu dick ist – oder alles zusammen.

Je länger ein angstmachender Zustand anhält, umso stärker schießt jeweils Cortisol ein, und macht den Zustand dadurch sowohl haltbar, als leider auch messbar gesundheitsschädlicher. Ab und zu ein kleiner Adrenalin-Schock hat noch nie geschadet, denn die Evolutionstheorie geht mittlerweile davon aus, dass der heimliche Vater der Evolution das Adrenalin … bzw. der Stress ist. Nämlich nur durch Stress und Adrenalin bekommen Lebewesen Impulse mal den fetten Hintern vom Deckel zu stemmen, zu lernen, und sich zu bewegen! Das Gehirn strebt von Haus aus nämlich immer nur Kohärenz, also einen Zustand minimalsten Reibungs- und Energieverlustes, an. Und wenn die verdammte Pfütze vor ein paar Millionen Jährchen nicht ausgetrocknet wäre, hätten wir uns nie Scheinfüßchen wachsen lassen, um mal notgedrungen in ein anderes Gewässer zu tippeln -  und dann sogar auf den Baum zu steigen … und schon halb aufgerichtet auch wieder runter! Wie wir heute alle wissen, gibt es kein Lernen ohne einen gewissen Pegel von Stress. Wenn dieser handhabbar bleibt, ist Lernen das Ergebnis – wenn nicht, zum Beispiel ein Buch wie dieses ...

Angst ist ein Gefühl, das sich in als bedrohlich empfundenen Situationen als Besorgnis und stets unlustbetonte negative Erregung äußert, und die als erstes die Vermeidung anstrebt. Auslöser können erwartete (reale oder erfundene) Bedrohungen sein. Zumeist dreht es sich dabei um körperliche und seelische Unversehrtheit, insbesondere bei islamisch geprägten Religionen sehr stark um Selbstachtung (fälschlich genannt „Ehre“), um die Unversehrtheit des Selbstbildes, und um Sicherheit allgemein (emotional oder finanziell).

Wenn eine Angst sich verselbstständigt und willentlich nicht mehr kontrollierbar ist, außerdem ihr Aufflammen als „unlogisch“ erlebt wird, z.B. auch weil sie plötzlich immer, wegen allem und überall zuschlägt, nennt man das medizinisch „krankhaft übersteigert“. Die  rational nicht mehr begründbare und lenkbare Angst wird als „Angststörung“ bezeichnet. Dieser kommt man aber oft nur über Umwege auf die Spur, denn jeder vierte Angst-Patient klagt über chronische Schmerzen, für die es oft keine Causa zu geben scheint ...

Bei einer Angstattacke rasen die Gedanken hin und her, schaukeln sich auf, überlagern sich, so dass es schwer fällt, sie in eine vernünftige Richtung zu lenken. Die körperlichen Symptome der Angst sind genormte physische Reaktionen, die bei realer wie auch phantasierter Bedrohung ein Lebewesen in eine „Kampf- oder Flucht-Situation“ bringen soll:

Erhöhte Aufmerksamkeit

Erweiterte Pupillen

Erhöhte Muskelanspannung

Erhöhte Herzfrequenz

Erhöhter Blutdruck

Flachere, schnellere Atmung

Eventuell:

Ruhelosigkeit, Schwitzen, Zittern, Schwindel, Herzrasen, Gesichtsröte, Blässe, übergrößerte Augenspalten, Mundtrockenheit, Hitzewallung, kalte Finger, feuchte Finger, Kloß- oder Engegefühl im Hals, Übelkeit, Atemnot, Stottern, Brustschmerzen, Herzstechen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Beklemmungs-/ Engegefühle, Taubheit, Gekribbel, Benommenheit, Entfremdungsgefühle, weiche Knie, Muskelverspannungen mit Schmerzen im Rücken… Bei starker Angst können sogar Bewusstseinsstörungen auftreten, die Betroffenen haben das Gefühl, neben sich zu stehen, das Gefühl in Ohnmacht zu fallen oder gar den Verstand zu verlieren. Bei Panikattacken haben die Betroffenen oft sogar regelrecht Todesangst.

Psychische Symptome:

Antriebslosigkeit

Traurigkeit, Niedergeschlagenheit

Müdigkeit, Erschöpfung

Ärger, Reizbarkeit, sogar Neigung zur Wut

Man nimmt alles irgendwie persönlich

Sorgen, Besorgnisse

Grübelei

Ängste, Panikattacken

Erfolg

losigkeit

Beziehungsprobleme.

Ausgehend von der Amygdala wird das vegetative Nervensystem über den Hypothalamus und die Stressachse (Hypothalamus-Hypophyse-Nebennierenrinde) angestoßen. Dabei kommt es bei einer akuten Stressreaktion zur Ausschüttung des Hormons Adrenalin aus dem Nebennierenmark. Bei lang anhaltendem, chronischem Stress verschiebt sich die Ausschüttung zum Cortisol aus der Nebennierenrinde. Bei Ängsten spielen vor allem auch noch drei Neurotransmittersysteme eine wichtige Rolle: „Gaba“ ist der wichtigste hemmende Neurotransmitter. Eine verminderte Funktion führt zu Überreizung und zu Generalisierung der Erregung. „Noradrenerges System“ (Entwicklung von Panikreaktionen). „Serotonerges System“ (Verbindung mit  Phobien, Zwangsneurosen und Suizid). Typische Reaktionen sind Sympathikus-Erregung und Vermeidungsverhalten. Hier können aber auch Fehler auftreten: Bei Schädigung der Amygdala wird das Gefahrensignal erkannt, aber keine körperliche Reaktion ausgelöst. Bei Schädigung des Hippocampus kommt es zur körperlichen Reaktion, aber die Ursache wird nicht erkannt. Sogenannte „empathische Angstreaktionen“ sind sogar von Mäusen bekannt, sie teilen sich über die Spiegelneuronen kontextabhängig mit, und sind umso stärker, umso intensiver die Bindung zueinander ist.

Jeder Mensch bringt eine typische Angstdisposition von Geburt an mit, die sich aber erheblich verändern lässt, da Angst auch ein anerlerntes Verhalten ist. Angst ist die gelernte Verbindung von Reizen und deren (möglichen) schädlichen Konsequenzen. Manchmal reicht es davon nur gehört zu haben (Spiegelneuronen). Einige Ängste werden somit viel leichter gelernt, als andere - sie sind offenbarer und „biologisch vorbereitet“. Stress entsteht, wenn wegen einer subjektiven Bedrohungsinterpretation eine geringe Bewältigungseinschätzung entsteht. Angst entsteht, wenn die Auftretenswahrscheinlichkeit einer Gefahr groß, die Kosten eines Schadens hoch, dabei aber die eigene Bewältigungseinschätzung und die Chance auf Hilfe gering eingeschätzt werden.

Formen der Angst

Furcht

 ist das Gefühl einer Gefahr oder Bedrohung. Furcht dient immer der Schadensabwehr, kann klar benannt werden, und ist auch rational ansprechbar. Man spricht hier von einer „objektbezogenen Angst“. Wer sich vor Spinnen gruselt, hat meistens Furcht, denn er kann auch genau beschreiben, wovor er sich fürchtet. Er kann klar ausmalen, dass sie plant ihm in die Nase zu kriechen, um dann im Gehirn ihre Eier abzulegen. Oft bestehen komische Fetzen von irgendwo mal aufgesammelten Informationen. Durch rationales Training, auch durch Erfahrungen anderer, kann man diese Furcht besiegen, denn sie ist nicht gänzlich blind, nur ziemlich übersteigert manchmal, und gehorcht oft noch der Ratio.

Alltägliche Angst 

ist eine gesteigerte Form von Besorgnis. Auch sie richtet sich auf reale Zustände, hat aber einen Hang zur Übertreibung. Nur weil Kalle nicht um Punkt 17h geklingelt hat, ist er noch lange kein blutiger Klumpen auf der Autobahn. Vielleicht hat er sich einfach nur mit der schönen Margarete vom Einkauf am Kopierer verquasselt, und dann ein bisschen mit seinem Handicap renommiert …

Existenzielle Angst 

ist angelegt an den Grundtatsachen unseres Daseins. Dazu gehört die Angst vor dem eigenen Tod oder dem von Nächsten, der Angst vor Einsamkeit und Isolation, der Angst vor Unfreiheit, die Sorge, dass das Leben keinen Sinn hat und die Angst vor finanzieller Not. Sie kann eine begründete Furcht sein, die sich auch klar aufrechnen lässt, genauso aber eine ins irreale gesteigerte Angst, auch mit Panikzuständen.

Generalisierte Angst

 begleitet einen Betroffenen rund um die Uhr, und bezieht sich auf ein weites Spektrum von potentiellen Auslösern, die für Unbeteiligte zumeist gar keine sind. Sie ist zumeist nicht vernünftig ansprechbar. Zumeist werden Gespräche darüber in „Ja, aber …!“-Schleifen veröden. Okay, er ist kein blutiger Klumpen auf der Autobahn. Also heute zumindest (noch) nicht, man weiß ja, wie die alle fahren heutzutage! JA, ABER … was ist denn, wenn er sich nun in die schöne Margarete vom Einkauf verliebt, und eine völlig kopflose Affaire mit ihr beginnt, dort, direkt am Kopierer?! Es handelt sich hierbei bereits um eine Angststörung, eine sogenannte „objektunbestimmte Angst“. Oft machen sich die Betroffenen Sorgen über reale Bedrohungen, dabei ist ihre Furcht aber meistens in unrealistischer Weise übersteigert. Ein wichtiges Merkmal ist das Gefühl einer nahenden Katastrophe. Die generalisierte Angststörung ist bei Frauen häufiger. Rund vier bis sechs Prozent der Bevölkerung leiden darunter.

Hyperangst oder Metaangst

ist die Angst vor der Angst. Es ist die Angst vor der nächsten Panikattacke. Auch sie ist eine Angststörung.

Neurotische Angst

ist der Übergang zu der krankhaften Form der Angst. Sie gründet immer auch auf einem drastischen Vermeidungsverhalten und ist rational nicht ansprechbar.

Traumatische Angst

 entsteht in einer Situation, die psychisch nicht bewältigt werden kann. Sie kann jahrzehnte-, und sogar lebenslang bestehen bleiben. Sie wird durch sogenannte „Trigger“ angestoßen, und kann mit „Flashbacks“ (anfallsartiges, ununterbrechbares, ungewolltes Wiedererinnern) zusammen auftreten.

Phobie

 ist die Furcht vor ganz konkreten Dingen und Umständen – wie zum Beispiel Enge, Fahrstühle, Mäuse, Spinnen, Feuer, etc. Wenn ein Trauma zugrunde liegt, kommt es öfter zu phobischen Zuständen. Die Phobie ist starr, und nicht durch Vernunft ansprechbar, weil sie den ganzen Menschen vereinnahmt und lähmt.

Oft wissen die Patienten, dass sie übertrieben reagieren, und schämen sich dafür.

Frauen sind zu fast 70% häufiger als Männer von Phobien betroffen.

Hypochondrie

 ist die Angst, krank zu sein, obwohl man völlig gesund ist. Sie füllt den Fokus des Betroffenen voll aus und er sucht immer neue „Beweise“ für sein „Leiden. Ich denke an den alten Witz: „Herr Doktor! Der Hypochonder von Nummer 3 ist gerade gestorben!“ „Guter Gott, einige wissen aber echt nicht, wann Schluss ist!“

Die Herzneurose, mit der Angst vor einem Infarkt oder Sekundentod, ist die intensivste Form der Hypochondrie. Diese Zustände zählen zu den sogenannten „somatoformen Störungen“.

Taphephobie