Ausreden und Anekdoten für Sportschützen - Teil 2 - Kai Uwe Ralfs - E-Book

Ausreden und Anekdoten für Sportschützen - Teil 2 E-Book

Kai Uwe Ralfs

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Beschreibung

Sportschießen ist Präzision, Disziplin und Konzentration - zumindest in der Theorie. In der Praxis sieht es oft ein klein wenig anders aus: Der Schuss war perfekt gezielt, das Korn war gestochen scharf, die Atmung kontrolliert ... und trotzdem landet der Treffer meilenweit von der Zehn ent-fernt. Und genau an diesem Punkt beginnt die hohe Kunst der Sportschützen-Ausrede. Denn mal ehrlich: Was wären wir ohne die kleinen, kreativen Erklärungen, mit denen wir unsere Ausreißer, Streuschüsse und völligen Aussetzer charmant verpacken? Ob es am Gewehr lag, an der Erdrotation oder an kosmischen Strahlen - ein echter Schütze lässt sich durch Fakten nicht die Pointe verderben. Viele der hier versammelten Anekdoten stammen tatsächlich aus dem echten Schützenleben - aus Gesprächen auf dem Stand, nach dem Wettkampf oder am Stammtisch. Natürlich sind sie in diesem Buch humorvoll überspitzt dargestellt und mit einem Augenzwinkern zu verstehen. Denn wenn wir ehrlich sind: Der Mensch hinter dem Abzug ist eben manchmal die größte Variable im Präzisionssport. Bevor nun jemand seine Anwälte bemüht: Die hier geschilderten Anekdoten und eventuell erwähnten "Helden" der Fehl-schüsse sind Produkte reiner Fiktion. Sollten zufällig Namen oder Orte auftauchen, so ist dies dem unberechenbaren Spiel des Zufalls geschuldet. Dieses Buch versammelt originelle, witzige und manchmal erstaunlich plausible Ausre-den, warum der Schuss (mal wieder) nicht da gelandet ist, wo er sollte. Es ist eine Hommage an den menschlichen Faktor im Präzisionssport - an das Augenzwinkern nach dem Schuss, das Grinsen im Gesicht und die Geschichten, die auf dem Schießstand erzählt werden, wenn die Ergebnisse nicht stimmen, aber die Stimmung umso besser ist. Egal ob Anfänger, Vereinsmeister oder Alt-Schütze - jeder wird sich in der ein oder anderen Ausrede wiederfinden (oder sich heimlich fragen, ob er sie vielleicht selbst schon benutzt hat). In diesem Sinne: Gut Schuss! Und wenn's wieder nicht klappt - einfach eine Seite aufschlagen. Die passende Aus-rede findet sich bestimmt.

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Seitenzahl: 49

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Körper und Geist

„Die Legende von Schuss 27“

„Ich hatte Muskelkater vom Fernsehgucken.“

„Mein Schießauge hatte heute Urlaub.“

„Ich hatte mental das falsche Kaliber im Kopf.“

„Ich bin heute auf der falschen Seite vom Schaft aufgestanden.“

„Ich war gedanklich noch beim Kaffee.“

„Der Schießsportleiter hat mich komisch angeschaut.“

„Ich habe die Atmung verwechselt mit Yoga.“

„Ich war geistig bei der Bundesliga.“

„Mein Zeigefinger hatte Ladehemmung.“

„Ich hatte noch Nachwirkungen vom letzten Vereinsabend.“

„Mein Fokus lag heute auf dem Kuchenbuffet.“

„Ich war heute im „kreativen Streuschuss“-Modus.“

„Mein Kreislauf hat entschieden, Schachspieler zu werden.“

Ich war nicht schlecht – nur der Schießsport hat mich heute nicht verstanden.

„Ich hatte einen Zen-Moment – ohne Treffer.“

„Ich habe meine Augen mit dem Nachbarn vertauscht.“

„Ich habe mit dem Schießstand geflirtet statt mit dem Ziel.“

„Zittern ist auch Bewegung.“

Nachwort

Vorwort

Sportschießen – das klingt nach technischer Präzision, nach Konzentration auf höchstem Niveau, nach einem ruhigen Atemzug und dem perfekten Moment. Der Zeigefinger spannt sich, das Korn steht gestochen scharf, der Schuss bricht… und landet, entgegen allen Erwartungen, irgendwo zwischen sieben und acht, vielleicht sogar außerhalb der Scheibe. Was in der Theorie so elegant und berechenbar erscheint, entwickelt sich in der Praxis oft zur Bühne für eine andere, nicht minder faszinierende Disziplin: Die Kunst der Ausrede.

Wer den ersten Band in der Hand hatte, weiß längst: Zwischen Trefferbild und Treffsicherheit liegt manchmal ein ganzes Universum – und dieses Universum ist gefüllt mit Anekdoten, Ausflüchten, spontanen Erklärungen und gelegentlich auch mit echter Poesie der Verlegenheit. Was im ersten Buch als augenzwinkernde Hommage an den „menschlichen Faktor“ begann, wird in diesem zweiten Teil weitergeführt – mit noch mehr Geschichten, noch mehr skurrilen Momenten und einem noch tieferen Blick in das Seelenleben von Sportschützen, wenn der Schuss daneben geht.

Denn machen wir uns nichts vor: Jeder Schütze, ob Neuling oder Routinier, hat schon einmal – und das ist sehr milde formuliert – danebengelegen. Und jeder hat in diesem Moment eine Entscheidung getroffen: ärgern oder erzählen. schweigen oder schmunzeln. Dieses Buch feiert Letzteres. Es ist eine Sammlung jener Momente, in denen nicht nur das Projektil sein Ziel verfehlte, sondern auch die Ernsthaftigkeit ein kleines Päuschen einlegte. Es ist der Versuch, dem sportlichen Scheitern mit Würde zu begegnen – und mit Humor.

In den Geschichten dieses Buches begegnen uns vertraute Figuren: Der nervöse Neuschütze, der seinen Diopter zum ersten Mal einstellt – falsch herum natürlich. Der Altmeister, der seinen Munitionswechsel für die Streuung verantwortlich macht. Der Schießsportleiter, der im Wettkampf plötzlich den falschen Anschlag wählt, weil die Stände vertauscht wurden. Und natürlich die Stammtischrunde, in der jedes Ausschießen zur epischen Erzählung wird – mit dramatischen Pausen, gezielten Blicken und dem sicheren Wissen: „Das war eigentlich eine Zehn.“

Doch auch dieser zweite Band ist nicht einfach nur eine Fortsetzung – er ist eine Vertiefung. Die Anekdoten sind wilder, pointierter, manchmal fast philosophisch. Sie zeigen, wie viel Charakter, Eigenheit und Kreativität in einem Sport steckt, der nach außen so ruhig und kontrolliert erscheint. Sie zeigen, dass das, was auf dem Schießstand passiert, weit über das Schießen hinausgeht: Es ist Menschlichkeit im Mikrokosmos. Ein Spiegel unserer kleinen Unvollkommenheiten, die wir – wie alles auf dem Stand – mit ruhiger Hand und viel Selbstironie tragen sollten.

Natürlich gilt auch hier: Die Geschichten sind erfunden, überzeichnet, manchmal absichtlich absurd. Sollte sich dennoch jemand wiedererkennen – herzlichen Glückwunsch, das spricht nur für die Universalität mancher Erlebnisse. Und keine Sorge: Die Treffer im Herzen wiegen oft schwerer als die auf der Scheibe.

„Anekdoten und Ausreden für Sportschützen – Teil 2“ ist damit nicht nur ein weiteres Buch für den Nachtschrank, die Schießsporttasche oder den Vereinsraum.

Es ist ein Stück Kulturpflege. Es bewahrt das, was in keinem Trainingshandbuch steht, was in keiner Ringzahl auftaucht: Den Witz, den Charme und die wunderbare Fähigkeit, über sich selbst zu lachen – und das bitte mit voller Ringzahl.

In diesem Sinne:

Gut Schuss!

Und wenn er daneben geht – keine Sorge.

Die Ausrede steht diesmal garantiert schon bereit.

Körper und Geist

oder: Wenn der Puls schneller ist als der Schuss

Schießen ist Kopfsache – sagen die einen. Die anderen sagen: „Ich habe schlecht geschlafen, zu viel gegessen, zu wenig gegessen, mein Rücken zwickt und der Wind war irgendwie psychologisch belastend.“ Fakt ist: Der Körper macht, was er will, und der Geist? Der fragt sich manchmal, ob er überhaupt dabei war. In diesem Kapitel schauen wir genauer hin: auf zitternde Knie, wandernde Gedanken und die Kunst, sich selbst beim Zielen zu sabotieren – und das alles ganz entspannt.

„Die Legende von Schuss 27“

Es war ein verregneter Dienstag, der sich wie ein Mittwoch anfühlte. Im Vereinsheim roch es nach Kaffee, Waffenöl und leichten Zweifeln. Horst wollte wie immer der Erste auf dem Stand sein, doch Gerda war schon beim dritten Durchgang, und ich... ich war in philosophischer Vorbereitungsstarre. Ich starrte in meine Gewehrtasche, als könnte sie mir eine Antwort geben, warum ich freiwillig einen Abend lang in einem stickigen Raum mit leuchtenden Scheiben und leicht gereizten Senioren verbringen wollte.

Denn heute war Schießtag. Und nicht irgendeiner. Heute würde Schuss 27 fallen. Und jeder in unserem Verein wusste: Schuss 27 ist ein Mythos. Ein Phantom. Ein Trick der Psyche, der selbst ruhige Hände in vibrierende Puddinglöffel verwandelte.

Niemand weiß genau, wie das angefangen hat. Manche sagen, es war ein schlechter Trainingsabend in den 90ern, andere glauben, es sei ein Fluch der digitalen Scheibenanlage. Einer behauptet sogar, ein ehemaliger Schütze habe beim 27. Schuss einen Heiratsantrag gemacht – und sie habe nein gesagt. Fest steht: Von zehn Auflageschützen, die mit 26 Schuss bei 260 Ringen standen, haben neun beim 27. plötzlich eine 8 geschossen. Oder schlimmer.

Das Warmwerden

„Locker bleiben!“, rief Gerda, während sie mit ihrem kleinen Taschenventilator die Handflächen kühlte. „Schuss 27 ist wie ein Schwiegermutterbesuch. Wenn du ihn ignorierst, tut er weniger weh.“