Yoko Ono - Nicola Bardola - E-Book

Yoko Ono E-Book

Nicola Bardola

4,5
8,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Avantgardistisch, provokant und kontrovers: Yoko Ono war bereits eine bekannte Künstlerin, als sie John Lennon kennenlernte. Die beiden avancierten weit über das Umfeld der Beatles hinaus zum bekanntesten Paar der Musikszene. Themen wie Spiritualität, Pazifismus und die kompromisslose Ablehnung des Bürgerlichen ziehen sich durch Onos Werk. Besondere Aufmerksamkeit widmet dieses Buch ihrer Zusammenarbeit mit Sohn Sean, ihrem Umgang mit dem Vermächtnis John Lennons und ihren eigenen künstlerischen Initiativen. Viele Begriffe wie 'Bed-In' sind untrennbar mit Yoko Ono, der wichtigsten Vertreterin der Fluxus-Bewegung in den USA, verbunden. 2009 erhielt sie den Goldenen Löwen der Kunstbiennale für ihr Lebenswerk. Bestsellerautor Nicola Bardola erzählt in dieser umfassenden Biografie Yoko Onos einzigartigen Zugang zur Kunst und ihre faszinierende Lebensgeschichte.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 405

Bewertungen
4,5 (12 Bewertungen)
7
4
1
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Besuchen Sie uns im Internet unter:

www.langen-mueller-verlag.de

© für die Originalausgabe und das eBook: 2012 LangenMüller in der F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten

Umschlaggestaltung: Wolfgang Heinzel

Umschlagbild: Corbis, Düsseldorf

eBook-Produktion: VerlagsService Dr. Helmut Neuberger & Karl Schaumann GmbH, Heimstetten

ISBN 978-3-7844-8128-9

Für Vera

They won’t leave.Get out the Yoko Ono CDs.

Murray (Karikaturist)

Yoko is doing something unique – it has never been done before.

Eric Clapton

Seen you much in love

Yoko Ono

Inhalt

Vorwort

ILiebe, Fluxus und Grapefruit

Love

Yokos Kunst für Kinder oder Mein unsichtbares Ich

Yokos Herkunft

Es gibt nicht viele Komponistinnen auf der Welt

Alles fließt – Fluxus

Yoko goes Gaga

Yoko One – Arbeitswut und Depression

Yoko, Tony und Kyoko

Grapefruit

Autodestruktive Kunst

Cut Piece

Von New York nach London

IIBottoms, John und die Beatles

Oh, No, Ono

Ich hing in der Luft

Yokos Rache

Two Virgins

Yoko Ono und die Beatles

Lennono ist Kunst

PR für den Frieden

Imagine

Yoko kehrt zurück nach New York

IIINeubeginn, Tod und Kontinuität

Yokos Geheimnisse

Double Fantasy

Das Lächeln der Menschen

Der Wunschbaum

Imagine Peace Tower

Der John Lennon Educational Tour Bus, der Songwriting Contest und weitere Initiativen

Imaginepeace.com

Nachwort

Herkunft und Werdegang

Anhang

Vorwort

Geboren: Jahr des Vogels

Frühe Kindheit: Himmel gesammelt

Jugend: Seetang gesammelt

Späte Jugend: Eine Grapefruit geboren. Schnecken, Wolken, Abfall, Dosen usw. gesammelt. Mehrere Schulabschlüsse mit Spezialisierung in diesen Themen.

Zurzeit: Reisen als Vortragende zu obigen und weiteren Themen.

Ausgezeichnet mit dem Hal-Kaplow-Preis

So charakterisiert sich Yoko Ono im März 1966 anlässlich der Ausstellung »STONE« in der Judson Church Gallery in New York. Diesem Steckbrief lässt sie ein Statement folgen:

Die Menschen hörten nicht auf, Teile von mir wegzuschneiden, die sie nicht mochten. Letztlich blieb nur der Stein von mir übrig, der in mir war, aber sie waren immer noch nicht zufrieden und wollten wissen, wie es in dem Stein ist. y.o.

PS: Wenn die Schmetterlinge in deinem Bauch sterben, dann sende deinen Freunden gelbe Todesanzeigen.

Diese Texte vermitteln einen Eindruck vom Lebensgefühl Yoko Onos exakt neun Monate, bevor sie zum ersten Mal John Lennon begegnet. Ihr vielfältiges Werk ist bis heute von Kontinuität geprägt. Trotzdem lässt es eine Prä- und eine Post-John-Lennon-Ära deutlich erkennen. Yokos Zeit mit John, diese vierzehn Jahre währende Amour fou, ist die bekannteste Phase im Leben der japanischen Künstlerin. Ohne die Ehe mit dem Gründer der Beatles würde man Yoko Ono heute sehr viel weniger Aufmerksamkeit schenken. Dennoch war Yokos Kreativität vor und nach ihrer Zeit mit John mindestens ebenso groß wie in den Jahren 1966 bis 1980.

Meine Biografie über Yoko Ono geht von den Arbeiten der japanischen Künstlerin aus, um damit ein bewegtes Leben aufzuzeigen, das aufgrund schöpferischer Kraft, Experimentierfreude, Radikalität und der beständigen Suche nach Wahrhaftigkeit fasziniert. Yoko sagte: »Kunst ist mein Leben und mein Leben ist Kunst.« Das ist einer der vielen Gründe, warum sich einer der begabtesten und begehrtesten Männer der damaligen Popwelt in Yoko verliebte. »Yoko ist wie ein Acidtrip oder als wäre man zum ersten Mal betrunken«, sagte John. Mit dieser Liebe mündeten zwei Lebensläufe ineinander, zwei Individuen verschmolzen zu einer Rock’n’Roll- und Kunst-Ikone.

Dieses Buch versteht sich auch als »Übersetzung« von Yokos nicht immer leicht verständlichen Impulsen vor, während und nach ihrer Zeit mit dem Beatle. Rohmaterialien der Avantgarde-Künstlerin werden hier vorgestellt und interpretiert, um den Weg von Yokos erster Idee zu ihren oft unfertigen – bewusst unvollendeten – Arbeiten zu zeigen.

Seit über drei Jahrzehnten ist sie die wohl berühmteste Witwe der Welt. Sie hat nach Johns Tod nicht wieder geheiratet. Viele Menschen, besonders Beatles-Fans, schauen seit einigen Jahren genauer hin. »Onophobische« (Vor-) Urteile könnten mit Hilfe dieses Buches weichen zugunsten eines unvoreingenommenen Blicks auf ein überaus schillerndes und vielseitiges Leben. Diese Biografie will zeigen, wie es zu den berühmten und manchmal berüchtigten Attributen kommen konnte, mit denen Yoko heute noch beschrieben wird: »lebender Haiku«, »Fluxus-Hexe«, »fünfter Beatle«, »16-Spur-Stimme«, »Querdenkerin«, »Multimillionärin«, »Gay-Ikone« oder »Dance-Club-Diva«.

Wer ist diese japanisch-amerikanische Friedensaktivistin, Menschenrechtlerin, Feministin, Filmemacherin, Konzeptkünstlerin, Sängerin und Komponistin?

Sommer in Venedig 2009: Yoko Ono steht in den Giardini auf der Bühne der Kunstbiennale, nimmt beim Presseempfang den Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk entgegen und sagt: »Venedig ist die schönste Stadt der Welt.«

Ich frage mich im Stillen: Ist das nicht New York? Obwohl ich weit vorne sitze, sieht man Yoko kaum. »Sie ist so klein. Wo ist sie nur?«, fragt mich nach dem offiziellen Teil der Preisverleihung ihr Sohn Sean Lennon ernsthaft beunruhigt hinter der Bühne und macht sich auf die Suche nach seiner Mutter.

1 Tochter Kyoko und Sohn Sean mit Yoko (1998)

Ich sehe Yokos Tochter Kyoko, die versucht, ihre Kinder noch ein wenig aufzuhalten, bevor sie zum Eisessen geht. Danach schlendere ich noch durch die Gärten, lasse Natur und Kunst auf mich wirken und denke über diese Familie nach, deren männliches Oberhaupt seit bald dreißig Jahren fehlt. Ohne John Lennon kommt das Fernöstliche jetzt stärker zum Ausdruck.

Mutter und Großmutter Yoko ist es gewohnt, für andere zu sorgen und ihren Verbund zusammenzuhalten. Zierlich und fragil, aber auch zielbewusst und durchsetzungsfähig organisiert Yoko wie kaum eine andere Frau ihrer Generation ein komplexes System sozialen Engagements und künstlerischen Ausdrucks, das manchmal belächelt und kritisiert wird und stark von Ruhm und Erfolg geprägt ist.

Nicola Bardola, Juli 2012

ILiebe, Fluxus und Grapefruit

Love

Es gibt kaum eine Künstlerin der Gegenwart, die so oft das Wort »Love« verwendet wie Yoko Ono. Sie treibt die Verbalisierung der Liebe exzessiv voran, u. a. mit der Taschenlampen-Aktion »I love you«. Yoko entwickelte die Performance, die ihre universelle Liebesbotschaft variieren und verstärken sollte, Anfang der Nullerjahre. Hierbei handelt es sich um eine sehr einfach anmutende Aktion, eigentlich ein Kinderspiel, das sich von infantilen Impulsen dadurch unterscheidet, dass Yoko die »I love you«-Veranstaltungen mit einem weltweiten Appell verbindet.

»Erinnern wir uns einen Augenblick an die Liebe«, sagt Yoko bei ihren Performances oft einleitend, worauf sie rhythmisch und manchmal mit herztonähnlichen Geräuschen unterlegt aus dem Dunkel aufscheint und dabei eine Taschenlampe auf die Zuschauer richtet. Einmal leuchten und klopfen bedeutet »I«, zweimal leuchten und klopfen bedeutet »love«, dreimal klopfen und leuchten bedeutet »you«. Diesen Vorgang wiederholt Yoko sehr oft. Zwischendurch fordert sie das Publikum auf, diese »I love you«-Botschaft selbst weiter zu senden in dem von ihr vorgegebenen Rhythmus. Von Schiffen aus, von Berggipfeln aus, von Gebäuden aus oder indem man ein ganzes Hochhaus dazu nutzt, auf großen und kleinen Plätzen in Städten und Dörfern, vom Himmel aus und in den Himmel hinein – Yoko fordert das Publikum auf, diese Botschaft ausdauernd und auf der ganzen Welt und ins Universum zu senden, egal ob mit oder ohne Taschenlampe, mit oder ohne Lichter. Dem ersten Teil der Botschaft folgt schon der zweite: Einmal leuchten bedeutet »I love you«, zweimal leuchten bedeutet »love is forever«, dreimal leuchten bedeutet »you are beautiful«. Diese Aktion liegt Yoko bis heute sehr am Herzen.

Auf dem Filmfestival von Venedig 2004 zeigte sie das dazugehörige Video auf einer Leinwand im Freien. Bei Konferenzen lässt Yoko kleine Taschenlampen verteilen, mit denen dann alle die Botschaft im Raum multiplizieren können, was in den meisten Fällen zu großer Heiterkeit und nur sehr selten zu Verlegenheit führt.

»Viele sind verängstigt, konfus und wütend in dieser Welt. Ich glaube, es herrscht ein Wettstreit unter den Menschen. Die einen versuchen diesen Planeten zu zerstören, die anderen versuchen die ganze Erdoberfläche mit Liebe zu bedecken. Ich denke, es ist sehr wichtig, dass wir jetzt alle versuchen, die Welt mit Liebe zu erfüllen. Und das ist der Grund für meine Aktion. Sie ist sehr einfach. Statt jemanden um ein Treffen zu bitten, sich zu verabreden, hinzugehen und das zwei- oder dreimal zu wiederholen, bis man vielleicht einander sagt, ›ich liebe dich‹, kann man jetzt allen ›ich liebe dich‹ sagen.«

Yoko berichtet von der Aktion nachts auf der Piazza San Marco in Venedig oder von derselben Aktion wenig später im September 2004 in der Tate Gallery in London in einem abgedunkelten Raum sowie in München vor dem Haus der Kunst: »Es war sehr seltsam, denn plötzlich sah ich all die Liebeslichter aus dem Publikum auf mich scheinen. Und ich sagte ›danke, ich fühle mich sehr geliebt‹.«

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!