Babettes Fest - Tania Blixen - E-Book

Babettes Fest E-Book

Tania Blixen

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Beschreibung

Die Gourmet-Novelle der dänischen Erfolgsautorin

Bescheidenheit, Lebensernst und Askese bestimmten den Alltag im streng pietistischen Haushalt der Schwestern Philippa und Martine. Da lädt ihre Magd, die ehemalige Starköchin Babette, zu einem französischen Diner – und beweist auf überraschende Weise, dass der Mensch nicht vom Brot allein lebt. Tania Blixens (1885–1962) lukullisches Märchen feiert den Zauber gemeinsamer Tafelfreuden.

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Seitenzahl: 313

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Tania Blixen (1885–1962), eigentlich Karen Blixen-Finecke, wurde in Rungstedlund bei Kopenhagen geboren. Sie studierte Kunst in Paris und Rom und ging 1914 mit ihrem Mann, dem schwedischen Baron von Blixen-Finecke, nach Kenia. Ihre Schilderungen dieser Zeit fanden unter dem Titel Afrika – dunkel lockende Welt (Jenseits von Afrika) Eingang in die Weltliteratur. Darüber hinaus begründete sie ihren Ruf mit einem reichen erzählerischen Werk, das bei DVA erscheint: u. a. Gespensterpferde (1984), Wintergeschichten (1985) und Karneval (1995).

Inhaltsverzeichnis

Der TaucherBabettes FestStürmeDie unsterbliche GeschichteDer RingCopyright

Der Taucher

Mira Jama hat diese Geschichte erzählt.

In Schiras lebte ein junger Theologiestudent namens Saufe, hochbegabt und reinen Herzens. Indem er unablässig und stets von neuem den Koran las, versenkte er sich dermaßen in Gestalt und Wesen der Engel, daß seine Seele mehr mit ihnen Umgang hatte als mit seiner Mutter und seinen Brüdern, mehr auch als mit seinen Lehrern und Studiengenossen oder irgend jemandem sonst in Schiras.

Er wiederholte bei sich die Worte des heiligen Buches: »… von den Engeln, so die Menschenseele mit Gewalt hervorreißen, und von jenen, so es mit Sanftmut tun; von den Engeln, so mit Gottes Befehlen durch die Luft gleiten, als schwämmen sie; von jenen, so dem Rechtschaffenen vorangehen, wenn sie ihn ins Paradies geleiten, und von jenen, so an untergeordneter Stelle stehen und die Geschäfte dieser Welt regieren …«

Gottes Thron, dachte er, muß notwendigerweise so himmelhoch gelegen sein, daß das Menschenauge ihn nicht erreichen kann und daß der Menschengeist taumelt. Die strahlenden Engel indessen schweben hin und her zwischen Gottes azurenen Hallen und unseren lichtlosen Häusern und Schulstuben. Es müßte möglich sein, daß wir sie sehen und mit ihnen Umgang haben.

Die Vögel, überlegte er weiter, sind wohl von allen Geschöpfen am meisten wie die Engel. Sagt nicht die Schrift: »Was da immer sowohl im Himmel wie auf Erden wandelt, das lobpreist Gott; so auch die Engel« – und unbestreitbar tun die Vögel das: am Himmel und auf Erden wandeln. Und sagt sie nicht weiter, von den Engeln: »Sie sind nicht erhaben wie vor Stolz, also daß sie mit Hoffart ihren Dienst tun, sondern sie singen und verrichten, was ihnen geheißen« – und unbestreitbar tun dies auch die Vögel. Streben wir also in alledem mit Fleiß den Vögeln nach, so werden wir den Engeln ähnlicher sein, als wir es jetzt sind.

Überdies kommt hinzu, daß die Vögel Flügel haben, ganz wie die Engel. Es wäre gut, wenn sich die Menschen auch Flügel schaffen könnten, um in hohe Regionen aufzusteigen, wo ein helles und ewiges Licht herrscht. Ein Vogel, der die Kräfte seiner Schwingen aufs äußerste anstrengt, mag wohl bei der einen oder anderen seiner wilden Ätherfahrten einen Engel treffen, ihm über den Weg fliegen. Vielleicht hat der Flügel der Schwalbe einen Engel am Fuß gestreift, oder der Adler hat einem Gottesboten in die stillen Augen geblickt, gerade als seine Kraft erlahmen wollte.

Ich will, beschloß er, meine Zeit und meine Gelehrsamkeit dazu verwenden, daß ich solche Flügel baue für meine Mitmenschen.

So ging er denn mit sich zu Rate und fand, daß er Schiras verlassen sollte, um die Lebensweise der geflügelten Geschöpfe zu studieren.

Bisher hatte er, indem er Söhne aus reichen Häusern unterrichtete und alte Handschriften kopierte, seine Mutter und seine kleinen Brüder ernährt, und sie klagten, ohne seine Unterstützung würden sie Not leiden. Er wandte ein, früher oder später werde sein Werk sie vielfältig für die gegenwärtigen Entbehrungen entschädigen. Seine Lehrer, die sich eine schöne Laufbahn für ihn versprochen hatten, stellten sich bei ihm ein und redeten ihm ins Gewissen, die Welt sei so lang ohne einen näheren Umgang mit den Engeln ausgekommen, daß es wohl so vorbestimmt sei und auch in Zukunft so bleiben könne.

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