Baby-Nöte verstehen - Karin Ritter - E-Book
SONDERANGEBOT

Baby-Nöte verstehen E-Book

Karin Ritter

4,4
18,99 €
Niedrigster Preis in 30 Tagen: 13,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
  • Herausgeber: TRIAS
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2021
Beschreibung

Zufriedene Kinder – entspannte Eltern

»Alles in Ordnung mit Ihrem Kleinen!«, versichert der Kinderarzt. Aber: Sarah schreit viel, Marie überstreckt sich immer und Lukas schaut nur nach rechts … Stimmt da wirklich alles?
Karin Ritter, renommierte Kinder-Osteopathin, erklärt, warum es zu diversen Auffälligkeiten kommt. Sie zeigt, wie Sie mit winzigen Hilfestellungen große Verbesserungen erzielen und die gesunde Entwicklung Ihres Babys fördern.

- Sanft und lindernd: So deuten Sie Bedürfnisse Ihres Babys richtig und helfen ihm, sich ganz zu entfalten.
- Einfach und wirksam: Wenden Sie die verblüffend einfachen Hilfen an und erleben Sie die wohltuenden Veränderungen.
- Anschaulich und klar: Schritt für Schritt sehen Sie in den Online-Videos, wie Sie ganz entspannt mit Ihrem Baby umgehen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 164

Bewertungen
4,4 (100 Bewertungen)
64
14
22
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.


Sammlungen



Baby-Nöte verstehen

Verblüffend einfache Alltagshilfen aus der osteopathischen Praxis

Karin Ritter

2., überarbeitete Auflage 2021

Das Buch ist genau für Sie geschrieben, wenn Sie die Zeichen Ihres Babys besser verstehen wollen:

Schreit Ihr Baby viel?

Kann Ihr Baby seinen Kopf nur auf eine Seite drehen?

Ist der Kopf Ihres Kindes schon schief und/oder flach geworden?

Kann Ihr Kind nicht auf dem Bauch oder Rücken liegen?

Schläft Ihr Neugeborenes nachts sehr schlecht und wird oft wach?

Trinkt Ihr Baby schlecht? Hat es viel Schluckauf?

Erschrickt Ihr Kind leicht?

Stöhnt und „drückt“ Ihr Baby in Rückenlage?

Lässt sich das Kleine nicht beruhigen?

Hat Ihr Baby immer so verspannte und feste Arme und Beine?

Wirft Ihr Kind Spielzeug nach kurzer Zeit unvermittelt weg?

Dreht sich Ihr Baby nur zu einer Seite?

Schielt Ihr Kind, besonders dann, wenn es müde ist?

Schnorchelt Ihr Baby oft?

Spuckt Ihr Baby seinen Schnuller immer wieder aus?

Hat Ihr Baby seltener als alle 2 Tage Stuhlgang? Ist es oft wund?

In diesem Buch möchte ich Ihnen zeigen, wie Sie sich und Ihrem Kind helfen können.

Sie finden in diesem Buch:

Tipps, wie Sie während der Schwangerschaft Ihren Rücken entlasten und Ihren Bauch weich machen können.

Tipps, wie sich Ihr Kind im Mutterleib wohler fühlt und weniger Schluckauf hat.

Tipps, wie Sie sich und Ihrem Baby nach einer schwierigen Geburt den Start erleichtern können.

Tipps, die Ihrem Neugeborenen helfen, sich in jeder Lage wohlzufühlen und zu entspannen.

Tipps, die Sie und Ihr Baby unterstützen, eine entspannte Stillbeziehung zu entwickeln.

Tipps, durch geeignetes Handling körpereigenen Stress bei Ihrem Kind zu verhindern und so zu seiner Entspannung beizutragen.

Tipps, die Unruhe beim Wickeln zu beenden.

Tipps, die Ihnen zeigen, wie Sie Ihr „Schreibaby“ beruhigen können.

Tipps zum Umgang mit Impfungen.

Tipps zum Umgang mit Blähungen, einem schiefen oder flachen Kopf, einem Nabelbruch, mit schielenden Babys und mit einer Hüftreifeverzögerung.

Tipps, die Ihren Blick bei Anschaffungen (Autositz, Kinderwagen, Spielzeug) auf die wesentlichen Dinge lenken.

Liebe Leserin, lieber Leser,

sicherlich gibt es einen Grund, dass Sie diesen Ratgeber zur Hand nehmen. Auf einmal haben Sie die Verantwortung für ein neugeborenes Wesen, das Sie klein und zart und völlig hilflos in die Arme gelegt bekommen. Und vielleicht haben Sie schon bald das Gefühl, Ihr Kind ist nicht richtig glücklich und zufrieden. Die Verunsicherung, wie man mit einem Neugeborenen umgeht, ist groß geworden. Täglich kommen Hilfe suchende Eltern in meine Praxis.

Manche Situationen sind auch eine erhebliche Belastungsprobe für die Eltern. Und die vielen gut gemeinten Tipps von Bekannten und Verwandten tun ihr Übriges. Was hilft es einem schon, wenn jemand vorwurfsvoll sagt: „Ihr verzieht euer Kind jetzt schon ...“, wenn das Kleine ununterbrochen schreit? Deshalb habe ich mich entschlossen, einen Ratgeber für junge Eltern zu schreiben, damit diese im Umgang mit ihrem Kind möglichst schnell sicher werden.

Als Osteopathin ist es meine Aufgabe, das Kind in seiner Gesamtsituation gut zu untersuchen und zu behandeln. In den meisten Fällen kann das Problem mit einem angepassten Umgang mit dem Kind behoben werden! Ein neugeborenes Baby ist in seinem ganzen Körper noch so weich und flexibel. Aus welchen Gründen soll es denn von selbst Blockaden haben? Wenn ich also den Eltern zeige, wie sie ihr Kind richtig und symmetrisch lagern, heben, tragen, stillen, dann lösen sich erfahrungsgemäß die häufigsten Bewegungsverluste von selbst auf. Babys und Kinder, die im Bauch ihrer Mutter viel Schluckauf hatten, haben erheblich mehr Anpassungsstörungen als Kinder ohne Schluckauf. Diese Kinder sollten einem Osteopathen vorgestellt werden. Auch ein verformter Kopf, eine Hüftdysplasie und einiges mehr sollte richtig behandelt und therapiert werden.

Sie, liebe Leserinnen und Leser, dürfen darauf vertrauen, dass ich größte Sorgfalt auf den Inhalt dieses Ratgebers verwendet habe. Dennoch bitte ich Sie, alle Tipps mit ebensolcher Sorgfalt auf die Sicherheit und das Wohlergehen Ihres Kindes zu überprüfen. Bei Unsicherheiten fragen Sie einen Spezialisten, ob bei Ihrem Kind eine Ausnahme besteht. Ich bin mir sicher, dass Sie nach der Lektüre dieses Ratgebers Ihr Kind mit seinen Bedürfnissen besser verstehen werden und wünsche Ihnen auf dem Weg zur Familie alles Gute,

Ihre Karin Ritter

Dank Die Inhalte dieses Buches sind das Ergebnis einer langen, umfangreichen, facettenreichen medizinischen Ausbildung. Hinzu kommt die langjährige Berufserfahrung. Die überaus lehrreichen, schönen und intensiven Jahre mit unseren eigenen Kindern prägen die Sichtweise und das Verständnis für Eltern und ihre Kinder zusätzlich auf einer ganz anderen Ebene. An dieser Stelle möchte ich unseren beiden auch danken. Ich möchte dieses Buch Birgit (geb. 1988) und Thomas (geb. 1990) und allen Kindern dieser Erde widmen.

Inhaltsverzeichnis

Titelei

Das Buch ist genau für Sie geschrieben, wenn Sie die Zeichen Ihres Babys besser verstehen wollen:

In diesem Buch möchte ich Ihnen zeigen, wie Sie sich und Ihrem Kind helfen können.

Liebe Leserin, lieber Leser,

Ein guter Start

Die Schwangerschaft – eine intensive Zeit

Die Belastungen für die Mutter

Die körperlichen Veränderungen – physiologisch und osteopathisch erklärt

Tipp: Üben Sie Rückenlage ohne Hohlkreuz

Tipp: Das Becken stabilisieren

Tipp: So beugen Sie Schwangerschaftsstreifen vor

Tipp: Auch bei Kindern mit Hohlkreuz bewährt

Tipp: Einen harten Bauch entspannen

Die Belastungen für das ungeborene Kind

Die Bedürfnisse des Babys physiologisch und osteopathisch erklärt

Tipp: Bewegen Sie sich

Tipp: Regen Sie den Gleichgewichtssinn Ihres Kindes an

Tipp: Vertrauen Sie auf die Kraft des  Papas

Tipp: Ihr Baby ist von Anfang an ganz dabei

Die Geburt – jede ist anders

Die Entstehung von Geburtstraumata

Ruhe und Gelassenheit helfen Mutter und Kind

Hilfen für die Mutter bei und nach der Geburt

Tipp: Nehmen Sie sich Zeit für die Wahl des Geburtsortes

Tipp: Probieren Sie mögliche Geburtsstellungen mal für sich aus

Tipp: Üben Sie die Bauchatmung

Tipp: Gleichen Sie Ihr Hohlkreuz nach der Geburt aus

Tipp: Geben Sie Ihrer Beckenregion nach der Entbindung Halt

Tipp: Lassen Sie sich behandeln

Tipp: Wenn Sie eine sehr breite Rektusdiastase haben

Tipp: Und wenn es ein Kaiserschnitt wird oder war?

Hilfen für das Kind bei und nach der Geburt

Der Moment der Geburt – die Veränderungen für das Kind

Tipp: Hilfen nach schnellen Geburten

Tipp: Lösen Sie Spannungen nach dem Einsatz des Kristeller-Handgriffs

Tipp: Testen und üben Sie den Druck mit einer Küchenwaage

Tipp: Wichtige Hilfen nach einer Geburt mit Zange oder Saugglocke

Tipp: Der schwierige Start nach dem Kaiserschnitt

Tipp: Gutes für Ihr Kind bei einer Geburt aus der Beckenendlage

Frühkindliche Reflexe beeinflussen Ihr Kind

Der Moro-Reflex

Auch die Auswirkungen auf die Gesundheit sind erheblich

Die Stellreaktionen

Der Asymmetrisch Tonische Nackenreflex (ATNR)

Der Tonische Labyrinthreflex (TLR)

Der Symmetrisch Tonische Nackenreflex (STNR)

Tun Sie was! Ändern Sie was!

Tipp: Sicherheit im Umgang ist die Zauberformel

Tipp: Rhythmus und Rituale geben dem Geist Halt

Tipp: Bewegungsreize schaffen

Tipp: Legen Sie Wert auf Symmetrie

Mit sanften Hilfen zur Ruhe

Kleine Hilfestellungen für unzufriedene Babys

Wie geht es Ihrem Neugeborenen?

Und wie geht es dem Kind später?

Was bedeutet das für Sie?

Ganz schön anstrengend: die Rückenlage

Erklärung aus osteopathischer Sicht

Tipp: Die Stufenbettlagerung

Tipp: Achten Sie auf Abwechslung und Symmetrie

Tipp: Den Spielbogen nur selten benutzen

Tipp: Spaß mit dem Mobile

Tipp: Flacher oder schiefer Kopf?

Die instabile Seitenlage

Erklärung aus osteopathischer Sicht

Tipp: So wird Ihr Kind die Seitenlage lieben

Nicht ganz einfach: die Bauchlage

Erklärung aus osteopathischer Sicht

Tipp: So liegt Ihr Kind gerne auf dem Bauch

Vom Rücken auf den Bauch und zurück

Erklärung aus osteopathischer Sicht

Tipp: So dreht Ihr Baby leichter

Tipp: Wenn die Arme immer hinten sind

Der flache und/oder schiefe Kopf

Erklärung aus osteopathischer Sicht

Tipp: Lagern Sie von Anfang an Ihr Kind in allen Lagen in vielen Variationen

Tipp: Nutzen Sie ein spezielles Kopfkissen

Tipp: In schweren Fällen kann ein Helm helfen

Tipp: Seien Sie wachsam

Kleine Hilfen beim Stillen

Erklärung aus osteopathischer Sicht

Tipp: So klappt es mit dem Stillen

Das richtige Handling

Das Hochnehmen des Kindes

Erklärung aus osteopathischer Sicht

Tipp: Die richtige Hebetechnik

Tragen schafft Nähe

Erklärung aus osteopathischer Sicht

Tipp: Stützen Sie jeden Körperteil

Tipp: Wechseln Sie die Seiten

Tipp: Tragen in Bauchlage vor dem Körper

Tipp: Verwenden Sie Tragetücher

»Wickeln lassen?« Nein danke

Erklärung aus osteopathischer Sicht

Tipp: Wickeln Sie Ihr Kind in der Rückenlage

Tipp: Heben Sie beim Wickeln den Po an

Tipp: Hilfe, der Po ist ganz wund!

Hilfen beim An- und Ausziehen

Erklärung aus osteopathischer Sicht

Tipp: So klappt es besser

Tipp: Symmetrie im Alltag

Tipp: Die richtige Kleidung

Guter Halt in der Badewanne

Gezielte Hilfen für schwierige Phasen

Wie helfe ich meinem „Schreibaby?“

Erklärung aus osteopathischer Sicht

Tipp: Vermitteln Sie Ruhe und Entspannung

Tipp: Wenn Sie gar nicht mehr können ...

Tipp: Wenn nichts hilft

Tipp: Alle helfen mit!

Sind es wirklich Blähungen?

Erklärung aus osteopathischer Sicht

Tipp: In welcher Lage hat Ihr Kind „Blähungen“?

Tipp: Echte Blähungen erkennen

Ein Nabelbruch – einfach abwarten?

Erklärung aus osteopathischer Sicht

Tipp: Vermeiden Sie Schreien in einer überstreckten Haltung

Tipp: Stabilisieren Sie den Nabel mit einer Bandage

„Hilfe, mein Kind schielt“

Erklärung aus osteopathischer Sicht

Tipp: Achten Sie auf eine symmetrische Kopfbewegung

Tipp: Üben Sie vor einem Spiegel Augenbewegungen

Was ist eine Hüftreifeverzögerung?

Erklärung aus osteopathischer Sicht

Tipp: Lagern Sie die Beine Ihres Kindes hoch

Tipp: Unterstützen Sie den Knochenaufbau

Tipp: Achtung, das ganze Kind ist betroffen

Tipp: Aufgepasst bei Beckenendlagen

Augen auf bei Anschaffungen

Der richtige Umgang mit dem Autositz

Erklärung aus osteopathischer Sicht

Tipp: Wecken Sie Ihr Kind nicht auf, wenn Sie angekommen sind

Tipp: Verwenden Sie daheim den Autositz als Schaukel

Tipp: Kein Blickfang am Griff der Autositze

Der richtige Kinderwagen

Tipp: Face to Face, mit Blickkontakt

Tipp: Gewicht und Größe

Tipp: Herausnehmbare Tragetasche groß genug

Tipp: Laufen statt fahren! – So bald und so oft wie möglich

„Weniger ist mehr“ beim Spielzeug

Tipp: Alltagsgegenstände sind am interessantesten

Tipp: Je konkreter das Spielzeug ist, umso langweiliger ist es

Tipp: Achten Sie auf die Qualität der Materialien

Tipp: Spielen „ist“ Bewegen „ist“ Lernen „ist“ Spielen

Mit oder ohne Schnuller?

Erklärung aus osteopathischer Sicht

Tipp: Saugbedürfnis erkennen

Service

Hilfreiche Internetseiten

Literaturempfehlung

Online-Videos

Autorenvorstellung

Sachverzeichnis

Impressum/Access Code

Ein guter Start

Schwangerschaft, Geburt und die ersten Lebenswochen des Kindes bedeuten große Veränderungen für Mutter und Kind. Sanfte Hilfen steigern das Wohlbefinden.

Die Schwangerschaft – eine intensive Zeit

Jede werdende Mutter spürt deutlich, wie sich ihr Körper verändert – nicht immer ohne Einschränkungen. Mit einigen wenigen Maßnahmen können Sie sich und Ihrem Kind helfen.

Die Belastungen für die Mutter

Schwangerschaft und Geburt stellen für die Mutter eine außergewöhnliche Situation in körperlicher, hormoneller und psycho-emotionaler Hinsicht dar. Auch die Zeit nach der Entbindung ist davon betroffen, insbesondere auch unter dem Aspekt des möglichen Schlafmangels.

Die körperlichen Veränderungen – physiologisch und osteopathisch erklärt

Jede schwangere Frau bekommt einen mehr oder weniger dicken Bauch. Aber jede Frau bringt andere Voraussetzungen mit. Größe, Gewicht, Gesundheit, Vorerkrankungen, Operationen, Körperhaltung, Bindegewebe, Anzahl vorheriger Schwangerschaften, Beruf, Fitness und nicht zuletzt auch die psychoemotionale Stabilität tragen wesentlich zum Verlauf der Schwangerschaft bei. Alle Aspekte zu beleuchten, würde den Rahmen dieses Ratgebers sprengen.

Aber eines scheint mir doch aus osteopathischer Sicht wichtig zu sein: Der dicke Bauch verschiebt bei allen Schwangeren die Statik und führt zu folgenden Symptomen:

Die Ausbildung eines Hohlkreuzes führt zu Rücken- und Nackenschmerzen und häufig zum Einschlafen der Hände.

Mit stärkerer Ausprägung des Hohlkreuzes wird der Bauch mehr gedehnt und es treten zusätzlich öfter ein harter Bauch und Schwangerschaftsstreifen auf.

Zunehmende Einengung der inneren Organe der Mutter (Lunge, Magen und Blase) führt zu Atemnot, Sodbrennen und häufigem Harndrang.

Es ist also sinnvoll, von Anbeginn der Schwangerschaft ein fixiertes Hohlkreuz zu vermeiden. Außerdem sollten Sie den Bauch durch einen Gurt entlasten und die Haut am Bauch durch Massage dehnen, spätestens ab dem Zeitpunkt, wenn er oft hart wird.

Wenn ein Paar darüber nachdenkt, Kinder zu bekommen, ist es durchaus sinnvoll, sich schon vor dem Eintreten einer Schwangerschaft über eine gesunde Lebensführung Gedanken zu machen. Gesunde, unbelastete Eltern ermöglichen ihren Kindern einen guten Start. Auf einige Aspekte möchte ich in diesem Rahmen eingehen.

Gehen Sie zum Zahnarzt und lassen Sie Ihre Zähne noch einmal gründlich untersuchen, evtl. sogar mit einem Röntgenbild, um bisher unerkannte Entzündungsherde noch vor einer Schwangerschaft beseitigen zu können.

Rauchen sollten Sie schon jetzt einschränken oder beenden, um die Schadstoffbelastung im Körper zu reduzieren.

Beginnen Sie schon jetzt, den Umgang mit Medikamenten zu ändern. Denn wenn Sie schwanger sind, können Sie auch nicht einfach so ein Schmerzmittel einwerfen. Suchen Sie nach den Ursachen für Ihre Schmerzen und finden Sie andere Lösungen.

Treiben Sie regelmäßig zweimal pro Woche Sport, um Ihren Körper auf die ungewohnten Belastungen vorzubereiten. Achten Sie dabei besonders auf Dehnung, Kraft, Haltung und Ausdauer! Und wenn Sie das aus verschiedenen Gründen nicht schaffen, versuchen Sie es doch wenigstens täglich zehn Minuten mit den sogenannten „Fünf Tibetern“. Ihre Körperhaltung und die Muskulatur tragen entscheidend dazu bei, ob Sie eine möglichst aufrechte Körperhaltung bis zum Ende der Schwangerschaft beibehalten können oder ob Sie der Schwerkraft folgend ins Hohlkreuz fallen, Ihre Brustwirbelsäule nach hinten rund wird und Ihre Halswirbelsäule einknickt. Entsprechend mehr Beschwerden wie Rückenschmerzen und Atemnot können die Folge in der Schwangerschaft sein.

In der ungünstigen Rückenlage bildet sich ein Hohlkreuz.

Eine Knierolle unterstützt Sie bei der bequemen Rückenlage.

Machen Sie es sich mit entspannter Lendenwirbelsäule bequem.

Tipp: Üben Sie Rückenlage ohne Hohlkreuz

Wie geht es Ihrem Rücken? Versuchen Sie einmal Folgendes: Legen Sie sich auf den Rücken und achten Sie darauf, ob Ihr ganzer Rücken (auch der untere Rücken) und die Kniekehlen auf der Unterlage aufliegen und Ihr Kopf nicht nach hinten überstreckt liegen kann. Wenn Ihnen das nicht möglich ist, können Sie Folgendes üben:

Legen Sie sich in Rückenlage auf den Teppich oder anfangs ins Bett (falls nötig Kopfkissen und Knierolle benutzen).

Stellen Sie die Beine nacheinander an.

Heben Sie Gesäß und untere Wirbelsäule an.

Machen Sie die Lendenwirbelsäule (unteren Rücken) rund bzw. ziehen Sie das Schambein in Richtung Nabel.

Erst dann legen Sie die Lendenwirbelsäule ab.

Dann legen Sie das Gesäß ab.

Strecken Sie ein Bein mit schleifender Ferse langsam aus.

Strecken Sie dann das zweite Bein mit schleifender Ferse, und zwar so langsam, dass sich Ihre Lendenwirbelsäule nicht von der Unterlage löst, obwohl Sie die Bauchmuskeln locker lassen. Lassen Sie beide Beine auf der Knierolle locker nach außen fallen.

So bleiben Sie zwei Minuten liegen, wenn es gut geht, auch gerne länger, das muss jede Frau für sich ausprobieren. Gut ist es, wenn die Dehnungen, die Sie spüren, bald nachlassen.

Zum Abschluss der Übung stellen Sie nacheinander die Beine an, rollen Sie sich über die Seite zum Sitz oder zum Vierfüßlerstand, falls Sie am Boden liegen, und stehen Sie auf.

Diese Übung zum Ausgleichen des Hohlkreuzes in Rückenlage mit Hüftstreckung ist nicht nur in der Schwangerschaft wichtig. Behalten Sie diese Fähigkeit bei oder erlernen Sie sie schon vor einer Schwangerschaft! Haben Sie sich schon mal gefragt, warum das sogenannte Hohlkreuz immer nur beim Stehen oder beim gestreckten Liegen entsteht? Menschen mit einem solchen Hohlkreuz sitzen in der Regel mit sehr rundem Rücken, ziehen sogar gerne die Beine immer an, auch im Sitzen. Und in dieser Position ist das „Hohlkreuz“ ja auch nicht vorhanden! Die Ursachen sind in den allermeisten Fällen eine Verkürzung der vorderen Hüftmuskulatur durch zu viel Sitzen und zu wenig Üben einer Hüftstreckung ohne Hohlkreuz. Falls Sie also schon Kinder haben, achten Sie auch bei diesen möglichst von Anfang an darauf, dass sie in Rückenlage ohne Hohlkreuz mit gestrecktem, langem Nacken und den Kniekehlen am Boden liegen können. Denn ein Hohlkreuz verursacht früher und öfter Rückenschmerzen. Langes Stehen und langsames Gehen fällt schwer. Menschen mit Hohlkreuz neigen zu Blasenentzündungen, Schmerzen in der Leiste und vielem mehr.

Tipp: Das Becken stabilisieren

Viele Frauen spüren mit zunehmender Schwangerschaft eine Entlastung, wenn Sie mit beiden Händen Ihren Bauch von unten anheben. Wenn es Ihnen auch so geht, unterstützen Sie Ihren Bauch tagsüber von unten mit einem Gurt.

Es gibt extra Schwangerschaftsgurte im Sanitätshaus, die Ihnen ein Arzt verschreiben kann. Erfahrungsgemäß tragen und entlasten diese Stoffgurte den Bauch ein wenig. Allerdings tun sie dies nicht unbedingt ausreichend. Ich empfehle den Frauen lieber Bandagen von der Firma Sport Tec. Mit 120 cm Länge und 10 cm Breite sind sie durch den Klettverschluss einfach zu binden. Sie besitzen eine starke Elastizität und sind waschbar. Die Kosten für diese Bandagen liegen bei ca. 12 €. Sie unterstützen vorne doppelt gewickelt den Bauch perfekt und stabilisieren zusätzlich das Kreuzbein hinten. Durch die Aufrichtung des Beckens gegen das Hohlkreuz werden oft auch die Rückenschmerzen deutlich reduziert. Besonders sinnvoll ist es, alle drei Aspekte zu beachten: Halten Sie Ihren Bauch dehnbar und entspannt, gleichen Sie täglich das Hohlkreuz aus und stabilisieren Sie Ihren Rücken gegen den Einfluss der Schwerkraft mit der Bandage.

Eine Bandage stützt Ihren Bauch. Achten Sie darauf, sie faltenfrei anzulegen.

Tipp: So beugen Sie Schwangerschaftsstreifen vor

Reiben Sie Ihren Bauch mit wenig Öl ein. Massieren Sie nicht nur die Hautoberfläche, sondern bewegen Sie langsam das ganze Gewebe auf Ihrem Bauch. Um die tiefer liegenden Gewebeschichten zu dehnen, heben Sie mit mehreren Fingern oder beiden Händen vorsichtig ganze Bauchfalten ab und halten Sie sie angehoben. Atmen Sie dabei ein paar Mal tief ein und aus. Denn erst dann dehnt sich auch das Unterhautfettgewebe mit. So halten Sie das Bauchbindegewebe elastisch. Legen Sie besonderen Wert auf die Stellen in der direkten Nähe alter Narben von Blinddarm-, Kaiserschnitt-, Gallenoperationen, endoskopischen Eingriffen und anderen Verklebungen.

Das Abheben der Bauchfalten können Sie auch selbst durchführen.

Tipp: Auch bei Kindern mit Hohlkreuz bewährt

Übrigens können Sie auch bei Kindern mit Hohlkreuz dieselben Techniken anwenden. Üben Sie mit Ihrem Kind die ▶ Rückenlage ohne Hohlkreuz wie in der Übung beschrieben. Massieren Sie anschließend weich seinen Bauch (siehe Tipp:  ▶ „Einen harten Bauch entspannen“). Stabilisieren Sie die Haltung Ihres Kindes tagsüber für 4–6 Wochen mit der Bandage, besonders dann, wenn Ihr Kind einen richtigen „Blähbauch“ hat.

An einer Verklebung, z.B. durch eine Blinddarmnarbe, wird die Haut in einer Falte abgehoben und gelockert.

Der ganze Bauch kann mit dieser Faltentechnik massiert werden.

Genießen Sie die wohltuende Wirkung beim sanften Anheben des Bauches.

Tipp: Einen harten Bauch entspannen

Wenn Ihr Bauch oft hart wird, ist das für Sie und Ihr Kind gleichermaßen unangenehm. Häufig reagieren die Bauchmuskeln mit Anspannung, wenn Sie durch die starke andauernde Dehnung in der Schwangerschaft schnell zusätzlich gedehnt werden. Dies geschieht z. B. bei schnellem Hinstellen, bei schnellem Hinlegen und Ausstrecken und natürlich auch bei zu langem Stehen und Gehen. Dieses Gefühl des harten Bauches ist den Wehen ähnlich und verstärkt sich bei Stress und Eile.

Was Ihnen hilft:

Legen Sie sich bequem auf den Rücken, Kopf und Beine auf einem Kissen. Gleichen Sie Ihr Hohlkreuz aus.

Ihr Partner umfasst nun Ihren Bauch seitlich rechts und links weich und flächig mit den Händen und hebt ihn langsam Richtung Decke an (mit so viel Kraft, als ob er ein Kilogramm heben würde) und hält dies ein bis zwei Minuten oder länger.