Armer schwarzer Kater - Monika Feth - E-Book

Armer schwarzer Kater E-Book

Monika Feth

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Beschreibung

Bisher war Kater Chef im Haus. Bis ein Kätzchen die Familie aufmischt ...

Er hat es ziemlich gut getroffen, findet der Kater. Der Mann, die Frau und die Kinder lieben, füttern und verwöhnen ihn – da sieht er großzügig darüber hinweg, dass Menschen im Allgemeinen doch ziemlich beschränkte Wesen sind, die nicht einmal Kätzisch sprechen oder verstehen. Alles ist prima, selbst mit dem nervenden Nachbardackel Waldemar hat er sich arrangiert. Doch dann findet die Idylle ein jähes Ende: Ein lächerlich winziges Etwas von Babykatze kommt ins Haus und wird sofort zum verhätschelten Liebling der Familie. Aus Protest zieht der Kater aus und findet sich in einem alles andere als rosigen Leben auf der Straße wieder …

Schnoddrig, katzenschnäuzig, exzentrisch, liebenswert: Dem Kater fliegen alle Herzen zu – ein entzückendes Vorlesebuch von der SPIEGEL-Bestsellerautorin Monika Feth.

Weitere Abenteuer von Kater und Mausi:

Weihnachten steht vor der Tür

Alle Pfoten voll zu tun

Alle Bände können unabhängig voneinander gelesen werden.

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Seitenzahl: 39

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© 2021 cbj Kinder- und Jugendbuchverlag in der

Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,

Neumarkter Str. 28, 81673 München

Alle Rechte vorbehalten

Umschlag- und Innenillustrationen: Claudia Burmeister

Umschlaggestaltung: Lena Ellermann

he · Herstellung: AJ

Satz: Uhl + Massopust, Aalen

Reproduktion: ReproLine mediateam, München

ISBN 978-3-641-27588-4V001www.cbj-verlag.de

12. Juni

Seit über einer Stunde liege ich nun schon auf der Fensterbank im Wohnzimmer und gucke in den Garten. Die Sonne scheint. Über den blauen Himmel ziehen gemütliche Wolken. Es wimmelt von Schmetterlingen und Libellen schwirren wie kleine Hubschrauber über den Gartenteich.

Es könnte das Paradies sein.

Wenn bloß die Vögel nicht wären. Emsig bauen sie an ihren Nestern und vertreiben mich mit entsetzlichem Lärm, sobald ich mich draußen blicken lasse. Die Schwalben sind in ihr Nest vom vorigen Jahr gezogen, das unter dem Hausdach klebt. Die Meisen haben zwei Nistkästen geschenkt bekommen.

Ellens Idee. Sie vergöttert Vögel und würde sie am liebsten in Watte packen. „Die armen Meisen brauchen einen Nistkasten“, hat sie gejammert. „Nestbauen ist so anstrengend. Können wir ihnen die Arbeit nicht ein bisschen erleichtern?“

Und wer erleichtert mir die Arbeit? Wer hilft mir dabei, Mäuse und Vögel zu fangen? Niemand. Im Gegenteil: Ellen brüllt mich an, wenn ich mich auch nur in die Nähe eines Vogels wage. Gut, mit neun findet man diese zwitschernden Federbälle vielleicht noch lustig und weiß nicht, wie quälend schrille Vogelkonzerte für die empfindlichen Nerven eines Katers sind …

Mir ist laaangweilig.

Normalerweise stört mich das Alleinsein nicht. Wenn alle auf der Arbeit oder in der Schule sind, bin ich der Chef im Haus. Ich kann vor mich hindösen. Ungestört in den Zimmern herumschnüffeln. Mit Fränzchens Plüschtieren kämpfen oder mit Ellens Puppen. Und wenn zufällig eine Schranktür offen steht, kann ich es mir auf den eigentlich streng verbotenen Pullovern oder T-Shirts gemütlich machen.

Aber heute hab ich zu rein gar nichts Lust. Ich mache mich auf den Weg zur Vorratskammer, springe auf die Klinke und bin drin. Bis jetzt hat noch keiner gemerkt, dass ich dieses Kunststück beherrsche. Der Mann und die Frau verdächtigen meistens die Kinder, wenn irgendwas fehlt – ein Stück Schinken, ein Maulvoll Pudding oder ein paar Happen Sahnetorte.

Ein Satz auf den Tisch, wo immer die leckersten Sachen stehen … nichts. Nicht mal ein winziges Schnipselchen Fisch. Kein einziges Tröpfchen Sahne oder Milch. Kurz auf die Fensterbank, um zu gucken, ob vielleicht irgendjemand vorzeitig nach Hause kommt, den ich um eine Handvoll Leckerchen anhauen könnte. Fehlanzeige.

Ich bin katerseelenallein.

In der Küche stöbere ich auf der Arbeitsplatte herum, doch auch hier finde ich nichts. Grässlich! Warum habe ich auch schon meinen kompletten Napf leer gefuttert? Jetzt werde ich elendiglich verhungern. Schon merke ich, wie es in meinem Bauch rumort. Wie meine Kräfte nachlassen. Auf wackligen Beinen schleppe ich mich die Treppe hoch und in Fränzchens Zimmer. Ermattet hangele ich mich auf sein Bett, mitten zwischen die Kuscheltiere.

Ich pfeffere den abgenuckelten Elch mit dem halben Geweih zur Seite und schmiege mich an den streifenlosen Tiger, der ebensogut ein Löwe ohne Mähne sein könnte. Schließe die Augen. Atme Fränzchens Geruch ein und warte. Waaarte. Waaaaaarte. Mein halbes Leben besteht aus Warten. Seufzend ziehe ich die Pfoten unter den Bauch. Und döse ein.

Ich träume gerade von einem Land mit duftenden Käsebergen und schimmernden Sahneseen, in dem einem die Mäuse direkt vor die Pfoten laufen und Vögel geradewegs ins Maul fliegen, da höre ich einen Schlüssel im Schloss.

Da sind sie ja! Endlich. Menschen können einem ziemlich auf die Nerven gehen, aber manchmal vermisst man sie doch. Merkwürdigerweise kommen sie alle zusammen nach Hause und viel zu früh. Und sie lächeln so komisch. Und gucken mich an, dass mir Angst und Bange wird.

Ich werde nicht gern angestarrt. Das ist unhöflich. Katzen gucken immer aneinander vorbei, um ihr Gegenüber nicht in Verlegenheit zu bringen. Aber das ist Menschen nicht beizubiegen. Sie begreifen es einfach nicht.

„Wir haben eine Überraschung für dich!“, ruft Fränzchen und seine Stimme überschlägt sich vor Aufregung. „Eine riesengroße!“

Eine Überraschung? Ich bin verrückt nach Überraschungen. Vor allem, wenn sie riesengroß und nur für mich sind.

„Bist du gespannt?“, fragt Marlene.