Auszeiten für die Seele in und um München - Irmi Baumann - E-Book

Auszeiten für die Seele in und um München E-Book

Irmi Baumann

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Beschreibung

Innehalten, lauschen, aufblühen. Ob ein frühmorgendlicher Spaziergang durch den Nordteil des Englischen Gartens, Tierbeobachtung am Deininger Weiher oder auf ruhigen Wegen die Osterseen umrunden – nachweislich genügen bereits 30 Minuten im Grünen, um das Stresslevel effektiv zu senken. "Auszeiten für die Seele" stellt Naturplätze und Orte zum Entspannen vor der Haustür vor, die auf schönen Wegen erreichbar sind und zum Kraftfinden und Herunterkommen einladen. Jede Auszeit macht vertrauter mit den kleinen und großen Wundern der heimischen Tier- und Pflanzenwelt, bereitet Vergnügen, schärft den Blick und spendet neue Energie. Dazu: Entspannungsübungen und Tier- und Pflanzenporträts zum Vor- und Nachlesen. Mit einem Vorwort und wissenschaftlicher Expertise von Dr. Gisela Immich, Forscherin am Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung der LMU München und Expertin im Themenfeld Wald & Gesundheit, Naturtherapie und Chronobiologie.

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Seitenzahl: 165

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Impressum

© eBook: 2023 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

© Printausgabe: 2023 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Verbreitung durch Film, Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeglicher Art nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

Text: Irmi Baumann

Redaktion und Projektmanagement: Susanne Kronester-Ritter, Anne-Katrin Scheiter, Rosemarie Elsner

Lektorat: Rosemarie Elsner

Schlusskorrektur: Christiane Gsänger

Bildredaktion: Nafsika Mylona

Covergestaltung: Britta Rungwerth, Düsseldorf

Karten: Diana Köhne

Koordination Kartographie: Julia Hirner

eBook-Herstellung: Pia Schwarzmann

ISBN 978-3-8464-0976-3

1. Auflage 2023

GuU 4-0976 04_2023_02

Bildnachweis

Coverabbildung: shutterstock.com: oatawa

Fotos: Irmi Baumann; Alamy Stock Photo: Westend61 GmbH; Zoonar GmbH; – Eva Stadler – Huber Images: Stefano Politi Markovina, Reinhard Schmid; Christian Bäck – Getty Images: Geography Photos; Martin Siepmann – imago images: imagebroker – Jahreszeiten Verlag: Christina Körte – Look: Bethel Fath; Franz Marc Frei; Norbert L. Maier – mauritius images: Martin Siepmann; SZ photo creative; Westend61; Brigitte Protzel; Helmut Meyer zur Capellen; Daniel Reiter; Zoonar GmbH/Alamy; Uta und Horst Kolley – picture alliance: SZ photo; Associated Press; imageBROKER – plainpicture – Sandra Leu, Schliersee Magazin – Shutterstock: Nenad Nedomacki; FooTToo; SusaZoom; Wirestock Creators – stock.adobe.com: Milan

Für die freundliche Erteilung der Fotogenehmigungen danken wir der Bayerischen Schlösserverwaltung und den Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen (SNSB): SNSB (Botanischer Garten) – www.schloesser.bayern.de (Englischer Garten); (Maximiliansanlagen) – www.residenz.muenchen.de (Hofgarten); (Kabinettsgarten) – www.schloss-nymphenburg.de (Nymphenburger Schlosspark)

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LESERSERVICE

GRÄFE UND UNZER Verlag

Grillparzerstraße 12, 81675 München

www.graefe-und-unzer.de

Die Polyglott-Homepage finden Sie im Internet unterwww.polyglott.de

www.facebook.com

WICHTIGER HINWEIS

Die Daten und Fakten für dieses Werk wurden mit äußerster Sorgfalt recherchiert und geprüft. Wir weisen jedoch darauf hin, dass diese Angaben häufig Veränderungen unterworfen sind und inhaltliche Fehler oder Auslassungen nicht völlig auszuschließen sind. Für eventuelle Fehler oder Auslassungen, Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch vorgestellten Informationen resultieren, können Gräfe und Unzer und die Autorin keinerlei Verpflichtung und Haftung übernehmen. Die Darstellung der GPX-Tracks kann in ver- schiedenen Tracking-Apps externer Anbieter variieren. Der Verlag kann daher nicht garantieren, dass alle Tourendetails exakt deckungsgleich mit den im Buch abgebildeten Karten sind.

MIT KLEINEN ÜBUNGEN ZUM

INNEHALTEN

Übungen zum Innehalten, den Blick nach innen zu richten und die Achtsamkeit zu schulen

LAUSCHEN

Übungen zum Lauschen, Spüren, Riechen, Schmecken, Hören – hier werden alle Sinne angesprochen

AUFBLÜHEN

Übungen, die kreativ werden lassen und ermuntern, etwas Neues auszuprobieren

Dieses Buch möchte Sie einladen, die Natur mit Ihren Sinnen zu erkunden. Übungen unterstützen Sie bei der Entschleunigung, damit Körper und Geist zur Ruhe kommen. Tauchen Sie ein in die Natur, genießen Sie Ruhe oder Weite, erleben Sie faszinierende Augenblicke und nehmen Sie eine effektive Auszeit vom hektischen Alltagstrubel.

Mittlerweile untermauert ein großer Studienfundus die positiven Wirkungen von Aufenthalten in der Natur auf das psychische und körperliche Befinden. Bereits ein 20-minütiger Waldspaziergang fördert die positive psychisch-emotionale Regulierung und stimuliert den Entspannungsnerv (Parasympathikus), wodurch der Stresspegel sinkt. Regelmäßige Unternehmungen im Grünen von mindestens drei Stunden wöchentlich zeigen dabei die stärksten Effekte.

Naturaufenthalte verbessern besonders in Verbindung mit Achtsamkeitsübungen die psychische Stimmung und weisen eine hohe Erholungsfunktion auf. Ergänzend unterstützt das lokale »grüne« Bioklima die Gesundheit: Im schattigen Grün ist die Lufttemperatur im Sommer deutlich kühler, wodurch das Thermoregulationssystem entlastet wird. Dies ist vor allem ideal für Kinder und ältere Menschen, um der innerstädtischen Hitzebelastung zu entkommen. Auch die bessere Luftqualität und beruhigende Naturklänge statt urbaner Smog- und Lärmbelästigung tragen zur Entspannung bei.

Die hier vorgestellten Orte in und um München sind sorgfältig ausgewählte Ruheoasen, um dem hektischen Stadtalltag zu entfliehen – alle erreichbar mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Entdecken Sie die heimische Natur z. B. in den Isarauen, am Deininger Weiher oder rund um den malerischen Kochelsee, um diese Orte aus einer anderen Perspektive – mit Ihren Sinnen – wahrzunehmen. Kommen Sie bewusst und aktiv zur Ruhe durch die unterschiedlichen sensorischen Übungen, und genießen Sie Ihre persönliche Auszeit für Körper, Geist und Seele.

Dr. rer. biol. hum.

Gisela Immich

GÖNNEN SIE SICH EINE AUSZEIT

Wie schön, dass Sie dieses Buch in der Hand halten. Und wie schön, dass ich Sie begleiten darf, einige wohltuende Orte in und um München zu entdecken, die Sie entweder neu kennenlernen oder auf eine neue Weise wahrnehmen werden.

Körper und Geist brauchen regelmäßige Erholungszeiten. Sie sind unerlässlich für Gesundheit und Wohlbefinden. Wir spüren das nach jedem Spaziergang. Leider erschweren der Alltag und die lieben Gewohnheiten oft die Umsetzung. Genau da wollen die »Auszeiten für die Seele« ansetzen. Das Buch will Sie zum Durchatmen inspirieren, das einhergeht mit emotionaler Entlastung, Stressabbau und erhöhter Fähigkeit zur Selbstreflektion. Es will Sie anregen, rauszugehen in die Natur. Saison- und wetterunabhängig. Auch dann, wenn Sie glauben, gar keine Zeit zu haben. Es muss auch nicht immer eine spektakuläre Destination oder hippe Gegend im Voralpenland sein. Gerade München bietet eine Fülle von Plätzen im Grünen, die in weniger als 30 Minuten erreicht sind. Das kann der West- oder Ostpark sein, der Englische Garten, der Nordfriedhof oder der Nymphenburger Park.

Meine Achtsamkeitsübungen sind Ideen und Vorschläge, um noch tiefer in das Erlebnis Natur einzutauchen. Passen Sie diese gern Ihren tagesaktuellen Bedürfnissen an. Geben Sie nicht auf, wenn eine Meditation oder eine Übung nicht gleich auf Anhieb gelingt. Entspannung funktioniert nicht auf Knopfdruck!

Fragt mich jemand nach meinen Lieblingsorten zum Durchatmen, dann antworte ich: überall in der Natur. Das kann eine Bank unter einem Baum sein, ein Spaziergang im Wald oder entlang Isar oder Loisach. Für mich ist immer der Ort mein Lieblingsort, an dem ich gerade in der freien Natur unterwegs bin.

Kommen Sie mit mir in die Natur. Nehmen Sie sich diese »Auszeit für die Seele«, und atmen Sie durch! Viel Freude dabei wünscht

Ihre Irmi Baumann

EIN GEHEIMTIPP: DER POSCHINGER WEIHER

TOUR 1

VERBORGENER NATURBADESEE IM NORDEN

POSCHINGER WEIHER, UNTERFÖHRING

Schnurgerade Wege entlang des Kanals wechseln sich mit schmalen Pfaden durch nahezu unberührte Natur ab. Vorbei an alten Bäumen und über sonnige Wiesen geht es zum Badeweiher. Mit Blick auf Münchens Skyline.

START UND ZIEL

S-Bahn Unterföhring

DISTANZ ca. 6 km
DAUER 2 Std.
ANFAHRT

S8 Unterföhring, Bus 231 Unterföhring Kanal

MITNEHMEN

Im Sommer Badesachen

Durchaus noch ein Geheimtipp im Landschaftsschutzgebiet Isartal ist der idyllisch gelegene Poschinger Weiher. Wohltuend unterscheidet sich der Naturbadesee mit seinem sauberen Wasser und den ruhigen Liegewiesen von seinem lauten und trubeligen Nachbarn, dem Feringasee.

Der Ausflug zum Poschinger Weiher beginnt an der S-Bahn-Haltestelle Unterföhring. Dort folgt man der Bahnhofstraße westwärts, kreuzt die Münchner Straße und biegt in die Kanalstraße ein. Nachdem Sie die Brücke überquert haben, die über den MITTLEREN ISAR-KANAL führt, halten Sie sich rechts auf einem der Pfade zwischen Isar und Kanal Richtung Norden. Etwa 600 m nach der Brücke stoßen Sie direkt auf das mit Steinen angelegte  LABYRINTH DER ACHTSAMKEIT. Nehmen Sie die Gelegenheit wahr, es zu gehen.

Was macht es mit Ihnen, wenn sich die Richtung ändert und das nahe Ziel wieder weiter wegzurücken scheint?

Übrigens: Ein Labyrinth ist nicht zu verwechseln mit einem Irrgarten, in dem es Hindernisse, Sackgassen oder auch Kreuzungen und mehrere Ausgänge gibt. Im klassischen Einweg-Labyrinth wie hier nehmen Sie die Einladung an und gehen die Bahnen und Kurven zwischen den Steinmarkierungen nach. Die Gänge schlängeln sich, wenden sich mal näher dem Zentrum zu, dann wieder weiter weg, ehe Sie am Mittelpunkt, dem Kern, ankommen.

PERFEKTE NATUROASE FÜR RUHESUCHENDE

VOM LABYRINTH ZUM POSCHINGER WEIHER

Nach Ihrem Exkurs am »Labyrinth der Achtsamkeit« merken Sie vielleicht, dass Sie nicht mehr ganz so flott unterwegs sind wie vermutlich noch zu Beginn der Tour. Möglicherweise haben Sie den Spaziermodus verinnerlicht und schlendern so weiter auf dem mittleren Pfad zwischen ISAR UND KANAL Richtung Norden. Schon nach etwa 200 m stoßen Sie an eine T-Kreuzung. Sie können den Unterföhringer See, der auch als Poschinger Weiher bekannt ist, links oder rechts umrunden. Es gibt Vermutungen, dass der Namenspatron der Ismaninger Adelige und Glasfabrikant Michael von Poschinger (1834–1905) gewesen sein könnte.

GEHEN IM LABYRINTH

Verschaffen Sie sich zunächst einen Überblick. Wenn Sie den Eingang gefunden haben, gehen Sie langsam und achten dabei auf Ihre Gefühle entlang des Weges, der Sie in die Mitte führt. Vielleicht können Sie dabei auch eine Metapher für das Leben sehen. Welche Erkenntnisse kommen Ihnen, und wie erleben Sie den Weg in die Mitte, vielleicht in Ihre Mitte? Fühlen Sie sich eingeladen zu dem Gedanken, wo Sie ein Ziel in Ihrem Leben geradewegs erreichen wollen. Was macht es mit Ihnen, wenn sich die Richtung ändert und das nahe Ziel wieder weiter wegzurücken scheint? Empfinden Sie das als eine Art Rückschritt? Oder sind Sie dankbar über eine zusätzliche Schleife, die Ihnen neue Erkenntnisse auf Ihrem Weg schenkt? Lassen Sie die Empfindungen und Assoziationen zu, die hochkommen.

DAS HIMALAYA-SPRINGKRAUT …

… UND SEINE ESSBAREN SAMEN

Sie entscheiden sich für die linke Variante und drehen eine Runde im Uhrzeigersinn. Der Weg führt Sie am UFER entlang, zunächst unter Bäumen und an Büschen vorbei. Bei den folgenden Abzweigungen halten Sie sich rechts immer in Seenähe. Die nahe  SEEWIRTSCHAFT lädt ganzjährig zu einer Pause ein. Flanieren Sie weiter und genießen dabei immer wieder den Blick über den still daliegenden See mit der glatten Oberfläche. Insbesondere in den Sommermonaten laden kleine Einstiegsstellen zwischen üppigen Grasbüscheln zu einem Sprung ins kühle Nass ein. Schwimmen Sie eine Runde mit den Enten oder schauen Sie ihnen vom Ufer aus zu. Der von Grundwasserquellen gespeiste See ist ganzjährig ein beliebtes Ausflugsziel. Im Spätsommer werden Ihnen sicherlich die prächtig blühenden pink- und lilafarbenen Pflanzen auffallen, die in großen Buschen am Uferrand wachsen: das Drüsige Springkraut oder – schöner benannt – das Himalaya-Springkraut. Kostprobe gefällig? (s. >)

NATURWISSEN
HIMALAYA-SPRINGKRAUT

Die hübschen Blütenrispen der Bauernorchidee, wie diese Sommerblüher auch genannt werden, gelten als invasive Neophyten – also nicht endemische Pflanzen, die sich zum Ärgernis der einen in unserer Natur ausbreiten und heimische Arten verdrängen. Die anderen wiederum, beispielsweise Imker, begrüßen die wertvolle Nahrung für Bienen.

Das Himalaya-Springkraut, eine einjährige Krautpflanze, vermehrt sich über Samen. Im Spätsommer fallen die vielen Samenkapseln auf, die schon bei der geringsten Berührung aufplatzen und ihre Samen meterweit davonschleudern. Während das frische Grün ungenießbar ist, können die Blüten in kleinen Mengen als essbare Speisedekoration verwendet werden. Das Beste aber sind die Samen, die in allen Reifegraden – von Weiß bis Dunkelbraun – roh genascht werden können. Der Geschmack ähnelt dem von Walnüssen; die Samen können über Suppen und Salate gestreut werden, eignen sich für Pestos oder als kleiner Snack.

VOM SEEUFER NACH UNTERFÖHRING

Sie spazieren am Wasser entlang in Richtung NORDUFER, vorbei an weitläufigen Liegewiesen, kleineren Naturnischen und den dahinterliegenden Parkplätzen bis zur Zufahrtsstraße, die von rechts oben in das Landschaftsschutzgebiet mündet. Diese überqueren Sie und laufen ein paar Meter rechts, bevor gleich wieder links ein Pfad in den Wald hineinführt. Diesem folgen Sie etwa 300 m, kommen an einem Tümpel vorbei und biegen dann an der nächsten Möglichkeit links ab. Von hier aus geht es in wenigen Minuten ohne Abzweig direkt hoch zum  AUSSICHTSPUNKT am Poschinger Weiher. Bei guter Wetterlage haben Sie eine herrliche Aussicht auf die SKYLINE von München, und mit etwas Glück schweift der Blick bis zur Voralpenkette. Genießen Sie diese Perspektive. Große Steinstufen bieten sich zum Hinsetzen an.

Zurück geht es ähnlich wie auf dem Hinweg. Bei der ersten Weggabelung wählen Sie jedoch die Möglichkeit nach links. Der Weg schlängelt sich wieder hinunter, in ISARNÄHE. An der nächsten Kreuzung gelangt man wahlweise rechts zum Fluss oder links wieder zurück zur Zufahrtsstraße am Weiher. An der Straße angekommen, geht es links weiter. Nach dem nördlichsten Punkt des Sees entscheiden Sie sich, entweder geradeaus weiter hoch zur Münchner Straße zu spazieren, von wo Sie mit dem Bus zurück in den Ort kommen. An der Haltestelle RATHAUS aussteigen und die letzten Meter der Bahnhofstraße entlang zurück zur S-Bahn-Station Unterföhring gehen.

Möchten Sie noch etwas länger in der Natur verweilen, empfiehlt es sich, rechts in den Pfad einzubiegen und am östlichen Seeufer in südliche Richtung zu spazieren. Dieser bringt Sie zunächst an den Kanal, dann wieder in Nähe des Seeufers, vorbei an der VOGELSCHUTZINSEL. Am Südufer führt ein fast schnurgerader Weg am Kanal entlang bis zur kleinen Brücke. Diese passieren, der Kanalstraße ostwärts folgen, die Münchner Straße überqueren, und über die Bahnhofstraße gelangt man wieder zum Ausgangspunkt zurück.

DIE UNBEKANNTE SEITE DES ENGLISCHEN GARTENS

TOUR 2

GRÜNER TUNNEL INS PARADIES

ENGLISCHER GARTEN NORDTEIL

Während im südlichen Teil des Englischen Gartens das urbane Leben pocht, wartet der Nordteil mit menschenleeren Wiesen auf. Ein ideales Terrain, um dem turbulenten Alltag der Stadt zu entfliehen.

START UND ZIEL

Grüntal, Oberföhring

DISTANZ 7,5 km
DAUER ca. 2,5–3 Std.
ANFAHRT

Bus 187 Grüntal

MITNEHMEN

Picknickkorb und -decke

Machen Sie sich auf den Weg in ein unerwartetes grünes Reich mit lieblichen Auen, plätschernden Bächen, Wäldchen und versteckten Weihern.

Von der Haltestelle Grüntal geht es zunächst ein kleines Stück der Mauerkircher Straße entlang westwärts, als Anhaltspunkt dienen die Altglascontainer. Dort in die Mittlere-Isar-Straße Richtung Fluss einbiegen. Überqueren Sie auf einer Steinbrücke den Mittleren Isar-Kanal und bleiben auf dem breiten Forstweg, der eine großzügige Rechtskurve macht. Schon nach wenigen Metern wird deutlich, warum dieser Abschnitt auch  »DER GRÜNE TUNNEL« genannt wird. Es geht nahezu schnurgerade entlang, während die Baumkronen ein schützendes Blätterdach über den Weg bilden. Langweilig wird es auf dem rund 1 km langen Waldboulevard trotzdem nicht, ein Blickfang sind die geschnitzten Holzskulpturen im Gebüsch, ehe man eine Kreuzung erreicht. Dort rechts halten. Nach wenigen Metern teilt sich der Weg noch einmal, Sie gehen rechts und kommen näher an den Kanal, dem sie flussabwärts folgen. Nach 150 m führt der Weg rechts über die Brücke zum idyllisch gelegenen Gasthaus und Biergarten ST. EMMERAMSMÜHLE.

Eine reizvolle Alternative zu einer Einkehr im Biergarten ist ein Picknick auf der Wiese. Sie finden viele idyllische Plätze in der Sonne oder unter einem Baum. Falls Ihnen das zu aufwendig erscheint und Sie nicht wissen, wie Sie alles transportieren sollen: Es gibt genügend Caterer, die praktische und genussreiche Lösungen anbieten. Mit einem voll ausgestatteten Picknickwagerl starten Sie zu einem kulinarischen Ausflug. Oder Sie verabreden sich mit Freunden und organisieren eine große Tafel im Grünen. Ein solches Erlebnis stärkt die Gemeinschaft und schafft bleibende Erinnerungen.

NATURWISSEN
WEIDENGEWÄCHSE

Meist fallen Weiden (Salicaceae) mit ihren langen Zweigen und schmalen Blättern an Gewässern auf, wo sie ausladend über Fluss- oder Seeufer hängen. Es gibt rund 500 verschiedene Arten, wobei die Trauerweide hier am Schwammerlweiher besonders charakteristisch ist.

Die jungen, biegsamen Äste der Weide werden seit jeher zum Korbflechten verwendet. Auch in der Volksheilkunde kommt der Weide eine bedeutsame Rolle zu. Mit der Tinktur der Weidenrinde wurden Hühneraugen und Warzen behandelt. Schmerzen und Fieber wurden mit Weidenrindentee bekämpft und damit der Hauptwirkstoff Salicin genutzt. Er findet noch heute in der Pharmazie Anwendung.

VON ST. EMMERAM ZUM ISAR-STAUWEHR

Ihren Ausflug in den Nordteil des Englischen Gartens setzen Sie fort, wenn Sie zurück an der Brücke über den Mittleren Isar-Kanal rechts gehen, vorbei an dem kleinen Weiher und dort den überdachten Holzsteg über die Isar nehmen. Gleich am Ende der  ST. EMMERAM-BRÜCKE folgen Sie dem ersten Pfad nach links und spazieren nun südwärts der Isar entlang. Nach etwa 400 m teilt sich der Weg mehrmals, Sie halten sich westwärts und laufen über freie Wiesenflächen, durchsetzt von schönem alten Baumbestand. Ein nahezu romantischer Ausblick erwartet Sie, während Sie schmälere und breitere Wege kreuzen. Schließlich erreichen Sie den  SCHWAMMERLWEIHER, der Wandersleute mit einigen Bänken unter tiefhängenden Weiden begrüßt.

Überqueren Sie den OBERSTJÄGERMEISTERBACH und umrunden (nach links) den grünlich schimmernden Weiher, an dessen Ende Sie wiederum links ein Brücklein über den Bach leitet. Zwischen dem Oberstjägermeisterbach und dem Schwabinger Bach, der weiter westlich fließt, versteckt sich das von Bäumen umringte  AMPHITHEATER. Auf dem treppenartig angelegten Areal im Englischen Garten finden im Sommer zauberhafte Aufführungen des Münchner Sommertheaters (www.muenchner-sommertheater.de) statt. Besonders romantisch ist die Atmosphäre in lauen Sommernächten, wenn im Dunkeln unzählige Lampions wie Glühwürmchen aufblitzen.

STAUWEHR OBERFÖHRING

Danach geht es rechts weiter, ein verzweigtes Wegenetz lässt Ihnen die Wahl der Qual. Am besten halten Sie sich am östlichen Bachufer in südlicher Richtung, vorbei an kleineren Waldstücken und freien Wiesen, ehe Sie auf die Effnerstraße stoßen. Hier noch einmal links abbiegen, und von da führt Sie der Weg auf das  STAUWEHR OBERFÖHRING zu. Schon von Weitem ist das markante Bauwerk zu erkennen, das den Mittleren Isar-Kanal vom natürlichen Flussbett der Isar trennt und Sie auf die andere Uferseite bringt. Verweilen Sie auf der BRÜCKE einige stille Momente und blicken auf die von Wasser umflossene Kiesbank hinab. Nehmen Sie bewusst wahr, wie im Kleinen jeder Tropfen des grünblauen Nass die Steine umspült und sich als Teil der Isar seinen Weg immer weiter nach Norden bahnt.

Am Ostufer angekommen, geradeaus weiter dem Kanal folgen, bis Sie wieder auf die Mittlere-Isar-Straße stoßen. Von dort ist es nicht mehr weit zur Haltestelle Grüntal.

DAS KIRCHLEIN DES EREMITEN

TOUR 3

VÄTERCHEN TIMOFEJS KIRCHLEIN

OST-WEST-FRIEDENSKIRCHE IM OLYMPIAPARK

Die Ost-West-Friedenskirche im Olympiapark gilt als Symbol, um den Osten und den Westen miteinander zu versöhnen. Das Kirchlein des Eremiten »Väterchen Timofej« ist ein idealer Ort, um Frieden zu zelebrieren.

START UND ZIEL

Ackermannbogen

DISTANZ 2 km
DAUER ca. 1–2 Std.
ANFAHRT

Tram 12, Bus 53 Infanteriestraße,

Bus 59 Ackermannbogen, Bus 144 Spiridon-Louis-Ring

GUT ZU WISSEN

Eintritt Kirche, Garten und Museum ist frei, kleine Spende willkommen.

Eine Besonderheit im Münchner Norden ist die in den 1950er-Jahren errichtete Kirche am Rand des ehemaligen Flugfeldes Oberwiesenfeld, das heute Bestandteil des Olympiaparks ist. Seit dieser Zeit gilt das Kirchlein – den Namen Ost-West-Friedenskirche erhielt es erst viel später – als einer der symbolträchtigsten Orte in München für eine friedliche Auszeit.

VOM ACKERMANNBOGEN ZUR OST-WEST-FRIEDENSKIRCHE

An der Haltestelle Ackermannbogen angekommen, spaziert man auf der Elisabeth-Kohn-Straße Richtung Westen an der Mittelschule vorbei und überquert die Ackermannstraße. Dort links in den Fußweg einbiegen und weiter westwärts halten, bis man auf den Rudolf-Harbig-Weg stößt. Hier entscheiden Sie sich für den rechten Verlauf entlang der Bäume. Folgen Sie ihnen über die Grünflächen des OLYMPIAPARKS. Noch bevor der Spiridon-Louis-Ring erreicht ist, erstreckt sich zur Linken eine große freie Fläche, auf der in den Sommermonaten das beliebte TOLLWOOD-FESTIVAL stattfindet. Gehen Sie direkt vom Rudolf-Harbig-Weg links hinunter, über das Feld. In der dahinter angrenzenden GRÜNANLAGE wartet ein kleines Gartentor – der Eingang zur  OST-WEST-FRIEDENSKIRCHE.

Der russische Eremit Timofej Wassiljewitsch Prochorow, von den Einheimischen liebevoll »Väterchen Timofej« genannt, hat das Kirchlein gemeinsam mit seiner Frau Natascha erbaut. Als Baumaterial verwendeten sie größtenteils Schutt aus dem Zweiten Weltkrieg. Da das Gelände für die Olympischen Sommerspiele 1972 vorgesehen und der Bau ohne Genehmigung errichtet worden war, wäre er um ein Haar zum Abriss des Gebäudes gekommen. Doch da hatten die Planer nicht mit dem Protest der Münchner Bürger gerechnet. Fazit: Das Bauvorhaben wurde ein Stück nach Norden verschoben, Väterchen Timofej, Natascha und ihr Kirchlein durften bleiben. Ein rührendes Stück Münchner Geschichte.

VERSPIELTE DETAILS IM GARTEN

Seit Timofejs Tod im Juli 2004 kümmert sich ein Verein um die Erhaltung der Kirche. Timofejs Wohnhaus wurde in ein MUSEUM umgewandelt. Gehen Sie durch das meist offen stehende Türchen. Schon beim Betreten kommen Empfindungen hoch, als würde man einen geheimen Ort entdecken. Dann tut sich ein zauberhafter GARTEN auf, mit Obstbäumen, Kapelle und Museum. Alles abgeschirmt von Abgasen, Baulärm, vom Hupen der Autos und dem Klingeln der Radfahrer – mit einem Mal herrscht nur noch Ruhe und Frieden. Spazieren Sie durch die Anlage bis zur KIRCHE, deren Tore Ihnen offen stehen. Treten Sie ein in diesen andächtigen Raum. Nehmen Sie sich Zeit, um innezuhalten.

ABSTECHER ZUM OLYMPIABERG

Gern können Sie sich danach im Garten mit seinen reizenden Kuriositäten umsehen. Oder Sie unternehmen einen Streifzug durch den Olympiapark. Steigen Sie unbedingt auf den  OLYMPIABERG