Ausgeblutet - Alex Kava - E-Book

Ausgeblutet E-Book

Alex Kava

4,6
6,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Quer durch die USA verschickt ein Wahnsinniger Briefe mit einem tödlichen Virus. Selbst vor dem FBI macht er nicht Halt. Ist Profilerin Maggie O'Dell auch infiziert? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt: Gelingt es, das Virus und den anonymen Täter aufzuhalten, ehe eine Epidemie ausbricht? Während die Ärzte verzweifelt nach dem richtigen Impfstoff suchen, muss Maggie aus ihrer Isolationszelle heraus ein psychologisches Profil des Killers erstellen, um ihn zu überführen. Denn während seine ersten Opfer bereits qualvoll verblutet sind, tauchen ständig neue grauenvolle Briefe auf ...

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 387

Bewertungen
4,6 (28 Bewertungen)
21
3
4
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Alle Rechte, einschließlich das der vollständigen oder auszugsweisen Vervielfältigung, des Ab- oder Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten und bedürfen in jedem Fall der Zustimmung des Verlages.

Der Preis dieses Bandes versteht sich einschließlich

der gesetzlichen Mehrwertsteuer.

Die Handlung und Figuren dieses Romans sind frei erfunden.

Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen

sind nicht beabsichtigt und wären rein zufällig.

Alex Kava

Ausgeblutet

Roman

Aus dem Amerikanischen von

Constanze Suhr

MIRA® TASCHENBUCH

MIRA® TASCHENBÜCHER

erscheinen in der Cora Verlag GmbH & Co. KG,

Valentinskamp 24, 20354 Hamburg

Titel der nordamerikanischen Originalausgabe:

Exposed

Copyright © 2008 by Alex Kava

erschienen bei: Mira Books, Toronto

Published by arrangement with

HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V/S.àr.l.

Konzeption/Reihengestaltung: fredebold&partner gmbh, Köln

Umschlaggestaltung: pecher und soiron, Köln

Redaktion: Stefanie Kruschandl

Titelabbildung: pecher und soiron, Köln

Autorenfoto: © by Harlequin Enterprise S.A., Schweiz

Satz: Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling

ISBN (eBook, PDF) 978-3-86278-191-1 ISBN (eBook, EPUB) 978-3-86278-190-4

eBook-Herstellung und Auslieferung: readbox publishing, Dortmundwww.readbox.net

www.mira-taschenbuch.de

1. KAPITEL

Lake Victoria

Uganda, Afrika

Waheem blutete bereits, als er das dicht besetzte Motorboot bestieg. Er presste sich das durchnässte Tuch zusammengeknüllt gegen die Nase und hoffte, dass die anderen Passagiere nichts bemerken würden. Der Bootsbesitzer, ein Mann von der Insel, den sie Pastor Roy nannten, hatte ihm vorher noch geholfen, den rostigen Käfig mit den darin eingesperrten Affen in die letzte freie Ecke zu schaffen. Doch kaum zwei Kilometer von der Küste entfernt fiel Waheem auf, wie Pastor Roy immer wieder seine Frau anblickte, die mit einem verkrampften Lächeln auf das Blut sah, das inzwischen auf Waheems Hemd tropfte. Der Pastor machte den Eindruck, als würde er es schon bereuen, dass er Waheem den letzten freien Platz angeboten hatte.

„Auf diesen Inseln leiden offensichtlich viele unter Nasenbluten“, bemerkte Pastor Roy. Es klang eher wie eine Frage, so als wolle er Waheem die Gelegenheit geben, es zu erklären.

Waheem nickte ihm zu und tat, als hätte er Schwierigkeiten, ihn zu verstehen. Er hatte ihn sehr gut verstanden, hütete sich aber, es zu zeigen. Die nächsten zwei Tage würde weder ein Bananen- noch ein Kohlenfrachter die Insel ansteuern, deshalb war er froh über die glückliche Fügung, dass der Pastor und seine Frau ihm erlaubt hatten, auf ihrem Schiff mitzufahren, vor allem mit diesem Affenkäfig. Doch er wusste, die Fahrt von Buvuma Island nach Jinja würde vierzig Minuten dauern, deshalb wollte er den Priester nicht dazu ermuntern, die Gelegenheit zu einer langen Predigt über Jesus zu nutzen. Alle anderen waren vor ihm an Bord geklettert, sodass Waheem nur noch der Platz ganz vorn am Gang geblieben war. Der Mann sollte gar nicht erst auf die Idee kommen, er müsse auf der Fahrt über den See eine weitere Seele retten.

Außerdem wirkten die anderen im Boot – eine traurige Ansammlung von Frauen mit barfüßigen Kindern und einem blinden alten Mann – viel eher so, als müssten sie errettet werden. Bis auf das Nasenbluten und einen plötzlich einsetzenden pochenden Kopfschmerz fühlte sich Waheem jung und stark, und wenn die Dinge so liefen wie geplant, dann würden er und seine Familie bald reich sein und sich eine eigene Shamba kaufen, statt sich für andere den Rücken krumm zu schuften.

„Gott sei mit uns!“, rief der Priester, der offensichtlich gar keine Ermutigung benötigte. Er steuerte das Boot mit einer Hand, mit der anderen machte er eine ausholende Geste, mit der er die sie umgebenden Inseln in der Ferne umfasste, und begann mit seiner Predigt.

Die anderen Passagiere neigten den Kopf fast automatisch, als die Stimme des Mannes ertönte. Diese Art von Ehrerbietung sahen sie womöglich als das Mindestmaß an Gegenleistung für die Überfahrt auf dem Schiff des Pastors an. Waheem senkte ebenfalls den Kopf, beobachtete aber hinter dem an die Nase gepressten Tuch weiterhin unauffällig seine Umgebung und versuchte dabei, den Gestank nach Affenurin ebenso zu ignorieren wie das gelegentlich an seinem Kinn hinuntertropfende warme Blut. Er musterte die Augen des blinden Mannes. Seine weißen getrübten Linsen bewegten sich hin und her, während seine dünnen Lippen zuckten. Es war aber nur ein undeutliches Murmeln von ihm zu hören, vielleicht ein Gebet. Eine Frau neben Waheem hielt ihre Jutetasche, die sich von allein zu bewegen schien und nach nassen Hühnerfedern roch, fest geschlossen. Alle waren sehr ruhig, bis auf die drei kleinen Mädchen, die schaukelnd hinten im Boot saßen. Sie sangen leise ein Lied. Sogar die drei waren sich trotz ihrer Verspieltheit offensichtlich bewusst, dass sie den Sermon des Priesters besser nicht stören sollten.

„Gott hat euch nicht vergessen, ihr Kinder“, fuhr Pastor Roy fort, „und ich ebenfalls nicht.“

Waheem warf unauffällig einen Blick auf die Frau des Priesters. Sie schien sich überhaupt nicht von der Predigt ihres Mannes beeindrucken zu lassen. Während sie vorn im Boot neben ihm saß, rieb sie sich ihre nackten weißen Arme mit einer farblosen Flüssigkeit aus einer Plastikflasche ein und unterbrach die Prozedur alle paar Sekunden, um die Tsetsefliegen aus ihrem langen, seidigen Haar zu zupfen.

„Die Inseln des Lake Victoria sind bevölkert mit Ausgestoßenen, Armen, Kriminellen und Kranken.“ Pastor Roy machte eine kurze Pause und nickte Waheem zu, als wolle er ihm zu verstehen geben, dass er ihn nicht zu jenen zählte. „Doch ich sehe nur die Kinder Jesu, die noch darauf warten, von ihm errettet zu werden.“

Waheem würde dem Priester nicht widersprechen. Er sah sich nicht als einen von Buvumas ausgestoßenen Kranken, von denen es eine Menge gab. Dass man dort jemandem begegnete, der irgendwelche Verletzungen oder offene Wunden hatte, war keine Seltenheit. Für viele waren die Inseln eine letzte Zuflucht. Doch nicht für Waheem. Er war in seinem Leben nicht einen Tag krank gewesen, jedenfalls bis gestern Abend nicht, als er sich hatte übergeben müssen.

Erst nach Stunden hatte es wieder aufgehört. Allein bei der Erinnerung daran wurde ihm übel. An den Anblick des Erbrochenen mit dem ganzen Blut darin wollte er lieber nicht mehr denken. Er hatte schon befürchtet, seine Eingeweide mit herausgewürgt zu haben. So hatte es sich jedenfalls angefühlt. Und jetzt dieser hämmernde Kopfschmerz und dieses nicht enden wollende Nasenbluten. Er schob sein Tuch zurecht und versuchte eine Stelle zu finden, die noch nicht durchtränkt war. Ein paar Tropfen fielen auf seine staubigen Füße, und er musste plötzlich auf die glänzenden Lederschuhe des Priesters starren. Er fragte sich, ob der Mann ernsthaft glaubte, irgendjemanden retten zu können, ohne seine Schuhe zu beschmutzen.

Egal. Waheem interessierte lediglich, seine Affen rechtzeitig nach Jinja zu bringen, wo er diesen Amerikaner treffen wollte, einen Geschäftsmann, der ebenfalls mit solch glänzenden Lederschuhen herumlief. Der Typ hatte Waheem ein Vermögen versprochen. Zumindest für Waheem war es ein Vermögen. Der Amerikaner wollte ihm für jeden Affen mehr Geld zahlen, als Waheem und sein Vater sonst in einem Jahr verdienen konnten.

Er wünschte, er hätte noch mehr gefangen, aber es hatte fast zwei Tage gedauert, um diese drei zu bekommen, die er zusammen in diesen Metallkäfig gequetscht hatte. Wenn man sie jetzt sah, würde man es nicht für möglich halten, was die für einen Ärger gemacht hatten. Aus Erfahrung wusste Waheem, was für scharfe Zähne Affen besaßen und dass sie das Gesicht eines Mannes innerhalb von Minuten in Stücke fetzen konnten, nachdem sie ihm den Schwanz um den Hals geschlungen hatten. Das hatte er in den nur zwei Monaten gelernt, in denen er für Okbar, den reichen Affenhändler aus Kampali, tätig gewesen war.

Der Job war gut gewesen, aber da hatte man auch Netze und Betäubungsgewehre gehabt, die Okbar zur Verfügung stellte und mit denen es ganz einfach ging. Waheems Hauptaufgabe hatte darin bestanden, die kranken Affen abzutransportieren, die der britische Tierarzt aus den Lieferungen aussortiert hatte, Lieferungen mit Hunderten von Affen, die zu einem Frachtflugzeug geschafft wurden, das dann Versuchslabors in Großbritannien und den USA belieferte.

Der Tierarzt ging davon aus, dass Waheem die Affen mitnahm, um sie zu töten. Aber Okbar nannte das eine „frevelhafte Verschwendung“. Deshalb befahl er Waheem, die armen kranken Affen, statt sie zu töten, auf eine der Inseln im Lake Victoria zu bringen und dort laufen zu lassen. Manchmal, wenn Okbar Lieferschwierigkeiten hatte, schickte er Waheem auf die Insel, damit er ein paar von den kranken Affen holte. Oft fiel das den Tierärzten gar nicht auf.

Aber jetzt war Okbar verschwunden. Seit Monaten hatte ihn niemand mehr gesehen. Waheem hatte keine Ahnung, wohin er gegangen war. Eines Tages war sein kleines verdrecktes Büro in Jinja plötzlich leer gewesen. All die Aktenschränke, der Metallschreibtisch, die Betäubungsgewehre und Netze, alles war verschwunden. Kein Mensch wusste, was mit Okbar passiert war. Und Waheem hatte seinen Job verloren. Nie würde er das enttäuschte Gesicht seines Vaters vergessen. Die anderen mussten wieder auf die Felder gehen und viele Stunden am Tag arbeiten, um den Verlust auszugleichen, der durch das fehlende Einkommen Waheems entstanden war.

Dann erschien eines Tages dieser Amerikaner in Jinja und erkundigte sich nach Waheem, nicht nach Okbar, sondern nach Waheem. Irgendwie hatte er von den Affen erfahren, die auf die Insel geschafft worden waren, und genau die wollte er haben. Er würde den höchsten Preis zahlen. „Aber es müssen genau diese Affen sein“, hatte er Waheem erklärt, „von der Insel, auf der ihr die aussortierten hingebracht habt.“

Waheem konnte sich nicht vorstellen, warum jemand so scharf auf kranke Affen war. Er warf einen Blick auf die zusammengesunkenen und in dem rostigen Metallkäfig eingezwängten Gestalten. Aus ihren Nasen floss dicker grünlicher Schleim. Sie glotzten ausdruckslos vor sich hin, nahmen weder Futter noch Wasser an. Trotzdem vermied es Waheem, ihnen direkt in die Augen zu sehen, da er nur allzu genau wusste, wie gut ein Affe zielen konnte, selbst ein kranker, wenn er einem in die Augen spuckte.

Der Affe musste gespürt haben, dass Waheem ihn beobachtete, denn plötzlich umklammerte er die Gitterstäbe und begann zu kreischen. Waheem störte der Lärm nicht. Er war das gewohnt. Verglichen mit dieser unheimlichen Ruhe vorher war es eher normal. Doch der zweite stimmte nun mit ein, woraufhin die Frau des Priesters sich aufrichtete und herüberstarrte. Dieses aufgesetzte Lächeln war von ihrem Gesicht verschwunden. Waheem fand nicht, dass sie ängstlich oder beunruhigt wirkte, sondern lediglich ziemlich angewidert. Er machte sich Sorgen, dass der Priester die Affen womöglich über Bord werfen könnte, oder – noch schlimmer – Waheem gleich hinterherspringen ließ. Wie die meisten Inselbewohner konnte er nicht schwimmen.

Das Kreischen der Affen mischte sich mit dem Pochen in seinem Kopf, und Waheem glaubte, das Boot würde schwanken. Ihm wurde übel, und er befürchtete, sich wieder übergeben zu müssen. Erst da bemerkte er, dass sich auf der ganzen Vorderseite seines Hemds ein riesiger rotschwarzer Fleck ausgebreitet hatte. Und es blutete immer weiter. Er schmeckte es, und es lief ihm den Rachen herunter. Er schluckte und begann zu husten, dabei versuchte er, die Blutklumpen zurückzuhalten, aber erfolglos. Ein paar davon bekleckerten die Lederschuhe des Priesters.

Waheem blickte hektisch hin und her, vermied es aber, den Mann anzusehen. Alle starrten zu ihm herüber. Sie würden beschließen, ihn aus dem Boot zu werfen. Er hatte gesehen, wie sie sich bei den Worten des Priesters verbeugt hatten. Sie würden zweifellos alles tun, was er verlangte. Sie waren zu weit von den Inseln entfernt. Er würde untergehen.

Plötzlich wedelte der Priester mit der Hand vor Waheems Nase. Waheem zuckte zusammen und wich zurück. Erst als er sich wieder etwas aufrichtete, sah er, dass Pastor Roy ihn nicht über Bord stoßen wollte. Stattdessen hielt er ihm ein weißes Taschentuch hin, blitzsauber und mit wunderschönen Stickereien am Rand.

„Hier, mein Sohn, nimm es“, sagte der Priester sanft, diesmal nicht im Ton einer Predigt, die an alle gerichtet war. Als Waheem nicht reagierte, zeigte er auf das durchtränkte, tropfnasse Tuch. „Deins ist bereits aufgebraucht. Hier, nimm es, du brauchst es nötiger als ich.“

Waheem blickte sich schnell auf dem kleinen Boot um. Noch immer beobachteten ihn alle, und auf dem Gesicht der Pastorenfrau zeichnete sich inzwischen offene Wut ab. Sie hatte den Blick aber nicht auf Waheem gerichtet, sondern sah ihren Mann vorwurfsvoll an.

Der Rest der Überfahrt verlief ruhig, bis auf den leisen Gesang der kleinen Mädchen. Von ihren Stimmen wurde Waheem in einen traumähnlichen Zustand versetzt. Einmal glaubte er, er könne seine Mutter vom nahenden Ufer rufen hören. Er sah alles nur noch verschwommen, und in den Ohren hallte der Schlag seines Herzens wider.

Als das Boot im Hafen anlegte, fühlte sich Waheem schwach und benommen. Diesmal musste Pastor Roy den Käfig allein tragen, während Waheem hinter ihm her durch die Menge stolperte, Frauen mit Körben und Jutetaschen, herumstehende Männer, Fahrradfahrer, die sich einen Weg um sie herum bahnten.

Der Priester stellte den Käfig ab, und Waheem brummte ein Danke, das sich mehr wie ein Stöhnen anhörte. Noch bevor sich der Priester zum Gehen gewandt hatte, fiel Waheem auf die Knie, würgte und übergab sich, beschmutzte dabei die glänzenden Lederschuhe mit schwarzem Erbrochenem. Als er sich den Mund abwischen wollte, bemerkte er, dass Blut aus seinen Ohren tropfte, und sein Rachen hatte sich wieder mit dicken schwarzen Brocken gefüllt. Er spürte die Hand des Priesters auf seiner Schulter und erkannte dessen Stimme kaum wieder, als er nach Hilfe rief. Die ruhige Überlegenheit des Mannes, der sonst lange Predigten hielt, war verschwunden, und stattdessen hörte man ihn panisch schreien.

Mit einem Mal wurde Waheem von Krämpfen befallen. Er zuckte mit den Armen und trat mit den Beinen aus, ohne sich noch kontrollieren zu können. Das Atmen fiel ihm immer schwerer. Er schnappte nach Luft, würgte, konnte nicht mehr schlucken. Dann schien etwas tief in seinem Innern in Bewegung zu geraten. Er glaubte fast zu hören, wie seine Eingeweide auseinandergerissen wurden. Aus allen seinen Leibesöffnungen strömte das Blut. Er fühlte keinen Schmerz, nur großes Entsetzen. Das Entsetzen über den Anblick des vielen Bluts und die Gewissheit, dass es sich um sein eigenes handelte, war größer als jeder Schmerz.

Eine Menge bildete sich um ihn herum, aber er sah alle nur verschwommen. Auch die Stimme des Priesters wurde jetzt zu einem entfernten Summen. Waheem konnte ihn nicht mehr sehen. Und er sah auch nicht den amerikanischen Geschäftsmann mit den dicken Handschuhen, der nach Waheems rostigem Affenkäfig griff und dann einfach damit verschwand.

2. KAPITEL

Zwei Monate später

Freitag, 28. September 2007, 8 Uhr 25

Quantico, Virginia

Maggie O’Dell beobachtete ihren Chef, Assistant Director Cunningham, wie er seine Brille zurechtrückte und den Karton voller Donuts, der vor seinem Büro stand, mit Argusaugen betrachtete, als wäre der Entschluss, zuzugreifen, eine Entscheidung auf Leben und Tod. Fairerweise musste sie einräumen, dass der Leiter der Verhaltensforschungsabteilung immer so aussah, wenn er seine Entscheidungen fällte. Es war sein typischer Gesichtsausdruck, der ihr seit jeher vertraut war. Dieses ernste Pokergesicht mit den Falten auf der Stirn und um seine durchdringend blickenden Augen. Und die Art, wie er sich mit dem Zeigefinger auf die dünne, fast unsichtbare Oberlippe tippte.

Er stand dort mit durchgedrücktem Rücken und leicht gespreizten Beinen, die gleiche Haltung, die er einnahm, wenn er seine Glock abfeuerte. Kaum eine halbe Stunde nach acht hatte er bereits die Ärmel seines vorbildlich gebügelten Hemdes aufgerollt, aber peinlich genau und ordentlich umgeschlagen. Schlank und durchtrainiert, könnte er wahrscheinlich das ganze Dutzend Donuts verspeisen, ohne dass es sich auf seinen schmalen Hüften bemerkbar machte. Lediglich sein grau meliertes Haar gab einen Hinweis auf sein Alter. Maggie hatte gehört, er könne spielend zwanzig Kilo mehr stemmen als seine Rekruten, obwohl er um die dreißig Jahre älter war als sie. Also konnten es wohl nicht die Kalorien sein, die sein Misstrauen hervorriefen.

Maggie blickte an sich herunter. In vieler Hinsicht hatte sich ihr Erscheinungsbild dem ihres Bosses angepasst. Gebügelte Hosen, ein kupferfarbenes Kostüm, das mit ihrem rötlichen Haar und den braunen Augen harmonierte, aber nicht zu auffällig war, eine aufrechte Haltung, die Selbstbewusstsein verriet.

Manchmal, das wusste sie, übertrieb sie ein bisschen. Alte Gewohnheiten legte man schwer ab. Vor zehn Jahren, als aus der Medizinstudentin Maggie ein Special Agent geworden war, hing ihr Überleben in der Branche davon ab, inwieweit sie sich in die Gruppe der männlichen Kollegen einfügen konnte. Keine verrückte Frisur, wenig Make-up, maßgeschneiderte Kostüme, aber nicht zu figurbetont. Zwar war das FBI keine Behörde, die Frauen für ihre Attraktivität bestrafte, doch Maggie wusste sehr genau, dass man so etwas dort auch nicht gerade belohnte.

In letzter Zeit hatte sie allerdings bemerkt, dass ihre Kleidung ein bisschen locker an ihr herunterhing, nicht notwendigerweise ein Resultat ihres übertriebenen Versuchs, ihre Figur zu verbergen, sondern eher der Stress. Seit Juli hatte sie ihr Fitnessprogramm ziemlich gesteigert, vom Fünfkilometerlauf auf sechs Kilometer, dann weiter bis auf acht. Manchmal drohten ihr die Beine zu versagen, aber sie zwang sich, weiterzumachen. Ein klarer Kopf war das bisschen Muskelkater schon wert. Das redete sie sich jedenfalls ein.

Doch es ging nicht nur um Stress, sondern mehr um all die Fälle, die sich in den letzten Monaten so angesammelt hatten und ihr das Hirn vernebelten. Auf ihrem Schreibtisch stauten sich die Akten, und ein Fall im Besonderen, vom Juli, kletterte immer wieder an die oberste Stelle in diesem Stapel: ein ungelöster Mord in einer Toilette des O’Hare International Airport von Chicago. Ein Priester war erstochen worden, ein Priester namens Michael Keller, der Maggie schon seit vielen Jahren beschäftigt hatte.

Keller gehörte zu den sechs Pfarrern, die unter Verdacht standen, Jungen sexuell zu belästigen. Innerhalb von vier Monaten waren alle sechs ermordet worden, und jeder nach dem gleichen Schema. Der Mord an Keller im Juli war der Letzte. Maggie wusste aus erster Hand, dass der Killer für immer mit dem Töten aufgehört hatte, dass er es versprochen hatte. Sie sagte sich auch, dass man nicht erwarten konnte, einen klaren Kopf zu haben, wenn man mit Mördern Geschäfte machte.

Das war die dunkle Seite dieses Nebels. Auf der hellen, oder zumindest der anderen Seite, gab es etwas, oder besser gesagt jemanden, der ihre Gedanken zu sehr beherrschte. Jemanden namens Nick Morrelli.

Sie schob sich an Cunningham vorbei, griff nach einem mit Schokolade überzogenen Donut und biss hinein.

„Normalerweise schnappt mir Tully die mit Schokolade immer vor der Nase weg“, sagte sie, als Cunningham sie mit hochgezogenen Augenbrauen ansah. Aber dann nickte er, als würde ihm ihre Erklärung einleuchten.

„Wo ist er denn überhaupt?“, wollte sie wissen. „Er hat in einer Stunde einen Gerichtstermin.“

Eigentlich lag es ihr nicht, ihre Kollegen zu kontrollieren, aber wenn Tully nicht hinging, um seine Aussage zu machen, dann blieb es an ihr hängen, und heute wollte sie ausnahmsweise frühzeitig gehen. Sie hatte nämlich Pläne fürs Wochenende. Sie und Detective Julia Racine wollten wieder einen Ausflug nach Connecticut machen. Julia, um ihren Vater zu besuchen, und Maggie, um sich mit einem gewissen Gerichtsanthropologen namens Adam Bonzado zu treffen, der hoffte, Maggie von den Blumensendungen mit Karten, E-Mails und Nachrichten auf ihrem Anrufbeantworter ablenken zu können, mit denen sie ein äußerst hartnäckiger Nick Morrelli in den vergangenen fünf Wochen bombardiert hatte.

„Der Gerichtstermin ist verlegt worden“, erklärte Cunningham, als Maggie schon fast wieder vergessen hatte, worüber sie eigentlich sprachen. Es musste ihr wohl anzusehen sein, denn Cunningham fuhr fort: „Tully hatte eine wichtige familiäre Angelegenheit zu regeln.“

Cunningham entschied sich für einen Donut mit Guss. Während er seinen Blick immer noch prüfend auf den Inhalt der Schachtel gerichtet hielt, fuhr er fort: „Du weißt ja, wie das ist, wenn Kinder in die Pubertät kommen.“

Maggie nickte, aber eigentlich wusste sie es nicht. Ihre Familienpflichten beschränkten sich auf einen weißen Labrador Retriever namens Harvey, der ganz zufrieden war, wenn er zweimal täglich gefüttert und möglichst oft hinter den Ohren gekrault wurde und wenn ihm ein Plätzchen am Fußende ihres riesigen Bettes gehörte. Heute Nachmittag würde er ausgestreckt und glücklich auf dem Lederrücksitz von Julia Racines Saab liegen und es genießen, dass er dabei sein durfte.

Sie fragte sich, welche Erfahrungen Cunningham in dieser Beziehung hatte. Sie konnte sich nicht erinnern, dass ihr Boss jemals wegen einer „familiären Angelegenheit“ zu spät gekommen wäre. Nach den zehn Jahren, die Maggie mit ihm zusammenarbeitete, wusste sie nichts über die Familie des stellvertretenden Leiters. Auf seinem aufgeräumten Schreibtisch fanden sich keine Fotos, nichts in seinem Büro gab irgendwie Aufschluss. Es war ihr bekannt, dass er verheiratet war, sie hatte aber seine Frau nie kennengelernt. Maggie wusste noch nicht einmal ihren Namen. Es war nun mal so, dass sie nicht zu denselben Weihnachtsfeiern eingeladen wurden, geschweige denn, dass Maggie überhaupt zu irgendwelchen Weihnachtsfeiern ging.

Cunningham behandelte sein Privatleben als genau das, was es war – privat. Und in vielerlei Hinsicht handhabte Maggie es genauso. Auf ihrem Schreibtisch standen ebenfalls keine Fotos. Während ihrer Scheidung hatte sie auf ihrer Arbeitsstelle nie ein Wort darüber verloren. Wenige Kollegen wussten überhaupt, dass sie verheiratet gewesen war. Diesen Teil ihres Lebens trennte sie vom Job. Das musste sie tun. Aber für Greg, ihren Exmann, stellte das einen Beweis für die Lage der Dinge dar, ein weiterer Grund für die Scheidung.

„Wie kannst du jemanden lieben und einen so wichtigen Teil deines Lebens aussparen?“

Darauf hatte sie keine Antwort gehabt. Sie war nicht in der Lage gewesen, es ihm zu erklären.

Manchmal wurde ihr klar, dass sie diese Unterscheidung nicht einmal besonders gut beherrschte. Sie wusste nur, dass sie als jemand, der kriminelles Verhalten analysierte und kategorisierte, jemand, der täglich dem Bösen nachjagte, der Stunden damit verbrachte, sich in den Kopf von Killern hineinzuversetzen, diesen Teil seines Lebens vom Privaten trennen musste, um nicht zu zerbrechen. Das schien ein geeignetes Oxymoron zu sein: etwas trennen, um ganz zu bleiben.

Sie fragte sich, ob Cunningham das seiner Frau hatte erklären müssen. Wenn ja, war er offensichtlich mit seiner Argumentation erfolgreicher gewesen als Maggie. Ein Grund mehr, um sich seine verschlossene Art anzueignen.

Nein, Maggie wusste nicht, wie Cunninghams Frau hieß und ob er Kinder hatte, welches sein Lieblings-Footballteam war und ob er an Gott glaubte. Und das war es auch, was sie an ihm bewunderte. Letztendlich konnte man umso weniger verletzt werden, je weniger die anderen von einem wussten. Das war eine der seltenen Möglichkeiten, Schaden von sich abzuwenden, etwas, das Maggie sehr schmerzlich hatte erfahren müssen, etwas, das sie leider nur zu gut gelernt hatte. Nach ihrer Scheidung hatte sie niemanden mehr zu dicht an sich herangelassen. Es war nicht notwendig, Privat- und Berufsleben zu trennen, wenn es kein Privatleben gab.

„Warte.“ Cunningham umfasste Maggies Handgelenk, bevor sie ein zweites Mal abbeißen konnte.

Er warf seinen Donut auf den Tresen und zeigte in die Schachtel. Maggie erwartete schon, eine Kakerlake oder ähnlich Schreckliches zu sehen. Stattdessen erblickte sie lediglich die Ecke eines weißen Umschlags ganz unten am Boden des Kartons. Durch das Loch eines Donuts konnte sie Teile einer Blockschrift erkennen. Unter den Agents war eine Schachtel mit Donuts ein beliebtes Geschenk, wenn man jemandem zu irgendwas gratulieren wollte. Wenn sich also darin eine Karte in einem Umschlag befand, sollte das niemanden beunruhigen.

„Weiß einer von euch, wer diese Schachtel mit den Donuts gebracht hat?“, erkundigte sich Cunningham laut genug, sodass jeder ihn hörte, bemühte sich jedoch, die Sorge, die Maggie in seinem Blick lesen konnte, nicht durchklingen zu lassen.

Einige hoben die Schultern, manche murmelten ein „Nein“. Alle machten mit ihrer Arbeit weiter. Hier gehörte keiner zur schüchternen Sorte. Wenn einer von ihnen es verdient hätte, hätte er sicher die Anerkennung entgegengenommen. Aber wer auch immer diese Schachtel mit dem Gebäck gebracht hatte, war wieder gegangen, und diese Erkenntnis verursachte bei Cunningham ein nervöses Zucken im linken Auge.

Er zog einen Kuli aus seiner Brusttasche und schob ihn in das Loch des Donuts, um ihn vorsichtig anzuheben und den Brief freizulegen. Maggie kam es verdächtig vor, dass man ihn unter die Donuts gelegt hatte, sodass er erst gefunden würde, wenn fast alles bereits aufgegessen wäre. Plötzlich hatte sie einen bitteren Geschmack im Mund. Es war nur ein Bissen, sagte sie sich. Dann fragte sie sich sofort, wie viele ihrer Kollegen bereits mehrere davon gegessen hatten.

„Manchmal schickt jemand aus einer anderen Abteilung eine Schachtel mit einer Gratulationskarte“, bemerkte sie in der Hoffnung, dass sich ihre Annahme als richtig herausstellen würde.

„Das hier sieht nicht nach einer Gratulationskarte aus.“ Cunningham hob mit spitzen Fingern eine Ecke des Briefes an.

MR. F.B.I.-AGENT stand da auf der Mitte des Umschlags in einer Schrift, als hätte ein Erstklässler sich im Schreiben von Blockschrift geübt.

Cunningham legte den Umschlag so vorsichtig auf den Tresen, als habe er etwas Zerbrechliches in der Hand. Dann trat er einen Schritt zurück und blickte sich wieder um. Ein paar Agents warteten vor dem Fahrstuhl. Cunninghams Sekretärin Anita nahm den Hörer des Telefons ab, als es klingelte. Niemand achtete auf den Chef, dem man, abgesehen von winzigen Schweißtröpfchen auf der Oberlippe, die aufkommende Panik nicht anmerkte.

„Milzbranderreger?“, fragte Maggie leise.

Cunningham schüttelte den Kopf. „Der Umschlag ist nicht versiegelt. Nur die Lasche eingeschoben.“

Der Fahrstuhl klingelte und lenkte beide kurz ab.

„Für eine Bombe ist er zu flach“, stellte Maggie fest.

„An der Schachtel ist auch nichts befestigt.“

Ihr fiel auf, dass sie redeten, als versuchten sie ein harmloses Kreuzworträtsel zu lösen.

„Was ist mit den Donuts?“, fragte Maggie schließlich. Der eine Bissen lag ihr wie ein Stein im Magen. „Meinst du, sie sind vergiftet?“

„Könnte möglich sein.“

Ihr Mund wurde trocken. Sie hoffte, ihr Verdacht würde sich als ungerechtfertigt erweisen. Es könnte ein Scherz unter Kollegen sein. Das schien eigentlich naheliegender, als dass ein Terrorist sich Einlass nach Quantico verschafft hatte und bis in die Abteilung für Verhaltensforschung vorgedrungen war.

Nachdem Cunningham beschlossen hatte, den Brief zu öffnen, dauerte es nur zwei Sekunden – vielleicht auch drei –, bis er die Lasche vorsichtig mit einem Buttermesser herausgezogen hatte. Wieder nur mit spitzem Zeigefinger und Daumen zog er das darin liegende Papier heraus. Es war einmal in der Mitte gefaltet und zu beiden Seiten noch einmal etwa einen Zentimeter eingeschlagen.

„Apothekerfaltung“, bemerkte Maggie, und wieder zog sich ihr der Magen zusammen. Cunningham nickte. In Zeiten vor den praktischen Plastikschachteln hatten die Apotheker Medizin in einfaches weißes Papier gelegt und so gefaltet, dass Pillen oder Puder nicht herausrutschten, wenn man den Umschlag öffnete. Maggie war es nur aufgefallen, weil sie das von dem Anthrax-Killer-Fall gelernt hatte. Jetzt fragte sie sich, ob sie nicht zu voreilig gewesen waren, den Umschlag einfach zu öffnen.

Cunningham nahm das Papier, ohne die Faltung an den Seiten zu öffnen, und schob die Enden ein Stück zusammen, um zu sehen, was sich darin befand. Kein Puder oder irgendwelche anderen Stoffe. Maggie sah lediglich dieselbe Blockschrift, mit der auch der Umschlag beschrieben war, diese merkwürdige Handschrift, die wie die eines Kindes aussah.

Cunningham öffnete das Papier mit seinem Kugelschreiber. Es waren kurze, einfache Sätze, untereinander angeordnet.

SAGT GOTTZU MIR.

HEUTE WIRD ETWAS ZUSAMMENBRECHEN.

IN DER ELK GROVE 13949.

UM ZEHN UHR MORGENS.

DAS SOLLTET IHR NICHT VERSÄUMEN

ICH BIN GOTT.

PS: EURE KINDER SIND NIRGENDS MEHR SICHER.

Cunningham warf einen Blick auf seine Armbanduhr, dann sah er Maggie an. „Wir brauchen ein Bomben- und ein Sondereinsatzkommando“, sagte er vollkommen beherrscht. „Wir sehen uns in fünfzehn Minuten draußen am Eingang.“ Dann drehte er sich um und ging in sein Büro zurück, so lässig, als würde er sich auf einen ganz alltäglichen Einsatz vorbereiten.

3. KAPITEL

Reston, Virginia

Abrupt trat R. J. Tully auf die Bremse und setzte damit hinter sich eine Kettenreaktion in Gang. Reifen quietschten. Der Yukonfahrer, der ihn gerade überholt hatte, zeigte ihm den Mittelfinger, bevor ihm klar wurde, dass auch er vor der roten Ampel warten musste.

„Dafür kann ich nichts“, sagte Tullys Tochter Emma, die auf dem Beifahrersitz saß. Mit beiden Händen umklammerte sie ihren Becher mit Latte von Starbuck’s, der Deckel saß immer noch fest, kein Tropfen war verschüttet worden.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!