Auf weitere Morde in Hagen - Birgit Ebbert - E-Book

Auf weitere Morde in Hagen E-Book

Birgit Ebbert

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Beschreibung

Auf einen Kaffee kann Gerd Neubert, der ehemalige Hagener Kriminalkommissar, niemanden einladen, denn er lebt nach einem Schicksalsschlag auf der Straße. Während er jede Gelegenheit nutzt, um sich kostenfrei zu verpflegen, stolpert er immer wieder über Leichen. Fast scheint es, als riefe das Schicksal ihm zu: "Auf einen Mord!" und Gerd Neubert nimmt das Angebote gern an. Ob Auto-Salon oder Tag der offenen Hinterhöfe, überall trifft er auf Tote, die keines natürlichen Todes gestorben sind und nicht selten, muss er damit rechnen, dass seine Straßenkollegen verdächtigt werden. Da ermittelt er dann lieber selbst - mit Erfolg.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 46

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Birgit Ebbert

Auf weitere Morde in Hagen

Kurzkrimis

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Eine Dame zuviel

Backe, backe …

Urlaubsvertretung

Vom Himmel hoch

Blut in der Volme

Nachwort

Über die Autorin

Impressum neobooks

Eine Dame zuviel

»Guck mal da, ein Rentnerporsche«, rief Rolf aufgeregt und lehnte seine Taschen an die Wand des Gebäudes am Rand des zentralen Platzes in der Stadt, das jemand aus nicht nachvollziehbarem Grund 'Hagener Fenster' genannt hatte.

»Ein echter Porsche wäre mir lieber«, knurrte Gerd, der mit Rolf und Karl auf der morgendlichen Sammeltour durch die Innenstadt war. Er wunderte sich immer wieder, was die Leute liegen ließen. Als ehemaliger Kriminalbeamter wusste er allerdings auch, dass einige von ihnen auf der Wache erscheinen würden, um die Dinge als gestohlen zu melden.

»Brumm, brumm, brumm, Pörschchen fahr herum«, sang Rolf und schob mit wiegenden Schritten den Rollator vor sich her.

Karl verdrehte die Augen und tippte sich mit dem Finger an den Kopf.

Gerd grinste und beachtete Rolf nicht weiter. Viel interessanter erschien ihm der Bus, der vor dem 'Hagener Fenster' auf dem Friedrich-Ebert-Platz mitten in der Stadt zwischen Ruhrgebiet und Sauerland stand. »Hagener Autosalon«, las Gerd leise den Aufdruck an den Seiten eines Busses.

Noch war es früh, aber in wenigen Stunden würde die ganze Stadt voller Autos stehen. Für ihn und seine Kollegen waren solche Events eine wahre Goldgrube. An allen Ecken wurden Geschenke verteilt, oft gab es sogar kostenfreie Getränke und Snacks. Eine echte Alternative zur Suppenküche oder dem trockenen Brötchen, das sie sich zum Mittag gönnten, wenn sie nichts Brauchbares zum Essen fanden.

Wichtig war nur, dass sie nicht wie Obdachlose wirkten, sondern seriös und solvent wie mögliche Kunden der Autohäuser und Aboverkäufer. Deswegen hatte Gerd seine Kollegen Rolf und Karl schon am frühen Morgen an den Brunnen im Volkspark geschleift. Ordentlich gekleidet, gut rasiert und mit ein wenig Duft würde niemand ahnen, dass sie ihre Nacht unter freiem Himmel verbracht hatten.

»Hey, guckt mal da!« Dieses Mal war es Karl, der aufgeregt rief.

Gerd sah sich um. Auf dem Platz direkt vor dem Bus wurde gerade die Folie von einem antiken Fahrzeug entfernt. Ein altes Rad war bereits zu sehen.

»Kannst du mir mal dein Taschenmesser geben, Mike. Wer hat das eigentlich so blöd verklebt. Alles doppelt und dreifach«, rief ein Mann, dessen Zopf im Nacken teilweise die Aufschrift seines Hoodies verdeckt, die ihn als Mitarbeiter des Stadtmarketings auswies. Er zerrte an dem Klebeband, mit dem die Folie gesichert war.

»Och, Sascha! Das hab' ich nicht dabei!«, antwortete der Mann, der Mike gerufen wurde, und erntete einen überraschten Blick seines Kollegen.

»Bist du unter die Friedensaktivisten gegangen, oder was?«, flachste Sascha. »Du gehst doch nie ohne Messer aus dem Haus!«

Mike reagierte nicht, er zerrte an dem Klebeband und löste es schließlich mit einem breiten Grinsen. »Siehst du, Sascha, es geht auch ohne Messer.«

»Mensch, ein Quadraticycle! Wahnsinn!«, rief Karl. »Und eine Puppe, irre!« Unter der Folie, die die beiden Männer endlich abzogen, kam tatsächlich eine Puppe zum Vorschein.

»Unglaublich, wie echt die wirkt!«, entfuhr es Gerd.

Die Puppe lehnte würdevoll in dem Sitz aus Leder. Sie trug ein hochgeschlossenes schwarzes Kleid und einen schwarzen Hut mit einem durchsichtigen Schleier, der unordentlich zurückgeklappt war.

»Ein wenig blass ist sie, oder?«, fand Karl. Er ging näher an das Fahrzeug mit der Puppe heran.

»Hey, Mike! Wer hatte denn die geile Idee mit der Puppe?«, hörte Gerd den bezopften Mann fragen.

»Keine Ahnung! Gestern war die noch nicht da. Ich habe den Wagen selbst eingepackt«, antwortete Mike und versuchte, die Folie so klein wie möglich zu falten.

»Woher kommt die dann?« Mikes Kollege ließ nicht locker. Die beiden gingen um das Gefährt herum und betrachteten die Puppe von allen Seiten.

Gerd und Karl folgten ihnen neugierig.

»Das ist keine Puppe!«, sagte Karl plötzlich. »Da!«

Nun sahen auch die anderen Männer, was Karl entdeckt hatte. Eine riesige Blutlache auf dem Sitz des Fahrzeugs.

Gerd schaltete als Erster. Er griff das Handgelenk der vermeintlichen Puppe und erkannte, dass das wahrlich keine Puppe, sondern ein toter Mensch war. Obwohl er früher als Kriminalkommissar oft Leichen angefasst hatte, lief ihm ein unangenehmer Schauer über den Rücken.

»Rufen Sie die Polizei!«, befahl er den Männern vom Stadtmarketing zu, während er den Arm der Frau vorsichtig zurücklegte. Etwas blinkte im unteren Teil des Fahrzeugs, eine Schiene am Unterschenkel der Frau.

»Rolf«, brüllte er. »Bring sofort das Ding hierher!«

Rolf schaute auf. Er fuhr am anderen Ende des Platzes mit dem Rollator, den er gefunden hatte, hin und her und sang sein Liedchen. Langsam kam er auf Gerd zu. Der sah sich um, ob ihn jemand beobachtete, und griff rasch an die Schiene der Frau. »Woher hast du das Messer?«, fragte Rolf prompt,

Gerd ignorierte seine Frage.

»Wo hast du den Rollator gefunden?«

»Da vorne!« Rolf zeigte auf eine Stelle zwischen dem Fahrzeug und dem Matare-Brunnen.

»Darf ich mal schauen?«, bat Gerd sanft, wusste er doch, dass es nicht leicht war, Rolf ein Spielzeug wegzunehmen. Doch Rolf hatte die Frau entdeckt und überließ Gerd in der Hoffnung auf ein neues Spielzeug bereitwillig den Rollator.

In dem Körbchen des Rollators entdeckte Gerd eine kleine Tasche, eine Bauchtasche, besser gesagt, die dort befestigt war. Außer einem Ausweis und einem Asthmaspray enthielt sie nur einige Münzen und ein altes Foto, das Gerd zusammen mit dem Geld achtlos zurücksteckte.