Applaus, Applaus - Sportfreunde Stiller - Nicola Bardola - E-Book

Applaus, Applaus - Sportfreunde Stiller E-Book

Nicola Bardola

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Beschreibung

Applaus, Applaus: Die Geschichte der Sportis von ihren Anfängen bis heute Die Indie-Rockband Sportfreunde Stiller, Schöpfer der größten Fußball-Hymne Deutschlands (»'54, '74, '90, 2006« und »'54, '74, ''90, 2010«), formiert sich bereits Anfang der 1990er Jahre in Germering bei München. 1996 erscheint die EP »Macht doch was ihr wollt – Ich geh' jetzt!«, 1998 »Thonträger«. Damit beweisen die fußballbesessenen Punk-Popper auf Anhieb ihr musikalisches Können gepaart mit zuversichtlichem Wortwitz. Sie sind dann viel unterwegs und erspielen sich eine Fangemeinde, die sie liebevoll »Sportis« nennt. Mit jedem neuen Album wächst das Mitsingpotenzial ihrer Songs. Mit Liedern wie "Ein Kompliment« (2002), »Ans Ende denken wir zuletzt« (2003) oder »Ich, Roque« (2004) begeistern die drei Musiker aus Bayern den gesamten deutschsprachigen Raum und werden Stammgäste in den Charts. Als im Mai 2006 der WM-Hit »'54, '74, ''90, 2006« erscheint, landen die Sportis auf Platz 1 in Deutschland. Die Fanmeilen der Republik bekommen nicht genug davon. Peter Brugger (alias Balboa, Fan des FC Bayern, Sänger), Florian Weber (alias Flo, 1860 München, Schlagzeuger) und Rüdiger Linhof (alias Rüde, auch Löwen-Fan, Bassist) sind bald dreißig Jahre nach der Band-Gründung immer noch mit Poesie und Ironie »auf der guten Seite«: Die gleichnamige Veröffentlichung ist 2002 ihr Breakthrough-Album und erreicht Platz 6 der Charts. Alle nachfolgenden Alben erreichen Platz 1 oder 2. Nach 2016 ziehen sich die Sportis zurück. Ob sie jemals wieder gemeinsam auftreten werden, ist lange ungewiss. Das Trio dividiert sich auseinander und verfolgt Soloprojekte. Während des Lockdowns finden die Sportis aber wieder zueinander: Ihr achtes Studioalbum »Jeder nur ein X« erscheint nach sechs Jahren Pause im November 2022. Was steckt hinter der jahrzehntelangen Freundschaft der Sportis? Was ist das Geheimnis ihres nicht endenden Erfolgs? Die erste Bandbiografie geht diesen und vielen weiteren Fragen nach, beschäftigt sich u. a. mit den Live-Konzerten – vom anonymen Gig im Provinz-Club bis zum Arena-Auftritt vor Tausenden Fans, die jede Zeile mitsingen – und mit den vielen Sportfreunde-Videos, die wesentlich zum Erfolg der Songs beitragen. Auch die Soloprojekte der drei werden vorgestellt, unter anderem Flo's Arbeit als Schriftsteller und Hip-Hopper. Und auch mit Marc Liebscher setzt sich das Buch auseinander, der die Sportis in Germering entdeckt und bis heute ihr Manager ist. Die drei Musiker sehen ihn weniger als Promoter denn als Bandmitglied. Das hochinformative Buch zeigt die Sportfreunde in ihrer ganzen schöpferischen Vielfalt auf dem Weg von den gut gelaunten Indie-Pop Burschen hin zu den verantwortungsvollen und gesellschaftlich engagierten Musikern, die sie heute sind.

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Nicola Bardola

Applaus, Applaus

Sportfreunde Stiller

Die Bandbiografie

www.hannibal-verlag.de

Zitate

„Für ein Schnitzel auf der Heimfahrt reicht’s immer.“

Florian Weber, 1996

„Wenn wir es jetzt nicht ernsthaft versuchen würden, wären wir echt blöd.“

Peter S. Brugger, 1997

„Mit großem Einsatz erobern die Sportfreunde Terrain in der Tabelle der Popmusik.“

taz, 1998

„Germering, ein überregionaler Garant für guten Sound.“

Süddeutsche Zeitung, 1999

„Die Band, die als Partywitz im Jugendzentrum von Germering begonnen hatte, löste in ihrer Heimatstadt eine Begeisterung aus, die bei Konzerten fast an Hysterie grenzt.“

Der Spiegel, 2000

„sportfreunde goes echo – puh … ich wieder: am donnerstag, den 15.3. sind sportfreunde stiller für den echo als tolle deutsche nachwuchsband nominiert (live auf rtl ab 21 h). wer die sportler sehen möchte, wie sie den preis entgegennehmen (in atomic shirts?!) – bitte tippen: fritz.de/echo 2001. danke.“

Marc Liebscher, 2001 (im Internetforum des Atomic Café)

„Heute Abend haben wir Gäste: Es ist die beste Kombination, die man im deutschen Fernsehen haben kann. Zwei absolute Sympathieträger: eine großartige junge Band und einer der besten Fußballer in Deutschland – eine der beliebtesten Fußballer-Persönlichkeiten, Mehmet Scholl. Er hat seine Lieblingsband mitgebracht, die live heute hier spielt, die Sportfreunde Stiller.“

Harald Schmidt, 2002

„Interessant, wie schnell sich ein Verhältnis ändern kann und man erkennt, wer Freund und wer nur Geschäftspartner ist.“

Rüdiger Linhof, 2003 (zu den Schwierigkeiten bei der Produktion des dritten Studioalbums Burli)

„Wir sind der einzige Münchner Club, der in dieser Saison was reißt.“

Florian Weber, 2004 (nach dem Konzert in der Olympiahalle sowie den Misserfolgen des FC Bayern und des TSV 1860)

„Wir wollten einfach nur unsere Fans glücklich machen.“

Marc Liebscher, 2005 (zu den Geheimkonzerten unter Pseudonymen in kleinen Clubs)

„Am schwierigsten war es, mit den Fußballschuhen die Klavierpedale zu betätigen.“

Florian Weber, 2006 (im Fußball-Musik-Roman You’ll Never Walk Alone)

„Name Doppelpunkt: Der wo mit’m Schweini Schlagzeug g’spielt hat.“

Peter S. Brugger, 2007 (zu einem Journalisten als Vorschlag für die Benamsung Flos nach dem Auftritt der Sportfreunde Stiller mit der deutschen Nationalmannschaft auf der Fanmeile vor dem Brandenburger Tor im Jahr davor)

„Wir sehen auf Tour, dass in einigen Bundesländern eine andere Jugendkultur herrscht. Eine, in der es Rechtsradikale geschafft haben, ihr Gedankengut als cool und sexy zu verkaufen. Die Gefahr ist, dass ihnen dort schon weitgehend der Platz überlassen wurde.“

Rüdiger Linhof, 2008 (anlässlich der von den Sportfreunden Stiller organisierten Kundgebung in München gegen Rechtsextremisten)

„Die Frage ist nicht: Was haben wir für eine Meinung. Da sind wir uns einig. Die Frage ist: Wo und wie äußern wir sie? Was ist peinlich, was nicht? Aber unsere Fans fragen da auch nicht nach. In erster Linie müssen wir uns darüber leider immer mit Journalisten unterhalten.“

Florian Weber, 2009

„Ich mag Germering! Danke, Germering! Für alles, was du mir gegeben hast.“

Peter S. Brugger, 2010 (zur Süddeutschen Zeitung)

„Was 2006 mit uns passiert ist, können wir nicht toppen. Das alles ist nicht zu wiederholen – auch nicht emotional.“

Marc Liebscher, 2011

„Ich habe noch immer ein Problem damit, wenn ich im Stadion stehe und die Leute ‚Deutschlaaaaaand‘ rufen, das muss ich zugeben. Aber das Turnier (die WM 2006) hat die Sicht aufs eigene Land geändert. Vorher hing ja der Natio­nalismus als riesiger Klotz an der Fußballfreude. In diesem Sommer wurde das entkoppelt. Die Fahne war nur ein Symbol für die eigene Mannschaft, sie wurde zum emotionalen und ästhetischen Ausdruck sportlicher Zuneigung.“

Rüdiger Linhof, 2012

„Und wenn du dann endlich wieder Luft bekommst und Licht und die Augen aufreißt, als wärst du ganz neu hier, geht es dann einfach weiter, mit diesem Sommer, mit diesem Lied, das man am besten hört mit ausgebreiteten Armen auf dem rasenden Weg in eine neue Welle hinein: ‚Applaus, Applaus. Für deine Art mich zu begeistern. Hör niemals damit auf. Ich wünsch mir so sehr – du hörst niemals damit auf!‘“

Volker Weidermann, 2013 (in der FAZ über Sonne, Meer und seinen persönlichen Sommerhit)

„Ich berausche mich an Worten, wenn sie sich im Ohr verorten / wenn sie im Gehörgang wandeln und mit Hirn und Herz anbandeln / wenn sie einwirken auf Handeln und einladen zum Sinnieren / sich im Gedankenüberschwang verlieren / und mich in die Stille führen – denn / ich mag den Moment, / der keine Worte kennt. / Prost.“

Peter S. Brugger, 2014 (auf die Frage der Süddeutschen Zeitung: „Wie berauschen Sie sich?“)

„Peter: ‚Ich bin der Ungeschickte in der Band.‘ Rüde: ‚Ich dachte, das bin ich.‘ Peter: ‚Ich laufe dir den Rang ab.‘ Flo: ‚Also, ich bin sehr vielseitig, sehr talentiert.‘“

Sportfreunde Stiller, 2015 Live im Milla

„Ich bin völlig unmusikalisch. Ich kann nicht mal richtig mit dem Fuß im Takt wippen.“

Marc Liebscher, 2016

„Ich bin ein alter Pop-Muckel. Ich mag Synth-Zeug und Melodien. Und wenn das dann auf besondere Art gebrochen wird und auch noch Schräge reinkommt und in den Texten eine gute Haltung ist, dann ist das mein Zeugs.“

Peter S. Brugger, 2022

„Wenn man sich nur ein wenig intensiver mit uns als Band befasst, merkt man, dass nur etwa drei Prozent unserer Songs mit Fußball zu tun haben. Man tut uns Unrecht, wenn man sie auf ‚Gute-Laune-Ohrwürmer‘ reduziert. Wir haben immer schon sozialkritische Lieder geschrieben.“

Florian Weber, 2023

Impressum

Der Autor: Nicola Bardola, 1959 in Zürich geboren, studierte Germanistik und wurde mit seinem Roman Schlemm bekannt. Der Literatur- und Musikkritiker veröffentlichte vielbeachtete Biografien u. a. über Yoko Ono, John Lennon, Ringo Starr oder zuletzt über Jack Kerouac. Mit seinem Buch Mercury in München – Seine besten Jahre stand er fünf Wochen auf der Spiegel-Bestsellerliste. Nicola Bardola lebt seit vielen Jahren in Germering.

Erstausgabe 2023

© 2023 by Hannibal

Hannibal Verlag, ein Imprint der KOCH International GmbH, A-6604 Höfen

www.hannibal-verlag.de

ISBN 978-3-85445-760-2

Auch als Paperback erhältlich mit der ISBN 978-3-85445-759-6

Cover Design und grafischer Satz: Thomas Auer, www.buchsatz.com

Cover Foto © Nina Stiller

Deutsches Lektorat und Korrektorat: Dr. Matthias Auer

Hinweis für den Leser:

Kein Teil dieses Buchs darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, digitale Kopie oder einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlags reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet werden.

Der Autor hat sich mit größter Sorgfalt darum bemüht, nur zutreffende Informationen in dieses Buch aufzunehmen. Alle durch dieses Buch berührten Urheberrechte, sonstigen Schutzrechte und in diesem Buch erwähnten oder in Bezug genommenen Rechte hinsichtlich Eigennamen oder der Bezeichnung von Produkten und handelnden Personen stehen deren jeweiligen Inhabern zu.

Inhalt

Vorwort

TEIL EINS: Keinen Augenblick mehr ohne das Gefühl von heute Morgen

Stufe Drei

Wir hatten unsere erste Tournee, bevor wir überhaupt richtig spielen konnten

Kreuzworträtsel: Musikalische Sportfreunde, Roman von Max Frisch

So ein Gefühl wie schweben, sich von anderen abzuheben, zusammen unterwegs

Wenn man zufrieden ist, dann ist es auch nicht schwer, zurückzublicken

Macht doch was ihr wollt – Ich bleib jetzt doch!

Heute fallen wir hundertpro nicht vom Brett

Auf dem Land in Trostberg nachmittags bei einem Open Air auf einem Kiesparkplatz vor 50 Leuten

Die größten Lieder der Pop-Geschichte waren immer die einfachsten

Bilderstrecke 1

Hier bist du Mensch, hier darfst du’s wirklich sein

Motivieren, inspirieren, appellieren und dabei reagieren, engagieren, faszinieren

TEIL ZWEI: Stino-Punks wie ich, stinknormale Punks, die trotz ihres bürgerlichen Aussehens die Szene aufmischen

Ganz unpeinliche deutsche Texte

Mit Abstand die erfolgreichste Indie-Band aus dem Großraum München

Atomic.de – die schönste der Münchner Club-Homepages

Wir werden dann nicht mehr die Gleichen sein

Ich wollte dir nur mal eben sagen …

Was wissen wir denn schon, was dahintersteckt, wenn die Elite der Nation wieder etwas ausheckt

Schön auf der Schneide zwischen langsam-einfühlsam und funpunk-krachhopsig

TipTop & die Bolzplatz Heroes

Gli amici dello sport: Floriano, Ruedelmo und Pietro wissen, dass es nichts Schöneres gibt

Ist es der Moment, der zählt, oder ist es das, was ewig hält?

Unser goldener Gott, flieg Peter!

Bilderstrecke 2

Mit der Leidenschaft im Bein

TEIL DREI: Vom finstersten Tag bis zur dunkelsten Nacht – wir geben auf dich acht

Mit Hymnen Gemeinschaft stiften

Zusammengeschunkelt, eingeräuchert und in Bier eingeweicht

Einfach, fröhlich und euphorisch – mit grüblerischen Momenten

München: Homebase of the Bumpels, Gästelistenkontingent 500 Personen, ausgeschöpft

Wir haben 2010 kein Rückkehrdatum vereinbart

Hör niemals damit auf!

Flaschen sind voll von Zigaretten neben leeren Verpackungen von Schmerztabletten

Pandemie, Krieg, Klimakrise, Inflation wollen eine Party lang vergessen sein

Anhang

Nachwort

Literaturverzeichnis

Weiterführende Links

Danksagung

Bildnachweise

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Vorwort

Wer sind die Sportfreunde Stiller? Woher kommen sie? Wie erzeugen sie das für sie typische Wir-Gefühl? Welchen Weg sind sie gegangen, um 2006 das erfolgreichste Lied zur Fußballweltmeisterschaft in Deutschland zu singen? Ist Independent-Band und gleichzeitig Publikumsliebling zu sein immer ein Widerspruch? Wie haben sie sich nach dem „Sommermärchen“ als individuelle Künstler und als Band weiterentwickelt?

2013 schrieb die Süddeutsche Zeitung: „Die Sportfreunde Stiller sind nicht rezensierbar. Je genauer man hinsieht, desto mehr zerfällt alles.“ Zehn Jahre später will dieses Buch das Gegenteil beweisen: Je intensiver man sich mit den Sportfreunden Stiller beschäftigt, desto klarer wird das Bild einer außerordentlichen und eigenwilligen Formation aus Germering bei München, die sich von Punk (damals noch unter dem Bandnamen Endkrass) über (Indie-)Rock bis hin zu (Balladen-)Pop entwickelt hat, ohne jemals die eigenen Wurzeln zu leugnen.

Als Gründungsjahr gilt 1996, aber schon 1995 haben Peter Stephan Brugger (Gitarre, Gesang), Florian Weber (Schlagzeug) und Andreas Erhard (Bass) den Plan geschmiedet, als Trio im „Knast“ (so hieß damals die Jugendbegegnungsstätte in Germering) ein einmaliges Konzert zu geben. Zeitzeugen äußern sich in diesem Buch zum allerersten Auftritt, der beinahe auch der letzte geworden wäre, hätte nicht Marc Liebscher, der spätere Manager der Band, die Jungs ermuntert, weiterzumachen.

Das Trio ändert den Namen (von Endkrass zu Stiller), geht auf Tour, verliert den Bassisten, findet den neuen – Rüdiger Linhof –, setzt aus juristischen Gründen „Sportfreunde“ vor den Namen ihres Fußballtrainers Stiller und wird bald ein Millionenpublikum begeistern. Von „der besten Live-Band Münchens“, vom „liebenswerten Gequäke von Peter Balboa“, vom „Skater-Bass von Rüde Linhof“ und vom „Super-Sexpower-Schlagzeug von Sportflo Weber“ ist die Rede und von „Pop-Punk für die Seele“. Der Spiegel schreibt schon im Jahr 2000 über die Sportfreunde: „Vom Partygag zu Shooting Stars“.

Die Sportfreunde Stiller verdrängen während der Fußballweltmeisterschaft 2006 Herbert Grönemeyer von Platz eins der Charts, und „’54, ’74, ’90 …“ wird zum Top-Hit auch auf dem Oktoberfest. „Dass wir 2006 plötzlich die ‚Schland‘-Band waren, haben uns viele übel genommen“, sagt Rüdiger Linhof. „Wir haben bei manchen Konzerten tatsächlich gesagt, bitte nicht ‚Deutschland‘ rufen, wir sind hier nicht eure Patrioten-Band“, erinnert sich Peter Brugger. „Sportfreunde Stiller sind Instinktmusiker à la Sepp Herberger“, schrieb die Süddeutsche Zeitung schon sehr früh. Mit gutem Bauchgefühl und klaren Statements spielt das Trio seither gegen eine Vereinnahmung von unerwünschter Seite und ist „laut gegen Nazis“.

Es gibt viele Ursachen für den immensen Erfolg, allen voran die hymnischen und stadiontauglichen Melodien; die Herkunft – der Knast in Germering – oder die spannungsvolle Chemie zwischen den Bandmitgliedern Peter, Flo und Rüde privat und geschäftlich, im Studio und auf der Bühne mit ihren jeweils so verschiedenen Eigenarten und musikalischen Vorlieben. Peter sagt über die ersten Momente bei Konzerten: „Flo haut in sein Schlagzeug rein, und ein Brett überfährt einen von hinten.“ Das Musikmagazin Visions führt die Erfolgsgeschichte der Sportis auf den „gefühlvoll austarierten Klangspaß zwischen Samenzieher-Ballade und Arschloch-Punk“ zurück. Dieses Buch schildert chronologisch und detailreich den langsamen und hart erarbeiteten Aufstieg der Sportfreunde Stiller von den Vorstadtrockern zu den Chartbreakern.

Ein wesentlicher Grund für die Faszination sind die Liedtexte. Sie enthalten besondere Aussagen und Bedeutungsebenen, von naiver Lebenslust über die direkte politische Message bis hin zur Spiritualität. Im April 2014 predigt Abt Johannes Eckert in der Münchner Pfarrei Leiden Christi in Obermenzing. Er spricht: „Ist meine Hand eine Faust, machst du sie wieder auf und legst die deine in meine. Du flüsterst Sätze mit Bedacht durch all den Lärm, als ob sie mein Sextant und Kompass wär’n.“ Der Abt zitiert damit das Lied „Applaus, Applaus“ wie ein Gebet. Anders gehört, achtsam gelesen ohne Punk-Pop-Gewand, entfalten die Worte der Sportfreunde eine erstaunliche Wirkung – wie die mit Bedacht geflüsterten Sätze als Kompass für das eigene Leben.

Sportfreunde Stiller, „die bandgewordene gute Laune Deutschlands“ (Süddeutsche Zeitung) feiern bald ihr dreißigjähriges Bestehen. Dies ist der Versuch, ihre Geschichte umfassend zu würdigen und auch der Wechselwirkung zwischen Sport und Musik auf den Grund zu gehen. Florian Webers Ich-Erzähler im Roman You’ll Never Walk Alone muss sich für seine Fußballleidenschaft rechtfertigen. Als ein Lehrer ihn nervt, zitiert der Schüler Albert Camus. Der Literaturnobelpreisträger war in seiner Jugend begeisterter Fußballer und sagte: „Was ich über Moral weiß, verdanke ich dem Fußballspiel.“ Der Fußballfan Bob Marley sagte: „Fußball ist Freiheit, ein ganzes Universum.“ Er spielte vor und nach den Konzerten auch in Hotelzimmern die Variante „Money Ball“: Wer etwas kaputtschoss, musste bezahlen. Wie bei Bob Marley sind auch bei den Sportfreunden die Konzerte mindestens ebenso wichtig wie die Tonträger.

In diesem Sinne: Schubst euch!

Nicola Bardola, Germering im Mai 2023

TEIL EINS Keinen Augenblick mehr ohne das Gefühl von heute Morgen

Stufe Drei

„Ich habe meine Kindheit in guter Erinnerung, weil ich meine drei Geschwister hatte, zwei Brüder und eine Schwester. Eigentlich bin ich aber mit meinem Bruder Wolfi aufgewachsen. Er ist zwei Jahre älter. Wir waren Buddies. Der andere Bruder heißt Olli und ist elf Jahre älter. Das war der coole Bruder, wo man sich fragt, wow, was macht der denn? Lass uns mal in sein Zimmer gehen. Ups, da ist eine Frau drin, lass uns wieder abhauen.“ So erinnert sich Peter S. Brugger lachend an seine Kindheit und Jugend in Harthaus, einem Ortsteil der oberbayerischen Stadt Germering im Landkreis Fürstenfeldbruck.

Interessant ist Ollis Zimmer für Peter auch deshalb, weil sich dort allerhand Klangwerkzeuge befinden. Peter kommt vor allem durch Olli (eigentlich Reinhold, später auch Olly) zur Musik, der schon lange vor ihm verschiedene Instrumente spielt und Schlagzeuger ist. Peter: „Musikmachen, das begann mit meinem großen Bruder, der hatte damals ein Schlagzeug im Zimmer stehen. Das hat mich gekickt. Wir drei Brüder haben dann Trio nachgespielt. Ich am Schlagzeug – bum-di-di-bum-di. Damals wusste ich, dass ich mit Musik irgendetwas machen will.“ Wenig später bringt er sich auf der Westerngitarre Ollis ein paar Akkorde bei. Und er entdeckt die Indie-Musik. „Das war dann für unsere Bands wichtig, gerade so amerikanische Formationen wie Lemonheads, Buffalo Tom oder Dinosaur Jr.“

Während der Schulzeit und auch nach dem Abitur 1992 am Carl-Spitzweg-Gymnasium in Germering-Unterpfaffenhofen spielt Peter Stephan Brugger (geboren am 14. November 1972 in München) Schlagzeug in verschiedenen Gruppen, u. a. 1994 im Projekt Paul mit Florian Zwietnig (Gitarre und Gesang, er formiert sich später zum Elektropunk-Duo Mediengruppe Telekommander mit Gerald Mandl), Oliver Pade (Percussion, später Mitglied der Pagan-Folk-Band Faun) und Jochen Quindel (Bass und Gesang, seit 1994 u. a. auch bei der Strom-Hausband Splendid und später als Singer-Songwriter Goldberg oder Puma unterwegs). Quindel selbst bezeichnet Projekt Paul als „‚frühe Supergruppe‘ der Germeringer Schule“ und den Sound als „avantgardistisch-punkpop-alternative Melange“. Projekt Paul existieren nur 1994, veröffentlichen den Tonträger Nackig um halb drei, der in Peters Partyraum im Keller aufgenommen wird,und treten nur wenige Male öffentlich auf. Peter ist auch Drummer in der Band Johnson, deren Gründer, Schulkumpel von Peter und späterer Filmemacher Uwe Flade sagt: „Ich habe Peter am Schlagzeug nicht gerade als Voll-Granate in Erinnerung.“

Beeindruckt ist hingegen von Anfang an Jochen Quindel: „Peter habe ich in Germering während der Grundschule kennengelernt, weil wir zusammen im Blockflötenunterricht waren. Ich glaube, ich habe den Unterricht etwas ernster genommen als er, was ja zu seinem Style passt. Er hat es drei oder vier Jahre gemacht. Ich habe acht Jahre Blockflöte in der Schule gespielt. Irgendwann habe ich aber auch gemerkt, dass die Coolen nicht mehr da sind und ich der einzige Junge war. Dann habe ich mit Gitarre angefangen. Peter und ich waren dann ab dem 5. Schuljahr in Germering im Spitzweg-Gymnasium in derselben Klasse. In der Schule war er vor allem der Sportler, immer beliebt, der Sonnyboy. Er ist damals noch nicht als Musiker aufgefallen.“

Jochen Quindel hat Peter Bruggers frühe Entwicklung genau mitbekommen: „Bei uns in der Klasse gab es den Benny, ein Mofafahrer-Skatertyp, ein echter Rebell. Etwa in der achten oder neunten Klasse sagte er zu Peter und mir, wir könnten doch eine Band gründen. Wir hießen X-tended, und unser einziger Song war ‚Skating the world to death‘: Benny Gesang und Gitarre, Peter trommelte – das war damals noch kein richtiges Schlagzeug –, und ich am Bass, weil mein älterer Bruder Bass spielte. Mehr als zwei oder dreimal haben wir in dieser Formation nicht gespielt. Aber das waren die musikalischen Anfänge, und wir haben uns dabei richtig gut gefühlt. Benny hat nach der neunten oder zehnten Klasse die Schule abgebrochen. Peter und ich waren eher die angepassten Rebellen. Peter hat dann während der Kollegstufenzeit in einer Hippie-Band Schlagzeug gespielt, den Jelly Bag Caps (die Zipfelmützen). Das ging eher in Richtung Led Zeppelin. Die haben am Waldrand bei Harthaus, wo Peter wohnte, ein Konzert gegeben. Das war toll. Peter hatte ein Image als sehr guter Schlagzeuger; er kann es immer noch, wenn er will. Während der Abi-Zeit hat sich eine größere Freundesgruppe gebildet, woraus die Band Projekt Paul entstanden ist. Es war kein Paul in der Band. Das war der Humor damals. Angetrieben wurde das Projekt vor allem von Daniel Flaschar, dem Perkussionisten, Texter und Namensgeber.“

Flaschar machte Peter Brugger und Jochen Quindel in den Jahren 1993 und 1994 mit der Hamburger Schule bekannt, mit Bernd Begemann, Huah! und anderen. Quindel: „1994 bin ich mit Florian Zwietnig zehn Wochen durch Indien gereist, und direkt danach sind wir beide ins Projekt Paul reingekommen. Das war dann die Phase nach dem Abi und nach dem Zivildienst, wo man denkt: Ich kann alles – eine fabelhafte Zeit. Wir haben gejammt, experimentiert, waren u. a. von Velvet Underground beeinflusst und haben zwei Konzerte gespielt, eins im Jugendzentrum in Hochstadt bei Weßling und eins am Gymnasium Gilching, und dann waren wir auch noch bei Radio Lora. Im Sommer 1994 ist Nackig um halb drei entstanden, die erste und einzige Demo-Kassette von Projekt Paul. Die hat man dann Freunden geschenkt und bei Konzerten verkauft, vermutlich einer der ersten Tonträger, auf denen Peter als guter Drummer in einer um ein Level innovativeren und spannenderen Band zu hören ist als den Jelly Bag Caps.“  

Die Anfänge aus Peters Kindheit und Jugend geraten nicht in Vergessenheit: Uwe Flade wird Musikvideos für die Sportis drehen, und ab 2003 wird Peter mit seinem Bruder Olli als Duo unter dem Namen TipTop live auftreten und 2006 ein Album mit ihm veröffentlichen. Vor allem aber trommelt Peter als Jugendlicher auch bei den vielversprechenden Germeringern The Vertical Orange Car Crash. Die Gitarre bei Car Crash spielt 1994 Sascha Gottschalk, den Bass Andreas (Andi) Erhard, und an den Drums sitzt eben Peter. „Zur Schulzeit spielten wir im ‚Knast‘ gemeinsam in einer Band und hatten alle ganz schreckliche Matten auf dem Kopf“, sagt Peter. In der Indie-Rock-Szene in Germering und Umgebung (v. a. auch in Fürstenfeldbruck und in Gräfelfing) herrscht Aufbruchstimmung und Experimentierfreude. Bands und Produzenten kommen und gehen. Peter und sein späterer Manager Marc Liebscher haben vor allem Britpop im Blick. Aber bald nehmen München und die deutsche Szene ihrerseits Germering in den Blick.

Die Gruppe The Vertical Orange Car Crash ist eine bedeutende Combo für das gerade entstehende Phänomen „Germ-Pop“. Die Süddeutsche Zeitung definiert rückblickend für diese Jahre: „Germering: Brutnest des deutschsprachigen Pop“. Peter sagt über seine Heimatstadt: „Germering ist gerade groß genug, um sich nicht zu langweilen. Und es hat genau die richtige Größe, um alle Menschen, die man auf den ersten Blick als interessant erachtet, kennenlernen zu können.“ Dazu gehört auch sein späterer Manager. 1994 erscheint beim Label Blickpunkt Pop von Marc Liebscher (benannt nach der Sendung im Bayerischen Fernsehen: Blickpunkt Sport) seine erste Mini-CD Bismarck Idaho – Beckenbauer E.P. mit der Serien-Nummer BP 001, eine kuriose Mischung aus melodiösem Britpop und New Wave mit Synthesizern. Beckenbauer stehe für Eleganz, er sei „all right“ und eigentlich wäre er lieber Torwart – but „he’s the Kaiser“. Ebenfalls 1994 gründen Petra Husemann und Tim Renner in Hamburg mit deutlich mehr Resonanz als Marc Liebscher in München unter dem Dach des Musikkonzerns PolyGram (seit 1998 Universal Music) das Alternativ-Label Motor Music und nehmen u. a. Rammstein unter Vertrag, die mit dem Album Herzeleid 1995 bei Husemann und Renner debütieren. 1996 erscheint das Album Die schönen Rosen von Element of Crime bei Motor Music.

1996 produziert Uwe „Don“ Hoffmann in seinem Preußen Tonstudio in Berlin ein weiteres Album der Ärzte, Le Frisur. Bis sich die Wege Petra Husemanns, Tim Renners und Uwe Hoffmanns mit denen der Sportstudenten Peter S. Brugger, Florian Weber und denen des Britpop-Liebhabers Marc Liebscher kreuzen, machen die späteren Stiller-Mitglieder harte Lehrjahre durch. Sie spielen in verschiedenen Bands und üben in ihrem Gründungsjahr 1995 noch mit ihrem Bassisten Andreas (Andi) Erhard im Germeringer Jugendzentrum namens Knast, das später in Cordobar umbenannt wird (ein Hinweis auf die Niederlage der deutschen Fußballnationalmannschaft gegen Österreich 1978 in Cordoba.)

Der Knast ist die Keimzelle des „Germ-Pop“, u. a., weil sich so viele Musiker – direkt gegenüber der S-Bahn-Haltestelle Germering-Unterpfaffenhofen – die Klinke in die Hand geben. Das Haus am Bahnhofplatz 16 bietet etwa 500 Quadratmeter Nutzfläche und befindet sich auf einem 1000-Quadratmeter-Grundstück. Früher befand sich dort das Rathaus. Seit 1975 ist es ein Jugendzentrum und seit 1995 eine Band- und Talentschmiede. Im Keller werden kostenlos Proberäume für Musiker angeboten, im Erdgeschoss befindet sich ein Großraum mit Bühne und Musikanlage für Konzerte. Anfang der 1990er Jahre gibt es zudem das Juz am Aubinger Weg, auch das mit Übungsräumen im Keller und Konzertbühne. Das Jugendzentrum Juz wird als „Germeringer Westclub“ bekannt, der am Germeringer See einige Jahre lang Open-Air-Konzerte veranstaltet.

Schmunzelnd erinnert sich Jochen Quindel: „Der Begriff ‚Germ-Pop‘ hat sich ja nicht so richtig durchgesetzt und schon gar nicht gehalten. Peter ist in einem Bungalow in Harthaus aufgewachsen. Vielleicht wäre der Begriff ‚Hard House‘ für die Germeringer Schule besser gewesen, mit Assoziationen zu Hardrock oder als Techno-Variante, was aber halt so gar nicht zu uns gepasst hätte. Nach Projekt Paul haben sich jedenfalls verschiedene Konstellationen entwickelt. Flo Zwietnig war der Kerouac-Typ, immer unterwegs und mein bester Kumpel. Mit ihm habe ich 1994 ein Schlager-Projekt entwickelt. Wir hießen Das Glied, so viel zu komischen Bandnamen damals. Das war ziemlich schräg mit Auftritten u. a. im Feierwerk. Flo Zwietnig hatte auch eine eigene Band mit Peter und Andi, die hießen Stufe Drei. Stufe Drei war die höchste Einstellung bei der Lüftung im Auto. Das war Ende 1994. Ich erinnere mich an einen Song über die Landsberger Straße, über das Gefühl, wenn man nachts nach Hause fährt, Dirnen am Straßenrand, Neonlicht, ‚Die Asphalt-Cowboys‘ hieß der Song.“

Wir hatten unsere erste Tournee, bevor wir überhaupt richtig spielen konnten

Quindel erinnert sich: „In der Cordobar waren wir alle Übungskollegen: Peter als Drummer bei Vertical Orange Car Crash, ich als Bassist bei Splendid, und dann gab es noch Ultra Violet. Und zwischendurch entstanden weitere Bands. Wir waren also mindestens drei Cliquen im Knast. Später kreuzten sich auch immer mal wieder die Wege.“ (Peter spielt 1998 Schlagzeug für die von Jochen Quindel komponierte Musik für den Kurzfilm Im Licht der Sonne von Babette Kottkamp.)

The Vertical Orange Car Crash füllt Peter und Andi jedoch nicht aus. Sie liebäugeln gemeinsam mit dem Musiker und Sportstudenten Florian Weber Ende 1995 mit einer Bandneugründung namens Endkrass, die wenig später umbenannt werden wird in Stiller. (Es heißt gemeinhin, Peter und Flo hätten schon als Schüler im SV Germering unter dem Trainer und Namensgeber Hans Stiller Fußball gespielt. Flo widerspricht später.) Sascha Gottschalk verlässt Car Crash, um die Band Ultra Violet zu gründen. Dem Sänger und Gitarristen von Car Crash, Thomas Schöffner, gelingt es trotzdem, den auf Andy Warhol verweisenden Bandnamen The Vertical Orange Car Crash mit anderen Musikern fortzuführen, und Peter spielt eine Zeit lang sowohl bei Car Crash als auch bei Stiller. Am 8. Dezember 1995spielen Car Crash ein Benefizkonzert im Knast. Die Plakate seien oft von den Jugendlichen selbst realisiert worden, sagt Erwin Zißelsberger, der damalige Sozialpädagoge im Knast und selbst Musiker.

Peter erinnert sich an jene Zeit der Bandgründungen im Knast und an seine Initialzündung als Sänger und Songwriter: „Dieser Step, zu singen und sich nach vorn zu stellen – frag mich nicht, was das für ein Move war. Man muss ja schon eine Art Knacks haben, dass man sich das gibt. Ich hatte zur Weihnachtsfeier meines Fußballvereins FC Eichenau meine Gitarre und meinen kleinen Amp mitgenommen. Ich hatte Lieder für diesen Anlass geschrieben. Damals war ich Anfang zwanzig. Das war für mich der Schritt weg vom Schlagzeug und hin zur Gitarre. Ich hatte davor Band-Erfahrung am Schlagzeug gesammelt. Aber der Schritt nach vorn, dafür war diese Weihnachtsfeier der Anlass. Ich habe da gespielt mit einer großen Aufregung. Ich dachte: ‚Jetzt mach ich es. Oh, nein, ich mach es nicht. Hach, doch ich mache es.‘ Aber dann sind die auf der Weihnachtsfeier so ausgerastet, die fanden das so lustig. Es waren witzige Lieder über das Zusammensein im Fußballverein. Einer meiner Hits damals hieß ‚Hey Knut‘, eine Adaption von ‚Hey Jude‘ und eine Hommage an meinen damaligen Trainer. Und das hat mich so geflasht damals, dass das hinhaut, wenn ich an der Gitarre stehe und singe, und dass dann die Leute so darauf reagieren. Deswegen war das meine Initialzündung. In den Jahren darauf konnte ich mich nicht mehr verstecken. Ich war ja jetzt Sänger. Aber ich hatte auch die Möglichkeit, über alles, was mich bewegte, ein Lied zu machen. Das war für mich wie ein Befreiungsschlag, weil ich ganz ehrlich über meine Gefühle geschrieben und mich dadurch selbst besser kennengelernt habe. Meine Mutter hat dann aber immer mal wieder gefragt, ob es denn sein müsse, dass ich singe, ob das nicht irgendjemand anderer machen könne. Vor ein paar Jahren sind wir zu ihr gefahren und haben ihr ein Geburtstagsständchen gebracht. Das Erste, was sie machte: Das gekippte Fenster schließen …“

Die Germ-Pop-Szene ist groß und die Fluktuation hoch. Die Neugründung Endkrass plant einen Gag: Nur einen Gig spielen, am Ende die Instrumente zertrümmern und sich wieder auflösen. Florian Weber (geboren am 28. Mai 1974 in Schrobenhausen), der zu jenem Zeitpunkt singt, Schlagzeug, Gitarre und Keyboards spielt, erinnert sich an ein Gespräch, wie es damals etwa stattgefunden haben könnte: „‚Hi Peter, du spielst Schlagzeug, oder?‘ ‚Ja, Flo, du aber auch. Los, die Münze entscheidet.‘ Wurf. ‚Aha, du spielst ab jetzt Gitarre.‘ Hurra, wir haben eine Band mit dem Namen ‚Endkrass‘ mit Andi am Bass, deren erster Auftritt schon steht, bevor überhaupt jemals geprobt wurde.“ Danach trifft sich das Trio ein paarmal im Übungsraum.

Am 9. Februar 1996 ist es dann so weit: Peter, Andi und Flo werden auf dem Konzertplakat angekündigt: „ENDKRASS … (PUNK)“. Punkt. Endkrass spielen im Knast einige Songs und sagen danach, dass es vorbei sei. „Der Knast war knüppelvoll“, erinnert sich Erwin Zißelsberger, der Sozialpädagoge, nur einige Jahre älter als seine Schützlinge und wenig später Gitarrist bei den Co-Stars, einer weiteren Germ-Pop-Band. Etwa 160 Leute sind im Knast, weiß die Süddeutsche Zeitung. Die anderen Bands sind Splendid (angekündigt als „deutscher Gitarren-Pop“, mit Jochen Quindel am Bass), Hot Moustache (angekündigt als „Rythem (sic) ’N’ Rock“) und Goldberg (nämlich Jochen Quindel, angekündigt als „elektronischer Liedermacher“). Das Konzert steht unter dem Motto „Just Smile and Say Hello“: Auf dem Plakat ist es vor dem Hintergrund von Pommes gedruckt.

Flo erinnert sich: „Wenn der Peter gesungen hat, musste er aufhören, Gitarre zu spielen.“ Beides gleichzeitig war offenbar noch nicht durchgängig machbar. Peter selbst sagt: „Ich weiß nicht, ob man das Musik nennen kann, was wir da von uns gegeben haben.“

Erwin Zißelsberger hat an dem Endkrass-Debüt-Abend alle Hände voll zu tun: „160 Leute kriegt man heute nicht mehr rein. Damals haben wir alles rausgetragen, um Platz zu schaffen. Wenn alle Räume offen sind, dann passen maximal 220 Leute in das ganze Haus. Es war ein lustiges Konzert. Endkrass waren gut. Sie waren rau und roh und punkig. Und Peter war ja schon davor ein guter Drummer bei The Vertical Orange Car Crash. Die Stimmung an dem Abend war Wahnsinn: Es wurde gefeiert. Niemand hatte den Anspruch, dass das jetzt ausgefeilte Musik sein sollte wie bei Car Crash. Thomas Schöffner war ja ein unglaublich guter Gitarrist und Songwriter. Und als Veranstalter legst du auf Feinheiten gerade keinen Wert. Die Bude war voll, und du bist am Arbeiten: Getränke, Sound – die Anlage war schlecht. Wir waren froh, dass sie nicht ausgefallen ist. Solche Projekte wie Endkrass gab es damals häufig. Da waren ständig neue Ideen: Die Bands haben im Keller geprobt, haben sich kennengelernt und sich in verschiedenen Besetzungen ausprobiert. Damals waren solche Bandprojekte, die man nebenher vorantreibt, ganz üblich. Als Jugendzentrum haben wir zudem Fußballturniere organisiert. Die Musiker bildeten eine eigene Mannschaft, in der ich auch spielte. Die waren also nicht nur im Keller, sondern das hat sich alles gut gemischt.“

Am 9. Februar 1996 beim Endkrass-Gig tritt Jochen Quindel also zweimal auf, einerseits als „elektronischer Liedermacher“ Goldberg und als Bassist bei Splendid. „Wir machten mit Splendid Britpop mit deutschen Texten. Unser Sänger Benedict war sehr gut. Wir liefen später mit dem Song ‚Sommermädchen‘ auf Viva. Beim Endkrass-Gig spielte Andi Erhard Bass, Peter Gitarre, Flo Schlagzeug. Es war ein großartiges Konzert, mit Peter als Frontman, bei dem klar war, dass er zwar nicht Gitarre spielen konnte, es aber trotzdem machte. Das war der Charme damals: Dass man auch dilettantisch musizieren darf, und es gut ankommt. Nach dem Konzert sind wir in die Schule in der Südstadt gefahren. Es gab dort eine Abi-Feier. Wir kamen spät, waren auf dem Ego-Trip, waren Helden. Selten habe ich mich so sehr wie ein Star gefühlt wie damals. Es wurde viel getrunken, und übernachtet haben wir dann beim Flo Weber, der dort in der Nähe wohnte.“

Wie prägend die Erlebnisse damals waren, zeigt sich auch daran, dass die Verbundenheit Jahre und Jahrzehnte erhalten bleibt. Jochen Quindel erinnert sich: „Vor ein paar Jahren spielten Sportfreunde Stiller in der Stadthalle Germering. Da haben sie die alten Leute auf die Bühne geholt. Bei den Zugaben durfte ich mein Lied ‚Endstation Germering‘ von 1994 singen, Flo Zwietnig spielte die eine Gitarre, ich die andere, Peter am Schlagzeug, Andi am Bass. Wir waren schlecht, wir hatten kaum geübt, stattdessen vor dem Konzert Schweinsbraten gegessen, Sportschau geschaut und Bier getrunken bei Andi zu Hause, und draußen waren die Mädchen, die nach Peter schrien. Ein bisschen Stiller-Mania in Germering. Aber das Publikum war super, auch bei ‚Endstation Germering‘.“

Marc Liebscher (er wurde 1969 geboren und stammt ursprünglich aus Würzburg) ist beim ersten und einzigen Konzert von Endkrass im Publikum und will sich nicht mit dem Ende der Band abfinden. Er überredet das Trio, weiterzumachen. Germering ist keine Endstation, Germering ist ein Ausgangspunkt. Marc erinnert sich: „Ich war sofort überzeugt. Auch wegen der Mischung aus guter Musik und gutem Entertainment und wegen Hymnen wie ‚Wunderbaren Jahren‘. Die Lieder haben mir so unwahrscheinlich gut gefallen. Das Konzert war einfach der Hammer.“

Marc Liebscher wird immer wieder nach dieser Initialzündung gefragt. Ein andermal meint er: „Es war brutal catchy, aber doch verzerrt und schräg. Einfach genial. Sie haben mit unglaublich wenigen Mitteln eine super Show gemacht. Und das höchst sympathisch und mit großer Ausstrahlung.“ Marc bietet sich als Manager an. Wenige Tage später nehmen Endkrass in Peters Keller ein Demotape auf. Marc organisiert eine Konzertreise. Schon zwei Wochen danach sind die Germeringer on the road. Endkrass benennen sich um in Stiller: „Wir ließen uns nicht lange überreden und willigten schnell in die erste Tour ein: als Vorband der irischen Gruppe The Sheer, was uns sehr viel Spaß bereitet hat. Mehr als den Iren auf alle Fälle. Uns war somit bewusst, dass Touren, auch im kleinen Rahmen, unheimlich Freude macht und wohl das große Ding für uns sein kann“, erinnert sich Florian Weber. Marc Liebscher lädt dann auch einige weitere dieser Gruppen aus Germering regelmäßig nach München ein, denn er legt jeden Donnerstag im Stromlinien-Club „Strom“auf, coacht diese vielversprechenden Vorstadt-Bands und macht den Germ-Pop bekannter. „Es ist das Schicksal dieser Band, dass es uns ohne Marc Liebscher nicht gegeben hätte“, so Flo.

Peter Brugger und Florian Weber erklären später, dass der weitverbreitete Gründungsmythos nicht ganz stimme: Sie hätten sich nicht im Fußballverein in Germering kennengelernt, sondern erst 1995 während des Studiums an der LMU bei einer Winterexkursion: „Wir waren zusammen Skifahren, Snowboarden und so weiter. Ich weiß noch, wie wir dort auf einem Bett gesessen und uns gegenseitig unsere Musik vorgespielt haben. Dann hat es nicht mehr lang gedauert, bis wir das erste Mal zusammen in einem Proberaum standen“, erinnert sich Flo.

Die Plattenfirma Universal verfasst im Herbst 2022 anlässlich des Erscheinens des achten Studioalbums Jeder nur ein X eine Kurzbiografie mit dem Hinweis, das allererste Konzert habe im Februar 1996 stattgefunden und die Band damals nicht Stiller, sondern Endkrass geheißen, weil Peter Brugger einmal auf der Bühne habe stehen und sagen wollen: „Hi! Wir sind endkrass.“ Wenig später heißt die Band jedenfalls nicht mehr Endkrass oder Bodden (ein verworfener Bandname nach dem Fußballspieler Olaf Bodden des TSV 1860), sondern Stiller. Im März 2000 schreibt die Süddeutsche Zeitung im Rahmen eines Gesprächs mit Peter über die späteren Stiller: „Als sie unter dem Namen ‚Endkrass‘ 1995 das erste Mal ihre Punk-Pop-Mischung einem breiteren Publikum vorstellten, wollten sie sich gleich wieder auflösen. Denn Sinn und Zweck des Konzerts war, Peter Brugger, der damals eigentlich Drummer der Formation Vertical Orange Car Crash war, auch einmal ein wenig Rampenlicht zu gönnen … Aus ‚Endkrass‘ wurden ‚Stiller‘, Pate für diesen Namen stand Peter Bruggers Fußballtrainer.“ Bemerkenswert: Die Süddeutsche Zeitung datiert den ersten Gig auf 1995. In einem Interview 2002 mit der Zeitschrift Visions betont Peter die Bedeutung von Marc Liebscher: „Ihm hat das so gut gefallen, dass er meinte, wir sollten unbedingt weitermachen. Und prompt hat er uns eine Tour als Support für The Sheer aus Irland gebucht. Wir hatten also unsere erste Tournee, bevor wir überhaupt richtig spielen konnten …“

Kreuzworträtsel: Musikalische Sportfreunde, Roman von Max Frisch

Marc organisiert weitere Gigs. Stiller spielen 1996 u. a. als Vorgruppe von Throw That Beat! (gegründet 1986 in Nürnberg), The Bates (gegründet 1987 in Eschwege, einer Kleinstadt in der Nähe von Kassel) oder die bis heute produktiven Tocotronic (gegründet 1993 in Hamburg) und treten u. a. in Hamburg, Köln, Linz und Innsbruck auf. Sie lernen die Band Rekord aus Wiesbaden kennen. Sie wird von einem der drei Söhne des Konzertveranstalters Marek Lieberberg gemanagt. Diese Bekanntschaft wird erfreuliche Folgen zeitigen. Derweil werden Stiller von den Veranstaltern als Trio beschrieben, das „stilistisch irgendwo zwischen Independent Rock und Punk anzusiedeln ist“.

Im Juli 1996veröffentlicht der Journalist Christoph Koch aus Fürstenfeldbruck (heute Sachbuchautor und gefragter Referent in Berlin) einen großen Artikel in der Regionalausgabe der Süddeutschen Zeitung unter dem Titel: „Was ist dran am Vorstadt-Hype? Germeringer Bands versetzen Münchens Szene in Verzückung.“ Er spricht von einer musikalischen Invasion, so viele Germeringer Bands treten im Sommer in der Landeshauptstadt auf. „Kaum eine Woche, in der in Münchner Konzertkalendern oder im Stadtmagazin Prinz nicht das Konzert einer Germeringer Band empfohlen wird. Von der ‚New Germering School‘ ist da die Rede, von ‚Germeringer Britpop‘.“ Koch nennt einige der vielen „hochklassigen Bands“, die „aus der Schlafstadt vor den Toren Münchens“ kommen, fast alle im Knast üben und auch in der Freizeit gute Freunde sind. „So ist es auch kein Wunder, dass in einer Art Inzest nicht nur Equipment unter den Bands geteilt wird, sondern auch Bandmitglieder.“

Christoph Koch zeichnet die Verbindungslinien zwischen den Bands und trifft sich zum Gespräch mit Andreas Erhard von Stiller, mit Jochen Quindel (Splendid, Puma), mit Thomas Schöffner (The Vertical Orange Car Crash) und mit Christoph Renner und Sascha Gottschalk (beide von Ultra Violet). Christoph: „Germering ist nur eine miese, abgefuckte Kleinstadt, wie es sie zu Dutzenden um München herum gibt.“ Thomas: „Wir kennen uns alle noch von früher, z. B. waren wir fast alle auf derselben Schule.“ Jochen: „Wie sich der Geschmack überschneidet, sieht man am besten daran, dass wir uns alle montags (neuerdings donnerstags) im ‚Strom‘ treffen, wo ja hauptsächlich Gitarrenpop gespielt wird.“ Andi: „Als das ‚Strom‘ vor zwei Jahren mit diesem Indie-Montag anfing, hat sich dort eine Szene gebildet, die bis heute noch ziemlich angewachsen ist … Marc hat angekündigt, dass er die ganzen Demos und Platten der Germeringer Bands auf seinem ‚Blickpunkt Pop‘-Label veröffentlichen will.“

Bassist Andi Erhard erinnert sich mit gemischten Gefühlen an jenes hektische Jahr 1996 mit Stiller. Er ist damals Mitte zwanzig und will das Erwachsenenabitur machen. Peter und Flo sind an der Uni immatrikuliert. Unterwegs zu den Konzerten wird gebüffelt. Manchmal fährt die Band Hunderte von Kilometern, um dann vor zwanzig Leuten zu spielen. Andi zweifelt einerseits an den Chancen der Band: Sein Abi ist ihm wichtiger, zudem ist er der typisch ruhige Bassist, der am liebsten mit dem Rücken zum Publikum spielen möchte. Auch das Drei-Akkorde-Schrammeln ist nicht seins. Er hätte es lieber etwas anspruchsvoller. Andererseits findet Andi die Zeit auch toll: „Wir waren eine richtige Dreiergemeinschaft. Unser Ritual nach den Konzerten war immer das gleiche: sich ausziehen und einmal nackt durch die Stadt laufen. Egal, wo wir sind.“

Gelernt fürs Abi und fürs Studium wird, wie gesagt, im Tourbus, abends wird gespielt, nachts fährt man zurück nach Hause. Der Schlafmangel nimmt zu, die Abwesenheitszeiten auch, und die Noten werden schlechter. Im Sommer 1996 macht die Band Urlaub in Italien. Mit einem Golf fahren die Jungs über den Brenner, machen Straßenmusik in Florenz, feiern und trinken: „Irgendwann hat Andi dann einen Ausbruch gehabt, weil wir immer unsere Witzchen gerissen und niveauarme Gespräche geführt haben. ‚Bei euch geht’s sowieso immer nur ums Saufen‘, hat er gesagt. Und dann hat er sich ins Zelt gelegt mit seinen Büchern“, erinnert sich Flo.

In Hamburg existiert 1996 bereits seit einiger Zeit eine Band namens Stiller, die sich prompt an die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft und an das Patent­amt wendet. Die Nordlichter Stiller erheben Einspruch und verklagen die Bayern Stiller. Es folgt eine juristische Auseinandersetzung. Die Hamburger gewinnen schließlich den Paragraphenkrieg gegen die Germeringer. Ergebnis: Die Bayern müssen den Bandnamen ändern. Zudem müssten sie 6.000 Mark Anwalts- und Prozesskosten bezahlen. Das bleibt ihnen dann aber erspart, weil den Hamburgern davor ein Formfehler unterlaufen ist.

Und nun? Freundschaft und Sport sind nebst der Musik die zentralen Elemente im Leben der Germeringer. Das irritierende „S“ zwischen Sport und Freunde lassen sie weg. Das Wort „Sportfreunde“ – Fußballvereine mit dieser Bezeichnung gibt es in ganz Deutschland – ist die Lösung. Sportfreunde Stiller ist geboren. Noch ist es nur den kühnsten Träumen vorbehalten, dass dereinst der gesamte deutschsprachige Raum sich an diesen merkwürdigen Namen gewöhnen wird. Die Ex-Namensvetter aus dem Norden sind hingegen längst in Vergessenheit geraten. Aber ironischerweise gibt es seit kurzem wieder eine Band namens Stiller – diesmal aus Mönchengladbach –, ein Trio, das für Indie-Rock mit deutschen Texten steht: „Sonic Youth auf Deutsch“, schreibt das Mint-Magazin über die neuen Stiller. Sänger und Gitarrist von Stiller ist Marko Fellmann: „Unser Bandname STILLER ist einerseits von Max Frischs Roman Stiller inspiriert, andererseits drückt sich in dem Namen mein Bedürfnis aus, eine ruhigere Musik zu machen als in meiner Vorgängerband“, sagt Fellmann, ehemaliger Kopf der Band GEGENTEIL. Mit den Musikern aus Bayern hat er nichts zu tun. Wird in Kreuzworträtseln nach „Stiller“ gesucht, findet man Fellmanns berühmtere Kollegen und Namensvettern aus Germering unter den Stichworten: „Musikalische Sportfreunde, Roman von Max Frisch“. 

So ein Gefühl wie schweben, sich von anderen abzuheben, zusammen unterwegs

Die EP Macht doch was ihr wollt – Ich geh’ jetzt!wird im Dezember 1996 aufgenommen. Die Erstausgabe trägt die Nummer Blickpunkt Pop 006, und als Bassist wird ausschließlich Andreas (Andi) Erhard genannt. Auf dem Cover sind Tibor Bozis Fotos zu sehen, u. a. eine Toilettenszene mit einem Händetrockner der Firma Baege mit den Hinweisen: „Wasser gut abschütteln. Knopf drücken. Waschbewegung im Luftstrom.“ Bemerkenswert: Die Ergänzung „Sportfreunde“ fehlt hier. Es ist lediglich von „Stiller“ die Rede. Auch auf dem Logo fehlt „Sportfreunde“. Stattdessen heißt es in den Liner Notes: „Stiller Logo Jochen Zindikus / Stiller Foto Tibor Bozi“. Und nur zwei Köpfe sind abgelichtet, so als handle es sich um ein Duo: Peter S. Brugger „Gesang und Gitarre“ und Florian Weber „Schlagzeug (unter Protest)“, denn eigentlich ist ja Peter der „gelernte“ Drummer und Flo Multiinstrumentalist. Zwei Schlagzeuger sind einer zu viel, und ohne Drummer geht es nicht.