Bad Earth 20 - Science-Fiction-Serie - Alfred Bekker - E-Book

Bad Earth 20 - Science-Fiction-Serie E-Book

Alfred Bekker

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Beschreibung

Der erste Widerstand - und das Ende einer Millionenstadt


John Cloud und GT-Scobee befinden sich weiterhin im Getto, in Gesellschaft des Rebellenführers Shen Sadako. Und damit vorerst in Sicherheit - zumindest vor den Erinjij.

Sie erfahren, was sich damals, 2041, unmittelbar nach der Landung der Äskulap-Schiffe ereignet hat - und wie es zur Entstehung des "Gettos" Peking überhaupt kommen konnte.

Doch auch die Kommunikation mit der Untergrundorganisation erweist sich als kompliziert. Die Stimmung ist angespannt. Und als Scobee unverhofft auf einen alten Bekannten trifft, droht die Situation erneut zu eskalieren ...

Bad Earth - das spektakuläre Weltraum-Abenteuer in die Zukunft der Menschheit. Ein atemberaubender Trip in fremde Galaxien, zu epischen Raumschlachten und inmitten eines intergalaktischen Konflikts voller Intrigen.

Die digitale Neuausgabe der Space Opera von Manfred Weinland jetzt endlich und nur als eBooks erhältlich.

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Inhalt

Cover

Über diese Folge

Über die Autoren

Was bisher geschah

Impressum

Auf dem Gipfel der Macht

In der nächsten Folge

Über diese Folge

Folge 20: Auf dem Gipfel der Macht

Der erste Widerstand – und das Ende einer Millionenstadt

John Cloud und GT-Scobee befinden sich weiterhin im Getto, in Gesellschaft des Rebellenführers Shen Sadako. Und damit vorerst in Sicherheit – zumindest vor den Erinjij.

Sie erfahren, was sich damals, 2041, unmittelbar nach der Landung der Äskulap-Schiffe ereignet hat – und wie es zur Entstehung des »Gettos« Peking überhaupt kommen konnte.

Doch auch die Kommunikation mit der Untergrundorganisation erweist sich als kompliziert. Die Stimmung ist angespannt. Und als Scobee unverhofft auf einen alten Bekannten trifft, droht die Situation erneut zu eskalieren …

Bad Earth – das spektakuläre Weltraum-Abenteuer in die Zukunft der Menschheit. Ein atemberaubender Trip in fremde Galaxien, zu epischen Raumschlachten und inmitten eines intergalaktischen Konflikts voller Intrigen.

Über die Autoren

Manfred Weinland schrieb bereits für renommierte Serien wie Perry Rhodan Taschenbuch, Ren Dhark, Maddrax, Dino-Land, Jerry Cotton, Gespenster Krimi, Professor Zamorra u.a., ehe er das Konzept für die Serie Bad Earth ausarbeitete. Zusammen mit Erfolgsautoren wie Alfred Bekker, Luc Bahl, W. K. Giesa, Peter Haberl, Horst Hoffmann, Claudia Kern, Achim Mehnert, Susan Schwartz, Conrad Shepherd, Marc Tannous, Michael Marcus Thurner und Marten Veit, die ebenfalls alle bereits jahrelange Erfahrung im Schreiben von Science-Fiction-, Action- und Abenteuer- oder Horrorromanen haben, gelang eine ebenso spannungsgeladene wie komplexe Science-Fiction-Serie, die sich einem Thema widmet, das alle interessiert: Der Zukunft der Erde und der Menschheit.

Was bisher geschah

Die irdischen Astronauten John Cloud, Scobee, Resnick und Jarvis verschlägt es in eine düstere Zukunft, in der die Menschen Erinjij genannt werden.

Im sagenumwobenen Aqua-Kubus finden sie ein Artefakt, das auf die ominösen Sieben Hirten zurückgeht: ein gewaltiges, rochenförmiges Raumschiff. Ihnen gelingt die Inbesitznahme, sie taufen es RUBIKON II. Mit diesem Schiff gelingt ihnen die Flucht aus dem Herrschaftsgebiet der Vaaren; sie erreichen das heimatliche Sonnensystem. Die Künstliche Intelligenz der RUBIKON verweist sie überraschend des Schiffes. Mittels einer Transportkapsel, wie sie schon den GenTecs Resnick und Jarvis zum Verhängnis wurde, gelangen sie zur Erde, in eine Tiefseestation der Hirten. Dort werden sie von einem amorphen Kunstwesen attackiert, das sich später als Retter in der Not erweist. Durch ein unterirdisches Gangsystem gelangen sie ins so genannte Getto – ein bizarres Konstrukt, das einmal eine Millionenstadt war …

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

Für die Originalausgabe: Copyright © 2003/2004 by Bastei Lübbe AG, Köln Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller Verantwortlich für den Inhalt

Für diese Ausgabe: Copyright © 2017 by Bastei Lübbe AG, Köln

Projektmanagement: Stefan Dagge

Covergestaltung: © Guter Punkt, München www.guter-punkt.de unter Verwendung von Motiven © thinkstock: Globalpix | mppriv | michalz86 | Avesun | 3000ad

eBook-Erstellung: Blickpunkt Werbe- und Verlagsgesellschaft mbH, Satzstudio Potsdam

ISBN 978-3-7325-4853-8

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

Alfred Bekker

Auf dem Gipfel der Macht

Der erste Widerstand - und das Ende einer Millionenstadt

2041, Qomolangma

Das Dach der Welt …der Sitz der Götter! Wie passend!, ging es Kaiser Hu Sadako durch den Kopf, während er durch die Front aus ultrahartem Panzerglas blickte.

Von seiner am Gipfel des Qomolangma gelegenen Festung aus hatte man einen fantastischen Panorama-Blick über die schroffe Gebirgswelt des Himalaja. In über 7000 Metern Höhe lag der Herrschaftssitz des neochinesischen Kaisers. Ein perfekt an den Berg angepasstes, wahrhaft monumentales Bauwerk.

Als Mount Everest war der Qomolangma einst in der dekadenten westlichen Welt bekannt gewesen. Der höchste Berg der Welt – früher ein Ziel für Extremsportler, später ein Ausflugsort für gut betuchte Touristen und heute das Machtzentrum des neochinesischen Kaiserreichs. Alles, was die menschliche Architektur je geschaffen hatte, wurde durch diese Festung in den Schatten gestellt.

Der Festungskomplex war vollkommen autark. Er verfügte über ein eigenes Fusionskraftwerk und eine Sauerstoffversorgung, die in den Innenräumen stets dafür sorgte, das ein normaler Atmosphärendruck herrschte.

In diesen Höhen konnten sich Menschen ansonsten nur für kurze Zeit im Freien aufhalten. Die dünne Atmosphäre sorgte normalerweise für Sauerstoffmangel im Gehirn. Geminderte geistige und körperliche Leistungsfähigkeit, Wahnvorstellungen und das Delirium waren die Folge.

Wer immer auch den Versuch wagen sollte, diesen Ort einzunehmen oder zu zerstören, dem wird das nur mit einem für menschliche Maßstäbe unermesslich großen technischen Aufwand gelingen, dachte Sadako.

Aber menschliche Maßstäbe waren wohl kaum noch das Maß der Dinge, seit die übermächtigen Fremden mit ihren Äskulap-Raumschiffen den Himmel verdunkelt hatten …

Kaiser Sadakos Züge blieben vollkommen regungslos. Vielleicht war es der dünne Kinnbart, der dieses Gesicht mit den dunklen ruhigen Augen älter wirken ließ, als es war. Vielleicht aber auch der zur Maske gefrorene Ausdruck von Überheblichkeit. Von mehr als einer Milliarde Menschen wurde Sadako verehrt wie ein Halbgott.

Die Tatsache, dass seit der so genannten Schwarzen Flut so gut wie jegliche staatliche Autorität und Infrastruktur auf der ganzen Welt zusammengebrochen war, änderte daran nicht das Geringste.

Elf Minuten lang hatte diese Flut, von der niemand genau sagen konnte, was sie eigentlich gewesen war, für einen weltweiten Energieausfall gesorgt.

Für die hoch technisierte und vollkommen energieabhängige Zivilisation des mittleren 21. Jahrhunderts war das einem globalen Super-GAU gleichgekommen.

Millionen waren bei Verkehrsunfällen und auf den Intensivstationen von Krankenhäusern ums Leben gekommen.

Flugzeuge waren abgestürzt, Züge außer Kontrolle geraten …

Von mir erwartet zumindest der chinesische Teil der Menschheit Rettung und Hilfe, dachte Sadako. Und wenn ich es geschickt anstelle, dann lässt sich diese größte Krise in der Geschichte der Menschheit sogar zum Vorteil meines Landes nutzen – und zu meinem eigenen.

Das zeichnete seiner Auffassung nach einen geborenen Herrscher von anderen Menschen aus: Der Blick nach vorn, auch im Angesicht einer noch so bedrohlich erscheinenden Krise.

Sadakos schaute einige Momente lang den Drohnen nach, die den Luftraum um die Qomolangma-Festung bewachten. Diese Drohnen waren mit dem militärischen Kommandozentrum der Festung verbunden und mit modernsten Lenkwaffen ausgestattet.

Es war ein Sicherheitsnetz, das für jeden irdischen Angreifer nahezu undurchdringlich war.

Doch in wie weit das auch für die Fremden aus dem Weltraum zutraf, musste sich erst noch erweisen.

Sadako wandte leicht den Kopf. Aus den Augenwinkeln heraus hatte er bemerkt, dass eine weitere Person den Raum betreten hatte.

Wang, mein treuer Cousin …

Sadako hatte die meisten wichtigen Positionen im Machtgefüge des Kaiserreichs mit seinen Verwandten besetzt. Das bot zwar auch keine absolut sichere Vertrauensgrundlage, aber Sadako glaubte nun einmal an die Bande des Blutes. Die Familie war seit jeher das Fundament jeder menschlichen Kultur.

Eine tragfähige Grundlage für seine Macht …

Wang neigte leicht den Kopf und wartete darauf, angesprochen zu werden. Von sich aus hätte er das nie gewagt.

»Was gibt es, Wang?«, fragte der Kaiser.

Sein Kinn hob sich etwas, was den Ausdruck der Herablassung noch verstärkte. Die Pose des Herrschers und Halbgottes. Sadako war sich der Tatsache bewusst, dass es besonders gegenüber den Personen in seiner engsten Umgebung darauf ankam, niemals ein Zeichen von Schwäche zu zeigen.

Auch Familienbande waren schließlich keine Garantie dafür, dass nicht doch jemand aus seinem Clan einen günstigen Moment nutzen und Sadako vom Thron stürzen wollte.

Im Augenblick allerdings war dies ziemlich unwahrscheinlich. Die Ankunft des schier übermächtigen außerirdischen Gegners wirkte in gewisser Weise disziplinierend auf das, was vom Machtapparat des Kaisers noch übrig geblieben war.

»Ich habe wichtige Nachrichten, Majestät!«, sagte Wang.

Der Kaiser hob die schmalen Augenbrauen. »Lass mich mit diesen Schreckensnachrichten zufrieden, Cousin. Ich weiß bereits, dass mein Volk unvorstellbare Leiden durchlebt und überall auf der Welt das Chaos regiert!«

Gleich nach ihrer Ankunft hatten die Fremden dafür gesorgt, dass schlagartig jegliche Satellitenkommunikation unterbrochen wurde.

Schon unter normalen Umständen wäre sowohl die zivile als auch die militärische Infrastruktur mit dieser Lage vollkommen überfordert gewesen.

Aber durch den totalen Energieausfall der Schwarzen Flut war sämtliche Technik lahmgelegt worden.

Das galt für Krankenhäuser, die Verkehrsleitsysteme der Metropolen und das Militär gleichermaßen.

Es gab niemanden, der in der Lage gewesen wäre, die verheerenden Brände in den Städten zu löschen oder sich ausreichend um die Verletzten zu kümmern. Zahllose Leichen sorgten dafür, dass akute Seuchengefahr bestand. Die Trinkwasserversorgung war für Millionen Menschen zusammengebrochen.

Die zunächst nur spärlichen Meldungen, die im kaiserlichen Machtzentrum eintrafen, glichen einem einzigen apokalyptischen Horror-Szenario, wie man es ansonsten nur aus den Broschüren westlicher Sekten kannte, die auch in China für einige Zeit versucht hatten, Fuß zu fassen.

Aber schon diese bruchstückhaften Nachrichten gaben eine Ahnung des Grauens, das im Moment den Globus regierte.

Millionen Menschen waren ohne medizinische Versorgung. Der Austausch von Waren aller Art war zusammengebrochen. Es existierte kein Transportwesen mehr, das den Namen verdient hätte.

»Ich überbringe zur Abwechslung eine gute Nachricht«, erklärte Wang. »Es ist unseren Spezialisten gelungen, über spezielle Kommunikationskanäle einen Kontakt zur amerikanischen Präsidentin herzustellen …«

Ein Ruck ging durch Hu Sadako.

»Das ist in der Tat die erste gute Nachricht seit Tagen!«, stieß er hervor. Seine Hände ballten sich unwillkürlich zu Fäusten.

»Leider ist der Kontakt wieder abgebrochen. Aber Major Lieh arbeitet daran.«

»Ich möchte zu gern wissen, wo Sarah Cuthbert sich verkrochen hat!«

»Auf jeden Fall nicht im weißen Haus. Die Informationen, die wir vom amerikanischen Kontinent bekommen, sind spärlich, aber sie laufen eigentlich darauf hinaus, dass die Regierung Washington verlassen hat.«

Hu Sadako lachte heiser auf. »Das sieht diesen dekadenten Westlern ähnlich! Verkriechen sich wahrscheinlich in irgendwelchen unterirdischen Atombunkern, anstatt den Kampf zu suchen!«

»Wie auch immer – wir brauchen die Amerikaner als Verbündete«, gab Wang zu bedenken. »Allein dürfte keine irdische Nation auch nur den Hauch einer Chance gegen die Fremden haben.«

»Das werden wir sehen«, knurrte Sadako trotzig.

Er hatte keineswegs vor, sich geschlagen zu geben.

Mochte es auch Millionen Opfer kosten – Sadako war entschlossen, den Fremden entgegenzutreten.

Mit allen Mitteln!

Mit etwas Glück könnte mir diese Katastrophe das einbringen, was ich unter anderen Umständen im Wettbewerb mit den Amerikanern so schnell nicht hätte erringen können, überlegte er. Die globale Vorherrschaft …

***

Einige Tage später …

Kaiser Sadako betrat den spartanisch eingerichteten Konferenzraum. In seinem Gefolge befand sich sein Cousin Wang, der Sadako unter anderem in allen Sicherheitsfragen beriet.

Etwa ein Dutzend hohe Offiziere saßen an einem langen Tisch und erwarteten ihren Oberbefehlshaber. Sie erhoben sich und nahmen Haltung an, bis Sadako sich gesetzt hatte. Durch ein leichtes Nicken signalisierte der Herrscher den Offizieren, dass es ihnen gestattet war, sich ebenfalls zu setzen.

Sadako übernahm sofort die Initiative. »General Chen, wie ist der derzeitige Sicherheitsstatus der Qomolangma-Festung?«

»Wir sind in voller Alarmbereitschaft. Sämtliche Waffensysteme sind innerhalb von Augenblicken einsatzfähig. Sowohl atomar als konventionell bestückte Lenkwaffen können von den Abschuss-Silos unserer Festung aus beinahe jeden Punkt der Erde erreichen. Allerdings darf ich darauf hinweisen, dass seit der Zerstörung sämtlicher Erdsatelliten durch die Raumschiffe der Fremden eine Zieljustierung nicht mit gewohnter Präzision möglich ist.«

»Was ich wissen möchte, ist: Wie schätzen Sie die Möglichkeiten ein, uns hier auf dem Qomolangma anzugreifen?«, hakte Sadako nach.

Er hasste Geschwätz. Von seinen Soldaten verlangte er präzise Auskünfte. Für die Entscheidungen war hingegen er zuständig. Über die großen Linien der Strategie brauchten sie sich keine Gedanken zu machen. Das sah er als seine Aufgabe an.

»Ich denke, wenn das die Absicht der Fremden gewesen wäre, hätten sie es längst getan«, erklärte Chen. »Sie waren in der Lage, sämtliche Energiesysteme auf unserem Globus lahmzulegen, die Satelliten aus der Umlaufbahn zu schießen und aus Jupiter eine Art Schwarzes Loch zu machen.«

»Streng genommen wissen wir nicht, ob dafür wirklich die Fremden verantwortlich sind oder es sich um ein uns bisher unbekanntes Naturphänomen handelt, das sie ausgenutzt haben, um ihre Schiffe in unser Sonnensystem zu bringen«, warf Wang ein.

Chens Gesicht blieb eine unbewegliche Maske. »Auch wenn es Ihnen nicht gefällt, dass unsere Feinde über derart große Machtmittel verfügen! Wir müssen meiner Ansicht nach davon ausgehen, dass sie in der Lage wären, uns jederzeit im Handumdrehen auszuschalten.«

»Wie steht es mit unserer Kapazität für einen massiven atomaren Gegenschlag?«, erkundigte sich der Kaiser.

»Die wäre vorhanden«, antwortete Chen. »Auch wenn wir nur die Kontrolle über die Verteidigungssysteme in der Himalaya-Region zurückerlangen konnten, wäre es damit möglich, innerhalb weniger Minuten einen atomaren Angriff auf nahezu alle auf der Erde gelandeten Äskulap-Raumer erfolgen zu lassen.«

»Wie viele Schiffe sind es?«, fragte Sadako.

»Den Informationen nach, über die wir verfügen, sind es 75.« Einer der anderen anwesenden Offiziere meldete sich jetzt zu Wort. Yu war der Chef des Geheimdienstes im Rang eines Vier- Sterne-Generals. Sein vollkommen haarloser Kopf wirkte wie ein Totenschädel.

Er war Anfang neunzig und eigentlich längst auf dem Altenteil. Aber Kaiser Sadako hatte ihn bei Antritt seiner Herrschaft reaktiviert. Yu war ein kalter, logischer Denker. Dabei allerdings vollkommen ohne Skrupel und seinem Land absolut loyal, gleichgültig von wem es gerade beherrscht wurde.

»Ich kann vor den möglichen Folgen eines Atomschlags nur warnen«, sagte General Yu. »Was nützt uns ein wiederhergestelltes, befreites Reich, das dann die vorherrschende Macht auf einer völlig unbewohnbaren Erde wäre. Außerdem braucht uns nur eins dieser Äskulap-Schiffe zu entgehen, und wir müssten mit einem Gegenschlag der anderen Seite rechnen, der unser Ende bedeuten könnte.«

Sadako wirkte nachdenklich.

Er gab viel auf das Urteilsvermögen des nur an Jahren greisen Generals, dessen Verstand mit einer Urteilsschärfe arbeitete, die manch Jüngeren vor Neid erblassen lassen konnte.

»Was wäre Ihre Alternative, General?«, fragte Sadako den Geheimdienstchef.

»Wir sollten uns alle Optionen offen halten, solange wir nicht genau wissen, was letztlich die Absichten der Fremden sind«, antwortete dieser bedächtig. »Unser Gegenschlag sollte in jedem Fall gut vorbereitet sein. Wir haben übrigens aktuelle Bilder des Äskulap-Schiffs hereinbekommen, das in Beijing gelandet ist.«

»Ich möchte sie sehen!«, verlangte Sadako.

»Sehr wohl.«

Mt Hilfe einer Fernbedienung aktivierte General Yu einen großflächigen Wandbildschirm.

»Einige meiner Leute sind vor Ort«, erklärte der Greis. »Zwar hat noch keiner der Fremden das Schiff verlassen, aber trotzdem konnte eine interessante Veränderung beobachtet werden, Majestät. Sehen Sie selbst!«

Der Kaiser erhob sich und starrte auf die Bildfläche.