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Auch die kleineren Städte wie Ballenstedt, die einstige Residenz der Fürsten und Herzöge von Anhalt, unterliegen einem ständigen Wandel, der seit dem 19. Jahrhundert auch in Photographien nachvollziehbar ist. Alte und neue Aufnahmen aus der Stadt werden in diesem Bildband in direktem Vergleich nebeneinander gestellt und kommentiert. Sie laden zu eigenen Entdeckungen von Beständigkeit und Veränderung ein.
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Seitenzahl: 41
Veröffentlichungsjahr: 2025
Haus Bethanien
Schloß Ballenstedt
Schloßplatz und Allee
Der Große Gasthof
Die Turnhalle
Die Bebelstraße
Das Kettenhaus
Ecke Rathenaustraße und Barduastraße
Das Kreishaus
Der Schloßbahnhof
Der Anhaltiner Platz
Die Breite Straße
Am Badstuben
Alter Markt
Die Apfelallee
Die Villa Rosell
Das Titelbild zeigt die nach Nordwesten ausgerichtete Wasserachse im Park der heute verwaltungstechnisch zu Rieder gehörenden Roseburg, welche sich westlich der Kernstadt Ballenstedt befindet. An der Stelle der heutigen Roseburg befand sich die 963 erstmals urkundlich erwähnte Rudolfsburg, welche eine Stiftung von Markgraf Gero an das Stift Gernrode gewesen ist, 1006 von König Heinrich III. an das Kloster in Ballenstedt verschenkt wurde und im 13. Jahrhundert erneut als Besitz des Stifts Gernrode genannt wird. Mit diesem ging sie 1610 an die Fürsten von Anhalt-Bernburg. Das zur Burg gehörige Dorf findet nach 1563 keine Erwähnung mehr, und von der Burg werden 1579 lediglich noch Mauerreste genannt. Im Jahre 1801 wurde sie schließlich aus den Landkarten genommen. Der Architekt Bernhard Sehring erwarb 1905 auf Anregung von Herzog Friedrich II. von Anhalt das Gelände und begann mit dem Bau einer Burganlage, welcher erst 1925 weitgehend abgeschlossen war. Der dazugehörige Park verbindet Stilformen des englischen Gartens mit italienischem Frühbarock und wird von einer etwa 100 Meter langen terrassierten Wasserkaskade dominiert. Bernhard Sehring wohnte hier bis zu seinem Tod, seine Frau bis 1950.
Bernhard Sehring (1855-1941)
Die Stadt Ballenstedt befindet sich am östlichen Harzrand unweit von Quedlinburg. Erstmals urkundlich genannt wird der Ort in einer Urkunde von König Heinrich IV. aus dem Jahre 1073. Ein 1036 erwähnter Graf Esico gründete hier sehr wahrscheinlich um 1043 das Kollegiatstift St. Pankratius und Abundus. Besagter Esico ist wohl ein Enkel von Markgraf Hodo I. der Ostmark und womöglich ein Bruder der durch ihre Darstellung im Naumburger Dom als Ehefrau von Markgraf Ekkehard II. von Meißen berühmt gewordenen Uta von Ballenstedt. Im 13. Jahrhundert benennt der Annalista Saxo Esico als Esicus de Ballenstide, so daß in ihm der Stammvater der Askanischen Grafen von Ballenstedt vermutet wird. Esicos Sohn Adalbert II. von Ballenstedt wird dann als Graf von Ballenstedt eindeutig faßbar. Dessen Enkel Markgraf Albrecht I. der Bär gehört zu den wichtigsten deutschen Fürsten im 12. Jahrhundert. Als „Dorp“ wird Ballenstedt erstmals 1297 bezeichnet, und 1512 erhielt der Ort das Braurecht. Während des Bauernkrieges wurde das Kloster 1525 von Bauernheeren gestürmt und teilweise verwüstet. Hiernach säkularisierte es Fürst Wolfgang I. von Anhalt-Köthen und ließ es als repräsentative Schloßanlage auf- und umbauen. Der Ort Ballenstedt erhielt 1543 das Stadtrecht. Eine Stadtbefestigung ist ab 1551, ein Rathaus mit Rat ab 1582 belegt. Während des Dreißigjährigen Krieges plünderten Wallensteins Truppen 1626 den Ort Ballenstedt, der seit der Erbteilung von 1603 zum Fürstentum Anhalt-Bernburg gehörte und 1765 von Fürst Friedrich Albrecht I. offiziell zur Residenzstadt erklärt wurde. Hierdurch begann für Ballenstedt eine wirtschaftliche und vor allem kulturelle Blütezeit. Während des für die Stadt goldenen 19. Jahrhunderts ging sie 1863 an die letzte verbliebene Dessauer Linie der anhaltischen Askanier und wurde Kreisstadt des Kreises Ballenstedt im Herzogtum Anhalt. Dieser auch Oberherzogtum genannte Kreis war mit seinem bis in den Harz hineinreichenden Gebiet und der herzoglichen Sommer- und Jagdresidenz Ballenstedt ein idealer Alterswohnsitz für begüterte Pensio