2,99 €
Von einer Entführung und ihrer Aufklärung durch eine Sonderkommission des LKA erzählt diese Kriminalgeschichte. Die reiche Unternehmerfamilie Weishaus lebt in der Nähe von Dortmund und bricht zu Beginn dieser Erzählung in den Urlaub auf. Während der Sohn nach London fliegt, fahren die Eltern nach Westerland an die Nordsee und setzen die Tochter unterwegs in Verden an der Aller auf dem Reiterhof der Familie Laber ab. Die Pferde haben es der Tochter angetan. Nur dass ein junger Mann das Anwesen der Weishaus' und dessen Umgebung ausgiebig fotografiert, deutet zunächst darauf hin, dass sich Unheil zusammenbraut. Als das Ehepaar Weishaus jedoch einen Tag die Ferien getrennt verbringt, zieht das Verbrechen in die Erzählung ein. Frau Weishaus bleibt nämlich verschwunden, und bald wird klar, dass sie entführt wurde. Eine vom LKA eingesetzte Sonderkommission unter der Leitung des Hauptkommissars Köstel macht sich an die Aufklärung. Die einzige Spur deutet zunächst auf ein Pärchen mit osteuropäischem Akzent. Als entscheidend stellt sich letztlich aber die Menschenkenntnis und die Erfahrung Köstels heraus. Auch diesen Fall löst er mit seinem Team.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 103
Veröffentlichungsjahr: 2017
Siegfried Laggies
Wer kannte sein Hobby?
Copyright: 2017 Siegfried Laggies
Autor: Siegfried Laggies
Umschlaggestaltung: Siegfried Laggies
Lektorat, Korrektorat: Siegfried Laggies
Gerda Steinau
Eigenes Bild
Verlag: tredition GmbH, Hamburg
Paperback:
ISBN: 978-3-7439-1163-5
Hardcover:
ISBN: 978-3-7439-1164-2
e-Book:
ISBN: 978-3-7439-1165-9
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Alle Firmen und Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder vorhandenen Firmen sind reiner Zufall und
Eine Kriminalgeschichte aus der Serie
„Der Fuchs“
Von einer Entführung und ihrer Aufklärung durch eine Sonderkommission des LKA, erzählt diese Kriminalgeschichte. Hauptkommissar Köstel, von seinen Kollegen auch hochachtungsvoll „Der Fuchs“ genannt, ist der Leiter dieser Sonderkommission. Die einzige Spur deutet zunächst auf ein Pärchen mit osteuropäischen Akzent. Ein von den Entführern gut durchdachter Plan stellt Köstel vor nahezu unlösbaren Aufgaben. Dank seiner großen Erfahrung und seiner Menschenkenntnis löst er aber auch diesen Fall.
Siegfried Laggies
Wer kannte sein Hobby?
Am Rande der Stadt, in einem kleinen Park, traumhaft gelegen, steht eine wunderschöne weiße Villa. Deutlich hebt sie sich vom Grün der Bäume ab. Das Grundstück, einige Tausend Quadratmeter groß, ist mit einem zwei Meter hohen Zaun, der wiederum in gleicher Höhe mit einer Hecke bewachsen ist, eingefriedet. Die Zufahrtstraße endet auch vor diesem Grundstück. Der Eingang zu diesem Anwesen ist durch ein schmiedeeisernes Tor gesichert. Umgeben von einem Wald mit Buchen und Birken flößt es schon Respekt ein. Spaziergänger, die hier vorbeikommen und durch das Tor einen Blick ins Innere wagen, müssen jedoch feststellen, hier wohnen lebensbejahende Menschen. Der Garten ist eine Augenweide. Im Eingangsbereich, auf jeder Seite ein wunderschöner Rhododendronstrauch als ein Willkommensgruß. Die Zufahrt zum Haus und zu den zwei Garagen ist mit roten Steinen gepflastert. Zur Rechten, wie zur linken Seite des Weges ein gepflegter Rasen, der hier und dort durch Blumenbeete oder Rosensträucher unterbrochen wird. Zu beiden Seiten des Tores stehen zwei wunderschöne Fliederbäume in Weiß und in Lila blühend. Der Fliederduft eilt dem Anwesen einige Meter voraus. Es ist früher Morgen, leise ist das Rauschen der Bäume aus dem umliegenden Wäldchen zu vernehmen. Ein wunderschöner Sommertag bahnt sich seinen Weg. Auch im Inneren des Hauses beginnt das Leben. Frau Petra Weishaus, die Ehefrau, Mutter und gleichzeitig der ruhende Pol der Familie, hat sich den Wecker zu sechs Uhr dreißig gestellt. Sie ist immer die Erste in der Küche, richtet das Frühstück und wartet dann auf den Rest der Familie. Zum Glück hat der Vater und Ehemann Helmut Weishaus, bei der Planung des Hauses über den Tellerrand hinausgeschaut. Als das Haus gebaut wurde, waren die Kinder noch klein. Dennoch bekam jedes Kinderzimmer ein eigenes Bad mit Dusche und WC. Streitigkeiten, wer zuerst das Bad benutzen darf, gab es daher in der Familie Weishaus nie.
Die Uhr zeigte kurz vor 8:00 Uhr, es öffnete sich die Haustür, mit einem Gelächter kamen die beiden Kinder Silke und Marcus aus dem Hause. Nebenan öffnete sich das Garagentor und der Vater fuhr mit dem Wagen aus der Garage:
„So ihr beiden, einsteigen und die Türen schließen, der heutige Tag beginnt.“ Mutter Petra schaute aus dem Fenster und beobachtete die beiden Kinder:
„Silke, Marcus, wenn ihr heute Schulschluss habt, dann beeilt euch und kommt sofort nach Hause. Vater fährt heute Morgen nur kurz in die Firma und wird spätestens gegen 12:00 Uhr wieder daheim sein. Ich möchte gerne so gegen 15:00 Uhr zur Oma und zum Opa fahren. Ich hoffe doch, dass ihr mit kommt und ihnen vor dem Urlaub noch tschüss sagt.“
„Wird gemacht ", rief Silke und stieg in den Wagen.
Anschließend verließen sie das Grundstück. Marcus, inzwischen 19 Jahre alt, stand kurz vor seinem Abitur. Das heißt, die letzten Prüfungen sind im kommenden Frühjahr. Silke, sie hatte im Juni ihren 18. Geburtstag und muss noch mindestens zwei Jahre die Schulbank drücken. Ja man merkte es der ganzen Familie an, es herrschte Aufbruchstimmung, der Urlaub stand vor der Tür. Marcus trat als Erster seine Urlaubsreise an, und zwar gleich am nächsten Morgen. Er wollte das Gute mit dem nützlichen verbinden und hatte, zusammen mit seinem Freund, vier Wochen London gebucht. Vor allem wollte er aber bei dieser Gelegenheit seine Englischkenntnisse verbessern und sich auf diese Art und Weise eine bessere Ausgangsbasis für die bevorstehenden Prüfungen verschaffen. Das Nesthäkchen Silke liebte Pferde über alles. Vater und Mutter konnte sie überreden, ihren Urlaub auf einem Reiterhof verbringen zu dürfen. Ihre Reise ging nach Verden an der Aller. Vater und Mutter fuhren wie jedes Jahr, nach Westerland auf Sylt. Sie planten ihre Reise so, dass sie Silke mitnehmen konnten, um sie dann in Verden an der Aller abzusetzen. Bei dieser Gelegenheit konnten sie den Reiterhof besichtigen und sich gleichzeitig Silkes Unterkunft ansehen.
Verden an der Aller, ein wunderschönes kleines Städtchen und sein umliegendes Land, ein Paradies für Pferdeliebhaber. Etwas abseits der Landstraße, von hohen Sturmweiden umgeben, im Grün der Wiesen gelegen, ein gepflegter Bauernhof. Bewirtschaftet wird dieser Hof von der Familie Laber. Elke Laber, die Bäuerin, ist bereits seit drei Jahren Witwe. Ihr Sohn Klaus, nun Erbe des Anwesens, ist allerdings nur in den Semesterferien zu Hause, er studiert in Hamburg BWL also Betriebswirtschaftslehre. Seit jener Zeit, in der Ole Laber so schwer erkrankt war und keine Arbeiten mehr verrichten konnte, bekam Elke Laber vom Bruder ihres Mannes, Jens Laber, bei der Arbeit die erforderliche Hilfe und Unterstützung. Zunächst wurde diese Mithilfe als vorübergehend angesehen. Doch dann schlug das Schicksal erbarmungslos zu und Ole Laber verstarb. Jens, drei Jahre jünger als sein Bruder, und Biologielehrer an der dortigen Schule, hatte also den richtigen Beruf, um hier helfen zu können. Einmal gaben ihm die vielen Ferien den erforderlichen Spielraum und zum anderen konnte er sich nach dem doch ständig stärker werdenden Stress in der Schule, auf dem Lande und mit den Tieren erholen und sich regenerieren. Hinzu kam, er war ledig und musste somit auf niemanden Rücksicht nehmen. Dass seine Schwägerin eine sehr attraktive Frau war, ließ alles noch in einem besonderen Licht erscheinen. Elke Laber hatte dunkelblonde Haare, war einen Meter siebzig groß und sehr schlank. Man sah es ihr an, dass sie sich auf dem Rücken der Pferde wohlfühlte.
Wirtschaftliche Überlegungen stellten den Grund dar, dass Elke Laber mit ihrem Sohn beschloss, um bauliche Maßnahmen durchzuführen, einen kleinen Kredit aufzunehmen. Es wurden die Stallungen umgebaut, um dann noch zusätzlich Pferde in Kost und Unterkunft aufzunehmen. Elke Laber annoncierte in den Zeitungen und bediente sich des Internets. Es dauerte nicht lange und der Erfolg stellte sich ein. Waren es zu Beginn zwei Pferde, so konnte sie nach eineinhalb Jahren bereits vermeldeten, sie sei ausgebucht. Auf dem Hof herrschte nun ständig ein reges Treiben. Immer wieder kamen nun die Besitzer der Pferde und fragten nach, ob sie nicht Personal zur Pflege der Pferde besorgen könnte. Gerne wären sie damit einverstanden, wenn das pflegende Personal, mit den Pferden ausreiten würde. Dieses Anliegen brachte nun die Familie Laber auf die Idee, ihr Anwesen in einen Reiterhof umzufunktionieren. Die Familie setzte sich zusammen und beriet, was nun zu tun sei. Zuerst wurde das Gespräch mit der Bank gesucht. Frau Elke und der Erbe, Sohn Klaus Laber schilderte ihr Vorhaben, an das seitlich zum Wohnhaus leer stehenden Gebäude anzubauen, um dann anschließend den gesamten Block auszubauen. Es sollten Ferienwohnungen und kleine Appartements entstehen. Von der Bank wollte man lediglich wissen, ob diese grundsätzlich bereit sei, ein solches Projekt zu finanzieren. Dass diesem Hof der Erfolg beschieden war, blieb der umliegenden Gegend nicht verborgen. Auch in der Bank hat man diese Erfolge registriert:
„Grundsätzlich stimme ich einem solchen Vorhaben zu“, sagte der Filialleiter der Bank.
Elke Laber und ihr Sohn Klaus bedankten sich, dann traten sie ihre Heimreise an. Sie setzten sich in ihr Auto und fuhren in einem gemütlichen Tempo nach Hause:
„So langsam bist du ja noch nie mit mir gefahren", sagte Elke.
"Nun ja, ich möchte auch etwas Wichtiges mit dir besprechen ", erwiderte Klaus und fuhr fort:
"Mutter sag mir bitte ganz ehrlich, wie stehst du zu Jens? Was ich so in meinen Ferien beobachten kann, habt Ihr beiden doch ein gutes Verhältnis zueinander. Vater ist doch nun schon über drei Jahre tot und auf mich braucht Ihr auch keine Rücksicht zu nehmen. Sollte dir Jens jemals einen Heiratsantrag machen, dann greif zu. Natürlich nur, wenn du ihn magst. Glaube mir, ich habe sehr wohl gesehen, was er für uns getan hat und wohl in erster Linie für dich.“
Einige Minuten schwieg die Mutter, dann sagte sie:
"Ja ich mag ihn, er liest mir nahezu alle meine Wünsche von den Augen ab. Trotzdem ist er sehr zurückhaltend, ja so manches Mal wünsche ich mir, er ginge aus sich heraus.“
„Wenn es dir recht ist, Mutter, werde ich mich mit ihm einmal unterhalten und ihm klarmachen, dass er auf mich keine Rücksicht nehmen muss. Abgesehen davon kann ich ihn auch gut leiden. Außerdem, das Projekt Reiterhof können wir nur gemeinsam durchziehen. Und wie ich finde, sollte er nicht das fünfte Rad am Wagen sein.“ Sie näherten sich Ihrem zu Hause.
„Nun gut", sagte die Mutter, „ dann sprich du mit ihm einmal, aber bitte sei vorsichtig, ich möchte nicht, dass er etwas falsch verstehen könnte. Ich bin der Meinung, es sollte schon von ihm kommen.“
„Okay“, sagte Klaus und beide stiegen aus.
Über Arbeitsmangel konnte sich auf diesem Hof niemand beklagen, denn schließlich war man ja in der Erntezeit. Am späteren Abend, nach dem Abendbrot, Klaus wollte noch einen kleinen Spaziergang machen. Es war ja auch ein wunderschöner Sommerabend. Schon nach einigen Schritten, die Klaus gegangen war, sah er, dass Jens an der Pferdekoppel stand und die Pferde beobachtete. Klaus ging zu ihm hin:
„Na, willst du auch den schönen Abend genießen?“
„Ja, nach getaner Arbeit ist so etwas immer erholsam.“
„Du Jens, ich habe mal eine Frage an dich, magst du meine Mutter? Wenn ich euch so beobachte, muss ich immer wieder feststellen, dass ihr beide wunderbar miteinander auskommt und auch harmoniert. Ich jedenfalls würde mich freuen, wenn ihr heiraten würdet. Meinen Segen habt Ihr. Jens, dein Verhalten bis hier hin in Ehren, ich sage dir, nimm sie dir, bevor sie ein anderer nimmt. Schau einmal, sie ist doch auch erst 45 Jahre, und wenn ich mich nicht irre, hattest du vorigen Monat deinen siebenundvierzigsten Geburtstag. Was also spricht dagegen?“
Einige Minuten herrschte eine absolute Stille. Jens schaut hoch, man merkte es ihm an, irgendwie war er erleichtert:
„Meinst du ich bekomme keinen Korb, glaubst du wirklich, sie mag mich auch? Ich würde sofort Ja sagen, denn ich mag sie sehr. Klaus ich danke dir von ganzem Herzen, dennoch glaube mir, ich wollte nicht, dass ein falscher Eindruck entsteht."
Anschließend gingen beide noch ein Stück des Weges, es war ja so ein wunderschöner Abend. Auch Elke, die noch Ihre all abendliche Arbeit zu verrichtet hatte, war mit allem fertig und verspürte, auch noch die frische Luft zu genießen. Wie nicht anders zu erwarten, ging auch Sie in Richtung der Pferdekoppel. Sie war schon ein Stück des Weges gegangen, da kamen ihr die beiden Männer entgegen:
"Na, willst du auch noch die frische Luft genießen?"
Elke hörte diese Worte und merkte gleich, es war ein anderer Unterton. Ja, diese Worte klangen anders, sie hatten so eine herzliche Wärme:
„Kommt her ihr beiden, lasst mich in die Mitte.“
Elke hakte sich ein und langsam gingen sie wieder zurück. Klaus, der in diesem Jahr noch 22 Jahre alt wird, merkte sofort, bei den beiden habe ich die Bremsen gelöst. Ich glaube, jetzt läuft der Wagen von ganz allein. Auf dem Hof angekommen sagte er:
"Ich gehe gleich auf mein Zimmer, ich möchte noch einmal ins Internet gehen, gute Nacht.“ Elke und Jens sagten ebenfalls Gute Nacht und gingen anschließend ins Haus um sich dann ins Wohnzimmer zu setzen:
„Möchtest du noch etwas trinken?", fragte Elke.
"Ja", antwortete Jens, „ein Gläschen Wein würde ich gerne mit dir trinken."
Elke stellte eine Flasche Wein auf den Tisch, um anschließend die Gläser zu holen. Jens nahm sein Taschenmesser und öffnete die Flasche Wein. Dann nahm er sie und schenkte jedem ein Glas ein. Er hatte die Flasche noch nicht abgestellt, da hatte Elke bereits ihr Glas in der Hand, schaute Jens an und sagte: