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Was passiert, wenn ein Kind sich plötzlich von einem Elternteil abwendet? Wenn sein Wille widersprüchlich, distanziert oder überraschend klar erscheint - ohne nachvollziehbaren Grund? In hochstrittigen Trennungsprozessen taucht häufig das Phänomen des induzierten Kindeswillens auf, eine komplexe Dynamik, bei der Bindung, Loyalität, Einfluss und psychologische Manipulation eng miteinander verflochten sind. Dieses Arbeitsbuch lädt dazu ein, differenziert hinzusehen. Es vermittelt psychologisches Hintergrundwissen zu Kindeswillen, Bindung, Loyalitätskonflikten und elterlicher Einflussnahme - wissenschaftlich fundiert, aber verständlich und praxisnah aufbereitet. Neben Reflexionsübungen, Selbsttests und konkreten Impulsen zur Selbstfürsorge enthält das Buch auch Originalzitate aus Kindesanhörungen und ein Übungs-Fallbeispiel. Dieses Arbeitsbuch richtet sich an Eltern, die sich um das Wohl ihres Kindes sorgen, ebenso wie an Fachkräfte, die Kinder in Trennungs- und Gerichtsverfahren begleiten.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 38
Veröffentlichungsjahr: 2025
ARBEITSBUCH:
Induzierter
Kindeswille
wie erkenne ich
Manipulation?
Mirjam Naudszus
www.dein-familien-coach.de
Willkommen
In diesem Arbeitsbuch zum Thema Induzierter Kindeswille.
Dieses Thema betrifft viele Eltern und Fachkräfte in familiengerichtlichen Auseinandersetzungen. Wenn du dieses Arbeitsbuch in den Händen hältst, befindest du dich vielleicht inmitten eines Sorgerechtsverfahrens oder arbeitest mit betroffenen Familien oder Kindern. Ziel ist es, dir fundiertes Wissen, Reflexionsimpulse und Beispiele aus der Praxis an die Hand zu geben, um Manipulation oder Beeinflussung des Kindeswillens differenzierter einordnen zu können.
Wichtig: Dieses Workbook ersetzt jedoch keine fachliche Begutachtung, oder Analyse, die auf langjähriger Erfahrung und Expertise beruht und differenzierte, individuelle Betrachtung ermöglicht. Es dient der Selbsterkenntnis, Einordnung und Stärkung.
x Mirjam Naudszus
Einführung 1-7
Modul 1 Kindeswille 8-22
Modul 2 Manipulation erkennen23-34
Modul 3 Hinweise und Beispiele35-53
Modul 4 Umgang mit dem Kind 54-62
Modul 5 Kindesanhörungen 63-66
Abschluss 67-69
Literaturverzeichnis70-72
Zusatzhinweise73-76
Dieses Arbeitsbuch ist ausschließlich für den persönlichen und nicht-kommerziellen Gebrauch bestimmt. Jegliche Vervielfältigung, Verbreitung oder kommerzielle Nutzung – auch auszugsweise – ist ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Mirjam Naudszus nicht gestattet.
Dieses Arbeitsbuch ist mit Herz, auf Basis von psychologischer Fachliteratur und praktischer Erfahrung im familienrechtlichen Kontext für dich entstanden. Wenn es dir geholfen hat, freue ich mich, von dir zu hören.
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Bitte bedenke: Jeder Fall ist einzigartig. Hinweise auf Manipulation können nicht isoliert bewertet oder generalisiert werden. Sie müssen immer im Kontext verstanden werden.
Auch ist zu beachten: Als betroffene Mutter oder Vater ist es kaum möglich, eine vollends neutrale Sichtweise einzunehmen. Wenn du unsicher bist, Hinweise auf Manipulation erkennst oder merkst, dass dich bestimmte Inhalte emotional belasten, scheue dich nicht, fachliche Begleitung in Anspruch zu nehmen.
Haftungsausschluss:
Die Inhalte dieses Arbeitsbuchs dienen ausschließlich zu Bildungs- und Reflexionszwecken. Sie ersetzen keine rechtliche oder psychologische Beratung. Trotz sorgfältiger Recherche übernehme ich keine Haftung für die Anwendung der enthaltenen Informationen oder für etwaige daraus resultierende Folgen.
© 2025 Mirjam Naudszus – www.dein-familien-coach Alle Rechte vorbehalten.
Mein Weg zur Expertin für Manipulation bei Kindesanhörungen
Ich bin Mirjam Naudszus, Psychologin (M.Sc. Klinische Psychologie und Psychotherapie) und Familienbegleiterin mit Schwerpunkt Kindeswohl, Loyalitätskonflikte und induzierter Kindeswille, insbesondere in Trennungs- und Sorgerechtskontexten. Seit über 10 Jahren begleite ich Menschen durch Krisen, Umbrüche und innere Prozesse.
Meine fachliche Grundlage ist ein Bachelor Studium Psychologie an der Universität Trier und ein Master Studium im Bereich Klinische Psychologie und Psychotherapie. Ich habe in psychiatrischen Einrichtungen gearbeitet, in der Jugendhilfe und in der Flüchtlingsberatung, aber das, was mich am meisten geprägt hat, war mein eigener Weg als Mutter.
Seit ich 2022 mit den Systemgrenzen des Familienhilfesystem konfrontiert wurde, widmete ich mich intensiv den Themen Kindesmanipulation, Bindungsdynamiken, Familienrecht und Gutachtenpraxis. Ich weiß, wie es sich anfühlt, im Dazwischen zu stehen: zwischen System und Selbst, zwischen Hilflosigkeit und Elternrolle. Durch meine Mitarbeit in vielen familienrechtlichen Verfahren, insbesondere als Kooperationspartnerin des Vereins Erzengel, habe ich gelernt: Nicht jedes psychologisch anmutende Ergebnis ist stimmig oder methodisch korrekt.
Meine Mission ist es, Familien eine verständliche, wissenschaftlich fundierte Begleitung zu bieten. Ich möchte Eltern helfen: • Manipulation zu erkennen - auch die stille und gut getarnte.
• sich selbst ehrlich vertreten zu sehen, jenseits von
Schuldzuweisungen.
• das Kind wieder in den Mittelpunkt zu stellen
Worte, die mich leiten:
„Manchmal ist das Kind in der Mitte, aber niemand sieht es mehr.“ Ich möchte dazu beitragen, dass sich das ändert.
1. Modul: Grundlagen
des Kindeswillen
1.1.Was ist der Kindeswille?
Kindeswille bezeichnet die Ausrichtung eines Kindes auf erstrebte, persönlich bedeutsame Ziele (Balloff, 2022). Dies umfasst Wünsche, Bedürfnisse, Befürchtungen und Anliegen (Salzgeber, 2024). Rechtlich spielt der Kindeswille insbesondere im Rahmen von Umgangs-, Sorgerechts- und Aufenthaltsbestimmungsverfahren eine Rolle (§ 159 FamFG, § 1626 BGB).
Dabei beschreibt Dettenborn (2021) zwei Phasen der Willensbildung. Präintentional („Woher“) | Bedürfnisgeleitet, unsortiert, emotional, ohne klare Zielrichtung Intentional („Wohin“) | Zielgerichtet, absichtsvoll, reflektiert, argumentierbar "In der Phase des "Woher" kann dem Kind vieleingeredet werden."
- Dettenborn, 2021, S. 66
Kinder in dieser Phase spüren zunächst nur ein Bedürfnis oder eine Emotion, etwa Sehnsucht, Angst oder Bindungsunsicherheit. Sie haben aber noch keine klare Vorstellung, wohin sie eigentlich wollen oder was genau sie möchten. Ihre Aussagen oder Handlungen sind oft: • widersprüchlich („Ich will nicht, ich weiß nicht warum“) • impulsiv („Ich will da nie mehr hin!“ nach einem Konflikt) • stark von aktuellen Stimmungen oder Aussagen anderer beeinflusst
Das Kind hat in dieser Phase noch keine stabile innere Entscheidung getroffen, daher kann der Wille leicht gelenkt oder übernommen werden, etwa durch: • Wiederholte Aussagen von Bezugspersonen („Papa ist
gefährlich.“)