Die unreife Persönlichkeitsstörung - Nicole Diercks - E-Book

Die unreife Persönlichkeitsstörung E-Book

Nicole Diercks

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Beschreibung

Warum auch immer: Jeder, der Opfer von psychischer, emotionaler oder von Beziehungsgewalt wurde, führt seit jüngerer Zeit immer nur ein einziges Wort im Mund: Narzissmus! Die Täter: "Narzissten"! Wann immer jemand sich outet in den Fokus von psychischer, emotionaler, wirtschaftlicher, sozialer oder körperlicher Misshandlung geraten zu sein, statuiert er sich heutzutage sofort als "Opfer von Narzissmus"! Ich habe nicht herausgefunden, von wo dieser, leider völlig falsch gelagerte Trend, mal gekommen ist, und woher diese unkorrekte Benamung stammt. Im deutschen ICD-10 läuft der Narzissmus sowieso nur unter Sonstige spezifische Persönlichkeitsstörungen als Subtyp, ohne eigene Ziffer. Er ist weder gut erforscht, noch oft diagnostiziert. Die dort überall bearbeiteten Auffälligkeiten lassen jedoch keinen Rückschluss auf den Narzissmus zu, der in den Kanälen hier bearbeitet wird! Das, was wir dort erleben, ist das Wirken einer Persönlichkeitsstörung aus dem Cluster B: dramatisch, impulsiv, emotional! Aber nicht Narzissmus! Viel eher handelt sich das Bild um eine ganz andere Persönlichkeitsstörung, die ich hier als die unsichere Persönlichkeitsstörung ausgearbeitet habe.

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Die unreife Persönlichkeitsstörung

Die unsichere PersönlichkeitsstörungNarzissen-HypePersönlichkeitsstörung? Psychose? Oder …?!Zum Wesen von PersönlichkeitsstörungenF 60.0 Paranoide PersönlichkeitsstörungF21 Schizotypische Persönlichkeitsstörung (STP) oder schizotype Störung (SS)F60.2 Dissoziale Persönlichkeitsstörung (DIP)F60.3 Emotional instabile Persönlichkeitsstörung und F60.31 Borderline TypF60.4 Histrionische Persönlichkeitsstörung (HPS)F60.8 Passiv-aggressive PersönlichkeitsstörungF60.8 Sonstige spezifische Störung - Narzisstische PersönlichkeitsstörungF60.9 Persönlichkeitsstörung, nicht näher bezeichnetDie Unreife Persönlichkeitsstörung (UPS)Alltag einer unreifen PersönlichkeitsstörungBeziehungsphobieMotor der Persönlichkeitsstörung: Kontrolle!Impressum

Die unsichere Persönlichkeitsstörung

Narzissen-Hype

Narzissen-Hype

Warum auch immer: Jeder, der neuerdings Opfer von psychischer, emotionaler, physischer oder von Beziehungsgewalt wurde, führt seit jüngerer Zeit immer nur ein einziges Wort im Mund: „Narzissmus!“ Die Täter: „Narzissten!“ Wann immer jemand sich outet in den Fokus von psychischer, emotionaler, wirtschaftlicher, sozialer oder körperlicher Misshandlung geraten zu sein, statuiert er sich heutzutage sofort als „Opfer von Narzissmus“! Wenn der Partner mit Unberechenbarkeit, Worten, Fäusten oder Wut um sich schlägt, mit destruktiven und höchst feindseligen Attacken, zumeist verdeckt oder doppeldeutig das Opfer attackiert, hat er oft sofort den Stempel: „maligner Narzisst“!

Ich habe nicht herausgefunden, von wo dieser - leider völlig falsch gelagerte Trend - mal gekommen ist, und woher diese vollkommen unkorrekte Benamung stammt. Vermutlich aus Amerika, und ist dann wohl über diverse falsche Übersetzungen hier falsch benamt herüber gelangt. Alles, was ja zumeist Frauen an Partnerschaftsgewalt passiert, wird aktuell in den sozialen Medien nur noch als „Narzissmus“ bearbeitet, und dort dann fälschlicherweise auch noch durchgehend „Narzisstische Persönlichkeitsstörung“ genannt! Leider werden falsche Dinge nicht richtiger, nur weil es der Eine es dem Anderen nachplappert, und am Ende dann alle den gleichen falschen Müll plärren!

Im deutschen ICD-10 läuft der „Narzissmus“ sowieso nur unter der Ziffer F60.8 „Sonstige spezifische Persönlichkeitsstörungen“ als Subtyp, ohne eigene Ziffer und ohne jeglichen Text. Er ist also weder gut erforscht, noch oft diagnostiziert! Dort wird nur aufgeführt, dass es verschiedene Arten gibt: exzentrisch, haltlos, narzisstisch, passiv-aggressiv, psychoneurotisch, unreif. Narzissmus wird hier nicht einmal diagnostisch irgendwie aufgeschlüsselt! Wovon ebenfalls nicht die Rede ist, besteht in putzigen Novitäten wie „kannibalistischem“, „pharisäischem“, „esoterischem“, „somatischem“, „zerebralem“, „sadistischem“, „malignem“, „vulnerablem“ oder „verdecktem“ Narzissmus! Bis auf die beiden letztgenannten, gibt es nicht mal in der Fachliteratur irgendwelche Nennungen solch verrückter Schöpfungen, wie sie bestimmte Aufklärungskanäle des Internets im Sinne der Like- und Abo-Kultur neuerdings so selbstherrlich publizieren. Und so die Opfer echter Gewalt noch verrückter machen! Nur im amerikanischen DSM-5 wird Narzissmus als „Narzisstische Persönlichkeitsstörung“ überhaupt noch genannt - und gehört dort zum „dramatischen, emotionalen, impulsiven“ Cluster B Syndrom. Die amerikanischen Cluster-Einteilungen von Persönlichkeitsstörungen, die allerdings hier komischerweise immer nur als „B“ geführt werden - obwohl sie auf A-B-C lauten - sind in Deutschland nicht handlungsleitend. Unsere psychischen Krankheiten werden alle nach F-Ziffern, ungewichtet und unklassifiziert einfach von A-Z nacheineinader gelistet.

Die amerikanische Variante der „Narzisstischen Persönlichkeitsstörung“ im DSM-5 lautet: (leicht sachlich gekürzt)

Er hat ein grandioses Gefühl der eigenen Wichtigkeit und glaubt besonders und einzigartig zu sein.

Darum verlangt er nach übermäßiger Bewunderung und legt ein überzogenes Anspruchsdenken an den Tag.

Er glaubt andere seien neidisch auf ihn.

Er möchte nur mit besonderen oder angesehenen Personen verkehren, weil nur die ihn verstehen und zu würdigen wissen.  Dabei ist er aber selber neidisch.

Er ist stark eingenommen von Erfolgs-, und Macht-Fantasien oder idealen Beziehungen.

Er ist in zwischenmenschlichen Beziehungen ausbeuterisch und zeigt einen Mangel an Empathie.

Er benimmt sich arrogant und überheblich.

Mehr steht da einfach nicht drin!

Die Psychoanalyse hat sich schon seit 1900, wie auch federführend Freud, maßgeblich des Begriffes des „Narzissmus“ bemächtigt, wo er ausschließlich als „krankhafter Größenwahn“ bezeichnet wurde. Angeblich wird das heute nicht mehr so benutzt, was aber schon offensichtlich völlig falsch ist, denn sowohl hier, als auch in der medizinischen Fachliteratur, wird der „Narzisst“ noch immer als ausschließlich „grandios“ geführt! Es wird in einigen Quellen plakativ davor gewarnt, dass „die Störung“ in jedem Fall vom „normalem Narzissmus“ abgegrenzt werden muss! Ein Problem tritt hier aber schnell auf, weil es zumindest für Nicht-Mediziner, gar keinerlei Publikationen zum Thema „normaler Narzissmus“ gibt! Was immer heutzutage veröffentlicht wird, bezieht sich immer nur alleinig auf „die Narzisstische Persönlichkeitsstörung“. Und ich darf mich hier mal einmischen: Es gibt keinen „normalen Narzissmus!“ Narzissmus ist eine Störung und die ist immer annormal!

Die im Narzissmus dargelegte hohe Kränkbarkeit, und dem dann folgenden falsch-fatalen Reaktionsmuster, nämlich dass sich der vollkommen selbstverblendete Narziss tötete, als ein ahnungsloses Blatt sein perfektes Antlitz im See durchschwomm, wird daher in der Fachliteratur auch als „narzisstische Kränkung“ geführt. Nichtsdestotrotz kann man auch narzisstisch gekränkt sein, wenn man kein Narzisst ist.

Die Sache ist und bleibt aber undurchsichtig. Eine Kränkung ist das Eine aber die immer wieder diskutierte massive Kritikunfähigkeit tritt mit der narzisstischen Grandiosität doch wohl komplett in Konkurrenz?! Sobald „der Narzisst“ sich frustriert, kritisiert, herabgesetzt, zurückgewiesen oder gedemütigt fühlt, erlebt er also die sogenannte „narzisstische Kränkung“, und dann reagiert er vollkommen überzogen hoch-negativ emotional und sogar auch unvorhersehbar negativ-affektiv. Die Reaktion besteht meist in einer scharfen Attacke des „Gegners“, um die Kritik abzuwehren oder zu entwerten, auch um den Kritikaster sicherheitshalber gleich mal ganz zu zerstören mittele Charaktermord. Nun sieht es aber so aus, dass jeder weiß, dass ein wahrhaft selbstbewusster oder grandioser Mensch durch Kritik oder sogar durch eine frontale Attacke niemals aus der Fassung geraten kann, einfach weil er weiss, wer er ist! Sein Selbstbewusstsein zeigt sich eben gerade in solchen Krisen. Wenn man davon ausgeht, dass der Narzisst stets grandios und großartig ist, muss an einem dazugehörigen unerschüttlichen Selbstwert so etwas lachhaftes wie Kritik zwangsläufig abprallen. Außerdem verstehen grandiose Narzissten übrigens gar keine Kritik, weil sie ja einfach nur perfekt sind!

Der grandiose Gestörte der Fachliteratur hat sogar ein unzerstörbares Selbstwertgefühl, das bis auch zum pathologischen Größenwahn führen kann. Narzissten sind, wie sogar die jüngere Forschung aufgewiesen hat, emotional stabil, mit sich selbst und ihrem Leben zufrieden, und an ihre Lebenssituation gut angepasst. Kurz: Sie glauben, dass sie keine Fehler machen oder Fehler haben und einfach perfekt sind. Die überzogenen Ansprüche des Narzissten kompensieren somit keine tiefe innere Unsicherheit, sondern sind integraler Bestandteil seiner stur auf Erfolg ausgerichteten Lebenskonzeption. Er sucht nur ständig neue Bestätigung, um sein Selbstwertgefühl immer noch weiter zu stärken, weil ihm das so gut tut. Brauchen tut er es aber nicht.

Die seltsame Annahme, dass sich hinter der lauten Maske von Narzissten in Wirklichkeit ein viel zu geringes Selbstwertgefühl verbirgt, wurde 2008 sogar in einer Metastudie widerlegt, weil es dafür nämlcih leider einfach keine Evidenz gab! Sogar der Vergleich zum Perfektionisten fällt hier zu Gunsten des Narzissten aus ... Der Perfektionist schlüpft ängstlich in die Maske des Perfekten, um endlich die ersehnte Kontrolle zu bekommen. Dagegen sieht sich der Narzisst sowieso schon von Haus aus allen als weit überlegen an, weil er ja schon lange bereits perfekt ist.

Die dort überall bearbeiteten Auffälligkeiten lassen also keinerlei Rückschluss auf den „Narzissmus“ zu, der in den Kanälen hier bearbeitet wird! Das, was wir dort erleben, ist das Wirken einer Persönlichkeitsstörung aus dem „Cluster B Syndrom“: dramatisch, impulsiv, emotional aber nicht narzisstisch im Sinne des Wortes. Unsere Irren haben garantiert oftmals einen „narzisstischen Persönlichkeitsstil“, sind aber damit noch lange keine Narzissten, nur weil sie arrogant, gefühl- und empathielos sind! Außerdem sind sie nicht grandios, und das wissen die auch selber ganz genau - die tun nur so als ob … sozusagen anstatt! Weswegen auch ihr probatestes Mittel die Gewalt ist: psychische, emotionale, soziale, wirtschaftliche, religiöse, finanzielle und auch körperliche Gewalt. Und Gewalt ist immer ein Mittel der Machtlosen! Wer die Kontrolle verloren hat, der wendet irgendeine Form von Wucht und Gewalt an, um die entglittene Kontrolle zu sich zurückzulenken! Menschen mit stabilem Selbstwert verlieren aber nicht die Kontrolle …

Was wir hier, fälschlicherweise als „Narzissmus“ benannt, erleben, erinnert weit mehr an eine Vermengung des Borderline Syndromes mit noch ganz anderen Störungen! Das würde sich tatsächlich mit der gängigen Diagnosefindung treffen, nach der sich in den aller meisten Fällen bei psychischen Eskalationen die Diagnose F60.8 „Kombinierte Persönlichkeitsstörung“ findet. Alle Persönlichkeitsstörungen gehen jedoch immer mit Ich-Bezogenheit, Kritikunfähigkeit, passiver Aggression, gestörter sozialer Anpassung, Denkstörung, Schuldzuweisung, sozialen Defiziten und Unreife einher. Dinge, die beim „Narzissmus“ komischerweise aber überhaupt nicht genannt werden, bei dem, was heute „Narzisst“ genannt wird, jedoch überall immer stark imponiert ...

Persönlichkeitsstörung? Psychose? Oder …?!

Die allgemeinen Kriterien von Persönlichkeitsstörungen:

 Abweichendes Verhalten. 

Ich-Bezogenheit.

Stabile, tiefverwurzelte, unflexible Verhaltensmuster.

Beginn im späten Kindesalter oder Adoleszenz.

Subjektiver Leidensdruck und Beeinträchtigungen im sozialen Leben wegen gestörter sozialer Funktionsfähigkeit.

Ausschluss einer organischen Ursache oder von Substanzmissbrauch.

Die Abweichung kann nicht durch andere psychische Erkrankungsmuster erklärt werden.

Klinisch wichtige, länger anhaltende, unflexible, tief verwurzelte Zustandsbilder und Verhaltensmuster, die sich durch Stabilität und starre Reaktionen in unterschiedlichen persönlichen und sozialen Lebenslagen zeigen.

Deutliche Abweichungen im Wahrnehmen, Denken, Fühlen und in den Beziehungen zu anderen.

Alle Persönlichkeitsstörungen verkörpern deutliche Abweichungen im Wahrnehmen, Denken, Fühlen und in Beziehungen. Es handelt sich hierbei um schwere Störungen der Persönlichkeit und des Verhaltens der betroffenen Person, mit persönlichen und sozialen Beeinträchtigungen. Sie alle sind gleichermaßen: gefühllos, respektlos, empathielos und beziehungslos. Sie sind dabei gekennzeichnet durch mehrere der folgenden Merkmale:

Negativität.

Schnell offenbar werdende schlechte Stimmung, zumeist über „Missverständnisse“.

Unehrlichkeit und Realitätsverleugnung.

Passive Aggression.

Gaslighting, Projektion, Schuldtransfer und Victim-Blaming.

Beziehungslosigkeit.

Empathie- und Gefühllosigkeit.

Verflachung, Oberflächlichkeit, Pauschalisierungen und Verallgemeinerungen.

Nicht zuhören, sich nicht interessieren, sich nichts merken.

Permanente „Missverständnisse“.

Ständiges Gezänk, permanentes Gestreite, dauernde Missstimmung.

Kritiksucht bei gleichzeitiger Kritikunfähigkeit.

Angriffe, Beschimpfungen, Attacken.

Neid, Eifersucht, Missgunst und Rache.

Unfähigkeit Kritik zu ertragen, negativ überschießende Reaktionen auf Kritik.

Insbesondere unter Stress Unsachlichkeit bis hin zur Absurdität.

Diskussionswut, Abstreiten, Kontern, Leugnen, Lügen.

Schuld wird immer nur ins Außen transferiert.

Power over, Rechthaberei, den Anderen dumm aussehen lassen, Machtspielchen.

Hang zum Drama und zum sich Aufspielen.

Selbstüberschätzung, Selbstüberhöhung bis zum Größenwahn.

Ausweichen von Verantwortung, Verteidigungshaltung.

Fehlende Frustrationstoleranz.

Fehlende emotionale Reife und Kompetenz.

Hang zur Drohung und verdeckter Erpressung.

Manipulation.

Abagieren negativer Stimmungen an anderen.

Starke Stimmungsumschwünge, zumeist zum Negativen.

Rücksichtslosigkeit.

Handeln ohne je die Konsequenzen abzuwägen.

Destruktivität, Negativität, Abwertung .

Bewegt sich tendenziell zwischen Überwertung und Abwertung.

Triangulation, Beziehungsspielchen.

Energievampirismus.

Grenzen ausloten und gezielt übertreten.

Wortschwall, Monolog, Wortsalat.

Unzuverlässigkeit.

Kontrollsucht.

Substanzmissbrauch kann man in geschätzten fast 50% der Fälle meiner Meinung nach nicht ausschließen. Denn dies ist ein Prozess, der die in Unordnung geratene Persönlichkeit in selbst-medikamentierter Weise wieder in Ordnung bringen, zumindest stützen, soll. Der Persönlichkeit ist es egal, ob sie durch hirnorganische Schäden oder Drogen zerrüttet wurde, die Schäden und Auswirkungen auf das Umfeld sind dieselben. Und auch die langfristigen, negativ wirkenden Umbauten an der Matrix ähneln sich.

Diese psychischen Krankheitsbilder finden sich in der deutschen Literatur (Hauptwerk ICD-10) unter der Sparte F60-F69 „Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen“ in der Rubrik F00-F99 „Psychische Störungen und Verhaltensstörungen“. Psychische Störungen unterteilen sich in Deutschland stark nach ihrer Causa und ihren Folgen: organisch, durch psychotrope Substanzen, affektiv, neurotisch, durch Schädigung des Gehirns, durch Belastungen, mit Beginn in Kindheit und Jugend, mit körperlichen Störungen, mit Intelligenzminderung, mit sexueller Fehl-Entwicklung, mit Störungen der Impulskontrolle, mit Entwicklungsstörungen, und „nicht näher bezeichnet“ ...

Obwohl es sich bei der Persönlichkeitsstörung, und insbesondere bei der von uns beobachteten, fälschlicherweise „Narzissmus“ genannten, oft in der Causa auch um eine wohl im Elternhaus erlittene „psychischen Entwicklungsstörung“ handelt, wird diesem Umstand, außer unter Einräumung von Ziffer F43 mit der „Posttraumatischen Belastungsstörung“, und Ziffer F62 mit der „Komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung“, auch mit einhergehenden andauernden Persönlichkeitsänderungen, gar nicht erwähnt. Nur der Borderliner erhält mittlerweile den Rang einer „frühkindlichen oder juvenilen Entwicklungsstörung“, auch immer mehr oft im Range eines Traumas. Dabei hat sich mittlerweile schon herumgesprochen, dass das Gehirn ein lernendes Organ ist, und dass nicht nur die Leber mit ihren Herausforderungen wächst ... Das Gehirn ist nämlich ein ausgewiesener Starkzehrer und daher klugerweise auch ein Energiesparer, es versucht daher immer so wenig Zucker zu verbraten, wie es nur geht. Man kann sogar sagen, es hat einen Aufkleber drauf mit: „I fly bleifrei“! Darum liebt es zeit- und energiesparende Abkürzungen, Wiederholungen, Routinen und Automatismen … das wird „Kohäränz“ genannt und bezeichnet letztendlich „Gelingen“. Das kann eine sehr gute Nachricht sein, wenn die Inhalte des Gehirns sich mit den Plänen des Besitzers decken, also wenn er selber der Herr im eigenen Haus ist. Das kann jedoch auch eine sehr schlechte Nachricht sein, wenn das Gehirn sein eigenes Ding dreht, weil es eben mal mit einem alten, schlechten Programm gefüttert, und dann nie mehr positiv überschrieben wurde! So passiert das bei allen traumatischen Prägungen, und die Nachrichten werden sogar noch schlechter: Das Gehirn wird nie älter, als das Trauma, der Mensch nie älter als sein Schock!

Das Gehirn liegt einmal strukturell genetisch fest und hat schon als Säugling ererbte Prägungen, wird aber dann, wie Knetmasse, durch Emotionen und Hormone, insbesondere zuvorderst zu nennen sind hier die ganzen Stresshormone, im Sinne der Ereignisse geformt. Und Leben heißt hier: Zuerst formen Ereignisse die Struktur, und wenn es dann blöd läuft, formt schließlich Struktur wieder auch die Ereignisse. So ist das ja auch bei Persönlichkeitsstörungen zu bewundern. Die Vorstellung, dass ein junges Hirn „weich und verformbar“, während ein altes „verkrustet und unveränderbar“ ist, und dieser Käse „vom alten Hund, der nichts mehr lernt“, hat man mittlerweile - spätestens aber nach Gerald Hüthers „Gebrauchsanweisung für ein menschliches Gehirn“ - endlich zugunsten der überall herrschenden Evolution aufgegeben. Jedes Gehirn ist formbar, und auch noch in hohem Alter verformbar. Diese Entwicklung läuft irgendwann nur nicht nicht mehr so unmittelbar, da viele Reize aufgrund von Erfahrungen vorgefiltert, und auch schon im Vorfeld unschädlich gemacht werden können. Das gesunde Gehirn jedoch lernt bis zum letzten Tag sich an die Gegebenheiten anzupassen. Das kranke Gehirn hingegen hat alle Neuronen voll zu tun Veränderungen wirksam abzuwehren, und damit dann genauso bescheuert zu bleiben, wie es leider nun schon mal geworden ist! Das Ganze läuft so irgendwann im Sinne eines unbewussten Programmes, was man Automatismus nennt. Und das bedeutet, dass der ganze Jumbojet nur noch auf Autopilot fliegt, während der Pilot wohl irgendwie Gassi ist und sich dann irgendwo verlaufen hat ... Oft hat man ja sogar den Eindruck, der Pilot hat irgendwie den Start verpeilt und ist sicherheitshalber mal gar nicht erst mit eingestiegen?! Ein Zombie-Jet, wie so viele, die da mittlerweile den Himmel bevölkern. Auch genannt „leere Personen“ … keiner am Steuer, kein Funkkontakt möglich, kein Empfänger vorhanden ...

Ziffer F91 nennt „Störungen des Sozialverhaltens“ - und genau das ist es ja wohl, was hier bei den ganzen Persönlichkeitsgestörten imponiert. Oder, was sogar noch besser passt: ZifferF92 „Kombinierte Störung des Sozialverhaltens und der Emotionen“ - im ICD-10 jedoch leider nur mit einem starken Fokus auf Depressionen. Legt man dann wieder nur mal den Borderliner zugrunde, haben wir es da ja sogar auch mit auch massiven Störungen von Verhalten und Emotionen zu tun! Und bei allen Persönlichkeitsgestörten herrscht eine Störung des Sozialverhaltens und eine auch massive emotionale Instabilität vor!

Unter den „Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren“ finden wir dann schließlich unter der Ziffer F52 auch noch das, worin es in Beziehungen mit Verhaltensgestörten immer wieder früher oder später mächtig kracht: „Sexuelle Funktionsstörungen“. Darunter sind die Klassiker in dem Geschäft: Satyriasis (krankhaft gesteigerter männlicher Geschlechtstrieb), Hypersexualität und Nymphomanie aber natürlich auch Impotenz, Ejakulo praecox, Anorgasmie und Frigidität. Psychisch gestörte Subjekte treiben alle ihre Partner ununterbrochen in oder aus den Betten, und von da aus dann direkt die Wände hoch! Entweder funktioniert da überhaupt nichts mehr, weil eine umfassende Nähestörung vorliegt, die sich dann in völliger Einfallslosigkeit, sexueller Inappetenz, Frigidität und Impotenz äußert. Oder der häufigere Fall, und zumeist ist der Täter tatsächlich ein Er, der immer-geile Bock penetriert sein Weibchen ständig mit seiner stets gezückten Lanze. Es ist nie genug, es ist auch nie gut genug! Und es gibt nichts, was er nicht mit Sex in Verbindung bringt, um es sich als „Türöffner“ oder „Appetizer“ zurecht zu manipulieren, denn er ist besessen von Sex. So wird die „Partnerin“ zur unbezahlten Hure, die einfach zu liefern hat, was sich das kleine Böckchen als „völlig normal auf der ganzen Welt“ zurecht erklärt hat. Solche Subjekte sagen ohne zu Zucken: „Drei Mal am Tag ist Pflicht! Fünfmal tut aber auch nicht weh!“ Sie missbrauchen ihre Partnerin als energetische Tankstelle und als Zapfsäule für ihr Ego. Spätestens unter den permanenten Sex-Diskussionen bricht eine gesunde Partnerin dann irgendwann ein und lässt sich lieber als „frigid“ abstempeln, als sich schon wieder wie eine unbezahlte Bumspuppe willig auf den Rücken zu legen. Es gibt wohl keine Gewaltform, die noch zielsicherer aus jeder Beziehung eine Hölle für die beteiligte Frau macht, als wenn sie zur kostenlosen Hausnutte degradiert wird, die sich zu rechtfertigen hat, wenn ihr der Sinn nicht nach Koitus steht.

Dann haben wir noch die „Affektiven Störungen“. Ziffer F32 spricht von einer „depressiven Episode“, die dann spätestens nach der Trennung ausbricht. Ziffer F33 meint die „rezidivierende depressive Störung“, die fast alle Kranken begleitet, die ich kannte. Sie wird ausgelöst durch Streitereien mit Beziehungspartnern, Zurückweisung, Kränkung, auch Kritik, Ausschluss oder Frust. Ziffer F34 spricht dann von „anhaltenden affektiven Störungen“, der Dysthymie oder Zyklothymia. Also anfallsweise in Schüben oder dauerhaft vorherrschender gedrückter, negativer, schlechter oder auch gereizter Stimmung, wie wir sie von all unseren Passiv-Aggressiven Spätzchen nur zu gut kennen. Dort wird es zumeist nur schlecht verdeckt unter „mal wieder zuviel Stress“...

Und dann der Klassiker, der meiner Meinung nach in einem Großteil moderner Diagnose-Fälle vorliegt. Ich zumindest habe erst nur sehr wenige psychisch Gestörte ohne Suchtproblematik getroffen! Die Ziffern F10-F19 nennen „Psychische und Verhaltensstörungen“, ausgelöst durch: Alkohol, Opioide, Cannabinoide, Sedativa, Hypnotika, Kokain, Tabak, flüchtige Lösungsmittel, psychotrope Substanzen. Dazu gehören: „der schädliche Gebrauch“, „das Abhängigkeitssyndrom“ und „die psychotische Störung“. Das kann man ganz kurz zusammenfassen: Wenn der Irrsinn dann auch noch auf Alkohol oder Drogen trifft, ist schnell für das Opfer alles zu spät in diesem Geschäft! Die destruktive Dynamik schaukelt sich, insbesondere wenn Romeo „voll ist“ ins schier Unermessliche! Gewaltaffekte nehmen hier sprunghaft zu, die Hemmschwelle sinkt proportional zur Intensität des Rausches und der Irrsinn tritt mehr und mehr hervor. Hier taucht dann auch diese unheimliche „Teufelsfratze“ auf, die dem Täter so sehr das Gesicht vor Hass verzerrt, das man als Opfer glaubt direkt in die Hölle zu blicken ...!